[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter mit einer Behälterwandung, einer Mündung zum
               Einfüllen und Entnehmen eines insbesondere fließfähigen oder schüttfähigen Füllgutes
               im Behälterinneren, einem Verschluss für die Mündung des Behälters und einer Dichtscheibe
               in dem Verschluss.
 
            [0002] Behälter besitzen üblicherweise eine Behälterwandung, welche einen Innenraum umgibt.
               Eine Mündung dient zum Einfüllen von Behälterinhalten, beispielsweise von Flüssigkeiten
               oder pulverförmigen oder in anderer Weise fließfähigen Stoffen. Es kann sich auch
               um schüttfähige Behälterinhalte handeln, etwa um Dragees bei Arzneimitteln oder auch
               um Granulate etwa bei Düngemitteln in größeren Behältern. Die Mündung des Behälters
               ist mit einem Verschluss, beispielsweise mit einer Schraubkappe, verschließbar. Nach
               Aufschrauben der Kappe kann aus der Mündung der Behälterinhalt durch einen Verbraucher
               entnommen werden.
 
            [0003] Um zu verhindern, dass die Inhaltsstoffe aus den Behältern unbeabsichtigt entweichen,
               oder in unerwünschter Form Sauerstoff oder andere gasförmige Bestandteile aus der
               Umgebung in das Behälterinnere gelangen, sind zusätzlich in den Behälterverschlüssen
               Dichtscheiben angeordnet. Diese Dichtscheiben können beispielsweise durch Induktionsversiegelung
               oder auch in anderer Form auf die Behältermündung aufgesiegelt oder geklebt oder sonst
               befestigt werden und schließen damit diese Mündung dicht ab. In diesem Fall muss die
               Dichtscheibe noch zusätzlich zum Abschrauben der Schraubkappe beziehungsweise zum
               sonstigen Öffnen des Verschlusses zerstört oder entfernt werden oder es muss ein Mechanismus
               in dem Behälterverschluss vorgesehen werden, der das Entfernen der Dichtscheibe von
               der Behältermündung vornimmt.
 
            [0004] Ein wichtiges Einsatzgebiet derartiger Behälter sind unter Anderem Agrochemikalien
               und auch andere Inhaltsstoffe, die im hochpreisigen oder sicherheitsrelevanten Bereich
               liegen. Derartige Inhaltsstoffe sind unter Umständen sehr kostspielig. Es kann sich
               dabei auch um Behälter mit einem Inhalt von mehreren Litern handeln. Beispiele sind
               etwa konzentrierte Agrochemikalien, die nach dem Entnehmen aus dem Behälter und vor
               ihrer Benutzung mit anderen Flüssigkeiten, beispielsweise Wasser oder dergleichen,
               gemischt werden.
 
            [0005] Neben Agrochemikalien wären auch Motoröle oder andere in Kanistern angebotene hochpreisige
               Flüssigkeiten oder Schüttgüter ein Anwendungsfall. In Betracht kommen auch Kosmetika,
               flüssige, pulverförmige oder granulatförmige pharmazeutische Erzeugnisse oder auch
               Instantprodukte im Nahrungsmittelbereich, etwa lösliches Kaffeepulver oder dergleichen.
 
            [0006] Da diese Inhaltsstoffe im hochpreisigen Gebiet liegen, ist es sehr lukrativ, in unerlaubter
               Form eine ähnlich aussehende und auch ähnlich riechende, jedoch funktionsuntüchtige
               oder auch hochverdünnte "echte" Flüssigkeit in Behältern abzufüllen, mit gefälschten
               Etiketten zu versehen und zu den Preisen oder annähernden Preisen der Originalgebinde
               zu veräußern. Für die Interpretation des Begriffes "hochpreisig" ist auch zu berücksichtigen,
               dass diese Erzeugnisse auch in Ländern angeboten werden, in denen beispielsweise der
               Preis für Motoröl im Verhältnis zum Durchschnittseinkommen der Bevölkerung eine erhebliche
               Relevanz besitzt und es daher auch bei diesen Produkten vielfach zu Fälschungen kommt.
 
            [0007] Dies ist nicht nur für den Käufer schädlich, da er für relativ hohe Preise wertlosen
               oder geringwertigen Inhalt erhält, es ist unter Umständen auch gefährlich, wenn den
               gefälschten Flüssigkeiten giftige oder jedenfalls unerwartete Zusätze beigefügt werden
               oder wesentliche etwa sicherheitsrelevante Bestandteile fehlen. Bei Motoröl wird bei
               Fälschungen beispielsweise Altöl untergemischt, so dass als Konsequenz auch Sachschäden
               eintreten können.
 
            [0008] Auch für den Anbieter des Originalproduktes ist dies sehr unerfreulich, da ihm zum
               Einen der Umsatz mit dem an sich interessierten Kunden verloren geht und zum Anderen
               erheblicher Ärger und unter Umständen auch ein Imageschaden entsteht, wenn der Kunde
               von einem Dritten ein vermeintlich echtes, jedoch unbrauchbares Produkt erwirbt.
 
            [0009] Das Vorsehen von Dichtscheiben in der oben beschriebenen Form stellt einen Schutz
               gegen derartige Maßnahmen nur gegenüber sehr einfachen Fälschungsversuchen dar. Eine
               solche Dichtscheibe muss nämlich von einem Fälscher bei Erwerb eines echten Gefäßes
               mit Inhalt zunächst zerstört werden, um den wertvollen Inhalt zu entnehmen und durch
               eine billige Fälschung ersetzen zu können. Versucht der Fälscher anschließend das
               so geänderte Gebinde zu veräußern, so hat ein Käufer die Möglichkeit, das Fehlen der
               Originaldichtscheibe festzustellen und auf diese Weise den Fälschungsversuch rechtzeitig
               schon beim Erwerb zu erkennen.
 
            [0010] Ähnlich sieht es bei einer alternativen Möglichkeit einer Dichtscheibe aus, nämlich
               bei sogenannten Druckdichtungen, die ohne Aufsiegelung aufgebracht werden und bei
               denen ein beim Erstöffnungsvorgang aufzubrechender Sicherungsring den Verschluss auf
               der Mündung des Behälters festhält.
 
            [0011] Durch etwas professionellen Einsatz und entsprechende gerätetechnische Ausrüstung
               kann ein Fälscher aber eine neue leicht erhältliche, gängige Dichtscheibe und/oder
               einen Sicherungsring mittels Induktionsversiegelung oder Klebstoff nach Einfüllen
               des billigen, gefälschten Inhaltsstoffes erneut wieder aufbringen und so sein Vorgehen
               kaschieren.
 
            [0012] Diese unlauteren Maßnahmen mit gefälschten Erzeugnissen nehmen rasant zu, da viele
               Behälter auch relativ leicht insgesamt nachgeahmt und hergestellt werden können, Dichtscheiben
               und Schraubkappen beliebig am Markt erhältlich sind und die gefälschten Erzeugnissen
               auf diese Weise kaum von echten zu unterscheiden sind.
 
            [0013] Man hat bereits versucht, fälschungssichere beziehungsweise fälschungsresistentere
               Etiketten für die Behälter zu verwenden, die beispielsweise mit holografischen oder
               auch chemischen Mitteln dagegen geschützt werden, ohne Weiteres nachgeahmt zu werden.
               Man kann dann dem Kunden entsprechende Geräte an die Hand geben, mit denen er sich
               davon überzeugen kann, einen Behälter mit einem Inhalt mit einem echten Etikett vor
               sich zu haben, sodass er keine häufig gefälschten Erzeugnisse mehr erwirbt.
 
            [0014] Man kann sogar versuchen, die ganzen Behälter durch entsprechende Wahl und/oder das
               entsprechende Behandeln des Behältermaterials oder des fertigen Behälters mit entsprechenden
               Mitteln gegen Nachahmung zu schützen.
 
            [0015] Dies führt jedoch einfach dazu, dass die Hersteller und Anbieter der gefälschten
               Erzeugnisse versuchen, sich in den Besitz leerer Behälter nach deren Gebrauch zu versetzen.
               Sie sammeln die leeren Behälter ein, die etwa von Landwirten oder anderen Endkunden
               entsorgt werden oder bauen in manchen Staaten sogar reguläre Rücknahmeorganisationen
               auf, um sich in den Besitz dieser für den Endkunden in der Tat wertlosen Gegenstände
               zu versetzen.
 
            [0016] Da es sich nun um echte Behälter mit echten Etiketten handelt, ist es nicht mehr
               möglich, mit den entsprechenden technischen Geräten die Fälschung zu erkennen. Es
               ist lediglich für den Fälscher noch erforderlich, eine ordnungsgemäße Versiegelung
               der Behälter zu erreichen, was bei einem professionellen Fälschen derartiger hochpreisiger
               Erzeugnisse allerdings möglich ist und auch in der Praxis erfolgt.
 
            [0017] Damit sind die bisher schon gegebenen Gefahren erneut gegeben, wenn auch die unlauteren
               Fälscher zu höherem Aufwand zur Überwindung dieser Probleme gezwungen werden.
 
            [0018] Diese höhere Aufwand ist aber zunehmend in Kauf zu nehmen, da es sehr lukrativ ist,
               eine der Originalflüssigkeit äußerlich ähnelnde und ähnlich riechende, jedoch funktionsuntüchtige
               Flüssigkeit oder auch eine hochverdünnte "echte" Flüssigkeit in die Ursprungsbehälter
               abzufüllen. Danach werden die Behälter mit nachgemachten oder auch mit gebrauchten
               Originalschraubverschlüssen zugeschraubt.
 
            [0019] Die auf diese Weise gefälschten Agrochemikalien oder sonstigen wertvollen Inhaltsstoffe
               werden in außerordentlich hohen Stückzahlen auf den Markt gebracht. Da sie von echten
               Erzeugnissen zunächst nicht oder kaum zu unterscheiden sind, werden sie von den interessierten
               Kunden zu sehr hohen Preisen erworben, die üblicherweise nur wenig unter den Preisen
               der Originalerzeugnisse liegen. Häufig kann erst nach einem Jahr oder nach einem Erntezyklus
               festgestellt werden, dass die für hohe Kosten erworbene angeblich hoch wirksame Agrochemikalie
               gänzlich oder jedenfalls weitgehend wirkungslos bleibt, da es sich um eine gefälschte
               oder gepanschte Flüssigkeit handelt.
 
            [0020] Das auf diese Weise entstehende Problem ist nicht nur für die Kunden, beispielsweise
               für die Landwirte, sehr problematisch, die dadurch unter Umständen ganze Ernten verlieren
               können. Auch der Ruf des Originalerzeugnisses kann leiden, der Umsatz des Herstellers
               des Originalerzeugnis wird ebenfalls angegriffen, da Teile dieses Umsatzes von Dritten
               mit gefälschten Kopien gemacht werden.
 
            [0021] Unverändert besteht daher ein erhebliches Interesse der Endnutzer, wie auch der Anbieter
               der hochpreisigen und sehr speziellen Füllgüter, eine Maßnahme zu finden, mit der
               dieses unlautere Vorgehen unterbunden oder zumindest weiter erschwert werden kann.
 
            [0022] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit für einen Behälter vorzuschlagen,
               mit dem diese Form des Missbrauches erschwert wird.
 
            [0023] Diese Aufgabe wird mittels der Erfindung bei einer gattungsgemäßen Dichtscheibe dadurch
               gelöst, dass die Dichtscheibe in dem Verschluss mit einem mittels Radio-Frequency
               Identification (RFID) auslesbaren Element ausgestattet ist.
 
            [0024] Auf diese Weise kann für den Fachmann recht überraschend ein großer Teil der aufgetretenen
               Probleme überwunden werden.
 
            [0025] Das zunehmende Problem entsteht nämlich unter anderem dadurch, dass die Originalbehälter
               theoretisch wiederverwendet werden können, wie dies beispielsweise auch aus dem Bereich
               der Druckerpatronen für Laserdrucker bekannt ist. Man könnte und kann also gebrauchte
               und ursprünglich mit Originalchemikalien gefüllte Behälter von den Endkunden, beispielsweise
               von den Landwirten, beschaffen, nachdem die Behälter entleert worden sind. Danach
               wird der gleiche Behälter mit einem Billigmaterial abgefüllt und als echt verkauft.
 
            [0026] Jede Untersuchung und Betrachtung der Etiketten oder selbst des gesamten Behälters
               würden dem Landwirt zutreffend zeigen, dass der Behälter echt ist. Der Inhaltsstoff
               wäre trotzdem gefälscht und die Echtheitsprüfung hätte ihren Sinn verfehlt.
 
            [0027] Genau diese Möglichkeit wird aber erfindungsgemäß unterbunden.
 
            [0028] Dabei wird nämlich von dem Umstand Gebrauch gemacht, dass die Dichtscheibe bei der
               Erstöffnung des Behälters zerstört werden muss. Entweder wird sie durch Aufstechen
               oder Aufschneiden mechanisch zerstört oder beim Abziehen wird eine Siegelschicht,
               mit der die Dichtscheibe auf der Behältermündung aufgesiegelt ist, beschädigt. Da
               die Dichtscheiben für den Endkunden wertlos sind und schon nach dem ersten Öffnen
               des Behälters ihren Zweck erfüllt haben, anders als der Behälter, der jeweils noch
               die Restflüssigkeit enthält, ist es praktisch kaum möglich, in den Besitz gebrauchter
               Dichtscheiben zu kommen, die darüber hinaus auch noch in einem sehr guten wiederverwendbaren
               Zustand sein müssten.
 
            [0029] In bestimmten Versionen wird zusätzlich davon Gebrauch gemacht, dass auch das RFID-Element
               selbst zerstört wird, etwa dadurch, dass es einer Scherwirkung beim Aufdrehen eines
               Drehverschlusses in der Dichtscheibe ausgesetzt wird, mit der zwei Schichten der Dichtscheibe
               relativ zueinander gedreht werden.
 
            [0030] Aber selbst dann, wenn das RFID-Element selbst gar nicht zerstört wird, wird es doch
               durch die Dichtscheibe, in der es aufgenommen wird, bei deren Zerstörung oder Entsorgung
               unbrauchbar.
 
            [0031] Ähnlich sieht es auch bei Druckdichtungen aus, also Dichtscheiben, die nur auf die
               Behältermündung gedrückt und dort nicht festgesiegelt werden, und bei denen beim Erstöffnungsvorgang
               ein Sicherungsring zerstört werden muss. Auch hier wird die Dichtscheibe vom Benutzer
               nie aufgehoben, da sie im weiteren Benutzungsvorgang für ihn keinen Wert darstellt.
 
            [0032] Das Einsammeln der Originalbehälter nützt daher dem Fälscher nichts mehr.
 
            [0033] Der Endverbraucher des Behälterinhalts, also beispielsweise der Landwirt, kann mittels
               eines Auslesegerätes, den ihm beispielsweise auch der Anbieter des Originalproduktes
               zur Verfügung stellen kann, stets nach Abnehmen der Schraubkappe feststellen, ob die
               dann vor ihm liegende noch aufgesiegelte Dichtscheibe eine Originaldichtscheibe ist
               oder aber nicht. Diese Überprüfung ist einfach und für den Endverbraucher verständlich
               und kann von ihm auch problemlos während des Erwerbs derartiger kostspieliger Agrochemikalien
               oder sonstiger interessanter Substanzen durchgeführt werden.
 
            [0034] In vielen Fällen könnten die einzusetzenden Auslesegeräte für das RFID-Element in
               der Dichtscheibe für einen Endverbraucher zu aufwändig sein. Der gewünschte Effekt
               tritt aber auch schon dann ein, wenn Zwischenhändler damit ausgestattet werden und
               so dem Endverbraucher die Sicherheit bieten, dass bei diesem Zwischenhändler gekaufte
               Behälter mit den hochpreisigen Inhaltsstoffen echt sind.
 
            [0035] Zusätzlich kann dieser Effekt unterstützt werden, indem der Hersteller des Erzeugnisses
               stichprobenartig Kontrolleure zu seinen Händlern und zu anderen Orten schickt, an
               denen die entsprechenden Behälter auftreten, um entsprechende Überprüfungen vorzunehmen.
 
            [0036] RFID-Systeme, also Systeme, die eine Identifizierung mithilfe elektromagnetischer
               Wellen ermöglichen, eine sogenannte Radio Frequency Identification, bestehen in erster
               Linie aus einem Transponder, der sich hier an oder in der Dichtscheibe befindet und
               einen kennzeichnenden Code enthält, sowie aus einem Auslesegerät, mit dem diese Kennung
               ausgelesen werden kann. Die Kopplung geschieht dadurch, dass das Auslesegerät magnetische
               Wechselfelder geringer Reichweite oder hochfrequente Radiowellen erzeugt, die den
               Transponder in oder an der Dichtscheibe mit Energie versorgen und zugleich die in
               dem Transponder gespeicherten Daten übertragen.
 
            [0037] Das Auslesegerät ist darüber hinaus in der Lage, die auszulesenden Daten entsprechend
               zu interpretieren.
 
            [0038] Das Auslesen der Daten aus dem Transponder beziehungsweise dem mittels RFID auslesbaren
               Element geschieht beschädigungsfrei. Das Auslesegerät muss also nicht direkt in Kontakt
               mit dem Transponder beziehungsweise dem Element gebracht werden, sondern sich lediglich
               in dichter räumlicher Nähe befinden. Dazu ist beispielsweise noch kein Aufschrauben
               eines Behälters erforderlich.
 
            [0039] Dies hat den großen Vorteil, dass die Echtheit eines Behälters samt Inhalt schon
               festgestellt werden kann, wenn der Verschluss noch gar nicht aufgeschraubt oder sonst
               abgenommen ist, was beispielsweise bei einer Reihenuntersuchung eines Kontrolleurs
               bei einem Händler außerordentlich vorteilhaft ist, da die so kontrollierten Behälter
               mit ihren Inhaltsstoffen hinterher problemlos bei angenommener Echtheit veräußert
               werden können, ohne dass einzelne durch eine Stichprobe aus dem Verkehr gezogen werden
               müssen.
 
            [0040] Nach der Öffnung des Behälters ist die Dichtscheibe zerstört und kann auch nicht
               mehr wiederverwendet werden.
 
            [0041] Die mittels RFID auslesbaren Elemente können in unterschiedlichen Schichten der üblicherweise
               aus mehreren Schichten bestehenden Dichtscheiben angeordnet werden, beispielsweise
               auch in temporären Klebschichten oder Wachsschichten.
 
            [0042] Auch ein Kleber oder ein Wachs beziehungsweise eine Klebschicht oder eine Wachsschicht,
               mit der eine Dichtscheibe etwa an dem Verschluss temporär oder dauerhaft angeklebt
               wird, ist als Teil einer Dichtscheibe zu sehen und auch in diesen Schichten und Substanzen
               können die entsprechenden Elemente angeordnet werden. Es handelt sich hier um die
               Verbindungsschicht der Dichtscheibe zur Innenseite des Verschlusses.
 
            [0043] Das Vorhandensein eines derartigen für RFID auslesbaren Elementes in einer Dichtscheibe
               wird in einer Ausführungsform der Erfindung bewusst angezeigt, um einen Missbrauch
               von vorneherein zu verhindern und eine abschreckende Wirkung zu erzielen.
 
            [0044] In anderen Ausführungsformen wird dies im Gegenteil gerade vermieden und eine möglichst
               versteckte Anordnung der Elemente vorgesehen, um einen Missbrauchskanal bewusst aufdecken
               zu können.
 
            [0045] Das bedeutet, dass die Existenz der Elemente erst dann festgestellt wird, wenn diese
               mit einem Auslesegerät ausgelesen werden. Ohne ein Auslesegerät ist daher nichts Auffälliges
               festzustellen, was einen Fälscher aufmerksam machen könnte. Trotzdem kann problemlos
               unter Einsatz des Lesegerätes dann die Existenz des Elementes nachgewiesen oder aber
               auch definitiv die Nichtexistenz des Elementes oder eines eine falsche Kennung aufweisenden
               Elementes und damit eine Fälschung festgestellt werden.
 
            [0046] Die Kennung eines für RFID auslesbaren Elementes beziehungsweise Transponders kann
               eindeutig gestaltet werden. Es ist dann ohne Weiteres möglich, das Herstelldatum,
               die Charge und auch den Weg eines bestimmten Behälters nachzuverfolgen, der mit einer
               erfindungsgemäßen Dichtscheibe ausgerüstet ist. Dazu muss natürlich entsprechend herstellerseitig
               dafür gesorgt werden, dass festgehalten wird, welche Dichtscheibe mit einem bestimmten
               Transponder denn nun einem bestimmten Behälter mit dem wertvollen Inhalt zugeordnet
               ist. Die Transponder beziehungsweise für RFID auslesbaren Elemente werden schon bei
               der Herstellung der Dichtscheibe in diese integriert und die Dichtscheiben dann zu
               einem späteren Zeitpunkt vom Hersteller des wertvollen Inhalts beim Verschließen des
               Behälters mit dem Inhalt eingesetzt. Hier ist also eine Koordination von Dichtscheiben
               einerseits und im jeweiligen Behälter andererseits erforderlich.
 
            [0047] Dies kann dadurch geschehen, dass bei der Herstellung ein gefüllter und verschlossener,
               also mit Dichtscheibe versehener Behälter von einem Auslesegerät ausgelesen wird und
               dadurch problemlos festgestellt wird, welcher Transponder beziehungsweise welches
               Element mit welcher Kennung gerade beim Verschließen des Behälters eingesetzt worden
               ist. Dies kann in einer Datenbank hinterlegt und dann mit den später erfolgten Praxismessungen
               abgeglichen werden.
 
            [0048] Auf diese Weise könnten beispielsweise Dichtscheiben, die nicht zu einer bestimmten
               Charge passen, ebenfalls leicht erkannt werden.
 
            [0049] Es entsteht also durch die Erfindung eine Möglichkeit, die Echtheit eines entsprechenden
               Produktes für einen Kunden des Produktes glaubhaft nachprüfbar zu machen. Der Hersteller
               des Produktes hat beispielsweise die Möglichkeit, dem zweifelnden Endkunden leicht
               nachzuweisen, dass ein entsprechendes Produkt eine Fälschung ist, beziehungsweise
               kann sich selbst davon überzeugen, dass das angezweifelte Produkt tatsächlich echt
               ist.
 
            [0050] Dieser Nachweis kann bei einem verschlossenen Behälter mit noch vorhandener Dichtscheibe
               erfolgen. Es ist also nicht notwendig, den Inhalt des Behälters einer Überprüfung
               oder Messung zu unterziehen.
 
            [0051] Im Folgenden wird anhand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher
               erläutert. Es zeigt:
               
               
                  - Figur 1
- eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Behälters.
 
            [0052] Der in 
Figur 1 dargestellte Behälter 10 besitzt eine Öffnung oder Mündung 11. Der Behälter 10 kann
               eine Flasche, ein Kanister für Motoröl, ein Behältnis für Kosmetika, eine aromadicht
               zu verschließende Dose, beispielsweise für Pulverkaffee, insbesondere aber auch ein
               Container für Agrochemikalien sein. Die Öffnung oder Mündung 11 wird von einem umlaufenden
               Rand 12 umgeben. Der Rand 12 ist im Allgemeinen kreisförmig.
 
            [0053] Auf dieser Öffnung 11 befindet sich nach der Füllung des Behälters 10 mit einem Füllgut
               20, beispielsweise einer Flüssigkeit oder einem pulverförmigen fließfähigen oder einem
               körnerförmigen schüttfähigen Material und vor der erstmaligen Öffnung eine aus mehreren
               Schichten bestehenden Dichtscheibe 30.
 
            [0054] Die Öffnung 11 des Behälters 10 mit der darauf liegenden Dichtscheibe 30 wird durch
               einen Deckel oder Verschluss 15 nach oben und seitlich abgeschlossen. Der Deckel 15
               ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Schraubdeckel mit einem Schraubkappengrundkörper.
 
            [0055] Die Dichtscheibe 30 hat etwa den gleichen Durchmesser wie die Öffnung 11 mit dem
               Rand 12 des Behälters 10. Die Dichtscheibe liegt auf dem Rand 12 des Behälters 10
               auf und ist dort in dieser Ausführungsform festgeklebt oder induktiv fest gesiegelt.
 
            [0056] Dieses Befestigen beziehungsweise Festsiegeln erfolgt natürlich erst, nachdem der
               Innenraum des Behälters 10 mit dem Füllgut 20 gefüllt ist. Nach dem Aufsiegeln oder
               Festkleben oder sonstigen Befestigen der Dichtscheibe 30 auf dem Rand 12 der Öffnung
               11 des Behälters 10 kann das Füllgut 20 nicht mehr ohne Beschädigung der Dichtscheibe
               30 aus dem Inneren des Behälters 10 ganz oder teilweise entnommen werden. Die Existenz
               einer unbeschädigten Dichtscheibe 30 ist damit zugleich ein Indiz dafür, dass das
               Füllgut 20 nach wie vor das Originalfüllgut des Herstellers des Produktes ist.
 
            [0057] Voraussetzung dafür, dass dieses Indiz auch wirklich zutrifft, ist natürlich, dass
               die bei der Entnahme des Füllgutes 20 zerstörte Originaldichtscheibe 20 nicht durch
               eine andere ersetzt worden ist.
 
            [0058] Die Dichtscheibe 30 besteht aus mehreren Schichten, von denen einige angedeutet sind.
               Die dem Rand 12 der Öffnung 11 des Behälters 10 benachbarte unterste Schicht der Dichtscheibe
               30 ist eine Siegelschicht oder Klebschicht, die das feste Aufliegen der Dichtscheibe
               30 auf dem Rand 12 sicherstellt.
 
            [0059] Weitere Schichten sind üblicherweise eine Schaumschicht, die eine gewisse Elastizität
               der Dichtscheibe 30 gewährt, und eine Folie, die jeden Zutritt von Sauerstoff in das
               Innere des Behälters 10 aus dem Außenraum unterbindet, wenn ein solcher Sauerstoffzutritt
               nicht gewünscht ist, was häufig der Fall ist, um chemische Reaktionen im Inneren mit
               dem Sauerstoff zu unterbinden.
 
            [0060] Es ist aber auch möglich, dass noch andere Schichten und Elemente in der Dichtscheibe
               30 vorgesehen sind, beispielsweise nach oben in Richtung zum Schraubdeckel 15 vorspringende
               oder nach außen überstehende Grifflaschen, um ein sauberes Abziehen oder Abreißen
               der Dichtscheibe 30 zu ermöglichen (nicht dargestellt).
 
            [0061] Insoweit zeigt die Figur 1 einen typischen Behälter beispielsweise für Agrochemikalien
               mit einem Schraubverschluss und einer Dichtscheibe.
 
            [0062] Angedeutet ist in der Figur 1 jedoch, dass in einer Schicht 31 der Dichtscheibe 30
               ein (oder mehrere) Elemente 32 vorgesehen sind, die mittels RFID (Radio Frequency
               Identification) auslesbar sind. Diese Elemente 32, meist also Transponder, enthalten
               eine vorgegebene eindeutige Kennung.
 
            [0063] Insbesondere ist es möglich, mit einem Auslesegerät 40 das Vorhandensein und die
               Kennung des Elements 32 in der Dichtscheibe 30 nachzuweisen.
 
            [0064] Dieses Auslesegerät 40, das rein schematisch in der Figur 1 angedeutet ist, sorgt
               auch für die Energieversorgung für die Datenübertragung aus dem Element 32 während
               des Auslesevorgangs. In dem Auslesegerät 40 wird auch eine Prüfung der Kennung und
               ein entsprechender Abgleich vorgenommen, so dass eine Darstellung des Ergebnisses
               gleich erfolgen kann.
 
            Bezugszeichenliste
[0065] 
               
               
                  - 10
- Behälter
- 11
- Mündung
- 12
- Rand der Mündung
- 15
- Verschluss oder Deckel
                  - 20
- Füllgut
                  - 30
- Dichtscheibe
- 31
- Schicht der Dichtscheibe
- 32
- Element in der Schicht 31 der Dichtscheibe 30, das mittels RFID auslesbar ist
                  - 40
- Auslesegerät