[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Aufzugsanlage, die eine
Passagiere zwischen Stockwerken eines Gebäudes transportierende Aufzugskabine aufweist.
Das Verfahren sieht vor, dass die Fahrtwünsche der Passagiere über eine Zielrufsteuerung
eingegeben und von der Zielrufsteuerung als Zielrufe gebucht werden. Zudem wird zu
einem festlegbaren Zeitpunkt eine in der Aufzugskabine befindliche Momentanlast von
einer Lastmesseinrichtung ermittelt. Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Aufzugsanlage,
die mit einer Aufzugskabine, einer eine in der Aufzugskabine befindliche Momentanlast
ermittelnden Lastmesseinrichtung und einer Zielrufsteuerung, mittels der Fahrtwünsche
von zu transportierenden Passagieren eingebbar und als Zielrufe buchbar sind, versehen
ist.
[0002] In hohen Gebäuden, insbesondere in sogenannten Skyscrapern, werden Aufzüge verwendet,
die mit einer Zielrufsteuerung gesteuert werden. Dabei muss von jedem Passagier vor
Fahrtantritt das Fahrziel über eine numerische Tastatur oder einem anders gearteten
Eingabemittel eingegeben werden. Die Steuerung der Aufzugsanlage weist dem Passagier
aufgrund seiner Zielrufeingabe einen Aufzug zu, der für den Passagier eine optimierte
Fahrtzeit garantiert. Eine Aufzugsanlage mit Zielrufsteuerung wird beispielsweise
in der
WO 01/72621 A1 beschrieben. Grundlage für ein Funktionieren einer auf einer Zielrufsteuerung basierenden
Aufzugsanlage ist ein diszipliniertes Eingeben der Zielrufe.
[0003] Ein derartiges diszipliniertes Verhalten der Passagiere kann jedoch nicht immer vorausgesetzt
werden. Es kann die Situation eintreten, dass nur eine Person einer Gruppe eine Zielrufeingabe
vornimmt, oder es kann passieren, dass eine Person mehrere Zielrufeingaben für eine
Gruppe eingibt, wobei jedoch die Anzahl der Personen nicht mit der Anzahl der Zielrufeingaben
übereinstimmt. Dieses undisziplinierte Eingeben der Zielrufe, bei dem die Zielrufsteuerung
nicht korrekt bedient wird, tritt häufig dann auf, wenn viele Personen gleichzeitig
aus einem Stockwerk beispielsweise in das Erdgeschoss befördert werden müssen, wobei
die Masse der Passagiere weiß, dass alle Aufzüge in Richtung Erdgeschoss fahren. Ein
undiszipliniertes Eingeben der Zielrufe ist danach regelmäßig dann festzustellen,
wenn feste Arbeitszeiten existieren und viele Angestellte einer Firma nahezu gleichzeitig
ihre Büroräume verlassen, um zum Erdgeschoss zu fahren. Dadurch sind die Aufzugskabinen
meist schon in den oberen Stockwerken voll beladen, ohne dass jeder Passagier mittels
der Zielrufeingabe einzeln sein Fahrziel eingebucht hat. Die Zielrufsteuerung, die
die Zuweisung der Aufzüge vornimmt, geht nur von den eingebuchten Zielrufen aus.
[0004] Es ergibt sich daher das Problem, dass Zielrufeingaben von Passagieren in den weiter
unten gelegenen Stockwerken Aufzugskabinen zugewiesen werden, die voll beladen sind,
so dass diese Passagiere nicht mit der zugewiesenen Aufzugskabine befördert werden
können. Die Aufzugskabine hält jedoch trotz der vollen Beladung auf jedem Stockwerk
an, in der eine Zielrufeingabe abgegeben und ein Zielruf der entsprechenden Aufzugskabine
zugewiesen wurde. Dies kann zu der Situation führen, dass ein Passagier, der in einem
Stockwerk über dem Erdgeschoss aussteigen möchte, eine bereits voll beladene Aufzugskabine
zugewiesen bekommt. Die Aufzugskabine hält dann in dem Stockwerk, in dem der Passagier
einzusteigen beabsichtigt, dies jedoch nicht kann, da die Aufzugskabine voll ist.
Die Aufzugskabine hält folglich auch in dem Stockwerk, in dem der Passagier aussteigen
wollte, obwohl niemand aussteigt.
[0005] Aufgrund der undisziplinierten Eingaben der Zielrufe kommt es zu erheblichen Erhöhungen
der Transportzeiten, und letztendlich führt dies zu einer Verminderung der Transportkapazität,
was insbesondere in Gebäuden mit einer ohnehin geringen Transportkapazität zu sehr
langen Wartezeiten führt.
[0006] In der
EP 0 301 173 A1 wird eine Gruppensteuerung für Aufzüge beschrieben, die eine Überwachungsschaltung
aufweist, welche die Zuteilung eines Zielrufes zu einem Aufzug mit Überlast verhindert.
Es wird jedoch von einer sorgfältigen Eingabe der Zielrufe ausgegangen, da die Überlast
anhand der gebuchten Passagiere ermittelt wird.
[0007] In der
WO 03/026997 A1 wird eine Aufzugsanlage beschrieben, bei der mittels einer kontinuierlichen Belastungsmessung
die Aufzugsbelastung gemessen wird, so dass die Anzahl der Passagiere, die keine Zielrufeingabe
eingegeben haben, ermittelt werden kann.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, die oben genannten Probleme bei fehlerhafter Bedienung der Zielrufsteuerung
zu vermeiden sowie ein Verfahren zur Steuerung einer Aufzugsanlage und eine Aufzugsanlage
anzugeben, mit denen sich die Transportzeit optimieren und die Transportkapazität
maximieren lassen.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Steuerung einer Aufzugsanlage mit den
oben genannten Merkmalen erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass die Momentanlast mit einem Vollastparameter verglichen wird und bei Überschreiten
des Vollastparameters eine Bypassfunktion aktiviert wird. Die Bypassfunktion wird
dabei für solche Stockwerke aktiviert, für die Zielrufe gebucht sind und die während
einer Halbrunde der Aufzugskabine noch passiert werden. Unter einer Halbrunde im Sinne
der vorliegenden Erfindung wird eine Fahrt der Aufzugskabine zwischen den Umkehrpunkten
der Aufzugskabine verstanden.
[0010] Die oben genannte
Aufgabe wird ferner durch eine Aufzugsanlage gemäß Anspruch 9
gelöst.
[0011] Die Erfindung basiert auf dem Gedanken, dass Stosszeiten, die bei einer vorherrschenden
Abwärtsfahrt auch als Down-Peak-Verkehr bezeichnet werden, nur zu bestimmten Zeiten
auftreten. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden in diesen Stosszeiten auch bei
eventuell fehlerhafter Bedienung der Zielrufsteuerung gleichmäßige Wartezeiten und
eine optimierte Auslastung der Transportkapazität erreicht. Mittels der Bypassfunktion
ist sichergestellt, dass eine voll beladene Aufzugskabine direkt zum nächsten Aussteigeziel
fährt und Zielrufeingaben von Passagieren, die in Zwischenstockwerken warten, in eine
nächste Aufzugshalbrunde verschoben werden.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind den Ansprüchen
1 bis 8 und der erfindungsgemäßen Aufzugsanlage dem Anspruch 10 zu entnehmen.
[0013] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die Aufzugskabine bei aktivierter
Bypassfunktion die Stockwerke, für die von der Zielrufsteuerung gebuchte Zielrufe
vorhanden sind und auf denen Passagiere der Halbrunde zusteigen möchten, solange nicht
anfahren, bis die Momentanlast wieder unter dem Vollastparameter liegt. Dadurch wird
es erreicht, dass eine voll beladene Aufzugskabine auf direktem Weg aus den höheren
Stockwerken zum Erdgeschoß oder zu einem Haupthaltstockwerk fährt, ohne an bereits
gebuchten Stockwerken anzuhalten und damit Transportzeit zu verschwenden.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
vor dem Eintreten des Überschreitens des Vollastparameters gebuchte Zielrufe, die
auf der Halbrunde nicht bedient wurden, in eine Prioritätshalbrunde mit gleicher Fahrtrichtung
verschoben werden, wobei vorzugsweise die Prioritätshalbrunde von der Aufzugskabine
im Anschluss an die erste Halbrunde abgefahren wird. Dadurch wird es erreicht, dass
nach Ankunft der vollbeladenen Aufzugskabine im Erdgeschoß oder auf dem Haupthaltstockwerk
die Aufzugskabine auf direktem Wege in die oberen Stockwerke fährt und die Passagiere
abholt, die bereits diesem Aufzug zugeteilt waren und aufgrund der voll beladenen
Aufzugskabine bei der ersten Abwärtshalbrunde nicht transportiert werden konnten.
[0015] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird das Stockwerk, auf dem das
Überschreiten des Vollastparameters eingetreten ist, erst dann wieder von der Aufzugskabine
angefahren, wenn alle vor dem Eintreten des Überschreitens des Vollastparameters gebuchten
Zielrufe, die auf einer ersten Halbrunde und/oder folgenden Prioritätshalbrunden nicht
bedient wurden, bedient sind. Damit wird vermieden, dass der Aufzug bei seiner Aufwärtshalbrunde
wieder zu dem Stockwerk fährt, auf dem nicht alle Passagiere ihre Zielrufe eingegeben
haben und die Aufzugskabine voll beladen wurde, ohne dass die Passagiere bereits gebucht
waren. Somit wird eine Wiederholung der Situation der ersten Abwärtshalbrunde vermieden.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Aufzug nach dem Bedienen aller vor dem Eintreten des Überschreitens des Vollastparameters
gebuchten Zielrufe in einen Normalmodus (Bedienung ohne Bypassfunktion) versetzt wird.
Damit wird erreicht, dass erst nachdem alle nicht beförderten Passagiere aus Stockwerken,
die aufgrund der Bypassfunktion nicht angefahren wurden, in das Erdgeschoss oder in
das Haupthaltstockwerk transportiert sind, dem Aufzug von der Zielrufsteuerung wieder
neu eingegebene Zielrufe zugewiesen werden können.
[0017] Die Messung der Momentanlast wird vorteilhafterweise zum Zeitpunkt des Türenschließens
vorgenommen. Somit wird es erreicht, dass sich keine Veränderung der Belastung des
Aufzugs mehr einstellen kann, so dass bei dem Vergleich der Momentanlast der Aufzugskabine
mit dem Vollastparameter keine Fehler auftreten können.
[0018] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird eine Anzahl freier
Plätze aus den per Zielrufsteuerung gebuchten aussteigenden und einsteigenden Passagieren
berechnet, wobei die Aufzugskabine ein Stockwerk nur dann anfährt, wenn die Anzahl
der freien Plätze größer als die Anzahl der Zielrufe von zusteigenden Passagieren
in den bei der Halbrunde zu passierenden Stockwerken ist. Durch diese Ausgestaltung
wird es ermöglicht, dass freie Plätze, die durch aussteigende Passagiere vor dem Haupthalt
in der Aufzugskabine entstehen, trotz eingeschalteter Bypassfunktion belegt werden
können. Durch die Berechnung der Anzahl der freien Plätze wird es ermöglicht, dass
der Aufzug in einem derartigen Fall nur dann anhält, wenn die Anzahl der freien Plätze
ausreicht, um alle Passagiere aufnehmen zu können, die auf einem Stockwerk warten.
Somit werden unnötige Halts vermieden. Ein Stockwerk, das zwischen dem Stockwerk,
bei dem das Überschreiten des Vollastparameters aufgetreten ist, und dem Erdgeschoss
liegt, gilt dann als nicht angefahren, wenn wenigstens ein Zielruf eines Passagiers
auf diesem Stockwerk nicht bedient wurde. Stockwerke, an denen die Aufzugskabine vorbeigefahren
ist, ohne anzuhalten, gelten als nicht angefahren. Hingegen gelten Stockwerke, die
trotz der aktivierten Bypassfunktion angefahren wurden, da Passagiere ausgestiegen
sind, dann als angefahren, wenn alle Passiere aus diesem Stockwerk befördert wurden.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein Zähler vorgesehen,
der die Starts von Fahrten der Aufzugskabine zählt, bei denen die Momentanlast größer
als der Vollastparameter ist. Die Bypassfunktion wird in einer derartigen Ausgestaltung
erst dann aktiviert, wenn ein vorbestimmter, einstellbarer Wert für die maximale Anzahl
derartiger Vollastfahrten überschritten wird. Durch eine derartige Ausgestaltung wird
es ermöglicht, dass eine einmalige Fehlbedienung der Zielrufsteuerung nicht sofort
zu einer Aktivierung der Bypassfunktion führt, so dass für die Passagiere nicht nachvollziehbare
Fahrbewegungen der Aufzugskabine unterbleiben.
[0020] In diesem Zusammenhang ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass bei jedem Start der
Aufzugskabine mit einer kleineren Momentanlast als dem Vollastparameter der Wert des
Zählers dekrementiert wird. Damit wird eine Aktivierung der Bypassfunktion vermieden,
wenn es nicht unbedingt notwendig ist, zum Beispiel dann, wenn eine voll beladene
Aufzugskabine nur zufällig und nicht innerhalb von vorbestimmten Zeiträumen oder bei
typischen Situationen aufgetreten ist. Zusätzlich kann vorteilhafterweise die Aktivierung
der Bypassfunktion von einer Zeitspanne überwacht werden, wobei die Zeitspanne gemeinsam
mit dem Wert des Zählers zur Aktivierung und/oder Deaktivierung der Bypassfunktion
verwendet wird. Dazu wird die Zeitspanne beispielsweise auf 5 Minuten eingestellt,
und der Wert des Zählers zur Aktivierung der Bypassfunktion wird periodisch beispielsweise
alle 2 Minuten dekrementiert. Die Bypassfunktion wird erst dann deaktiviert, wenn
sowohl die Zeitspanne von 5 Minuten abgelaufen ist, als auch der Wert des Zählers
durch die periodische Dekrementierung unterhalb eines Wertes zur Aktivierung der Bypassfunktion
liegt und keine Prioritätshalbrunde mehr existiert.
[0021] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Aktivierung
der Bypassfunktion bei einem Zählerwert vorgenommen wird, der größer ist als der Wert
zur Deaktivierung der Bypassfunktion. Auf diese Weise wird eine Hysteresefunktion
erreicht, die ein nichtförderliches Hin- und Herschalten zwischen aktivierter und
deaktivierter Bypassfunktion vermeidet.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Aufzugsanlage
eine Gruppe von Aufzügen, wobei die Bypassfunktion für jeden Aufzug einer Aufzugsgruppe
separat aktiviert werden kann, so dass die einzuschiebenden Prioritätshalbrunden zur
Beförderung der nicht beförderten Passagiere auf den nicht angefahrenen Stockwerken
von dem betreffenden Aufzug allein abgefahren oder bedient werden. In einer alternativen
Ausgestaltung wird die Bypassfunktion für alle zu einer Gruppe gehörenden Aufzüge
gemeinsam aktiviert, wobei nur ein Teil der Aufzüge für die Bedienung der nicht angefahrenen
Stockwerke mit den wartenden Passagieren während der Prioritätshalbrunden eingesetzt
wird. Die anderen zu dieser Gruppe gehörenden Aufzüge können demzufolge bereits wieder
im Normalmodus arbeiten, oder sie können weiterhin in der Bypassfunktion arbeiten,
indem das Stockwerk, in welchem die Überlast eingetreten ist, bevorzugt bedient wird.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden bei der Aktivierung
der Bypassfunktion und einer Aufwärtsfahrtrichtung alle eingegebenen Zielrufe der
ersten Abwärtsprioritätshalbrunde zugeordnet. Dies ist insbesondere dann erforderlich,
wenn bei aktivierter Bypassfunktion sich die Aufzugskabine im Erdgeschoss oder im
Haupthaltstockwerk befindet und ihre nächste Fahrtrichtung die Aufwärtsfahrtrichtung
ist. Denn in diesem Fall ist sichergestellt, dass die in den nicht angefahrenen Stockwerken
bei der Aufwärtsfahrtrichtung stehen gelassenen Passagiere bei der folgenden Abwärtsprioritätshalbrunde
angefahren werden und ihre Zielrufe bedient werden.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden bei der Aktivierung
der Bypassfunktion und einer Abwärtsfahrtrichtung alle eingegebenen Zielrufe unterhalb
der Aufzugskabinenposition in der ersten Abwärtsprioritätshalbrunde bedient und alle
oberhalb der Aufzugskabinenposition eingegebenen Zielrufe in der nächstfolgenden Abwärtsprioritätshalbrunde
bedient. Dadurch wird es ermöglicht, dass bei aktivierter Bypassfunktion und einer
Position der Aufzugskabine innerhalb der oberen Stockwerke die Zielrufe unterhalb
der Aufzugskabinenposition in der ersten Abwärtsprioritätshalbrunde bedient werden
und die Zielrufe, die oberhalb des Stockwerks liegen, in dem die Überlast aufgetreten
ist, in der nächstfolgenden Abwärtsprioritätshalbrunde bedient werden.
[0025] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels, das in den Zeichnungen
schematisch dargestellt ist, näher erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- ein Diagramm zur Veranschaulichung des Problems bei fehlerhafter Bedienung der Zielrufsteuerung
gemäß dem Stand der Technik und
- Fig. 2
- ein Diagramm zur Veranschaulichung der Bypassfunktion gemäß der vorliegenden Erfindung;
[0026] In Fig. 1 ist schematisch die Problematik einer fehlerhaften Bedienung der Zielrufsteuerung
dargestellt. Fig. 1 symbolisiert 18 Stockwerke eines Gebäudes. Ferner sind Halbrunden
HR1 bis HR5 durch Pfeile dargestellt. Eine Aufzugskabine EC befindet sich in Stockwerk
15. Folgende Situation ist vorstellbar, um die Problematik zu erläutern.
[0027] Im Gebäude herrscht ein normaler Publikumsverkehr, gleichzeitig wird in Stockwerk
10 eine Konferenz beendet. Praktisch alle Konferenzteilnehmer möchten zum Haupthalt
in Stockwerk 1 fahren, aber nur einige betätigen die Terminals für die Zielrufeingabe.
Dies führt dazu, dass die Zielrufsteuerung über die Anzahl der wartenden Personen
falsch informiert ist und Zielrufe von zusteigenden Personen unterhalt des Stockwerks
10 dem Aufzug zuordnet.
[0028] Im Folgenden wird dies an einem Zahlenbeispiel erläutert. Dabei ist die Aufzugskabinengröße
mit 15 Personen definiert. In Etage 10 sind 7 Zusteiger von der Zielrufsteuerung zugeteilt,
die das Ziel 1 haben. Das heißt, nur 7 Teilnehmer der Konferenz haben einen Zielruf
eingegeben. In Stockwerk 8 sind 2 Zusteiger zugeteilt, die das Fahrtziel Stockwerk
5 haben. In Stockwerk 6 ist 1 Zusteiger zugeteilt, der das Ziel Stockwerk 1 hat, und
in Stockwerk 12 sind 3 Zusteiger zugeteilt, die in das Stockwerk 15 fahren möchten.
Die Fahrten der Aufzugskabine EC sind in so genannten Halbrunden HR1, HR2, HR3, HR4
und HR5 eingeplant. Dabei stellt eine Halbrunde HR eine Fahrt in einer Richtung zwischen
zwei Umkehrpunkten dar, wobei auch Zwischenstopps enthalten sind. Die Stockwerke,
in denen mindestens 1 zusteigender Passagier zugeteilt ist, sind mit einem Plus "+"
gekennzeichnet. Die Stockwerke, in denen 1 Passagier aussteigen möchte, sind mit einem
Minus "-" gekennzeichnet. Wenn in Stockwerk 10 anstatt der 7 gemeldeten Passagiere
15 Passagiere einsteigen, ist die Aufzugskabine EC voll besetzt und kann in den Stockwerken
8 und 6 keine Passagiere mehr aufnehmen. Die Aufzugskabine EC hält jedoch trotzdem
in den Stockwerken 8 und 6 an. In Stockwerk 5 hält die Aufzugskabine EC auch für den
gebuchten einsteigenden Passagier aus Stockwerk 8, der in der Aufzugskabine EC keinen
Platz fand, da die Aufzugskabine EC bereits in Stockwerk 8 voll besetzt war.
[0029] Im Anschluss an die Halbrunde aufwärts zum Stockwerk 12 und 15 werden weitere Zusteiger
in Stockwerk 10 zusteigen. Auch wenn die immer noch wartenden Passagiere in Stockwerk
8 und 6 nochmals ihren Zielruf eingeben und diese in Halbrunde HR3 markiert sind,
könnte die Aufzugskabine in Stockwerk 10 wieder derart gefüllt werden, dass sie voll
besetzt ist, so dass sich die Situation für die Passagiere in den Stockwerken 8 und
6 wiederholen würde.
[0030] Fig. 2 zeigt schematisch das erfindungsgemäße Verfahren. Es sind wieder 18 Stockwerke
dargestellt, die Aufzugskabine EC befindet sich in dem Stockwerk 15. Die Anzahl der
Passagiere ist wie in dem zuvor anhand von Fig. 1 erläuterten Beispiel. Schon während
der ersten Halbrunde HR1 wird, sobald die Vollast der Aufzugskabine EC durch eine
die Momentanlast der Aufzugskabine EC messende Lastmesseinrichtung erkannt ist, die
Bypassfunktion aktiviert, welche die Zielrufe der Passagiere in den Stockwerken 8
und 6 in die nächste Prioritätshalbrunde HR3 und den Aufwärtsruf von Stockwerk 12
auf Stockwerk 15 von der Halbrunde HR2 in die Halbrunde HR4 verschiebt. Auch alle
neu eingegebenen Zielrufe, beispielsweise in Stockwerk 10, werden entsprechend in
die Halbrunden HR4, PHR5 nach der Prioritätshalbrunde PHR3 verschoben. Somit fährt
die Aufzugskabine EC im Anschluss an das Entladen der Passagiere im Stockwerk 1 nach
oben in die Stockwerke 8, 6, 5, um die Passagiere zu befördern, die aufgrund der Bypassfunktion
bei der ersten Halbrunde HR1 nicht befördert wurden. Die Passagiere in Stockwerk 12
werden in der nächsten Aufwärtshalbrunde HR4 in das Stockwerk 15 befördert. Erst nachdem
alle vergessenen Passagiere befördert sind, werden später eingegebene Zielrufe vom
Stockwerk 10 berücksichtigt. Bei der Zuteilung neuer Zielrufe werden etwaige weitere
Aufzüge der Aufzugsanlage helfen, die Situation zu entschärfen.
[0031] Die Aktivierung der Bypassfunktion kann außer in der oben beschriebenen Situation
auch in Abhängigkeit von weiteren Umständen aktiviert werden. Damit werden unnötige
Aktivierungen der Bypassfunktion, die aus nur zufälligen Fehleingaben der Zielrufsteuerung
resultieren, vermieden. Um dies zu ermöglichen ist ein Zähler vorgesehen, der die
Starts der Aufzugskabine bei denen die Vollast überschritten ist, mit dem Wert CFLDP
zählt. Danach wird die Bypassfunktion zum Beispiel erst dann aktiviert, wenn die Vollast
dreimal (CFLDP=3) bei aufeinander folgenden Halbrunden HR überschritten wurde. Wird
bei einer Halbrunde HR die Vollast nicht überschritten, dann wird der Wert CFLDP wieder
dekrementiert. Somit wird die Notwendigkeit der Aktivierung der Bypassfunktion genauer
bestimmt.
[0032] Die Deaktivierung der Bypassfunktion kann auch zeitgesteuert vorgenommen werden.
Dazu wird eine Zeitspanne TDP und der Wert CFLDP verwendet. Die Zeitspanne TDP beginnt
nach dem ersten Überschreiten des Vollastparameters zu laufen. Es kann auch vorgesehen
sein, dass die Zeitspanne TDP erst nach dem ersten Start, bei dem die Momentanlast
der Aufzugskabine EC kleiner als Vollast ist, zu laufen beginnt. Die Bypassfunktion
wird jedoch erst dann deaktiviert, wenn zusätzlich auch der Wert CFLDP einen vorbestimmten
Wert DPOFF erreicht hat. In diesem Beispiel wird der Wert CFLDP des Zählers periodisch
dekrementiert.
[0033] Um ein unnötiges Hin- und Herschalten zwischen Aktivierung und Deaktivierung der
Bypassfunktion zu vermeiden, kann eine Hysterese in die Werte DPON und DPOFF zur Aktivierung
oder Deaktivierung der Bypassfunktion implementiert werden.
[0034] Das vorbeschriebene Verfahren zur Steuerung einer Aufzugsanlage zeichnet sich durch
eine Toleranz gegen eine fehlerhafte Bedienung in der Zielrufsteuerung aus. Dies ist
vornehmlich auf die Bypassfunktion zurückzuführen, die verhindert, dass eine vollbeladene
Aufzugskabine während einer Halbrunde HR an Stockwerken 8, 6, 5 hält, für die zwar
Zielrufe gebucht sind, an denen aber aufgrund der Beladung der Aufzugskabine EC keine
Passagiere einsteigen können. Das Verfahren trägt somit zu einer optimierten Auslastung
der Transportkapazität der Aufzugskabine EC bei und gewährleistet zudem einen zügigen
Transport der Passagiere.
1. Verfahren zur Steuerung einer Aufzugsanlage, die eine Passagiere zwischen Stockwerken
(z.B. 1 bis 18) eines Gebäudes transportierende Aufzugskabine (EC) aufweist, mit folgenden
Verfahrensschritten:
a) die Fahrtwünsche der Passagiere werden auf Stockwerken über eine Zielrufsteuerung
eingegeben und von der Zielrufsteuerung als Zielrufe auf Ziel Stockwerke (z.B. 8,
6, 5) gebucht und
b) zu einem festlegbaren Zeitpunkt wird eine in der Aufzugskabine (EC) befindliche
Momentanlast von einer Lastmesseinrichtung ermittelt,
dadurch gekennzeichnet, dass
c) die Momentanlast mit einem Vollastparameter verglichen wird und bei Überschreiten
des Vollastparameters eine Bypassfunktion aktiviert wird, wobei die Bypassfunktion
für solche Ziel Stockwerke (z.B. 8, 6, 5) aktiviert wird, für die Zielrufe gebucht
sind die während einer Halbrunde (HR1) der Aufzugskabine (EC) noch passiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei aktivierter Bypassfunktion ein Anfahren der Ziel Stockwerke (z.B. 8, 6, 5), für
die Zielrufe gebucht sind und die während der Halbrunde (HR1) der Aufzugskabine (EC)
passiert werden, durch die Aufzugskabine solange unterbleibt, bis die Momentanlast
wieder unter dem Vollastparameter liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Eintreten des Überschreitens des Vollastparameters gebuchte Zielrufe, die
aufgrund der aktivierten Bypassfunktion auf der Halbrunde (HR1) nicht bedient wurden,
in eine Prioritätshalbrunde (PHR3) mit gleicher Fahrtrichtung verschoben werden, wobei
vorzugsweise die Prioritätshalbrunde (PHR3) von der Aufzugskabine (EC) bei der auf
die Halbrunde (HR1) in der gleichen Fahrtrichtung folgenden Fahrt abgefahren wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Stockwerk (10), auf dem das Überschreiten des Vollastparameters eingetreten ist,
erst dann wieder von der Aufzugskabine (EC) angefahren wird, wenn alle vor dem Eintreten
des Überschreitens des Vollastparameters gebuchten Zielrufe, die auf einer ersten
Halbrunde (HR1) und/oder folgenden Prioritätshalbrunden (PHR3, evtl. PHR5,...) nicht
bedient wurden, bedient sind.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl freier Plätze aus den per Zielrufsteuerung gebuchten aussteigenden und
einsteigenden Passagieren berechnet wird, wobei die Aufzugskabine (EC) ein Stockwerk
dann anfährt, wenn die Anzahl der freien Plätze größer als die Anzahl der Zielrufe
von zusteigenden Passagieren in den bei der Halbrunde (HR1) zu passierenden Stockwerken
ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zähler (CFLDP) die Starts von Fahrten der Aufzugskabine (EC) zählt, bei denen
die Momentanlast größer als der Vollastparameter ist, wobei bei einem Überschreiten
eines vorbestimmten Wertes zur Aktivierung der Bypassfunktion die Bypassfunktion aktiviert
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei jedem Start der Aufzugskabine (EC) mit einer kleineren Momentanlast als der Vollastparameter
der Wert des Zählers dekrementiert wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass nach Aktivierung der Bypassfunktion eine Zeitspanne überwacht wird und der Wert des
Zählers periodisch dekrementiert wird, wobei die Bypassfunktion erst dann deaktiviert
wird, wenn die Zeitspanne abgelaufen ist und der Wert des Zählers unterhalb des Wertes
zur Aktivierung der Bypassfunktion liegt.
9. Aufzuganlage mit einer Aufzugskabine (EC), einer eine in der Aufzugskabine (EC) befindliche
Momentanlast ermittelnden Lastmesseinrichtung und einer Zielrufsteuerung, mittels
der auf Stockwerken Fahrtwünsche von zu transportierenden Passagieren eingebbar und
als Zielrufe auf Ziel Stockwerke (8, 6, 5) buchbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Momentanlast mit einem Vollastparameter verglichen wird und bei Überschreiten
des Vollastparameters eine By- ; passfunktion aktiviert wird, wobei die Bypassfunktion
für solche Ziel Stockwerke (8, 6, 5) aktiviert wird, für die Zielrufe gebucht sind
und die während einer Halbrunde (HR) der Aufzugskabine (EC) passiert werden.
10. Aufzuganlage nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen Zähler (CFLDP), der bei jedem Start der Aufzugskabine (EC) mit einer Momentanlast
größer als der Vollastparameter einen Wert zur Aktivierung der Bypassfunktion inkrementiert
und die Bypassfunktion bei Erreichen eines vorbestimmten Maximalwertes aktiviert wird,
wobei der Zähler bei jeder Fahrt der Aufzugskabine (EC) mit einer Momentanlast kleiner
als der Vollastparameter den Wert zur Aktivierung der Bypassfunktion dekrementiert.
1. Method for controlling a lift system having a lift car (EC) which transports passengers
between floors (for example 1 to 18) of a building, having the following method steps:
a) the journey requests of the passengers are input on floors via a destination call
controller and are booked as destination calls to destination floors (for example
8, 6, 5) by the destination call controller, and
b) an instantaneous load in the lift car (EC) is determined by a load measuring device
at a determinable point in time,
characterized in that
c) the instantaneous load is compared with a full load parameter and a bypass function
is activated if the full load parameter is exceeded, the bypass function being activated
for those destination floors (for example 8, 6, 5) for which destination calls have
been booked and which are still passed during a half-circuit (HR1) of the lift car
(EC).
2. Method according to Claim 1, characterized in that, when the bypass function is activated, the lift car does not approach the destination
floors (for example 8, 6, 5) for which destination calls have been booked and which
are passed during the half-circuit (HR1) of the lift car (EC) until the instantaneous
load is below the full load parameter again.
3. Method according to Claim 1 or 2, characterized in that destination calls which were booked before the full load parameter was exceeded and
have not been handled on the half-circuit (HR1) on account of the activated bypass
function are moved into a priority half-circuit (PHR3) with the same direction of
travel, the priority half-circuit (PHR3) preferably being covered by the lift car
(EC) during the journey following the half-circuit (HR1) in the same direction of
travel.
4. Method according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the floor (10) on which the full load parameter has been exceeded is approached by
the lift car (EC) again only when all destination calls which were booked before the
full load parameter was exceeded and were not handled on a first half-circuit (HR1)
and/or following priority half-circuits (PHR3, possibly PHR5, ...) have been handled.
5. Method according to one of Claims 1 to 4, characterized in that a number of free spaces is calculated from the exiting and entering passengers booked
by each destination call controller, the lift car (EC) approaching a floor when the
number of free spaces is greater than the number of destination calls of boarding
passengers on the floors to be passed during the half-circuit (HR1).
6. Method according to one of Claims 1 to 5, characterized in that a counter (CFLDP) counts the starts of journeys of the lift car (EC) during which
the instantaneous load is greater than the full load parameter, the bypass function
being activated if a predetermined value for activating the bypass function is exceeded.
7. Method according to Claim 6, characterized in that the value of the counter is decremented each time the lift car (EC) is started with
a smaller instantaneous load than the full load parameter.
8. Method according to Claim 6 or 7, characterized in that, after the bypass function has been activated, monitoring is carried out for a period
of time and the value of the counter is periodically decremented, the bypass function
being activated only when the period of time has elapsed and the value of the counter
is below the value for activating the bypass function.
9. Lift system having a lift car (EC), a load measuring device which determines an instantaneous
load in the lift car (EC), and a destination call controller which can be used to
input journey requests from passengers to be transported on floors and to book said
requests as destination calls to destination floors (8, 6, 5), characterized in that the instantaneous load is compared with a full load parameter and a bypass function
is activated if the full load parameter is exceeded, the bypass function being activated
for those destination floors (8, 6, 5) for which destination calls have been booked
and which are passed during a half-circuit (HR) of the lift car (EC).
10. Lift system according to Claim 9, characterized by a counter (CFLDP) which increments a value for activating the bypass function each
time the lift car (EC) is started with an instantaneous load greater than the full
load parameter, and activates the bypass function when a predetermined maximum value
is reached, the counter decrementing the value for activating the bypass function
during each journey of the lift car (EC) with an instantaneous load smaller than the
full load parameter.
1. Procédé de commande d'une installation d'ascenseur qui comprend une cabine d'ascenseur
(EC) transportant des passagers entre des étages (par exemple de 1 à 18) d'un bâtiment,
comportant les étapes de procédé suivantes :
a) les demandes de déplacement des passagers sont saisies à certains étages par l'intermédiaire
d'un système de commande d'appel de destination et sont réservées par le système de
commande d'appel de destination en tant qu'appels de destination à des étages de destination
(par exemple 8, 6, 5) et
b) en un point pouvant être fixé dans le temps, une charge instantanée se trouvant
dans la cabine d'ascenseur (EC) est déterminée par un dispositif de mesure de charge,
caractérisé en ce que
c) la charge instantanée est comparée à un paramètre de charge maximale et lorsque
le paramètre de charge maximale est dépassé, une fonction de dérivation est activée,
la fonction de dérivation étant activée pour les étages de destination (par exemple
8, 6, 5) pour lesquels on a réservé des appels de destination et par lesquels un passage
est encore effectué pendant une demi-ronde (HR1) de la cabine d'ascenseur (EC).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que lorsque la fonction de dérivation est activée, un déplacement vers les étages de
destination (par exemple 8, 6, 5) pour lesquels des appels de destination sont réservés
et par lesquels un passage est effectué pendant la demi-ronde (HR1) de la cabine d'ascenseur
(EC), n'est pas effectué par la cabine d'ascenseur jusqu'à ce que la charge instantanée
se situe de nouveau en dessous du paramètre de charge maximale.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'avant que le dépassement du paramètre de charge maximale se produise, des appels de
destination qui n'ont pas été utilisés en raison de l'activation de la fonction de
dérivation lors de la demi-ronde (HR1) sont amenés à passer à une demi-ronde prioritaire
(PHR3) de même direction de déplacement, la demi-ronde prioritaire (PHR3) n'étant
de préférence plus parcourue par la cabine d'ascenseur (EC) lors du déplacement suivant
s'effectuant dans la même direction de déplacement lors de la demi-ronde (HR1).
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la cabine d'ascenseur (EC) ne se déplace de nouveau vers l'étage (10) pour lequel
le dépassement du paramètre de charge maximale s'est produit que lorsque tous les
appels de destination réservés sont utilisés avant que le dépassement du paramètre
de charge maximale se produise, lesquels appels de destination n'ont pas été utilisés
lors d'une première demi-ronde (HR1) et/ou lors de demi-rondes prioritaires suivantes
(PHR3, éventuellement, PHR5, ...).
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 4, caractérisé en ce qu'un nombre de places libres est calculé à partir des sorties et des entrées de passagers
réservées au moyen du système de commande d'appel de destination, la cabine d'ascenseur
(EC) ne se déplaçant vers un étage que lorsque le nombre des places libres est supérieur
au nombre des appels de destination de passagers entrants aux étages par lesquels
un passage doit être effectué lors de la demi-ronde (HR1).
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisé en ce qu'un compteur (CFLDP) compte les débuts de déplacements de la cabine d'ascenseur (EC)
lors desquels la charge instantanée est supérieure au paramètre de charge maximale,
dans lequel, lors d'un dépassement d'une valeur prédéterminée destinée à l'activation
de la fonction de dérivation, la fonction de dérivation est activée.
7. Procédé selon la revendication 6, caractérisé en ce que lors de chaque démarrage de la cabine d'ascenseur (EC) avec une charge instantanée
inférieure au paramètre de charge maximale, la valeur du compteur est décrémentée.
8. Procédé selon la revendication 6 ou 7, caractérisé en ce qu'après l'activation de la fonction de dérivation, un intervalle de temps est surveillé
et la valeur du compteur est périodiquement décrémentée, dans lequel la fonction de
dérivation n'est désactivée que lorsque l'intervalle de temps s'est écoulé et lorsque
la valeur du compteur se situe en dessous de la valeur destinée à l'activation de
la fonction de dérivation.
9. Installation d'ascenseur comportant une cabine d'ascenseur (EC), un dispositif de
mesure de charge déterminant la charge instantanée se trouvant dans la cabine d'ascenseur
(EC) et un système de commande d'appel de destination au moyen duquel des étages de
destination souhaités peuvent être saisis par des passagers à transporter et peuvent
être réservés en tant qu'appels de destination à des étages de destination (8, 6,
5), caractérisée en ce que la charge instantanée est comparée à un paramètre de charge maximale et lors d'un
dépassement du paramètre de charge maximale, une fonction de dérivation est activée,
la fonction de dérivation étant activée pour les étages de destination (8, 6, 5) pour
lesquels des appels de destination sont réservés et par lesquels un passage est effectué
pendant une demi-ronde (HR) de la cabine d'ascenseur (EC).
10. Installation d'ascenseur selon la revendication 9, caractérisée par un compteur (CFLDP) qui, lors de chaque démarrage de la cabine d'ascenseur (EC) avec
une charge instantanée supérieure au paramètre de charge maximale, incrémente une
valeur destinée à l'activation de la fonction de dérivation et active la fonction
de dérivation lorsqu'une valeur maximale prédéterminée est atteinte, le compteur décrémentant,
lors de chaque déplacement de la cabine d'ascenseur (EC) avec une charge instantanée
inférieure au paramètre de charge maximale, la valeur destinée à l'activation de la
fonction de dérivation.