[0001] Die Erfindung betrifft einen Türverschluss für insbesondere gewerbliche Reinigungs-
und/oder Desinfektionsautomaten, mit einem an einer verschwenkbar ausgebildeten Automatentür
angeordneten Kloben und einer mit den Kloben zusammenwirkenden Klobenfalle, wobei
die Klobenfalle einendseitig einer Zahnstange angeordnet ist, sowie mit einem Motor,
mittels welchem die Zahnstange motorisch verfahrbar ist, wobei zwischen dem Motor
und der Zahnstange eine Rutschkupplung angeordnet ist.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner einen Reinigungs- und/oder Desinfektionsautomaten mit
einem Spülbehälter, dessen Spülbehälteröffnung mittels einer verschwenkbar ausgebildeten
Automatentür verschließbar ist, wobei zum Verschließen ein an der Automatentür angeordneter
Kloben in eine am Spülbehälter angeordnete Klobenfalle eingreift und wobei zum spaltweisen
Öffnen der Automatentür die Klobenfalle einendseitig einer mittels eines Motors linear
verfahrbaren Zahnstange angeordnet ist, wobei zwischen dem Motor und der Zahnstange
eine Rutschkupplung angeordnet ist.
[0003] Reinigungs- und/oder Desinfektionsautomaten der eingangs genannten Art sind ebenso
wie Türverschlüsse der eingangs genannten Art aus dem Stand der Technik an sich gut
bekannt, weshalb es eines gesonderten druckschriftlichen Nachweises an dieser Stelle
nicht bedarf. Es sei deshalb nur beispielshaft auf die
DE 10 2005 028 448 B4 verwiesen, die einen gattungsgemäßen Türverschluss sowie einen gattungsgemäßen Automaten
offenbart.
[0004] Reinigungs- und/oder Desinfektionsautomaten der eingangs genannten Art verfügen über
einen Spülbehälter. Dieser Spülbehälter dient der Aufnahme von zu reinigendem und/oder
zu desinfizierendem Spülgut. Über eine Spülbehälteröffnung ist der Spülbehälter zugänglich.
Im Reinigungs- und/oder Desinfektionsfall ist die Spülbehälteröffnung mittels einer
Automatentür fluiddicht verschlossen. Die Automatentür ist verschwenkbar ausgebildet
und kann verwenderseitig aus einer Offenstellung in eine Verschlussstellung und umgekehrt
verschwenkt werden.
[0005] Zum Zwecke des Verschließens der Automatentür dient ein Türverschluss. Dieser stellt
einen Kloben einerseits und eine Klobenfalle anderseits bereit. Der Kloben ist an
der Automatentür angeordnet, und die damit zusammenwirkende Klobenfalle befindet sich
am Spülbehälter. Bei Haushaltsgeschirrspülern ist es bekannt, dass der Türverschluss
motorisch betätigbar ausgebildet ist, zu welchem Zweck ein Elektromotor vorgesehen
ist. Dieser wirkt mit einer Zahnstange zusammen, die mittels des Motors verfahrbar
ausgebildet ist. Mit ihrem der Automatentür zugewandten Ende trägt die Zahnstange
die Klobenfalle.
[0006] Zum Schutz vor einer Überlastung ist zwischen dem Motor und der Zahnstange eine Rutschkupplung
angeordnet, die im Falle von Missbrauchskräften in Schließrichtung durchrutschen kann.
[0007] Ein für Haushaltsgeschirrspüler vorgesehener Türverschluss der vorbeschriebenen Art
erfüllt im Wesentlichen zwei Hauptfunktionen. Zum einen dient er nach einem verwenderseitigen
Schließen der Automatentür dazu, diese zum Zwecke des fluiddichten Abschlusses des
Spülraums an die dafür vorgesehene Dichtung heranzuziehen. Zum anderen ist nach einer
bestimmungsgemäßen Durchführung eines Reinigungsprogramms eine automatische spaltweise
Öffnung der Tür ermöglicht, was einen dem eigentlichen Reinigungsvorgang nachgeschalteten
Trocknungsvorgang unterstützt. Im Spülraum noch befindliche Dampfschwaden können über
den Öffnungsspalt in die Umgebungsluft abgegeben werden. Nach einer solchen Schwadenentweichung
kann dann eine automatische Rücküberführung der Automatentür in ihre Veschlussposition
erfolgen.
[0008] Obgleich sich der vorbeschriebene Türverschluss sowie ein damit ausgerüsteter Geschirrspüler
im alltäglichen Einsatz bewährt haben, besteht insbesondere für den Einsatz in Reinigungs-
und/oder Desinfektionsautomaten Verbesserungsbedarf. So hat es sich insbesondere als
nachteilig herausgestellt, dass bei einem Ausfall des Motors, beispielsweise im spannungslosen
Fall eine manuelle Öffnung der Automatentür nicht ohne weiteres möglich ist. Es ist
deshalb die
Aufgabe der Erfindung, einen Türverschluss der eingangs genannten Art dahingehend weiterzuentwickeln,
dass eine manuelle Entriegelung, das heißt Öffnung der Automatentür auch im spannungslosen
Fall möglich ist.
[0009] Zur
Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Türverschluss der eingangs genannten Art
vorgeschlagen, der sich auszeichnet durch einen mit der Rutschkupplung zusammenwirkenden
Freigabemechanismus, mittels dem die Rutschkupplung bei geschlossener Automatentür
manuell in eine Freilaufstellung überführbar ist. Der Türverschluss nach der Erfindung
verfügt über einen Freigabemechanismus. Dieser Freigabemechanismus gestattet eine
Notentriegelung auch im spannungslosen Fall und/oder defektem Motor. Damit ist selbst
bei einem kompletten Ausfall der elektromotorischen Komponenten des Türverschlusses
eine Entriegelung desselben und damit ein Öffnen der Automatentür gestattet.
[0010] Dabei ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Freigabemechanismus mit der zwischen
Motor und Zahnstange angeordneten Rutschkupplung zusammenwirkt. Im Falle der Betätigung
wird die Rutschkupplung manuell getrennt, so dass eine Kraftentkopplung von Motor
einerseits und Zahnstange anderseits stattfindet. Als Folge dieser Kraftentkopplung
kann die Zahnstange frei verfahren werden, was es wiederum gestattet, die Automatentür
aus der verschlossenen Stellung in eine geöffnete Stellung zu überführen. In der geöffneten
Stellung ist ein freier Zugriff auf die von der Zahnstange einendseitig getragene
Klobenfalle möglich, so dass eine manuelle Entkopplung von Kloben und Klobenfalle
möglich ist, was ein nach erfolgter Entkopplung vollständiges Öffnen der Automatentür
gestattet.
[0011] Mittels des Freigabemechanismusses ist die Rutschkupplung bei geschlossener Automatentür
in eine Freilaufstellung überführbar, und zwar durch rein manuelle Einwirkung. Damit
kann selbst bei geschlossener Automatentür und vollständigem Ausfall sämtlicher elektromotorischen
Komponenten des Türverschlusses eine Öffnung der Automatentür bewerkstelligt werden.
Im Unterschied zum vorbekannten Stand der Technik ist damit eine Notentriegelung der
Automatentür möglich, so dass die diesbezüglich einschlägige Norm DIN EN ISO 15883
in vorteilhafter Weise erfüllt ist.
[0012] Zur
Lösung der vorstehend genannten Aufgabe wird mit der Erfindung ferner ein Reinigungs- und/oder
Desinfektionsautomat vorgeschlagen, der sich auszeichnet durch einen mit der Rutschkupplung
zusammenwirkenden Freigabemechanismus, mittels dem die Rutschkupplung bei geschlossener
Automatentür manuell in eine Freilaufstellung überführbar ist. Diese Ausgestaltung
bewirkt die schon vorstehend beschriebenen Vorteile.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Dabei ist insbesondere die Ausgestaltung von Vorteil, wonach ein Lastschalter vorgesehen
ist, der der Ein- bzw. Ausschaltung einer Umwälzpumpe des Reinigungs- und/oder Desinfektionsautomaten
dient.
[0014] So kann es vorkommen, dass trotz eines vollständigen Ausfalls der elektromotorischen
Bauteile des Türverschlusses der Reinigungs- und/oder Desinfektionsautomat im Übrigen
weiterhin funktionsfähig ist. Es muss daher sichergestellt sein, dass bei einem manuellen
Öffnen der Automatentür mittels der erfindungsgemäß vorgesehenen Notentriegelung unter
Umständen noch heiße Spülflotte nicht durch einen sich beim Öffnen der Automatentür
ergebenen Öffnungsspalt austritt. In nachteiliger Weise könnte es ansonsten im schlimmsten
Fall zu Verbrennungen beim Anwender kommen.
[0015] Erfindungsgemäß ist deshalb ein Lastschalter vorgesehen. Dieser Lastschalter wirkt
bevorzugter Weise mit der Zahnstange zusammen, die zu diesem Zwecke Schaltmittel aufweist.
Bei einer manuellen Öffnung der Automatentür mittels der erfindungsgemäß vorgesehenen
Notentriegelung kommt es in der schon vorbeschriebenen Weise zu einem Verfahren der
Zahnstange. Hierdurch bedingt werden die von der Zahnstange bereitgestellten Schaltmittel
mit dem Lastschalter in Kontakt gebracht, wodurch eine Betätigung desselben stattfindet.
Der Lastschalter ist seinerseits wiederum an die Umwälzpumpe des Reinigungs- und/oder
Desinfektionsautomaten gekoppelt, so dass über eine Betätigung des Lastschalters ein
Ein- bzw. Ausschalten der Umwälzpumpe stattfindet. Im Falle der Notentriegelung findet
mittels des Lastschalters eine Notabschaltung der Umwälzpumpe statt, so dass eine
im Spülraum des Automaten unter Umständen noch befindliche Spülflotte nicht weiter
umgewälzt wird, so dass ein unbeabsichtigter Austritt von Spülflotte aus einem sich
im Öffnungsfall ergebenen Öffnungsspalt unterbunden ist. Eine Gefährdung des Anwenders
durch unkontrolliert austretende Spülflotte ist so vermieden.
[0016] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
anhand der Figuren. Dabei zeigen
- Figur 1
- in einer schematisch perspektivischen Ansicht einen Spülbehälter eines Reinigungs-
und/oder Desinfektionsautomaten;
- Figur 2
- in einer schematischen Seitenansicht den erfindungsgemäßen Türverschluss;
- Figur 3
- in einer schematischen Draufsicht von oben den erfindungsgemäßen Türverschluss;
- Figur 4
- in einer schematischen Seitenansicht den erfindungsgemäßen Türverschluss bei einer
spaltweise geöffneten Automatentür;
- Figur 5
- in einer schematischen Seitenansicht den erfindungsgemäßen Türverschluss bei verschlossener
Automatentür;
- Figur 6
- in einer schematischen Vorderansicht den Türverschluss in einer Ausschnittsdarstellung;
- Figur 7
- in einer schematischen Seitenansicht den erfindungsgemäßen Türverschluss bei geschlossener
Klobenfalle;
- Figur 8
- in einer schematischen Seitenansicht den erfindungsgemäßen Türverschluss bei geöffneter
Klobenfalle;
- Figur 9
- in schematischer Draufsicht von oben den erfindungsgemäßen Türverschluss bei geschlossener
Automatentür;
- Figur 10
- in schematischer Draufsicht von oben den erfindungsgemäßen Türverschluss bei geschlossener
Automatentür und eingeführtem Auslöseelement zur Betätigung der Notentriegelung;
- Figur 11
- in schematischer Draufsicht von oben den erfindungsgemäßen Türverschluss bei geschlossener
Automatentür und betätigter Notentriegelung;
- Figur 12
- in einer schematischen Schnittdarstellung die Antriebs- und Abtriebswelle des erfindungsgemäßen
Türverschlusses in einer ersten Stellung;
- Figur 13
- in einer schematischen Schnittdarstellung die Antriebs- und Abtriebswelle des erfindungsgemäßen
Türverschlusses in einer zweiten Stellung;
- Figur 14
- in einer schematischen Draufsicht von oben den erfindungsgemäßen Türverschluss gemäß
einer zweiten Ausführungsform;
- Figur 15
- in einer schematischen Draufsicht von oben den Türverschluss nach Figur 14 bei betätigter
Notentriegelung und
- Figur 16
- in einer schematisch perspektivischen Darstellung den Türverschluss nach Figur 15.
[0017] Figur 1 lässt in schematisch perspektivischer Darstellung einen Spülbehälter 1 eines
der besseren Übersicht wegen ansonsten nicht näher dargestellten Reinigungs- und/oder
Desinfektionsautomaten erkennen. Der Spülbehälter 1 stellt einen Spülraum zur Verfügung,
der über eine mittels einer Automatentür 2 verschließbare Spülraumöffnung zugänglich
ist.
[0018] Wie die Darstellung nach Figur 1 erkennen lässt, ist die Automatentür 2 verschwenkbar
am Spülbehälter 1 angeordnet. Die Automatentür 2 trägt spülbehälterseitig einen Kloben
3. Dieser wirkt mit einer in Figur 1 nicht näher dargestellten Klobenfalle 4 zusammen,
die Teil eines Türverschlusses 9 ist, der oberseitig des Spülbehälters 1 angeordnet
ist. Dabei ist der Türverschluss 9 zwischen einem in Figur 1 nicht dargestellten Deckel
22 und dem Spülbehälter 1 montiert. Dieser Sachzusammenhang ergibt sich insbesondere
aus der Darstellung nach Figur 2.
[0019] Figur 2 lässt den Türverschluss 9 schematisch in einer teilgeschnittenen Seitenansicht
erkennen. Wie sich insbesondere aus dieser Darstellung ergibt, ist der Türverschluss
9 zwischen dem Spülbehälter 1 und einem im endmontierten Zustand auf dem Spülbehälter
1 angeordneten Deckel 22 angeordnet. Im verschlossenen Zustand der verschwenkbar am
Spülbehälter 1 angeordneten Automatentür 2 verbleibt zwischen dem Deckel 22 und der
Automatentür 2 ein Spalt 23. Wie im Weiteren noch näher beschrieben werden wird, dient
dieser Spalt 23 der Einführung eines Werkzeuges 42, was eine manuelle Notentriegelung
des Türverschlusses 9 bei geschlossener Automatentür 2 gestattet.
[0020] Wie den Figuren 2 und 3 zu entnehmen ist, verfügt der Türverschluss 9 über einen
Elektromotor 6, der über ein mehrstufiges Getriebe 24 eine Zahnstange 5 antreibt,
die sich über eine mehrstufige Verzahnung 20 (vergleich Figur 5) im Eingriff mit einer
Abtriebswelle 11 befindet. Das Getriebe 24 ist selbsthemmend ausgebildet. Mittels
entsprechender seitlicher Freimachungen 31 werden Signalschalter 32 und ein Lastschalter
29 betätigt, wobei der Lastschalter 29 eine in den Figuren nicht näher gezeigte Umwälzpumpe
des Spülautomaten an- bzw. ausschaltet.
[0021] An das Getriebe 24 ist eine Antriebswelle 10 angeflanscht. Diese Antriebswelle 10
ist mit der Abtriebswelle 11 über eine Rutschkupplung 7 in Schließrichtung der Automatentür
2 reib- bzw. kraftschlüssig verbunden, so dass die Rutschkupplung 7 im Falle von Missbrauchskräften
in Schließrichtung durchrutschen kann und die gesamte Baueinheit des Türverschlusses
9 vor Beschädigungen schützt. In Öffnungsrichtung der Automatentür 2 ist die Antriebswelle
10 indes mittels der Rutschkupplung 7 formschlüssig mit der Abtriebswelle 11 gekoppelt.
[0022] Die Rutschkupplung 7 verfügt über zwei Kupplungsscheiben 12 und 13, wobei die Antriebswelle
10 in die Kupplungsscheibe 12 und die Abtriebswelle 11 in die Kupplungsscheibe 13
mündet.
[0023] Wie sich insbesondere aus der Darstellung nach Figur 2 ergibt, trägt die Abtriebswelle
11 ein Ritzel 21. Dieses steht im Eingriff mit der von der Zahnstange 5 bereitgestellten
Verzahnung 20.
[0024] Infolge einer Betätigung des Elektromotors 6 kommt es zu einer Verdrehbewegung der
Abtriebswelle 11, wobei die Drehbewegung über das Getriebe 24, die Antriebswelle 10
und die zwischen Antriebswelle 10 und Abtriebswelle 11 vorgesehene Rutschkupplung
7 in die Abtriebswelle 11 eingeleitet wird. Als Folge dieser Verdrehbewegung kommt
es zu einer translatorischen Verfahrbewegung der Zahnstange 5, und zwar in Querrichtung
28. Dies deshalb, weil das von der Abtriebswelle 11 getragene Ritzel 21 mit der mit
Bezug auf die Zeichnungsebene nach Figur 2 unterseitig der Zahnstange 5 ausgebildeten
Verzahnung 20 in Eingriff steht. Dabei erfolgt je nach Drehrichtung des Elektromotors
6 mit Bezug auf die Zeichnungsebene nach Figur 2 entweder ein Verfahren der Zahnstange
5 nach rechts oder nach links. Bei einer Verfahrbewegung der Zahnstange 5 mit Bezug
auf die Zeichnungsebene nach Figur 2 nach rechts, kommt es zu einer Schließbewegung.
Eine Bewegung der Zahnstange 5 in die andere Richtung stellt eine Öffnungsbewegung
dar.
[0025] Zur Kraftübertragung auf die Antriebswelle 10 kann zwischen dem Getriebe 24 und der
Antriebswelle 10 eine Zahnradanordnung 25 vorgesehen sein, wie dies das Ausführungsbeispiel
nach Figur 3 zeigt.
[0026] Die vorbeschriebenen Baukomponenten des Türverschlusses 9 sind bevorzugter Weise
innerhalb eines Gehäuses 40 untergebracht. Es entsteht so in vorteilhafter Weise eine
im Montage- bzw. Demontagefall leicht zu handhabende Baueinheit. Diese Baueinheit
kann, wie insbesondere die Darstellung nach Figur 1 erkennen lässt, oberseitig des
Spülbehälters 1 in einfacher Weise angebracht werden.
[0027] Die Funktionsweise des Türverschlusses 9 ergibt sich insbesondere aus einer Zusammenschau
der Figuren 4 bis 8, die den Türverschluss 1 jeweils ausschnittsweise in unterschiedlichen
Stellungen zeigen.
[0028] Die Automatentür 2 trägt türverschlussseitig einen Kloben 3. Über diesen Kloben 3
kann die Automatentür 2 angezogen, geöffnet und gehalten werden. Mittels eines Hallsensors
35 (vergleich Figur 5) kann sensiert werden, ob der Kloben von der spülbehälterseitig
getragenen Klobenfalle 4 aufgenommen ist oder nicht.
[0029] Im bestimmungsgemäßen Betriebszustand des Automaten ist die Automatentür 2 im verriegelten
Zustand, das heißt ohne eine Betätigung eines entsprechenden Bedienknopfes ist die
Automatentür 2 nicht zu öffnen (vergleich Figuren 6 und 7). In dieser Position des
Türverschlusses 9 ist über die Klobenfalle 4 eine mittels einer Blattfeder 46 vorgespannte
Verriegelungshülse 26 gezogen. Eine Freigabe des Klobens 3 durch Verschwenken des
Flügels 34 der Klobenfalle 4 ist somit unterbunden.
[0030] Die Klobenfalle 4 ist über ein Drehgelenk 36 mit der Zahnstange 5 verbunden (vergleich
Figur 5). Bei einem Schließen der Automatentür 2, das heißt bei einem Verschwenken
der Automatentür entgegen der Richtung des Pfeils 33 (vergleich Figur 4) wird der
Kloben 3 zunächst kraftschlüssig von der Klobenfalle 4 und damit von der Zahnstange
5 gehalten. Die eigentliche formschlüssige Verriegelung des Klobens 3 und damit der
Automatentür 2 wird über zwei seitlich an der Klobenfalle 4 befindliche Flügel 34
realisiert, die nach einem definierten Verfahrweg aus der Verriegelungshülse 26 frei
nach unten auffedern können (vergleich Figur 8), nach einem Einfahren in die Verriegelungshülse
26 jedoch formschlüssig an einem Auffedern gehindert werden (vergleich Figur 7), wodurch
der Kloben 3 form- und kraftschlüssig von der Klobenfalle 4 gehalten ist.
[0031] Zum Öffnen der Automatentür 2 während eines Spülprogramms, das heißt während einer
bestimmungsgemäßen Verwendung des Automaten hat der Verwender des Spülautomaten einen
Bedienknopf zu betätigen, was zu einer motorischen Verfahrbewegung der Zahnstange
5 führt, wobei die Zahnstange 5 infolge dieser Verfahrbewegung soweit nach vorne,
das heißt in Richtung der Automatentür 2 verfahren wird, bis die Klobenfalle 4 aus
der Verriegelungshülse 26 herausgefahren ist, so dass die Flügel 34 der Klobenfalle
4 wieder frei auffedern und den Kloben 3 freigeben können. Sobald also die Klobenfalle
4 soweit in Richtung der Automatentür 2 verfahren ist, dass deren Flügel 34 zur Freigabe
des Klobens 3 nach unten auffedern können, wird der Türverschluss 9 zu einem sogenannten
"Aufreißverschluss", das heißt die Automatentür 2 kann verwenderseitig geöffnet werden.
Figur 8 lässt die Bewegung der einzelnen Komponenten des Türverschlusses 9 anhand
der Pfeile 37, 38 und 39 gut erkennen.
[0032] Eine Öffnung des Türverschlusses 9 und damit der Automatentür 2 setzt die ordnungsgemäße
Funktion des Elektromotors 6 voraus. Ist dieser defekt und/oder der gesamte Automat
stromlos, so ist ein Öffnen des Türverschlusses 9 nicht möglich. Erfindungsgemäß verfügt
der Türverschluss 9 deshalb über eine von außen bei verschlossener Automatentür 2
bedienbare Notentriegelung.
[0033] Der Aufbau sowie die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Notentriegelung ergibt
sich insbesondere aus der Darstellung nach den Figuren 9 bis 16.
[0034] Die Notentriegelung verfügt über einen Freigabemechanismus 8. Dieser Freigabemechanismus
8 wirkt mit der Rutschkupplung 7 zusammen, wobei es dieser gestattet, die Rutschkupplung
7 bei geschlossener Automatentür manuell in eine Freilaufstellung zu überführen, das
heißt den die Zahnstange 5 antreibenden Antriebsstrang durch Trennung der beiden Kupplungsscheiben
12 und 13 zu unterbrechen. In der Konsequenz kann die Zahnstange 5 in Querrichtung
28 frei verfahren werden, da die Abtriebswelle 11, die das mit der Verzahnung 20 der
Zahnstange 5 in Eingriff stehende Ritzel 21 trägt, bei getrennter Rutschkupplung 7
frei durchdrehen kann. In der Konsequenz lässt sich die Automatentür 2 in eine Öffnungsposition
überführen, ohne dass es einer Bestromung des Elektromotors 6 bedarf.
[0035] Wie sich insbesondere aus den Figuren 12 und 13 ergibt, ist die Abtriebswelle 11
als Hohlwelle ausgeführt und stellt einen in Längsrichtung 19 verlaufenden Führungskanal
18 bereit. Die Antriebswelle 10 verfügt abtriebswellenseitig über einen Schaft 17,
der im endmontierten Zustand vom Führungskanal 18 der Abtriebswelle 11 aufgenommen
ist. Dabei übersteigt der Schaft 17 den Führungskanal 18 in Längsrichtung 19 und bildet
einen aus dem Führungskanal 18 herausragenden Fortsatz 47 aus.
[0036] Dieser Fortsatz 47 trägt ein Federelement 27 in Form einer Druckfeder, mittels welcher
sich die Antriebswelle 10 gegenüber der Abtriebswelle 11 abstützt. In der Konsequenz
sind in der Normalstellung von Antriebswelle 10 und Abtriebswelle 11 die Kupplungsscheiben
12 und 13 der Rutschkupplung 7 in Eingriff, wie dies in Figur 12 gezeigt ist.
[0037] Der zum Zwecke der Notentriegelung vorgesehene Freigabemechanismus 8 verfügt über
ein Schwenkelement 14, das im gezeigten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 9 bis
11 als Hebel ausgebildet ist. Dieser Hebel ist um die Drehachse 15 verschwenkbar ausgebildet
und wirkt im Verschwenkungsfall auf die Antriebswelle 10 ein.
[0038] Bei einer Verschwenkbewegung des Schwenkelements 14 wird die Antriebswelle 10 entgegen
der durch das Federelement 27 bewirkenden Federkraft 16 mit Bezug auf die Zeichnungsebene
nach den Figuren 9 bis 13 nach links verschoben. Infolge dieser Verschiebebewegung
der Antriebswelle 10 kommt es zu einer Entkopplung der Kupplungsscheiben 12 und 13
und damit zu einer Trennung der Rutschkupplung 7, was die schon vorbeschriebene Freibewegung
der Zahnstange 5 gestattet. Diese Freigabestellung ist in den Figuren 11 und 13 gezeigt.
[0039] Eine Verschwenkbewegung des Schwenkelements 14 ist anderwenderseitig mittels eines
Werkzeuges 42 zu bewerkstelligen. Dieses Werkzeug 42, das auch als Auslöselement bezeichnet
werden kann, ist im Verwendungsfall durch den Spalt 23 zwischen der Automatentür 2
und einem den Spülbehälter 1 oberseitig abgedeckten Deckel 22 zu führen (vergleich
Figur 2). Das Werkzeug 42 kann, wie in den Figuren 10 bis 11 dargestellt, als Flachmaterial
ausgebildet sein. Es trägt wirkseitig eine Fase 43, die mit einer schräg ausgebildeten
Fläche 41 des Schwenkelements 14 zusammenwirkt. Bei einem Einführen des Werkzeugs
42 in Richtung des Pfeils 48 kommt die Fase 43 des Werkzeuges 42 mit der Fläche 41
des Schwenkelements 14 in Kontakt. Dabei stützt sich das Werkzeug 42 mit Bezug auf
die Zeichnungsebene nach den Figuren 10 und 11 rechtsseitig am Gehäuse 40 des Türverschlusses
9 ab. In der Konsequenz kommt es bei einem Weiterverfahren des Werkzeuges 42 in Richtung
des Pfeils 48 zu einer Verschwenkbewegung des Schwenkelements 14, was zu einer Verfahrbewegung
der Antriebswelle 10 in Richtung des Pfeils 44 führt (vergleich Figur 13), so dass
es in der schon vorbeschriebenen Weise zu einer Trennung der Kupplungsscheiben 12
und 13 kommt.
[0040] Die Figuren 14, 15 und 16 zeigen hinsichtlich des Schwenkelements 14 eine alternative
Ausgestaltung. Das hier gezeigte Schwenkelement weist einen dreieckförmigen Grundkörper
auf, der um eine Drehachse 15 verschwenkbar ausgebildet ist. Das Schwenkelement 14
ist mit einem Bolzen 45 ausgerüstet, der im Notentriegelungsfall mit dem Werkzeug
42 zusammenwirkt. Die Funktionsweise ist ansonsten identisch zu der schon Vorbeschrieben.
[0041] Die Zahnstange 5 verfügt an ihren Längsseiten über Freimachungen 31, wie sich beispielsweise
aus den Figuren 9, 10 und 11 ergibt. Die Auslauf- bzw. Einlaufschrägen dieser Freimachungen
31 wirken mit Betätigungselementen 30 des Lastschalters 29 bzw. der Signalschalter
32 zusammen. Damit ist sichergestellt, dass sowohl bei einer motorischen Verfahrbewegung
der Zahnstange 5 als auch bei einer Bewegung der Zahnstange 5 über den Freigabemechanismus
8 bei einer Notentriegelung eine Betätigung insbesondere auch des Lastschalters 29
stattfindet. Der Lastschalter 29 ist an die Umwälzpumpe des Automaten angekoppelt,
so dass es bei einer entsprechenden Betätigung der Zahnstange 5 zu einem Ein- bzw.
Ausschalten der Umwälzpumpe kommt. Im Falle einer Notentriegelung wird auf diese Weise
ein Ausschalten der Umwälzpumpe bewirkt.
[0042] Insgesamt ergibt sich, dass zum Auslösen der Notentriegelung nur ein flaches Werkzeug
42 notwendig ist, welches vorderseitig eine Verrunderung oder eine Fase 43 aufweist.
Durch das frontseitige Einführen des Werkzeuges 42 zwischen Deckel 22 und Automatentür
2 wird das Schwenkelement 14 um die Lagerstelle 15 ausgelenkt, wodurch eine Verschiebebewegung
der Antriebswelle 10 bewirkt wird, infolge dessen die Rutschkupplung 7 außer Eingriff
gebracht wird, womit für die Zahnstange 5 ein Freilauf geschaffen wird. In diesem
Zustand kann die Automatentür 2 geöffnet und zusammen mit der Zahnstange 5 vorgezogen
werden, wobei die Zahnstange 5 mit dem Lastschalter 29 zur automatischen Abschaltung
der Umwälzpumpe zusammenwirkt.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Spülbehälter
- 2
- Automatentür
- 3
- Kloben
- 4
- Klobenfalle
- 5
- Zahnstange
- 6
- Elektromotor
- 7
- Rutschkupplung
- 8
- Freigabemechanismus
- 9
- Türverschluss
- 10
- Antriebswelle
- 11
- Abtriebswelle
- 12
- Kupplungsscheibe
- 13
- Kupplungsscheibe
- 14
- Schwenkelement
- 15
- Drehachse
- 16
- Federkraft
- 17
- Schaft
- 18
- Führungskanal
- 19
- Längsrichtung
- 20
- Verzahnung
- 21
- Ritzel
- 22
- Deckel
- 23
- Spalt
- 24
- Getriebe
- 25
- Zahnradanordnung
- 26
- Verriegelungshülse
- 27
- Federelement
- 28
- Querrichtung
- 29
- Lastschalter
- 30
- Betätigungselement
- 31
- Freimachung
- 32
- Signalschalter
- 33
- Pfeil
- 34
- Flügel
- 35
- Hallsensor
- 36
- Drehgelenk
- 37
- Pfeil
- 38
- Pfeil
- 39
- Pfeil
- 40
- Gehäuse
- 41
- Fläche
- 42
- Werkzeug (Auslöseelement)
- 43
- Fase
- 44
- Pfeil
- 45
- Bolzen
- 46
- Blattfeder
- 47
- Fortsatz
- 48
- Pfeil
1. Türverschluss für insbesondere gewerbliche Reinigungs- und/oder Desinfektionsautomaten,
mit einem an einer verschwenkbar ausgebildeten Automatentür (2) angeordneten Kloben
(3) und einer mit dem Kloben (3) zusammenwirkenden Klobenfalle (4), wobei die Klobenfalle
(4) einendseitig einer Zahnstange (5) angeordnet ist, sowie mit einem Motor (6), mittels
welchem die Zahnstange (5) motorisch verfahrbar ist, wobei zwischen dem Motor (6)
und der Zahnstange (5) eine Rutschkupplung (7) angeordnet ist,
gekennzeichnet durch
einen mit der Rutschkupplung (7) zusammenwirkenden Freigabemechanismus (8), mittels
dem die Rutschkupplung (7) bei geschlossener Automatentür (2) manuell in eine Freilaufstellung
überführbar ist.
2. Türverschluss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rutschkupplung (7) zwischen einer motorseitigen Antriebswelle (10) und einer zahnstangenseitigen
Abtriebswelle (11) ausgebildet ist.
3. Türverschluss nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebswelle (10) relativ zur Abtriebswelle (11) längsverschieblich ausgebildet
ist.
4. Türverschluss nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebswelle (10) mit einem Schaft (17) in einem von der Abtriebswelle (11)
bereitgestellten Führungskanal (18) längsverschieblich geführt ist.
5. Türverschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4,
gekennzeichnet durch
ein Federelement (16), mittels welchem die Antriebswelle (10) relativ gegenüber der
Abtriebswelle (11) vorgespannt ist.
6. Türverschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Freigabemechanismus (8) ein verschwenkbar gelagertes Schwenkelement (14) aufweist,
das entgegen der durch das Federelement (27) erzeugten Federkraft (16) mit der Antriebswelle
(10) zusammenwirkt.
7. Türverschluss nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Schwenkelement (14) mit einem von außerhalb des Reinigungs- und/oder Desinfektionsautomaten
manuell betätigbaren Auslöseelement (42) zusammenwirkt.
8. Türverschluss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
einen Lastschalter (29), der der Ein- bzw. Ausschaltung einer Umwälzpumpe des Reinigungs-
und/oder Desinfektionsautomaten dient.
9. Türverschluss nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lastschalter (29) mit der Zahnstange (5) zusammenwirkt, die zum Zwecke der Betätigung
des Lastschalters (29) Schaltmittel aufweist.
10. Türverschluss nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Schaltmittel Freimachungen (31) und/oder Nocken sind.
11. Reinigungs- und/oder Desinfektionsautomat mit einem Spülbehälter (1), dessen Spülbehälteröffnung
mittels einer verschwenkbar ausgebildeten Automatentür (2) verschließbar ist, wobei
zum Verschließen ein an der Automatentür (2) angeordneter Kloben (3) in eine am Spülbehälter
(1) angeordnete Klobenfalle (4) eingreift und wobei zum spaltweisen Öffnen der Automatentür
(2) die Klobenfalle (4) einendseitig einer mittels eines Motors (6) linear verfahrbaren
Zahnstange (5) angeordnet ist, wobei zwischen dem Motor (6) und der Zahnstange (5)
eine Rutschkupplung (7) angeordnet ist,
gekennzeichnet durch
einen mit der Rutschkupplung (7) zusammenwirkenden Freigabemechanismus (8), mittels
dem die Rutschkupplung (7) bei geschlossener Automatentür (2) manuell in eine Freilaufstellung
überführbar ist.
12. Automat nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Freigabemechanismus (8) Teil eines Türverschlusses (1) ist, der oberseitig des
Spülbehälters (1) angeordnet ist.
13. Automat nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Freigabemechanismus (8) über einen Spalt (23) zwischen dem Spülbehälter (1) und
einem vom Spülbehälter (1) getragenen Deckel (22) zugänglich ist.