[0001] Die Erfindung betrifft eine Sägeeinrichtung zum Aufteilen zumindest eines Werkstücks,
insbesondere einer Platte oder eines Plattenstapels, mit zumindest einem entlang einer
Sägelinie verfahrbaren Sägeaggregat zum Zersägen des Werkstücks entlang der Sägelinie
und mit zumindest einer Werkstückfördereinrichtung zum Transport des zu zersägenden
Werkstücks in einer, quer oder orthogonal zur Sägelinie verlaufenden Transportrichtung
hin zur Sägelinie und mit zumindest einem, in Transportrichtung betrachtet, hinter
der Sägelinie angeordneten Anschlag.
[0002] Beim automatisierten Aufteilen von Werkstücken wie zum Beispiel Platten oder Plattenpaketen
werden Rohformate durch sequenzielle Längs- und Querschnitte in Endformate geschnitten.
Insbesondere in der Möbelindustrie nimmt durch die zunehmende Individualisierung der
Produkte die Anzahl der Gleichteile bei den Endformaten stetig ab. Die Tendenz zeigt
Richtung Losgröße Eins, was bedeutet, dass jedes Endformat eine unterschiedliche Größe
haben kann. Beim Aufteilen der Rohformate verschiebt sich dadurch die Hauptanforderung
vom bisher geforderten Zersägen möglichst hoher Plattenpakete mit großer Antriebsleistung
am Sägeblatt hin zu sehr schnellen Abläufen, in denen oft einzelne Platten geschnitten
werden. Dabei muss nicht nur der eigentliche Schnitt mit sehr hoher Geschwindigkeit,
sondern auch das automatisierte Zu- und Abführen der Werkstücke entsprechend schnell
erfolgen.
[0003] Die hierfür eingesetzten Sägeeinrichtungen vom Stand der Technik werden häufig auch
als Plattenaufteilanlagen bezeichnet. Eine Anlage zum halbautomatischen Betrieb ist
aus der
AT 361 698 bekannt geworden. Es werden hierbei Werkstücke automatisch zur Durchführung von Längsschnitten
der Säge zugeführt, manuell abgenommen, um 90° verschwenkt und gegen einen Anschlag
zur Queraufteilung an der Säge geführt. Die Sägevorgänge zur Queraufteilung werden
dann gemeinsam mit den automatisierten Längsschnitten durchgeführt. Inzwischen gibt
es auch vollautomatische Verfahren, deren Leistungsfähigkeit gegenüber den halbautomatischen
Verfahren deutlich gesteigert werden konnte. Unter der Leistungsfähigkeit einer Plattenaufteilanlage
wird die Anzahl der pro Zeiteinheit durchschnittlich durchgeführten Schnitte bzw.
Sägevorgänge verstanden. Dabei fließen nicht nur die reinen Schnittzeiten, sondern
auch die Zeiten für das Materialhandling und die Abfallentsorgung mit ein.
[0004] Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit einer gattungsgemäßen Sägeeinrichtung weiter
zu steigern. Der traditionelle Ansatz dazu wäre, die Geschwindigkeit der einzelnen
Abläufe zu erhöhen. Allerdings sind dabei inzwischen Bereiche erreicht, ab denen weitere
Steigerungen nur verbunden mit hohen Kosten möglich sind, sodass sich in Summe kein
wirtschaftlicher Nutzen ergibt.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Sägeeinrichtung der oben genannten
Art zur Durchführung eines schnelleren und ökonomischeren Sägeverfahrens zu optimieren.
[0006] Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, dass der Anschlag, in Transportrichtung gesehen,
einen Abstand zur Sägelinie von weniger als 10 cm, vorzugsweise weniger als 1 cm,
aufweist.
[0007] Es wurde erkannt, dass der Transport eines zu zersägenden Werkstücks zur Sägelinie
noch beschleunigt werden kann und vor allem beim Übergang vom letzten Sägevorgang
an einem Werkstück zum ersten Sägevorgang an einem folgenden Werkstück Zeit eingespart
werden kann, wenn man einen Anschlag relativ knapp hinter der Sägelinie anordnet.
Dieser Anschlag kann dann als Besäumanschlag dienen, an welchen das Werkstück sehr
rasch herangefahren werden kann, da in der Regel an einem zu zersägenden Werkstück
als erstes ein Besäumschnitt zur Verbesserung der Außenkante des Werkstücks durchgeführt
wird. Die beim Besäumschnitt abgesägte Besäumkante ist in der Regel Abfall, so dass
beim Abbremsen des Werkstücks am genannten Anschlag keine besondere Rücksicht genommen
werden muss, womit insgesamt ein rascher Transport bis zum genannten Anschlag möglich
ist. Die Erfindung kann somit eine Sägeeinrichtung bereitstellen, bei der der Besäumschnitt
im Vergleich zu gattungsgemäßen Sägeeinrichtungen zeitlich früher durchführbar ist
und für ein bestimmtes Sägepensum auch eine insgesamt kürzere Sägedauer veranschlagt
werden kann.
[0008] Das zu zersägende Werkstück kann von der Werkstückfördereinrichtung so an den Anschlag
herangefahren werden, dass es am Anschlag bündig anliegt und ein klar definierter,
reproduzierbar an weiteren Werkstücken durchführbarer Besäumschnitt durchgeführt werden
kann.
[0009] Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass auch zwei oder mehr Werkstücke
von der erfindungsgemäßen Sägeeinrichtung parallel nebeneinander also gleichzeitig
aufgeteilt werden können. Hierzu ist es z.B. denkbar, mehrere in Vorschubrichtung
gesehen parallel nebeneinander arbeitende Werkstückfördereinrichtungen vorzusehen.
Bei den nebeneinander bzw. gleichzeitig aufzuteilenden Werkstücken kann es sich wiederum
jeweils um Platten oder Plattenstapel handeln.
[0010] Günstig ist es, wenn die Sägeeinrichtung auch einen Maschinentisch mit einer vorzugsweise
horizontal ausgerichteten Auflage zum darauf Auflegen des Werkstücks aufweist. Die
Sägelinie kann dann beispielsweise in der Auflagefläche des Maschinentisches in Form
eines, vorzugsweise vertikalen, Spalts bzw. Schlitzes vorgegeben sein. Insofern könnte
man anstelle von einer Sägelinie auch von einer Sägefläche sprechen. Dabei ist natürlich
klar, dass Sägefläche und Sägelinie nicht im streng mathematischen Sinn sondern dahingehend
zu verstehen sind, dass sie auch eine gewisse Dicke bzw. Breite aufweisen. Günstig
ist es jedenfalls wenn die Sägelinie linear erstreckt bzw. mit anderen Worten gerade
ist, wobei dann die Sägefläche auch als Sägeebene bezeichnet werden kann.
[0011] Häufig ist es auch vorteilhaft, wenn das Sägeaggregat auch in der Höhe, also vertikal
in der Sägefläche bzw. -ebene verfahrbar ist.
[0012] Das Sägeaggregat kann an einem verfahrbaren Sägewagen montiert sein und ein durch
einen Motor angetriebenes Sägeblatt, beispielsweise eine Kreissäge, aufweisen. Vorteilhaft
ist auch eine Ausbildung als sogenannte Untertischkreissäge, wobei der Sägewagen und
der Motor unter der Auflageebene des Maschinentisches verfahrbar sind und das Sägeblatt
für den Sägevorgang über die Auflagefläche des Maschinentisches hochfahrbar und anschließend
absenkbar ausgebildet ist.
[0013] Die Werkstückfördereinrichtung ist für den Transport des jeweiligen zu zersägenden
Werkstücks zur Schnittposition über der Sägelinie vorgesehen. Der Transport erfolgt
in einer Transportrichtung quer oder orthogonal zur Sägelinie. Die Transportrichtung
kann mit der Sägelinie theoretisch also alle Winkel mit Ausnahme von 0°, 180° und
deren Vielfachen bilden. Bevorzugt ist ein Winkel im Bereich von 60° bis 120°, wobei
es besonders bevorzugt ist, die zu zersägenden Werkstücke in einer Transportrichtung
im 90°-Winkel also orthogonal zur Sägelinie zur Schnittposition über der Sägelinie
zu transportieren.
[0014] Die Transportrichtung ist diejenige Richtung, in der die Werkstücke von der Werkstückfördereinrichtung
hin zur Sägelinie transportiert werden. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass die Werkstücke
in Transportrichtung auch über die Sägelinie hinweg und anschließend in Transportrichtung
von der Sägelinie weg weiter transportiert werden.
[0015] Bei einer bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Sägeeinrichtung
zumindest eine weitere Fördereinrichtung zum Transport des zu zersägenden Werkstücks
in Transportrichtung hin zur Sägelinie aufweist. Hierdurch wird es möglich, dass das
Werkstück von der Werkstückfördereinrichtung bereits dann an den Anschlag transportiert
wird, während die weitere Fördereinrichtung, nachdem sie das vorab zersägte Werkstück
losgelassen hat, noch zurück fährt. Hierdurch ergibt sich ein besonders großes zeitliches
Einsparpotential bzw. eine besonders effektive Beschleunigung des Gesamtprozesses.
Während beispielsweise die weitere Fördereinrichtung das Werkstück bis zum letzten
Aufteilschnitt hält und positioniert, kann die Werkstückfördereinrichtung bereits
das nächste zu zersägende Werkstück näher zur Sägelinie herantransportieren. Die Werkstückfördereinrichtung
kann beispielsweise als angetriebene Rollenbahn ausgebildet sein. Eine der Fördereinrichtungen,
insbesondere die weitere Fördereinrichtung, weist bevorzugt Greifer und/oder Klemmeinrichtungen
zum Greifen eines Werkstücks auf. Besonders günstig ist es auch, wenn die weitere
Fördereinrichtung, vorzugsweise samt Greifern bzw. Klemmeinrichtungen, über ein noch
zu zersägendes, in Transportrichtung angeordnetes Werkstück, hinwegfahrbar ist. Hierfür
kann es vorteilhaft sein, wenn die Greifer anhebbar und absenkbar sind und/oder die
weitere Fördereinrichtung als Einschubwagen ausgebildet ist.
[0016] In der Regel ist es zweckmäßig, wenn die Werkstückfördereinrichtung und die weitere
Fördereinrichtung in Transportrichtung gesehen, bezüglich der Sägelinie auf derselben
Seite angeordnet sind. Die - in Transportrichtung gesehen - hinter der Sägelinie befindliche
Seite kann für den Abtransport der Endformate und der Abfallstücke vorgesehen sein.
Dort können beispielsweise zumindest ein Ausziehwagen mit Sauggreifern, Rollenbahnen
und dergleichen und/oder nach unten schwenkbare Abfallklappen zum Einsatz kommen.
[0017] Beim eigentlichen Sägevorgang ist es günstig, wenn die Sägeeinrichtung einen, vorzugsweise
im Bereich der Sägelinie angeordneten, Druckbalken zum Fixieren des Werkstücks während
des Zersägens des Werkstücks aufweist. Das Werkstück kann mittels des Druckbalkens
z.B. gegen die Auflagefläche des Maschinentischs gedrückt und dadurch auf der Sägelinie
fixiert und während des Schnitts gehalten werden.
[0018] Der Anschlag ist bei einer besonderen Ausgestaltungsform der Erfindung in den Maschinentisch
integriert. Er kann günstigerweise zwischen zumindest einer Arbeitsposition oberhalb
der Auflagefläche des Maschinentisches und zumindest einer Ruheposition, vorzugsweise
vertikal, verstellt werden. In der Arbeitsposition erfüllt er seine Aufgabe als Anschlag.
In der Ruheposition ist der Anschlag so angeordnet, dass das Werkstück in Transportrichtung
an ihm vorbei transportiert werden kann, ohne am Anschlag anzuschlagen. In der Ruheposition
kann der Anschlag z.B. unterhalb der Auflagefläche des Maschinentisches angeordnet
sein. Bei einer anderen Ausgestaltungsform ist der Anschlag am Druckbalken oder einem
anderen Bauteil oberhalb der Sägelinie befestigt. Dieser Anschlag fährt also von seiner
Ruheposition oberhalb der Arbeitsposition nach unten zur Auflagefläche des Maschinentisches
in seine Arbeitsposition. Prinzipiell können natürlich auch eine Vielzahl von Anschlägen
bzw. Besäumanschlägen vorgesehen sein. Besonders günstig ist es auch, wenn der Anschlag
oder die Anschläge nicht nur vertikal, sondern auch horizontal, in Transportrichtung,
verstellbar ausgebildet sind, sodass auch Besäumschnitte unterschiedlicher Breite
durchgeführt werden können.
[0019] Neben der Sägeeinrichtung an sich betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Betrieb
einer erfindungsgemäßen Sägeeinrichtung, bei dem das Werkstück mit der Werkstückfördereinrichtung
zur Durchführung eines Besäumschnitts bis an den Anschlag herantransportiert wird.
[0020] Bei einem solchen Verfahren ist günstigerweise vorgesehen, dass das Werkstück zur
weiteren Aufteilung im Anschluss an den Besäumschnitt von einer weiteren Fördereinrichtung
gehalten und/oder in Transportrichtung weitertransportiert wird.
[0021] Günstig ist es auch, wenn der Anschlag während des Besäumschnitts oder unmittelbar
danach in eine Ruheposition gefahren wird, in der das Werkstück in Transportrichtung
am Anschlag vorbeitransportiert wird.
[0022] Bevorzugte Varianten des Verfahrens sehen vor, dass das Werkstück im Anschluss an
den Besäumschnitt von der weiteren Fördereinrichtung bis nach Durchführung des letzten,
an diesem Werkstück durchzuführenden Sägevorgangs gehalten wird. Mit dem letzten,
an diesem Werkstück durchzuführenden Sägevorgang ist derjenige Schnitt gemeint, der
beim abwechselnden Transport des Werkstücks in Transportrichtung und Zersägen entlang
der Sägelinie als letztes am Werkstück durchgeführt wird. Es geht dabei nicht um das
weitere Aufteilen der bei dieser Abfolge von Transport- und Sägevorgängen entstanden
Teilstücke bzw. Zuschnitte des Werkstücks in nachfolgenden Sägevorgängen.
[0023] Bevorzugte Ausgestaltungsformen des Verfahrens können auch vorsehen, dass unmittelbar
nach Durchführung des letzten Sägevorgangs am Werkstück ein nächstes zu zersägendes
Werkstück mit der Werkstückfördereinrichtung zur Durchführung des Besäumschnitts an
den Anschlag herantransportiert wird.
[0024] Im Sinne einer Zeitoptimierung ist es günstig, wenn während des Herantransports des,
vorzugsweise nächsten, Werkstücks an den Anschlag mittels der Werkstückfördereinrichtung
die weitere Fördereinrichtung an ein zum Anschlag entgegengesetztes Ende des, vorzugsweise
nächsten, Werkstücks gefahren wird. Im Anschluss daran ist vorzugsweise vorgesehen,
dass die weitere Fördereinrichtung dann das Werkstück an diesem Ende mittels Greifern
greift.
[0025] Weitere Merkmale und Einzelheiten bevorzugter Ausgestaltungsformen werden anhand
der Figurenbeschreibung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Sägeeinrichtung orthogonal zur Sägelinie
in einem ersten Betriebszustand;
- Fig. 2
- dieselbe Ansicht in einem anderen Betriebszustand;
- Fig. 3
- eine Sicht von oben auf die Sägeeinrichtung;
- Fig. 4
- eine Detailansicht in der Umgebung der Sägelinie mit einem in den Maschinentisch integriertem
Anschlag gemäß der Fig. 1 bis 3;
- Fig. 5
- dieselbe Detailansicht mit einem als Alternative oberhalb der Sägelinie angebrachten
Anschlag und
- Fig. 6
- bis 9 alternative Ausgestaltungsformen für einen erfindungsgemäßen Anschlag.
[0026] Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausgestaltungsform einer erfindungsgemäßen
Sägeeinrichtung 1 mit einem Sägeaggregat 4, einem Druckbalken 15, einem bereits teilweise
aufgeteilten und auf die Auflagefläche 12 eines Maschinentisches 11 aufgelegten Werkstück
2a, einer mit Rollen 9 ausgestatteten Werkstückfördereinrichtung 5 und einer weiteren
Fördereinrichtung 8, die im in Fig. 1 dargestellten Betriebszustand mit einem Greifer
oder mehreren Greifern 10 das Werkstück 2a in Transportrichtung 6 zur Sägelinie 3
transportiert. Im in Fig. 1 dargestellten Betriebszustand wird gezeigt, wie das Werkstück
2a gerade aufgeteilt wird und das Werkstück 2b zur Aufteilung im Anschluss an das
Werkstück 2a in Bereitstellung liegt. In diesem Betriebszustand hält die weitere Fördereinrichtung
8 das Werkstück 2a mit seinen Greifern 10 permanent fest und transportiert es nach
Abschluss eines Sägevorgangs in Transportrichtung 6 so weit bis der Bereich des Werkstücks
2a über der Schnittlinie 3 zu liegen kommt, in dem der nächste Sägevorgang durchgeführt
werden soll. Die Rollen der Werkstückfördereinrichtung 5 befinden sich in diesem Betriebszustand
günstigerweise im Freilauf. Das Werkstück 2a wird also in diesem Betriebszustand vorzugsweise
ausschließlich von der weiteren Fördereinrichtung 8 transportiert. Vor einem jeweiligen
Sägevorgang wird der Druckbalken 15 abgesenkt und damit das Werkstück 2a auf die Auflagefläche
2a gedrückt und damit für den Sägevorgang fixiert. Nach Beendigung des jeweiligen
Sägevorgangs wird der Druckbalken 15 wieder angehoben und der Weitertransport des
Werkstücks 2a kann mittels der weiteren Fördereinrichtung 8 erfolgen. Dieser Ablauf
wiederholt sich, bevorzugt gesteuert nach einem vorgebbaren Schnittplan, bis zur Durchführung
des letzten, an diesem Werkstück 2a durchzuführenden Sägevorgangs. Der erfindungsgemäße
Anschlag 7 ist in diesem Betriebszustand in seine Ruheposition 14 zurück gefahren,
in der das Werkstück 2a bzw. die durch Zersägen erzeugten Teilwerkstücke bzw. Zuschnitte
2 an ihm ohne Kollision vorbeigefahren werden können.
[0027] In Transportrichtung 6 hinter der Sägelinie 3 transportiert der Ausziehwagen 19,
im gezeigten Ausführungsbeispiel mit seinen Auszieharmen 20 und seinen Vakuumsaugern
21, die zersägten Teile und insbesondere die Zuschnitte 22 des Werkstücks 2a in Transportrichtung
6 weiter und entfernt sie dadurch von der Sägelinie 3. Abfälle 27 können durch die
kleine Abfallklappe 17 und/oder die große Abfallklappe 23 auf den Abfallförderer 18
fallen. Der Abtransport der Zuschnitte 22 erfolgt anschließend mittels der Fördermittel
24.
[0028] Beim letzten Schnitt bzw. Sägevorgang am Werkstück 2a werden ein Zuschnitt 22 und
ein Abfall 27 produziert. Die weitere Fördereinrichtung 8 mit seinen Greifern 10 kann
während dieses letzten, an diesem Werkstück 2a durchzuführenden Sägevorgangs das Werkstück
2a bereits los lassen, da es während des Sägevorgangs ja vom abgesenkten Druckbalken
15 fixiert ist. Der Abfall 27 liegt nach Abschluss dieses letzten Sägevorgangs am
Werkstück 2a und nach Abheben des Druckbalkens 15, in Transportrichtung 6 gesehen,
bezüglich der Sägelinie 3, auf der Seite der Werkstückfördereinrichtung 5. Da der
Abfall 27 im Interesse einer optimalen Materialausnützung möglichst klein gehalten
wird, kann er nicht in jedem Fall vom Ausziehwagen 19 mittels der Vakuumsauger 21
aufgenommen werden. Deshalb sind auf den Auszieharmen 20 zusätzlich schwenkbare Ausziehfinger
25 angebracht mittels derer der Ausziehwagen 19 unter dem entsprechend weit angehobenen
Druckbalken 15 durchfährt und den Abfall 27 zusammen mit dem Zuschnitt 22 so weit
auf das Fördermittel 24 schiebt, dass die Trennfuge zwischen Zuschnitt und Abfall
etwas vor dem Drehpunkt der großen Abfallklappe 23 liegt. Wenn sich nun die große
Abfallklappe 23 nach unten schwenkend öffnet, fällt der Abfall 27 in den Abfallförderer
18. Der Zuschnitt 22 bleibt sicher auf dem Fördermittel 24 liegen und wird abtransportiert.
[0029] Gleichzeitig mit dem Abtransport des letzten Zuschnitts 22 und des Abfalls 27aus
dem Werkstück 2a wird mit der Aufteilung des nächsten zu zersägenden Werkstücks 2b
begonnen. Erfindungsgemäß wird das nächste zu zersägende Werkstück 2b nun von der
Werkstückfördereinrichtung 5 gegen den, in die Arbeitsposition 13 gebrachten Anschlag
7gefahren und ist somit besonders schnell und präzise für den ersten durchzuführenden
Schnitt bzw. Sägevorgang in Form eines Besäumschnittes positioniert. Während des Positionierens
des Werkstücks 2b mittels der Werkstückfördereinrichtung 5 am Anschlag 7, des Absenkens
des Druckbalkens 15 und der Durchführung des Besäumschnitts am Werkstück 2b kann die
weitere Fördereinrichtung 8 bereits entgegen der Transportrichtung 6 zurück an das
zum Anschlag 7 entgegengesetzte Ende des Werkstücks 2b gefahren werden, um es dort
mittels seinen Greifern 10 zu greifen, was zu einer weiteren Zeiteinsparung führt.
In Fig. 2 ist eine Situation dargestellt, bei der das Werkstück 2b bereits am Anschlag
7 anliegt und die weitere Fördereinrichtung 8 entgegen der Transportrichtung 6 zurück
gefahren wird. Während dieses Zurückfahrens müssen die Greifer 10 über das Werkstück
2b angehoben werden, um eine kollisions- und reibungsfreie Fahrt über das Werkstück
2b zu gewährleisten. Nachdem die Greifer 10 der weiteren Fördereinrichtung 8 das Werkstück
2b an seinem vom Anschlag 7 abgewandten Ende gegriffen haben und der Besäumschnitt
beendet ist, kann der Druckbalken 15 angehoben, der Anschlag 7 in seine Ruheposition
14 gebracht und die weitere Aufteilung des Werkstücks 2b, vorzugsweise einem Schnittplan
folgend, wie oben bezüglich des Werkstücks 2a geschildert, durchgeführt werden. Bei
dieser weiteren Aufteilung wird das Werkstück 2b dann wieder zwischen den einzelnen
Sägevorgängen von der weiteren Fördereinrichtung 8 in Transportrichtung 6 transportiert
und während des gesamten weiteren Aufteilvorgangs permanent mittels der Greifer 10
festgehalten bis das Werkstück 2b zur Durchführung des letzten Sägevorgangs am Werkstück
2b durch den Druckbalken 15 fixiert ist. Die Werkstückfördereinrichtung 5 ist während
dieses weiteren Aufteilvorgangs deaktiviert bzw. auf Freilauf geschaltet, der Anschlag
7 befindet sich in seiner Ruheposition 14, sodass das Werkstück 2b kollisionsfrei
an ihm vorbei gefahren werden kann.
[0030] Fig. 3 zeigt eine Draufsicht der Sägeeinrichtung 1 im in Fig. 1 beschriebenen Betriebszustand.
Es wird am Werkstück 2a gerade ein Sägevorgang entlang der Sägelinie 3 durchgeführt,
wobei das Werkstück 2a vom Druckbalken 15 auf die Auflagefläche 12 des Maschinentischs
11 gedrückt und zusätzlich von der weiteren Fördereinrichtung 8 hier mit mehreren
Greifern 10 gehalten wird. Das nächste zu zersägende Werkstück 2b wird von der Werkstückfördereinrichtung
5 bereitgehalten.
[0031] In Fig. 4 ist eine Detailseitenansicht im Bereich der Sägelinie 3 dargestellt. Ein
zu zersägendes Werkstück 2 wurde auf der Auflagefläche 12 eines Maschinentischs 11
in Transportrichtung 6 gegen einen in Arbeitsposition 13 befindlichen Anschlag 7 gefahren.
Der Druckbalken 15 ist noch angehoben, das Sägeaggregat 4 ist als "Untertischkreissäge"
ausgebildet. Der Anschlag 7 kann vom Hubzylinder 26 durch Vertikalverstellung von
seiner Ruheposition 14 in seine Arbeitsposition 13 und zurück bewegt werden und ist
in die Auflagefläche 12 bzw. in den Maschinentisch 11 integriert. In seiner hier nicht
dargestellten Ruheposition 14 kann er vollständig in den Maschinentisch 11 bzw. unter
die Auflagefläche 12 des Maschinentischs 11 abtauchen und eine Kollision mit einem
Werkstück 2 oder anderen Bauteilen kann ausgeschlossen werden. Der Hubzylinder 26
kann beispielsweise pneumatisch, elektrisch, hydraulisch oder andersartig realisiert
sein. Der Anschlag 7 weist jedenfalls, in Transportrichtung 6 gesehen, den erfindungsgemäßen
Abstand 16 von der Sägelinie 3 auf.
[0032] Fig. 5 zeigt dieselbe Detailansicht wie Fig. 4, wobei der Anschlag 7 allerdings alternativ
ausgebildet ist. Er kann beispielsweise neben oder am Druckbalken 15 gelagert sein
und von seiner Ruheposition 14 oberhalb der Auflagefläche 12 des Maschinentischs 11,
beispielsweise auf Höhe des angehobenen Druckbalkens 15, zur hier dargestellten Arbeitsposition
13 mit derselben Funktion wie der in den Maschinentisch integrierte Anschlag 7 aus
Fig. 4 gefahren werden, wobei der Antrieb wiederum vorzugsweise mit einem Hubzylinder
26 erfolgt.
[0033] Fig. 6 und 7 zeigen eine weitere alternative Ausgestaltungsform, wie der erfindungsgemäße
Anschlag 7 ausgebildet sein kann. Diese alternative Ausgestaltungsform kann ansonsten
in die bereits geschilderte Sägeeinrichtung 1 integriert werden, genauso wie das weiter
unten noch geschilderte weitere alternative Ausgestaltungsbeispiel gemäß der Fig.
8 und 9.
[0034] in der Variante gemäß der Fig. 6 und 7 ist der erfindungsgemäße Anschlag 7 in den
Druckbalken 15 integriert. Günstig ist es hierzu, wenn wie im gezeigten Ausführungsbeispiel
gemäß der Fig. 6 und 7 der Druckbalken 15 hierzu zwei unabhängig voneinander absenkbare
Schenkel 28 aufweist. Einer der Schenkel 28 kann, wie in Fig. 6 und 7 dargestellt,
dann als Anschlag 7 verwendet werden. In Fig. 6 sind beide Schenkel 28 des Druckbalkens
15 von der Auflagefläche 12 abgehoben. Der Anschlag 7 befindet sich dabei in seiner
Ruheposition 14. Um diesen Druckbalken 15 als Druckbalken zu verwenden, um Werkstücke
2a oder 2b auf die Auflagefläche 12 zu drücken, werden beide Schenkel 28 gemeinsam
abgesenkt. Fig. 7 zeigt die Situation wenn der so ausgebildete Druckbalken 15 nicht
als Druckbalken an sich, sondern als Anschlag 7 verwendet werden soll. In einem solchen
Fall wird nur der in Transportrichtung 6 gesehen, hinter der Sägelinie 3 angeordnete
Schenkel 28 abgesenkt. Er kann dann, wie in Fig. 7 dargestellt, in seiner Arbeitsposition
13 als Anschlag 7 dienen. Ist der Besäumschnitt durchgeführt, so wird dieser Anschlag
bzw. Schenkel 7 bzw. 28 wieder hochgefahren, sodass die weiteren Arbeitsvorgänge in
bereits geschilderter Art und Weise durchgeführt werden können.
[0035] Die Ausführungsvariante gemäß der Fig. 8 und 9 zeigt eine alternative Ausgestaltungsform,
wie der Anschlag 7 direkt in den Maschinentisch 11 integriert werden kann, sodass
er in seiner Ruheposition 14 weder oberhalb noch unterhalb aus dem Maschinentisch
11 hervorsteht. In dieser Variante ist der Anschlag 7 als Teil eines Kniehebels 30
ausgebildet. Der Kniehebel 30 wird im gezeigten Ausführungsbeispiel vom Schubzylinder
29 betätigt. Fig. 8 zeigt die Ruheposition 14 des Anschlags bei der das Werkstück
2a bzw. 2b kollisionsfrei am Anschlag 7 vorbeibewegt werden kann. Fig. 9 zeigt die
Arbeitsposition 13, bei der das Werkstück 2a bzw. 2b bei Transport in Transportrichtung
6 am Anschlag 7 anschlägt. Mittels des Schubzylinders 29 kann der Anschlag 7 über
den Kniehebel 30 in seine Arbeitsposition 13 aber auch in seine Ruheposition 14 gebracht
werden. In dieser Ausgestaltungsform ist der Anschlag 7 als eine Art schwenkbarer
Hebel, konkret hier als Teil eines schwenkbaren Kniehebels ausgebildet.
Legende
zu den Hinweisziffern:
[0036]
- 1
- Sägeeinrichtung
- 2a
- Werkstück
- 2b
- Werkstück
- 3
- Sägelinie
- 4
- Sägeaggregat
- 5
- Werkstückfördereinrichtung
- 6
- Transportrichtung
- 7
- Anschlag
- 8
- weitere Fördereinrichtung
- 9
- Rollen
- 10
- Greifer
- 11
- Maschinentisch
- 12
- Auflagefläche
- 13
- Arbeitsposition
- 14
- Ruheposition
- 15
- Druckbalken
- 16
- Abstand
- 17
- kleine Abfallklappe
- 18
- Abfallförderer
- 19
- Ausziehwagen
- 20
- Auszieharme
- 21
- Vakuumsauger
- 22
- Zuschnitt
- 23
- große Abfallklappe
- 24
- Fördermittel zum Abtransport der Zuschnitte
- 25
- Ausziehfinger
- 26
- Hubzylinder
- 27
- Abfall
- 28
- Schenkel
- 29
- Schubzylinder
- 30
- Kniehebel
1. Sägeeinrichtung (1) zum Aufteilen zumindest eines Werkstücks (2a, 2b), insbesondere
einer Platte oder eines Plattenstapels, mit zumindest einem entlang einer Sägelinie
(3) verfahrbaren Sägeaggregat (4) zum Zersägen des Werkstücks (2a, 2b) entlang der
Sägelinie (3) und mit zumindest einer Werkstückfördereinrichtung (5) zum Transport
des zu zersägenden Werkstücks (2a, 2b) in einer, quer oder orthogonal zur Sägelinie
(3) verlaufenden Transportrichtung (6) hin zur Sägelinie (3) und mit zumindest einem,
in Transportrichtung (6) betrachtet, hinter der Sägelinie (3) angeordneten Anschlag
(7), dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (7), in Transportrichtung (6) gesehen, einen Abstand (16) zur Sägelinie
(3) von weniger als 10 cm, vorzugsweise weniger als 1 cm, aufweist.
2. Sägeeinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sägeeinrichtung (1) zumindest eine weitere Fördereinrichtung (8) zum Transport
des zu zersägenden Werkstücks (2a, 2b) in Transportrichtung (6) hin zur Sägelinie
(3) aufweist.
3. Sägeeinrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkstückfördereinrichtung (5) und die weitere Fördereinrichtung (8), in Transportrichtung
(6) gesehen, bezüglich der Sägelinie (3) auf derselben Seite angeordnet sind.
4. Sägeeinrichtung (1) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Fördereinrichtungen, bevorzugt die Werkstückfördereinrichtung
(5), vorzugsweise zumindest teilweise angetriebene, Rollen (9) als Auflager für das
Werkstück (2a, 2b) aufweist.
5. Sägeeinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Fördereinrichtungen, bevorzugt die weitere Fördereinrichtung (8), Greifer
(10) zum Greifen des Werkstücks (2a, 2b) aufweist.
6. Sägeeinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sägeeinrichtung (1) einen Maschinentisch (11) und der Maschinentisch (11) eine,
vorzugsweise horizontale, Auflagefläche (12) zur Auflage des Werkstücks (2a, 2b) auf
dem Maschinentisch (11) aufweist und der Anschlag (7), vorzugsweise vertikal, zwischen
zumindest einer Arbeitsposition (13) oberhalb der Auflagefläche (12) des Maschinentischs
(11) und zumindest einer Ruheposition (14), vorzugsweise oberhalb der Arbeitsposition
(13) oder unterhalb der Auflagefläche (12) des Maschinentischs (11), verstellbar ausgebildet
ist.
7. Sägeeinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Sägeeinrichtung (1) einen Druckbalken (15) zum Fixieren des Werkstücks (2a, 2b)
während des Zersägens des Werkstücks (2a, 2b) aufweist, wobei vorzugsweise vorgesehen
ist, dass der Anschlag (7) am Druckbalken (15) befestigt ist.
8. Sägeeinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (16) zwischen Anschlag (7) und Sägelinie (3) in Transportrichtung (6)
verstellbar ist.
9. Verfahren zum Betrieb einer Sägeeinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (2a, 2b) mit der Werkstückfördereinrichtung (5) zur Durchführung eines
Besäumschnitts bis an den Anschlag (7) herantransportiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei die Sägeeinrichtung (1) zumindest eine weitere Fördereinrichtung
(8) zum Transport des zu zersägenden Werkstücks (2a, 2b) in Transportrichtung (6)
hin zur Sägelinie (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (2a, 2b) zur weiteren Aufteilung im Anschluss an den Besäumschnitt
von der weiteren Fördereinrichtung (8) gehalten und/oder in Transportrichtung (6)
weitertransportiert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (7) während des Besäumschnitts oder unmittelbar danach in eine Ruheposition
(14) gefahren wird, in der das Werkstück (2a, 2b) in Transportrichtung (6) am Anschlag
(7) vorbeitransportiert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkstück (2a, 2b) im Anschluss an den Besäumschnitt von der weiteren Fördereinrichtung
(8) bis zur Durchführung des letzten an diesem Werkstück (2a, 2b) durchzuführenden
Sägevorgangs gehalten wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass unmittelbar nach Durchführung eines letzten Sägevorgangs am Werkstück (2a) ein nächstes
zu zersägendes Werkstück (2b) mit der Werkstückfördereinrichtung (5) zur Durchführung
des Besäumschnitts an den Anschlag (7) herantransportiert wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass während des Herantransports des, vorzugsweise nächsten, Werkstücks (2a, 2b) an den
Anschlag (7) mittels der Werkstückfördereinrichtung (5) die weitere Fördereinrichtung
(8) an ein zum Anschlag (7) entgegengesetztes Ende des, vorzugsweise nächsten, Werkstücks
(2a, 2b) gefahren wird.