[0001] Die Erfindung betrifft ein Vorzelt zur Anordnung an der Seitenwand eines Fahrzeugs,
insbesondere eines Wohnmobils oder Wohnwagens, umfassend ein aus einer aufrollbaren
Markise gebildetes Dachteil und mindestens ein mit dem Dachteil verbindbares Seitenteil.
[0002] Bei Vorzelten der vorstehend genannten Art besteht üblicherweise das Bestreben, mit
dem Vorzelt einen größtmöglichen Innenraum zu schaffen. Dementsprechend wird für ein
gegebenes Fahrzeug eine maximale Markisenlänge gewählt, welche so bemessen ist, dass
die Markise nicht seitlich über die Seitenwand des Fahrzeugs hervorsteht.
[0003] Da in der Seitenwand eines Fahrzeugs üblicherweise Elemente, wie Türen, Fenster oder
Serviceklappen vorgesehen sind, kann es vorkommen, dass ein Seitenteil, welches mit
dem Dachteil verbunden wird und den Vorzeltinnenraum in seitlicher Richtung begrenzt,
mit seiner Rückseite die genannten Funktionselemente überdeckt, sodass deren Zugänglichkeit
nicht oder nur bedingt gewährleistet ist. Zur Umgehung dieses Problems wird üblicherweise
eine weniger breit bauende Markise verwendet.
[0004] Aus der
DE 20 2011 003 158 U1 ist ein Vorzelt bekannt, bei welchem ein Dachteil sich im Wesentlichen über die gesamte
Länge der Seitenwand eines Fahrzeugs erstreckt. Das Dachteil weist Seitenflügel auf,
welche das Dachteil in seitlicher Richtung verlängern. Nachteilig hierbei ist, dass
die Markise mit dem Dachteil nur eingerollt werden kann, wenn die Seitenflügel nach
innen eingeklappt werden. Somit ist zumindest beim Einfahren der Markise, welche mit
dem Aufrollen des Dachteils und der eingeklappten Seitenflügel einhergeht, eine gewisse
Sorgfalt erforderlich. Insbesondere muss darauf geachtet werden, dass die Seitenflügel
das Dachteil möglichst nur einlagig überlappen, so dass ein platzsparendes und flaches
Einrollen des Dachteils in einer Markisenkassette möglich ist.
Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Vorzelt
zu schaffen, welches besonders einfach auf- und abbaubar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Seitenteil einen rückwärtigen
Befestigungsabschnitt zur Befestigung an einem Seitenwandabschnitt des Fahrzeugs,
welcher in seitlicher Richtung über das Dachteil hervorsteht, aufweist, sodass ein
oberer Teilbereich des Seitenteils eine seitliche Erweiterung des Dachteils bildet.
[0006] Das erfindungsgemäße Vorzelt ermöglicht die Verwendung einer herkömmlichen Markise,
dessen Dachteil nicht breiter ist als die Gesamtbreite der Markise. Die Gesamtbreite
des Vorzelts ergibt sich aus der Gesamtbreite des Dachteils zuzüglich einer Erweiterung,
welche durch einen oberen Teilbereich eines Seitenteils gebildet wird, welches sowohl
mit dem Dachteil verbindbar ist, als auch mittels eines rückwärtigen Befestigungsabschnitts
an einem fahrzeugseitigen Befestigungsabschnitt.
[0007] Das erfindungsgemäße Vorzelt verbindet die Vorteile der Möglichkeit der Nutzung einer
herkömmlichen, einfach aufrollbaren Markise mit der Möglichkeit, einen Vorzeltinnenraum
zu schaffen, welcher sich zumindest im Wesentlichen über die gesamte Seitenwand des
Fahrzeugs erstreckt. Zur Montage des Vorzelts ist es lediglich erforderlich, das Seitenteil
in herkömmlicher Weise mit einer seitlichen Berandung des Dachteils zu verbinden und
zwischen dem rückwärtigen Befestigungsabschnitt des Seitenteils und einem Seitenwandabschnitt
des Fahrzeugs eine Verbindung herzustellen.
[0008] Eine besonders einfache Befestigbarkeit des Seitenteils ergibt sich, wenn sich der
rückwärtige Befestigungsabschnitt zumindest in dem oberen Teilbereich des Seitenteils
erstreckt. Dies ermöglicht eine unmittelbare Befestigung des oberen Teilbereichs des
Seitenteils an dem Fahrzeug.
[0009] Bevorzugt ist es, wenn sich der rückwärtige Befestigungsabschnitt über die gesamte
Höhe des Seitenteils (also über die gesamte Länge der rückwärtigen Berandung des Seitenteils)
erstreckt, sodass das Seitenteil entlang der Gesamtlänge der rückwärtigen Berandung
mit dem Fahrzeug verbindbar ist und somit auch im rückwärtigen Bereich der Seitenwand
eine wetterdichte Verbindung zu dem Fahrzeug geschaffen werden kann.
[0010] Vorzugsweise ist der rückwärtige Befestigungsabschnitt als Teil einer Kederverbindung
ausgebildet. Insbesondere weist das Fahrzeug eine Kederschiene auf, welche zur Aufnahme
eines Keders des rückwärtigen Befestigungsabschnitts des Seitenteils ausgebildet ist.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass das Dachteil
im entrollten Zustand der Markise relativ zu einer horizontalen Ebene ausgehend von
einer Rückseite hin zu einer Vorderseite nach unten geneigt ist und dass sich der
obere Teilbereich des Seitenteils ausgehend von der Vorderseite des Dachteils hin
zur Rückseite des Dachteils keilförmig erweitert. Dies ermöglicht eine Verbindung
einer oberen Berandung des Seitenteils mit dem Dachteil entlang der gesamten Länge
einer seitlichen Berandung des Dachteils. Der von dem sich keilförmig erweiternden
oberen Teilbereich überspannte Raum bildet dann die Erweiterung des Vorzeltinnenraums,
welcher von dem Dachteil der Markise überspannt ist.
[0012] Bevorzugt ist es ferner, dass der obere Teilbereich im Bereich des rückwärtigen Befestigungsabschnitts
der Krümmung eines fahrzeugseitigen Befestigungsabschnitts folgt. Auf diese Weise
kann ein kontinuierlicher Übergang zwischen einem sich in einer horizontalen oder
in einer geneigten Ebene erstreckenden Dachteil und einem sich zumindest mit einem
unteren Teilbereich in einer vertikalen Ebene erstreckenden Seitenteil geschaffen
werden.
[0013] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele.
[0014] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform eines Vorzelts zur Montage
an einer Seitenwand eines Fahrzeugs;
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des Vorzelts gemäß Fig. 1, zusätzlich umfassend ein
Vorderteil; und
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Vorzelts gemäß Fig. 1 aus einer Innenraumperspektive.
[0015] Eine Ausführungsform eines Vorzelts ist in der Zeichnung insgesamt mit dem Bezugszeichen
10 bezeichnet. Das Vorzelt 10 wird an einem Fahrzeug 12 befestigt, sodass das Vorzelt
10 einen Innenraum begrenzt, welcher sich entlang einer Seitenwand 14 des Fahrzeugs
erstreckt.
[0016] Das Vorzelt 10 ist auf einer Aufstellfläche 16 aufgestellt. Es weist Stützelemente
18 zur Abstützung einer Markise 20 auf.
[0017] Die Markise 20 umfasst ein aufrollbares Dachteil 22, welches sich im entrollten Zustand
zwischen einer Vorderseite 24 und einer Rückseite 26 erstreckt. Die Markise 20 weist
einen an der Seitenwand 14 des Fahrzeugs 12 befestigten Markisenhalter 28 auf, welcher
zur Aufnahme des eingerollten Dachteils 20 und einer vorderen Markisenbegrenzung 30
dient.
[0018] Das Dachteil 22 weist einander gegenüberliegende und sich zwischen der Vorderseite
24 und der Rückseite 26 erstreckende seitliche Berandungen 32 auf. Das Dachteil 22
überspannt einen Vorzeltinnenraum 34, welcher nach vorne hin bei Bedarf mittels eines
Vorderteils 36 (vergleiche Figur 2) begrenzt werden kann. Das Vorderteil 36 erstreckt
sich ausgehend von der vorderen Berandung 30 des Dachteils 22 in vertikaler Richtung
nach unten.
[0019] Zur seitlichen Begrenzung des Vorzeltinnenraums 34 umfasst das Vorzelt 10 ein Seitenteil
38, welches mit einem unteren Ende vorzugsweise bis hin zu der Aufstellfläche 16 reicht
und einen oberen Teilbereich 40 aufweist, welcher sich zwischen einer rückwärtigen
Berandung 42 und einer vorderen Berandung 44 erstreckt.
[0020] Der obere Teilbereich 40 weist einen oberen Befestigungsabschnitt 46 auf, welcher
beispielsweise als Teil einer Reißverschlussverbindung ausgebildet ist und eine Verbindung
mit der seitlichen Berandung 32 des Dachteils 22 ermöglicht. Alternativ hierzu ist
der obere Befestigungsabschnitt zur Verbindung mit einem Stützgestänge 48 (vergleiche
Figur 3) ausgebildet, welches das Dachteil 22 gegen Durchbauchung abstützt.
[0021] An der rückwärtigen Berandung 42 des Seitenteils 38 weist dieses einen rückwärtigen
Befestigungsabschnitt so auf, welcher zur Verbindung mit einem fahrzeugseitigen Verbindungsabschnitt
52 ausgebildet ist. Bevorzugt ist es, dass die Befestigungsabschnitte 50 und 52 eine
Kederverbindung 54 bilden. Um eine leichte Verstaubarkeit des Seitenteils 38 zu gewährleisten,
ist es bevorzugt, den rückwärtigen Befestigungsabschnitt 50 als Keder und den fahrzeugseitigen
Befestigungsabschnitt 52 als Kederschiene auszubilden.
[0022] Der obere Teilbereich 40 des Seitenteils 38 erweitert sich ausgehend von der Vorderseite
24 in Richtung Rückseite 26 des Dachteils 22 keilförmig. Der obere Teilbereich 40
überdacht eine seitliche Verlängerung des Vorzeltinnenraums 34, welche an ihrer Rückseite
von einem Seitenwandabschnitt 56 der Seitenwand 14 begrenzt ist (vergleiche Figur
3). Auf diese Weise kann außerhalb einer in Figur 3 mit einer gestrichelten Linie
angedeuteten Begrenzung 58 eines lediglich mit dem Dachteil 22 überdachten Vorzeltinnenraums
34 eine seitliche Erweiterung geschaffen werden. Im Vergleich zu einem sich entlang
der Linie 58 erstreckenden Seitenteil ist mittels des Seitenteils 38 auch die Zugänglichkeit
eines Funktionselements 60 (beispielsweise eine Wartungsklappe) gewährleistet.
[0023] In einem unteren Teilbereich 62 des Seitenteils 38 weist das Seitenteil entlang seiner
rückwärtigen Berandung 42 ein Zusatzteil 64 auf (vergleiche Figur 2), welches ebenfalls
mittels einer Kederverbindung mit dem fahrzeugseitigen Befestigungsabschnitt 52 verbunden
ist.
1. Vorzelt (10) zur Anordnung an der Seitenwand (14) eines Fahrzeugs (12), insbesondere
eines Wohnmobils oder Wohnwagens, umfassend ein aus einer aufrollbaren Markise (20)
gebildetes Dachteil (22) und mindestens ein mit dem Dachteil (22) verbindbares Seitenteil
(38), dadurch gekennzeichnet, dass das Seitenteil (38) einen rückwärtigen Befestigungsabschnitt (50) zur Befestigung
an einem Seitenwandabschnitt (56) des Fahrzeugs, welcher in seitlicher Richtung über
das Dachteil (22) hervorsteht, aufweist, sodass ein oberer Teilbereich (40) des Seitenteils
(38) eine seitliche Erweiterung des Dachteils (22) bildet.
2. Vorzelt (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der rückwärtige Befestigungsabschnitt (50) sich zumindest in dem oberen Teilbereich
(40) des Seitenteils (38) erstreckt.
3. Vorzelt (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich der rückwärtige Befestigungsabschnitt (50) über die gesamte Höhe des Seitenteils
(38) erstreckt.
4. Vorzelt (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der rückwärtige Befestigungsabschnitt (50) als Teil einer Kederverbindung (54) ausgebildet
ist.
5. Vorzelt (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dachteil (22) im entrollten Zustand der Markise (20) relativ zu einer horizontalen
Ebene ausgehend von einer Rückseite (26) hin zu einer Vorderseite (24) nach unten
geneigt ist und dass sich der obere Teilbereich (40) des Seitenteils (38) ausgehend
von der Vorderseite (24) des Dachteils hin zur Rückseite (26) des Dachteils (22) keilförmig
erweitert.
6. Vorzelt (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Teilbereich (40) im Bereich des rückwärtigen Befestigungsabschnitts (50)
der Krümmung eines fahrzeugseitigen Befestigungsabschnitts (52) folgt.