[0001] Die Erfindung betrifft ein Türblatt, insbesondere für eine Multifunktionstür, das
wenigstens ein erstes Metallblech und wenigstens ein zweites Metallblech und eine
in einem Türblatthohlraum zwischen den Metallblechen eingesetzte Türfüllung aufweist,
sowie ein Herstellverfahren für ein solches Türblatt. Außerdem betrifft die Erfindung
eine mit einem solchen Türblatt versehene Tür, insbesondere Multifunktionstür. Die
Erfindung betrifft insbesondere ein Türblatt in einer Kasten-Deckel-Bauweise, wobei
das erste und das zweite Metallblech als Kastenblech und Deckelblech ausgebildet sind.
[0002] In der
DE 199 34 680 C2 ist ein Türblatt mit umlaufenden Falzbereich beschrieben, bei dem ein bereits in
den vier Randbereichen vorgefälztes Kastenblech und ein nicht gefälztes Deckelblech
aufeinander gelegt werden und danach durch Umbiegung des Deckelbleches unter Bildung
eines Dickfalzes miteinander verbunden werden. Somit sind wenigstens drei Verfahrensschritte
zur Herstellung des Türblattes nötig, nämlich ein erster Umfälzschritt, das Zusammenfügen
und ein zweiter Umfälzschritt nach dem Zusammenfügen.
[0003] In der
DE 10 2005 023 426 B3 ist ein Verfahren offenbart, bei dem sowohl ein Kastenblech als auch ein mit einem
Dickfalz versehenes Deckelblech im Randbereich, jedoch nicht im Falzbereich, ineinander
hakbare Hakenprofile zur Verbindung des Kasten- mit dem Deckelblech aufweisen. Nach
Ineinanderhaken sind die Hakenprofile gegeneinander verschiebbar.
[0004] In der
DE 10 2008 056 502 A1 ist in einem Kastenblech eines Türblattes im Randbereich eine Nut vorgesehen, die
an einem in der Innenseite des Kastenblechs liegenden Schenkel Löcher aufweist. Ein
Deckelblech weist im Randbereich Federn auf, die in die Nut eingreifen, wobei am Ende
der Federn Haken vorgesehen sind, die beim Zusammenfügen von Kasten und Deckel in
die Löcher einrasten. Die beiden Profile werden verbunden, indem das Deckelblech auf
das Kastenblech aufgelegt wird und dann die beiden Bleche zusammengedrückt werden,
so dass die Federn tief in die Nuten eingedrückt werden und die Haken in die Löcher
einrasten.
[0005] Die
WO 82-04281 offenbart ein Türblatt mit zwei symmetrisch ausgebildeten Türblechen. Die Türbleche
weisen an zueinander zu richtenden Ecken Umgreifungen auf, über die die Türbleche
miteinander verbunden werden. Das resultierende Türblatt ist aufgrund der symmetrischen
Ausgestaltung der Türbleche ohne Falz ausgebildet.
[0006] Die
GB 2 254 872 A zeigt ein stumpf ausgeführtes Türblatt. Die seitlichen Randbereiche eines Kasten-
und eines Deckelbleches, die nach Verbindung die Ecken des Türblattes bilden, sind
derart umgebogen, dass sie gemäß einer Feder-Nut-Verbindung ineinander greifen.
[0007] In den Dokumenten
DE 35 34 233 A1,
US 1 848 715,
DE 35 20 500 A1 sowie
DE 28 11 142 A1 sind Türblätter offenbart, bei denen ein Kasten- und ein Deckelblech über ineinander
greifende Eingreifeinrichtungen im Randbereich, nicht jedoch in einem Falzbereich,
miteinander verbunden sind.
[0008] Die
DE 24 37 261 A1 offenbart ein Türblatt in Kasten-Deckel-Bauweise, bei dem sich ein Randbereich des
Kastens an einem zu einem Falzbereich umgefälzten Randbereich des Deckels abstützt,
um so eine feste Verbindung von Kasten und Deckel zu bilden. Die Verbindung wird durch
Einfedern des Kastens in den Deckel hergestellt.
[0009] In der
EP 09 89 277 A2 ist ein Türblatt offenbart, bei dem ein Kastenblech und ein Deckelblech vielfach
derart umgebogen sind, dass sie im Inneren eines Falzbereichs hintereinander greifen
und dass der Falzbereich zu dem eigentlichen Türblatt beabstandet angeordnet ist.
[0010] Die
CH 36 55 19 beschreibt ein Türblatt, bei dem an den Seitenrändern der Türbleche mehrere gebogene
Versteifungsbleche angeschweißt sind, um so eine zwischen die Türbleche eingefügte
Isoliermasse am Platz zu halten.
[0011] Bei allen vorerwähnten bekannten Türblättern in Kasten-Deckel-Bauweise wird üblicherweise
die Türfüllung lose in den Kasten gelegt, und dann wird der Deckel fest mit dem Kasten
verbunden. Der Zusammenhalt der Türblätter erfolgt über die Verbindung von Kastenblech
und Deckelblech entlang der Randbereiche. Zur Erfüllung von Spezialfunktionen, wie
z.B. Einbruchschutz oder Feuerschutzfunktionen, müssen bekannte Türblätter gesondert
versteift werden, beispielsweise durch einen gesonderten Rahmen in dem Türblatt, durch
gesonderte Versteifungsprofile oder durch gesonderte Einlagen, wie z.B. Streifen aus
steifem Material.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist es, ein aus wenigstens zwei Metallblechen mit Füllung dazwischen
gebildetes Türblatt zu schaffen, welches einfach und kostengünstig in Großserie herstellbar
ist, ein hochwertiges Aussehen, insbesondere eine große Planarität der Breitseiten,
zur Verfügung stellt und hohe Schalldämmfähigkeiten besitzt.
[0013] Diese Aufgabe wird durch ein Türblatt mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein
Herstellverfahren zum Herstellen eines solchen Türblatts gemäß dem Nebenanspruch gelöst.
[0014] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Außerdem
wird eine mit einem solchen Türblatt versehene Tür vorgeschlagen.
[0015] Die Erfindung schafft gemäß eines ersten Aspekts davon ein Türblatt gebildet aus
einem ersten Metallblech, einem zweiten Metallblech, die einen Hohlraum zwischen sich
bilden, und einer Türfüllung in dem Hohlraum, wobei die Türfüllung mit dem ersten
und dem zweiten Metallblech verklebt ist, wobei das erste Metallblech mit einem aus
verklebten Flächen und unverklebten Flächen gebildeten ersten Verklebemuster bereichsweise
mit der Türfüllung verklebt ist, wobei das zweite Metallblech mit einem aus verklebten
Flächen und unverklebten Flächen gebildeten zweiten Verklebemuster bereichsweise verklebt
ist.
[0016] Vorzugsweise ist das erste Metallblech ein Kastenblech, welches kastenartig den größten
Teil des Hohlraumes bildet, und ist das zweite Metallblech ein Deckelblech zum Abdecken
des hauptsächlich durch den Kasten gebildeten Hohlraumes. Weiter vorzugsweise sind
das erste Metallblech und das zweite Metallblech an allen vier Randbereichen des Türblattes
fest miteinander verbunden.
[0017] Insbesondere wird mit der erfindungsgemäßen Konstruktion ein Türblatt in sogenannter
Sandwichbauweise geschaffen. Das Türblatt selbst ist ähnlich wie eine Sandwichplatte
derart aufgebaut, dass die Metallbleche mit der Türfüllung selbst über die Breitfläche
verteilt verbunden sind, insbesondere durch Verklebung. In bevorzugter Ausgestaltung
sind die Metallbleche als Kastenblech und Deckelblech und das Türblatt ist in Sandwichbauweise
ausgeführt. In Sandwichbauweise sind Kastenblech, Deckelblech und Türfüllung mehr
oder weniger steif miteinander verbunden, insbesondere durch möglichst großflächige
oder möglichst großflächig verteilte Verklebung.
[0018] Eine Sandwichbauweise ist insbesondere für Türen mit starker mechanischer Belastung
interessant. Zum Beispiel unterliegen Feuerschutztüren im Verlauf eines Brandes durch
die unterschiedliche Temperaturbelastung und die dadurch bedingten unterschiedlichen
Ausdehnungen der Metallbleche einer starken Verspannung, die zu Verbiegungen des Türblatts
führen. Auch für einbruchhemmende Türen ist ein möglichst steifes Türblatt erwünscht.
In bisher bekannten Feuerschutztüren und/oder einbruchhemmenden Türen nach Kasten-Deckel-Bauweise
hat man daher zusätzliche Versteifungen eingebracht, beispielsweise hat man gesonderte
Metallprofile oder Metallrahmen zur Verstärkung der Randbereiche vorgesehen, die zusätzlich
zu den Metallblechen in den Hohlraum eingebracht worden sind. Dies hat die Herstellung
sowohl wegen des zusätzlichen Materials als auch wegen weiterer Arbeitsschritte zum
Herstellen der Versteifung verteuert und das Gewicht erhöht. Erhöhtes Gewicht führt
zu schwieriger Handhabung und zur Verteuerung der Montage, da z.B. Hebewerkzeuge benötigt
werden, und zur Erhöhung von Transportkosten. Sieht man dagegen eine steife flächige
Verbindung zwischen den Metallblechen und der Fülleinlage vor, kann man auf gesonderte
Versteifungen im Randbereich, wie z.B. weitere Blecheinlagen usw. verzichten, was
Herstellung und Montage vereinfacht und Material- und Transportkosten einspart.
[0019] Weiter ist aufgrund einer flächigen steifen und/oder großflächig verteilten Verbindung
zwischen dem jeweiligen Metallblech und der Türfüllung bei dem Türblatt selbst die
Planität verbessert. Insbesondere bei Verwendung von hochwertigen spiegelnden Außenflächen
sind auch kleinere Abweichungen der Türblattbreitseite von der optimalen Ebene sichtbar;
verbessert man die Planarität, so hat dies ein höherwertiges Aussehen zur Folge.
[0020] Die Anmelderin hat daher in internen Versuchen ein Türblatt in Sandwichbauweise entwickelt,
wobei die die Breitseiten bildenden Metallbleche vollflächig über die gesamte Breitseite
hinweg mit der Türfüllung verklebt sind. Das Türblatt hat sich hinsichtlich der geforderten
Eigenschaften einer in sich steifen Konstruktion auch ohne zusätzliche Versteifungseinlage
sowie hinsichtlich der erwünschten Planarität als hervorragend herausgestellt. Auch
Brandversuche in einer Ausführung als Feuerschutztürblatt sind erfolgreich verlaufen.
Allerdings hat sich beim Testen der Schallschutzwerte der neuen Konstruktion herausgestellt,
dass sich gegenüber bisher bekannten Türblatt-Konstruktionen in Kasten-Deckel-Bauweise
der Schallschutzwert um einiges verschlechtert hat.
[0021] Mit der hier bevorzugten Lösung werden sämtliche vorerwähnten Vorteile einer Sandwich-Konstruktion
für Türblätter in Kasten-Deckel-Bauweise und zusätzlich gute Schalldämmwerte erreicht.
[0022] Schallwerte werden z.B. geprüft, indem ein sogenanntes rosa Rauschen auf die mit
dem Türblatt versehene Tür angelegt wird. Insbesondere werden Schwingungen mit sehr
unterschiedlichen Frequenzen im Frequenzbereich von tiefen Schallfrequenzen bis hin
zu sehr hohen Schallfrequenzen auf einer Seite angelegt, und dann wird auf der schallabgewandten
Seite der Tür gemessen, welche Schallleistungen übertragen werden.
[0023] Bei vollflächig verklebten Türblättern hat man festgestellt, dass insbesondere in
einem Frequenzbereich um etwa 500 Hz einen Einbruch in der Schalldämmung, oder auch
mehrere Einbrüche über die unterschiedlichen Frequenzen hinweg gibt. Aufgrund der
in sich steiferen Konstruktion hat sich somit der Schallschutzwert verschlechtert.
[0024] Bei früheren Türblattkonstruktionen der Hörmann KG Freisen mit konventioneller Kasten-Deckel-Bauweise
war es durch kleinere Modifikationen, beispielsweise Ansetzen zusätzlicher Dichtungen,
sehr einfach möglich, eine Schallschutztür zu erreichen. Es war also möglich, nur
durch wenige Zusatzelemente aus einer Standardtür eine Schallschutztür zu machen.
[0025] Mit der erfindungsgemäßen Lösung einer nur bereichsweisen Verklebung nach bestimmten
Verklebungsmustern lassen sich jedoch die Vorteile der Sandwichbauweise mit der früheren
einfachen Aufrüstung zur Schallschutztür erreichen.
[0026] Um den Vorteil einer einfachen Aufrüstung zum Schallschutztürblatt mit optimaler
Wirkung zu erreichen, sind unterschiedliche Verklebungsmuster getestet worden.
[0027] Es hat sich dabei als vorteilhaft für den Schallschutzwert herausgestellt, wenn das
erste und das zweite Verklebemuster unterschiedlich ausgebildet sind. Besonders bevorzugt
sind das erste und das zweite Verklebemuster zwar gleichartig, jedoch invers zueinander
ausgeführt. Dadurch lässt sich in einfacher Art und Weise eine wechselseitige Verklebung
erreichen.
[0028] Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass in Draufsicht auf eine Breitseite des Türblatts
gesehen, verklebte Flächen des einen Verklebemusters mit unverklebten Flächen des
anderen Verklebemusters überlappen.
[0029] Insbesondere haben sich alternierende Abfolgen von verklebten Flächen und unverklebten
Flächen als vorteilhaft zum Erhöhen der Schalldämmung herausgestellt.
[0030] Es ist daher bevorzugt, dass in einer vertikalen und/oder in einer horizontalen Richtung
verlaufend über die Verklebemuster hinweg gesehen verklebte und unverklebte Flächen
abwechselnd nebeneinander angeordnet sind.
[0031] Besonders bevorzugt ist, dass in wenigstens einem der Verklebemuster verklebte und
unverklebte Flächen in schachbrettartig angeordneten Feldern vorgesehen sind.
[0032] Der beste Schallschutzwert bei bisher untersuchten Verklebemustern ist erreicht worden
bei einer Art Schachbrettverklebemuster, wo auf den einen Feldern - entsprechend beispielsweise
den weißen Feldern eines Schachbretts - auf der Seite des ersten Metallblechs, z.B.
auf der Kastenseite, geklebt wird, und auf den verbleibenden anderen Feldern - entsprechend
beispielsweise den schwarzen Feldern eines Schachbretts - auf der Seite des zweiten
Metallblechs, z.B. auf der Deckelseite, geklebt wird.
[0033] Die Felder müssen nicht schachbrettartig verteilt sein. Die zu verbindenden Flächen
sind vorzugsweise in Zeilen und in Spalten in unterschiedliche Felder-Felder mit Verklebung
und Felder ohne Verklebung - aufgeteilt, die sowohl in Zeilen als auch in Spalten
alternierend vorgesehen sind. Vorzugsweise sind auf beiden Seiten - Verbindung mit
dem ersten Metallblech einerseits und Verbindung mit dem zweiten Metallblech andererseits
- gleichartige, aber inverse Feldverteilungen vorgesehen.
[0034] Die verklebenden Felder müssen nicht vollständig verklebt werden. Es hat sich herausgestellt,
dass eine nur teilweise Verklebung vorteilhaft ist. Beispielsweise weist jedes Feld
mit Verklebung einen Verklebungsstreifen auf, der sich in einer Dimension - z.B. Breite
oder Höhe des Feldes - quer durch das ganze Feld zieht und in der zweiten Dimension
nur einen Teilbereich des Feldes überdeckt. Bei einem Schachbrettmuster ist beispielsweise
bevorzugt, dass jedes Feld mit Verklebung einen mittleren, vertikal die gesamte Höhe
des Feldes überdeckenden Verklebungsstreifen aufweist, dessen Breite jedoch nur einen
Bruchteil der Breite des Feldes beträgt. Beispielsweise beträgt die Ausdehnung des
Verklebungsstreifens zwischen 10% und 80%, vorzugsweise zwischen 15% und 30% und insbesondere
25% der Ausdehnung des mit Klebung zu versehenden Feldes. Durch die Breite, Anordnung
und Orientierung des Verklebungsstreifens pro Feld lassen sich unterschiedliche Schalldämmeigenschaften
erzielen. Die jeweils optimale Anordnung lässt sich je nach gewünschter Schalldämmfunktion
durch wenige Versuche erreichen.
[0035] Insbesondere wird eine wechselseitige Verklebung bevorzugt, wodurch man die Konstruktion
insgesamt akustisch weich gestalten kann, da die Türfüllung nur auf einer Seite jeweils
geklebt ist und auf der anderen Seite ausweichen kann.
[0036] An Randbereichen kann ein solches Verklebemuster mit nur bereichsweiser Verklebung
jedoch nachteilig für den Feuerschutz sein. Um die Verspannungskräfte aufzunehmen
sind für Türblätter für Feuerschutztüren steifere Randbereiche und insbesondere eine
besonders steife Konstruktion im oberen Bereich der eingebauten Tür erwünscht. Da
Wärme nach oben steigt, ist der obere Randbereich der im Brandfall in der Regel am
stärksten belastete Bereich, weswegen eine besonders steife Verbindung in diesem oberen
Bereich bevorzugt ist.
[0037] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist daher vorgesehen, dass an wenigstens einem
Randbereich, insbesondere an einem oben horizontal anzuordnenden Randbereich, eine
vollflächige Verklebung zwischen Metallblech und Türfüllung vorgesehen ist, die großflächiger
als die bereichsweise Verklebung innerhalb des zugeordneten Verklebemusters ausgebildet
ist.
[0038] Zur weiteren Versteifung und Vereinfachung der Herstellung ist weiter bevorzugt,
dass die Metallbleche an Randbereichen mit einander hinterhakenden
[0039] Profilierungen versehen sind und durch eine Hinterhakung der Profilierungen miteinander
verbunden sind.
[0040] Die Erfindung betrifft auch eine Tür, insbesondere Feuerschutztür mit Schallschutzfunktion,
gekennzeichnet durch ein Türblatt gemäß einem der obigen Aspekte und eine Zarge.
[0041] Weiter schafft die Erfindung gemäß eines weiteren Aspekts davon ein Herstellverfahren
zum Herstellen eines Türblatts, mit den Schritten:
Bereitstellen eines ersten Metallblechs und eines zweiten Metallblechs, wobei die
Metallbleche derart gestaltet werden, dass sie zwischen sich einen Türblatthohlraum
definieren,
Bereitstellen einer Türfüllung zum Füllen des Türblatthohlraums,
bereichsweises Verkleben der Türfüllung mit einem ersten Verklebemuster mit dem ersten
Metallblech und
bereichsweises Verkleben der Türfüllung mit einem zweiten Verklebemuster mit dem zweiten
Metallblech.
[0042] Es ist bevorzugt, dass das erste und das zweite Verklebemuster unterschiedlich ausgebildet
werden. Besonders bevorzugt sind das erste und das zweite Verklebemuster zwar gleichartig,
jedoch invers zueinander ausgeführt. Dadurch lässt sich in einfacher Art und Weise
eine wechselseitige Verklebung erreichen.
[0043] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist bevorzugt, dass in Draufsicht
auf eine Breitseite des Türblatts gesehen das erste Metallblech an Flächenbereichen
mit der Türfüllung verklebt wird, wo die Türfüllung und das zweite Metallblech unverklebt
bleiben und/oder dass in Draufsicht auf eine Breitseite des Türblatts gesehen das
zweite Metallblech an Flächenbereichen mit der Türfüllung verklebt wird, wo die Türfüllung
und das erste Metallblech unverklebt bleiben.
[0044] Besonders bevorzugt ist, dass über eine vertikale und/oder über eine horizontalen
Richtung verlaufend hinweg alternierend Felder mit Verklebung und Felder ohne Verklebung
zwischen Türfüllung und jeweiligem Metallblech vorgesehen werden. Vorzugsweise bleiben
die Türfüllung und das jeweilige Metallblech in den Feldern ohne Verklebung lose zueinander
und sind dort nicht verbunden.
[0045] Es ist daher besonders bevorzugt, dass zum Verbinden der Metallbleche und der Türfüllung
die jeweilige Grenzfläche zwischen Metallblech und Türfüllung in Felder mit Verklebung
und Felder ohne Verklebung derart aufgeteilt wird, dass sich Felder mit Verklebung
und Felder ohne Verklebung sowohl spaltenweise als auch zeilenweise miteinander abwechseln,
wobei die Felder mit Verklebung vorzugsweise einen Verklebungsstreifen aufweisen,
der sich in einer Dimension quer durch das Feld erstreckt und in der anderen Dimension
eine geringere Ausdehnung als das Feld mit Verklebung aufweist.
[0046] Die Felder können unterschiedliche Formen aufweisen. Um eine einfache gleichmäßige
Verteilung über die Grenzfläche zu erreichen, sind Formen bevorzugt, die sich gleichmäßig
über eine Fläche verteilen lassen, wie z.B. Quadrate, gleichseitige Dreiecke, regelmäßige
Sechsecke, regelmäßige Achtecke usw. Die Felder können alle gleich ausgestaltet oder
auch bereichsweise unterschiedlich ausgestaltet sein.
[0047] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das erste und/oder das zweite Metallblech schachbrettartig
mit der Türfüllung verklebt werden, insbesondere in wechselseitiger Verklebung.
[0048] Es ist bevorzugt, dass wenigstens eines der Metallbleche an wenigstens einem Randbereich
des Türblatts, insbesondere an einem oben horizontal anzuordnenden Randbereich, vollflächig
mit der Türfüllung verklebt wird.
[0049] Vorzugsweise wird eine obere Teilfläche der Grenzfläche zwischen Türfüllung und Metallblech,
die sich von dem oben horizontal anzuordnenden Rand der Türfüllung bis zu einem Teil
deren Höhenerstreckung, beispielsweise 5%, 10%, 15% oder 20% oder Zwischenwerte hierzu,
erstreckt und die sich in horizontaler Breitenrichtung (bei bestimmungsgemäßen Gebrauch
des Türblattes gesehen) über die gesamte Breite der Türfüllung erstreckt, vollflächig
verklebt. Dadurch wird in diesem oberen Randbereich eine besonders steife Konstruktion
über die gesamte Türblattbreite erreicht, um Verspannungen im Brandfall in diesem
Bereich entgegenzuwirken.
[0050] Besonders bevorzugt ist, dass die Metallbleche an Randbereichen mit Hinterhakungsprofilen
zur gegenseitigen Hinterhakung versehen werden und dass die Metallbleche nach Einbringung
der Türfüllung in eines der Metallbleche und Aufbringen von Klebstoff gemäß dem jeweiligen
Verklebungsmuster mit hinterhakenden Hinterhakungsprofilen aufeinander geschoben werden.
Durch diese Art der Hinterhakung lässt sich eine besonders einfache Montage der Metallbleche
erreichen. Hinterhakungsprofile können an den einzelnen Metallblechen noch relativ
einfach über Rollwerkzeuge oder dergleichen hergestellt werden, so dass auch kompliziertere
Hinterhakungsprofilformen an den Randbereichen ausformbar sind. Es kann so ganz ohne
Nachbearbeitungsschritte oder eventuell nur mit geringen Nachbearbeitungsschritten,
beispielsweise zusätzliches Andrücken oder Zusammendrücken der Hinterhakungsprofile
nach Zusammenschieben der Metallbleche, gearbeitet werden.
[0051] Wenngleich sich in Versuchen ein Schachbrettmuster als Verklebemuster als besonders
wirksam zur Schalldämmung herausgestellt hat, ist die Erfindung nicht auf dieses Verklebemuster
beschränkt. Es können unterschiedliche Verklebemuster eingesetzt werden. Vorzugsweise
sind alternierende Muster mit verklebten Feldern und unverklebten Feldern vorgesehen.
Besonders bevorzugt sind das erste und das zweite Verklebungsmuster komplementär zueinander,
so dass dort, wo beim ersten Verklebungsmuster ein verklebtes Flächenfeld vorgesehen
ist, beim zweiten Verklebungsmuster ein Flächenfeld ohne Verbindung zwischen Metallblech
und Füllung vorgesehen ist und umgekehrt. Insbesondere ist eine wechselseitige bereichsweise
Verklebung mit unterschiedlichen Mustern vorgesehen.
[0052] Ein Vorteil der hier vorgeschlagenen Verklebung ist auch, dass innerhalb der Füllung
materialeinheitlich gearbeitet sein kann. Es kann also auch eine einzige über die
gesamte Breitfläche hinweg gesehen materialeinheitliche Füllung - z.B. Dämmstoffmatte
basierend auf Mineralfasermaterial, wie z.B. mit wenigstens einer oder mehreren Mineralfaserwolllage(n)
- vorgesehen werden; oder es kann die Füllung ganz auf eine wesentliche Funktion,
wie z.B. die Feuerschutzfunktion, abgestellt werden, ohne sich um die Schallfunktion
zu kümmern. Diese Füllung lässt sich dann durch bereichsweise Verklebung akustisch
weich gestalten.
[0053] Im Folgenden werden weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Herstellverfahrens und
des Türblatts erläutert.
[0054] Besonders bevorzugt werden die Verklebemuster in einem Verfahren zum Herstellen eines
wenigstens zweiseitig gefälzten Türblattes aus Metallblechen in Kasten- und Deckelbauweise
sowie bei einem solchen Türblatt eingesetzt.
[0055] Gefälzte Türblätter haben den Vorteil, dass sie bei geschlossener Tür über einen
Vorsprung an der Türzarge liegen. Da kein sichtbarer Spalt zwischen dem Türblatt und
der Zarge vorhanden ist, schaffen diese Türen meist einen besseren Wärme-und Schallschutz
als Türblätter mit stumpfem Abschluss und sind insbesondere zur Verwendung bei Brandschutztüren
besonders geeignet.
[0056] Bei bisher bekannten gefälzten Türblättern sind zwar Hinterhakeinrichtungen bekannt,
über die ein Kastenblech mit einem Deckelblech verbunden werden kann, diese sind jedoch
zumeist nicht im Falzbereich, sondern in einem Randbereich neben dem Falz angeordnet.
Eine solche Anordnung macht die Verbindung sichtbar, was aus optischen Gründen häufig
nicht gewünscht und anfällig für negative Einwirkungen von außen ist.
[0057] Wenn die Hinterhakungen jedoch im Falzbereich selbst angeordnet sind, führt dies
häufig zu aufwändigen Verbindungsverfahren, da bei umlaufenden Hinterhakungen auf
allen vier Seiten des Türblattes die Bleche zunächst vorgebogen werden müssen, dann
aufeinander gelegt und dann zum Bilden des Falzbereiches weiter prozessiert werden
müssen, indem sie wieder umgebogen werden.
[0058] Daher zielen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung darauf, ein Verfahren zum
Herstellen eines optisch ansprechenden Türblattes in Kasten- und Deckelbauweise zur
Verfügung zu stellen, das einfach und kostengünstig herzustellen ist, bzw. ein entsprechen
optisch hochwertiges Türblatt zur Verfügung zu stellen.
[0059] Besonders bevorzugt ist zur Verbindung der Metallbleche ein Verfahren zum Herstellen
eines gefälzten Türblattes aus Metallblechen in Kasten- und Deckelbauweise vorgesehen,
das die folgenden Schritte aufweist:
- a) Bereitstellen eines Kastenbleches und eines Deckelbleches zum Bilden von Kasten
und Deckel;
- b) Umfälzen von zwei parallelen Randbereichen an entsprechenden parallelen Rändern
des Kastenbleches und des Deckelbleches, um einander in Längsrichtung der Randbereiche
verschiebbar hintergreifende Hintergreifeinrichtungen innerhalb zweier paralleler
Türfalze zu bilden;
- c) Umfälzen wenigstens eines dritten Randbereichs von Kastenblech und Deckelblech,
so dass an einem der Bleche eine Aufnahmenut und an dem anderen der Bleche eine in
die Aufnahmenut in Verschieberichtung einführbare Feder entsteht;
- d) Zusammenfügen von Kastenblech und Deckelblech durch Ineinanderhaken der Hintergreifeinrichtungen
und Verschieben, bis die Feder in die Aufnahmenut eingreift.
[0060] Die Gliederung mit Buchstaben a), b) c) und d) ist rein der einfacheren Bezugnahme
wegen gewählt und beinhaltet keine Aussage über eine bestimmte Reihenfolge. Insbesondere
ist die Reihenfolge der Schritte b) und c) beliebig.
[0061] Mit einem solchen Verfahren wird ein Türblatt gebildet, das wenigstens an drei Seiten
einen Falzbereich aufweist, der nach Einbau des Türblattes in eine Türzarge die Türzarge
abdichtet. So ist die Tür insbesondere als Brandschutztür geeignet.
[0062] Die Verbindungen liegen in den Falzbereichen und sind somit keinen negativen Einflüssen
von außen ausgesetzt bzw. nicht sichtbar.
[0063] Die Hintergreifeinrichtungen an den Randbereichen des Kastenbleches und des Deckelbleches
sind derart ausgebildet, dass sie während der Herstellung, nachdem sie hintergreifend
ineinander gefügt worden sind, dennoch in Längsrichtung gegeneinander verschiebbar
sind. So kann einfach nach bereits durchgeführtem Umfälzen der Randbereiche das Deckelblech
auf das Kastenblech aufgelegt werden und die beiden Bleche durch gegeneinander Verschieben
miteinander verbunden werden. Vorteilhafterweise kann auf weitere Umformschritte verzichtet
werden. Z.B. ist ein weiteres Umfälzen im Falzbereich nicht mehr nötig. Das gesamte
Verfahren wird somit einfacher und kostengünstiger.
[0064] In einem dritten Randbereich, der zu den ersten beiden parallelen Randbereichen orthogonal
angeordnet ist, ist an einem der Bleche eine Aufnahmenut vorgesehen und an dem anderen
der Bleche eine Feder. Unter "Feder" ist dabei eine zum Eingriff in eine Nut nach
Art einer Nut-Feder-Verbindung ausgebildete Eingreifanordnung zu verstehen. Bei Verschieben
des Kastenbleches gegen das Deckelblech wird die Feder in die Aufnahmenut eingefügt
und somit die Bleche auch in dem dritten Randbereich eng miteinander verbunden. Auch
hier ist die Verbindung bereits vor Zusammenfügen der Bleche z.B. durch Umfälzen der
Bleche vorhanden, vorzugsweise derart, dass keine weiteren Umformschritte nach erfolgtem
Zusammenfügen mehr nötig sind.
[0065] Vorzugsweise wird ein vierter Randbereich des Kastenblechs und Deckelblechs umgefälzt,
so dass an einem der Bleche eine zweite Aufnahmenut und an dem anderen der Bleche
eine in die Aufnahmenut in Verschieberichtung einführbare zweite Feder entsteht. So
ist auch in einem vierten Falzbereich eine feste Verbindung zwischen Kasten- und Deckelblech
vorgesehen, die es dennoch vorteilhaft ermöglicht, durch lediglich einmaliges Umfälzen
und nachfolgendes Einschieben die feste Verbindung von Kasten- und Deckelblech bereit
zu stellen. Der vierte Randbereich verläuft vorzugsweise parallel zu dem dritten Randbereich
und orthogonal zu den ersten beiden parallelen Randbereichen.
[0066] In besonders bevorzugter Ausgestaltung weist Schritt d) wenigstens einen der Schritte
d1) Auftragen einer Kleberschicht auf das Kastenblech zwischen den umgefälzten vier
Randbereichen;
d2) Einlegen einer Isoliereinlage auf die Kleberschicht; und/oder
d3) Auftragen einer Kleberschicht auf die Isoliereinlage auf.
[0067] Das Türblatt kann so vorzugsweise durch einfaches Verkleben einer Isoliereinlage
zwischen dem Kasten- und Deckelblech mit Brandschutzmaterial ausgestattet werden.
Weiter wird vorteilhaft auch die Verbindung enger, wenn zusätzlich Kleberschichten
eingebracht sind. So wird vorteilhaft vermieden, dass das Türblatt an irgendeiner
Stelle im Prozess geschweißt, genietet und/oder geschraubt werden muss, und die Herstellung
wird weiter vereinfacht und kostengünstiger.
[0068] Insbesondere werden hier die Kleberschichten in vorbestimmten Verklebungsmustern
nur bereichsweise aufgetragen, wie dies oben erläutert ist.
[0069] Eine weitere vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung schafft ein Türblatt mit einem
Kasten- und einem Deckelblech, das an zwei parallelen Randbereichen an entsprechenden
parallelen Rändern des Kasten- und Deckelbleches einander in Längsrichtung der Randbereiche
verschiebbar hintergreifende Hintergreifeinrichtungen aufweist, wobei an einem dritten
Randbereich eines der Bleche eine Aufnahmenut und an dem anderen der Bleche eine in
die Aufnahmenut in Verschieberichtung einführbare Feder gebildet ist.
[0070] Ein solches Türblatt ist besonders einfach mit dem oben beschriebenen Verfahren herstellbar
und bedarf lediglich zweier Prozessschritte, nämlich dem Umfälzen der ersten, zweiten
und dritten Randbereiche und danach dem Aufeinanderlegen und gegeneinander Verschieben
von Kasten und Deckel, so dass das Kasten- und Deckelblech zu dem Türblatt verbunden
werden.
[0071] Vorteilhaft ist eine erste Hintergreifeinrichtung als erstes U-Profil mit einem inneren
Schenkel, einem äußeren Schenkel und einem ersten Steg dazwischen ausgebildet. Besonders
bevorzugt ist der äußere Schenkel in einem Winkel größer als 90° zu dem ersten Steg
abgewinkelt. Das U-Profil ist somit vorteilhaft nach innen abgewinkelt und ein Gegenstück
kann sich an dem nach innen abgewinkelten äußeren Schenkel abstützen.
[0072] Vorzugsweise ist eine zweite Hintergreifeinrichtung zum Umgreifen der ersten Hintergreifeinrichtung
ausgebildet. Dabei ist vorteilhaft die zweite Hintergreifeinrichtung als zweites U-Profil
mit einem oberen Schenkel, einem unteren Schenkel und einem zweiten Steg dazwischen
ausgebildet, wobei an dem unteren Schenkel eine Abwinklung um mehr als 90° nach innen
gebildet ist. Diese Abwinklung kann sich einfach an dem äußeren Schenkel des ersten
U-Profils abstützen. Da die zweite Hintergreifeinrichtung weiter die erste Hintergreifeinrichtung
und somit vorteilhaft auch den äußeren Schenkel umgreift, können die beiden Bleche
einfach mit einander verbunden werden, indem das erste U-Profil in das zweite U-Profil
eingeschoben wird.
[0073] Ist vorzugsweise die Abwinklung in dem gleichen Winkel abgewinkelt wie der Winkel
zwischen dem ersten Steg und dem äußeren Schenkel, so liegen der äußere Schenkel sowie
die Abwinklung parallel zueinander und stützen sich aneinander ab. Sie können besonders
dicht zueinander angeordnet werden, ohne dass bei der Verschiebung eine unerwünschte
Verhakung entsteht, die verhindert, dass das Kasten- zu dem Deckelblech weiter verschoben
wird. Dennoch ist durch das enge Anliegen der Abwinklung und des äußeren Schenkels
eine feste Verbindung zwischen dem Kasten- und dem Deckelblech vorzugsweise gewährleistet.
[0074] In besonders bevorzugter Ausgestaltung ist die Abwinklung an einem Umschlag des unteren
Schenkels ausgebildet. Weist der untere Schenkel des zweiten U-Profils vorteilhaft
einen Umschlag auf, wird er stabiler gegenüber Verbiegung. Die Stabilität wird insgesamt
über die Abwinklung auf den gesamten Falzbereich des Türblattes übertragen, so dass
der Umschlag nicht nur den unteren Schenkel des zweiten U-Profils stabilisiert, sondern
vorteilhaft auch gleichzeitig den gesamten Falzbereich des Türblattes.
[0075] Das erste U-Profil ist vorzugsweise zum Umgreifen der Abwinklung ausgebildet. Somit
umgreift nicht nur das zweite U-Profil das erste U-Profil und bildet eine erste Verbindung,
sondern das erste U-Profil umgreift auch einen Teil des zweiten U-Profils, so dass
eine zweite Verbindung vorhanden ist. Dies macht die Verbindung von Kasten- und Deckelblech
vorzugsweise besonders fest.
[0076] Besonders bevorzugt ist die erste Hintergreifeinrichtung an dem Kastenblech und die
zweite Hintergreifeinrichtung an dem Deckelblech gebildet. So können die Hintergreifeinrichtungen
in dem Falzbereich angeordnet werden, ohne dass auf den Breitseiten des Kasten- bzw.
des Deckelblechs Vorsprünge durch umgeschlagene Randbereiche der Bleche entstehen.
[0077] Vorzugsweise ist ein vierter Randbereich des Kasten- und des Deckelblechs umgefälzt,
wobei an einem der Bleche eine zweite Aufnahmenut und an dem anderen der Bleche ein
in die Aufnahmenut in Verschieberichtung einführbare zweite Feder gebildet ist. Somit
ist das Türblatt nicht nur an den Längsseiten, sondern auch an beiden Stirnseiten
durch feste Verbindung des Kasten- und Deckelblechs miteinander gebildet.
[0078] Vorteilhaft ist der dritte Randbereich zu einem dritten U-Profil mit einem ersten
geraden Schenkel, einem Aufnahmeschenkel und einem dritten Steg dazwischen umgefälzt,
wobei die erste Aufnahmenut an einem zweiten Umschlag an dem Aufnahmeschenkel ausgebildet
ist, wobei der vierte Randbereich zu einem vierten U-Profil mit einem Federschenkel,
einem zweiten geraden Schenkel und einem vierten Steg dazwischen umgefälzt ist, wobei
die zweite Feder durch den Federschenkel gebildet ist.
[0079] Somit sind auch am dritten und vierten Randbereich Umschläge an einem der Bleche
vorgesehen, die die Stabilität der Verbindung in dem Falzbereich vorteilhaft erhöhen.
Die U-Profile sind hier vorzugsweise geradlinig ausgestaltet, d.h. die Schenkel der
U-Profile sind im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. So wird vorzugsweise
verhindert, dass eine Verhakung während des Zusammenschiebens des Kasten- und Deckelblechs
entsteht und ein vollständiges Ineinanderschieben der Bleche verhindert.
[0080] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Darin zeigt:
- Fig. 1
- einen Horizontalschnitt durch ein Türblatt;
- Fig. 2
- einen Vertikalschnitt durch das Türblatt;
- Fig. 3
- ein Kastenblech zum Bilden des Türblatts;
- Fig. 4
- ein Deckelblech zum Bilden des Türblatts;
- Fig. 5
- das Kastenblech aus Fig. 3 mit eingebrachten Verstärkungen;
- Fig. 6
- das Kastenblech aus Fig. 5 mit Kleberschicht;
- Fig. 7
- das Kastenblech aus Fig. 6 mit auf die Kleberschicht aufgelegter Isoliereinlage;
- Fig. 8
- das Kastenblech aus Fig. 7 mit einer auf die Isoliereinlage aufgebrachten weiteren
Kleberschicht sowie das Deckelblech aus Fig. 4;
- Fig. 9
- das Türblatt mit teilweise zusammengeschobenem Kastenblech und Deckelblech;
- Fig. 10
- das Türblatt mit fast vollständig zusammengeschobenem Deckelblech und Kastenblech;
- Fig. 11
- das Türblatt aus Fig. 1 mit vollständig zusammengeschobenem Kasten- und Deckelblech;
- Fig. 12
- einen Längsschnitt durch das Türblatt in der Situation der Fig. 10;
- Fig. 13
- eine Ansicht auf eine erste Ausführungsform einer mit dem Türblatt versehenen Tür
von der Deckelblech-Seite aus gesehen mit angedeutetem Verklebemuster zwischen Deckelblech
und Isoliereinlage;
- Fig. 14
- eine Ansicht auf die Tür von Fig. 13 von der Kastenseite aus gesehen mit angedeutetem
Verklebemuster zwischen Kastenblech und Isoliereinlage;
- Fig. 15
- eine schematische Darstellung eines Verklebemusters einer weiteren Ausführungsform
des Türblattes auf der Kastenseite; und
- Fig. 16
- eine schematische Darstellung des Verklebemusters des Türblatts von Fig. 15 auf der
Deckelseite.
[0081] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt (Horizontalschnitt) durch ein Türblatt 10 für eine
Multifunktionstür, und Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt (Vertikalschnitt) durch das
Türblatt 10. Das Türblatt 10 weist ein erstes Metallblech 200 und ein zweites Metallblech
202 auf, die einen Hohlraum 204 dazwischen bilden, der mit einer Türfüllung 206 befüllt
ist. Die Türfüllung 206 ist mit einer in einem ersten Verklebemuster 208 aufgetragenen
ersten Kleberschicht 106 mit dem ersten Metallblech 200 lediglich bereichsweise verklebt
und mit einer in einem zweiten Verklebemuster 212 aufgetragenen zweiten Kleberschicht
106a mit dem zweiten Metallblech 202 lediglich bereichsweise verklebt. Die Verklebemuster
208, 212 werden weiter unten noch näher erläutert.
[0082] Das Türblatt 10 weist als erstes Metallblech 200 ein Kastenblech 12 sowie als zweites
Metallblech 202 ein Deckelblech 14 auf, die an jeweils zwei parallelen Randbereichen
16, 18 miteinander verbunden sind. Die ersten Randbereiche 16 sowie die zweiten Randbereiche
18 sind jeweils umgefälzt, um Hintergreifeinrichtungen 20, 21 zu bilden. Da die Hintergreifeinrichtungen
20, 21 an dem ersten Randbereich 16 symmetrisch zu den Hintergreifeinrichtungen 20,
21 an dem zweiten Randbereich 18 ausgebildet ist, werden im Folgenden nur die Hintergreifeinrichtungen
20, 21 an dem ersten Randbereich 16 beschrieben.
[0083] Das Kastenblech 12 ist zum Bilden eines Kastens 22 umgefälzt und weist weiter an
seinem ersten Randbereich 16, der an einer Bandseite 23 gebildet ist, durch Umfälzung
ein erstes U-Profil 24 auf. Das erste U-Profil 24 ist durch einen inneren Schenkel
26, einen äußeren Schenkel 28 sowie einem ersten Steg 30 dazwischen definiert. Der
äußere Schenkel 28 des ersten U-Profils 24 ist relativ zu dem ersten Steg 30 um mehr
als 90° abgewinkelt und somit in Richtung auf den inneren Schenkel 26 schräg zulaufend
ausgerichtet.
[0084] Das Deckelblech 12 ist zum Bilden eines Deckels 32 abgewinkelt und weist an seinem
ersten Randbereich 16 durch Abwinklung ein zweites U-Profil 34 auf. Das zweite U-Profil
34 ist durch einen oberen Schenkel 36, einen unteren Schenkel 38 sowie einen zweiten
Steg 40 dazwischen definiert. Der untere Schenkel 38 weist eine Abwinklung 42 auf,
die relativ zu dem unteren Schenkel 38 in einem Winkel von mehr als 90° nach innen
gebogen ist. Somit ist die Abwinklung 42 auf den oberen Schenkel 36 hin in das Innere
des zweiten U-Profils 34 gerichtet.
[0085] Zusätzlich weist der untere Schenkel 38 einen ersten Umschlag 44 auf, an dessen Ende
sich die Abwinklung 42 anschließt.
[0086] Das erste U-Profil 24 und das zweite U-Profil 34 sind somit derart ausgebildet, dass
sie sich gegenseitig hintergreifen können, so dass das erste U-Profil 24 die erste
Hintergreifeinrichtung 20 und das zweite U-Profil 34 die zweite Hintergreifeinrichtung
21 ausbildet. Das erste U-Profil 24 umgreift dabei mit dem abgewinkelten äußeren Schenkel
28 die Abwinklung 42, die an dem zweiten U-Profil 34 gebildet ist. Gleichzeitig umgreift
das zweite U-Profil 34 mit dem oberen Schenkel 36, dem unteren Schenkel 38 sowie dem
zweiten Steg 40 den ersten Steg 30 und den äußeren Schenkel 28 des ersten U-Profils
24.
[0087] Die Abwinklung 42 sowie der äußere Schenkel 28 stützen sich - insbesondere unter
Vorspannung - aneinander ab und bilden so eine enge Verbindung des Kastenblechs 12
mit dem Deckelblech 14. Dies wird durch den schrägen Verlauf der beiden äußersten
freien Randstreifen (Abwinklung 42 und Schenkel 28) unterstützt.
[0088] Weiter ist an dem gezeigten Türblatt 10 ein Schloss 46 mit einem Schnäpper 50 an
einer längsseitigen Stirnseite 52, der Schlossseite 53, vorgesehen.
[0089] Durch die gezeigte Ausbildung der Hintergreifeinrichtungen 20, 21, können diese ineinander
greifen und somit das Kastenblech 12 mit dem Deckelblech 14 verbinden. Bei der Montage
bleiben, trotz dieses Hintergriffs, das Kastenblech 12 und das Deckelblech 14 jedoch
in Längsrichtung gegeneinander verschiebbar.
[0090] In Fig. 2, die den Längsschnitt (Vertikalschnitt) durch das Türblatt 10 zeigt, ist
die Längsrichtung, in die das Kastenblech 12 und das Deckelblech 14 bei der Montage
gegeneinander verschiebbar sind, durch einen Pfeil 48 angedeutet.
[0091] An einem dritten Randbereich 54 - hier der oben horizontal anzuordnende Randbereich
- sind das Kastenblech 12 und das Deckelblech 14 derart umgefälzt, dass eine erste
Nut-Feder-Verbindung 56 entsteht. Dazu ist an dem Deckelblech 14 an dem dritten Randbereich
54 eine erste Aufnahmenut 58 gebildet.
[0092] Der dritte Randbereich 54 des Deckelblechs 14 ist zu einem dritten U-Profil 60 umgefälzt
und weist einen ersten geraden Schenkel 62, einen Aufnahmeschenkel 64 sowie einen
dritten Steg 66 dazwischen auf. Der Aufnahmeschenkel 64 ist zum Bilden der ersten
Aufnahmenut 58 mit einem zweiten Umschlag 68 versehen. Am Ende des zweiten Umschlags
68 ist durch weiteres Umfälzen des Aufnahmeschenkels 64 die erste Aufnahmenut 58 gebildet.
Die Aufnahmenut 58 weist einen oberen Nutschenkel 70 auf, der zu dem ersten geraden
Schenkel 62 hin abgeknickt verläuft.
[0093] Das Kastenblech 12 ist in dem dritten Randbereich 54 im Wesentlichen senkrecht zum
Bilden einer ersten Feder 72 abgewinkelt. Diese erste Feder 72 wird bei gegeneinander
Verschieben des Kastenblechs 12 zu dem Deckelblech 14 in die erste Aufnahmenut 58
eingeschoben, so dass auch in dem dritten Randbereich 54 eine Verbindung zwischen
Kastenblech 12 und Deckelblech 14 entsteht. Durch die besondere Formgebung des oberen
Nutschenkels 70 drückt dieser obere Nutschenkel 70 die erste Feder gegen den zweiten
Umschlag 68 und hält sie fest in Position.
[0094] An einem vierten Randbereich 74 von Kastenblech 12 und Deckelblech 14 - hier der
unten horizontal anzuordnende Randbereich - ist eine zweite Nut-Feder-Verbindung 76
gebildet. Dazu ist das Deckelblech 14 in dem vierten Randbereich 74 zum Bilden einer
zweiten Aufnahmenut 78 umgefälzt.
[0095] Die zweite Aufnahmenut 78 ist an einem dritten Umschlag 80 an dem vierten Randbereich
74 des Deckelblechs 14 gebildet. Ein unterer Nutschenkel 82 verläuft im Wesentlichen
parallel zu dem dritten Umschlag 80 und somit nicht wie der obere Nutschenkel 70 geknickt,
um die eingeschobene Feder eingeklemmt zu halten.
[0096] Das Kastenblech 12 ist zum Bilden einer zweiten Feder 84 in dem vierten Randbereich
74 zu einem vierten U-Profil 86 umgefälzt. Das vierte U-Profil 86 weist dabei einen
Federschenkel 88, einen zweiten geraden Schenkel 90 sowie einen vierten Steg 92 dazwischen
auf. Der zweite gerade Schenkel 90 sowie der Federschenkel 88 verlaufen im Wesentlichen
parallel, wobei der Federschenkel 88 die zweite Feder 84 bildet.
[0097] An dem Kastenblech 12 ist durch Abwinklung ein Aufnahmebereich 93 gebildet, in den
eine Rauchschutzdichtung (nicht gezeigt) oder eine Schallschutzdichtung (nicht dargestellt)
eingefügt werden kann.
[0098] Beim gegeneinander Verschieben des Kastenblechs 12 zu dem Deckelblech 14 wird die
zweite Feder 84 in die zweite Aufnahmenut 78 eingeschoben, so dass auch in dem vierten
Randbereich 74 das Kastenblech 12 und das Deckelblech 14 fest miteinander verbunden
sind.
[0099] Durch die besondere Ausgestaltung der ersten und zweiten Hintergreifeinrichtungen
20, 21 sowie der beiden Nut-Feder-Verbindungen 56, 76 können das Kastenblech 12 und
das Deckelblech 14 in umlaufend angeordneten Türfalzen 94 angeordnet sein. Sie sind
so geschützt und von außen nicht sichtbar. Gleichzeitig verbleiben das Kastenblech
12 und das Deckelblech 14 gegeneinander verschiebbar, so dass bei einem Herstellungsverfahren
lediglich zuerst die Randbereiche 16, 18, 54, 74 umgefälzt werden müssen und danach
das Kasten- und Deckelblech 12, 14 einfach durch gegeneinander Verschieben miteinander
verbunden werden.
[0100] In den Fig. 3 bis 11 sind einzelne Schritte zum Herstellen des Türblatts 10 dargestellt.
[0101] In einem ersten Schritt, dargestellt in Fig. 3, wird das oben beschriebene Kastenblech
12 mit den bereits gebildeten ersten Hintergreifeinrichtungen 20 an den parallel angeordneten
längsseitigen Stirnseiten 52, nämlich dem ersten und zweiten Randbereich 16, 18, zur
Verfügung gestellt. Weiter ist auch bereits die zweite Feder 84 an einer unteren Stirnseite
96, dem vierten Randbereich 74, sowie die erste Feder 72 an einer oberen Stirnseite
98, dem dritten Randbereich 54, ausgebildet. Auf einer der längsseitigen Stirnseiten
52 sind erste Ausnehmungen 100 für Schlosstaschen (nicht gezeigt) vorgesehen. Auf
der gegenüber liegenden längsseitigen Stirnseite 52 sind zweite Ausnehmungen 102 für
Bänder und Sicherungsbolzen (nicht gezeigt) vorgesehen.
[0102] In einem weiteren Schritt, dargestellt in Fig. 4, wird das oben beschriebene Deckelblech
14 zur Verfügung gestellt. Auch das Deckelblech 14 ist entsprechend an den längsseitigen
Stirnseiten 52 mit den zweiten Hintergreifeinrichtungen 21 versehen und weist an der
oberen Stirnseite 98 die erste Aufnahmenut 58 und an der unteren Stirnseite 96 die
zweite Aufnahmenut 78 auf. Ebenfalls weist es die ersten Ausnehmungen 100 und die
zweiten Ausnehmungen 102 zum Einbringen von Schloss 46 und Bändern (nicht gezeigt)
auf.
[0103] In einem dritten Schritt, dargestellt in Fig. 5, werden in das Kastenblech 12 Verstärkungen
104 für die Schlosstasche, die Bänder und die Sicherungsbolzen (nicht gezeigt) eingebracht.
Danach wird auf das Kastenblech 12 eine erste Kleberschicht 106 gemäß Fig. 6 aufgetragen
und gemäß Fig. 7 eine die Türfüllung 206 bildende Isoliereinlage 108 in das Kastenblech
12 auf die Kleberschicht 106 aufgelegt. In Fig. 6 ist die erste Kleberschicht 106
lediglich angedeutet. Wie hiernach noch näher erläutert wird, wird die erste Kleberschicht
106 jedoch in einem vorbestimmten ersten Verklebemuster 208 lediglich bereichsweise
aufgetragen, so dass das Kastenblech 12 und die die Türfüllung 206 bildende Isoliereinlage
108 lediglich bereichsweise, gemäß dem ersten Verklebemuster 208, verklebt werden.
[0104] In Fig. 8 ist angedeutet, dass auf die Isoliereinlage 108 eine zweite Kleberschicht
106a aufgetragen wird. In Fig. 8 ist die zweite Kleberschicht 106a nur schematisch
angedeutet. Wie hiernach noch näher erläutert wird, erfolgt der Auftrag der zweiten
Kleberschicht 106a gemäß eines vorbestimmten zweiten Verklebemusters 212, so dass
die die Türfüllung 206 bildende Isoliereinlage 108 nur bereichsweise mit der zweiten
Kleberschicht 106a versehen wird.
[0105] Das Deckelblech 14 wird mit seinem vierten Randbereich 74 an den dritten Randbereich
54 des Kastenblechs 12 angelegt. Die Hintergreifeinrichtungen 20, 21 greifen miteinander
ein. Entlang des gezeigten Pfeils 48 wird nun das Deckelblech 14 gegen das Kastenblech
12 verschoben.
[0106] In Fig. 9 ist eine Position gezeigt, bei der das Deckelblech 14 zu einem Drittel
über das Kastenblech 12 geschoben ist. Dies ist durch die Ausbildung der ersten und
zweiten Hintergreifeinrichtungen 20, 21 ohne Weiteres möglich. Die Form des Querschnitts
des Türblatts 10 sowie des Längsschnitts des Türblatts 10 sind in Fig. 9 gestrichelt
angedeutet.
[0107] Das Deckelblech 14 wird in Fig. 10 und 11 weiter entlang der gezeigten Pfeilrichtung
über das Kastenblech 12 verschoben, bis es vollständig über dem Kastenblech 12 liegt.
Dabei sind die ersten und zweiten Hintergreifeinrichtungen 20, 21 in Eingriff, sowie
die erste Feder 72 in die erste Aufnahmenut 58 und die zweite Feder 84 in die zweite
Aufnahmenut 78 eingeschoben.
[0108] In Fig. 10 ist die Situation dargestellt, wenn das Deckelblech 14 fast vollständig
mit dem Kastenblech 12 zusammen geschoben ist.
[0109] Fig. 12 zeigt einen Längsschnitt durch das Türblatt 10 in der Situation der Fig.
10.
[0110] Dabei ist das Deckelblech 14 fast vollständig über das Kastenblech 12 geschoben.
Die Hintergreifeinrichtungen 20, 21 sind in Eingriff, während jedoch die erste und
zweite Feder 72, 84 noch nicht in die erste und zweite Aufnahmenut 58, 78 eingeschoben
sind. Wird das Deckelblech 14 weiter in Richtung des Pfeils über das Kastenblech 12
geschoben, werden die erste und zweite Feder 72, 84 in die erste und zweite Aufnahmenut
58, 78 eingeschoben. Die erste Feder 72 wird durch die geknickte Ausbildung des oberen
Nutschenkels 70 fest in die erste Aufnahmenut 58 eingepresst.
[0111] Das beschriebene Türblatt hat die folgenden Vorteile:
[0112] Bei dem Verfahren zum Herstellen des Türblatts 10 sind lediglich zwei Hauptschritte
nötig, nämlich zuerst das Umfälzen der vier Randbereiche 16, 18, 54, 74 an Kastenblech
12 und Deckelblech 14 und danach das Zusammenschieben von Kastenblech 12 und Deckelblech
14. Weitere Umfälzschritte nach dem Zusammenschieben der beiden Bleche 12, 14 sind
nicht mehr nötig.
[0113] Die Verklebung mittels der Klebeschichten 106, 106a erhöht die Steifigkeit des Türblattes
10, so dass es auch zur Verwendung als Feuerschutztürblatt ohne zusätzliche gesondert
einzubringende Versteifungen auskommt. Zusätzlich führt die flächige Verklebung, verteilt
über die Breitseiten, zu einer hohen Planarität der Metallbleche 200, 202, so dass
ein optisch hochwertiges Aussehen erreicht wird.
[0114] Um trotz der in sich steifen Konstruktion ohne gesondertes zusätzliches Schallschutzmaterial
einen hohen Schallschutzwert zu erreichen, wird vorgeschlagen, die Klebeschichten
106, 106a nicht vollflächig entlang der gesamten Breitseiten vorzusehen, sondern nur
bereichsweise in bestimmten Verklebemustern 208, 212. Beispiele für besonders geeignete
Verklebemuster 208, 212 werden nachfolgend anhand der Fig. 13 bis 16 näher erläutert.
[0115] Die Fig. 13 und 14 zeigen eine erste Ausführungsform einer Multifunktionstür 214
mit einer Zarge 216 und dem Türblatt 10, welches über Türbänder 218, 219 schwenkbar
an der Zarge 216 gehalten ist. Dabei zeigt Fig. 13 eine Ansicht auf das Deckelblech
14 des Türblattes, während Fig. 15 eine Ansicht auf das Kastenblech 12 des Türblattes
10 zeigt. Mit gestrichelten Linien ist in Fig. 13 eine erste Ausführungsform des zweiten
Verklebemusters 212 dargestellt; während mit gestrichelten Linien in Fig. 14 eine
erste Ausführungsform des ersten Verklebemusters 208 dargestellt ist.
[0116] Zum Bilden der Verklebemuster 208, 212 ist die jeweilige Grenzfläche zwischen Türfüllung
206 und dem jeweiligen Metallblech 200, 202 in mehrere Felder mit Verklebung 220 und
Felder ohne Verklebung 222 aufgeteilt. Die Felder mit Verklebung 220 und die Felder
ohne Verklebung 222 sind sowohl in Zeilenrichtung - in horizontaler Richtung in Fig.
13 bzw. 14 - als auch in Spaltenrichtung - in vertikaler Richtung in Fig. 13 und 14
- jeweils abwechselnd nebeneinander geordnet vorgesehen.
[0117] Wie ein Vergleich der Fig. 13 und 14 zeigt, sind hier das erste Verklebemuster 208
und das zweite Verklebemuster 212 gleichartig als eine Art Schachbrettmuster ausgebildet;
das erste und das zweite Verklebemuster 208, 212 sind jedoch insoweit unterschiedlich,
dass das erste Verklebemuster 208 die inverse Form des zweiten Verklebemusters 212
darstellt. In Draufsicht auf die Breitseite des Türblattes 10 gesehen, sind somit
auf der in Fig. 14 gezeigten Kastenseite dort Felder 220 mit Verklebung vorhanden,
wo auf der in Fig. 13 dargestellten Deckelseite die Felder 222 ohne Verklebung vorhanden
sind. Dadurch ist auf beiden Seiten eine wechselseitige Verbindung zwischen dem jeweiligen
Metallblech 200, 202 und der Türfüllung 206 vorhanden.
[0118] Beispielsweise ist die Breitseite des Türblattes 10 in Höhenrichtung in mehr als
fünf Zeilen mit Feldern 220, 222 aufgeteilt und in Breitenrichtung in mehr als drei
Spalten mit Feldern 220, 222 aufgeteilt. Die Felder haben beispielsweise in Höhen-und
Breitenrichtung eine Erstreckung zwischen 10 cm und 50 cm.
[0119] Wie weiter in den Fig. 13 und 14 dargestellt ist, sind bei den hier dargestellten
Verklebemustern 208, 212 die Felder 220 mit Verklebung nicht vollflächig verklebt,
sondern weisen einen Verklebungsstreifen 224 auf. Dieser Verklebungsstreifen 224 erstreckt
sich im Wesentlichen durch das ganze Feld 220 mit Verklebung. In der anderen Dimension
sind die Verklebungsstreifen 224 jedoch geringer als die Ausdehnung des Feldes 220
ausgebildet.
[0120] In den dargestellten Ausführungsbeispielen erstrecken sich die Verklebungsstreifen
224 entlang der Verschieberichtung während der Montage, die durch den Pfeil 48 angedeutet
ist. Insbesondere erstrecken sich die Verklebungsstreifen 224 in Richtung der größten
Erstreckung des Türblattes, also hier in Richtung der vertikalen Erstreckung. Das
Verhältnis der Breite der Verklebungsstreifen zu der entsprechenden Breite des Feldes
220 kann zwischen 1:10 bis 1:2 betragen und ist vorzugsweise ca. 25%.
[0121] In den Fig. 13 und 14 ist das Türblatt 10 in einer Ausführungsform dargestellt, wo
die gesamte Grenzschicht zwischen der Türfüllung 208 und dem jeweiligen Metallblech
200, 202 in die Felder 220 mit Verklebung und die Felder 222 ohne Verklebung aufgeteilt
ist.
[0122] Eine solche Ausgestaltung des Türblattes ist insbesondere für eine Multifunktionstür
214 interessant, die beispielsweise Rauchschutzfunktion und zusätzlich eine Schallschutzfunktion
ausüben soll.
[0123] In den Fig. 15 und 16 ist eine weitere Ausführungsform der Verklebemuster 208, 212
angedeutet, die für eine Feuerschutztür optimiert ist. Hier ist nur ein unterer Teilbereich
der Grenzfläche zwischen der Türfüllung und dem jeweiligen Metallblech in die Felder
220, 222 aufgeteilt, während ein oberer Teilbereich, der sich von dem dritten Randbereich
54 aus im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Türblattes 10 nach unten erstreckt, vollflächig
verklebt ist. Dieser vollflächige Verklebungsbereich 226 erstreckt sich beispielsweise
über eine Strecke nach unten, die zwischen 3% und 20% der Höhenerstreckung der Türfüllung
206 beträgt, und erstreckt sich vorzugsweise über die gesamte Breitfläche der Türfüllung
206.
[0124] Durch diesen vollflächigen Verklebungsbereich 226 wird der obere Bereich des Türblattes
10 nahe des dritten Randbereiches 54 besonders steif ausgeführt, um Verbiegungen des
Türblattes 10 im Bereich des dritten Randbereiches 54 entgegenzuwirken.
[0125] Wie in den Fig. 15 und 16 dargestellt, kann somit auch nur ein Teilbereich der Grenzfläche
zwischen Türfüllung 206 und jeweiligem Metallblech 200, 202 mit einer wechselseitigen,
bereichsweisen Verklebung versehen sein.
[0126] Anstelle des in den Fig. 13 bis 16 dargestellten Schachbrettmusters sind auch andere
Verklebemuster 208, 212 denkbar, vorzugsweise sind die Verklebemuster an dem einen
Metallblech 200 invers zu den Verklebemustern an dem anderen Metallblech 202 ausgeführt.
[0127] Die Fig. 13 bis 16 zeigen somit Türen 214 mit verklebten Türfüllungen 206. Bei Versuchen
mit vollflächig verklebten Türfüllungen im Hinblick auf Schallschutzfunktion wurde
auffällig, dass vollflächig verklebte Konstruktionen gegenüber einem konventionellen
Stahlblechtürenaufbau mit Kasten-Deckel-Bauweise deutlich schlechtere Schallschutzwerte
erzielen. Durch spezielle Verklebemuster 208, 212 beispielsweise Schachbrettmuster,
oder auch andere, insbesondere periodisch wiederholende Muster, konnten die Schallschutzeigenschaften
deutlich verbessert werden. Um multifunktionale Eigenschaften zu erreichen, können
in unterschiedlichen Bereichen, insbesondere in Randbereichen oder im Kopfbereich,
Bereichsoptimierung der Verklebung durchgeführt werden. Dies ist in den Fig. 15 und
16 am Beispiel eines vollflächigen Verklebungsbereiches 226 im Kopfbereich des Türblattes
10 dargestellt.
[0128] Ansonsten zeigt Fig. 15 das erste Verklebemuster 208 zum Verkleben des Kastenbleches
12 mit der Isoliereinlage 108, während die Fig. 16 das zweite Verklebemuster 212 zum
Verkleben des Deckelbleches 14 mit der Isoliereinalge 108 darstellt. Auch bei dieser
Ausführungsform ist das zweite Verklebemuster 212 - mit Ausnahme des Kopfbereiches
bzw. vollflächigen Verklebungsbereichen 226 an dem dritten Randbereich 54 - invers
zu dem ersten Verklebemuster 208 ausgeführt.
[0129] Vorzugsweise ist die Verklebung auf der Deckelseite versetzt zu der Verklebung auf
der Kastenseite angebracht.
[0130] Als Kleber kommt beispielsweise ein Einkomponenten-Polyurethan-Kleber in Betracht.
Insbesondere für Feuerschutzfunktionen kann der Kleber auch mit Brandschutzmaterialien,
wie z.B. mit im Brandfall feuchtigkeitsabgebenden Materialien, versetzt sein.
Bezugszeichenliste:
[0131]
- 10
- Türblatt
- 12
- Kastenblech
- 14
- Deckelblech
- 16
- erster Randbereich
- 18
- zweiter Randbereich
- 20
- erste Hintergreifeinrichtung
- 21
- zweite Hintergreifeinrichtung
- 22
- Kasten
- 23
- Bandseite
- 24
- erstes U-Profil
- 26
- innerer Schenkel
- 28
- äußerer Schenkel
- 30
- erster Steg
- 32
- Deckel
- 34
- zweites U-Profil
- 36
- oberer Schenkel
- 38
- unterer Schenkel
- 40
- zweiter Steg
- 42
- Abwinklung
- 44
- erster Umschlag
- 46
- Schloss
- 48
- Pfeil (Verschieberichtung)
- 50
- Schnäpper
- 52
- längsseitige Stirnseite
- 53
- Schlossseite
- 54
- dritter Randbereich
- 56
- erste Nut-Feder-Verbindung
- 58
- erste Aufnahmenut
- 60
- drittes U-Profil
- 62
- erster gerader Schenkel
- 64
- Aufnahmeschenkel
- 66
- dritter Steg
- 68
- zweiter Umschlag
- 70
- oberer Nutschenkel
- 72
- erste Feder
- 74
- vierter Randbereich
- 76
- zweite Nut-Feder-Verbindung
- 78
- zweite Aufnahmenut
- 80
- dritter Umschlag
- 82
- unterer Nutschenkel
- 84
- zweite Feder
- 86
- viertes U-Profil
- 88
- Federschenkel
- 90
- zweiter gerader Schenkel
- 92
- vierter Steg
- 93
- Aufnahmebereich
- 94
- Türfalz
- 96
- untere Stirnseite
- 98
- obere Stirnseite
- 100
- erste Ausnehmungen
- 102
- zweite Ausnehmungen
- 104
- Verstärkungen
- 106
- erste Kleberschicht
- 106a
- zweite Kleberschicht
- 108
- Isoliereinlage
- 200
- erstes Metallblech
- 202
- zweites Metallblech
- 204
- Hohlraum
- 206
- Türfüllung
- 208
- erstes Verklebemuster
- 212
- zweites Verklebemuster
- 214
- Multifunktionstür
- 216
- Zarge
- 218
- Türband
- 219
- Türband
- 220
- Felder mit Verklebung
- 222
- Felder ohne Verklebung
- 224
- Verklebungsstreifen
- 226
- Verklebungsbereich
1. Türblatt (10), im Wesentlichen gebildet aus einem ersten Metallblech (200), einem
zweiten Metallblech (202), die einen Hohlraum (204) zwischen sich bilden und einer
Türfüllung (206) in dem Hohlraum (204), wobei die Türfüllung (206) mit dem ersten
Metallblech (200) und dem zweiten Metallblech (202) verklebt ist,
wobei das erste Metallblech (200) mit einem aus verklebten Flächen und unverklebten
Flächen gebildeten ersten Verklebemuster (208) bereichsweise mit der Türfüllung (206)
verklebt ist und wobei das zweite Metallblech (202) mit einem aus verklebten Flächen
und unverklebten Flächen gebildeten zweiten Verklebemuster (212) bereichsweise mit
der Türfüllung (206) verklebt ist.
2. Türblatt nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Verklebemuster (208) und das zweite Verklebemuster (212) unterschiedlich
ausgebildet sind.
3. Türblatt nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Draufsicht auf eine Breitseite des Türblatts (10) gesehen verklebte Flächen des
einen Verklebemusters (208) mit unverklebten Flächen des anderen Verklebemusters (212)
überlappen.
4. Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einer vertikalen und/oder in einer horizontalen Richtung verlaufend über die Verklebemuster
(208, 212) hinweg gesehen verklebte und unverklebte Flächen abwechselnd nebeneinander
angeordnet sind.
5. Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass in wenigstens einem der Verklebemuster (208, 212) verklebte und unverklebte Flächen
schachbrettartig angeordnet sind.
6. Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an wenigstens einem Randbereich (54), insbesondere an einem oben horizontal anzuordnenden
Randbereich, eine vollflächige Verklebung zwischen Metallblech (200, 202) und Türfüllung
(206) vorgesehen ist, die großflächiger als die bereichsweise Verklebung innerhalb
des zugeordneten Verklebemusters (208, 212) ausgebildet ist.
7. Türblatt nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Metallbleche (200, 202) an Randbereichen (16, 18, 54, 74) mit einander hinterhakenden
Profilierungen versehen sind und durch eine Hinterhakung der Profilierungen miteinander
verbunden sind.
8. Tür (214), insbesondere Feuerschutztür mit Schallschutzfunktion, gekennzeichnet durch ein Türblatt (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche und eine Zarge (216).
9. Herstellverfahren zum Herstellen eines Türblatts (10), mit den Schritten:
Bereitstellen eines ersten Metallblechs (200) und eines zweiten Metallblechs (202),
wobei die Metallbleche (200, 202) derart gestaltet werden, dass sie zwischen sich
einen Hohlraum (204) definieren, und
Bereitstellen einer Türfüllung (206) zum Füllen des Hohlraums (204),
bereichsweises Verkleben der Türfüllung (206) mit einem ersten Verklebemuster (208)
mit dem ersten Metallblech (200) und
bereichsweises Verkleben der Türfüllung (206) mit einem zweiten Verklebemuster (212)
mit dem zweiten Metallblech (202).
10. Herstellverfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Verklebemuster (208) und das zweite Verklebemuster (212) unterschiedlich
ausgebildet werden.
11. Herstellverfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass in Draufsicht auf eine Breitseite des Türblatts (10) gesehen das erste Metallblech
(200) an Flächenbereichen mit der Türfüllung (206) verklebt wird, wo die Türfüllung
(206) und das zweite Metallblech (202) unverklebt bleiben und/oder dass in Draufsicht
auf eine Breitseite des Türblatts (10) gesehen das zweite Metallblech (202) an Flächenbereichen
mit der Türfüllung (206) verklebt wird, wo die Türfüllung (206) und das erste Metallblech
(200) unverklebt bleiben.
12. Herstellverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Verbinden der Metallbleche (200, 202) und der Türfüllung (206) die jeweilige
Grenzfläche zwischen Metallblech (200, 202) und Türfüllung (206) in Felder mit Verklebung
(220) und Felder ohne Verklebung (222) derart aufgeteilt wird, dass sich Felder mit
Verklebung (220) und Felder ohne Verklebung (222) sowohl spaltenweise als auch zeilenweise
miteinander abwechseln, wobei die Felder mit Verklebung (220) vorzugsweise einen Verklebungsstreifen
(224) aufweisen, der sich in einer Dimension quer durch das Feld erstreckt und in
der anderen Dimension eine geringere Ausdehnung als das Feld mit Verklebung (220)
aufweist.
13. Herstellverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Metallblech (200) und/oder das zweite Metallblech (202) schachbrettartig
mit der Türfüllung (206) verklebt werden.
14. Herstellverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eines der Metallbleche (200, 202) an wenigstens einem Randbereich (54)
des Türblatts (10), insbesondere an einem oben horizontal anzuordnenden Randbereich,
vollflächig mit der Türfüllung (206) verklebt wird.
15. Herstellverfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Metallbleche (200, 202) an Randbereichen (16, 18, 54, 74) mit Hinterhakungsprofilen
zur gegenseitigen Hinterhakung versehen werden und dass die Metallbleche (200, 202)
nach Einbringung der Türfüllung (206) in eines der Metallbleche (200) und Aufbringen
von Klebstoff gemäß dem jeweiligen Verklebungsmuster (208, 212) mit hinterhakenden
Hinterhakungsprofilen aufeinander geschoben werden.