[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Etikettieren von Behältern
mit elastischen Etikettenhülsen.
[0002] Behälter, wie beispielsweise Getränkeflaschen, lassen sich unter anderem durch das
Aufziehen elastischer Folienhülsen über die Behältermantelfläche etikettieren. Hierzu
beschreibt die
WO 2008/076718 eine karussellförmige Vorrichtung mit Etikettierstationen zum Aufbringen hochelastischer
Etikettenhülsen, bei denen jeweils mehrere im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende
und umfänglich um eine zentrale Ausnehmung gruppierte Spreizfinger verwendet werden,
die Etikettenhülsen so weit aufzudehnen, dass die zu etikettierenden Behälter in die
Etikettenhülsen von unten eingeschoben werden können. Nach Zusammenfahren der Spreizfinger
kann der Behälter von einer Greifvorrichtung von oben mit dem aufgezogenen Etikett
aus den Spreizfingern herausgezogen werden. Die Übergabe der Etiketten von den Spreizfingern
an den Behälter wird dadurch erleichtert, dass während des Abstreifens der Etikettenhülse
von den Spreizfingern ein Druckluftkissen zwischen den Spreizfingern und den Etikettenhülsen
erzeugt wird.
[0003] Bei der bekannten Etikettiervorrichtung treten jedoch die folgenden Probleme auf.
Das Material der Etikettenhülsen wird beim Aufdehnen in der Spreizeinheit so stark
strapaziert, dass ein auf der Etikettenhülse vorgesehener Aufdruck beschädigt werden
kann. Ferner kann beim Abziehen der Etikettenhülse von den Spreizfingern nicht zuverlässig
gewährleistet werden, dass die Etikettenhülse auf dem Behälter an der vorgesehenen
Etikettierposition sitzt. Ein weiteres Problem besteht darin, dass je nach Material
der Etikettenhülse und der Behälter eine Übergabe der Etikettenhülsen an die Behälter
vollständig unterbleiben kann. In diesem Fall bleibt die Etikettenhülse auf den Spreizfingern,
so dass eine Etikettierung an der betroffenen Spreizeinheit bei einem nachfolgenden
Behälter nicht mehr möglich ist. Ferner kann es vorkommen, dass der Behälter nicht
korrekt gegriffen und angehoben werden kann, so dass dieser in der Spreizeinheit verbleibt
und gegebenenfalls mit anderen Maschinenteilen kollidiert. Ein weiteres Problem besteht
darin, dass die Hubbewegung bei der Etikettenübergabe und die Druckluftabgabe bei
wechselnden Maschinenleistungen nicht ausreichend genau koordiniert werden können.
Hieraus folgt eine von der Maschinenleistung abhängige Etikettierqualität. Es besteht
ferner der Bedarf für eine verbesserte Qualitätskontrolle bei der Etikettierung mit
elastischen Etikettenhülsen.
[0004] Es besteht somit insgesamt der Bedarf für Etikettiervorrichtungen und Etikettierverfahren
für elastische Folienhülsen, bei denen zumindest eines der vorstehend beschriebenen
Probleme abgemildert oder beseitigt werden kann.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird mit einer Vorrichtung zum Etikettieren von Behältern mit
elastischen Etikettenhülsen nach dem Anspruch 1 gelöst. Demnach umfasst diese elektrisch
ansteuerbare Spreizeinheiten mit Spreizsegmenten, die von einer inneren Stellung zum
Aufnehmen der Etikettenhülsen in eine äußere Stellung zum Aufdehnen der Etikettenhülsen
auseinander bewegbar sind. Ferner sind Positioniereinheiten zum Positionieren der
Behälter in den gedehnten Etikettenhülsen vorgesehen sowie elektrisch ansteuerbare
Entnahmeeinheiten zum Übergeben der Etikettenhülsen an die Behälter durch mündungsseitiges
Herausziehen der Behälter aus den Spreizeinheiten. Erfindungsgemäß umfasst die Etikettiervorrichtung
ferner eine Steuervorrichtung, mit der sich für wenigstens zwei Bewegungsphasen des
Auseinanderbewegens der Spreizsegmente unterschiedliche Spreizgeschwindigkeiten einstellen
lassen, und/oder mit der sich für wenigstens zwei Bewegungsphasen des Herausziehens
der Behälter unterschiedliche Hubgeschwindigkeiten einstellen lassen. Die unterschiedlichen
Geschwindigkeiten umfassen erfindungsgemäß insbesondere unterschiedliche mittlere
und/oder maximale Geschwindigkeiten. Vorzugsweise sind unterschiedliche Geschwindigkeitsverläufe
für das Spreizen und Abziehen unabhängig voneinander einstellbar. Dadurch lassen sich
das Aufspreizen der Etikettenhülsen und das Abziehen des etikettierten Behälters an
die jeweilige Materialkombination der Etikettenhülse und des Behälters anpassen. Beispielsweise
lässt sich das Abziehen des Behälters an materialspezifische und/oder formspezifische
Vorgaben der Haftreibung und Gleitreibung zwischen dem Behälter und der Etikettenhülse
anpassen.
[0006] Es wäre ebenso möglich, für das Positionieren der Behälter in den gedehnten Etikettenhülsen
wenigstens zwei Bewegungsphasen mit unterschiedlicher Hubgeschwindigkeit zu definieren
und die Behälter entsprechend den definierten Bewegungsphasen mit unterschiedlicher
Geschwindigkeit in die Etikettenhülse anzuheben.
[0007] Vorzugsweise lässt sich für eine erste Bewegungsphase des Auseinanderbewegens, insbesondere
innerhalb des ersten Drittels oder der ersten Hälfte des Herausziehens, eine höhere
mittlere und/oder maximale Spreizgeschwindigkeit einstellen als für eine nachfolgende
zweite Bewegungsphase des Auseinanderbewegens, insbesondere innerhalb des letzten
Drittels oder der zweiten Hälfte des Auseinanderbewegens. Es lässt sich somit eine
Verringerung der mittleren und/oder maximalen Spreizgeschwindigkeit gezielt einstellen
und an Materialeigenschaften der Etikettenhülsen anpassen. Beispielsweise kann die
Etikettenhülse in einer Anfangsphase der Etikettendehnung vergleichsweise schnell
gedehnt werden, ohne den Aufdruck auf der Etikettenhülse zu schädigen. Mit zunehmender
Dehnung der Etikettenhülse kann eine unerwünschte Schädigung des Aufdrucks dadurch
verhindert werden, dass die Spreizgeschwindigkeit demgegenüber reduziert wird. Hierbei
lassen sich an die Materialeigenschaften der Etikettenhülse und des Aufdrucks angepasste
Geschwindigkeitsverläufe definieren. Die Etikettenhülse ist insbesondere eine bedruckte
Etikettenhülse aus dem Grundmaterial LDPE. Es sind aber auch andere Grundmaterialien
denkbar.
[0008] Vorzugsweise lässt sich für eine erste Bewegungsphase des Herausziehens, insbesondere
innerhalb des ersten Drittels oder der ersten Hälfte des Herausziehens, eine niedrigere
mittlere und/oder maximale Hubgeschwindigkeit einstellen lässt als für eine nachfolgende
zweite Bewegungsphase des Herausziehens, insbesondere innerhalb des letzten Drittels
oder der zweiten Hälfte des Herausziehens.
[0009] Die erste Bewegungsphase des Herausziehens liegt beispielsweise innerhalb des ersten
Drittels oder der ersten Hälfte des zum Herausziehen insgesamt benötigten Hubs. Beispielsweise
lässt sich dann in der ersten Bewegungsphase des Herausziehens ein Verrutschen des
oberen Etikettenabschnitts auf dem Behälter vermeiden. In der zweiten Bewegungsphase
des Herausziehens wird durch ein schnelleres Anheben eine Längsschrumpfung der Etikettenhülse
noch vor dem vollständigen Anliegen der Etikettenhülse ermöglicht. Dies ermöglicht
eine gleichmäßigere Längsschrumpfung und damit eine qualitativ hochwertigere Etikettierung
als bei einer Längsschrumpfung nach dem vollständigen Anliegen der Etikettenhülse.
Es lässt sich insbesondere die Etikettierqualität im Bereich des unteren Etikettenrands
verbessern.
[0010] Bei einer besonders günstigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
die Steuervorrichtung zum zeitbasierten Einstellen der Spreizgeschwindigkeiten und/oder
der Hubgeschwindigkeiten ausgebildet. Dadurch können die Bewegungsabläufe unabhängig
von der Maschinenleistung eingestellt werden. Dies verbessert die Reproduzierbarkeit
der Etikettierqualität bei unterschiedlichen Maschinenleistungen.
[0011] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuervorrichtung zum wegbasierten
Einstellen der Spreizgeschwindigkeiten und/oder der Hubgeschwindigkeiten ausgebildet.
Dadurch lässt sich die Etikettiervorrichtung besonders einfach einrichten und/oder
umstellen.
[0012] Bei einer besonders günstigen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung
ist die Steuervorrichtung ferner zum Überwachen eines an die Spreizsegmente übertragenen
Antriebsmoments ausgebildet. Durch Überwachen von Antriebsmomenten, beispielsweise
an Hand des Stromverbrauchs der zugeordneten Antriebsaggregate, lassen sich nicht
ordnungsgemäße Widerstände beim Bewegung und/oder Halten der Behälter und/oder der
Etikettenhülsen feststellen. Wird ein unzulässiges Antriebsmoment festgestellt, kann
die erfindungsgemäße Etikettiervorrichtung angehalten werden und/oder einzelne Etikettierstationen
der Etikettiervorrichtung außer Betrieb genommen werden. Dadurch lassen sich Beschädigungen
der Etikettiervorrichtung vermeiden. Es können auch separate Überwachungseinheiten
und/oder Sensoren vorgesehen sein, die mit der Steuervorrichtung in geeigneter Weise
kommunizieren.
[0013] Vorzugsweise ist die Steuervorrichtung ferner ausgebildet, das ermittelte Antriebsmoment
mit einem Sollmoment für das Halten der gedehnten Etikettenhülse und/oder mit einem
Sollmoment für das Zusammenfahren der Spreizsegmente zu vergleichen. Dadurch lässt
sich beispielsweise feststellen, ob die Etikettenhülse ordnungsgemäß an den Behälter
übergeben wurde. Liegt beispielsweise ein Antriebsmoment der Spreizsegmente zu einem
Zeitpunkt, an dem die Etikettenhülse bereits an den Behälter übergeben sein sollte,
über einem vorgegebenen Sollwert, so kann darauf geschlossen werden, dass die Etikettenhülse
nicht an den Behälter übergeben wurde. Ebenso lässt sich von einem zu hohen Antriebsmoment
beim Zusammenfahren der Spreizsegmente zu einem Zeitpunkt, an dem der Behälter bereits
aus den Spreizsegmenten angehoben sein sollte, darauf schließen, dass der Behälter
zwischen den Spreizsegmenten eingeklemmt ist. Beispielsweise kann die Etikettiervorrichtung
in diesem Fall angehalten werden, um eine Beschädigung durch ein versuchtes Einführen
des nachfolgenden Behälters in die betroffene Spreizeinheit zu vermeiden.
[0014] Die gestellte Aufgabe wird ebenso gelöst mit einem Verfahren zum Etikettieren von
Behältern mit elastischen Etikettenhülsen nach dem Anspruch 8. Demnach umfasst dieses
die Schritte: a) Aufnehmen der Etikettenhülsen mit jeweils mehreren Spreizsegmenten;
b) Aufdehnen der Etikettenhülsen durch Auseinanderbewegen der Spreizsegmente; c) Positionieren
der Behälter in den gedehnten Etikettenhülsen; und d) mündungsseitiges Herausziehen
der Behälter derart, dass die Etikettenhülsen an die Behälter übergeben werden. Hierbei
werden für wenigstens zwei Bewegungsphasen des Aufdehnens unterschiedliche Spreizgeschwindigkeiten
eingestellt, und das Auseinanderbewegen der Spreizsegmente wird auf Grundlage der
unterschiedlichen Spreizgeschwindigkeiten elektrisch gesteuert. Zusätzlich oder alternativ
hierzu werden für wenigstens zwei Bewegungsphasen des Herausziehens unterschiedliche
Hubgeschwindigkeiten eingestellt, und das Herausziehen wird auf Grundlage der unterschiedlichen
Hubgeschwindigkeiten elektrisch gesteuert. Die unterschiedlichen Geschwindigkeiten
sind insbesondere unterschiedliche mittlere und/oder maximale Geschwindigkeiten.
[0015] Die gestellte Aufgabe wird ebenso gelöst mit einer Vorrichtung zum Etikettieren von
Behältern mit elastischen Etikettenhülsen nach dem Anspruch 9. Demnach umfasst diese
Spreizeinheiten mit auseinander bewegbaren Spreizsegmenten zum Aufdehnen der Etikettenhülsen,
wobei an den Spreizsegmenten Luftkanäle vorgesehen sind, um ein Druckluftpolster zwischen
den Spreizsegmenten und den Etikettenhülsen zu erzeugen. Ferner sind Positioniereinheiten
zum Positionieren der Behälter in den gedehnten Etikettenhülsen vorgesehen sowie Entnahmeeinheiten
zum Übergeben der Etikettenhülsen an die Behälter durch mündungsseitiges Herausziehen
der Behälter aus den Spreizeinheiten. Erfindungsgemäß ist ferner eine Steuervorrichtung
vorgesehen, mit der sich der zeitliche Ablauf der Druckluftabgabe an den Spreizsegmenten
und/oder die abgegebene Luftmenge in Abhängigkeit von einer Hubstellung der Entnahmeeinheiten
einstellen lassen.
[0016] Dadurch kann die Druckluftabgabe unabhängig von der Maschinenleistung eingestellt
werden. Insbesondere kann vermieden werden, dass die Druckluftabgabe bei vergleichsweise
geringer Maschinenleistung zu spät abgeschaltet wird. Dadurch lassen sich Luftblasen
zwischen der Etikettenhülse und dem Behälter vermeiden. Außerdem kann eine unerwünschte
Verschiebung der Etikettenhülse nach oben vermieden werden. Außerdem lässt sich ein
zu frühes Abschalten der Druckluftabgabe bei vergleichsweise hohen Maschinenleistungen
vermeiden. Dadurch lässt sich eine unzulässige Reibung der Etikettenhülse an den Spreizsegmenten
zum Ende des Abziehprozesses hin vermeiden. Es lassen sich dadurch eine unzulässige
Dehnung des Etiketts und ein nach unten verschobener Etikettensitz vermeiden.
[0017] Vorzugsweise sind elektrisch ansteuerbare Druckluftventile für die Spreizsegmente
vorgesehen, und der Abschaltzeitpunkt der Druckluftventile ist unabhängig von der
Produktionsleistung der Vorrichtung einstellbar. Somit kann das Öffnen und/oder Schließen
der Ventile in Abhängigkeit von der Position der jeweiligen Hubeinheit, also des gehaltenen
Behälters, eingestellt werden. Dies ermöglicht einen von der Maschinenleistung unabhängige
Übergabe der Etikettenhülse von den Spreizsegmenten an de Behälter. Insbesondere der
Abschaltzeitpunkt der Druckluftabgabe ist hierbei frei parametrierbar. Ebenso lässt
sich die für das Luftpolster zwischen der Etikettenhülse und den Spreizsegmenten abgegebene
Luftmenge vorzugsweise frei parametrieren. Auf diese Weise lässt sich zusätzlich zu
einer Verbesserung der Etikettierqualität der Druckluftverbrauch minimieren.
[0018] Die gestellte Aufgabe wird ebenso gelöst mit einem Verfahren zum Etikettieren von
Behältern mit elastischen Etikettenhülsen nach dem Anspruch 11. Demnach umfasst dieses
die Schritte: a) Aufnehmen der Etikettenhülsen mit jeweils mehreren Spreizsegmenten;
b) Aufdehnen der Etikettenhülsen durch Auseinanderbewegen der Spreizsegmente; c) Positionieren
der Behälter in den gedehnten Etikettenhülsen; und d) mündungsseitiges Herausziehen
der Behälter derart, dass die Etikettenhülsen an die Behälter übergeben werden. Hierbei
wird während des Herausziehens der Behälter ein Druckluftkissen zwischen den Spreizsegmenten
und den Etikettenhülsen erzeugt, und der zeitliche Ablauf der Druckluftabgabe an den
Spreizsegmenten wird in Abhängigkeit von der Hubstellung des Behälters während des
Herausziehens elektrisch gesteuert.
[0019] Die gestellte Aufgabe wird ferner gelöst mit einer Vorrichtung zum Etikettieren von
Behältern mit elastischen Etikettenhülsen nach dem Anspruch 12. Demnach umfasst diese
elektrisch ansteuerbare Spreizeinheiten zum Aufdehnen der Etikettenhülsen und zum
Erzeugen eines Druckluftkissens zwischen den Spreizeinheiten und den Etikettenhülsen.
Es sind ferner Positioniereinheiten zum Positionieren der Behälter in den gedehnten
Etikettenhülsen vorgesehen sowie elektrisch ansteuerbare Entnahmeeinheiten zum Übergeben
der Etikettenhülsen an die Behälter durch mündungsseitiges Herausziehen der Behälter
aus den Spreizeinheiten. Ferner umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Kontrollvorrichtung
zur Qualitätskontrolle der etikettierten Behälter und eine Steuervorrichtung, mit
der sich wenigstens die Spreizeinheiten und die Entnahmeeinheiten in Abhängigkeit
von Kontrollergebnissen der Kontrollvorrichtung ansteuern lassen.
[0020] Dies ermöglicht eine Anpassung von Bewegungsabläufen bei der Etikettierung der Behälter
in Folge einer unerwünschten Etikettierqualität und/oder bei einer Änderung der eingesetzten
Behälter und Etikettenhülsen. Ebenso lassen sich äußere Produktionsbedingungen, wie
beispielsweise Luftfeuchtigkeit in der Umgebung der Etikettiervorrichtung, Temperaturschwankungen
und dergleichen durch Nachregeln einzelner für die Etikettierung relevanter Parameter
berücksichtigen. Die Kontrollvorrichtungen können beispielsweise Sensoren, Kameras,
Bildauswerteeinheiten und dergleichen umfassen.
[0021] Die gestellte Aufgabe wird ebenso gelöst mit einem Verfahren zum Etikettieren von
Behältern mit elastischen Etikettenhülsen nach dem Anspruch 13. Demnach umfasst dieses
die Schritte: a) Aufnehmen der Etikettenhülsen mit jeweils mehreren Spreizsegmenten;
b) Aufdehnen der Etikettenhülsen durch Auseinanderbewegen der Spreizsegmente; c) Positionieren
der Behälter in den gedehnten Etikettenhülsen; d) Erzeugen eines Druckluftkissens
zwischen den Spreizsegmenten und den Etikettenhülsen, und mündungsseitiges Herausziehen
der Behälter derart, dass die Etikettenhülsen an die Behälter übergeben werden; und
e) Kontrollieren der etikettierten Behälter. Hierbei wird wenigstens der Schritt d)
elektrisch gesteuert, und die Abgabe von Druckluft und das Herausziehen werden in
Abhängigkeit von Kontrollergebnissen aus dem Schritt e) geregelt.
[0022] Vorzugsweise werden die Kontrollergebnisse mit Sollwerten vergleichen, um Werte für
Stellpositionen und/oder Stellgeschwindigkeiten beim herausziehen und Werte für den
Druck der Druckluft und/oder den zeitlichen Ablauf der Druckluftabgabe in Abhängigkeit
von dem Vergleichsergebnis automatisch nachzuregeln, insbesondere individuell für
jeweils zugeordnete Etikettierstationen. Nachregeln lassen sich beispielsweise elektrische
Motore, pneumatische Antriebe, magnetische Antriebe, piezoelektrische Aktoren und
dergleichen.
[0023] Dies ermöglicht einen besonders flexiblen Betrieb der erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung.
Es lässt sich eine ständige Kontrolle und Anpassung während der Etikettierung durchführen.
Beispielsweise lassen sich die Bewegungen einzelnen Hubaggregate, der Druck der Druckluft,
der Durchfluss der Druckluft, und An- oder Abschaltzeitpunkte der Druckluft ständig
an sich ändernde Produktionsbedingungen anpassen. Dies können beispielsweise geänderte
Materialien der Behälter und/oder Etikettenhülsen sein und/oder Änderungen äußerer
Produktionsumstände, wie beispielsweise Temperaturschwankungen und dergleichen. Insbesondere
können Abweichungen von festgelegten Sollwerten oder Sollbereichen automatisch ausgeregelt
werden.
[0024] Insbesondere lassen sich unerwünschte Abweichungen von Sollwerten oder Sollbereichen
einzelnen Etikettierstationen der erfindungsgemäßen Vorrichtung zuordnen und Parameter
individuell für die jeweilige Etikettierstation automatisch nachregeln. Dadurch lässt
sich nicht nur eine zeitlich reproduzierbare Etikettierqualität sicherstellen, sondern
eine für alle an der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehenen Etikettierstationen
gleichmäßige Etikettierqualität.
[0025] Vorzugsweise werden hierbei auch der Schritt des Aufdehnens der Etikettenhülsen und/oder
der Schritt des Positionierens der Behälter in den gedehnten Etikettenhülsen in Abhängigkeit
von den Kontrollergebnissen elektrisch geregelt. Beispielsweise kann durch eine Regelung
der Behälterposition zu Beginn der Übergabe der Etikettenhülse an den Behälter, also
durch eine obere Endposition der zugeordneten Positioniereinheiten, eine korrekte
Höhenlage der Etiketten erzielt werden.
[0026] Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine bevorzugte Ausführungsform der Etikettiervorrichtung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung charakteristischer Betriebszustände einer erfindungsgemäßen
Etikettierstation;
Fig. 3 eine erfindungsgemäße Spreizeinheit;
Fig. 4 ein Weg-Zeit-Diagramm einer erfindungsgemäßen Spreizbewegung; und
Fig. 5 ein Weg-Zeit-Diagramm einer erfindungsgemäßen Hubbewegung
[0027] Wie die Fig. 1 und 2 erkennen lassen, umfasst eine bevorzugte Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung 1 zum Anbringen von elastischen Etikettenhülsen
2 an Behältern 3, wie beispielsweise Kunststoffflaschen, ein Etikettierrad 4, an dem
umfänglich gleichmäßig verteilt Etikettierstationen 5 vorgesehen sind. Diese umfassen
jeweils Spreizeinheiten 6 zum Aufnehmen und Spreizen der Etikettenhülsen 2, Positioniereinheiten
7 zum Aufnehmen und Anheben der zu etikettierenden Behälter 3 in die Spreizeinheiten
6, sowie Entnahmeeinheiten 8 zum Greifen eines mündungsseitigen Abschnitts 3a der
Behälter 3 und zum Herausziehen der Behälter 3 aus den Spreizeinheiten 6.
[0028] In der Fig. 1 sind ferner eine Steuereinheit 9 gezeigt, ein Etikettenspender 10,
ein Einlaufsternrad 11 zum Zuführen der zu etikettierenden Behälter 3, ein Auslaufsternrad
12 zum Abtransportieren der etikettierten Behälter 3, und Ventilblöcke 13 zum Versorgen
der Spreizeinheiten 6 mit Vakuum oder Druckluft. Die in der Fig. 1 von dem Etikettierrad
4 verdeckten Positioniereinheiten 7 sind in der Fig. 2 schematisch im Querschnitt
dargestellt. Die prinzipielle Funktionsweise der erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung
1 ist in der Fig. 2 anhand einer entlang der Transportrichtung 4a umlaufenden Etikettierstation
5 beispielhaft an den Positionen I bis IX dargestellt.
[0029] Demnach befindet sich die Etikettierstation 5 an der Position I im Bereich des Etikettenspenders
10. An der Spreizeinheit 6 sind mehrere Spreizsegmente 6a um eine zentrale Ausnehmung
6b herum angeordnet. Die Spreizsegmente 6a sind im Bereich des Etikettenspenders 10
in einer inneren, zusammengefahrenen Spendestellung R1, so dass eine Etikettenhülse
2 von dem Etikettenspender 10 über die Spreizsegmente 6a gestülpt werden kann. Dies
erfolgt in bekannter Weise durch Abtrennen der Etikettenhülse 2 von einem Folienschlauch
und durch Aufschießen der Etikettenhülse 2 mittels schematisch angedeuteter Transportrollen
10a.
[0030] An der Position II ist die Etikettenhülse 2 auf den Spreizsegmenten 6a positioniert.
Ferner wird ein zu etikettierender Behälter 3 von dem Einlaufsternrad 11 auf die in
einer unteren Eingabestellung E1 befindliche Positioniereinheit 7 abgesetzt.
[0031] An der Position III ist die Spreizeinheit 6 in einer radialen Zwischenstellung R2
gezeigt, in der die Etikettenhülse 2 von den Spreizsegmenten 6a gespreizt aber noch
nicht gedehnt wird. Der Behälter 3 wird zudem von schwenkbaren Führungsschalen 14
auf der Positioniereinheit 7 stehend seitlich umschlossen, um den Behälter 3 von dem
Einlaufsternrad 11 an die Positioniereinheit 7 zu übernehmen.
[0032] An der Position IV hat die Etikettierstation 5 den Bereich des Einlaufsternrads 11
verlassen. Ferner sind die Spreizsegmente 6a in einer äußeren Dehnstellung R3 gezeigt,
bei der die Etikettenhülse 2 soweit aufgedehnt ist, dass der zu etikettierende Behälter
3 mit Hilfe der Positioniereinheit 7 durch die zentrale Ausnehmung 6b in die Spreizeinheit
6 angehoben werden kann.
[0033] Die Hubbewegung 7a der Positioniereinheit 7 ist an der Position V schematisch angedeutet.
Die Etikettenhülse 2 wird beim Einführen des Behälters 3 von den Spreizsegmenten 6a
angesaugt, um die Lage der Etikettenhülse 2 auf der Spreizeinheit 6 zu stabilisieren.
[0034] An der Position VI ist die Positioniereinheit 7 in einer oberen Etikettierposition
E2 gezeigt, bei der der Behälter 3 bezüglich der Spreizeinheit 6 in einer Startposition
für die nachfolgende Etikettenübernahme bereit steht.
[0035] An der Position VII ist die Spreizeinheit 6 in einer Übergabestellung R4 gezeigt,
bei der die Spreizsegmente 6a zur nachfolgenden Übergabe der Etikettenhülse 2 an den
Behälter 3 heran gefahren sind. Ferner greift eine an der Entnahmeeinheit 8 vorgesehene
Klammer 8a den mündungsseitigen Abschnitt 3a des Behälters 3 in einer unteren Greifstellung
A1 der Entnahmeeinheit 8, so dass der Behälter 3 nachfolgend mittels eines Hubmechanismus
8b der Entnahmeeinheit 8 angehoben werden kann. Die zugehörige Hubbewegung 8c ist
an der Position VII durch einen Pfeil angedeutet.
[0036] An der Position VIII ist die Entnahmeeinheit 8 in einer Übernahmestellung A2 nach
dem vollständigen Herausziehen des Behälters 3 aus der Spreizeinheit 6 gezeigt. Die
Etikettenhülse 2 wird während des Herausziehens des Behälters 3 von diesem reibschlüssig
übernommen und von den Spreizsegmenten 6a abgestreift. Dieser Vorgang wird durch die
Abgabe von Druckluft an den Spreizsegmenten 6a während des Herausziehens des Behälters
3 unterstützt. Ferner können an der Entnahmeeinheit 8 zusätzliche Klemmbacken oder
dergleichen vorgesehen sein, um den Reibschluss zwischen der Etikettenhülse 2 und
dem Behälter 3 zu unterstützen und/oder herzustellen.
[0037] An der Position IX ist der etikettierte Behälter 3 in einer Abgabestellung A3 gezeigt,
in der er von dem Auslaufsternrad 12 übernommen wird. Ferner kann die Spreizeinheit
6 wieder in ihre ursprüngliche innere Spendestellung R1 zurückbewegt werden. In der
Folge wird auch die Entnahmeeinheit 8 wieder in ihre untere Greifposition A1 zurückgefahren
(nicht dargestellt).
[0038] In der Fig. 3 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform der Spreizeinheit 6 abgebildet.
Demnach umfasst diese ferner einen Antriebsmotor 6c, ein Getriebe 6d sowie eine Steuerscheibe
6e, um ein Antriebsmoment vom Antriebsmotor 6c auf die Spreizsegmente 6a zu übertragen.
Die Steuereinheit 9 ist vorzugsweise zur Überwachung des Antriebsmoments ausgebildet.
In der Fig. 3 sind die Spreizsegmente 6a in der inneren Spendestellung R1 abgebildet.
[0039] Die Fig. 3 zeigt ferner zur Außenseite der Spreizsegmente 6a hin offene Luftkanäle
15, die mit den elektrisch ansteuerbaren Ventilen der Ventilblöcke 13 verbunden sind,
so dass je nach Bedarf Druckluft oder Vakuum an den Spreizsegmenten 6a angelegt werden
kann. Mit der Druckluft wird während der Übergabe der Etikettenhülsen 2 an die Behälter
3 ein Luftpolster zwischen den Spreizsegmenten 6a und den Etikettenhülsen 2 erzeugt.
Das Vakuum dient zum Ansaugen der Etikettenhülsen 2 beim Einführen des Behälters 3,
um deren Position bis zum Beginn der Übergabe an die Behälter 3 zu stabilisieren.
[0040] Für die Antriebsmotoren 6c der Spreizeinheiten 6 werden vorzugsweise in wenigstens
zwei Bewegungsphasen des Auseinanderfahrens der Spreizsegmente 6a aus der inneren
Spendestellung R1 in die äußere Dehnstellung R3 oder aus der radialen Zwischenstellung
R2 in die äußere Dehnstellung R3 unterschiedliche Spreizgeschwindigkeiten oder Geschwindigkeitsverläufe
vorgegeben. Insbesondere wird für die erste Hälfte oder das erste Drittel der Dehnungsphase
der Etikettenhülse 2 eine höhere Spreizgeschwindigkeit der Spreizsegmente 6a eingestellt
als für die zweite Hälfte oder das letzte Drittel. Dies schont insbesondere Aufdrucke
auf den Etikettenhülsen 2 trotz fortschreitender Dehnung der Etikettenhülsen 2.
[0041] Hierbei ist das erfindungsgemäße Vorgeben unterschiedlicher Spreizgeschwindigkeiten
von herkömmlichen Geschwindigkeitsprofilen zum ruckfreien Anfahren und Anhalten der
Spreizsegmente, beispielsweise durch Steuerfunktionen mit Polynomen fünfter Ordnung
oder dergleichen, zu unterscheiden. Derartige starre Bewegungsabläufe sind beispielsweise
von mechanisch angetriebenen Spreizeinheiten und/oder Hubeinheiten bekannt.
[0042] Demgegenüber ist die erfindungsgemäße Steuereinheit 9 ausgebildet, für wenigstens
zwei Bewegungsphasen der Spreizsegmente 6a unterschiedliche Geschwindigkeiten einzustellen,
insbesondere unterschiedliche mittlere Geschwindigkeiten und/oder unterschiedliche
maximale Geschwindigkeiten. Vorzugsweise lassen sich ebenso der jeweilige Beginn und
das jeweilige Ende der Bewegungsphasen variabel einstellen. Die Einstellung der den
Bewegungsphasen zugeordneten Parameter erfolgt vorzugsweise durch Programmierung der
Steuereinheit und kann bei Bedarf nach Kontrolle der etikettierten Behälter 2 nachgeregelt
werden.
[0043] Erfindungsgemäße Bewegungsphasen sind beispielhaft in der Fig. 4 anhand eines Weg-Zeit-Diagramms
(Zeitachse: t) der Spreizsegmente 6a von der inneren Spendestellung R1 bis zur äußeren
Dehnstellung R3 erläutert. Demnach wird in einer ersten Bewegungsphase T1 der Spreizbewegung,
beispielsweise im ersten Drittel oder in der ersten Hälfte der Spreizbewegung, eine
höhere mittlere Spreizgeschwindigkeit eingestellt als in einer nachfolgenden zweiten
Bewegungsphase T2, beispielsweise im letzten Drittel oder in der zweiten Hälfte der
Spreizbewegung. Die erfindungsgemäße Aufteilung der Spreizbewegung kann beispielsweise
durch die zugehörigen Stellwege definiert werden. Somit könnte die erste Bewegungsphase
T1 im ersten Drittel oder der ersten Hälfte des gesamten für das Spreizen der Etikettenhülsen
3 verwendeten Stellwegs liegen. Die erfindungsgemäßen Bewegungsphasen T1, T2 ließen
sich aber auch im Sinne einer Zeitsteuerung durch Zuordnung eines Zeitanteils an der
gesamten Spreizbewegung definieren, beispielsweise durch das erste Drittel oder die
erste Hälfte der für das Spreizen insgesamt benötigten Zeit.
[0044] Gezeigt ist ferner eine anfängliche Bewegungsphase T0 zum ruckfreien Anfahren der
Spreizsegmente 6a und eine abschließende Bewegungsphase T3 zum ruckfreien Anhalten
der Spreizsegmente 6a. Diese können im Gegensatz zum Stand der Technik bei Bedarf
getrennt von den erfindungsgemäßen Bewegungsphasen T1 und T2 eingestellt werden oder
in diese integriert werden.
[0045] Erfindungsgemäß könnte auch ein komplexer Geschwindigkeitsverlauf der Spreizsegmente
6a zwischen der Spendestellung R1 und der Dehnstellung R3 oder zwischen der radialen
Zwischenstellung R2 und der Dehnstellung R3 aus mehreren getrennt einstellbaren Bewegungsphasen
zusammen gesetzt werden, um die Etikettenhülsen 2 besonders materialschonend aufzudehnen.
Auch könnten für die einzelnen Bewegungsphasen jeweils komplexe und/oder unterschiedliche
Geschwindigkeitsverläufe eingestellt werden. Ein Beispiel hierfür wäre eine oszillierende
oder ruckartige Spreizbewegung der Spreizsegmente 6a nach dem Spenden der Etikettenhülsen
2 und vor dem Erreichen der radialen Zwischenstellung R2. Die Etikettenhülsen 2 könnten
auf diese Weise mittels einer Rüttelbewegung koaxial zu den Spreizsegmenten 6a ausgerichtet
werden, insbesondere um einen schiefen Sitz beim nachfolgenden Aufdehnen der Etikettenhülse
2 zu vermeiden.
[0046] Aufgrund der elektrischen Ansteuerbarkeit des Antriebsmotors 6c, der beispielsweise
als Servomotor, Schrittmotor oder dergleichen ausgeführt ist, lassen sich in der Spreizeinheit
6 unterschiedliche Geschwindigkeitsprofile in den einzelnen Bewegungsphasen variabel
miteinander kombinieren.
[0047] Die Entnahmeeinheiten 8 umfassen jeweils einen elektrisch ansteuerbaren Hubmechanismus
8b. Dieser wird vorzugsweise derart angesteuert, dass die Hubgeschwindigkeit des gehaltenen
Behälters 3, insbesondere die mittlere Geschwindigkeit und/oder die maximale Geschwindigkeit,
in einer ersten Bewegungsphase T1', beispielsweise im ersten Drittel oder in der ersten
Hälfte der Hubbewegung 8c, niedriger ist als in einer nachfolgenden zweiten Bewegungsphase
T2', beispielsweise im letzten Drittel oder in der zweiten Hälfte der Hubbewegung
8c. Die zugehörigen Anteile der Bewegungsphasen T1', T2' an der Hubbewegung 8c lassen
sich beispielsweise durch die zugehörigen Stellwege definieren. Die Hubbewegung 8c
wiederum ist beispielsweise zwischen der unteren Greifstellung A1 und der Übernahmestellung
A2 oder zwischen der unteren Greifstellung A1 und der Ausgabestellung A3 definiert.
Beispielsweise liegt die erste Bewegungsphase T1 im ersten Drittel oder der ersten
Hälfte des Stellwegs zwischen der unteren Greifstellung A1 und der Übernahmestellung
A2. Die erfindungsgemäßen Bewegungsphasen T1', T2' könnten aber auch im Sinne einer
Zeitsteuerung durch Zuordnung von Zeitanteilen an der Hubbewegung 8c definiert werden,
beispielsweise durch das erste Drittel oder die erste Hälfte der für das Anheben insgesamt
benötigten Zeit.
[0048] Die vorstehenden Definitionen der erfindungsgemäßen Bewegungsphasen T1, T2, T1',
T2', durch Anteile an der Spreizbewegung oder Hubbewegung, beispielsweise durch Drittelung
oder Halbierung, lassen sich sowohl zeitbasiert als auch wegbasiert festlegen. Die
Anteile der beschriebenen Bewegungsphasen an den jeweils ausgeführten Bewegungen beim
Spreizen und Herausziehen lassen sich vorzugsweise beliebig in technisch sinnvoller
Weise, insbesondere unabhängig voneinander, parametrieren. Auch die Anzahl erfindungsgemäßer
Bewegungsphasen pro Spreizbewegung oder Hubbewegung kann variiert werden.
[0049] In der Fig. 5 ist der Hub des Behälters 3 beispielhaft anhand eines Weg-Zeit-Diagramms
(Zeitachse: t) der Entnahmeeinheit 8 dargestellt. Die Übernahmestellung E2 könnte
hierbei durch eine Position definiert sein, bei der der Behälter 3 vollständig aus
der Spreizeinheit 6 herausgezogen worden ist, oder durch eine Position, bei der ein
zuverlässiger Reibschluss zwischen dem Behälter 3 und der Etikettenhülse hergestellt
ist.
[0050] Entscheidend ist, dass die Hubgeschwindigkeit des Behälters 3 in einer ersten Bewegungsphase
T1' des Abziehens der Etikettenhülse von der Spreizeinheit 6 langsamer eingestellt
wird als in einer nachfolgenden zweiten Bewegungsphase T2' des Abziehens oder in einer
Endphase des vollständigen Heraushebens des Behälters 3. Hierdurch lässt sich ein
Verrutschen der Etikettenhülse 2 bezüglich des Behälters 3 bei der Übernahme der Etikettenhülse
2 von den Spreizsegmenten 6a zuverlässig vermeiden.
[0051] Durch das Anheben der Hubgeschwindigkeit in der zweiten Bewegungsphase T2' lässt
sich eine Längenschrumpfung der Etikettenhülse 2 beim Dehnen durch gezieltes Straffen
der vom Behälter 3 mitgezogenen Etikettenhülse 2 entgegen der Hubrichtung reduzieren
oder gar kompensieren. Dies begünstigt eine faltenfreie und qualitativ hochwertige
Etikettierung der Behälter 3. Außerdem kann der Etikettiervorgang insgesamt beschleunigt
werden.
[0052] Hierbei lassen für die Hubgeschwindigkeit der Entnahmeeinheiten 9, analog zu den
Spreizeinheiten 6, prinzipiell beliebige Bewegungsphasen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit
und/oder mit unterschiedlichen Geschwindigkeitsverläufen definieren. Anfängliche Bewegungsphasen
T0' zum ruckfreien Anfahren der Hubmechanismen 8b und eine abschließende Bewegungsphasen
T3' zum ruckfreien Anhalten ließen sich in gleicher Weise handhaben. Somit lässt sich
die Etikettierung für unterschiedliche Behälterformen, Behältermaterialien, Etikettenmaterialien
und dergleichen flexibel anpassen.
[0053] Die Bewegungsabläufe der Spreizeinheiten 6 und/oder der Entnahmeeinheiten 8 könnten
beispielsweise durch graphische Unterstützung mittels der beispielhaft dargestellten
Weg-ZeitDiagramme erfolgen. Hierzu könnten charakteristische Kurvenpunkte P1 - P3,
P1' - P3' zur Definition des Beginns/Endes der einzelnen Bewegungsphasen im Diagramm
an geeignete Koordinaten verschoben und eine Ausgleichskurve durch die verschobenen
Kurvenpunkte zu den Endpunkten P0, P4, P0', P4' automatisch gelegt werden.
[0054] Die Positioniereinheit 7 kann ebenso einen elektrisch ansteuerbaren Antrieb umfassen.
Auch für diesen lassen sich beliebige Bewegungsphasen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
und/oder Geschwindigkeitsverläufen analog zu den vorstehend beschriebenen Spreizbewegungen
und Hubbewegungen definieren. Beispielsweise könnten die Behälter 3 beim Eintauchen
in die Spreizeinheiten 6 abgebremst werden, um eine besonders genaue und/oder erschütterungsarme
Positionierung der Behälter 3 in den Spreizeinheiten 6 zu ermöglichen. Auch hier sind
bei einer elektrischen Ansteuerung der zugehörigen Antriebsmotore komplexe und flexibel
anpassbare Bewegungsabläufe möglich.
[0055] Insbesondere in Kombination mit einer elektrischen Ansteuerung der Entnahmeeinheiten
8 kann die Druckluftversorgung der Spreizsegmente 6a mittels elektrisch ansteuerbarer
Ventile 13 optimiert werden. Hierbei können beispielsweise Einschaltzeitpunkte und/oder
Ausschaltzeitpunkte der Druckluftversorgung frei parametrierbar vorgegeben werden,
ebenso die pro Zeiteinheit ausströmende Luftmenge. Besonders vorteilhaft ist ein Abschalten
der Druckluftversorgung, bevor die Etikettenhülse 2 vollständig von den Spreizsegmenten
6a abgezogen wurde. Dies erhöht den Reibungswiderstand beim Abziehen des unteren Etikettenbereichs
und begünstigt ein Straffen der Etikettenhülse 2 beim Abziehen.
[0056] Insbesondere kann die Druckluftabgabe an die jeweiligen Materialeigenschaften der
Behälter 3 und der Etikettenhülsen 2 flexibel angepasst werden. Beispielsweise kann
das von der Druckluftversorgung erzeugte Luftpolster zwischen den Spreizsegmenten
6a und den Etikettenhülsen 2 an die Gleiteigenschaften der Etikettenhülsen 2 bezüglich
der Spreizsegmente 6a und der Behälter 3 angepasst werden.
[0057] Die elektrische Ansteuerbarkeit einzelner Antriebe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ermöglicht insbesondere eine umfassende Steuerung der Etikettierung in Abhängigkeit
der Materialeigenschaften der Etikettenhülsen 2 und/oder der Behälter 3 sowie eine
automatische Regelung der erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung 1 in Abhängigkeit
von einem Kontrollergebnis einer anschließenden Qualitätskontrolle der etikettierten
Behälter 3. Beispielsweise könnte die Lage der Etikettenhülse 2 auf den Behältern
3 Bild gebend kontrolliert werden. Ebenso könnte der Aufdruck auf den angebrachten
Etikettenhülsen 2 auf Unversehrtheit geprüft werden. Abhängigkeit von einer derartigen
Qualitätskontrolle könnten einzelne Parameter der Etikettierung, beispielsweise die
Lage der Bewegungsphasen T1, T2, T1', T2' an Hand der Kurvenpunkte P1-P3, P1' - P3'
und/oder die Ausschaltzeitpunkte der Druckluftversorgung automatisch nachgeregelt
werden, insbesondere auch individuell für einzelne Etikettierstationen 5.
[0058] Würde beispielsweise eine Beschädigung des Aufdrucks auf den Etikettenhülsen 2 festgestellt,
so könnte das Geschwindigkeitsprofil der Spreizsegmente 6a in der zweiten Hälfte der
Spreizbewegung angepasst werden. Es könnten auch spezielle Bewegungsphasen der Spreizbewegung
definiert werden, die sich beispielsweise auf Grund empirisch ermittelter Zusammenhänge
für ein besonders schonendes Dehnen der Etikettenhülsen 2 als besonders wichtig herausgestellt
haben.
[0059] Ebenso könnte beispielsweise bei einer festgestellten Deplatzierung der Etikettenhülsen
2 auf den Behältern 3 in oder entgegen der Hubrichtungen 7a, 8c eine Stellposition
und/oder Stellgeschwindigkeit der Entnahmeeinheiten 8 und/oder Positioniereinheiten
7 angepasst werden. Hierbei ist es insbesondere auch denkbar, nach Kontrolle einzelner
etikettierter Behälter 3 nur Parameter derjenigen Etikettierstation 5 zu verändern,
in der der kontrollierte Behälter 3 etikettiert wurde.
[0060] Aufgrund der elektrische Ansteuerbarkeit einzelner Antriebe und Ventile kann die
Etikettierung flexibel auf verschiedenste Anforderungen in der Produktion angepasst
werden. Derartige Änderungen können beispielsweise aufgrund von Produktwechseln vorgenommen
werden und/oder aufgrund von Abweichungen einzelner Kontrollparameter von vorgegebenen
Sollwerten oder Sollbereichen.
[0061] Die elektrische Ansteuerbarkeit einzelner Antriebe ermöglicht ferner eine Funktionskontrolle
der Antriebe und der zugehörigen Bewegungsabläufe anhand der in den Spreizeinheiten
6 und/oder in den Entnahmeeinheiten 8 und/oder in den Positioniereinheiten 7 wirksamen
Antriebsmomente. Diese können beispielsweise anhand der jeweiligen Stromverbräuche
der zugeordneten Antriebe festgestellt werden. Derartige Kontrollen lassen sich prinzipiell
an allen elektrisch ansteuerbaren Antrieben der erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung
1 durchführen.
[0062] Besonders vorteilhaft ist eine Überwachung der Antriebsmomente der Spreizsegmente
6a. Beispielsweise kann nach dem Herausziehen des Behälters 3 aus den Spreizeinheiten
6 überprüft werden, ob die Etikettenhülse 2 tatsächlich von den Spreizsegmenten 6a
abgestreift wurde. Dies wird dadurch ermöglicht, dass bei nicht abgestreifter Etikettenhülse
2 ein Antriebsmoment zum Beibehalten der Übergabestellung R4 nötig ist. Wird beispielsweise
ein Stromverbrauch des Antriebsmotors 6c für ein derartiges Antriebsmoment zu einem
Zeitpunkt oder an einer Maschinenposition festgestellt, an dem/der die Etikettenhülse
2 bereits an den Behälter 3 übergeben sein sollte, kann auf eine Fehlfunktion geschlossen
werden. Demgegenüber wäre zu diesem Zeitpunkt oder an dieser Maschinenposition bei
korrekter Funktionsweise kein oder ein anderes Antriebsmoment an den Spreizsegmenten
6a nötig.
[0063] Ebenso kann beispielsweise beim Zurückfahren der Spreizsegmente 6a in die innere
Spendestellung R1 überprüft werden, ob ein Antriebsmoment des Antriebsmotors 6c über
einem vorgegeben Höchstwert liegt. Dies würde sich beispielsweise daraus ergeben,
dass ein Behälter 3 nicht ordnungsgemäß aus der Spreizeinheit 6 heraus gezogen wurde.
Beim Versuch des Zusammenfahrens der Spreizsegmente 6a würden diese dann zwangsläufig
gegen den noch in der Spreizeinheit 6 befindlichen Behälter 3 fahren, wodurch ein
unzulässiges Antriebsmoment an dem Antriebsmotor 6c beispielsweise an Hand seines
Stromverbrauchs registriert werden könnte.
[0064] Derartige Kontrollen der Antriebsmomente einzelner Antriebe könnten zu beliebigen
Zeitpunkten und/oder an beliebigen Maschinenpositionen erfolgen, um Stellpositionen
und/oder Stellgeschwindigkeiten während der Etikettierung auf ihre Ordnungsmäßigkeit
zu überprüfen. Dadurch lassen sich insbesondere Beschädigungen der erfindungsgemäßen
Etikettiervorrichtung vermeiden. Beispielsweise ließe sich die Etikettiervorrichtung
1 rechtzeitig abschalten und/oder einzelne Etikettierstationen 5 außer Betrieb nehmen.
[0065] Je nach Steuerfunktion und/oder Kontrollaufgabe kann eine zeitbasierte und/oder positionsbasierte
Steuerung vorteilhaft sein. Zeitbasierte Steuerung bietet den Vorteil einer größeren
Unabhängigkeit von der jeweiligen Maschinenleistung. Positionsbasierte (wegbasierte)
Steuerung ermöglicht ein unkompliziertes Einrichten und Nachregeln der Etikettiervorrichtung
1.
[0066] Die beschriebenen Ausführungsformen und Varianten lassen sich beliebig in technisch
sinnvoller Weise miteinander kombinieren.
1. Vorrichtung zum Etikettieren von Behältern (3) mit elastischen Etikettenhülsen (2),
umfassend:
- elektrisch ansteuerbare Spreizeinheiten (6) mit Spreizsegmenten (6a), die von einer
inneren Stellung (R1) zum Aufnehmen der Etikettenhülsen in eine äußere Stellung (R3)
zum Aufdehnen der Etikettenhülsen auseinander bewegbar sind;
- Positioniereinheiten (7) zum Positionieren der Behälter in den gedehnten Etikettenhülsen;
- elektrisch ansteuerbare Entnahmeeinheiten (8) zum Übergeben der Etikettenhülsen
an die Behälter durch mündungsseitiges Herausziehen der Behälter aus den Spreizeinheiten;
und
- eine Steuervorrichtung (9), mit der sich für wenigstens zwei Bewegungsphasen (T1,
T2) des Auseinanderbewegens der Spreizsegmente unterschiedliche Spreizgeschwindigkeiten
einstellen lassen, und/oder mit der sich für wenigstens zwei Bewegungsphasen (T1',
T2') des Herausziehens der Behälter unterschiedliche Hubgeschwindigkeiten einstellen
lassen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei sich für eine erste Bewegungsphase (T1) des Auseinanderbewegens,
insbesondere innerhalb des ersten Drittels oder der ersten Hälfte des Herausziehens,
eine höhere mittlere und/oder maximale Spreizgeschwindigkeit einstellen lässt als
für eine nachfolgende zweite Bewegungsphase (T2) des Auseinanderbewegens, insbesondere
innerhalb des letzten Drittels oder der zweiten Hälfte des Auseinanderbewegens.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei sich für eine erste Bewegungsphase (T1')
des Herausziehens, insbesondere innerhalb des ersten Drittels oder der ersten Hälfte
des Herausziehens, eine niedrigere mittlere und/oder maximale Hubgeschwindigkeit einstellen
lässt als für eine nachfolgende zweite Bewegungsphase (T2') des Herausziehens, insbesondere
innerhalb des letzten Drittels oder der zweiten Hälfte des Herausziehens.
4. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Steuervorrichtung
(9) zum zeitbasierten Einstellen der Spreizgeschwindigkeiten und/oder der Hubgeschwindigkeiten
ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Steuervorrichtung
(9) zum wegbasierten oder positionsbasierten Einstellen der Spreizgeschwindigkeiten
und/oder der Hubgeschwindigkeiten ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei die Steuervorrichtung
(9) ferner zum Überwachen eines an die Spreizsegmente (6a) übertragenen Antriebsmoments
ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Steuervorrichtung (9) ferner ausgebildet ist,
ein ermitteltes Antriebsmoment mit einem Sollmoment für das Halten der gedehnten Etikettenhülse
(2) und/oder mit einem Sollmoment für das Zusammenfahren der Spreizsegmente (6a) zu
vergleichen.
8. Verfahren zum Etikettieren von Behältern (3) mit elastischen Etikettenhülsen (2),
mit den Schritten:
a) Aufnehmen der Etikettenhülsen mit jeweils mehreren Spreizsegmenten (6a);
b) Aufdehnen der Etikettenhülsen durch Auseinanderbewegen der Spreizsegmente;
c) Positionieren der Behälter in den gedehnten Etikettenhülsen; und
d) Mündungsseitiges Herausziehen der Behälter derart, dass die Etikettenhülsen an
die Behälter übergeben werden,
wobei für wenigstens zwei Bewegungsphasen (T1, T2) des Aufdehnens unterschiedliche
Spreizgeschwindigkeiten eingestellt werden, und das Auseinanderbewegen der Spreizsegmente
auf Grundlage der unterschiedlichen Spreizgeschwindigkeiten elektrisch gesteuert wird;
und/oder
wobei für wenigstens zwei Bewegungsphasen (T1', T2') des Herausziehens unterschiedliche
Hubgeschwindigkeiten eingestellt werden und das Herausziehen auf Grundlage der unterschiedlichen
Hubgeschwindigkeiten elektrisch gesteuert wird.
9. Vorrichtung zum Etikettieren von Behältern (3) mit elastischen Etikettenhülsen (2),
umfassend:
- Spreizeinheiten (6) mit auseinander bewegbaren Spreizsegmenten (6a) zum Aufdehnen
der Etikettenhülsen, wobei an den Spreizsegmenten Luftkanäle (15) vorgesehen sind,
um ein Druckluftpolster zwischen den Spreizsegmenten und den Etikettenhülsen zu erzeugen;
- Positioniereinheiten (7) zum Positionieren der Behälter in den gedehnten Etikettenhülsen;
- Entnahmeeinheiten (8) zum Übergeben der Etikettenhülsen an die Behälter durch mündungsseitiges
Herausziehen der Behälter aus den Spreizeinheiten; und
- eine Steuervorrichtung (9), mit der sich der zeitliche Ablauf der Druckluftabgabe
an den Spreizsegmenten in Abhängigkeit von einem Hub der Entnahmeeinheiten ein stellen
lässt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, wobei elektrisch ansteuerbare Druckluftventile (13) für
die Spreizsegmente (6a) vorgesehen sind und der Abschaltzeitpunkt der Druckluftventile
unabhängig von der Produktionsleistung der Vorrichtung einstellbar ist.
11. Verfahren zum Etikettieren von Behältern (3) mit elastischen Etikettenhülsen (2),
mit den Schritten:
a) Aufnehmen der Etikettenhülsen mit jeweils mehreren Spreizsegmenten (6a);
b) Aufdehnen der Etikettenhülsen durch Auseinanderbewegen der Spreizsegmente;
c) Positionieren der Behälter in den gedehnten Etikettenhülsen; und
d) Mündungsseitiges Herausziehen der Behälter derart, dass die Etikettenhülsen an
die Behälter übergeben werden, wobei während des Herausziehens der Behälter ein Druckluftkissen
zwischen den Spreizsegmenten und den Etikettenhülsen erzeugt wird, und wobei der zeitliche
Ablauf der Druckluftabgabe an den Spreizsegmenten in Abhängigkeit von der Hubstellung
des Behälters während des Herausziehens elektrisch gesteuert wird.
12. Vorrichtung zum Etikettieren von Behältern (3) mit elastischen Etikettenhülsen (2),
umfassend:
- elektrisch ansteuerbare Spreizeinheiten (6) zum Aufdehnen der Etikettenhülsen und
zum Erzeugen eines Druckluftkissens zwischen den Spreizeinheiten und den Etikettenhülsen;
- Positioniereinheiten (7) zum Positionieren der Behälter in den gedehnten Etikettenhülsen;
- elektrisch ansteuerbare Entnahmeeinheiten (8) zum Übergeben der Etikettenhülsen
an die Behälter durch mündungsseitiges Herausziehen der Behälter aus den Spreizeinheiten;
- eine Kontrollvorrichtung zur Qualitätskontrolle der etikettierten Behälter; und
- eine Steuervorrichtung (9), mit der sich wenigstens die Spreizeinheiten und die
Entnahmeeinheiten in Abhängigkeit von Kontrollergebnissen der Kontrollvorrichtung
ansteuern lassen.
13. Verfahren zum Etikettieren von Behältern (3) mit elastischen Etikettenhülsen (2),
mit den Schritten:
a) Aufnehmen der Etikettenhülsen mit jeweils mehreren Spreizsegmenten (6a);
b) Aufdehnen der Etikettenhülsen durch Auseinanderbewegen der Spreizsegmente;
c) Positionieren der Behälter in den gedehnten Etikettenhülsen;
d) Erzeugen eines Druckluftkissens zwischen den Spreizsegmenten und den Etikettenhülsen,
und mündungsseitiges Herausziehen der Behälter derart, dass die Etikettenhülsen an
die Behälter übergeben werden; und
e) Kontrollieren der etikettierten Behälter,
wobei wenigstens der Schritt d) elektrisch gesteuert wird und die Abgabe von Druckluft
und das Herausziehen in Abhängigkeit von Kontrollergebnissen aus dem Schritt e) geregelt
werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Kontrollergebnisse mit Sollwerten verglichen
werden, um Werte für Stellpositionen und/oder Stellgeschwindigkeiten beim Herausziehen
und Werte für den Druck der Duckluft und/oder den zeitlichen Ablauf der Druckluftabgabe
in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis automatisch nachzuregeln, insbesondere
individuell für jeweils zugeordnete Etikettierstationen (5).
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, wobei ferner der Schritt b) und/oder der Schritt
c) in Abhängigkeit von den Kontrollergebnissen aus dem Schritt e) elektrisch geregelt
werden.