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EP 2 508 686 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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03.07.2013 Patentblatt 2013/27 |
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Anmeldetag: 07.04.2011 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Rückhalteanlage für Niederschlagwasser und Abwasser
Retention assembly for precipitation and waste water
Installation de retenue pour l'eau de précipitation et les eaux usées
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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10.10.2012 Patentblatt 2012/41 |
(73) |
Patentinhaber: Flowtite Technology Bahrain W.L.L. |
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Manama (BH) |
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Erfinder: |
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- Napierski, Uwe
93152 Nittendorf (DE)
- Taufenbach, Dennis
51580 Reichshof (DE)
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(74) |
Vertreter: Stippl, Hubert |
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Patentanwälte
Freiligrathstrasse 7a 90482 Nürnberg 90482 Nürnberg (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-A1- 3 714 947 DE-C1- 19 911 248 DE-U1-202007 004 927
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DE-A1- 19 916 964 DE-U1- 20 105 479
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rückhalteanlage für Niederschlagwasser und
Abwasser gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Technologischer Hintergrund
[0002] Entsprechende Rückhalteanlagen dienen dazu, in einem Abwasserkanal eine Pufferwirkung
bei einem plötzlichen Anfall an erhöhten Wassermassen, insbesondere bedingt durch
heftige Regenereignisse, zu gewährleisten. Hierzu wird an besonderen, dafür vorgesehenen
Stellen im Abwasserkanalnetz Stauräume sowie eine Austrittsmöglichkeit von Wassers
vorgesehen, um eine Entlastung des Kanalsystems zu erreichen. Vergleichbar ist dies
mit einem Überdruckventil im herkömmlichen Sinne der Technik. Konkret wird hierzu
ein Stauraumkanal zwischen einem Einlauf und einem Auslauf eingesetzt, indem sich
bei einem erhöhten Anfall von Wassermasse das von der Kanalisation beförderte Mischwasser
(Niederschlagwasser und Abwasser) aufstaut und, bei dem Überschreiten eines bestimmten
Pegelstandes in einen Überlaufschacht, der mit einem Entlastungskanal in Verbindung
steht, entweicht. Beim Austritt von Wasser muss sichergestellt sein, dass Grobstoffe,
z.B. Schwebemittel und Schmutzstoffe, im Abwasserkanalsystem zurückgehalten werden.
Um die im Abwasser befindlichen Grobstoffe an einem Übertritt in den Entlastungskanal
zu behindern, sind Rückhalteeinrichtungen im Bereich des Überlaufschachts vorgesehen.
Stand der Technik
[0003] Die
DE 20 2007 004 927 U1 beschreibt eine Rückhalteanlage für Niederschlagwasser und Abwasser gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Diese bekannte Rückhalteanlage umfasst ein perforiertes Rohr, welches
vom Einlauf beginnend einen Überlaufschacht durchsetzt und im Bereich des Übergangs
des Überlaufschachts in den Stauraumkanal endet. Zwischen dem Überlaufschacht und
dem Stauraum ist eine Öffnung vorgesehen, die durch eine als Schwimmbarriere ausgebildete
Trennwand verschließbar ist. Bei angehobener Tauchwand werden zwar an der Oberfläche
schwimmende größere Schmutzteile aufgehalten, Schwebstoffe unterhalb der angehobenen
Tauchwand können jedoch in den Überlaufschacht gelangen.
[0004] Die
DE 2010 05 479 U1 beschreibt eine Rückhalteanlage mit einer geradlinigen Überlaufschwelle, die gleichzeitig
ein Rückhaltegitter beinhaltet. Die Rückhalteanlage ist für einen Anschluss an einen
Stauraumkanal ausgebildet.
[0005] Die
DE 199 111 248 C1 beschreibt einen Stauraumkanal zum Anstauen von insbesondere Niederschlagwasser in
Entwässerungsnetzen von Mischsystemen. Der Stauraum beinhaltet einen Quelltopf , an
dessen Oberseite ein Gitterkranz vorgesehen ist.
[0006] Die
DE 37 14 947 A1 zeigt eine Rückhalteanlage für Mischwasser aus Abwasser und Niederschlagwasser, bei
der im Überlaufschacht eine Doppelschwelle für beidseitigen Überlauf oder eine Ringschwelle
für Rundüberlauf des Mischwassers vorgesehen ist.
[0007] Die
DE 199 16 964 A1 offenbart eine Rückhalteanlage für Niederschlagswasser und Abwasser, durch die vom
Einlauf bis zum Auslauf des Stauraumkanals ein Mischwasserkanal von im Vergleich zum
Stauraumkanal reduziertem Durchmesser hindurch verläuft, welcher Perforationen vorgegebener
Größe zum Durchtritt von Wasser aufweist, wobei Grobstoffe, wie z.B. Schwebstoffe
und/oder Schmutzstoffe, jedoch zurückgehalten werden sollen. Das Niederschlagswasser
und Abwasser, welche Schwebestoffe und/oder Schmutzstoffe enthalten, fließt hierbei
vom Einlass durch den Mischwasserkanal bis zum Auslass des Stauraumkanals hindurch.
Bei dem Eintreten eines erhöhten Anfalls von Wassermasse schwillt die Wassermenge
in dem Mischwasserkanal an und strömt durch die Perforationen hindurch in den Stauraumkanal.
Aufgrund des reduzierten Durchmessers des Mischwasserkanals kann es jedoch bei einem
hohen Verschmutzungsgrad (vor allem bedingt durch gelöste Zelluloseanteile, Gewebeanteile
etc.) dazu kommen, dass die Verschmutzung die Durchlässigkeit der Perforationen reduziert,
mit der Folge, dass dies zu einem durch erhöhten Druck bedingten Anheben der Kanaldeckel
oberhalb der Rückhalteanlage führt oder es sogar zu einem Aufplatzen des Mischwasserkanals
und daraus folgend zu einem unkontrollierten Eintritt von Grobstoffen in den Überlaufschacht
kommt. Die Trennwirkung ist dann nicht mehr gewährleistet. Hinzukommt, dass die Rückhalteanlage
repariert werden muss.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung
[0008] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine Rückhalteanlage der gattungsgemäßen
Art mit einer verbesserten Leistungsfähigkeit zur Verfügung zu stellen.
Gegenstand der Erfindung
[0009] Die vorliegende Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Rückhalteanlage durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0010] Zweckmäßige Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind in den Unteransprüchen
beansprucht sowie in den Zeichnungsfiguren beschrieben.
[0011] Durch den Einsatz eines langgezogenen, sich vom Überlaufschacht entlang des Stauraumkanals
in Richtung Auslauf erstreckenden Rückhalteelements wird ermöglicht, dass der gesamte
Stauraumkanal als Stauvolumen für das Niederschlagwasser und Abwasser zur Verfügung
steht und somit die Rückhalte- bzw. Trennfunktion des Rückhalteelements erst dann
einsetzt, wenn der Stauraumkanal in seiner Eigenschaft als Mischwasserspeicher bis
zu einem gewissen Grad gefüllt ist. Aufgrund seiner langgezogenen Form gewährleistet
das Rückhalteelement insgesamt eine erhöhte Rückhalteleistung im Vergleich zu einem
Rückhalterechen, der üblicherweise direkt im Überlaufschacht positioniert ist. Konstruktionsbedingt
kann es bei der Rückhalteanlage gemäß der Erfindung zu keinem Bersten kommen, da das
Niederschlagswasser und Abwasser vom Einlauf direkt in den großvolumigen Stauraumkanal
und von dort in den Auslauf gelangt und der Durchlauf nicht von einem zusätzlichen
Kanal begrenzt wird.
[0012] Zweckmäßigerweise ist als Rückhalteelement mindestens ein mit Durchlässen versehener
Rückhaltekanal in den Überlaufschacht mündend von Letzterem sich entlang des Stauraumkanals
in Richtung Auslauf erstreckend vorgesehen. Das aus dem Stauraumkanal sich anstauende
Niederschlagswasser sowie Abwasser füllt bei entsprechendem Anfall den Stauraumkanal
und fließt, sobald der Wasserstand den Rückhaltekanal erreicht, in diesen radial ein.
Aus dem Rückhaltekanal fließt das Wasser anschließend in den Überlaufschacht ab. Konstruktionsbedingt
genügt es, wenn sich der Rückhaltekanal lediglich über eine Teillänge des Stauraumkanals
in Richtung Auslauf erstreckt. Da sich das Rückhalteelement bzw. der Rückhaltekanal
nicht wie beim eingangs genannten Stand der Technik durch den gesamten Stauraumkanal
hindurch erstrecken muss, sondern sich in diesem lediglich über einen Teilbereich
erstreckt, ist es möglich, bereits bestehende Rückhalteanlagen in einfacher Weise
nachzurüsten.
[0013] Die Durchlässe am Rückhalteelement sind zweckmäßigerweise durch deren Anordnung,
Dimensionierung, Formgebung oder einer Kombination davon so ausgewählt, dass Schwebemittel
wie z.B. gelöste oder ungelöste Zelluloseanteile, Gewebeanteile sowie Schmutz jeglicher
Art zurückgehalten werden, damit Letztere bzw. Letzterer nicht in den Überlaufschacht
gelangen.
[0014] Dadurch, dass bezogen auf die Querschnittsfläche des Stauraumkanals sich ein Teil
des Stauraumkanals oberhalb sowie ein Teil des Stauraumkanals unterhalb des Rückhaltekanals
befindet, ergibt sich der Vorteil, dass der Rückhaltekanal sich bei gefülltem Stauraumkanal
weder im unteren Sedimentationsbereich, in dem Schmutzstoffe vermehrt anfallen, noch
im oberen Bereich des Stauraumkanals, in dem Schwimmstoffe und/oder Schwebstoffe vermehrt
auftreten, sich befindet. Hierdurch wird die Gefahr eines Zuwachsens der Durchlässe
des Rückhaltekanals zusätzlich reduziert, In vorteilhafter Weise beginnt eine wirksame
Durchströmung des Rückhaltekanals erst nach vollständiger Füllung des Stauraumvolumens
einschließlich des Volumens des Überlaufschachtes.
[0015] Zweckmäßigerweise befindet sich der Rückhaltekanal im Wesentlichen im mittleren Bereich
des Stauraumkanals.
[0016] Dadurch, dass, bezogen auf die Querschnittsfläche des Stauraumkanals mehrere Rückhaltekanäle,
vorzugsweise zueinander parallel angeordnet, vorgesehen sein können, kann der Rückhalteeffekt
innerhalb des Stauraumkanals in einfacher Weise "vervielfältigt" werden.
[0017] Zweckmäßigerweise ist der jeweilige Rückhaltekanal mittels Befestigungselementen,
wie z.B. mittels Rohrschellen oder mittels eines Tragrahmens, im Stauraumkanal positioniert.
Die Befestigungselemente bestehen vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff. Hierdurch
wird die Möglichkeit geschaffen, in radialer Hinsicht den Rückhaltekanal vollumfänglich
zu nutzen, um so einen besonders hohen Rückhalteeffekt zu gewährleisten.
[0018] Alternativ besteht auch die Möglichkeit, einen mit Durchlässen versehenen Wandbereich
mit der Innenwand des Stauraumkanals zu verbinden und so einen durch beide Teile gebildeten
Rückhaltekanal zu schaffen.
[0019] Zweckmäßigerweise besitzt ein derartiger Rückhaltekanal eine spitz zulaufende Unter-
sowie Oberseite.
[0020] Vorzugsweise sind die Durchlässe des Rückhaltekanals schlitzförmig oder gelocht ausgebildet.
[0021] Hierzu kann der Rückhaltekanal bzw. der Wandbereich zur Bildung eines Rückhaltekanals
einen gitternetzartigen Aufbau aufweisen.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung
[0022] Zweckmäßige Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung werden an Hand von Zeichnungsfiguren
nachstehend näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine zweckmäßige Ausgestaltung einer Rückhalteanlage gemäß der vorlie-genden Erfindung
in stark vereinfachter seitlicher Darstellungsweise;
- Fig. 2
- einen horizontalen Schnitt durch einen den Rückhaltekanal umfassenden Bereich der
Rückhalteanlage;
- Fig, 3
- einen Querschnitt durch die Rückhalteanlage gemäß der Ausgestaltung nach Fig. 1in
Querrichtung zum Rückhaltekanal;
- Fig. 4
- einen Querschnittsdarstellung entsprechend der Fig. 3 einer alternative Ausgestaltung
eines Rückhaltekanals sowie
- Fig. 5
- eine Querschnittsdarstellung entsprechend der Fig. 3 einer weiteren alter-nativen
Ausgestaltung eines Rückhaltekanals.
[0023] Bezugsziffer 22 in Fig. 1 zeigt eine zweckmäßige Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen
Rückhalteanlage für Niederschlagwasser und Abwasser in ihrer Gesamtheit. Die Rückhalteanlage
22 umfasst einen zwischen einem Einlauf 1 sowie Auslauf 2 befindlichen großvolumigen
Stauraumkanal 5, der als Pufferspeicher für Mischwasser (Niederschlagwasser und Abwasser)
bei einem erhöhten Anfall von Wasser dient. Der Einlauf 1 in den Stauraumkanal 5 steht
mit einer z. B. durch den unteren Bereich eines Überlaufschachts 3 hindurch geführten
Rohrleitung mit einem (nicht dargestellten) Abwasserkanalnetz in Verbindung. Der Überlaufschacht
3 besitzt einen Überlauf 24, welcher nach außen in einen Entlastungskanal 4 führt.
Die gesamte Rückhalteanlage 22 befindet sich im Erdreich. Über Revisionsschächte 18,
19, 20 sowie 21 ist jeweils ein Zugang im Bereich des Überlaufschachts 3, zwei Zugänge
im Bereich des Stauraumkanals 5 sowie ein Zugang im Bereich des Drosselschachts 23
vorgesehen.
[0024] Der Rückhaltekanal 6 bzw. 8 in Fig. 1 befindet sich etwa in der Mitte des Stauraumkanals
5. Er mündet zum einen in den Überlaufschacht 3 und erstreckt sich von dort ausgehend
in Richtung Auslauf 2 über eine Teillänge des Stauraumkanals 5. Am stimseitigen, dem
Auslauf 2 zugewandten Ende des Rückhaltekanals 6, 8 befindet sich je eine Abschlussplatte
16, 17. Der jeweilige Rückhaltekanal 6, 8 ist mit einer Vielzahl von Durchlässen 7
versehen, um einen Wasserdurchtritt vom Stauraumkanal 5 in den jeweiligen Rückhaltekanal
6, 8 zu gewährleisten.
[0025] Im Normalfall fließt Abwasser aus einem (nicht dargestellten) Abwasserkanalsystem
über den Einlauf 1 in den Stauraumkanal 5 und von diesem über den Auslauf 2 wiederum
in das (nicht dargestellte) Abwasserkanalsystem zurück. Im Falle eines plötzlichen
Anstiegs der Wassermenge bedingt durch einen Wolkenbruch oder dergl. strömt ein Vielfaches
an Regenwasser zusammen mit dem im Kanalsystem befindlichen Abwasser in den Stauraumkanal
5 hinein und staut auf Grund des klein dimensionierten Auslaufs 2 innerhalb des Stauraumkanals
5 rasch auf.
[0026] Hierbei drückt, wie aus Fig. 2 ersichtlich, das innerhalb des Stauraumkanals 5 befindliche
Wasser (vgl. die quer verlaufenden Pfeile) in den jeweiligen Rückhaltekanal 6 durch
die Vielzahl der Durchlässe 7 hindurch hinein und strömt über die an der im Mündungsbereich
des jeweiligen Rückhaltekanals 6, 8 befindlichen Durchtrittsöffnungen 14, 15 in Längsrichtung
aus dem jeweiligen Rückhaltekanal 6, 8 (vgl. längs orientierte Pfeile) in den Überlaufschacht
3. Beim Durchtritt des Abwassers und Regenwassers werden Grobstoffe, z.B. Schwebemittel
und/oder Schmutzstoffe, an der Außenseite des jeweiligen Rückhaltekanals 6, 8 aufgefangen,
so dass das gesäubertes Wasser in den Überlaufschacht 3 einströmen kann. Sobald das
Wasser im Überlaufschacht 3 über ein gewisses Niveau angestiegen ist, strömt es in
den Überlauf 24 (gekrümmte Pfeile in Fig. 2) und wird nach au-βen abgeleitet (geradlinige
Pfeile in Fig. 2). Hierdurch kann durch volle Nutzung des Stauraumkanals 5 eine wirksame
Entlastung des Abwasserkanalsystems mit gleichzeitiger Reinigungswirkung erzielt werden.
[0027] Bei der Ausgestaltung gemäß der Fig. 1 und 2 sind die beiden Rückhaltekanäle 6, 8
vollumfänglich innerhalb des Stauraumkanals 5 positioniert.
[0028] Die Positionierung erfolgt, wie aus Fig. 3 ersichtlich, über Befestigungselemente,
wie z.B. über Rohrschellen 9, 10, mit denen der jeweilige Rückhaltekanal 6, 8 an der
Innenwand 12 des Stauraumkanals 5 im oberen sowie unteren Bereich befestigt ist. Wie
aus Fig. 3 zusätzlich ersichtlich ist, sind die Durchlässe 7 als Schlitze 13 oder
Lochung ausgebildet. Vorzugsweise kann hierzu eine Art Schlitzrohr verwendet werden.
Der Wassereintritt (siehe geradlinige Pfeile) erfolgt allumfänglich.
[0029] Eine alternative Ausgestaltung des jeweiligen Rückhaltekanals 6, 8 zeigt Fig. 4.
Dort wird über einen entsprechenden Wandbereich 11, welcher betreffende Durchlässe
7 in Form von Schlitzen 13 aufweist, ein Rückhaltekanal 6 bzw. 8 zusammen mit der
Innenwand 12 des Stauraumkanals 5 gebildet. Der Wandbereich 11 ist hierbei gekrümmt
ausgebildet. Der jeweilige Rückhaltekanal 6 bzw. 8 läuft sowohl an der Unterseite
als auch an der Oberseite spitz zu. Der Eintritt von Wasser erfolgt über den gesamten
Bereich entsprechend der Pfeildarstellung.
[0030] Die weitere Ausgestaltung unter Verwendung geradliniger Wandbereiche 11 ist aus Fig.
5 ersichtlich. Auch dort läuft der jeweilige Rückhaltekanal 6, 8 sowohl an seiner
Ober- als auch an seiner Unterseite spitz zu.
[0031] Beiden Ausgestaltungen gemäß der Fig. 4 und 5 ist gemeinsam, dass sich der Rückhaltekanal
6, 8 im mittleren Bereich des Stauraumkanals 5 befindet. Daraus resultiert der Vorteil,
dass sich die Rückhaltefunktion bei der erfindungsgemäßen Rückhalteanlage 22 in einem
Bereich einstellt, in dem keine erhöhte Verschmutzung von Sedimentation (unterer Bereich
des Stauraumkanals) bzw. keine erhöhte Verschmutzung auf Grund Schwimmstoffen und/oder
Schwebeteilchen (oberer Bereich des Stauraumkanals 5) sich einstellt.
[0032] Es wird ausdrücklich betont, dass vom Gegenstand des Erfindungsgedankens auch Teilkombinationen
von Merkmalen der dargestellten Ausgestaltungen umfasst sind.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0033]
- 1
- Einlauf
- 2
- Auslauf
- 3
- Überlaufschacht
- 4
- Entlastungskanal
- 5
- Stauraumkanal
- 6
- Rückhaltekanal
- 7
- Durchlass
- 8
- Rückhaltekanal
- 9
- Rohrschellen
- 10
- Rohrschellen
- 11
- Wandbereich (Rückhaltekanal)
- 12
- Innenwand (Stauraumkanal)
- 13
- Schlitz
- 14
- Durchtrittsöffnung
- 15
- Durchtrittsöffnung
- 16
- Abschlussplatte
- 17
- Abschlussplatte
- 18
- Revisionsschacht
- 19
- Revisionsschacht
- 20
- Revisionsschacht
- 21
- Revisionsschacht
- 22
- Rückhalteanlage
- 23
- Drosselschacht
- 24
- Überlauf
1. Rückhalteanlage für Niederschlagwasser und Abwasser mit
einem Einlauf (1),
einem Auslauf (2),
einem, insbesondere einlaufseitigen, Überlaufschacht (3), der einen Entlastungskanal
(4) aufweist,
einem Stauraumkanal (5), welcher zwischen Einlauf (1) und Auslauf (2) angeordnet ist,
sowie
einem langgezogenem Rückhalteelement, welches im Falle eines Anstauens von Niederschlagwasser
und Abwasser im Stauraumkanal (5) Schwebemittel und Schmutzstoffe im Wesentlichen
zurückhält und Wasser durch das Rückhalteelement hindurch hin zum Überlaufschacht
(3) passieren lässt
dadurch gekennzeichnet, dass
das Rückhalteelement
sich vom Überlaufschacht (3) entlang des Stauraumkanals (5) in Richtung Auslauf (2)
erstreckt.
2. Rückhalteanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
als Rückhalteelement mindestens ein mit Durchlässen (7) versehener Rückhaltekanal
(6, 8) in den Überlaufschacht (3) mündend von Letzterem sich entlang des Stauraumkanals
(5) in Richtung Auslauf (2) erstreckend vorgesehen ist.
3. Rückhalteanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
bis auf den Rückhaltekanal (6, 8) das Volumen des Stauraumkanals (5) als behandlungsfreies
Stauraumvolumen zwischen Einlauf (1) und Auslauf (2) zur Verfügung steht.
4. Rückhalteanlage nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
bezogen auf die Querschnittsfläche des Stauraumkanals (5) sich ein Teil des Stauraumkanal
(5) oberhalb und ein Teil des Stauraumkanals (5) unterhalb des Rückhaltekanal (6,
8) befindet.
5. Rückhalteanlage nach den Ansprüchen 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
bezogen auf die Querschnittsfläche des Stauraumkanals (5) sich der Rückhaltekanal
(6, 8) im Wesentlichen im mittleren Bereich des Stauraumkanal (5) befindet.
6. Rückhalteanlage nach den Ansprüchen 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
bezogen auf die Querschnittsfläche des Stauraumkanals (5) mehrere Rückhaltekanäle
(6, 8), vorzugsweise zueinander parallel angeordnet, vorgesehen sind.
7. Rückhalteanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rückhaltekanal (6, 8) über Befestigungselemente (9, 10) in dem Stauraumkanal (5)
positioniert ist.
8. Rückhalteanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rückhaltekanal (6, 8) durch einen mit Durchlässen (7) versehenen Wandbereich (11),
der zusammen mit der Innenwand (12) des Stauraumkanals (5) einen Kanal formt, gebildet
wird.
9. Rückhalteanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Wandbereich (11) derart geformt ist, dass der jeweilige Rückhaltekanal (6, 8)
bezogen auf den Querschnitt des Mischkanals (5) sich im Mittelbereich erweitert sowie
an seiner Unter- und/oder seiner Oberseite im Wesentlichen spitz zuläuft.
10. Rückhalteanlage nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche 2-9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Durchlässe (7) schlitzförmig oder als Lochung ausgebildet sind.
11. Rückhalteanlage nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Rückhaltekanal (6, 8) bzw. der Wandbereich (11) einen gitternetzartigen Aufbau
aufweist.
1. Retaining system for precipitation water and waste water, comprising an inlet (1),
an outlet (2), an overflow shaft (3), in particular on the inlet side, which has a
relief channel (4), a storage channel (5) which is arranged between inlet (1) and
outlet (2), and also an elongate retaining element which, in the case of a build-up
of precipitation water and waste water in the storage channel (5), substantially holds
back suspended particles and contaminants and allows water to pass through the retaining
element to the overflow shaft (3), characterized in that the retaining element extends from the overflow shaft (3) along the storage channel
(5) in the direction of the outlet (2).
2. Retaining system according to Claim 1, characterized in that the retaining element provided is at least one retaining channel (6, 8) which is
provided with passages (7), opens into the overflow shaft (3) and extends from the
latter along the storage channel (5) in the direction of the outlet (2).
3. Retaining system according to Claim 2, characterized in that, apart from the retaining channel (6, 8), the volume of the storage channel (5) is
available as a treatment-free storage volume between inlet (1) and outlet (2).
4. Retaining system according to Claim 2 or 3, characterized in that, based on the cross-sectional area of the storage channel (5), a part of the storage
channel (5) is situated above the retaining channel (6, 8) and a part of the storage
channel (5) is situated below the retaining channel (6, 8).
5. Retaining system according to Claims 2 to 4, characterized in that, based on the cross-sectional area of the storage channel (5), the retaining channel
(6, 8) is substantially situated in the central region of the storage channel (5).
6. Retaining system according to Claims 2 to 5, characterized in that, based on the cross-sectional area of the storage channel (5), a plurality of retaining
channels (6, 8) are provided, preferably being arranged parallel to one another.
7. Retaining system according to Claim 2, characterized in that the retaining channel (6, 8) is positioned in the storage channel (5) via fastening
elements (9, 10).
8. Retaining system according to Claim 2, characterized in that the retaining channel (6, 8) is formed by a wall region (11) which is provided with
passages (7) and which, together with the inner wall (12) of the storage channel (5),
forms a channel.
9. Retaining system according to Claim 2, characterized in that the wall region (11) is formed in such a way that, based on the cross section of
the mixing channel (5), the respective retaining channel (6, 8) is widened in the
central region and substantially tapers at its underside and/or its upper side.
10. Retaining system according to at least one of the preceding Claims 2-9, characterized in that the passages (7) are designed with a slot shape or as a perforation.
11. Retaining system according to Claim 2, characterized in that the retaining channel (6, 8) or the wall region (11) has a mesh-like structure.
1. Installation de retenue pour l'eau de précipitation et les eaux usées, comprenant
une entrée (1),
une sortie (2),
un puits de trop-plein (3), en particulier situé du côté de l'entrée, qui comprend
un conduit de décharge (4),
un conduit de rétention (5) qui est disposé entre l'entrée (1) et la sortie (2),
ainsi qu'un élément de retenue allongé qui, en cas d'accumulation d'eau de précipitation
et d'eaux usées dans le conduit de rétention (5), retient essentiellement les agents
en suspension et les matières polluantes et laisse passer l'eau à travers l'élément
de retenue jusqu'au puits de trop-plein (3),
caractérisée en ce que
l'élément de retenue s'étend à partir du puits de trop-plein (3) le long du conduit
de rétention (5) en direction de la sortie (2).
2. Installation de retenue selon la revendication 1,
caractérisée en ce
qu'il est prévu en tant qu'élément de retenue au moins un conduit de retenue (6, 8),
pourvu de passages (7), débouchant dans le puits de trop-plein (3) et s'étendant à
partir de ce dernier le long du conduit de rétention (5) en direction de la sortie
(2).
3. Installation de retenue selon la revendication 2,
caractérisée en ce
qu'à l'exception du conduit de retenue (6, 8), le volume du conduit de rétention (5)
est disponible en tant que volume de rétention sans traitement entre l'entrée (1)
et la sortie (2).
4. Installation de retenue selon la revendication 2 ou 3,
caractérisée en ce que
par rapport à la surface en section transversale du conduit de rétention (5), une
partie du conduit de rétention (5) se situe au-dessus du conduit de retenue (6, 8)
et une partie du conduit de rétention (5) se situe en dessous du conduit de retenue
(6, 8).
5. Installation de retenue selon les revendications 2 à 4,
caractérisée en ce que
par rapport à la surface en section transversale du conduit de rétention (5), le conduit
de retenue (6, 8) se situe essentiellement dans la région centrale du conduit de rétention
(5).
6. Installation de retenue selon les revendications 2 à 5,
caractérisée en ce que
par rapport à la surface en section transversale du conduit de rétention (5), plusieurs
conduits de retenue (6, 8), de préférence disposés parallèlement les uns aux autres,
sont prévus.
7. Installation de retenue selon la revendication 2,
caractérisée en ce que
le conduit de retenue (6, 8) est positionné dans le conduit de rétention (5) par le
biais d'éléments de fixation (9, 10).
8. Installation de retenue selon la revendication 2,
caractérisée en ce que
le conduit de retenue (6, 8) est formé par une région de paroi (11) pourvue de passages
(7), laquelle région de paroi forme un conduit conjointement avec la paroi intérieure
(12) du conduit de rétention (5).
9. Installation de retenue selon la revendication 2,
caractérisée en ce que
la région de paroi (11) est formée de telle sorte que, par rapport à la section transversale
du conduit de mélange (5), le conduit de retenue respectif (6, 8) s'élargit dans la
région centrale et se termine essentiellement en pointe au niveau de sa face inférieure
et/ou de sa face supérieure.
10. Installation de retenue selon au moins l'une quelconque des revendications 2 à 9,
caractérisée en ce que
les passages (7) sont réalisés en forme de fentes ou sous forme de perforations.
11. Installation de retenue selon la revendication 2,
caractérisée en ce que
le conduit de retenue (6, 8) ou la région de paroi (11) présente une configuration
de type réseau quadrillé.
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