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EP 2 468 653 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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05.06.2013 Patentblatt 2013/23 |
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Anmeldetag: 14.12.2010 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Spundlochdeckel
Bung lid
Couvercle de trou de bonde
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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27.06.2012 Patentblatt 2012/26 |
(73) |
Patentinhaber: LANXESS Deutschland GmbH |
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51369 Leverkusen (DE) |
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Erfinder: |
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- Strelzyk, Andreas
51109 Köln (DE)
- Anthon, Thomas
51467 Bergisch-Gladbach (DE)
- Seidel, Rudolf-Richard
51381 Leverkusen (DE)
- Stürmann, Martin
51373 Leverkusen (DE)
- Buck, Werner
51371 Leverkusen (DE)
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Entgegenhaltungen: :
BE-A- 717 654
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GB-A- 707 188
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Spundlochdeckel gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1, mit dessen Hilfe ein Spundloch eines Transportfasses, insbesondere eines
Rollsickenfasses, verschlossen werden kann und wie er beispielsweise aus
BE 717 654 bekannt ist.
[0002] Rollsickenfässer werden zum Transport flüssiger Produkte eingesetzt. Hierzu ist in
einem Fasskörper des Rollsickenfasses ein Spundloch vorgesehen, um das flüssige Produkt
einfüllen und später ausgießen zu können. Das Spundloch kann mit einem Spundlochdeckel
verschlossen werden. Ein bekannter Spundlochdeckel weist einen Deckelkörper auf, an
dessen äußerer Mantelfläche eine Dichtung in Form eines O-Rings vorgesehen ist, um
das Spundloch dicht verschließen zu können. Der O-Ring ist aus einem Fluorkautschuk
hergestellt, bei dem es sich um ein Polymer mit Vittyliden(di)fluorid (VDF) als Monomer
handelt. Dieser O-Ring weist eine Härte von 70 bis 90 Shore A auf und kann dadurch
leicht verformt werden, so dass sich eine besonders gut dichtende Dichtung ergibt,
die zudem chemisch stabil ist.
[0003] Es konnte jedoch festgestellt werden, dass ein Rollsickenfass mit einem derartigen
Spundlochdeckel beim Transport von Thionylchlorid nach vergleichsweise kurzer Zeit
Korrosionserscheinungen zeigt, so dass das Rollsickenfass nach kurzer Zeit nicht mehr
verwendet werden kann. Dies führt zu einer geringen Lebensdauer des Rollsickenfasses.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die eine erhöhte Lebensdauer
eines Transportfasses ermöglichen, insbesondere in dem Fall, dass mit dem Transportfass
Thionylchlorid transportiert wird.
[0005] Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch einen Spundlochdeckel mit den
Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0006] Der erfindungsgemäße Spundlochdeckel zum Verschließen eines Thionylchlorid enthaltenden
Transportfasses, weist einen Deckelkörper zum Verschließen eines Spundlochs des Transportfasses
und eine am dem Deckelkörper anliegende und den Deckelkörper in Umfangsrichtung umschließende
Dichtung auf, wobei erfindungsgemäß die Dichtung aus einem vollhalogeniertem Polymer,
insbesondere PTFE und/oder PCTFE, hergestellt ist.
[0007] Versuche haben ergeben, dass durch die Dichtung aus vollhalogeniertem Polymer im
Vergleich zu einer Dichtung aus Fluorkautschuk und ansonsten gleichen Versuchsbedingungen
Korrosionen eines mit dem erfindungsgemäßen Spundlochdeckels verschlossenen Transportfasses,
das Thionylchlorid enthält, reduziert oder sogar vermieden werden können. Da Thionylchlorid
in Kontakt mit Luftfeuchtigkeit Salzsäure und Schwefeldioxid bilden kann, wird davon
ausgegangen, dass die Korrosionen des Transportfasses durch eine Leckage von Thionylchlorid
an der Dichtung des Spundlochdeckels vorbei verursacht wird. Die Dichtung aus vollhalogeniertem
Polymer weist allerdings in der Regel eine deutlich höhere Härte und dadurch eine
deutlich geringere Verformbarkeit als eine Dichtung aus Fluorkautschuk auf. Überraschenderweise
konnten trotz der deutlich höheren Härte des vollhalogenierten Polymers und der geringeren
Verformbarkeit des vollhalogenierten Polymers in Vergleich zu Fluorkautschuk eine
höhere Dichtwirkung erreicht werden.
[0008] Der Deckelkörper kann beispielsweise als im Wesentlich zylindrischer Stopfen ausgestaltet
sein, der radial außen an seinen Mantelfläche mit einer Begrenzung des Spundlochs
des Transportfasses zusammenwirkt. Der Deckelkörper kann insbesondere mit dem Transportfass
verschraubt werden. Hierzu kann das Spundloch ein Innengewinde und der Deckelkörper
ein dazu korrespondierendes Außengewinde aufweisen oder umgekehrt. Der Deckelkörper
kann insbesondere im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig gestaltet sein, so dass
sich durch geringen Materialeinsatz eine große Mantelfläche ergibt, die an genau einer
Stirnseite in radialer Richtung vollständig geschlossen ist. Die Dichtung kann einen
geschlossenen Ring ausbilden und in Umfangsrichtung im Wesentlichen spaltlos an der
Mantelfläche anliegen. Vorzugsweise ist zwischen der Dichtung und dem Deckelkörper
eine Presspassung vorgesehen.
[0009] Unter vollhalogenierten Polymeren sind im Rahmen der Erfindung Polymere wie Homo-
oder Copolymere zu verstehen, die zu mindestens 95%, vorzugsweise mindestens 99%,
weiter bevorzugt mindestens 99,9% und besonders bevorzugt zu 100% aus wiederkehrenden
Einheiten bestehen, die sich von vollständig halogenierten, vorzugsweise vollständig
fluorierten oder vollständig fluorierten und chlorierten und daher wasserstofffreien
Monomeren ableiten. Bevorzugte vollhalogenierte Polymere sind Polytetrafluorethylen
(PTFE) und Polychlortrifluorethylen (PCTFE).
[0010] Insbesondere weist der Deckelkörper ein Gewinde und einen radial abstehenden Bund
auf, wobei die Dichtung zwischen dem Bund und dem Gewinde angeordnet ist. Mit Hilfe
des Gewindes kann der Spundlochdeckel mit dem Transportfass verschraubt werden, so
dass über den Bund eine dem Anzugsmoment entsprechende Anpresskraft auf die Dichtung
ausgeübt werden kann. Durch die Anpresskraft kann sich die Dichtung etwas verformen
und eine erhöhte Dichtwirkung bereitstellen. Gleichzeitig kann die Dichtung nicht
durch die Schraubenverbindung des Deckelkörpers mit dem Transportfass beschädigt werden,
da die Dichtung nicht zwischen den zusammenwirkenden Gewinden einer Scherkraft ausgesetzt
ist. Ferner kann die Dichtung im eingeschraubten Zustand des Spundlochdeckels sowohl
an dem Deckelkörper als auch an dem Transportfass in Umfangsrichtung vollständig geschlossen
anliegen. Die Dichtung kann insbesondere in axialer Richtung einerseits an dem Bund
und andererseits zumindest teilweise an einem Gewindegang des Gewindes anliegen. Dadurch
ist die Dichtung in axialer Richtung definiert angeordnet, so dass eine ungewollte
Schrägstellung der Dichtung vermieden oder zumindest deutlich reduziert ist.
[0011] Vorzugsweise beträgt der Massenanteil w des vollhalogenierten Polymers, insbesondere
PTFE, in der Dichtung 0,80 ≤ w ≤ 1,00, insbesondere 0,90 ≤ w ≤ 0,99, vorzugsweise
0,95 ≤ w ≤ 0,98 und besonders bevorzugt 0,96 ≤ w ≤ 0,97. Die Dichtung kann nahezu
vollständig aus dem vollhalogenierten Polymer bestehen. Zusatzstoffe, wie beispielsweise
Füllmittel oder Bindemittel, liegen sofern überhaupt nur mit geringen Masseanteilen
vor. Dies führt zu einer besonders hohen chemischen Beständigkeit der Dichtung gegen
Korrosion, insbesondere durch Thionylchlorid.
[0012] Besonders bevorzugt beträgt die Härte h der Dichtung in Shore D (DIN 53505) 45 ≤
h ≤ 75, vorzugsweise 50 ≤ h ≤ 70 und besonders bevorzugt 55 ≤ h ≤ 65. Bei dieser Härte
kann die Dichtung noch etwas verformt werden, so dass sich die Dichtung an den Kontaktflächen
zur Dichtung anschmiegen kann. Eine derartige Härte kann bei einer Dichtung, die im
Wesentlichen PTFE aufweist, ohne Schwierigkeiten erreicht werden. Gleichzeitig ist
die Dichtung so hart, dass die Dichtung mit ausreichender Vorspannung auf den Deckelkörper
gepresst werden kann.
[0013] Vorzugsweise ist die Dichtung als geschlossener Ring oder Rundschnur ausgestaltet.
Insbesondere ist der geschlossene Ring aus einer Rundschnur hergestellt, die an ihren
axialen Enden, beispielsweise durch Kleben oder Vulkanisieren, miteinander verbunden
ist. Die Dichtung kann dadurch leicht und kostengünstig hergestellt werden. Insbesondere
kann die Dichtung beziehungsweise die Rundschnur mit Hilfe von Extrudieren hergestellt
werden.
[0014] Insbesondere ist der Deckelkörper aus einem verzinktem Stahl hergestellt. Dadurch
weist nicht nur die Dichtung sondern auch der Deckelkörper eine hohe Korrosionsresistenz
auf. Zusätzlich oder alternativ kann der Deckelkörper mit einer korrosionshemmenden
Beschichtung, beispielsweise durch Lackieren, versehen sein. Die Korrosionsbeständigkeit
des Deckelkörpers und der Dichtung kann dadurch aneinander angepasst sein, so dass
der Zeitraum bis die Dichtung korrodiert ist im Wesentlichem dem Zeitraum bis der
Deckelkörper korrodiert ist entspricht.
[0015] Die Erfindung betrifft ferner ein Transportfass, insbesondere Rollsickenfass, zum
Transport von flüssigen Thionylchlorid, mit einem Fasskörper zur Ausbildung eines
Transportvolumens, wobei der Fasskörper mindestens ein Spundloch zum Einfüllen von
Thionylchlorid in das Transportvolumen und/oder zum Entleeren von Thionylchlorid aus
dem Transportvolumen aufweist. In das Spundloch ist ein Spundlochdeckel eingesetzt,
der wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann. Das Transportfass
kann insbesondere wie vorstehend anhand des Spundlochdeckels erläutert aus- und weitergebildet
sein. Durch den Spundlochdeckel ist eine erhöhte Lebensdauer des Transportfasses,
ermöglicht. Der Fasskörper kann insbesondere innen und/oder außen mit einer korrosionshemmenden
Beschichtung versehen sein. Der Fasskörper kann vorzugsweise verzinkt sein. Der Fasskörper
kann beispielsweise einen im Wesentlichen zylinderförmigen Mantel aufweisen, der vorzugsweise
in radialer Richtung weisende Sicken aufweist. Die jeweilige Sicke ist insbesondere
in Umfangsrichtung geschlossen, so dass der Fasskörper mechanisch stabilisiert ist.
Ferner kann das Transportfass mit Hilfe der umlaufenden Sicken mit geringem Reibungswiderstand
einfach gerollt werden. Der Mantel kann stirnseitig mit jeweils einem Boden verschlossen
sein, wobei der Boden insbesondere durch Bördeln mit dem Mantel verbunden ist. Vorzugsweise
weist mindestens einer der Böden mindestens ein Spundloch auf. Die jeweiligen Böden
sind insbesondere zu der Stirnseite des Mantels auf den jeweils anderen Boden versetzt,
so dass mehrere gleichartige Transportfässer übereinander gestapelt werden können.
Insbesondere ist der das Spundloch aufweisende Boden soweit zur Stirnseite des Mantels
versetzt, dass der Spundlochdeckel im eingesetzten Zustand nicht über das Niveau der
Stirnseite des Mantels hinausragt.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Spundlochdeckel mit einem maximalen
Anzugsdrehmoment M in das Spundloch eingeschraubt, wobei für das maximale Anzugsdrehmoment
M 30 Nm ≤ M ≤ 70 Nm, insbesondere 35 Nm ≤ M ≤ 60 Nm, vorzugsweise 40 Nm ≤ M ≤ 55 Nm
und besonders bevorzugt 45 Nm ≤ M ≤ 50 Nm gilt. Ein derartiges Anzugsdrehmoment kann
von einer Person ohne größere Schwierigkeiten aufgebracht werden. Insbesondere ist
bei einem derartigen Anzugsdrehmoment eine Beschädigung des Spundlochdeckels und/oder
des Transportfasses vermieden. Versuche haben ergeben, dass ein derartig geringes
Anzugsdrehmoment bereits ausreichend ist, um eine hinreichende Dichtheit zu erreichen.
Eine weitere Verquetschung und/oder Verformung der Dichtung durch ein höheres Abzugsdrehmoment
ist überraschenderweise nicht erforderlich. Die Handhabung des Transportfasses beim
Befüllen, insbesondere mit Thionylchlorid, ist dadurch vereinfacht und beschleunigt.
Das Schließen und Öffnen des Spundlochdeckels ist vereinfacht und beschleunigt.
[0017] Insbesondere weist der Fasskörper ein erstes Spundloch, insbesondere mit einem G2-Innengewinde,
und ein zweites Spundloch, insbesondere mit einem G3/4-Innengewinde, auf, wobei sowohl
das erste Spundloch als auch das zweite Spundloch durch jeweils einen Spundlochdeckel
verschlossen sind, der wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann.
Das größere Spundloch kann zum Einschütten und/oder Ausgießen verwendet werden, während
das kleinere Spundloch einen Druckausgleich des Transportvolumens mit der Umgebung
ermöglichen kann. Sowohl das erste Spundloch als auch das zweite Spundloch können
durch gleichartige Spundlochdeckel entsprechender Größe verschlossen werden. Insbesondere
sind das erste Spundloch und das zweite Spundloch in dem selben Boden des Fasskörpers
vorgesehen.
[0018] Vorzugsweise ist das Spundloch durch einen insbesondere durch Bördeln mit dem Fasskörper
verbundenen Einsatz ausgebildet. Durch den insbesondere flanschförmig ausgestalteten
Einsatz kann beispielsweise eine Gewinde zum Verschrauben mit dem Spundlochdeckel
ausgebildet werden ohne für den Fasskörper eine komplizierte Geometrie vorsehen zu
müsse. Der Einsatz kann insbesondere einen Flansch aufweisen, der vorzugsweise flächig
an dem Fasskörper, insbesondere an einem Boden des Fasskörpers, von innen im Bereich
des Transportvolumens anliegt. Der Einsatz kann insbesondere außerhalb des Transportvolumens
mit dem Fasskörper durch Bördeln, Crimpen oder andere spanlose Biegeverfahren verbunden
sein. Der Flansch des Einsatzes kann durch das Biegeverfahren gegen den Fasskörper
gedrückt werden, so dass sich eine stabile und im Wesentlichen unbewegliche Verbindung
des Einsatzes mit dem Fasskörper ergibt. Ferner ist es möglich für den Einsatz ein
anderes Material als für den Fasskörper zu wählen, so dass die Materialwahl für den
Fasskörper unabhängig von den mechanischen Anforderungen für die Verbindung des Spundlochdeckels
mit dem Spundloch erfolgen kann. Aufgrund der geringeren Materialanforderungen für
den Fasskörper können die Herstellkosten für das Transportfass reduziert werden.
[0019] Besonders bevorzugt ist das Transportvolumen des Fasskörpers zumindest teilweise
mit Thionylchlorid gefüllt. Versuche haben gezeigt, dass bei einem derartigen Transportfass
selbst bei eingefülltem Thionylchlorid über mehrere Monate hinweg keine Korrosionserscheinungen
zu beobachten sind.
[0020] Die Erfindung betrifft ferner eine Verwendung eines vollhalogenierten Polymers, insbesondere
PTFE und/oder PCTFE, als Dichtung zum Abdichten eines Transportfasses, das zumindest
teilweise eine korrosive Flüssigkeit enthält. Durch das vollhalogenierte Polymer ist
eine erhöhte Lebensdauer des Transportfasses ermöglicht.
[0021] Unter korrosiven Flüssigkeiten sind im Rahmen der Erfindung vorzugsweise Substanzen
zu verstehen, die mit Wasser bei Standardbedingungen unter Bildung von Halogenwasserstoffen,
wie insbesondere Chlorwasserstoff, reagieren. Eine bevorzugte korrosive Flüssigkeit
ist Thionylchlorid.
[0022] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von durchgeführten Vergleichsversuchen näher
erläutert. Bei den Vergleichsversuchen wurden pro Versuch jeweils zwei gleichartige
Transportfässer mit Thionylchlorid gefüllt. Die Spundlöcher der beiden Transportfässer
wurden mit gleichen Spundlochdeckeln verschlossen. Die Transportfässer wurden gelagert
und im Wesentlichen nicht mehr bewegt. Die unterschiedlichen Versuche unterscheiden
sich darin, dass für verschiedenen Versuche Spundlochdeckel mit verschiedenen Dichtungen
und/oder verschiedene Anzugsdrehmomente verwendet wurden. Das gewählte Anzugsdrehmoment
wurde mit Hilfe eines Drehmomentschlüssels eingestellt. Die Transportfässer wurden
täglich optisch daraufhin kontrolliert, ob an der der Oberfläche des jeweiligen Transportfasses
sichtbare Korrosionserscheinungen aufgetreten sind.
Beispiele
Beispiel 1:
[0023] Ein Spundlochdeckel ohne Dichtung wurde mit einem Anzugsdrehmoment von 70 Nm mit
einem Spundloch verschraubt. Nach 42 Tagen sind Korrosionen erkennbar.
Beispiel 2:
[0024] Ein Spundlochdeckel ohne Dichtung wurde mit einem Anzugsdrehmoment von 90 Nm mit
einem Spundloch verschraubt. Nach 42 Tagen sind Korrosionen erkennbar.
Beispiel 3:
[0025] Ein Polypropylen (PP)-Stopfen wurde in ein Spundloch verstopft. Nach kurzer Zeit
waren deutliche Korrosionen erkennbar.
Beispiel 4:
[0026] Ein Spundlochdeckel mit einer ummantelten Polymethylen (PE)-Dichtung wurde in ein
Spundloch eingeschraubt. Nach wenigen Tagen waren Korrosionen erkennbar.
Beispiele 5:
[0027] Ein Spundlochdeckel mit einer PE-Dichtung und aufgetragenem Synthesefett wurde in
ein Spundloch eingeschraubt. Nach ca. 3 Monaten waren Korrosionen erkennbar.
Beispiel 6:
[0028] Ein Spundlochdeckel mit einer Dichtung aus Fluorkautschuk wurde in ein Spundloch
eingeschraubt. Nach ca. 5 Monaten waren deutliche Korrosionen erkennbar.
Beispiel 7:
[0029] Ein Spundlochdeckel mit einer PTFE-Dichtung wurde mit einem Anzugsdrehmoment von
60 Nm in ein Spundloch eingeschraubt. Auch nach 9 Monaten waren keine Korrosionen
erkennbar.
Beispiel 8:
[0030] Ein Spundlochdeckel mit einer PTFE-Dichtung wurde mit einem Anzugsdrehmoment von
50 Nm in ein Spundloch eingeschraubt. Auch nach 9 Monaten waren keine Korrosionen
erkennbar.
[0031] Die in den Beispielen 7 und 8 überprüften erfindungsgemäßen Spundlochdeckel haben
sich im Vergleich zu den nicht erfindungsgemäßen Spundlochdeckel der Beispiele 1 bis
6 hinsichtlich der Lebensdauer bei eingefülltem Thionylchlorid als deutlich überlegen
erwiesen.
[0032] Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels exemplarisch erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: eine schematische Schnittansicht eines Transportfasses und
Fig. 2: eine schematische Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Spnndlochdeckels
im eingesetzten Zustand für das Transportfass aus Fig. 1.
[0033] Das in Fig. 1 dargestellte Transportfass 10 weist einen Fasskörper 12 auf, der ein
Transportvolumen 14 begrenzt. Der Fasskörper 12 weist einen im Wesentlichen zylindrischen
Mantel 16 mit in Umfangsrichtung umlaufenden nach radial außen weisenden Sicken 18
auf. An den Stirnseiten ist der Mantel 16 mit jeweils einem Boden 20 verschlossen,
wobei die Böden 20 etwas aufeinander zu zu dem axialen Ende des Mantels 16 versetzt
angeordnet sind. Die Böden 20 sind mit dem Mantel 16 des Fasskörpers 12 durch Bördeln
oder Falzen verbunden. Einer der Böden 20 weist ein erstes Spundloch 22 mit einem
G2-Innengewinde und ein zweites Spundloch 24 mit einem G3/4-Innengewinde auf.
[0034] Wie in Fig. 2 dargestellt kann das Spundloch 22, 24 durch einen mit dem Boden 20
verbördelten Einsatz 26 ausgebildet werden, der ein Innengewinde 28 bereitstellt.
Der Einsatz 26 kann einen Flansch 30 aufweisen, der im Transportvolumen 14 des Fasskörpers
12 von Innen her an dem Boden 20 anliegt. Das Spundlach 22, 24 kann durch einen Spundlochdeckel
32 verschlossen und geöffnet werden. Der Spundlochdeckel 32 weist einen im Querschnitt
im Wesentlichen U-förmigen Deckelkörper 34 auf, der ein Außengewinde 36 ausbildet.
Zu dem Außengewinde 36 ist in axialer Richtung beabstandet ein nach radial außen weisender
umlaufender Bund 40 vorgesehen. Zwischen dem Bund 40 und dem Außengewinde 36 ist eine
Dichtung 42 vorgesehen, die insbesondere im Wesentlichen aus PTFE besteht. Zwischen
dem Boden 20 und dem Einsatz 26 kann eine Zusatzdichtung 44 vorgesehen sein, die vorzugsweise
aus dem gleichen Material wie die Dichtung 42 hergestellt sein kann. Die Zusatzdichtung
44 ist insbesondere ebenfalls im Wesentlichen aus einem vollhalogeniertem Polymer,
insbesondere PTFE und/oder PCTFE, hergestellt, und kann wie vorstehend anhand der
Dichtung 42 erläutert entsprechend aus- und weitergebildet sein.
1. Spundlochdeckel zum Verschließen eines Thionylchlorid enthaltenden Transportfasses
(10), umfassend
einen Deckelkörper (34) zum Verschließen eines Spundlochs (22, 24) des Transportfasses
(10) und
eine an dem Deckelkörper (34) anliegende und den Deckelkörper (34) in Umfangsrichtung
umschließende Dichtung (42),
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (42) im Wesentlichen aus einem vollhalogeniertem Polymer, insbesondere
PTFE und/oder PCTFE besteht, wobei der Massenanteil w des vollhalogenierten Polymers,
insbesondere PTFE, in der Dichtung (42) 0,80 ≤ w ≤ 1,00, insbesondere 0,90 ≤ w ≤ 0,99,
vorzugsweise 0,95 ≤ w ≤ 0,98 und besonders bevorzugt 0,96 ≤ w ≤ 0,97 beträgt.
2. Spundlochdeckel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckelkörper (34) ein Gewinde (36) und einen radial abstehenden Bund (40) aufweist,
wobei die Dichtung (42) zwischen dem Bund (40) und dem Gewinde (36) angeordnet ist.
3. Spundlochdeckel nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Härte h der Dichtung (42) in Shore D 45 ≤ h ≤ 75, vorzugsweise 50 ≤ h ≤ 70 und
besonders bevorzugt 55 ≤ h ≤ 65 beträgt.
4. Spundlochdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtung (42) als geschlossener Ring oder Rundschnur ausgestaltet ist.
5. Spundlochdeckel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckelkörper (34) aus einem verzinkten Stahl besteht.
6. Transportfass, insbesondere Rollsickenfass, zum Transport von flüssigen Thionylchlorid,
mit einem Fasskörper (12) zur Ausbildung eines Transportvolumens (14), wobei der Fasskörper
(12) mindestens ein Spundloch (22, 24) zum Einfüllen von Thionylchlorid in das Transportvolumen
(14) und/oder zum Entleeren von Thionylchlorid aus dem Transportvolumen (14) aufweist,
und einem in das Spundloch (22, 24) eingesetztem Spundlochdeckel (32) nach einem der
Ansprüche 1 bis 5.
7. Transportfass nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Spundlochdeckel (32) mit einem maximalen Anzugsdrehmoment M in das Spundloch
(22, 24) eingeschraubt ist, wobei für das maximale Anzugsdrehmoment M 30 Nm ≤ M ≤
70 Nm, insbesondere 35 Nm ≤ M ≤ 60 Nm, vorzugsweise 40 Nm ≤ M ≤ 55 Nm und besonders
bevorzugt 45 Nm ≤ M ≤ 50 Nm gilt.
8. Transportfass nach Anspruch 6 oder 7 dadurch gekennzeichnet, dass der Fasskörper (12) ein erstes Spundloch (22), insbesondere mit einem G2-Innengewinde,
und ein zweites Spundloch (24), insbesondere mit einem G3/4-Innengewinde, aufweist,
wobei sowohl das erste Spundloch (22) als auch das zweite Spundloch (24) durch jeweils
einen Spundlochdeckel (32) nach einem der Ansprüche 1 bis 5 verschlossen sind.
9. Transportfass nach einem der Ansprüche 6 bis 8 dadurch gekennzeichnet, dass das Spundloch (22, 24) durch einen insbesondere durch Bördeln mit dem Fasskörper
(12) verbundenen Einsatz (26) ausgebildet ist.
10. Transportfass nach einem der Ansprüche 6 bis 9 dadurch gekennzeichnet, dass das Transportvolumen (14) des Fasskörpers (12) zumindest teilweise mit Thionylchlorid
gefiillt ist.
11. Verwendung von vollhalogenierten Polymeren, insbesondere PTFE und/oder PCTFE, als
Dichtung, wobei die vollhalogenierten Polymere einen Massenanteil der Dichtung von
0,80 bis 1,00 aufweisen, zum Abdichten eines Transportfasses, das zumindest teilweise
Thionylchlorid, enthält.
1. Bunghole closure for closing a transport drum (10) containing thionyl chloride, which
comprises
a closure body (34) for closing a bunghole (22, 24) of the transport drum (10) and
a seal (42) which rests against the closure body (34) and encloses the closure body
(34) around the circumference,
characterized in that the seal (42) consists essentially of a perhalogenated polymer, in particular PTFE
and/or PCTFE, where the proportion by mass w of the perhalogenated polymer, in particular
PTFE, in the seal (42) is such that 0.80 ≤ w ≤ 1.00, in particular 0.90 ≤ w ≤ 0.99,
preferably 0.95 ≤ w ≤ 0.98 and particularly preferably 0.96 ≤ w ≤ 0.97.
2. Bunghole closure according to Claim 1, characterized in that the closure body (34) has a thread (36) and a radially projecting flange (40), with
the seal (42) being arranged between the flange (40) and the thread (36).
3. Bunghole closure according to any of Claims 1 or 2, characterized in that the hardness h of the seal (42) in Shore D is such that 45 ≤ h ≤ 75, preferably 50
≤ h ≤ 70 and particularly preferably 55 ≤ h ≤ 65.
4. Bunghole closure according to any of Claims 1 to 3, characterized in that the seal (42) is configured as a closed ring or round strand.
5. Bunghole closure according to any of Claims 1 to 4, characterized in that the closure body (34) comprises zinc-plated steel.
6. Transport drum, in particular rolling channel drum, for the transport of liquid thionyl
chloride, which comprises a drum body (12) for forming a transport volume (14), with
the drum body (12) having at least one bunghole (22, 24) for introducing thionyl chloride
into the transport volume (14) and/or for emptying thionyl chloride from the transport
volume (14), and a bunghole closure (32) according to any of Claims 1 to 5 inserted
in the bunghole (22, 24).
7. Transport drum according to Claim 6, characterized in that the bunghole closure (32) is screwed into the bunghole (22, 24) with a maximum tightening
torque M, where the maximum tightening torque M is such that 30 Nm ≤ M ≤ 70 Nm, in
particular 35 Nm ≤ M ≤ 60 Nm, preferably 40 Nm ≤ M ≤ 55 Nm and particularly preferably
45 Nm ≤ M ≤ 50 Nm.
8. Transport drum according to Claim 6 or 7, characterized in that the drum body (12) has a first bunghole (22), in particular with a G2 internal thread,
and a second bunghole (24), in particular with a G3/4 internal thread, with both the
first bunghole (22) and the second bunghole (24) being in each case closed by a bunghole
closure (32) according to any of Claims 1 to 5.
9. Transport drum according to any of Claims 6 to 8, characterized in that the bunghole (22, 24) is formed by an insert (26) joined, in particular, by beading
to the drum body (12).
10. Transport drum according to any of Claims 6 to 9, characterized in that the transport volume (14) of the drum body (12) is at least partly filled with thionyl
chloride.
11. Use of perhalogenated polymers, in particular PTFE and/or PCTFE, as seal, where the
perhalogenated polymers have a proportion by mass of the seal of from 0.80 to 1.00,
for sealing a transport drum which at least partly contains thionyl chloride.
1. Couvercle de trou de bonde destiné à la fermeture d'un fût de transport (10) contenant
du chlorure de thionyle, comprenant
un corps de couvercle (34) destiné à la fermeture d'un trou de bonde (22, 24) du fût
de transport (10) et
une garniture d'étanchéité (42) accolée au corps de couvercle (34) et entourant dans
le sens périphérique le corps de couvercle (34),
caractérisé en ce que la garniture d'étanchéité (42) est essentiellement constituée d'un polymère totalement
halogéné, en particulier PTFE et/ou PCTFE, la proportion en masse w du polymère totalement
halogéné, en particulier PTFE, dans la garniture d'étanchéité (42) valant 0,80 ≤ w
≤ 1,00, en particulier 0,90 ≤ w ≤ 0,99, de préférence 0,95 ≤ w ≤ 0,98 et de façon
particulièrement préférée 0,96 ≤ w ≤ 0,97.
2. Couvercle de trou de bonde selon la revendication 1, caractérisé en ce que le corps de couvercle (34) comporte un filetage (36) et un épaulement (40) s'étendant
radialement, la garniture d'étanchéité (42) étant disposée entre l'épaulement (40)
et le filetage (36).
3. Couvercle de trou de bonde selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la dureté h de la garniture d'étanchéité (42) en Shore D vaut 45 ≤ h ≤ 75, de préférence
50 ≤ h ≤ 70 et de façon particulièrement préférée 55 ≤ h ≤ 65.
4. Couvercle de trou de bonde selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la garniture d'étanchéité (42) est conçue sous forme d'anneau fermé ou de joint torique.
5. Couvercle de trou de bonde selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le corps de couvercle (34) est constitué d'un acier galvanisé.
6. Fût de transport, en particulier fût à bourrelets à rouler, destiné au transport de
chlorure de thionyle liquide, comportant un corps de fût (12) pour la formation d'un
volume de transport (14), le corps de fût (12) comportant au moins un trou de bonde
(22, 24) destiné au l'introduction de chlorure de thionyle dans le volume de transport
(14) et/ou au vidage de chlorure de thionyle à partir du volume de transport (14),
et un couvercle de trou de bonde (32) selon l'une quelconque des revendications 1
à 5, inséré dans le trou de bonde (22, 24).
7. Fût de transport selon la revendication 6, caractérisé en ce que le couvercle de trou de bonde (32) est vissé avec un moment maximal de rotation de
serrage M dans le trou de bonde (22, 24), la valeur du moment de rotation maximal
de serrage M étant 30 Nm ≤ M ≤ 70 Nm, en particulier 35 Nm ≤ M ≤ 60 Nm, de préférence
40 Nm ≤ M ≤ 55 Nm et de façon particulièrement préférée 45 Nm ≤ M ≤ 50 Nm.
8. Fût de transport selon la revendication 6 ou 7, caractérisé en ce que le corps de fût (12) comporte un premier trou de bonde (22), en particulier comportant
un filetage interne G2, et un deuxième trou de bonde (24), en particulier comportant
un filetage interne G3/4, aussi bien le premier trou de bonde (22) que le deuxième
trou de bonde (24) étant fermés chacun par un couvercle de trou de bonde (32) selon
l'une quelconque des revendications 1 à 5.
9. Fût de transport selon l'une quelconque des revendications 6 à 8, caractérisé en ce que le trou de bonde (22, 24) est formé par un insert (26) en particulier assemblé par
sertissage avec le corps de fût (12).
10. Fût de transport selon l'une quelconque des revendications 6 à 9, caractérisé en ce que le volume de transport (14) du corps de fût (12) est rempli au moins en partie avec
du chlorure de thionyle.
11. Utilisation de polymères totalement halogénés, en particulier PTFE et/ou PCTFE, en
tant que garniture d'étanchéité, les polymères totalement halogénés représentant une
proportion en masse de la garniture d'étanchéité de 0,80 à 1,00, pour l'étanchéification
d'un fût de transport qui contient au moins en partie du chlorure de thionyle.
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