[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schraubkopf zum Verschrauben eines Schraubelements
an einem Grundkörper gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein Schraubkopf dieser Art ist beispielsweise der aus offenkundiger Vorbenutzung
der Anmelderin bekannte Schraubkopf zum automatisierten Aufschrauben von Verschlusskappen
auf Arzneimittelflaschen. Der bekannte Schraubkopf weist drei längs zur Schraubachse
verlaufende Klemmarme auf, welche auf einer zur Schraubachse konzentrischen Kreisbahn
im Winkel von 120° zueinander angeordnet sind. Die drei Klemmarme sind jeweils Teil
eines L-förmigen Doppelarmhebels und weisen neben dem Klemmarm jeweils einen von der
Schwenkachse des Doppelarmhebels ausgehenden und bezüglich der Schraubachse des Schraubkopfs
sich radial nach außen erstreckenden Kraftarm auf. Die freien Enden der Kraftarme
sind gegen Schraubenfedern abgestützt, welche parallel zur Schraubachse im entsprechenden
Abstand von dieser angeordnet sind und sich andererseits an einer mit dem Basisteil
fest verbundenen Stützscheibe abstützen.
[0003] Bei der Verwendung des bekannten Schraubkopfes wird zunächst ein Öffnungsstab entlang
der Schraubachse zwischen den Klemmarmen eingeführt, welcher die Klemmarme nach außen
verdrängt und die freien Enden der Klemmarme dabei bezüglich der Schraubachse abspreizt.
Dieses Abspreizen der Klemmarme geschieht entgegen der Kraft der Federn, welche die
Kraftarme beaufschlagen. Durch das Abspreizen der drei Klemmarme bewegen sich an den
freien Enden der Klemmarme angebrachte Klemmabschnitte voneinander weg, so dass eine
zu verschraubende Verschlusskappe zwischen ihnen positioniert werden kann. Beim Entfernen
des Öffnungsstabs schwenken die Klemmarme kraft der die Kraftarme beaufschlagenden
Federn zurück, bis die Klemmabschnitte der Klemmarme in Eingriff mit der Verschlusskappe
gelangen und die Verschlusskappe sicher festhalten. Der Schraubkopf wird dann mit
der Verschlusskappe auf eine Flasche abgesenkt und in Drehung um die Schraubachse
versetzt, so dass die Verschlusskappe auf die Flasche aufgeschraubt wird. Sobald die
Kappe aufgeschraubt ist und dabei ein gewünschtes Verschraubmoment erreicht ist, wird
die Drehung des Schraubkopfs gestoppt. Nach erneutem Einführen des Öffnungsstabs und
Lösen des Klemmeingriffs der Klemmabschnitte mit der Verschlusskappe werden Schraubkopf
und verschraubte Flasche voneinander entfernt und der Schraubkopf ist zum Aufnehmen
einer weiteren Verschlusskappe bereit.
[0004] Bei dem bekannten Schraubkopf ergibt sich das folgende Problem. Für das Verschraubmoment
zwischen der Verschlusskappe und der Flasche sind insbesondere im Bereich der Arzneimittelverarbeitung
bestimmte Toleranzbereiche vorgegeben. So muss die Flasche einerseits ausreichend
dicht verschlossen sein. Das Öffnungsmoment, welches zum Öffnen der Flasche aufgewendet
werden muss, sollte jedoch nur so groß sein, dass die Verschlusskappe ohne großen
Kraftaufwand abschraubbar ist. Es ergibt sich beispielsweise ein Verschraubwinkel
von etwa 5°, innerhalb welchem die Drehung der Verschlusskappe beim Aufschrauben gestoppt
werden muss.
[0005] Um eine solche Genauigkeit beim Verschrauben einhalten zu können, ist es möglich,
eine ausreichend langsame Rotationsgeschwindigkeit des Schraubkopfes beim Aufschrauben
zu wählen. Mit dieser Methode kann jedoch den Anforderungen der Produktivität nicht
genügt werden. Bei einer dafür nötigen Erhöhung der Drehzahl des Schraubkopfes auf
einen gewünschten Wert von beispielsweise etwa 800 bis 900 Umdrehungen pro Minute
entsprechend einer Gesamtverschraubungszeit von beispielsweise etwa 150 Millisekunden
ist es dann jedoch zur Einhaltung des vorgegebenen Bereichs für das Verschraubmoment
erforderlich, die Drehung des Schraubkopfs innerhalb weniger Millisekunden anzuhalten.
Da der Schraubkopf aufgrund der erforderlichen Klemmeinrichtung mit den drei Doppelarmhebeln
und der Federanordnung ein relativ großes Trägheitsmoment aufweist, kommt es in der
Praxis häufig vor, dass der Sollbereich für das Verschraubmoment unter- oder überschritten
wird. Dies ist darauf zurückzuführen, dass aufgrund der hohen Drehmomente, die zum
Abbremsen des Schraubkopfs nötig sind, Regelmechanismen versagen, so dass die Kappe
entweder zu locker aufgeschraubt wird oder der Grenzwert für das Öffnungsmoment überschritten
wird.
[0006] Zur Lösung dieses Problems ist ein Schraubkopf bekannt, der auf eine Klemmeinrichtung
verzichtet und eine an die Form einer bestimmten Schraubkappe angepasste Aufnahme
aufweist. Für die Drehmitnahme der Kappe durch die Aufnahme des Schraubkopfs ist es
jedoch nötig, dass die Kappe einen Rand mit längs zur Schraubachse verlaufenden Rillen
aufweist, in welche ein Rillenprofil der Aufnahme eingreifen kann. Ein solcher Schraubkopf
ist daher nur begrenzt für bestimmte Typen und Größen von Verschlusskappen einsetzbar.
[0007] Darüber hinaus ist es bekannt, die Taktrate einer Anlage zum Aufschrauben von Verschlusskappen
auf Arzneimittelflaschen dadurch zu erhöhen, dass man mit einer Mehrzahl von Schraubköpfen
mehrere Flaschen gleichzeitig verschraubt, wobei die Drehzahl der einzelnen Schraubköpfe
dann reduziert werden kann, um die Toleranzen für das Verschraubmoment zuverlässig
einhalten zu können. Eine solche Lösung ist natürlich mit entsprechend größerem Platz-
und Kostenaufwand verbunden.
[0008] Ein Schraubkopf gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus der
US 6 250 046 B1 bekannt.
[0009] Angesichts der genannten Probleme bekannter Schraubköpfe ist es Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, einen Schraubkopf bereitzustellen, welcher auch bei höheren Rotationsgeschwindigkeiten
ein zuverlässiges Verschrauben zwischen dem Schraubelement und dem Grundkörper ermöglicht.
Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schraubkopf mit geringem
Trägheitsmoment bereitzustellen, um etwa beim Aufschrauben einer Schraubkappe auf
eine Flasche auch bei hohen Verschraubraten ein Verschrauben mit einem Verschraubmoment
zu ermöglichen, welches innerhalb eines vorgegebenen Sollbereichs liegt.
[0010] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch einen Schraubkopf
gemäß Anspruch 1.
[0011] Der erfindungsgemäße Schraubkopf erlaubt es demnach, die Federanordnung deutlich
näher an der Schraubachse anzuordnen. Da der Abstand der Federanordnung von der Schraubachse
in den Beitrag der Federanordnung zum Gesamtträgheitsmoment des Schraubkopfes quadratisch
eingeht, wird auf diese Weise ein Schraubkopf mit deutlich reduziertem Trägheitsmoment
bereitgestellt. Die Drehmomente, welche zum Beschleunigen und Abbremsen des Schraubkopfs
nötig sind, sind damit wesentlich geringer, so dass ein gewünschtes Verschraubmoment
genauer erreicht werden kann. Andererseits ermöglicht die Reduzierung des Trägheitsmoments
des Schraubkopfes, dass bei vorgegebenem Bereich für das Verschraubmoment die Rotationsgeschwindigkeit
des Schraubkopfes und damit die Gesamttaktrate für das Verschrauben des Schraubelements
mit dem Grundkörper gesteigert werden kann, wodurch sich die Produktivität einer Gesamtanlage
erhöht.
[0012] Durch die Reduzierung der zum Beschleunigen und Abbremsen des Schraubkopfes benötigten
Drehmomente kann ferner der Antrieb energie- und kostensparend ausgelegt werden bzw.
eine vorgegebene Anlage, in der der erfindungsgemäße Schraubkopf betrieben wird, kann
bei gleichem Energieaufwand mit einer höheren Taktrate betrieben werden. Erfindungsgemäß
ist der mindestens eine Hebel ein Doppelarmhebel, welcher zusätzlich zu dem Klemmarm
einen Kraftarm aufweist, wobei der Kraftarm mittelbar oder unmittelbar an der Federanordnung
abgestützt ist. Die auf den Kraftarm des mindestens einen Hebels wirkende Kraft der
Federanordnung ist dann durch Schwenken des Doppelarmhebels auf den Klemmarm übertragbar,
so dass der Klemmarm in Klemmeingriff mit dem Schraubelement treten kann.
[0013] Zur Optimierung des Gesamtträgheitsmoments kann die Federanordnung des erfindungsgemäßen
Schraubkopfes ein im Wesentlichen konzentrisch zur Schraubachse verlaufendes Federelement
umfassen. Durch den konzentrischen Verlauf des Federelements wird der Abstand dieses
Federelements zur Schraubachse und damit der Beitrag des Federelements zum Gesamtträgheitsmoment
des Schraubkopfes minimiert. Es wird insbesondere daran gedacht, das Federelement
als Kunststofffederelement auszubilden. Aufgrund der geringen Masse von Kunststoff
gegenüber Metall, das herkömmlich als Material für die Federn eines Schraubkopfes
verwendet wird, kann durch den Einsatz eines Kunststofffederelements das Gesamtträgheitsmoment
des Schraubkopfes weiter reduziert werden. Neben seinem geringen Gewicht bietet Kunststoff
außerdem den Vorteil der Korrosionsfestigkeit.
[0014] Es dürfte von Vorteil sein, das Federelement zylinderförmig, insbesondere hohlzylinderförmig
auszubilden. Bei gegebener Masse bietet ein zylinderförmiger Rotationskörper gegenüber
anderen Rotationskörpern gleicher Masse das minimale Trägheitsmoment. Für einen Schraubkopf,
in welchem etwa ein Abschnitt des Basisteils entlang der Schraubachse verläuft, kann
ein hohlzylinderförmiges, um diesen Abschnitt des Basisteils herum angeordnetes Federelement
hinsichtlich des Trägheitsmoments optimal sein.
[0015] Der mindestens eine Doppelarmhebel kann im Wesentlichen L-förmig ausgebildet sein,
wobei in Bezug auf die Schraubachse die Schwenkachse des Doppelarmhebels radial außen
liegt, der Kraftarm im Wesentlichen von der Schwenkachse aus radial nach innen und
der Klemmarm im Wesentlichen längs der Schraubachse verläuft. Das auf diese Weise
radial innen liegende freie Ende des Kraftarms kann dann durch die möglichst nahe
an der Schraubachse angeordnete Federanordnung beaufschlagt werden.
[0016] Im Hinblick auf ein minimales Trägheitsmoment sowie auf eine einfache Herstellung
des Schraubkopfes wird vorgeschlagen, dass der mindestens eine Hebel als Frästeil
mit geringem Massenträgheitsmoment in Bezug auf eine Drehbewegung um die Schraubachse
ausgebildet ist.
[0017] Um für die Aufnahme eines Schraubelements die Klemmeinrichtung des erfindungsgemäßen
Schraubkopfes zu öffnen, kann es vorgesehen sein, dass der Klemmarm des mindestens
einen Hebels einen zur Schraubachse weisenden Öffnungsbetätigungsabschnitt, insbesondere
in der Art einer an der zur Schraubachse weisenden Seite des Klemmarms drehbar angebrachten
Öffnungsbetätigungsrolle, aufweist, derart, dass ein axial in den Schraubkopf eingeführter
Öffnungsstab den Öffnungsbetätigungsabschnitt in Bezug auf die Schraubachse radial
nach außen verdrängt und dabei den Klemmarm in Bezug auf die Schraubachse abspreizt.
[0018] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung, insbesondere der beschriebenen
Ausführungsformen der Erfindung, wird vorgeschlagen, dass die Klemmeinrichtung zwei
weitere, dem genannten Hebel im Wesentlichen gleichartige Hebel zum gemeinsamen Einklemmen
eines Schraubelements umfasst, wobei die Hebel an in Bezug auf die Schraubachse radial
nach außen verlaufenden Vorsprüngen des Basisteils gelagert sind. Drei solche schwenkbare
Hebel können dann um die Schraubachse herum im Winkel von etwa 120° zueinander angeordnet
sein. Dadurch wird ermöglicht, dass das Schraubelement von drei Seiten gleichzeitig
erfasst werden kann und der Schraubkopf auf einfache Weise so ausgebildet werden kann,
dass sein Schwerpunkt auf der Schraubachse liegt.
[0019] Zur Anpassung des Schraubkopfes an verschiedene Typen von Schraubelementen oder an
verschiedene Sollwerte für das Verschraubmoment ist es wünschenswert, die Klemmkraft,
mit welcher das Schraubelement von der Klemmeinrichtung gehalten wird, einstellbar
vorzusehen. Dies kann bei dem erfindungsgemäßen Schraubkopf dadurch realisiert werden,
dass die Federvorspannung der Federanordnung mittels mindestens eines verstellbaren
Federsitzes einstellbar ist. Wird beispielsweise eine Feder der Federanordnung beim
Abspreizen der Klemmarme gestaucht, so kann die Klemmkraft erhöht werden, indem der
Abstand zwischen den beiden Federsitzen, an denen sich die Feder abstützt, verringert
wird.
[0020] In einer Ausführungsform der Erfindung, in welcher mehrere Hebel zum Halten des Schraubelements
vorgesehen sind, kann es vorgesehen sein, dass die Hebel von ein und demselben Federelement
beaufschlagbar sind. Auf diese Weise kann die Anzahl der Federelemente in der Federanordnung
und damit der Beitrag der Federanordnung zum gesamten Trägheitsmoment des Schraubkopfes
reduziert werden. Zudem vereinfacht sich der Aufbau des Schraubkopfes wesentlich,
die Kosten für die Herstellung können reduziert werden und die Wartungsarbeiten können
auf ein Federelement beschränkt werden. Wird die Verwendung eines einzelnen Federelements
zur Beaufschlagung aller Hebel mit einem verstellbaren Federsitz kombiniert, so ergibt
sich der zusätzliche Vorteil, dass zum Einstellen der Vorspannung für die Klemmkraft
lediglich die Vorspannung einer Feder eingestellt werden muss. Die Bedienung und Flexibilität
des Schraubkopfes kann auf diese Weise verbessert werden.
[0021] Die Federanordnung kann an dem Schraubkopf so angeordnet sein, dass die Hebel an
einer Seite einer gemeinsamen ersten Federsitzscheibe abgestützt sind, an deren anderer
Seite die Federanordnung abgestützt ist und dass sich die Federanordnung andererseits
an einer zweiten Federsitzscheibe abstützt. Es ist dann möglich, dass die zweite Federsitzscheibe,
vorzugsweise durch einen Schraubvorgang, relativ zum Basisteil axial verschiebbar
ist. Es kann so erreicht werden, dass die auf relativ kleiner Fläche wirkenden Druckkräfte
der freien Enden der Kraftarme durch die gemeinsame erste Federsitzscheibe gleichmäßig
über eine der beiden Seiten der Federanordnung verteilt werden und andererseits eine
durch die Federanordnung verursachte Federkraft die Kraftarme aller Hebel gleichermaßen
beaufschlagt. Durch die axiale Verstellung der zweiten Federsitzscheibe kann dann
die Klemmkraft für alle Klemmarme des Schraubkopfes gleichermaßen eingestellt werden.
[0022] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung kann außerdem gelöst sein durch einen Schraubkopf
zum Verschrauben eines Schraubelements an einem Grundkörper, insbesondere zum Aufschrauben
einer Schraubkappe auf einer Flasche, mit einer Klemmeinrichtung, in welcher das Schraubelement
festhaltbar ist, wobei die Klemmeinrichtung mindestens einen an einem Basisteil des
Schraubkopfes schwenkbar angebrachten Hebel mit einem Klemmarm und eine auf den Hebel
wirkende Federanordnung aufweist, wobei der Hebel mittels der Federkraft der Federanordnung
derart beaufschlagbar ist, dass der Klemmarm in Klemmeingriff mit dem Schraubelement
gelangt, wobei der Schraubkopf insbesondere in der oben beschriebenen Art und Weise
ausgebildet ist und wobei gemäß diesem Aspekt der Erfindung das Basisteil mindestens
einen in einem Abstand zur Schraubachse des Hebels angeordneten Verdrehanschlag für
den Klemmarm des mindestens einen Hebels aufweist.
[0023] Ein solcher Verdrehanschlag hat die folgende Wirkung. Nähert sich am Ende des Aufschraubvorgangs
der Drehwinkel des Schraubelements seinem Endwert an, d.h. ist das Schraubelement
nahezu vollständig auf dem Grundkörper aufgeschraubt, so wird einer weiteren Drehung
des Schraubelements in Aufschraubrichtung ein rasch ansteigendes Gegendrehmoment entgegengesetzt,
d.h. das Schraubelement wird festgeschraubt. Dieses Gegendrehmoment wird von dem Schraubelement
in die Klemmeinrichtung des Schraubkopfes übertragen, wodurch das freie Ende des mindestens
einen Klemmarms auf ein seitliches Wegdrehen (senkrecht zur radialen Richtung und
zur Schraubachsenrichtung) beansprucht wird. Durch die Hebelwirkung des Klemmarms
wird dieses Gegendrehmoment in verstärkter Form auf die Schwenkachse des mindestens
einen Hebels übertragen. Hebel, Schwenkachse des Hebels und Lagerung des Hebels müssen
daher herkömmlich sehr stabil ausgeführt werden, weshalb die Masse dieser Bauteile
und damit das gesamte Trägheitsmoment des Schraubkopfes entsprechend hoch sind. Wird
dagegen der mindestens eine Klemmarm nun im Abstand zu seiner Schwenkachse an dem
Verdrehanschlag abgestützt, so können die im Bereich der Schwenkachse wirkenden Kräfte
deutlich reduziert werden. Der Hebel, die Schwenkachse sowie die Lagerung der Schwenkachse
können dann wesentlich weniger stabil und damit leichter ausgeführt werden, wodurch
sich das Gesamtträgheitsmoment des Schraubkopfes wesentlich reduzieren lässt. Der
Verdrehanschlag sollte dann dementsprechend so ausgerichtet und angeordnet sein, dass
er ein tangentiales Wegdrehen (d.h. Wegdrehen in Umfangsrichtung) des Klemmarms gegen
die Schraubrichtung blockiert.
[0024] Der Anschlag kann so ausgebildet sein, dass er eine im Wesentlichen radial zur Schraubachse
verlaufende Führung bildet, an welcher der Klemmarm während des Schwenkens des Hebels
führbar ist. Der Anschlag gewährleistet dann zusätzlich die genaue Position des Klemmarms
in tangentialer Richtung zur Schraubachse.
[0025] Ferner kann der Anschlag aber auch so gestaltet sein, dass er zwei Anschlagsflächen
für zwei in Umfangsrichtung benachbarte Klemmarme aufweist. Vorzugsweise stehen dann
bei einem Schraubkopf mit einer Mehrzahl von Klemmarmen zwischen zwei benachbarten
Klemmarmen jeweils solche Anschläge vor, wobei jedem der benachbarten Klemmarme dann
jeweils eine Anschlagsfläche zugewandt ist. Solche doppelseitig ausgebildeten Anschläge
ermöglichen die Verwendung ein und desselben Schraubkopfes sowohl zum Aufschrauben
eines Schraubelements am Grundkörper als auch zum Abschrauben (Lösen) des Schraubelements
vom Grundkörper. Andererseits kann ein solcher Schraubkopf sowohl für Schraubelemente
mit Rechtsgewinde als auch für Schraubelemente mit Linksgewinde eingesetzt werden.
Je nach Richtung des auf die Klemmarme übertragenen Gegendrehmoments, welches das
Schraubelement dem jeweiligen Auf- oder Abschraubvorgang entgegensetzt, können sich
die Klemmarme dann an der entsprechenden Anschlagsfläche abstützen.
[0026] Ein den Verdrehanschlag bildendes Bauelement kann zudem auch einen Anschlag für die
eigentliche Schwenkbewegung der Hebel in Richtung zur Schraubachse hin bilden, um
eine definierte Lage der Hebel festzulegen, wenn eine solche Lage nicht durch einen
Öffnungstab oder eine festgehaltene Kappe gegeben ist.
[0027] In der mehrere Klemmarme umfassenden Ausführungsform der Erfindung ist vorzugsweise
für jeden Klemmarm ein Anschlag vorgesehen, wobei die Anschläge einstückig an einem
zur Schraubachse konzentrischen Zackenrad ausgebildet sein können. Die Anschläge lassen
sich auf diese Weise durch ein auf einfache Weise herzustellendes Bauteil geringen
Trägheitsmoments herstellen. Vorteilhaft können dann Anschläge für die radiale Schwenkbewegung
der Hebel in den Tälern des Zackenrads gebildet sein.
[0028] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Figuren 1 bis 3 eine Vorderansicht, eine Draufsicht bzw. eine Unteransicht des Schraubkopfes
gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 4 eine Schnittansicht des Schraubkopfes gemäß einer Schnittebene IV-IV in Fig.
2,
Fig. 5 eine Schnittansicht des Schraubkopfes gemäß einer Schnittebene V-V in Fig.
1 und
Fig. 6 eine der Fig. 5 analoge Schnittansicht des Schraubkopfes, welche eine Ausführungsvariante
der Erfindung illustriert.
[0029] Das in den Figuren illustrierte Ausführungsbeispiel ist für die Verschraubung einer
Verschlusskappe auf einer Flasche, insbesondere einer Arzneimittelflasche bestimmt.
Wie in Figuren 1 und 4 am besten zu erkennen ist, weist der Schraubkopf ein Basisteil
10 mit einem Kopfabschnitt 12, einem Mittelabschnitt 14 und einem Fußabschnitt 16
auf, welche fest miteinander verbunden oder einstückig ausgebildet sind.
[0030] Der Kopfabschnitt 12 ist in der Draufsicht (siehe Fig. 2) sternförmig, mit drei von
der Schraubachse A des Schraubkopfes aus radial nach außen verlaufenden Vorsprüngen
18. Die Vorsprünge 18 weisen von außen entlang ihrer radialen Richtung verlaufende
Ausnehmungen 20 auf, welche an jedem Vorsprung 18 jeweils zwei im Abstand zueinander
und parallel zur radialen Achse sowie zur Schraubachse ausgerichtete Aufnahmewände
22 belassen.
[0031] Zwischen zwei Aufnahmewänden 22 eines Vorsprungs 18 verläuft die Schwenkachse 24
eines Doppelarmhebels 26, welche in Öffnungen der Aufnahmewände 22 jeweils festgelegt
ist. Die Schwenkachse 24 ist drehbar durch den Doppelarmhebel 26 hindurchgeführt,
so dass der Doppelarmhebel 26 über die Schwenkachse 24 an dem Vorsprung 18 schwenkbar
gelagert ist.
[0032] In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die drei Doppelarmhebel 26 gleichartig
ausgebildet, so dass die Beschreibung auf einen Doppelarmhebel 26 beschränkt werden
kann. Der Doppelarmhebel 26 ist im Wesentlichen L-förmig und umfasst einen Kraftarm
28, welcher von der Schwenkachse 24 aus radial nach innen zur Schraubachse A hin verläuft,
sowie einen Klemmarm 30, welcher von der Schwenkachse 24 aus im Wesentlichen längs
zur Schraubachse A verläuft. An einem in Figuren 1 und 4 nach unten weisenden freien
Ende des Klemmarms 30 ist ein Klemmabschnitt 32 mittels Schrauben 34 befestigt.
[0033] Dieser Klemmabschnitt 32 weist eine kreisabschnittförmige, konvex gekrümmte Anschlagsfläche
36 auf, deren Krümmungsradius dem Außenradius einer durch die Klemmeinrichtung festzuhaltenden
Verschlusskappe angepasst ist. Zusammen mit den Klemmabschnitten 32 der anderen zwei
Klemmarme 30 wird auf diese an sich bekannte Weise eine Aufnahme für die Verschlusskappe
gebildet.
[0034] Des Weiteren weist der Klemmarm 30 entsprechend dem Vorbild eines bekannten Schraubkopfes
einen Öffnungsabschnitt 38 auf, welcher durch eine an einem sich radial nach innen
erstreckenden Vorsprung 40 des Klemmarms 30 drehbar gelagerte Öffnungsbetätigungsrolle
42 gebildet ist, wobei die Drehachse der Öffnungsbetätigungsrolle 42 bezüglich einer
Drehung um die Schraubachse A tangential orientiert ist. In einer später zu beschreibenden
Weise bildet die Lauffläche der Öffnungsbetätigungsrolle 42 eine Angriffsfläche für
einen Öffnungsstab.
[0035] Der von der Schwenkachse 24 des Hebels 26 radial nach innen verlaufende Kraftarm
28 steht im Wesentlichen senkrecht von dem Klemmarm ab und ist deutlich kürzer. In
besonders vorteilhafter Weise ist sein freies Ende in radialer Richtung zur Schraubachse
A hin orientiert. Der Kraftarm 28 ist im Wesentlichen vollständig zwischen den Aufnahmewänden
22 der Ausnehmung 20 in dem Vorsprung 18 positioniert und an seinem freien Ende ist
eine Druckrolle 44 gelagert, deren Achse 46 bezüglich einer Drehbewegung um die Schraubachse
A tangential orientiert ist (siehe Figuren 2 und 4). Zweckmäßigerweise ist die Druckrolle
44, in analoger Weise wie bei der Aufnahme des Hebels 26 in der Ausnehmung 20, in
einer Ausnehmung 48 des freien Endes des Kraftarms 28 aufgenommen, wobei die Rollenachse
46 in Seitenwänden 50 der Ausnehmung 48 gehalten ist.
[0036] Die Druckrolle 44 ist im Kontakt mit einer Federanordnung 52, welche im Folgenden
unter Bezugnahme auf Figuren 1 und 4 näher erläutert wird. Die Federanordnung 52 umfasst
eine hohlzylinderförmige Kunststofffeder 54, welche den Mittelabschnitt 14 des Basisteils
10 unterhalb des Kopfabschnitts 12 umgibt. Die Kunststofffeder 54 ist aus einem elastischen
Kunststoff gebildet und ist so ausgelegt, dass sie einer Stauchung in axialer Richtung
der Schraubachse A eine Federkraft entgegensetzt. An ihrer dem Kopfabschnitt 12 des
Basisteils 10 zugewandten Stirnseite stützt sich die Feder 54 an einer ersten Federsitzscheibe
56 ab, auf deren anderer Seite die Druckrollen 46 anliegen, während sie sich an ihrer
dem Fußabschnitt 16 des Basisteils 10 zugewandten Stirnseite an einer zweiten Federsitzscheibe
58 abstützt.
[0037] Die erste Federsitzscheibe 56 ist axial beweglich auf dem Mittelabschnitt 14 geführt,
wobei eine Bewegung in Richtung des Kopfabschnittes 12 durch ein Anschlagen der ersten
Federsitzscheibe 56 am Kopfabschnitt begrenzt ist. Die zweite Federsitzscheibe 58
steht im Gewindeeingriff mit dem Mittelabschnitt 14 des Basisteils 10. Sie weist ferner
einen hülsenartigen Fortsatz 60 auf, der sich entlang des Mittelabschnitts 14, diesen
im Gewindeeingriff umgebend, in Richtung zur ersten Federsitzscheibe 56 hin erstreckt.
Die Kunststofffeder 54 liegt damit an der Außenseite des hülsenartigen Fortsatzes
60 an, wodurch erreicht wird, dass die Kunststofffeder 54 bei einer Stauchung nicht
gegen das Außengewinde des Mittelabschnitts 14 gedrückt und möglicherweise beschädigt
wird.
[0038] Durch den Gewindeeingriff zwischen der zweiten Federsitzscheibe 58 mit ihrem hülsenartigen
Fortsatz 60 und dem Mittelabschnitt 14 des Basisteils 10 ist es möglich, die Vorspannung
der Kunststofffeder 54 einzustellen. Dazu wird die zweite Federsitzscheibe 58 durch
Schraubbewegung bezüglich des Mittelabschnitts 14 und damit auch bezüglich der ersten
Federsitzscheibe 56 axial in Richtung der Schraubachse A verschoben, wobei zur Drehung
ein entsprechendes Werkzeug (nicht dargestellt) in radiale Einbohrungen 62 in der
zweiten Federsitzscheibe 58 einführbar ist. Es ist somit möglich, die Vorspannung
der gesamten Federanordnung 52 des Schraubkopfes, welche alle drei Doppelarmhebel
26 beaufschlagt, durch Drehung einer einzigen Federsitzscheibe 58 einzustellen. Der
Aufwand zur Anpassung des Schraubkopfes an verschiedene Typen von Verschlusskappen
und Vorgaben für das Verschraubmoment ist damit wesentlich geringer als bei Schraubköpfen
des Stands der Technik.
[0039] In dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel ist je ein Verdrehanschlag 64
für jeden der Klemmarme 30 des Schraubkopfes, welcher in der Schnittansicht gemäß
Fig. 5 (Schnitt entsprechend V-V in Fig. 1) illustriert.
[0040] Die Verdrehanschläge 64 sind einstückig mit dem Fußabschnitt 16 des Basisteils 10
verbunden und stehen zackenartig von diesem ab. Anschlagsflächen 66 der Verdrehanschläge
64 sind so orientiert, dass sie an dem zugehörigen Klemmarm seitlich anliegen oder
in geringem Abstand zu diesem verlaufen. Dabei ist es ausreichend, wenn jeder Klemmarm
30 sich nur an der Seite an einem Verdrehanschlag 64 abstützen kann, zu welcher er
beim Verschrauben der Verschlusskappe gedrängt wird. In Fig. 5 ist die Drehrichtung
des Schraubkopfes durch einen Pfeil B gekennzeichnet. Beim Aufschrauben der Verschlusskappe
wird dieser Drehung, insbesondere bei fast vollständig aufgeschraubter Kappe, ein
Gegendrehmoment entgegengesetzt, welches die mit der Kappe in Klemmeingriff stehenden
Klemmarme 30 in eine dem Pfeil B entgegengesetzte Richtung zu verdrehen versucht.
Dieses Verdrehen wird jedoch gemäß der Erfindung verhindert, da jeder Klemmarm 30
seitlich an der Anschlagsfläche 66 des zugehörigen Verdrehanschlags 64 zur Anlage
kommt.
[0041] Durch den Verdrehanschlag 64 wird also eine am freien Ende des Klemmarms 30 angreifende
Kraft nicht durch Hebelwirkung verstärkt auf den Bereich der Schwenkachse 24 und seiner
Lagerung übertragen, sondern wird von dem im relativ großen Abstand zur Schwenkachse
24 angeordneten Verdrehanschlag 64 aufgenommen. Je größer dabei entlang der Schraubachse
A der Abstand zwischen der Schwenkachse 24 und dem Verdrehanschlag 64 ist, desto effektiver
kann das Gegendrehmoment der Schraubkappe von dem Fußabschnitt 16 des Basisteils 10
absorbiert werden. Es entfallen somit Maßnahmen zur Stabilisierung der Doppelarmhebel
26 und deren Lagerung, so dass die gesamte Klemmeinrichtung wesentlich einfacher und
vor allem mit einem wesentlich geringeren Trägheitsmoment ausgebildet werden kann.
[0042] Darüber hinaus bieten die Anschlagsflächen 66 der Verdrehanschläge 64 auch eine Führung
für die Klemmarme 30, um einseitig ein korrektes Schwenken der Klemmarme 30 in radialer
Richtung zu unterstützen. Zudem erkennt man in Fig. 5, dass die Klemmarme 30 bei ihrer
Schwenkbewegung in radialer Richtung zur Schraubachse A hin auf einen Anschlag 67
treffen, sofern diese Schwenkbewegung nicht vorher durch eine zwischen den Klemmarmen
30 aufgenommene Verschlusskappe gestoppt wird. Die Anschläge 67 sind ebenso wie die
Verdrehanschläge 64 einstückig an dem Fußabschnitt 16 ausgebildet. Unter Berücksichtigung
aller drei Funktionen des Fußabschnitts 16, nämlich als Verdrehanschlag, als Schwenkanschlag
und als radiale Führung sowie unter der Maßgabe der Bereitstellung eines Schraubkopfes
mit möglichst geringem Trägheitsmoment ist die Verwendung eines Fußabschnitts 16 mit
einer in Fig. 5 gezeigten Querschnittsform von Vorteil, in welcher dieser an ein Schaufelrad
erinnert.
[0043] Gleichermaßen kann auch ein doppelseitiger Verdrehanschlag verwendet werden, etwa
von der in Fig. 6 gezeigten Querschnittsgestalt. Jeder Verdrehanschlag 64a weist in
diesem Fall zwei Anschlagsflächen 66a, 67a für in Umfangsrichtung benachbarte Klemmarme
auf. Bei einer Drehung des Schraubkopfes und damit der Anschläge 64a in Fig. 6 im
Uhrzeigersinn wirken dann die Anschlagsflächen 66a mit den Klemmarmen 30 zusammen,
um diese in Drehrichtung mitzunehmen. Andererseits wirken bei einer Drehung des Schraubkopfes
und damit der Anschläge 64a in Fig. 6 entgegen dem Uhrzeigersinn die Anschlagsflächen
67a mit den Klemmarmen 30 zusammen. Damit kann in beiden Drehrichtungen des Schraubkopfes
ein evtl. auftretendes und von einer Schraubkappe auf die Klemmarme 30 übertragenes
Gegendrehmoment in den Anschlägen 64a aufgenommen werden, so dass ein solcher Schraubkopf
sowohl für Rechts- als auch für Linksgewinde geeignet ist und außerdem gleichermaßen
zum Auf- oder Abschrauben einer Verschlusskappe verwendbar ist.
[0044] Bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Schraubkopfes zum Verschrauben einer Verschlusskappe
auf einer Flasche wird zunächst ein Öffnungsstab (nicht gezeigt) entlang der Schraubachse
A in eine Öffnung 68 des Basisteils 10 eingeführt, bis er an den Laufflächen der Öffnungsbetätigungsrollen
42 anstößt. Die Außenkontur des Öffnungsstabs ist so gewählt, dass er beim weiteren
Einführen in den Schraubkopf die Öffnungsbetätigungsrollen 42 radial nach außen verdrängt.
Dabei werden die Doppelarmhebel 26 derart um die Schwenkachse 24 verschwenkt, dass
die freien Enden des Klemmarms 30 sich von der Schraubachse A radial nach außen abspreizen,
während sich die an den freien Enden der Kraftarme 28 angebrachten Druckrollen 44
in etwa parallel zur Schraubachse nach unten bewegen. Da die Druckrollen 44 an der
Federanordnung 52 anliegen, stauchen sie dabei die Kunststofffeder 54, so dass der
Schwenkbewegung der Doppelarmhebel 26 und damit der Öffnungsbewegung der Klemmabschnitte
32 die Federkraft der Kunststofffeder 54 entgegengesetzt wird. Zwischen die geöffneten
Klemmabschnitte 32 wird eine zu verschraubende Verschlusskappe (nicht gezeigt) eingeführt.
Anschließend wird der Öffnungsstab in Richtung der Schraubachse A wieder aus dem Schraubkopf
herausgezogen, wodurch die Doppelarmhebel 26 kraft der Kunststofffeder 54 derart zurückgeschwenkt
werden, dass sich die Klemmabschnitte 32 wieder radial auf die Schraubachse A zubewegen,
bis sie an der Verschlusskappe zur Anlage kommen und diese von drei Seiten im Klemmeingriff
festhalten.
[0045] Der Schraubkopf mit der daran festgehaltenen Verschlusskappe wird dann einer Flasche
angenähert, auf welcher die Verschlusskappe aufzuschrauben ist. Ein Elektromotor versetzt
den Schraubkopf in eine Drehbewegung um die Drehachse A in Richtung des Pfeils B mit
einer Geschwindigkeit von beispielsweise etwa 800 bis 900 Umdrehungen pro Minute.
Gleichzeitig wird der Schraubkopf entsprechend der Ganghöhe des Gewindes axial zur
Flasche hin verschoben.
[0046] Kurz vor dem Erreichen der Endposition der Verschlusskappe auf der Flasche, d.h.
bei Annäherung an den Endanschlag des Gewindes zwischen Kappe und Flasche, beginnt
die Schraubverbindung der Drehbewegung des Schraubkopfes ein rasch anwachsendes Gegendrehmoment
entgegenzusetzen. Dieses Gegendrehmoment kann durch ein Ansteigen des Motorstroms,
welcher über den Motor fließt, erfasst werden. Im einfachsten Fall entspricht dann
ein bestimmtes Gegendrehmoment einem bestimmten Motorstrom, Mittels einer Schwellwertschaltung
kann der Motor dann abgeschaltet oder/und der Schraubkopf gebremst werden, wenn das
Gegendrehmoment einen bestimmten Wert überschreitet. Dieses Gegendrehmoment entspricht
dann wiederum dem Verschraubmoment (auch Verschließmoment), mit welchem die Kappe
auf der Flasche aufgeschraubt ist.
[0047] Zur Erfüllung bestimmter Qualitätskriterien ist für das Verschraubmoment oftmals
ein bestimmter Sollbereich vorgegeben. Durch die gemäß der Erfindung getroffenen Maßnahmen
weist der erfindungsgemäße Schraubkopf gegenüber bekannten Schraubköpfen des Stands
der Technik ein wesentlich geringeres Trägheitsmoment, beispielsweise ein nur halb
so großes Trägheitsmoment auf. Insbesondere bei einer Kombination verschiedener Erfindungsaspekte,
etwa der Verlagerung der Federanordnung zur Schraubachse A hin, der Verwendung einer
Kunststofffeder sowie der Ausbildung von Verdrehanschlägen kann die maximale Drehzahl
des Schraubkopfes, bei welcher ein zuverlässiges Verschrauben mit vorgegebenem Verschraubmoment
gewährleistet werden kann, deutlich gesteigert werden. Darüber hinaus kann vorgesehen
sein, dass für das Basisteil 10 und die Doppelarmhebel 26 sehr leichte, jedoch feste
Materialien, wie etwa hochfestes Aluminium oder/und Titan, verwendet werden.
[0048] Aufgrund des wesentlich vereinfachten Aufbaus ist zudem Montage, Wartung und Reinigung
des erfindungsgemäßen Schraubkopfes sehr einfach möglich. Insbesondere eine einfach
und damit gründlich durchführbare Reinigung des Schraubkopfes ist vor allem im Bereich
der Arzneimittelverarbeitung von großem Vorteil.
[0049] Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Ausführungsbeispiels der Erfindung ergibt
sich aus der grundlegend vereinfachten Federanordnung. Die Verwendung von nur einer
Feder aus einem Kunststoff verhindert das Auftreten von Reibung innerhalb der Federanordnung
sowie eine damit verbundene Freisetzung feiner Partikel, wie es bei der Verwendung
herkömmlicher Schraubköpfe mit mehrere Spiralfedern oder ggf. Tellerfedern umfassenden
Federanordnungen als Problem bekannt war.
1. Schraubkopf zum Verschrauben eines Schraubelements an einem Grundkörper, insbesondere
zum Aufschrauben einer Schraubkappe auf einer Flasche, mit einer Klemmeinrichtung,
in welcher das Schraubelement festhaltbar ist, wobei die Klemmeinrichtung mindestens
einen an einem Basisteil (10) des Schraubkopfes schwenkbar angebrachten Hebel (26)
mit einem Klemmarm (30) und eine auf den Hebel (30) wirkende Federanordnung (52) aufweist,
wobei der Hebel (26) mittels der Federkraft der Federanordnung (52) derart beaufschlagbar
ist, dass der Klemmarm (30) in Klemmeingriff mit dem Schraubelement gelangt, wobei
die Federanordnung (52) auf der der Schraubachse (A) zugewandten Seite des mindestens
einen Klemmarms (30) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der mindestens eine Hebel (26) ein Doppelarmhebel (26) ist, welcher zusätzlich zu
dem Klemmarm (30) einen Kraftarm (28) aufweist, wobei der Kraftarm (28) mittelbar
oder unmittelbar an der Federanordnung (52) abgestützt ist.
2. Schraubkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federanordnung (52) ein im Wesentlichen konzentrisch zur Schraubachse (A) verlaufendes
Federelement (54), insbesondere Kunststofffederelement umfasst.
3. Schraubkopf nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (54) zylinderförmig, insbesondere hohlzylinderförmig ist.
4. Schraubkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Doppelarmhebel (26) im Wesentlichen L-förmig ausgebildet ist,
wobei in Bezug auf die Schraubachse (A) die Schwenkachse (24) des Doppelarmhebels
(26) radial außen liegt, der Kraftarm (28) im Wesentlichen von der Schwenkachse (24)
aus radial nach innen und der Klemmarm (30) im Wesentlichen längs der Schraubachse
(A) verläuft.
5. Schraubkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmarm (30) des mindestens einen Hebels (26) einen zur Schraubachse (A) weisenden
Öffnungsbetätigungsabschnitt (42), insbesondere in der Art einer an der zur Schraubachse
(A) weisenden Seite des Klemmarms (30) drehbar angebrachten Öffnungsbetätigungsrolle
(42), aufweist, derart, dass ein axial in den Schraubkopf eingeführter Öffnungsstab
den Öffnungsbetätigungsabschnitt (42) in Bezug auf die Schraubachse (A) radial nach
außen verdrängt und dabei den Klemmarm (30) in Bezug auf die Schraubachse (A) abspreizt.
6. Schraubkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klemmeinrichtung zwei weitere, dem genannten Hebel (26) im Wesentlichen gleichartige
Hebel (26) zum gemeinsamen Einklemmen eines Schraubelements umfasst, wobei die Hebel
(26) an in Bezug auf die Schraubachse (A) radial nach außen verlaufenden Vorsprüngen
(18) des Basisteils (10) gelagert sind.
7. Schraubkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federvorspannung der Federanordnung (52) mittels mindestens eines verstellbaren
Federsitzes (58) einstellbar ist.
8. Schraubkopf nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebel (26) von ein und demselben Federelement (54) beaufschlagbar sind.
9. Schraubkopf nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebel (26) an einer Seite einer gemeinsamen ersten Federsitzscheibe (56) abgestützt
sind, an deren anderer Seite die Federanordnung (52) abgestützt ist und dass sich
die Federanordnung (52) andererseits an einer zweiten Federsitzscheibe (58) abstützt.
10. Schraubkopf nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Federsitzscheibe (58), vorzugsweise durch einen Schraubvorgang, relativ
zum Basisteil (10) axial verschiebbar ist.
11. Schraubkopf nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisteil (10) mindestens einen in einem im Abstand zur Schwenkachse (A) des
Hebels (26) angeordneten Verdrehanschlag (64; 64a) für den Klemmarm (30) des mindestens
einen Doppel hebels (26) aufweist.
12. Schraubkopf nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdrehanschlag (64; 64a) eine im Wesentlichen radial zur Schraubachse (A) verlaufende
Führung (66; 66a, 67a) bildet, an welcher der Klemmarm (30) während des Schwenkens
des Doppel hebels (26) führbar ist.
13. Schraubkopf nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Klemmarm (30) ein Verdrehanschlag (64; 64a) vorgesehen ist, wobei die Verdrehanschläge
(64; 64a) einstückig an einem zur Schraubachse (A) konzentrischen Zackenrad ausgebildet
sind.
1. Screw head for screwing a screwing element onto a base body, in particular for screwing
a screw-cap onto a bottle, comprising a clamping device, in which the screw element
can be secured, wherein the clamping device comprises at least one lever (26) attached
pivotably to a base part (10) of the screw head with a clamping arm (30) and a spring
arrangement (52) acting on the lever (30), wherein the lever (26) can be pressurised
by means of the spring force of the spring arrangement (52) such that the clamping
arm (30) enters into clamping engagement with the screw element, wherein the spring
arrangement (52) is arranged on the side of the at least one clamping arm (30) facing
the screw axis (A),
characterised in that
the at least one lever (26) is a double arm lever (26), which in addition to the clamping
arm (30) has a force arm (28), wherein the force arm (28) is supported indirectly
or directly on the spring arrangement (52).
2. Screw head according to claim 1, characterised in that the spring arrangement (52) comprises a spring element (54), in particular a plastic
spring element, running substantially concentrically to the screw axis (A).
3. Screw head according to claim 2, characterised in that the spring element (54) is cylindrical, in particular hollow cylindrical.
4. Screw head according to one of the preceding claims, characterised in that the at least one double arm lever (26) is configured to be essentially L-shaped,
wherein the pivot axis (24) of the double arm lever (26) lies radially outside in
relation to the screw axis (A), the force arm (28) runs essentially from the pivot
axis (24) radially inwards and the clamping arm (30) runs essentially along the screw
axis (A).
5. Screw head according to one of the preceding claims, characterised in that the clamping arm (30) of the at least one lever (26) has an opening activating section
(42) pointing towards the screw axis (A), in particular in the form of an opening
activating roller (42) attached rotatably on the side of the clamping arm (30) pointing
towards the screw axis (A), such that an opening rod inserted axially into the screw
head displaces the opening activating section (42) relative to the screw axis (A)
radially outwards and thereby spreads the clamping arm (30) in relation to the screw
axis (A).
6. Screw head according to one of the preceding claims, characterised in that the clamping device comprises two additional levers (26) substantially similar to
the said lever (26) for the joint clamping of a screw element, wherein the levers
(26) are mounted on projections (18) of the base part (10) running radially outwards
in relation to the screw axis (A).
7. Screw head according to one of the preceding claims, characterised in that the spring pretensioning of the spring arrangement (52) can be adjusted by means
of at least one adjustable spring seat (58).
8. Screw head according to claim 8 or 9, characterised in that the levers (26) can be pressurised by one and the same spring element (54).
9. Screw head according to one of claims 6 to 8, characterised in that the levers (26) are supported on one side of a common first spring seat disc (56),
on the other side of which the spring arrangement (52) is supported, and in that the spring arrangement (52) is supported on a second spring seat disc (58).
10. Screw head according to claim 9, characterised in that the second spring seat disc (58) is axially displaceable relative to the base part
(10), preferably by means of a screwing procedure.
11. Screw head according to one of claims 1 to 10, characterised in that the base part (10) comprises at least one rotary stop (64; 64a) for the clamping
arm (30) of the at least one double lever (26) arranged at a distance from the pivot
axis (A) of the lever (26).
12. Screw head according to claim 11, characterised in that the rotary stop (64; 64a) forms a guide (66; 66a, 67a) running substantially radially
relative to the screw axis (A), on which guide the clamping arm (30) can be guided
during the pivoting of the double lever (26).
13. Screw head according to claim 11 or 12, characterised in that for each clamping arm (30) a rotary stop (64; 64a) is provided, wherein the rotary
stops (64; 64a) are formed in one piece on a spiked wheel concentric to the screw
axis (A).
1. Tête de vissage pour le vissage d'un élément à visser sur un corps de base, en particulier
pour le vissage d'un capuchon à visser sur une bouteille, avec un système de serrage,
dans lequel l'élément à visser peut être maintenu, dans laquelle le système de serrage
présente au moins un levier (26) avec un bras de serrage (30), monté de façon pivotante
sur une partie de base (10) de la tête de vissage et un agencement de ressort (52)
agissant sur le levier (30), dans laquelle le levier (26) peut être soumis à la force
élastique de l'agencement de ressort (52), de telle manière que le bras de serrage
(30) vienne en prise de serrage avec l'élément à visser, dans laquelle l'agencement
de ressort (52) est disposé sur le côté dudit au moins un bras de serrage (30) tourné
vers l'axe de vissage (A), caractérisée en ce que ledit au moins un levier (26) est un levier à deux bras (26) qui présente, en plus
du bras de serrage (30), un bras de force (28), dans laquelle le bras de force (28)
est appuyé indirectement ou directement sur l'agencement de ressort (52).
2. Tête de vissage selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'agencement de ressort (52) comprend un élément de ressort (54) s'étendant essentiellement
de façon concentrique à l'axe de vissage (A), en particulier un élément de ressort
en plastique.
3. Tête de vissage selon la revendication 2, caractérisée en ce que l'élément de ressort (54) est de forme cylindrique, en particulier de forme cylindrique
creuse.
4. Tête de vissage selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que ledit au moins un levier à deux bras (26) est réalisé essentiellement en forme de
L, dans laquelle l'axe de pivotement (24) du levier à deux bras (26) est situé radialement
à l'extérieur par rapport à l'axe de vissage (A), le bras de force (28) est essentiellement
situé radialement à l'intérieur à partir de l'axe de pivotement (24) et le bras de
serrage (30) s'étend essentiellement le long de l'axe de vissage (A).
5. Tête de vissage selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que le bras de serrage (30) dudit au moins un levier (26) présente une partie d'actionnement
d'ouverture (42) tournée vers l'axe de vissage (A), en particulier à la manière d'un
galet d'actionnement d'ouverture (42) monté de façon rotative sur le côté du bras
de serrage (30) tourné vers l'axe de vissage (A), de telle manière qu'une tige d'ouverture
introduite axialement dans la tête de vissage repousse radialement vers l'extérieur
la partie d'actionnement d'ouverture (42) par rapport à l'axe de vissage (A) et écarte
de ce fait le bras de serrage (30) par rapport à l'axe de vissage (A).
6. Tête de vissage selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que le système de serrage comprend deux autres leviers (26), essentiellement identiques
au levier (26) précité, pour le serrage commun d'un élément à visser, dans laquelle
les leviers (26) sont montés sur des saillies (18) de la pièce de base (10) s'étendant
radialement vers l'extérieur par rapport à l'axe de vissage (A).
7. Tête de vissage selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que la précontrainte de ressort de l'agencement de ressort (52) est réglable au moyen
d'au moins un siège de ressort réglable (58).
8. Tête de vissage selon la revendication 8 ou 9, caractérisée en ce que les leviers (26) peuvent être soumis à un seul et même élément de ressort (54).
9. Tête de vissage selon l'une quelconque des revendications 6 à 8, caractérisée en ce que les leviers (26) sont appuyés sur un côté d'une première rondelle de siège de ressort
commune (56), sur l'autre côté de laquelle l'agencement de ressort (52) est appuyé,
et en ce que l'agencement de ressort (52) s'appuie d'autre part sur une deuxième rondelle de siège
de ressort (58).
10. Tête de vissage selon la revendication 9, caractérisée en ce que la deuxième rondelle de siège de ressort (58) est déplaçable axialement, de préférence
par une opération de vissage, par rapport à la pièce de base (10).
11. Tête de vissage selon l'une quelconque des revendications 1 à 10, caractérisée en ce que la pièce de base (10) présente au moins une butée de rotation (64; 64a), disposée
à une distance de l'axe de pivotement (A) du levier (26), pour le bras de serrage
(30) dudit au moins un levier double (26).
12. Tête de vissage selon la revendication 11, caractérisée en ce que la butée de rotation (64; 64a) forme un guidage (66; 66a, 67a) s'étendant essentiellement
radialement par rapport à l'axe de vissage (A), sur lequel le bras de serrage (30)
peut être guidé pendant le pivotement du levier double (26).
13. Tête de vissage selon la revendication 11 ou 12, caractérisée en ce qu'il est prévu pour chaque bras de serrage (30) une butée de rotation (64; 64a), dans
laquelle les butées de rotation (64; 64a) sont réalisées d'une seule pièce sur une
roue dentée concentrique à l'axe de vissage (A).