[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlauchaufwicklungsvorrichtung und insbesondere eine
Schlauchaufwicklungsvorrichtung, die geeignet ist, Schläuche wie z.B. Druckschläuche
oder Saugschläuche aller gängigen Durchmesser, die insbesondere von Feuerwehren eingesetzt
werden, in Form einer Schlauchrolle aufzuwickeln und dabei zu entleeren.
[0002] Für allgemein übliche Feuerwehraufgaben wie beispielsweise Brandbekämpfung, Katastrophenhilfe
oder Unfallfolgenbeseitigung werden im Allgemeinen zwei verschiedene Arten von Schläuchen
eingesetzt. Dabei handelt es sich zum einen um sogenannte Saugschläuche zum Ansaugen
von Wasser oder einer anderen Flüssigkeit, um beispielsweise Folgen einer Überschwemmungskatastrophe
zu beseitigen. Zum Anderen handelt es sich um sogenannte Druckschläuche, die dazu
dienen Löschmittel, wie z.B. Wasser, ein Wasser-Schaumgemisch, einen CAFS-Schaum oder
andere Flüssigkeiten unter Druck zu einem Brandherd zu leiten. Während in vergangener
Zeit vor allem sogenannte B-, C- und D-Schläuche mit Durchmessern zwischen 25 und
75 mm in unterschiedlichen Längen eingesetzt wurden, kommt es in letzter Zeit aufgrund
des größeren Durchmessers und der dadurch zu erzielenden Leistungszunahme vermehrt
zum Einsatz von sogenannten A-Schläuchen. A-Schläuche weisen einen Durchmesser von
110 mm auf und sind in genormten Längen von 5 oder 20 m verfügbar.
[0003] Nach einem durchgeführten Einsatz ist es erforderlich, die verwendeten Schläuche
einerseits zu entleeren, d.h., in den Schläuchen noch vorhandene Flüssigkeiten zu
entfernen, und andererseits die Schläuche platzsparend zu verstauen, damit sie für
den nächsten Einsatz vorbereitet werden können.
[0004] Zur Vorbereitung eines Schlauchs gehören unter Anderem vor allem eine Reinigung des
Schlauchs, eine Dichtigkeitsüberprüfung des Schlauchs und eine Trocknung des Schlauchs.
Letztere kann insbesondere wesentlich sein, da insbesondere Druckschläuche unter anderem
aus einem Fasergewebe bestehen, das bei längerer Lagerung in feuchtem Zustand zu einer
Verschlechterung des Materials führen kann. Um den Schlauch in einem zukünftigen Einsatz
ohne Zeitverlust verwenden zu können, wird dieser auf besondere Weise in S-förmigen
Buchten zusammengelegt und in einem entsprechenden Fahrzeug wie z.B. einem Schlauchwagen
oder einem anderen Feuerwehrfahrzeug untergebracht. Große Feuerwehren wie z.B. Berufsfeuerwehren
in größeren Städten lassen diese Vorbereitungstätigkeiten gewöhnlich von externen
Dienstleistungserbringern durchführen, während kleine Feuerwehren diese Vorbereitungstätigkeiten
üblicherweise selbst durchführen.
[0005] Als erster Vorbereitungsschritt ist es jedenfalls direkt nach dem Einsatz erforderlich,
die verwendeten Schläuche zu entwässern und wieder aufzurollen. Da das Gewicht eines
A-Schlauchs mit einer Normlänge von 20 m in etwa 40 bis 50 kg beträgt, sind diese
Schläuche auch in zusammengerolltem Zustand für einen einzelnen Mann schwer und für
eine Frau so gut wie gar nicht handhabbar. Insbesondere beim Anheben von derart zu
Schlauchrollen aufgewickelten und feuchten A-Schläuchen kann der Wirbelsäulenapparat
des Feuerwehrmanns übermäßig belastet werden, wodurch früher oder später körperliche
Schäden beim Personal entstehen.
[0006] Derzeit sind üblicherweise Schläuche folgender Typen im Feuerwehreinsatz: A-Schläuche
(Ø 110 mm), B-Schläuche (Ø 75 mm), C-Schläuche (Ø 42/52 mm), D-Schläuche (Ø 25 mm),
HD-Schläuche (Ø 28 mm) und F-Schläuche (Ø 150 mm)
[0007] Aus dem Stand der Technik offenbart die Druckschrift
US 7,661,683 B2 einen Schlauchwagen mit einer beidseitig gelagerten Wickelstange, die über einen
Motor in Drehung versetzt wird, um einen Schlauch aufzuwickeln. Dabei ist es erforderlich,
dass ein Benutzer den Wagen entlang des ausgelegten und aufzuwickelnden Schlauches
schiebt. Während des Aufwickelns wird der Schlauch über eine erhöht vorgelagerte und
drehbare Führungsstange geführt, so dass eventuell vorhandenes Löschwasser in dem
Schlauch abfließen kann.
[0008] Aus der Druckschrift
DE 10 2009 010 167 A1 ist ein Wickelgerät für Feuerwehrschläuche bekannt, das aus vorgefertigten, steckbaren
Aluminium-Vierkantrohren besteht. Diese bilden einen weitgehend verwindungssteifen
Rahmen. Ein Drehteller wird kugelgelagert über eine Handkurbel angetrieben und weist
eine Gabel zur Aufnahme von B-, C-, oder D-Schläuchen auf.
[0009] Es ist die Aufgabe der Erfindung eine Schlauchaufwicklungsvorrichtung und ein - verfahren
zu schaffen, mit denen nach einem Einsatz sämtliche gängigen Schläuche entleert und
in Form einer Schlauchrolle aufgewickelt werden können, und dabei eine körperliche
Belastung eines Benutzers zu reduzieren.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach Anspruch
1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden gemäß den abhängigen Ansprüchen ausgeführt.
Außerdem wird die Aufgabe der Erfindung durch ein Verfahren nach Anspruch 14 gelöst.
[0011] Eine erfindungsgemäße Schlauchaufwicklungsvorrichtung weist eine an einem Stützelement
drehbar gelagerte Haspel auf, deren Querschnitt sich von einer dem Stützelement zugewandten
Seite zu einem von dem Stützelement entfernt liegenden, freien Ende verringert.
[0012] Erfindungsgemäß ist die Haspel entlang ihrer Drehachse an einer Seite gelagert, und
weist entlang ihrer Drehachse an ihrer anderen Seite ein freies Ende auf. Außerdem
verringert sich der Querschnitt von der gelagerten Seite entlang der Drehachse zu
dem freien Ende hin.
[0013] Die Querschnittsverringerung kann beispielsweise kontinuierlich in Form eines Kegels
einer Pyramide, eines Kegel- oder Pyramidenstumpfs oder auch in einer gestuften Weise
erfolgen. Somit ist bei einer Betrachtung in einer Richtung vertikal zur Drehachse
der Haspel eine Kontur der Haspel sich zu dem freien Ende hin verjüngend ausgebildet.
[0014] Da der Querschnitt der Haspel sich zu dem freien Ende hin verringert, besteht zwischen
einem auf die Haspel aufgewickelten Schlauch und der Haspel selbst lediglich im Bereich
der Seite, an der die Haspel gelagert ist, eine starke Reibung. Diese Reibung ist
ausreichend groß, um den Schlauch zu einer festen Schlauchrolle aufwickeln zu können.
Zu dem freien Ende hin wird die Reibung zwischen dem Schlauch und der Haspel schwächer
oder verschwindet sogar vollständig. Vorteilhaft ist es daher möglich, die Schlauchrolle
nach dem Beenden des Aufwickelns mit einem relativ geringem Reibungswiderstand und
daher auch einem geringen Kraftaufwand von der Haspel abzuziehen und zu versorgen.
[0015] Die Haspel kann mittels drei Stangen ausgebildet sein, die an der dem Stützelement
zugewandten Seite an einem Seitenteil der Haspel angeordnet sind, und deren freie
Enden zueinander geneigt sind.
[0016] Die Ausführung mit drei Stangen ermöglicht es vorteilhaft, eine Schlauchkupplung
zwischen zwei der drei Stangen einzuhängen, während die dritte Stange dafür sorgt,
dass der Schlauch im Wesentlichen kreisförmig aufgewickelt wird. D.h., die innerste
Wicklung der Schlauchrolle wird im Wesentlichen in Form eines Umkreises des durch
die drei Stangen gebildeten, angenäherten Dreiecks gebildet. Daher kann der Schlauch
in Form einer nahezu kreisrunden Schlauchrolle aufgewickelt werden, wodurch er platzsparend
und kompakt verstaut werden kann.
[0017] Mindestens eine der drei Stangen kann verstellbar an dem Seitenteil der Haspel angeordnet
sein.
[0018] Das Verstellen der Stangen ermöglicht es vorteilhaft, die Haspel für verschiedene
Schlauchgrößen, bzw. Kupplungsgrößen einzustellen. Dementsprechend ist es möglich,
sämtliche derzeit in Verwendung befindlichen Schläuche - d.h. A-Schläuche (Ø 110 mm),
B-Schläuche (Ø 75 mm), C-Schläuche (Ø 42/52 mm), D-Schläuche (Ø 25 mm), HD-Schläuche
(Ø 28 mm) und F-Schläuche (Ø 150 mm) mit ein und derselben Schlauchaufwicklungsvorrichtung
aufzuwickeln.
[0019] Vorteilhaft kann sich zusätzlich oder alternativ dazu mindestens eine der Stangen
zu ihrem jeweiligen freien Ende hin verjüngen. Bevorzugt verjüngen sich alle Stangen
zu Ihrem freien Ende hin können in einer im Wesentlichen konischen Form ausgebildet
sein.
[0020] Ein Neigungswinkel zwischen der Kontur der Haspel und der Drehachse der Haspel kann
bei einer Betrachtung mit Blickrichtung im Wesentlichen vertikal zur Drehachse zwischen
0,5 ° und 5 ° betragen. Dabei wird der Neigungswinkel zwischen der am äußersten liegenden
Kantenlinie (z.B. Tangente) bzw. Fläche der jeweiligen Stange und der Drehachse der
Haspel definiert.
[0021] Vorteilhaft können die Haspel bzw. die Stangen oberflächenbehandelt oder beschichtet
sein. Dies kann beispielsweise mechanisch durch ein Feinschleifen gefolgt von einem
Polieren, durch ein galvanisches Überziehen wie z.B. Verchromen oder durch eine Beschichtung
mit einem Kunststoff wie z.B. Polytetrafluorethylen erfolgen. Es können aber auch
Kunststoffschläuche über die Stangen geschoben werden.
[0022] Zur Unterstützung des Aufwickelns kann an dem Stützelement ein manuell, elektrisch,
pneumatisch oder hydraulisch betätigbarer Antrieb für die Haspel angeordnet sein.
[0023] Vorteilhaft kann insbesondere im Feuerwehrbereich ein pneumatischer Antrieb vorgesehen
sein, da eine ausreichende Menge an Druckluft sowohl in entsprechenden Druckluftspeichern
in den Fahrzeugen wie auch in tragbaren Druckluftflaschen zur Verfügung steht. Ebenso
ist ein elektrischer Antrieb vorteilhaft einsetzbar. Dieser kann sich insbesondere
durch eine kompakte Baugröße im Verein mit hoher Leistung auszeichnen. Zum Antrieb
eines elektrischen Antriebs können einerseits wieder aufladbare Batterien eingesetzt
werden. Andererseits kann ein elektrischer Antrieb z.B. auch vorteilhaft über einen
Generator betrieben werden, der beispielsweise über eine in einem Fahrzeug vorhandene
Brennkraftmaschine angetrieben wird.
[0024] Besonders vorteilhaft kann auch ein manueller Antrieb z.B. über einen Kurbelantrieb
mit einem pneumatischen, elektrischen oder hydraulischen Antrieb kombiniert sein.
Dies ist beispielsweise über einen Freilauf möglich. In diesem Fall können die ersten
und letzten Wicklungen manuell durchgeführt werden, während der größte Anteil des
Schlauchs mittels des pneumatischen Antriebs aufgewickelt wird. Es wird angemerkt,
dass anstelle der bereits erwähnten Antriebsarten, auch andere Antriebe mit gleicher
Wirkung, wie z.B. ein direkter Antrieb über eine Brennkraftmaschine eingesetzt werden
kann.
[0025] Erfindungsgemäß kann an dem Stützelement auch ein aus mindestens zwei Rollkörpern
gebildeter Spalt vorgesehen sein. Die Drehachse der zwei Rollkörper kann dabei vorteilhaft
parallel zu einer Mittelachse der Haspel liegen. Der Spalt kann ausgelegt sein, durch
diesen einen aufzuwickelnden Schlauch zu der Haspel zu führen.
[0026] Die Anordnung mit zwei Rollkörpern ermöglicht einerseits vorteilhaft ein Zusammendrücken
des Schlauchs in eine flache Form, wodurch es zu einer verbesserten Entleerung des
Schlauchs kommt. Andererseits kann der Schlauch durch das Zusammendrücken in dem Spalt
entwässert werden. Hier ist es besonders vorteilhaft, wenn der Spalt auf einer Höhe
deutlich über dem Boden angeordnet ist.
[0027] Die Rollkörper können als zylindrische Walzen ausgeführt sein, die in einem Rahmen
angeordnet sind, der an einem von dem Stützelement entfernten Ende offen ist.
[0028] Durch den offenen Rahmen ist es vorteilhaft möglich, den Schlauch zwischen die zwei
zylindrischen Walzen in den Spalt einzubringen.
[0029] Der Rahmen kann zur Betätigung eines Stellglieds zwischen einer Arbeitsposition und
einer Betätigungsposition beweglich an dem Stützelement angeordnet sein.
[0030] Zur Verwendung mit der Schlauchaufwicklungsvorrichtung gemäß der Erfindung vorgesehene
Schläuche weisen üblicherweise an ihren beiden Enden eine Schlauchkupplung auf. Diese
kann allerdings aufgrund ihrer Abmessungen nicht durch den zwischen den zwei zylindrischen
Walzen gebildeten Spalt geführt werden. Es kommt daher zu einer Bewegung des Rahmens,
sobald die Schlauchkupplung an dem distalen Ende des Schlauchs gegen die zylindrischen
Walzen in Anlage gerät. Da aufgrund der sich drehenden Haspel noch immer eine Zugkraft
auf die Schlauchkupplung wirkt, wird der bewegliche Rahmen bewegt und durch die Bewegung
des Rahmens ein Stellglied betätigt.
[0031] Die in dieser Beschreibung mit Bezug auf die Schlauchenden verwendeten Begriffe distal
und proximal beziehen sich auf die Position des jeweiligen Schlauchendes zu der Haspel
der Schlauchaufwicklungsvorrichtung. Somit ist das proximale Ende des Schlauchs das
Ende, an dem das Aufwickeln des Schlauchs begonnen wird, während das distale Ende
jenes Ende ist, das erst zum Schluss des Aufwicklungsvorgangs in den Bereich der Haspel
bewegt wird.
[0032] Vorteilhaft kann die Bewegung des Rahmens in die Betätigungsposition das Stellglied
betätigen, wodurch eine Abschaltung eines Antriebs der Haspel bewirkt wird. Der hier
erwähnte Antrieb der Haspel kann einer der zuvor erwähnten Antriebe oder ein alternativer
Antrieb sein. Es ist außerdem anzumerken, dass die Bewegung des Rahmens nicht nur
durch die mit den zylindrischen Walzen in Anlage geratende Schlauchkupplung erreicht
werden kann, sondern dass der Rahmen auch bewegt werden kann, wenn der Schlauch nicht
gleichmäßig durch den Spalt durchgeführt werden kann, weil er beispielsweise verheddert
oder verknotet ist.
[0033] Erfindungsgemäß kann an dem Stützelement zusätzlich eine Schlauchführung angeordnet
sein. Die Schlauchführung ist so ausgelegt, dass über sie ein aufzuwickelnder Schlauch
zu der Haspel geführt wird. Dabei kann der Schlauch sowohl oberhalb der Führung wie
auch unterhalb der Führung laufen.
[0034] Vorteilhaft kann die Schlauchführung an eine Breite des aufzuwickelnden Schlauchs
anpassbar sein.
[0035] Das Stützelement kann ein- oder mehrteilig ausgeführt sein und insbesondere Teil
eines Rahmens oder eines Gehäuses der Schlauchaufwicklungsvorrichtung sein.
[0036] Erfindungsgemäß wird ein Schlauch durch das Durchführen der folgenden Schritte aufgewickelt:
- Einhängen einer Schlauchkupplung an einem proximalen Ende eines Schlauchs in einer
einseitig gelagerten Haspel, die ein freies Ende aufweist, und deren Querschnitt sich
zu dem freien Ende hin verringert,
- Anordnen des Schlauchs in einer Schlauchführung, die in einer Bewegungsrichtung des
Schlauchs vor der Haspel angeordnet ist,
- Einbringen des Schlauchs in einen zwischen zwei Rollkörpern gebildeten Spalt, der
in der Bewegungsrichtung des Schlauchs vor der Haspel angeordnet ist,
- Betätigen eines Antriebs, der die Haspel drehend antreibt, wodurch der Schlauch in
Form einer Schlauchrolle auf die Haspel aufgewickelt wird, bis eine Schlauchkupplung
an einem distalen Ende des Schlauchs mit den den Spalt ausbildenden Rollkörpern in
Anlage ist,
- Entnehmen des noch nicht aufgewickelten Schlauchteils aus dem Spalt und der Schlauchführung
und Aufwickeln desselben auf der Schlauchrolle, und
- Abziehen des zu einer Schlauchrolle aufgewickelten Schlauchs von der Haspel über das
freie Ende.
[0037] Derzeit bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Figuren beschrieben,
in denen:
Fig. 1 eine Ansicht einer Schlauchaufwicklungsvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung ist.
Fig. 2 eine Detailansicht einer Haspel einer Schlauchaufwicklungsvorrichtung gemäß
der Erfindung ist.
Fig. 3 eine Ansicht der Schlauchaufwicklungsvorrichtung der Fig. 1 von einer gegenüberliegenden
Seite ist.
Fig. 4 eine Vorderansicht der Schlauchaufwicklungsvorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform
der Erfindung ist.
Fig. 5 eine Seitenansicht der Schlauchaufwicklungsvorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform
der Erfindung ist.
Fig. 6 eine Ansicht einer Abwandlung der Schlauchaufwicklungsvorrichtung der ersten
Ausführungsform der Erfindung ist.
Fig. 7 eine Ansicht einer Schlauchaufwicklungsvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung ist.
Fig. 8 eine Ansicht der Schlauchaufwicklungsvorrichtung der Fig. 8 von einer gegenüberliegenden
Seite ist.
Fig. 9 eine Draufsicht der Schlauchaufwicklungsvorrichtung der zweiten Ausführungsform
der Erfindung ist.
[0038] Eine erste Ausführungsform der Erfindung wird anhand von Figuren 1 bis 5 beschrieben.
[0039] Eine Schlauchaufwicklungsvorrichtung weist ein Gehäuse 1 auf, in dem ein pneumatischer,
ein elektrischer oder ein hydraulischer Antrieb untergebracht ist. An einer haspelseitigen
Wand 4 des Gehäuses 1 ist eine Haspelscheibe 9 derart gelagert, dass sie über den
Antrieb in Drehung versetzt werden kann. An der Haspelscheibe befindet sich ein T-förmiger
Vorsprung, der im Folgenden als Führung 11 bezeichnet wird. An der Führung 11 sind
drei Stangen 3, 5, 7 mittels lösbaren Klemmbacken 3a, 5a, 7a angebracht. Durch Lösen
einer der Klemmbacken 3a, 5a, 7a, kann die entsprechende Stange 3, 5, 7 entlang des
T-förmigen Vorsprungs der Führung 11 verschoben werden.
[0040] Die drei Stangen 3, 5, 7 sind nur an einem Ende über die Klemmbacken 3a, 5a bzw.
7a, die als verstellbare Halterung dienen, an der Haspelscheibe 9 angebracht, während
das jeweils andere Ende der Stangen 3, 5, 7 als freies Ende (ungelagert) ausgeführt
ist. Die drei Stangen 3, 5, 7 sind jeweils in einer im Wesentlichen konischen Form
mit einem bevorzugten Kegelwinkel von 1 ° ausgebildet. Dadurch liegen die Umrisskanten
der Haspel, bei einer Betrachtung mit Blickrichtung im Wesentlichen vertikal zur Drehachse
der Haspel schräg zu der im Wesentlichen lotrecht zur Haspelscheibe 9 liegenden Drehachse.
Damit verringert sich ein Querschnitt einer durch die Haspelscheibe 9 und die Stangen
3, 5, 7 gebildeten Haspel zu deren freien Ende hin.
[0041] Der Querschnitt der Haspel ist als die Fläche definiert, wie sie bei einem Schnitt
durch die Haspel normal auf die Drehachse entstehen würde. Dementsprechend entspricht
der Querschnitt der Haspel der senkrecht auf die Drehachse stehenden Dreiecksfläche,
deren Eckpunkte im Wesentlichen durch die drei Stangen 3, 5, 7 gebildet werden.
[0042] Durch ein Lösen der mittels Schrauben gesicherten Klemmbacken 3a, 5a, 7a, können
die drei Stangen 3, 5 bzw. 7 an die Abmessungen einer Schlauchkupplung bzw. eines
Schlauchs angepasst werden, der aufzuwickeln ist. Dies ist insbesondere vorteilhaft,
da in einem Feuerwehreinsatz üblicherweise Schläuche verschiedener Durchmesser verwendet
werden. Die Durchmesser der Schläuche können dabei zwischen 25 mm für D-Schläuche
und 150 mm für F-Schläuche liegen. Bei üblichen Einsätzen werden vor allem A-, B-,
und C-Schläuche mit Durchmessern von 110 mm, 75 mm bzw. 42/52 mm verwendet.
[0043] An dem Gehäuse 1 befindet sich außerdem eine Schlauchführung 17, in Form einer lotrecht
zu einer haspelseitigen Gehäusewand 4 angeordneten Stange mit zwei Stiften 18 und
19. Während der Stift 18 fest ist, dient der Stift 19 als verstellbarer Einstellstift,
um die Breite der Schlauchführung an die Breite eines aufzuwickelnden Schlauchs anzupassen.
[0044] Außerdem ist an der haspelseitigen Gehäusewand 4 über einen Arm 27 eine aus zwei
zylindrischen Walzen 21, 23 bestehende Walzenanordnung in einem offenen Walzenrahmen
25 angebracht. Da der Rahmen 25 offen ist, ist es möglich, den aufzuwickelnden Schlauch
in einen zwischen den beiden Walzen 21 und 23 gebildeten Spalt einzulegen.
[0045] An dem Walzenrahmen 25 befindet sich außerdem eine Spaltaufnahmeführung 29, die mittels
eines abgerundeten flächigen Elements und zwei zur seitlichen Begrenzung dienenden
Stiften ausgebildet ist.
[0046] Der Arm 27 ist um einen Drehpunkt 28 drehbar an dem Gehäuse 1 angebracht und über
ein geeignetes Mittel wie z.B. eine nicht dargestellte Vorspannfeder in eine in den
Figuren dargestellte Arbeitsposition vorgespannt. Durch eine Drehung des Arms 27 um
seinen Drehpunkt 28 wird ein in dem Gehäuse 1 aufgenommenes Betätigungselement ausgelöst,
das mittels eines Endschalters ausgeführt ist. Bei Auslösung des Betätigungselements
wird der Antrieb der Haspel abgeschaltet.
[0047] Die Drehbewegung des Arms wird beispielsweise dann herbeigeführt, wenn eine Schlauchkupplung
an dem distalen Ende des aufzuwickelnden Schlauchs gegen die Spaltaufnahmeführung
29 oder gegen eine der beiden Walzen 21, 23 in Anlage gerät. Da die Schlauchkupplung
den zwischen den beiden Walzen 21, 23 gebildeten Spalt nicht passieren kann, wird
durch die auf den Schlauch wirkende Zugkraft der Rahmen 25 mit dem Arm 27 um den Drehpunkt
gedreht, wodurch das Betätigungselement ausgelöst wird.
[0048] Zusätzlich ist an dem Gehäuse 1 noch ein Schalter 13 vorgesehen, der zum Ein- und
Ausschalten des Antriebs dient. Wie aus Fig. 3 bis 6 ersichtlich ist, befindet sich
an einer von der haspelseitigen Wand 4 abgewandten Wand des Gehäuses 1 eine Handkurbel
35, mit der die Haspel zusätzlich über einen Freilauf manuell betätigt werden kann.
Dabei fluchtet die Kurbelachse der Handkurbel 35 mit der Drehachse der Haspel. Ein
Anschluss 34 ist an dem Gehäuse vorgesehen, um den Antrieb in dem Gehäuse 1 zu versorgen.
Entsprechend werden über den Anschluss 34 im Fall eines pneumatischen Antriebs Druckluft
und im Fall eines elektrischen Antriebs Strom zugeführt.
[0049] Zum Aufwickeln eines Schlauchs wird die Schlauchaufwicklungsvorrichtung auf eine
Transportkiste 31 gestellt. Um einen Schlauch aufzuwickeln, wird eine proximale Kupplung,
d.h. eine Kupplung an dem Ende des Schlauchs, an dem der Aufwicklungsvorgang begonnen
wird, zwischen zwei der drei Stangen 3, 5, 7 eingehängt. Dies erfolgt bevorzugt, indem
die Kupplung so zwischen die zwei Stangen 3, 5, 7 geführt wird, dass der Schlauch
sich zwischen den zwei Stangen 5 und 7 befindet. Falls die Einstellung der drei Stangen
3, 5, 7 der Kupplungs- bzw. Schlauchgröße nicht entspricht, kann sie zuvor geändert
werden.
[0050] Der von der proximalen Kupplung wegführende Schlauch wird in die auf die Schlauchbreite
eingestellte Schlauchführung 17 und in den zwischen den zwei Walzen 21, 23 gebildeten
Spalt eingelegt. Danach betätigt ein Bediener 33 den Schalter 13, wodurch der Antrieb
der Haspel beginnt, diese zu drehen. Der aufzuwickelnde Schlauch wird dann über die
Spaltaufnahmeführung 29, durch den Spalt zwischen den Walzen 21, 23, über die Schlauchführung
17 zu der Haspel gezogen und auf die dort gebildete Schlauchrolle aufgewickelt. Da
der Schlauch sich zwischen den beiden Stangen 5 und 7 befindet, und aufgrund der Konstruktion
der Kupplung nicht direkt in dem Bereich der beiden Stangen 5 und 7 abknicken kann,
bilden das im Schlauch befindliche Ende der Kupplung mit den drei Stangen 3, 5 und
7 vier Umfangspunkte eines Kreises, um den herum der Schlauch im Wesentlichen kreisförmig
aufgewickelt wird.
[0051] Ist der Schlauch nahezu vollständig aufgewickelt, gerät die distale Kupplung des
Schlauchs, d.h., die Kupplung an dem zweiten, entfernten Ende des Schlauchs, gegen
die Spaltaufnahmeführung 29, den Rahmen 25 oder eine oder beide der Walzen 21, 23
in Anlage. In diesem Zustand wird durch die Zugkraft der an dem Arm 27 befestigte
Rahmen 25 um den Drehpunkt 28 gedreht und dabei das in dem Gehäuse 1 aufgenommene
Betätigungselement aktiviert. Dies führt zur sofortigen Abschaltung des Antriebs der
Haspel.
[0052] Das verbleibende kurze Schlauchstück wird dann aus dem Spalt zwischen den Walzen
21, 23 und der Schlauchführung 17 herausgenommen und durch Betätigen der Handkurbel
35 fertig aufgewickelt. Danach kann die entstandene Schlauchrolle von der Bedienperson
33 einfach von der Haspel abgezogen werden. Das Abziehen der Schlauchrolle ist deswegen
vereinfacht, da der Querschnitt der Haspel sich zu dem freien Ende hin verringert.
Aus diesem Grund kommt es nur zu einer vergleichsweise geringen Reibung zwischen den
Stangen 3, 5, 7 der Haspel und dem Schlauch, die um so mehr abnimmt, um so weiter
die Schlauchrolle zu dem freien Ende hin gezogen wird. Da außerdem die Schlauchaufwicklungsvorrichtung
auf einem Rahmen 15 der Transportkiste 31 lagert, ist es nicht mehr erforderlich,
die Schlauchrolle anzuheben, sondern diese kann einfach in die Kiste fallengelassen
werden.
[0053] Die Ausführung der Haspel mit den drei Stangen 3, 5, 7 ermöglicht es außerdem vor
dem Abziehen der Schlauchrolle, eine Sicherung wie z.B. ein Sicherungsband oder einen
Schlauchträger um einen Abschnitt der Schlauchrolle anzubringen. Dazu wird z.B. das
Sicherungsband oder der Schlauchträger zwischen der Haspelscheibe 9, der Stange 3
und einer der beiden anderen Stangen durchgesteckt, und um den entsprechenden Schlauchabschnitt
gewickelt, um ein unbeabsichtigtes Abwickeln der Schlauchrolle zu verhindern.
[0054] Um die Kiste mit mehreren Schlauchrollen zu füllen, wird der voranstehend beschriebene
Vorgang entsprechend der Anzahl der aufzuwickelnden Schläuche wiederholt. Dabei kann
die Schlauchaufwicklungsvorrichtung auf dem Rahmen 15 der Transportkiste 31 verschoben
werden, um die jeweiligen Schlauchrollen an entsprechenden Positionen in der Transportkiste
31 zu verstauen. Sobald die Kiste voll ist, oder sämtliche Schläuche aufgewickelt
sind, wird die Schlauchaufwicklungsvorrichtung von der Kiste heruntergehoben und an
einer weiteren Kiste weiterverwendet oder in einem entsprechenden Fahrzeug verstaut.
[0055] Im Übrigen ist eine Seitenwand der Transportkiste 31 umklappbar, wodurch das Ausladen
der in der Kiste verstauten Schlauchrollen erleichtert wird.
[0056] Fig. 6 zeigt eine Variante der ersten Ausführungsform, die sich durch die Form der
Stangen und deren Ausrichtung unterscheidet. Baugleiche und funktionsgleiche Elemente,
die bereits anhand von Fig. 1 bis 5 beschrieben wurden, weisen die gleichen Bezugszeichen
wie in Fig. 1 bis 5 auf und werden nicht nochmals beschrieben.
[0057] Gemäß der Variante in Fig. 6 sind drei Stangen 53, 55, 57 ebenfalls nur an einem
Ende über die Klemmbacken 3a, 5a bzw. 7a, die als verstellbare Halterung dienen, an
der Haspelscheibe 9 angebracht, während das jeweils andere Ende der Stangen 53, 55,
57 als freies Ende (ungelagert) ausgeführt ist. Die drei Stangen 53, 55, 57 weisen
eine im Wesentlichen zylindrische Form auf und sind schräg liegend zu der im Wesentlichen
lotrecht zur Haspelscheibe liegenden Drehachse angeordnet. Daher verringert sich ein
Normalabstand zwischen jeweils zwei der drei Stangen 53, 55, 57 zwischen den an der
Haspelscheibe 9 angebrachten Enden zu den freien Enden. Die Stangen 53, 55, 57 sind
nämlich in einer Weise schräg an der Haspelscheibe 9 angebracht, dass ihre freien
Enden zueinander geneigt sind. Damit verringert sich ein Querschnitt einer durch die
Haspelscheibe 9 und die Stangen 53, 55, 57 gebildeten Haspel zu deren freien Ende
hin.
[0058] Fig. 7 bis 9 zeigen eine zweite Ausführungsform der Erfindung. Gemäß der zweiten
Ausführungsform befindet sich die Schlauchaufwicklungsvorrichtung auf einem Wagen.
Da die Schlauchaufwicklungsvorrichtung im Wesentlichen die gleichen oder gleichwertige
Bauteile wie die Schlauchaufwicklungsvorrichtung der ersten Ausführungsform aufweist,
wird von einer Wiederholung der Beschreibung dieser mit denselben Bezugszeichen versehenen
Elemente abgesehen.
[0059] Gemäß der zweiten Ausführungsform ist die Schlauchaufwicklungsvorrichtung auf einem
Wagenboden 41 untergebracht. Allerdings nimmt die Schlauchaufwicklungsvorrichtung
nur einen geringen Teil der Fläche des Wagenbodens 41 ein. Der Wagen weist außerdem
ein an einer Schmalseite einen Wagenrahmen 47 mit einer Querstange 49 auf. An dem
Wagenrahmen 47 befindet sich außerdem ein Handgriff 43. Nicht gezeigte Druckluftflaschen
können entweder auf dem Wagenboden 41 liegend untergebracht werden, oder mittels einer
Einhängevorrichtung an der Querstange 49 eingehängt werden, um Druckluft als Antriebsmittel
für den pneumatischen Antrieb der Haspel in dem Gehäuse 1 zu liefern.
[0060] Der Wagen weist außerdem einzeln aufgehängte Räder 45 auf. Die Räder weisen einen
Durchmesser und eine Dicke auf, die es ermöglichen, den Wagen auch in einem ausgesetzten
Gelände wie z.B. einer sumpfigen Wiese zu schieben und kleine Unebenheiten zu überwinden.
Die Räder sind außerdem um eine Hochachse drehbar, um das Lenken des Wagens zu erleichtern.
Zur Verhinderung der Drehung um die Hochachse kann jedes Rad festgestellt werden.
Außerdem sind an mindestens zwei Rädern Bremsen vorgesehen, um ein unbeabsichtigtes
Rollen des Wagens zu verhindern.
[0061] Anzumerken ist noch, dass im Unterschied zur ersten Ausführungsform ein markanter
Höhenunterschied zwischen der dem in Bodennähe angeordneten Walzenrahmen 25 und der
Schlauchführung 17 besteht. Dadurch dass der aufzuwickelnde Schlauch nach dem zwischen
den zwei Walzen 21, 23 gebildeten Spalt relativ steil zu der Schlauchführung 17 ansteigt,
kommt es zu einer zuverlässigen Entleerung von Restwasser oder sonstiger Flüssigkeit
in dem Schlauch.
[0062] Der Betrieb der Schlauchaufwicklungsvorrichtung der zweiten Ausführungsform gleicht
ansonsten im Wesentlichen dem der Schlauchaufwicklungsvorrichtung der ersten Ausführungsform.
Allerdings werden die aufgewickelten Schlauchrollen anstatt in eine Transportkiste
31 auf den Wagenboden 41 abgelegt. Je nach Durchmesser der jeweiligen Schläuche können
in etwa vier bis fünf Schlauchrollen auf dem Wagenboden abgelegt werden.
[0063] Die Erfindung wurde mit Bezug auf die derzeit bevorzugten Ausführungsbeispiele beschrieben.
Allerdings sind zusätzliche oder alternativ zu den beschriebenen Ausführungsbeispielen
noch folgende Varianten möglich.
[0064] Anstelle die Haspel in Form von drei Stangen auszubilden, kann diese beispielsweise
in Form eines Kegelstumpfs oder Pyramidenstumpfs aus dem Vollen gefertigt sein. Zur
Aufnahme der Schlauchkupplung ist dann in dem Kegelstumpf oder Pyramidenstumpf eine
T-förmige Nut vorgesehen.
[0065] Die Führung 11 kann Markierungen entsprechend den Größen der bekannten Normschläuche
(A bis F, HD) aufweisen, um das Einstellen für die entsprechende Schlauchgröße zu
erleichtern. Die Schlauchführung 17 kann ebenfalls entsprechende Markierungen aufweisen,
um den Einstellstift 19 entsprechend der jeweiligen Schlauchbreite zu verschieben.
[0066] Die Schlauchaufwicklungsvorrichtung gemäß der zweiten Ausführungsform kann eine zweite
Abtriebswelle aufweisen, die mit einem Gegenstück an dem Wagen koppelbar ist, um diesen
anzutreiben. Insbesondere kann es möglich sein, den Antrieb entweder auf die Haspel
oder auf den Wagen zu schalten.
[0067] Unter Verwendung einer Verlängerung von dem Anschluss 34 bzw. durch Vorsehen einer
Fernsteuerung und eines entsprechenden Empfängers an der Schlauchaufwicklungsvorrichtung,
ist es möglich, die Schlauchaufwicklungsvorrichtung an exponierten Positionen zu betreiben,
die aus Sicherheitsgründen von der Bedienperson 33 nicht betreten werden dürfen. Beispielsweise
ist es denkbar, die Transportkiste 31 mittels Gabelstapler oder einem sonstigen Industriefahrzeug
aus einem Transportfahrzeug heraus bzw. in dieses einzuladen. Da es beispielsweise
nicht erlaubt ist, auf den Gabeln eines Gabelstaplers zu stehen, ermöglicht die Fernsteuerung
39 auf diese Weise einen zeitsparenden Betrieb der Schlauchaufwicklungsvorrichtung.
Fig. 7 zeigt außerdem zwei Druckluftflaschen 37, die zur Versorgung des pneumatischen
Antriebs dienen.
[0068] Wird als Antrieb ein elektrischer Antrieb verwendet, können Akkumulatoren als Leistungsspeicher
in dem Gehäuse 1 angeordnet sein. Während oder nach dem Betrieb können diese Akkumulatoren
über an dem Anschluss 34 angebrachte Ladekabel oder Ähnliches wieder aufgeladen werden.
Außerdem ist durch die Verwendung von Akkumulatoren ein tiefer Schwerpunkt des Wagens
sichergestellt, was insbesondere beim Aufwickeln von Schläuchen größeren Durchmessers
wie z.B. A-Schläuche vorteilhaft ist.
[0069] Alternativ oder ergänzend dazu, kann der Elektroantrieb direkt über einen Generator
insbesondere an einem der Fahrzeuge oder über das Bordnetz eines der Fahrzeuge und
somit im Endeffekt durch eine in dem Fahrzeug eingebaute Brennkraftmaschine und eine
an dem Anschluss 34 angebrachte Leitung versorgt werden.
[0070] Die Verwendung eines pneumatischen Antriebs, insbesondere in Kombination mit der
Handkurbel 35, ist insbesondere deswegen von Vorteil, da im Feuerwehrbereich Druckluft
in nahezu unbegrenzter Menge sowohl in Speichern in den Fahrzeugen wie auch in tragbaren
Druckluftflaschen zur Verfügung steht.
[0071] Der Wagenboden kann z.B. mittels einem Lochblech oder einem Gitterblech durchlässig
ausgeführt sein, damit Restwasser von den Schläuchen abtropfen kann.
[0072] Als weitere Antriebsform ist es möglich, die Haspel über eine Kardanwelle oder Ähnliches
mit einem Fahrzeug zu verbinden und dadurch anzutreiben.
[0073] Während die Erfindung am Beispiel von Feuerwehren als Einsatzorganisationen beschrieben
wurde, wird darauf hingewiesen, dass auch andere öffentliche, staatliche oder private
Organisationen insbesondere im Katastrophenhilfsdienst wie z.B. das technische Hilfswerk
oder vergleichbare Organisationen wie auch private Nutzer Schlauchaufwicklungsvorrichtungen
gemäß der Erfindung einsetzen können.
[0074] Die voranstehend beschriebenen Ausführungsformen stellen derzeit bevorzugte Varianten
der Ausführung der Erfindung dar, sollen aber den Umfang der Erfindung nicht beschränken.
Der Bereich der Erfindung ist durch die anhängenden Ansprüche definiert.
Bezugszeichenliste:
[0075]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Haspel
- 3, 5, 7
- Stange (konisch)
- 4
- Gehäusewand (haspelseitig)
- 3a, 5a, 7a
- Verstellbare Halterung
- 9
- Haspelscheibe
- 11
- Führung
- 13
- Schalter
- 15
- Rahmen
- 17
- Schlauchführung
- 18
- Stift
- 19
- Einstellstift
- 21
- Erste Walze
- 23
- Zweite Walze
- 25
- Walzenrahmen
- 27
- Arm
- 28
- Drehpunkt
- 29
- Spaltaufnahmeführung
- 31
- Transportkiste
- 33
- Bediener
- 34
- Anschluss
- 35
- Handkurbel
- 41
- Wagenboden
- 43
- Handgriff
- 45
- Rad
- 47
- Wagenrahmen
- 49
- Querstange
- 53, 55, 57
- Stange (zylindrisch)
1. Schlauchaufwicklungsvorrichtung mit
einer an einem Stützelement (1) drehbar gelagerten Haspel, deren Querschnitt sich
von einer dem Stützelement (1) zugewandten Seite zu einem von dem Stützelement (1)
entfernt liegenden, freien Ende verringert.
2. Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Haspel mittels mindestens
drei Stangen (3, 5, 7; 53, 55, 57) ausgebildet ist, die an der dem Stützelement (1)
zugewandten Seite an einem Seitenteil (9, 11) der Haspel angeordnet sind, und deren
freie Enden zueinander geneigt sind.
3. Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach Anspruch 2, wobei mindestens eine der drei Stangen
(3, 5, 7; 53, 55, 57) verstellbar an dem Seitenteil (9, 11) angeordnet ist.
4. Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, wobei mindestens
eine der Stangen (3, 5, 7) sich zu ihrem jeweiligen freien Ende hin verjüngt.
5. Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein
Neigungswinkel zwischen einer Kontur der Haspel und der Drehachse der Haspel bei einer
Betrachtung mit Blickrichtung im Wesentlichen vertikal zur Drehachse der Haspel zwischen
0,5 ° und 5 ° beträgt.
6. Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die
Haspel bzw. die Stangen (3, 5, 7) zwischen dem gelagerten und dem freien Ende oberflächenbehandelt
oder beschichtet sind.
7. Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei an dem
Stützelement (1) ein manuell (35), elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch betätigbarer
Antrieb für die Haspel oder eine Kombination aus mindestens zwei der genannten Antriebe
angeordnet ist.
8. Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei an dem
Stützelement (1) ein aus mindestens zwei Rollkörpern (21, 23), deren Drehachse parallel
zu einer Mittelachse der Haspel liegt, gebildeter Spalt vorgesehen ist, und der Spalt
ausgelegt ist, durch diesen einen aufzuwickelnden Schlauch zu der Haspel zu führen.
9. Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Rollkörper als zylindrische
Walzen (21, 23) ausgeführt sind, die in einem Rahmen (25) angeordnet sind, der an
einem von dem Stützelement (1) entfernten Ende offen ist.
10. Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach Anspruch 9, wobei der Rahmen (25) zur Betätigung
eines Stellglieds zwischen einer Arbeitsposition und einer Betätigungsposition beweglich
an dem Stützelement (1) angeordnet ist.
11. Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach Anspruch 10, wobei das Stellglied bei Betätigung
durch ein Bewegen des Rahmens (25) in die Betätigungsposition eine Abschaltung eines
Antriebs der Haspel bewirkt.
12. Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei an dem
Stützelement (1) zusätzlich eine Schlauchführung (17) angeordnet ist, die ausgelegt
ist, über sie einen aufzuwickelnden Schlauch zu der Haspel zu führen.
13. Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach Anspruch 12, wobei die Schlauchführung (17) an
eine Breite eines aufzuwickelnden Schlauchs anpassbar ist.
14. Schlauchaufwicklungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das
Stützelement ein- oder mehrteilig ausgeführt ist, und Teil eines Rahmens oder eines
Gehäuses (1) der Schlauchaufwicklungsvorrichtung ist.
15. Verfahren zum Aufwickeln eines Schlauchs mit den Schritten:
- Einhängen einer Schlauchkupplung an einem proximalen Ende eines Schlauchs in einer
einseitig gelagerten Haspel, die ein freies Ende aufweist, und deren Querschnitt sich
zu dem freien Ende hin verringert,
- Anordnen des Schlauchs in einer Schlauchführung (17), die in einer Bewegungsrichtung
des Schlauchs vor der Haspel angeordnet ist,
- Einbringen des Schlauchs in einen zwischen zwei Rollkörpern (21, 23) gebildeten
Spalt, der in der Bewegungsrichtung des Schlauchs vor der Haspel angeordnet ist,
- Betätigen eines Antriebs (35), der die Haspel drehend antreibt, wodurch der Schlauch
in Form einer Schlauchrolle auf die Haspel aufgewickelt wird, bis eine Schlauchkupplung
an einem distalen Ende des Schlauchs mit den den Spalt ausbildenden Rollkörpern (21,
23) in Anlage ist,
- Entnehmen des noch nicht aufgewickelten Schlauchteils aus dem Spalt und der Schlauchführung
(17) und Aufwickeln desselben auf der Schlauchrolle, und
- Abziehen des zu einer Schlauchrolle aufgewickelten Schlauchs von der Haspel über
das freie Ende.