Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein dampferzeugendes Haushaltsgerät, mit einem Wasserspeicher,
einem Dampferzeuger und einer zur Förderung von Wasser aus dem Wasserspeicher zum
Dampferzeuger geeigneten ersten Fördereinrichtung, sowie mit einer aus dem Dampferzeuger
ausmündenden Dampfleitung und einer Bypassleitung, mittels derer der Dampfleitung
Wasser aus dem Wasserspeicher unter Verwendung einer zweiten Fördereinrichtung zuführbar
ist. Die betrifft außerdem ein Bügeleisen, das an eine Dampfbügelstation anschließbar
ist, um von dieser Dampf zu beziehen.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Der Einsatz von dampferzeugenden Haushaltsgeräten in Form von Bügeleisen zum Glätten
von Textilien oder dergleichen Flächengebilden im privaten und kommerziellen Bereich
ist gängige Praxis. Bei der Benutzung des Bügeleisens wird eine ebene, glatte Oberfläche
in Form der Bügelsohle erhitzt und auf das zu glättende Flächengebilde aufgesetzt.
Durch Druck und Bewegung des Bügeleisens relativ zu dem Flächengebilde werden, häufig
unterstützt durch eine gleichzeitige Zufuhr von Dampf, Falten aus dem Flächengebilde
entfernt. Dabei wird die Temperatur der Bügelsohle zum Erreichen eines guten Glätteffekts
üblicherweise so gewählt, dass das Flächengebilde bei einem kurzzeitigen Kontakt mit
der Bügelsohle gerade nicht geschädigt wird. Ein anderes dampferzeugendes Haushaltsgeräte
ist beispielsweise ein Dampfreiniger, bei welchem Nassdampf durch eine auf die zu
reinigende Oberfläche aufzusetzende Dampfdüse ausgestoßen wird.
[0003] Ein mit einem Dampferzeuger ausgestattetes Bügeleisen ist aus der europäischen Patentschrift
EP 1 045 932 B1 bekannt. Das dort beschriebene Bügeleisen besteht aus einem Gehäuse, welches mit
seiner Unterseite die beheizbare Sohlenplatte des Bügeleisens aufnimmt. Die Temperatur
der Sohlenplatte ist über einen Temperaturwähler einstellbar und wird mittels eines
auf der Sohlenplatte aufliegenden Temperatursensors gemessen. Eine Steuereinheit vergleicht
Soll- und Ist-Wert der Temperatur und regelt diese auf den eingestellten Wert. Im
Gehäuse des Bügeleisens ist ferner ein Wassertank angeordnet, aus welchem bei Bedarf
mittels einer Pumpe Wasser entnommen und durch eine Schlauchverbindung in einen Dampferzeuger
eingespeist werden kann. Der Dampferzeuger besteht aus einer oberhalb der Sohlenplatte
befindlichen Kammer, welche durch die Sohlenplatte erhitzt wird. Das Wasser verdampft
in dem Dampferzeuger und entweicht durch Dampfaustrittöffnungen in der Sohlenplatte
nach unten in Richtung des Bügelguts.
[0004] Derartige Bügeleisen haben sich in der Praxis gut bewährt. Nachteilhaft ist jedoch
die relativ geringe Menge des im Wassertank bevorrateten Wassers, da die Größe des
Wassertanks aus Gründen der Handhabbarkeit des Bügeleisens beschränkt ist. Dies erfordert
ein häufiges Nachfüllen von Wasser und eine damit verbundene Unterbrechung des Bügelvorgangs.
Ferner kann der Dampf eine vergleichsweise geringe Feuchte aufweisen, die sich nachteilhaft
auf das Bügelergebnis auswirken kann.
[0005] In der Offenlegungsschrift
DE 32 08 603 A1 wird eine Vorrichtung zum Dampfbügeln beschrieben, bei der das Bügeleisen auf eine
beheizbare Tankstation aufgelegt und von dieser mit Wasserdampf gespeist wird. Der
Wasserdampf kondensiert in einem mit flüssigkeitsansaugenden Fasern gefüllten Hohlraum
des Bügeleisens. Das Kondenswasser wird nachfolgend innerhalb des Bügeleisens erneut
verdampft und gelangt durch die Dampfaustrittöffnungen zum Bügelgut.
[0006] Diese Ausbildung kann apparativ sehr aufwändig sein. Darüber hinaus muss das Bügeleisen
zur Übertragung des Wasserdampfs stets auf die beheizbare Tankstation aufgesetzt werden.
Die Kondensation des übertragenen Wasserdampfes kann ferner einen nicht unerheblichen
Zeitaufwand erfordern, um eine nennenswerte Menge destillierten Wassers im Bügeleisen
zu bevorraten.
[0007] Diese Nachteile möchte das aus der Patentschrift
DE 196 14 511 C1 bekannte gattungsgemäße Bügeleisen überwinden, welches als Teil einer Dampfbügelstation
ausgebildet ist. Die Dampfbügelstation besteht neben dem Bügeleisen aus einem gesonderten
Wasserspeicher mit einem vergleichsweise großen Speichervolumen und einem separaten
Dampferzeuger, die miteinander strömungsverbunden sind. In der Leitung zwischen Wassertank
und Dampferzeuger ist eine erste Fördereinrichtung in Form einer ersten mechanischen
Förderpumpe anordnet, welche Wasser aus dem Wasserspeicher in den Dampferzeuger fördert
und deren Zufluss über zwei stromab und stromauf der ersten Förderpumpe in der Leitung
befindliche Ventile gesteuert wird. Im Dampferzeuger befindet sich eine elektrische
Heizung, welche das vom Wassertank zugeführte Wasser erhitzt. Der hierdurch erzeugte
Dampf wird durch eine flexible Dampfleitung der beheizten Bügelsohle des Bügeleisens
zugeführt und tritt beim Glätten der Textilien durch Dampfaustrittsöffnungen in der
Bügelsohle aus. Eine zweite Fördereinrichtung in Form einer zweiten mechanischen Förderpumpe
ist in einer unmittelbar vom Wasserspeicher zur Dampfleitung führenden Bypassleitung
angeordnet, durch welche dem vom Dampferzeuger bereitgestellten Dampf zur Erhöhung
der Dampffeuchte zusätzliches Wasser zugeführt werden kann. Die Dampfbügelstation
ist ferner mit einer elektronischen Steuerung ausgestattet, welche durch eine Bedieneinrichtung
in Form eines am Griffstück des Bügeleisens angeordneten Schalters aktiviert wird
und die beiden Förderpumpen steuert.
[0008] Diese Dampfbügelstation stellt zwar einen großen Wasservorrat bereit, ist jedoch
wegen der Verwendung von zwei mechanischen Förderpumpen konstruktiv aufwändig.
[0009] Die Offenlegungsschrift
DE 100 25 233 A1 beschreibt ein Dampfbügeleisen mit einer Dampfbefeuchtungseinrichtung, durch die
Wasser dem von einer Verdampfungskammer über eine Dampföffnung auf das zu bügelnde
Waschstück geleiteten Dampf zumischbar ist. Diese Dampfbefeuchtungseinrichtung weist
in einer bevorzugten Ausführungsform einen Zerstäuber, vorzugsweise in Form einer
Venturi-Düse, auf, durch den das Wasser dem Dampf aus der Verdampfungskammer in zerstäubter
Form zuleitbar ist.
[0010] In der Offenlegungsschrift
US 2006/0213092 A1 wird ein Dampfbügeleisen vorgestellt, das an seiner Vorderseite eine Dampfdüse aufweist
und einen Dampfgenerator aufweist, der mit der Düse über eine Leitung verbunden ist.
Durch den Druckabfall in der Leitung und den daraus entstehenden Venturi-Effekt wird
Wasser aus einer weiteren Leitung an der Stelle zugemischt, an der die beiden genannten
Leitungen zusammenlaufen, wodurch befeuchteter Dampf entsteht.
[0011] Das Bügelgerät aus der Offenlegungsschrift
EP 1 835 067 A1 weist eine Verdampfungskammer und eine Steuereinheit auf, die das Bügeleisen dadurch
mit Wasser versorgt, dass eine Pumpe gesteuert wird, um eine Wassermenge zu liefern,
sobald eine Temperatur der Bügelsohle ausreichend ist, um die Verdampfung dieses Wassers
zu erreichen. Das Bügelgerät enthält ferner einen oder mehrere zusätzliche Behälter,
die Zusatzflüssigkeiten enthalten, die in eine Wasser- oder Dampfleitung gespritzt
werden können, um über einen Sprühzerstäuber über die Verdampfungskammer verteilt
zu werden. Außerdem weist das Bügelgerät ein Venturi-System auf, das es ermöglicht
mit einem der in den zusätzlichen Behältern gespeicherten Flüssigkeiten an einem Dampfkreis
einen Unterdruckbereich zu erzeugen.
[0012] Aus der Praxis ist eine weitere Dampfbügelstation gekannt, bei welcher nur eine mechanische
Förderpumpe vorgesehen ist, welche durch ein 3/2-Wegeventil wahlweise Wasser aus dem
Wasserspeicher in den Dampferzeuger oder in die Bypassleitung fördert. Diese Ausbildung
ist insofern nachteilhaft, als beim Befüllen des Dampferzeugers kein zusätzliches
Wasser in die Dampfleitung eingespeist werden kann, wodurch die Dampffeuchte temporär
auf einen das Bügelergebnis beeinträchtigenden Wert absinken kann. Außerdem muss das
relativ komplexe Ventil druckfest ausgeführt werden, was die Kosten für diese Konstruktion
erhöht.
Der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
[0013] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit geringem konstruktiven Aufwand ein
dampferzeugendes Haushaltsgerät, insbesondere eine Dampfbügelstation, bereitzustellen,
bei welcher über einen langen Zeitraum unterbrechungsfrei Dampf mit einer relativ
hohen Dampffeuchte erzeugt wird. Insbesondere soll das dampferzeugende Haushaltsgerät
einfach und preiswert in der Konstruktion sein und sich bequem und intuitiv handhaben
lassen. Der Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Bügeleisen
mit diesen Vorteilen bereitzustellen.
Erfindungsgemäße Lösung
[0014] Die Bezugszeichen in sämtlichen Ansprüchen haben keine einschränkende Wirkung, sondern
sollen lediglich deren Lesbarkeit verbessern.
[0015] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt durch ein dampferzeugendes Haushaltsgerät,
aus Anspruch 1, einem System aus Dampfbügelstation und Bügeleisen aus Anspruch 9 und
einem Dampfbügeleisen aus Anspruch 10.
[0016] Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass bei einem Haushaltsgerät der eingangs
genannten Art die zweite Fördereinrichtung als Strahlpumpe ausgebildet ist. Durch
diese Ausbildung kann mit geringem apparativem Aufwand unterbrechungsfrei Dampf mit
einer hohen Dampffeuchte bereitgestellt werden.
[0017] Eine Strahlpumpe ist eine Pumpe, in der die Pumpwirkung durch einen Fluidstrahl erzeugt
wird. Die bevorzugte Strahlpumpe ist eine Dampfstrahlpumpe, bei der die Pumpwirkung
also von einem Dampfstrahl erzeugt wird, wobei der Dampf des Dampfstrahls vorzugsweise
aus der Dampfleitung bezogen wird. Bei der bevorzugten Dampfstrahlpumpe wird also
der Dampf zur Förderung des Wassers, das ihm zugeführt wird, herangezogen. Die bevorzugte
Strahlpumpe ist ein Venturiinjektor. Ein Venturiinjektor besteht aus einer trichterförmigen
Einschnürung in einem Rohrquerschnitt mit einer anschließenden schlank-kegeligen Erweiterung
auf den ursprünglichen Durchmesser (Venturidüse). Im Bereich der Querschnittsverengung
erfolgt eine Beschleunigung der Strömung, welche einen Unterdruck zur Folge hat. Dieser
Unterdruck kann durch eine im Bereich des engsten Querschnitts einmündende Saugleitung
zu Förderzwecken genutzt werden. Eine derartige Fördereinrichtung weist keine mechanisch
bewegten Bauteile auf und daher ist robust, wartungsfrei und von besonders einfacher
und preiswerter Konstruktion.
[0018] Die Lösung der Erfindungsaufgabe gelingt außerdem mit einem Dampfbügeleisen, das
an eine Dampfbügelstation anschließbar ist, um von dieser Dampf zu beziehen, wobei
das Dampfbügeleisen außerdem einen Wasserspeicher aufweist.
Bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
[0019] Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination miteinander
eingesetzt werden können, sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0020] Mit Vorteil ist die erste Fördereinrichtung als mechanische Förderpumpe ausgeführt.
Eine bevorzugte Förderpumpe kann unabhängig vom oder sogar gegen den Druck im Dampferzeuger
Wasser von dem Wasserspeicher zum Dampferzeuger fördern. Geeignete Pumpen sind beispielsweise
Membranpumpen, Zahnradpumpen oder Flügelzellenpumpen.
[0021] Weiterhin ist bevorzugt, dass die mechanische Förderpumpe elektrisch betrieben wird.
Derartige Pumpen können komfortabler als manuell betriebene Pumpen sein und dadurch
den Bedienkomfort erhöhen. Bei dieser Ausführung der Erfindung kann vorteilhaft ausgenutzt
werden, dass geeignete elektrisch betriebene Pumpen relativ preiswert auf dem Markt
erhältlich sind.
[0022] Mit Vorteil ist außerdem vorgesehen, dass ein erstes Ventil, besonders vorzugsweise
ein elektrisch betätigtes Ventil, besonders vorzugsweise ein 2/2-Wege-Ventil, in der
Dampfleitung zwischen dem Dampferzeuger und der Strahlpumpe angeordnet ist. Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn ein zweites Ventil, besonders vorzugsweise ein elektrisch
betätigtes Ventil, besonders vorzugsweise ein 2/2-Wege-Ventil, in der Bypassleitung
zwischen dem Wasserspeicher und der Strahlpumpe angeordnet ist. Durch diese Ausbildungen
können der Zufluss zu der zweiten Fördereinrichtung und damit Menge und Feuchte des
bereitgestellten Dampfes mit einfachen Mitteln zuverlässig gesteuert werden. Die bevorzugten
Ventile sind Sperrventile, also Ventile, die nur zwei Stellungen, offen und geschlossen,
kennen. Alternativ können aber auch Ventile eingesetzt werden, die zusätzlich zu der
Sperrfunktion auch eine Einstellung der Durchflussmenge an Dampf beziehungsweise Wasser
vorsehen.
[0023] Bevorzugt ist ferner, dass das erste Ventil durch eine erste Bedieneinrichtung und/oder
das zweite Ventil durch eine zweite Bedieneinrichtung betätigbar sind. Der Benutzer
des Haushaltsgerät kann hierdurch sicher und gezielt die Strömungen zur Strahlpumpe
beeinflussen und seinen Bedürfnissen anpassen. Die Bedieneinrichtung kann zum Beispiel
ein Schalter sein, vorzugsweise ein Tastschalter.
[0024] Mit Vorteil kann außerdem vorgesehen sein, dass das erste Ventil und/oder das zweite
Ventil und/oder die erste Bedieneinrichtung und/oder die zweite Bedieneinrichtung
und/oder die erste Fördereinrichtung und/oder die Widerstandsheizung des Wasserspeichers
mit einer vorzugsweise elektronischen Steuerung wirkverbunden sind. Die Steuerung
kann Fehlbedienungen verhindern und bei entsprechender Auslegung sogar einen automatischen
Betrieb des dampferzeugenden Haushaltsgeräts ermöglichen. Es ist jedoch auch möglich,
zumindest das Ventil in der Bypassleitung als vom Benutzer unmittelbar manuell zu
schaltendes Ventil auszubilden.
[0025] Besonders bevorzugt, aber nicht ausschließlich, ist vorgesehen, dass das Haushaltsgerät
eine Dampfbügelstation mit einer in das Bügeleisen einmündenden Dampfleitung ist,
da zum Erreichen eines zufriedenstellenden Bügelergebnisses die andauernde Bereitstellung
von Dampf ausreichender Feuchte besonders vorteilhaft ist. Außerdem ist es aus ergonomischen
Gründen günstig, wenn die erste und/oder zweite Bedieneinrichtung am Griffstück des
Bügeleisens angeordnet sind. Grundsätzlich kann das Haushaltsgerät jedoch auch als
Dampfreiniger oder dergleichen ausgeführt sein.
[0026] In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist der der Wasserspeicher oberhalb
der Strahlpumpe angeordnet ist. Hierbei bedeutet "oberhalb", dass der Wasserspeicher
in Richtung der Schwerkraft gesehen oberhalb der Strahlpumpe liegt. Dadurch lässt
sich vorteilhafterweise eine besonders gute und sichere Funktion der Strahlpumpe gewährleisten.
[0027] In einer Ausführung der Erfindung sind ein Wasserspeicher (in den Ansprüchen zur
Unterscheidung von dem Wasserspeicher in der Dampfbügelstation als zweiter Wasserspeicher
bezeichnet) und die Strahlpumpe in dem Dampfbügeleisen angeordnet. Vorzugsweise ist
auch das zweite Ventil, das den Strahlpumpe mit dem Wasserspeicher (nun der zweite
Wasserspeicher) verbindet, bei dieser Ausführung der Erfindung in dem Bügeleisen angeordnet.
Die Bypassleitung in der Dampfbügelstation kann folglich entfallen. Hierdurch lässt
sich die Konstruktion des Haushaltsgeräts vereinfachen, weil nun kein Steuersignal
für das zweite Ventil mehr an die Dampfbügelstation gesendet werden muss. Ein weiterer
Vorteil besteht darin, dass ein solches Bügeleisen mit einer konventionellen Dampfbügelstation
zum Bereitstellen von Dampf einsetzbar ist. Es ist also keine Dampfbügelstation mit
Strahlpumpe erforderlich. Auch kann mit dieser Ausführung der Erfindung vorteilhafterweise
ausgenutzt werden, dass viele moderne Bügeleisen ohnehin mit einem Wasserspeicher
ausgeführt sind, sodass nur noch eine Strahlpumpe hinzuzufügen ist. Dies ist mit vergleichsweise
geringem Aufwand erreichbar. Ein Haushaltsgerät ohne "Nassdampffunktion" kann in diesem
Fall einfach durch Austausch des Bügeleisens durch eines mit zweitem Wasserspeicher
und dem Strahlpumpe in ein Haushaltsgerät mit "Nassdampffunktion" umgerüstet werden
[0028] Mit dem erfindungsgemäßen dampferzeugenden Haushaltsgerät lässt sich über einen langen
Zeitraum unterbrechungsfrei Dampf mit einer relativ hohen Dampffeuchte erzeugen. Es
ist einfach konstruiert, bequem handhabbar und beugt Fehlbedienungen vor.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0029] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden nachfolgend an Hand eines in den Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels, auf welches die Erfindung jedoch nicht beschränkt
ist, näher beschrieben.
[0030] Es zeigen schematisch:
- Fig.1
- ein perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen dampferzeugenden Haushaltsgeräts
in Form eines zum Anschluss an eine Dampfbügelstation vorgesehenen Bügeleisens,
- Fig. 2
- eine Dampfbügelstation unter Verwendung des in Fig. 1 gezeigten Bügeleisens; und
- Fig. 3
- ein erfindungsgemäßes Dampfbügeleisen.
Ausführliche Beschreibung anhand eines Ausführungsbeispiels
[0031] Bei der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder vergleichbare Komponenten.
[0032] Das in Fig. 1 dargestellte, zur manuellen Bedienung und den Anschluss an eine Dampfbügelstation
vorgesehene Bügeleisen 1 besteht aus einer aus Aluminium gefertigten, planen und glatten
Grundplatte 2, welche zum Glätten eines Textils oder dergleichen auf dieses aufgesetzt
wird und von seiner Oberseite her durch eine nicht sichtbare, elektrische Widerstandsheizung
erhitzt wird. Die Bügelsohle 2 ist thermisch isoliert an einem aus Kunststoff spritzgegossenen
Gehäuse 3 angeordnet und mit nicht gezeigten Dampfaustrittsöffnungen versehen. Das
Gehäuse 3 weist oberseitig ein Griffstück 4 auf, welches während des Bügelvorgangs
von der Hand der Bedienperson umgriffen wird. Das Gehäuse 3 weist ferner einen zweiten
Wasserspeicher 5 zur Bereitstellung von Wasser für eine Spritzdüse 6 zum gezielten
Befeuchten des Bügelguts auf, deren Pumpe durch einen im Bereich des Griffstücks 4
angeordneten Druckknopf 7 betätigt wird.
[0033] Außerdem ist das Gehäuse 3 mit Bedieneinrichtungen 8, 8' für die Einstellung der
Dampferzeugung und mit einer Bedieneinrichtung 9 für die Einstellung der durch einen
Thermostaten geregelten Bügeltemperatur versehen. Ein in das Gehäuse 3 einmündendes
flexibles, strangförmiges Übertragungsmittel 10 kann mit der Basiseinheit der Dampfbügelstation
11 verbunden werden, welches die Heizung und andere elektrische Komponenten des Bügeleisens
1 mit elektrischer Energie und die Bügelsohle 2 mit Dampf speist.
[0034] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, umfasst die zugehörige Dampfbügelstation 11 einen großvolumigen
Wasserspeicher 12, der eine auch für einen längeren Bügelbetrieb ausreichende Menge
an Wasser aufnehmen kann. Weiterhin ist ein Dampferzeuger 13 vorgesehen, der mit dem
Wasserspeicher 12 über eine Rohrleitung 14 verbunden ist. In der Rohrleitung 14 ist
eine erste Fördereinrichtung 15 in Form einer mechanischen, elektrisch betriebenen
Förderpumpe 16 angeordnet. Die Förderpumpe 16 ist dazu vorgesehen und geeignet, Wasser
aus dem Wasserspeicher 12 in den Dampferzeuger 13 auch gegen den dort herrschenden
Druck zu fördern.
[0035] Im Dampferzeuger 13 wird das zugeführte Wasser durch eine elektrische Widerstandsheizung
17 erhitzt und der dadurch entstehende, relativ trockene Dampf über eine Dampfleitung
18 in Richtung des Bügeleisens 1 geführt. Der aus dem Dampferzeuger 13 austretende
Dampf kann durch ein erstes Ventil 19 gesperrt werden.
[0036] Stromab des ersten Ventils 19 ist in der Dampfleitung 18 eine zweite Fördereinrichtung
20 in Form einer als Venturiinjektor ausgebildeten Strahlpumpe 21 angeordnet, welcher
vom aus dem Dampferzeuger 13 austretenden Dampf entlang seines axialen Strömungskanals
durchströmt wird. Die Strahlpumpe 21 weist eine Venturidüse mit einer trichterförmige
Einschnürung des Strömungskanals auf, an welche sich eine schlank-kegelige Erweiterung
anschließt. Im Bereich der Querschnittsverengung erfolgt eine Beschleunigung der Dampfströmung,
welche einen Unterdruck zur Folge hat. Dieser Unterdruck wird erfindungsgemäß durch
eine im Bereich des engsten Querschnitts radial einmündende Bypassleitung 22 dazu
genutzt, unmittelbar Wasser aus dem Wasserspeicher 12 anzusaugen und in die zum Bügeleisen
1 führende Dampfleitung 18 einzuspeisen. Der dem Bügeleisen 1 zugeführte Dampf weist
hierdurch gegenüber dem aus dem Dampferzeuger 13 austretenden Dampf eine größere Feuchte
auf, welche das Bügelergebnis positiv beeinflussen kann. Die Einspeisung von Wasser
in die Strahlpumpe 21 kann durch ein zweites Ventil 23 unterbrochen werden, welches
in der Bypassleitung 22 zwischen Wasserspeicher 12 und Strahlpumpe 21 vorgesehen ist
und nicht druckfest ausgeführt werden muss.
[0037] Die Ventile 19 sowie 23 werden unabhängig voneinander unter Verwendung einer elektronischen
Steuerung 24 durch die Bedieneinrichtungen 8 sowie 8' betätigt, wobei die Steuerung
24 auch mit der elektrischen Förderpumpe 16 und der elektrischen Widerstandsheizung
17 wirkverbunden ist. Hierzu sind an der Steuerung 24 elektrische Leitungen 25 vorgesehen,
welche zu den im Griffstück 4 des Bügeleisens 1 befindlichen Bedieneinrichtungen 8,
8' führen. Die Leitungen 25 versorgen ferner die elektrischen Komponenten des Bügeleisens
1 mit elektrischer Energie.
[0038] Wasserspeicher 12, Dampferzeuger 13, die Fördereinrichtungen 15, 20, die Ventile
19, 23 und die Steuerung 24 sind als gesonderte, stationäre Baueinheit fernab des
Bügeleisens 1 in einem weiteren Gehäuse 26 angeordnet, aus welchem die Dampfleitung
18 und die elektrischen Leitungen 25 ausmünden. Zumindest die zwischen dem Gehäuse
26 und dem Bügeleisen 1 verlaufenden Stränge der Dampfleitung 18 und der elektrischen
Leitungen 25 sind flexibel ausgebildet und im Übertragungsmittel 10 zusammengefasst,
so dass die Handhabung des Bügeleisens 1 durch diese nicht nennenswert beeinträchtigt
wird.
[0039] Beim Betreiben der Dampfbügelstation 11 wird zunächst der Wasserspeicher 12 befüllt.
Ein Teilmenge dieses Wassers wird durch die Förderpumpe 16 in den Dampferzeuger 13
gepumpt und dort mittels der elektrischen Widerstandsheizung 17 erhitzt. Parallel
dazu erfolgt das Aufheizen der Bügelsohle 2 des Bügeleisens 1. Sobald im Dampferzeuger
13 eine ausreichende Menge Dampf erzeugt worden ist und die Bügelsohle 2 ihre Betriebstemperatur
erreicht hat, kann der Benutzer durch Betätigen der Bedieneinrichtung 8' das Ventil
19 in der Dampfleitung 18 öffnen und die Dampfströmung vom Dampferzeuger 13 zum Bügeleisen
1 freigeben. Der die Strahlpumpe durchströmende Dampf erzeugt einen Unterdruck in
der Bypassleitung 22, welcher durch Betätigen der Bedieneinrichtung 8 und das damit
verbundene Öffnen des zuvor geschlossenen Ventils 23 in der Bypassleitung 22 zum unmittelbaren
Ansaugen von Wasser aus dem Wasserspeicher 12 in die Dampfleitung 18 und die damit
verbundene Erhöhung der Dampffeuchte genutzt werden kann.
[0040] In Fig. 3 ist ein alternatives erfindungsgemäßes Dampfbügeleisen 1' dargestellt,
das sich von dem in Fig. 1 dargestellten Dampfbügeleisen 1 dadurch unterscheidet,
dass es eine eigene als Venturiinjektor ausgebildeten Strahlpumpe 21 und ein - nunmehr
mit einem Bedienknopf 8 mechanisch betätigtes - zweites Ventil 23 aufweist. Das zweite
Ventil 23 führt dem von der Dampfbügelstation kommenden Dampf Wasser aus dem zweiten
Wasserspeicher 5 zu, bevor er in die Dampfkammer gelangt und durch Dampfauslasslöcher
durch die Bügelsohle nach außen tritt. Das Bügeleisen kann mit einer Dampfbügelstation
verbunden werden, die nun keinen eigene Strahlpumpe und Bypassleitung mehr aufweisen
muss. Auch auf eine elektrische Leitung zwischen Bügeleisen und Dampfbügelstation
zum Steuern einer in der Dampfbügelstation befindlichen Pumpe 23 kann verzichtet werden.
[0041] Die erfindungsgemäße Dampfbügelstation kann mit einfachen konstruktiven Mitteln einen
langanhaltenden Dampfstrom mit relativ hoher Dampffeuchte erzeugen. Einer Fehlbedienung
wird konstruktionsbeding vorgebeugt. Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen
und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger
Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen
von Bedeutung sein.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1, 1'
- Bügeleisen
- 2
- Bügelsohle
- 3
- Gehäuse
- 4
- Griffstück
- 5
- Zweiter Wasserspeicher
- 6
- Spritzdüse
- 7
- Druckknopf
- 8, 8'
- Bedieneinrichtung
- 9
- Bedieneinrichtung
- 10
- Übertragungsmittel
- 11
- Dampfbügelstation
- 12
- Wasserspeicher
- 13
- Dampferzeuger
- 14
- Rohrleitung
- 15
- Fördereinrichtung
- 16
- Förderpumpe
- 17
- Widerstandsheizung
- 18
- Dampfleitung
- 19
- Erstes (2/2-Wege-) Ventil
- 20
- Fördereinrichtung
- 21
- Strahlpumpe
- 22
- Bypassleitung
- 23, 23'
- Zweites (2/2-Wege-) Ventil
- 24
- Steuerung
- 25
- Leitung
- 26
- Gehäuse27 Dampfkammer
- 28
- Dampfauslass
1. Dampferzeugendes Haushaltsgerät, mit einem Wasserspeicher (12), einem Dampferzeuger
(13) und einer zur Förderung von Wasser aus dem Wasserspeicher (12) zum Dampferzeuger
(13) geeigneten ersten Fördereinrichtung (15), sowie mit einer aus dem Dampferzeuger
(13) ausmündenden Dampfleitung (18) und einer Bypassleitung (22), mittels derer der
Dampfleitung (18) Wasser aus dem Wasserspeicher (12) unter Verwendung einer zweiten
Fördereinrichtung (20) zuführbar ist,wobei die zweite Fördereinrichtung (20) als Strahlpumpe
(21) ausgebildet ist und wobei ein zweites Ventil (23) in der Bypassleitung (22) zwischen
dem Wasserspeicher (12) und der Strahlpumpe (21) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Ventil (23) elektrisch betätigt ist.
2. Haushaltsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Fördereinrichtung (15) als mechanische Förderpumpe (16) ausgeführt ist.
3. Haushaltsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanische Förderpumpe (16) elektrisch betrieben wird.
4. Haushaltsgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Ventil (19), in der Dampfleitung (18) zwischen dem Dampferzeuger (13)
und der Strahlpumpe (21) angeordnet ist.
5. Haushaltsgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Ventil (19) durch eine erste Bedieneinrichtung (8) und/oder das zweite
Ventil (23) durch eine zweite Bedieneinrichtung (8') betätigbar sind.
6. Haushaltsgerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Ventil (19) und/oder das zweite Ventil (23) und/oder die erste Bedieneinrichtung
(8) und/oder die zweite Bedieneinrichtung (8') und/oder die erste Fördereineinrichtung
(15) und/oder die Widerstandsheizung (17) mit einer vorzugsweise elektronischen Steuerung
(24) wirkverbunden sind.
7. Haushaltsgerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste und/oder zweite Bedieneinrichtung (8, 8') am Griffstück (4) des Bügeleisens
(1) angeordnet sind.
8. Haushaltsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserspeicher (12) oberhalb der Strahlpumpe (21) angeordnet ist.
9. System aus Dampfbügelstation (11) und Bügeleisen (1), wobei die Dampfbügelstation
(11) eine Dampfleitung (18) und einen Wasserspeicher (12), einen Dampferzeuger (13)
und eine zur Förderung von Wasser aus dem Wasserspeicher (12) zum Dampferzeuger (13)
geeigneten ersten Fördereinrichtung (15), umfasst und wobei das System eine aus dem
Dampferzeuger (13) ausmündende Dampfleitung (18), die in das Bügeleisen (1) einmündet,
und eine Bypassleitung (22), mittels derer der Dampfleitung (18) Wasser unter Verwendung
einer zweiten Fördereinrichtung (20) zuführbar ist, wobei die zweite Fördereinrichtung
(20) als Strahlpumpe (21) ausgebildet ist, aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass Wasser aus dem Wasserspeicher (12) mittels der Bypassleitung (22) entnehmbar ist.
10. Dampfbügeleisen (1), das an eine Dampfbügelstation (11) anschließbar ist, um von dieser
Dampf zu beziehen, wobei das Dampfbügeleisen außerdem einen zweiten Wasserspeicher
(5) aufweist und es außerdem eine Strahlpumpe (21) aufweist, um dem Dampf Wasser aus
dem zweiten Wasserspeicher (5) zuzuführen, wobei das Dampfbügeleisen ein Ventil (23')
zwischen dem zweiten Wasserspeicher (5) und der Strahlpumpe (21) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil elektrisch bedienbar ist.