[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kolorieren von zellulosehaltigen
Substraten, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man zu kolorierende Substrate oder
deren Vorstufen kontaktiert mit mindestens einem behandelten Pigment in partikulärer
Form, das zumindest partiell mit mindestens einem kationischen Copolymer umhüllt ist
hergestellt nach einem Verfahren, umfassend die folgenden Schritte:
- a) Dispergieren von mindestens einem Pigment in partikulärer Form mit mindestens einem
nicht-ionischen oberflächenaktiven Stoff,
- b) Vermischen der so erhältlichen Dispersion von Pigment in partikulärer Form und
nicht-ionischem oberflächenaktiven Stoff mit wässrigem Medium,
- c) Polymerisieren mindestens eines ersten Monomers oder Copolymerisation einer ersten
Mischung von Comonomeren in Gegenwart einer Mischung nach b), wobei wasserunlösliches
Polymer oder Copolymer an der Oberfläche von Pigment in partikulärer Form gebildet
wird,
- d) Hinzufügen mindestens eines zweiten Monomers oder einer zweiten Mischung von Comonomeren
und Polymerisation oder Copolymerisation,
mit der Maßgabe, dass Verfahren zum Bedrucken nicht umfasst sind.
[0002] An Farbmittelzubereitungen, die in moderne Verfahren der Kolorierung von zellulosehaltigen
Substraten eingesetzt werden sollen, werden anspruchsvolle Anforderungen gestellt,
Kolorierte Substrate sollen eine hohe Brillanz der Farben aufweisen, die Kolorierung
soll dauerhaft sein, d.h. hohe Echtheiten aufweisen, wie beispielsweise Reibechtheit
und Lichtechtheit. Weiterhin sollen Farbmittel dann, wenn es sich bei zellulosehaltigen
Substraten um Holz handelt, während der Einarbeitung in gewissen Anteilen in das Holz
eindringen und nicht lediglich auf der Oberfläche verbleiben. Im Anschluss an die
Einarbeitung sollen die Farbmittel nicht mehr migrieren.
[0003] Reine Pigmente, die definitionsgemäß nicht oder nur schlecht im betreffenden Medium
löslich sind, bleiben vielfach an der Oberfläche von zu kolorierendem Holz liegen.
[0004] Es gibt Versuche, Pigmente dadurch zu behandeln, dass man sie mit einem Polymer umhüllt.
US 3,133,893 offenbart die Umhüllung von Pigmenten, die mit einem oberflächenaktiven Mittel behandelt
wurden, mit in einem Polymerisationsschritt hergestelltem Polyacrylnitril, das in
Gegenwart des Pigments synthetisiert wird. Die so umhüllten
[0005] Pigmente lassen sich in Fasern einarbeiten, aber nicht gut zum Kolorieren von zellulosehaltigen
Substraten verwenden.
[0006] US 4,608,401 offenbart ein Verfahren zur Verkapselung von Pigmenten für Latexfarben, bei dem Pigmentpartikel
mit wasserunlöslichen Monomeren und einem Detergenz unter Bedingungen, bei denen keine
Scherkräfte wirken, in Wasser dispergiert werden und anschließend den Bedingungen
einer Emulsionspolymerisation unterworfen werden. Die so umhüllten Pigmente lassen
sich nicht gut zum Kolorieren von zellulosehaltigen Substraten verwenden.
[0007] Die ältere Anmeldung
WO 2004/113454 lehrt kationisch umhüllte Pigmente in partikulärer Form, die mittels einem zweistufigen
Emulsionspolymerisationsverfahren in Gegenwart von Pigment hergestellt werden, sowie
ihre Verwendung zum Bedrucken von Oberflächen.
[0008] Die ältere Anmeldung
WO 2005/037930 beschreibt Formulierungen enthaltend diese Pigmente in partikulärer Form und mindestens
eine strahlungshärtbare Komponente zur Färbung von Leder.
[0009] US 4,680,200 offenbart ein Verfahren zur Verkapselung von nicht vorbehandelten Pigmenten, bei
dem Pigmentpartikel mit Styrol und dem Oligomer Polywet KX-3 der Fa. Uniroyal in Wasser
dispergiert werden und anschließend den Bedingungen einer Emulsionspolymerisation
unterworfen wird. Die Ergebnisse bei der Kolorierung von zellulosehaltigen Substraten
sind jedoch unbefriedigend.
[0010] Es bestand also die Aufgabe, ein Verfahren zur Kolorierung von zellulosehaltigen
Substraten bereit zu stellen, das die Nachteile aus dem Stand der Technik vermeidet
und besonders gut gefärbte oder durchgefärbte zellulosehaltige Substrate liefert.
Es bestand weiterhin die Aufgabe, gefärbte zellulosehaltige Substrate bereit zu stellen.
[0011] Demgemäß wurde das eingangs definierte Verfahren gefunden.
[0012] Unter Kolorierung werden im Folgenden Verfahren zur Farbgebung verstanden, die nicht
nur eine oberflächliche Farbgebung bewirken, sondern auch zumindest anteilig in gewisser
Tiefe des betreffenden Substrats eine Farbgebung verursachen, die genau so intensiv
oder geringfügig weniger intensiv sein kann wie die Farbgebung an der Oberfläche.
Verfahren zum Bedrucken sind im Folgenden nicht umfasst.
[0013] Unter zellulosehaltigen Substraten werden im Folgenden holzhaltige und sogenannte
holzfreie Papiere, Pappen, Kartonagen verstanden, weiterhin Holz in beliebigen Abmessungen,
beispielsweise Holzzuschnitte wie Bretter, Stangen, Klötze, weiterhin Holzwolle, holzhaltige
Verbundwerkstoffe, Holzzuschnitte, Sperrholz, Spanplatten, MDF-Platten (Mitteldichtefaserplatten),
OSB-Platten (Oriented Strand Board), Materialien auf Basis von verholzten Einjahrespflanzen,
Strohplatten und Fasermaterialien wie beispielsweise Flachs, Leinen, Hanf, Jute, Baumwolle,
Bambusfasern, Fasern aus Papiermaulbeerbaum oder Holzzellstoff. Zellulosehaltige Substrate
im Sinne der vorliegenden Erfindung können beispielsweise flächig ausgestaltet sein
oder als Formkörper.
[0014] Unter Vorstufen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind insbesondere Papiervorstufen
zu verstehen, beispielsweise gebleichte und ungebleichte Zellstoffe und Holzstoffe,
Papierbrei und Holzschnitzel.
[0015] Erfindungsgemäß kontaktiert man zu kolorierende Substrate oder deren Vorstufen mit
mindestens einem behandelten Pigment in partikulärer Form, das zumindest partiell
mit mindestens einem kationischen Copolymer umhüllt ist.
[0016] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geht man speziell von behandeltem
Pigment aus. Unter behandeltem Pigment ist Pigment zu verstehen, das zumindest partiell
mit mindestens einem kationischen Copolymer umhüllt ist. Behandeltes Pigment kann
auch vollständig mit kationischen Copolymer umhüllt sein. Vorzugsweise ist behandeltes
Pigment im Sinne der vorliegenden Erfindung zu mindestens 10 % bis zu 99 % mit kationischem
Copolymer umhüllt, bevorzugt zu 40 bis 70 %, wobei sich die Prozentangaben durch beispielsweise
mikroskopische Methoden ermitteln lassen.
[0017] Unter partiell umhüllt kann man in einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
verstehen, dass ein gewisser Prozentsatz der Pigmentpartikel von kationischem Copolymer
umhüllt ist und der Rest der Pigmentpartikel nicht von kationischem Copolymer umhüllt
ist.
[0018] Man kann unter partiell umhüllt in einer anderen Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung verstehen, dass alle Pigmentpartikel partiell umhüllt sind.
[0019] Die Umhüllung mit kationischem Copolymer ist üblicherweise so dünn, dass auch vollständig
umhüllte Pigmentpartikel farbig wirken.
[0020] Partiell mit kationischem Copolymer umhülltes Pigment stellt man so her, dass man
das entsprechende kationische Copolymer in Gegenwart von Pigment synthetisiert. In
einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung synthetisiert man kationisches
Copolymer in Gegenwart von Pigment nach einem mindestens zweistufigen Emulsionspolymerisationsverfahren,
in dem man die Zusammensetzung an Comonomeren mindestens einmal ändert, beispielsweise
indem man den Comonomerzulauf ändert.
[0021] Kationische Copolymere im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Copolymere von radikalisch
polymerisierbaren ethylenisch ungesättigte Verbindungen, von denen mindestens eine
eine protonierbare Gruppe trägt, beispielsweise Stickstoffatome mit freiem Elektronenpaar,
oder kationische Gruppen wie beispielsweise quaternäre Stickstoffatome in der Polymerkette
eingebaut.
[0022] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegen kationische Copolymere
unter sauren Bedingungen, beispielsweise bei pH-Werten von 6 oder weniger, in zumindest
partiell protonierter Form vor. Unter kationischen Copolymeren können beispielsweise
solche Copolymere verstanden werden, die freie Aminogruppen, beispielsweise NH
2-Gruppen, NH(C
1-C
4-Alkyl)-Gruppen oder N(C
1-C
4-Alkyl)
2-Gruppen, tragen.
[0023] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können unter kationischen Copolymeren
solche Copolymere verstanden werden, die als eines der Comonomere ein oder mehrere
Amide von mindestens einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure, beispielsweise (Meth)acrylamid
einpolymerisiert enthalten.
[0024] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung haben kationische Copolymere
ein Molekulargewicht M
w im Bereich von 10.000 bis 10.000.000 g/mol, bevorzugt 100.000 bis 5.000.000 g/mol.
[0025] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei kationischen
Copolymeren um Copolymere, die aufgebaut sind aus mindestens einem nichtionischen
Comonomer, beispielsweise einer vinylaromatischen Verbindung wie z. B. Styrol oder
mindestens einem C
1-C
20-Alkylester von mindestens einer ethylenisch ungesättigten Carbonsäure, und mindestens
einem Comonomer, das mindestens ein protonierbares oder quaternisiertes Stickstoffatom
pro Molekül aufweist.
[0026] Kationische Copolymere im Sinne der vorliegenden Erfindung können auch ein oder mehrere
anionische Comonomere wie beispielsweise (Meth)acrylsäure oder Crotonsäure einpolymerisiert
enthalten. Wenn kationische Copolymere auch mindestens ein anionisches Monomer einpolymerisiert
enthalten, so ist der molare Anteil an kationischen Comonomeren stets höher als der
molare Anteil an anionischen Comonomeren, beispielsweise um 0,5 mol-%, bezogen auf
gesamtes kationisches Copolymer, bevorzugt mindestens 1 mol-%, besonders bevorzugt
1,5 bis 20 mol-%.
[0027] Vorzugsweise handelt es sich bei kationischem Copolymer um synthetisches kationisches
Copolymer.
[0028] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geht man weiterhin aus aus von
Pigmenten in vorzugsweise partikulärer Form. Unter Pigmenten sind im Rahmen der vorliegenden
Erfindung praktisch nicht lösliche feinteilige, organische oder anorganische Farbmittel
gemäß der Definition in DIN 55944 zu verstehen.
[0029] Pigmente kann man wählen aus anorganischen und vorzugsweise organischen Pigmenten.
[0030] Beispielhaft ausgewählte anorganische Pigmente sind
Zinkoxid, Zinksulfid, Lithopone, Bleiweiß, Bleisulfat, Kreide, Titandioxid, Calziumcarbonat,
Kaolin;
Eisenoxidgelb, Cadmiumgelb, Nickeltitangelb, Chromtitangelb, Chromgelb, Bleichromat,
Bismutvanadat, Neapelgelb oder Zinkgelb
Ultramarinblau, Kobaltblau, Manganblau, Eisenblau,
Ultramaringrün, Kobaltgrün, Chromoxid (Chromoxidgrün);
Ultramarinviolett, Kobaltviolett, Manganviolett;
Ultramarinrot, Molybdatrot, Chromrot, Cadmiumrot;
Eisenoxidbraun, Chromeisenbraun, Zinkeisenbraun, Mangantitanbraun;
Eisenoxidschwarz, Eisen-Mangan-Schwarz, Spinellschwarz, Ruß;
orangefarbene Spinelle und Korunde, Cadmiumorange, Chromorange, Bleimolybdat; Aluminium
oder Cu/Zn-Legierung.
[0031] Bevorzugt sind Ruß, Ruß, Calziumcarbonat, Kaolin, Eisenoxidpigmente wie beispielsweise
Eisenoxidgelb, Eisenoxidbraun und Eisenoxidschwarz, Zinkoxid und Titandioxid.
[0032] Als Ruße seien insbesondere solche genannt, die nach dem Gasruß-Verfahren, dem Flammruß-Verfahren
oder dem Furnaceruß-Verfahren hergestellt sind.
[0033] Die Oberfläche nach BET von erfindungsgemäß eingesetztem Ruß kann beispielsweise
im Bereich von 20 bis 2000 m
2/g liegen, bestimmt nach DIN 66131/2 oder ISO 4652.
[0034] Erfindungsgemäß eingesetzter Ruß kann oberflächenmodifiziert sein, beispielsweise
durch Oxidation. Erfindungsgemäß eingesetzter Ruß kann saure und/oder basische Gruppen
aufweisen, beispielsweise Carboxylgruppen, Lactolgruppen, Phenolgruppen, Chinongruppen,
basische Oxide mit beispielsweise pyronähnlichen Strukturen.
[0035] Beispielhaft ausgewählte organische Pigmente, zu denen im Folgenden auch Küpenfarbstoffe
gezählt werden, sind
[0036] Monoazopigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Brown 25;
C.I. Pigment Orange 5, 13, 36 und 67; C.I. Pigment Red 1, 2, 3, 5, 8, 9, 12, 17, 22,
23, 31, 48:1, 48:2, 48:3, 48:4, 49, 49:1, 52:1, 52:2, 53, 53:1, 53:3, 57:1, 63, 112,
146, 170, 184, 210, 245 und 251; C.I. Pigment Yellow 1, 3, 73, 74, 65, 97, 151 und
183; Disazopigmente wie beispielsweise C.I. Pigment Orange 16, 34 und 44;
C.I. Pigment Red 144, 166, 214 und 242; C.I. Pigment Yellow 12, 13, 14, 16, 17, 81,
83, 106, 113, 126, 127, 155, 174, 176 und 188;
Anthanthronpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Red 168 und C.I. Vat Orange 3;
Anthrachinonpigmente wie beispielsweise C.I. Pigment Yellow 147 und 177;
C.I. Pigment Violet 31;
Anthrapyrimidinpigmente wie beispielsweise C.I. Pigment Yellow 108,
C.I. Vat Yellow 20;
Chinacridonpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Red 122, 202 und 206;
C.I. Pigment Violet 19;
Chinophthalonpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Yellow 138;
Diketopyrrolopyrrolpigmente wie beispielsweise C.I. Pigment Orange 71, 73 und 81;
C.I. Pigment Red 254, 255, 264, 270 und 272,
Dioxazinpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Violet 23 und 37;
Flavanthronpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Yellow 24, C.I. Vat Yellow 1;
Indanthronpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Blue 60 und 64, C.I. Vat Blue
4 und 6;
Isoindolinpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Orange 69; C.I. Pigment Red 260;
C.I. Pigment Yellow 139 und 185;
Isoindolinonpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Orange 61;
C.I. Pigment Red 257 und 260; C.I. Pigment Yellow 109, 110, 173 und 185;
Isoviolanthronpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Violet 31 und C.I. Vat Violet
1; Metallkomplexpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Yellow 117, 150 und 153;
C.I. Pigment Green 8;
Perinonpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Orange 43, C.I. Vat Orange 7,
C.I. Pigment Red 194, C.I. Vat Red 15;
Perylenpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Black 31 und 32; C.I. Pigment Red
123, 149, 178, 179, C.I. Vat Red 23, 190, 29 und 224; C.I. Pigment Violet 29;
Phthalocyaninpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Blue 15, 15:1, 15:2, 15:3,
15:4, 15:6 und 16; C.I. Pigment Green 7 und 36;
Pyranthronpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Orange 51;
C.I. Pigment Red 216 und C.I. Vat Orange 4;
Thioindigopigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Red 88 und 181, C.I. Vat Red 1;
C.I. Pigment Violet 38 und C.I. Vat Violet 3;
Triarylcarboniumpigmente, wie beispielsweise C.I. Pigment Blue 1, 61 und 62;
C.I. Pigment Green 1; C.I. Pigment Red 81, 81:1 und 169; C.I. Pigment Violet 1, 2,
3 und 27; C.I. Pigment Black 1 (Anilinschwarz);
C.I. Pigment Yellow 101 (Aldazingelb);
C.I. Pigment Brown 22.
[0037] Beispiele für besonders bevorzugte organische Pigmente sind: C.I. Pigment Yellow
138, C.I. Pigment Red 122, C.I. Pigment Violet 19, C.I. Pigment Blue 15:3 und 15:4,
C.I. Pigment Black 7, C.I. Pigment Orange 5, 38 und 43 und C.I. Pigment Green 7.
[0038] Man kann erfindungsgemäß auch von Mischungen von zwei oder mehr verschiedenen Pigmenten
ausgehen.
[0039] Man geht aus von Pigmenten, die in partikulärer Form vorliegen, d.h. in Form von
Partikeln. Man kann beispielsweise von sogenannten Rohpigmenten ausgehen, das sind
unbehandelte Pigmente, wie sie nach der Pigmentsynthese anfallen. Die Partikel können
reguläre oder irreguläre Form aufweisen, beispielsweise können die Partikel in sphärischer
oder annährend sphärischer Form oder in Nadelform vorliegen. Man kann dazu Schritt
(a) so durchführen, dass eine Nasszerkleinerung stattfindet.
[0040] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung geht man von vorgemahlenem Pigment
aus.
[0041] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung geht man von vorgemahlenem Pigment
aus, dass man mit mindestens einem Pigmentderivat belegt hat, beispielsweise einer
Pigmentsulfonsäure, einer Pigmentamidosulfonsäure oder einem Methylenamin-derivat
eines Pigments.
[0042] Das oder die Pigmente in partikulärer Form werden in Schritt a) mit mindestens einem
nicht-ionischen oberflächenaktiven Stoff dispergiert.
[0043] Beispiele für geeignete nicht-ionische oberflächenaktive Stoffe sind z.B. ethoxylierte
Mono-, Di- und Tri-Alkylphenole (Ethoxylierungsgrad: 3 bis 50, Alkylrest: C
3-C
12) sowie ethoxylierte Fettalkohole (EO-Grad: 3 bis 80; Alkylrest: C
8-C
36). Beispiele hierfür sind die Lutensol
®-Marken der BASF AG oder die Triton
®-Marken der Union Carbide. Besonders bevorzugt sind ethoxylierte lineare Fettalkohole
der allgemeinen Formel III
n-C
xH
2x+1-O(CH
2CH
2O)
y-H, III
wobei x ganze Zahlen im Bereich von 10 bis 24, bevorzugt im Bereich von 12 bis 20
sind. Die Variable y steht vorzugsweise für ganze Zahlen im Bereich von 5 bis 50,
besonders bevorzugt 8 bis 40.
[0044] Ethoxylierte lineare Fettalkohole der allgemeinen Formel III liegen üblicherweise
als Gemisch verschiedener ethoxylierter Fettalkohole mit unterschiedlichem Ethoxylierungsgrad
vor. Die Variable y steht im Rahmen der vorliegenden Erfindung für den Mittelwert
(Zahlenmittel).
[0045] Das Dispergieren von Pigment in partikulärer Form und mindestens einem nicht-ionischen
oberflächenaktiven Stoff erfolgt in zum Dispergieren geeigneten Geräten, vorzugsweise
in Mühlen wie beispielsweise Kugelmühlen oder Rührwerkskugelmühlen. Besonders geeignet
ist die Kugelmühle Drais Superflow DCP SF 12.
[0046] Als geeignete Zeitdauer für das Dispergieren haben sich beispielsweise ½ Stunde bis
48 Stunden erwiesen, obwohl auch eine längere Zeitdauer denkbar ist. Bevorzugt ist
eine Zeitdauer für das Dispergieren von 5 bis 24 Stunden.
[0047] Druck- und Temperaturbedingungen beim Dispergieren sind im Allgemeinen unkritisch,
so hat sich beispielsweise Normaldruck als geeignet erwiesen. Als Temperaturen haben
sich beispielsweise Temperaturen im Bereich von 10°C bis 100°C als geeignet erwiesen.
[0048] Das Mengenverhältnis von Pigment zu nicht-ionischem oberflächenaktiven Stoff kann
in weiten Bereichen gewählt werden und beispielsweise im Bereich von 10:1 bis 2:1
liegen.
[0049] Während der Durchführung von Schritt a) kann man Wasser zusetzen. Auch kann man übliche
nicht-ionische Mahlhilfsmittel zusetzen.
[0050] Der mittlere Durchmesser (Zahlenmittel) der Pigmente liegt nach Schritt a) üblicherweise
im Bereich von 10 nm bis 5 µm, bevorzugt im Bereich von 50 nm bis 3 µm.
[0051] Wenn es sich bei Pigment um Ruß handelt, so kann der mittlere Durchmesser (Zahlenmittel)
der Primärteilchen beispielsweise im Bereich von 5 bis 200 nm liegen.
[0052] Zur Bestimmung des mittleren Durchmessers sind gängige Methoden geeignet, beispielsweise
Elektronenmikrospie.
[0053] In Schritt b) vermischt man die nach Schritt a) erhältliche Dispersion von Pigment
in partikulärer Form und nicht-ionischem oberflächenaktivem Stoff mit wässrigem Medium.
Zur Dispergierung kann man beliebige Vorrichtungen verwenden, beispielsweise gerührte
Kessel oder gerührte Kolben.
[0054] Unter wässrigen Medien werden im Sinne der vorliegenden Erfindung solche flüssigen
Medien verstanden, die Wasser als wichtige Komponente enthalten, beispielsweise mindestens
40 Gew.-%, bevorzugt mindestens 55 Gew.-%.
[0055] In Schritt b) liegt das Gewichtsverhältnis Dispersion aus Pigment in partikulärer
Form und nicht-ionischem oberflächenaktiven Stoff zu wässrigem Medium im Allgemeinen
im Bereich von 1:1,5 bis 1:15, bevorzugt 1:2,5 bis 1:9.
[0056] Druck und Temperaturbedingungen für Schritt b) sind im Allgemeinen unkritisch, so
sind beispielsweise Temperaturen im Bereich von 5 bis 100°C geeignet, bevorzugt 20
bis 85°C und Drücke im Bereich von Normaldruck bis 10 bar.
[0057] Durch das Vermischen nach Schritt b) erhält man eine Mischung.
[0058] In Schritt c) polymerisiert man mindestens ein erstes Monomer oder copolymerisiert
eine erste Mischung von Comonomer in Gegenwart einer Mischung, erhältlich nach b),
wobei wasserunlösliches Polymer bzw. Copolymer an der Oberfläche von Pigment in partikulärer
Form gebildet wird.
[0059] Zur Durchführung von Schritt c) gibt man mindestens ein Monomer oder mindestens eine
Mischung von Comonomeren zu einer nach b) erhältlichen Mischung. Die Zugabe kann beispielsweise
in einer Portion, in mehreren Portionen oder auch kontinuierlich erfolgen. Wenn man
mindestens verschiedene Monomere miteinander copolymerisieren möchte, kann man zunächst
ein Comonomer zugeben und danach das zweite und gegebenenfalls weitere Comonomere.
In einer anderen Ausführungsform gibt man alle Comonomere in einer Portion zu.
[0060] Monomer bzw. Comonomere kann man in Substanz oder in wässriger Dispersion zugeben.
[0061] Als Monomere bzw. Comonomere in Schritt c) wählt man solche Monomere bzw. Comonomere,
die in Wasser schlecht löslich sind. Unter schlecht in Wasser löslichen Monomeren
bzw. Comonomeren werden dabei solche Monomeren bzw. Comonomeren verstanden, deren
Löslichkeit in Wasser bei 50°C 1 x 10
-1 mol/l oder weniger beträgt.
[0062] Bevorzugte Beispiele für Monomere bzw. Comonomere in Schritt c) sind vinylaromatische
Verbindungen und schlecht in Wasser lösliche α,β-ungesättigte Carbonsäurederivate.
[0063] Vorzugsweise wird als vinylaromatische Verbindung mindestens eine Verbindung der
allgemeinen Formel IV gewählt,

in der R
7 und R
8 unabhängig voneinander jeweils für Wasserstoff, Methyl oder Ethyl stehen, R
9 Methyl oder Ethyl bedeutet und k eine ganze Zahl von 0 bis 2 bedeutet; ganz besonders
bevorzugt sind R
7 und R
8 jeweils Wasserstoff, und ganz besonders bevorzugt gilt k = 0.
[0064] Vorzugsweise wird als schlecht in Wasserlösliches α,β-ungesättigtes Carbonsäurederivat
eine Verbindung der allgemeinen Formel I gewählt,

in der die Variablen wie folgt definiert sind:
- R1
- gewählt aus
- unverzweigtem oder verzweigtem C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders
bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
- oder Wasserstoff,
- ganz besonders bevorzugt sind Wasserstoff und Methyl;
- R2
- gewählt aus
- unverzweigtem oder verzweigtem C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Hep-tyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders
bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
- oder ganz besonders bevorzugt Wasserstoff.
- R3
- gewählt aus unverzweigtem oder verzweigtem C4-C10-Alkyl, wie n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl,
neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl,
n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; ganz besonders n-Butyl und 2-Ethylhexyl.
[0065] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt das Verhältnis von Pigment
zu Menge an Monomer bzw. Comonomeren in Schritt c) im Bereich von 3:1 bis 1:2, bevorzugt
im Bereich 2:1 bis 1:1,5.
[0066] Man kann im Schritt c) Gemische der vorgenannten Monomere einsetzen. Beispielsweise
sind Mischungen aus Styrol und Acrylsäure-n-butylester sehr gut geeignet, wobei das
Mischungsverhältnis beliebig ist.
[0067] Vorzugsweise polymerisiert man unter den Bedingungen einer Emulsionspolymerisation.
Dabei kommen ganz besonders bevorzugt sogenannte "starved conditions" in Frage, d.h.
man setzt nur wenig oder vorzugsweise kein Netzmittel zu. So erhält man keine messbaren
Anteile an stabilisierten Tröpfchen von erstem Monomer bzw. erstem Gemisch an Comonomeren,
und der Anteil an Netzmittel dient zum Netzen der Pigmentoberfläche und zum Transport
von erstem Monomer bzw. erstem Gemisch an Comonomeren durch die kontinuierliche wässrige
Phase. Als Netzmittel sind beispielsweise organische Schwefelverbindungen geeignet,
beispielsweise Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Alkylarylsulfonate, Alkylethersulfate,
Alkylarylethersulfate, Sulfosuccinate wie Sulfobernsteinsäurehalbester und Sulfobernsteinsäurediester;
weiterhin sind organische Phosphorverbindungen wie beispielsweise Alkyletherphosphate
geeignet.
[0068] Üblicherweise polymerisiert man unter Verwendung mindestens eines Initiators. Mindestens
ein Initiator kann ein Peroxid sein. Beispiele für geeignete Peroxide sind Alkalimetallperoxodisulfate,
z.B. Natriumperoxodisulfat, Ammoniumperoxodisulfat, Wasserstoffperoxid, organische
Peroxide wie Diacetylperoxid, Di-tert.-butylperoxid, Diamylperoxid, Dioctanoylperoxid,
Didecanoylperoxid, Dilauroylperoxid, Dibenzoylperoxid, Bis-(o-toloyl)peroxid, Succinylperoxid,
tert.-Butylperacetat, tert.-Butylpermaleinat, tert.-Butylperisobutyrat, tert.-Butylperpivalat,
tert.-Butylperoctoat, tert.-Butylperneodecanoat, tert.-Butylperbenzoat, tert.-Butylperoxid,
tert.-Butylhydroperoxid, Cumolhydroperoxid, tert.-Butylperoxi-2-ethylhexanoat und
Diisopropylperoxidicarbamat. Geeignet sind auch Azoverbindungen wie beispielsweise
Azobisisobutyronitril, Azobis(2-amidopropan)dihydrochlorid und 2,2'-Azobis(2-methylbutyronitril)
und 2,2'-Azobis(2-amidinopropan)dihydrochlorid.
[0069] Redoxinitiatoren sind ebenfalls geeignet, beispielsweise aus Peroxiden und oxidierbarer
Schwefelverbindung. Ganz besonders bevorzugt sind Systeme aus Acetonbisulfit und organischem
Peroxid wie tert.-C
4H
9-OOH, Na
2S
2O
5 (Natriumdisulfit) und organischem Peroxid wie tert.-C
4H
9-OOH oder von einer Kombination Alkalisalz von HO-CH
2SO
2H und organischem Peroxid wie tert.-C
4H
9-OOH. Auch sind Systeme wie beispielsweise Ascorbinsäure/H
2O
2 besonders bevorzugt.
[0070] Als Polymerisationstemperatur kann man Temperaturen im Bereich von 20 bis 100°C,
bevorzugt 50 bis 85°C wählen. Die gewählte Temperatur ist abhängig von der Zerfallscharakteristik
des verwendeten Initiators.
[0071] Die Druckbedingungen sind im Allgemeinen unkritisch, geeignet sind beispielsweise
Drücke im Bereich von Normaldruck bis 10 bar.
[0072] Als Zeitdauer für Schritt c) haben sich beispielsweise 1 bis 30 Minuten als geeignet
erwiesen, bevorzugt 2 bis 20 Minuten und besonders bevorzugt 3 bis 15 Minuten.
[0073] Natürlich kann man der Reaktionsmischung weitere Zusatzstoffe beifügen, die in der
Emulsionspolymerisation üblich sind, beispielsweise Glykole, Polyethylenglykole, Schutzkolloide,
Puffer/pH-Wert-Regulatoren, Molekulargewichtsregler und Kettenübertragungsinhibitoren.
Man erhält nach Schritt c) mit Polymer bzw. Copolymer umhülltes Pigment in partikulärer
Form, das in Form isolierter Partikel anfällt. Man beobachtet keine messbaren oder
nur äußerst geringe Anteile an Agglomeraten, beispielsweise weniger als 2 Gew.-%,
bevorzugt weniger als 0,2 Gew.-%.
[0074] Das in Schritt c) an der Oberfläche des Pigments in partikulärer Form gebildete Polymer
bzw. Copolymer ist wasserunlöslich.
[0075] Man kann in einem weiteren Schritt die nach c) erhältlichen dispergierten mit Polymer
bzw. Copolymer umhüllten Pigmente in partikulärer Form durch Reinigungsoperationen,
beispielsweise Filtrieren, Dekantieren oder Waschen isolieren und zur Ausübung von
Schritt d) redispergieren. Vorzugsweise verarbeitet man jedoch die nach c) erhältlichen
vermischten mit Polymer bzw. Copolymer umhüllten Pigmente in partikulärer Form
in situ weiter.
[0076] In Schritt d) fügt man mindestens ein zweites Monomer oder eine zweite Mischung von
Comonomeren zu der Dispersion aus Schritt c) oder den aufgearbeiteten und redispergierten
umhüllten Pigmente in partikulärer Form und polymerisiert bzw. copolymerisiert. Dabei
ist das zweite Monomer oder mindestens ein Comonomer der zweiten Mischung von Comonomeren
kationisch.
[0077] Dabei spricht man im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung auch dann von einer
zweiten Mischung von Comonomeren in Schritt d), wenn man in Schritt c) ein Monomer
eingesetzt hat und in Schritt d) ein Gemisch aus zwei Comonomeren zusetzt. Gleichfalls
spricht man im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung auch dann von einem zweiten
Monomer in Schritt d), wenn man in Schritt c) eine Mischung von Comonomeren eingesetzt
hat und in Schritt d) ein Monomer zusetzt.
[0078] Wünscht man ein zweites Gemisch von Comonomeren zuzufügen, so fügt man mindestens
ein Comonomer zu, das von dem Monomer oder den Comonomeren aus Schritt c) verschieden
ist.
[0079] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet man im Schritt c) eine
vinylaromatische Verbindung als Monomer und im Schritt d) mindestens ein Monomer oder
Comonomer, welches Polymer bzw. Copolymer aus Schritt c) anquellen kann. Unter Anquellen
wird verstanden, dass unter Normalbedingungen mindestens 5 Gew.-% Monomer bzw. Comonomer
in das Polymer bzw. Copolymer aus Schritt c) physikalisch eingelagert werden können.
[0080] Ganz besonders bevorzugt fügt man mindestens ein Comonomer der allgemeinen Formel
II zu,

wobei die Variablen wie folgt definiert sind:
- R4
- gewählt aus
- unverzweigtem oder verzweigtem C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl,
iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl,
neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl, iso-Hexyl,
sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders bevorzugt
C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
- oder Wasserstoff;
ganz besonders bevorzugt sind Wasserstoff und Methyl;
- R5
- gewählt aus
- unverzweigtem oder verzweigtem C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, so-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders
bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
- oder ganz besonders bevorzugt Wasserstoff.
- R6
- wird gewählt aus unverzweigtem oder verzweigtem C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders
bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl.
[0081] Wünscht man in Schritt d) eine Mischung von Comonomeren zuzufügen, so ist es ausreichend,
wenn mindestens ein Comonomer von dem Monomer bzw. Comonomer aus Schritt c) verschieden
ist. So ist es beispielsweise möglich, in Schritt c) Styrol einzusetzen und in Schritt
d) eine Mischung aus Methacrylamid und Styrol.
[0082] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung liegt das Gewichtsverhältnis
von zweitem Monomer bzw. zweiten Mischung an Comonomeren aus Schritt d) zu Pigment
aus Schritt a) im Bereich von 0,1 : 1 bis 10 : 1, bevorzugt 0,5 : 1 bis 7 : 1, besonders
bevorzugt 2 : 1 bis 5 : 1.
[0083] Insgesamt wählt man die Menge an Monomeren bzw. Comonomeren aus Schritt c) und d)
so, dass das Verhältnis Polymer bzw. Copolymer zu Pigment im Bereich von 1 : 2 bis
5 : 1, bevorzugt im Bereich von 2 : 1 bis 4 : 1 liegt.
[0084] In Schritt d) polymerisiert bzw. copolymerisiert man vorzugsweise unter den Bedingungen
einer Emulsionspolymerisation. Man verwendet üblicherweise mindestens einen Initiator,
wobei der oder die Initiatoren gewählt werden können aus den vorstehend genannten.
[0085] Man kann mindestens einen Emulgator einsetzen, der kationisch oder nicht-ionisch
sein kann.
[0086] Geeignete nichtionische Emulgatoren sind z.B. ethoxylierte Mono-, Di- und Tri-Alkylphenole
(Ethoxylierungsgrad: 3 bis 50, Alkylrest: C
4-C
12) sowie ethoxylierte Fettalkohole (Ethoxylierungsgrad: 3 bis 80; Alkylrest: C
8-C
36). Beispiele sind die Lutensol
®-Marken der BASF Aktiengesellschaft und die Triton
®-Marken der Union Carbide.
[0087] Geeignete kationische Emulgatoren sind in der Regel einen C
6-C
18-Alkyl-, -Aralkyl- oder heterocyclischen Rest aufweisende primäre, sekundäre, tertiäre
oder quartäre Ammoniumsalze, Alkanolammoniumsalze, Pyridiniumsalze, Imidazoliniumsalze,
Oxazoliniumsalze, Morpholiniumsalze, Thiazoliniumsalze sowie Salze von Aminoxiden,
Chinoliniumsalze, Isochinoliniumsalze, Tropyliumsalze, Sulfoniumsalze und Phosphoniumsalze.
Beispielhaft genannt seien Dodecylammoniumacetat oder das entsprechende Hydrochlorid,
die Chloride oder Acetate der verschiedenen 2-(N,N,N-Trimethylammonium)ethylparaffinsäureester,
N-Cetylpyridiniumchlorid, N-Laurylpyridiniumsulfat sowie
N-Cetyl-
N,
N,
N-trimethylammoniumbromid,
N-Dodecyl-
N,
N,
N-tri-methylammoniumbromid,
N,
N-Distearyl-
N,
N-dimethylammoniumchlorid sowie das Gemini-Tensid
N,
N'-(Lauryldimethyl)ethylendiamindibromid. Zahlreiche weitere Beispiele finden sich
in
H. Stache, Tensid-Taschenbuch, Carl-Hanser-Verlag, München, Wien, 1981 und in
McCutcheon's, Emulsifiers & Detergents, MC Publishing Company, Glen Rock, 1989.
[0088] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird die Menge des Emulgators
so gewählt, dass das Massenverhältnis zwischen zweitem Monomer bzw. zweiter Mischung
von Comonomeren einerseits und Emulgator andererseits größer als 1 ist, bevorzugt
größer als 10 und besonders bevorzugt größer als 15.
[0089] Die Reihenfolge der Zugabe der Reaktionspartner aus Schritt d) ist an sich unkritisch.
[0090] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gibt man den Initiator zu, wenn
man durch beispielsweise Rühren eine milchig aussehende Emulsion erzeugt hat.
[0091] Als Polymerisationstemperatur kann man Temperaturen im Bereich von 20 bis 100°C,
bevorzugt 50 bis 85°C wählen. Die gewählte Temperatur ist abhängig von der Zerfallscharakteristik
des verwendeten Initiators.
[0092] Die Druckbedingungen sind im Allgemeinen unkritisch, geeignet sind beispielsweise
Drücke im Bereich von Normaldruck bis 10 bar.
[0093] Als Zeitdauer für die Polymerisation bzw. Copolymerisation in Schritt d) kann man
eine Zeitdauer im Bereich von 30 Minuten bis 12 Stunden wählen, bevorzugt sind 2 bis
3 Stunden.
[0094] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann man in Schritt d) als Comonomer
bis zu 20 Gew.-%, bevorzugt 2 bis 10 Gew.-%, bezogen auf Monomere bzw. Comonomere
aus Schritt d), mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel V a bis V b

zusetzen, in denen die Variablen wie folgt definiert sind:
- R10
- gewählt aus
- unverzweigtem oder verzweigtem C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Hep-tyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders
bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
- oder Wasserstoff;
ganz besonders bevorzugt sind Wasserstoff und Methyl;
- R11
- gewählt aus
- unverzweigtem oder verzweigtem C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Hep-tyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders
bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl;
- oder ganz besonders bevorzugt Wasserstoff.
- R12
- wird gewählt aus unverzweigtem oder verzweigtem C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders
bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl,
- oder ganz besonders bevorzugt Wasserstoff.
- X
- gewählt aus
- Wasserstoff,
- Glycidyl

- Gruppen mit tertiären Aminogruppen, beispielsweise NH(CH2)b-N(CH3)2, wobei b eine ganze Zahl im Bereich von 2 bis 6 ist,
- enolisierbaren Gruppen mit 1 bis 20 C-Atomen, beispielsweise Acetoacetyl

wobei
- R13
- wird gewählt aus unverzweigtem oder verzweigtem C1-C10-Alkyl, wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl,
n-Pentyl, iso-Pentyl, sec.-Pentyl, neo-Pentyl, 1,2-Dimethylpropyl, iso-Amyl, n-Hexyl,
iso-Hexyl, sec.-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, 2-Ethylhexyl, n-Nonyl, n-Decyl; besonders
bevorzugt C1-C4-Alkyl wie Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec.-Butyl und
tert.-Butyl.
[0095] Ganz besonders bevorzugt ist in Formel V a bzw. V b R
10 gewählt aus Wasserstoff und Methyl und R
11 und R
12 sind jeweils Wasserstoff.
[0096] In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung können in Schritt d)
als Comonomere verwendet werden: jeweils 1 bis 20, bevorzugt bis 5 Gew.-% (Meth)-acrylnitril,
(Meth)acryl-amid, Ureido(meth)acrylat, 2-Hydroxyethyl(meth)acrylat, 2-(N,N-Dimethylamino)ethyl(meth)acrylat,
3-Hydroxypropyl(meth)acrylat, 3-(N,N-Dimethylamino)propyl(meth)acrylat, Acrylamidopropansulfonsäure,
verzweigt oder unverzweigt, Alkalimetallsalz und insbesondere Natriumsalz der Vinylsulfonsäure.
[0097] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wählt man die zweite Mischung
an Comonomeren so, dass sie im Bereich von 0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf die Menge
an Pigment in partikulärer Form, einer oder mehrerer ungesättigten Carbonsäuren der
Formel VI

enthält, wobei in Formel VI die Variablen wie oben stehend definiert sind.
[0098] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wählt man das zweite Monomer
bzw. die zweite Mischung von Comonomeren so, dass man in Schritt d) ein Polymer oder
Copolymer mit einer Glastemperatur T
g von -30°C herstellt.
[0099] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung setzt man behandeltes
Pigment im Gemisch mit Polymer oder Copolymer ein, welches sich von Monomeren bzw.
Mischungen von Comonomeren aus Schritt d) ableitet. Das von Monomeren bzw. Mischungen
von Comonomeren aus Schritt d) abgeleitete Polymer bzw. Copolymer fällt vorzugsweise
in Form sphärischer Partikel an. Die so charakterisierten Partikel werden im Folgenden
auch Pigment-freie Polymerpartikel genannt.
[0100] In einer bevorzugten Ausführungsform liegt das Gewichtsverhältnis (A) zu Pigment-freie
Polymerpartikel im Bereich von 10 : 0,1 bis 10 : 20, bevorzugt von 10 : 0,5 bis 10:4.
[0101] In einer bevorzugten Ausführungsform sind die mittleren Radien r(Pigment-freier Polymerpartikel)
kleiner als die mittleren Radien r(A), jeweils bezogen auf das Zahlenmittel. Das Radienverhältnis

kann beispielsweise im Bereich von 1,2 bis 10 liegen, bevorzugt im Bereich von 1,5
bis 5.
[0102] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Kolorieren von zellulosehaltigen Substraten lässt
sich nach an sich bekannten Methoden durchführen. Wünscht man beispielsweise Papier,
Pappe oder Kartonagen zu kolorieren, so lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren
so durchführen, dass man eine nicht-wässrige oder vorzugsweise wässrige Formulierung,
enthaltend mindestens ein behandeltes Pigment in partikulärer Form, mit Papier, Pappe
oder Kartonage kontaktiert, beispielsweise durch Streichen, Sprühen, Tauchen oder
Tränken.
[0103] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung setzt man mindestens
ein behandeltes Pigment in partikulärer Form einer Papiervorstufe zu, beispielsweise
dem Papierbrei.
[0104] Papierbrei kann beispielsweise 2 bis 10 Gew.-% vorzugsweise gebleichten Zellstoff
und 90 bis 98 Gew.-% Wasser enthalten und vorzugsweise keine weiteren Hilfsmittel.
[0105] Man kann behandeltes Pigment dem Papierbrei zusetzen, beispielsweise in Mengen von
0,001 bis 1 Gew.-%, bezogen auf gesamten Papierbrei, und anschließend nach an sich
bekannten Verfahren zu Papier verarbeiten.
[0106] Wünscht man beispielsweise Holz oder holzhaltige Substrate zu kolorieren, so kann
man bei Normaldruck, bei erhöhtem Druck, beispielsweise bei 1,1 bis 20 bar, bevorzugt
bis 10 bar, oder bei vermindertem Druck arbeiten, beispielsweise bei 50 bis 800 mbar,
bevorzugt 100 bis 650 mbar, oder bei Kombinationen von verschiedenen Druckbedingungen.
Beispiele für geeignete Normaldruckverfahren sind Tauch- und Tränkverfahren wie beispielsweise
das Trogsaugverfahren, das Trog-Druck-SaugVerfahren, die Trogtränkung, das Heiß-Kalt-Tränkverfahren
und das Einstellverfahren. Beispiele für Verfahren bei erhöhtem Druck sind das Kesseldruckverfahren.
Beispiele für Verfahren bei vermindertem Druck sind das Vakuumverfahren, das Doppelvakuumverfahren
und das Boucherie-Verfahren. Beispiele für das Arbeiten bei Kombinationen von verschiedenen
Druckbedingungen sind das Wechseldruckverfahren, das Rüping-Verfahren und das Kesseldruck-Saugverfahren.
Wenn man bei Kombinationen von erhöhtem Druck und vermindertem Druck arbeiten möchte,
so kann man unter oszillierenden Bedingungen arbeiten, darunter seien im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung mehrfache Druckwechsel von vermindertem Druck in den
vorstehend genannten Bereichen zu erhöhtem Druck in den vorstehend genannten Bereichen
verstanden. Die Zahl der Druckwechsel ist an sich unkritisch, beispielsweise kann
man zwei mal bis zu 500 mal die Druckbedingungen wechseln.
[0107] Als Temperatur zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Kolorierung
von Holz sind beispielsweise 10 bis 20°C und bevorzugt Zimmertemperatur geeignet.
[0108] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bringt man etwa 0,1 bis 50 kg
behandeltes Pigment /m
3, bevorzugt bis 30 kg behandeltes Pigment /m
3 Holz auf. Diese Ausführungsform ist bevorzugt, wenn man beispielsweise nach Druckverfahren
arbeiten möchte.
[0109] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bringt man 0,01 bis 20 g behandeltes
Pigment/m
2 Holzoberfläche auf. Diese Ausführungsform ist bevorzugt, wenn man beispielsweise
nach Tauchverfahren arbeiten möchte.
[0110] In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bringt man behandeltes Pigment
in partikulärer Form, das zumindest partiell mit mindestens einem kationischen Copolymer
umhüllt ist, zusammen mit einem oder mehreren Holzschutzmittel auf. Geeignet sind
beispielsweise Holzschutzmittel, wie sie in
EP-A 0 316 602 offenbart sind. Man kann 200 bis 600 g Holzschutzmittel pro m
2 Holzoberfläche oberflächlich beispielsweise in Form eines Tauchverfahrens auftragen.
In den Verfahren, in denen mit Druck gearbeitet wird, wie im Vakuum-Druck-Verfahren,
kann man beispielsweise 1500 bis 7000 kg Holzschutzmittel pro m
3 Holz einsetzen.
[0111] Als Zeitdauer für das Kontaktieren kann man beispielsweise 10 Sekunden bis 48 Stunden
wählen, bevorzugt 20 Sekunden bis 24 Stunden.
[0112] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind kolorierte zellulosehaltige
Substrate, erhältlich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Sie zeichnen sich durch
besondere Brillanz der Farben, geringe Tendenz zum Ausbluten sowie im Falle von erfindungsgemäß
koloriertem Holz durch gute Lichtechtheit und Witterungsbeständigkeit aus.
[0113] Die Erfindung wird durch Arbeitsbeispiele erläutert.
Allgemeine Vorbemerkungen:
[0114] Bei n-C
18H
37-(OCH
2CH
2)
25-OH handelt es sich um mit Ethylenoxid ethoxyliertes n-Octadecanol, hergestellt nach
der folgenden Vorschrift:
242 g n-Octadecanol und 0,1 mol KOH-Schuppen wurden bei einer Temperatur von 100°C
und einem Druck von 1 mbar in einer Zeit von 2 Stunden im Autoklaven entwässert, mit
Stickstoff anschließend entspannt und 3 mal mit Stickstoff gespült und anschließend
auf 130°C im Autoklaven erhitzt. Nach Erreichen der Temperatur wurden innerhalb von
3 h 20 min 1100 g Ethylenoxid kontinuierlich zudosiert bei einem Druck von bis zu
6,1 bar. Nach vollständiger Zugabe ließ man abreagieren, bis Druckkonstanz erreicht
war. Anschließend wurde auf 100°C abgekühlt und im Autoklaven bei 1 mbar 60 min entgast
und das Reaktionsprodukt bei 70°C ausgefüllt. Die Ausbeute betrug 1337 g.
[0115] Die Glastemperatur wurde mit Hilfe eines DSC-Geräts DSC822 (Serie TA8200) der Firma
Mettler-Toledo mit einem Autosampler TSO 801RO bestimmt. Das DSC-Gerät war mit einem
Temperaturfühler FSR5 ausgerüstet. Es wurde nach DIN 53765 gearbeitet.
I. Behandlung von Pigment in partikulärer Form
I a) Dispergieren von Pigment mit nicht-ionischem oberflächenaktivem Stoff
I: 1a) Dispergieren eines blauen Pigments mit einem nicht-ionischen oberflächenaktiven
Stoff
[0116] In einer Rührwerkskugelmühle des Typs Drais Superflow DCP SF 12 wurden miteinander
vermahlen:
| 1800 g |
Pigment Blau 15:3 |
| 450 g |
n-C18H37O(CH2CH2O)25H |
| 24 g |
Glutardialdehyd |
| 30 g |
Tetramethylolacetylendiharnstoff |
| 3696 g |
destilliertes Wasser |
[0117] Das Vermahlen wurde fortgesetzt, bis die Pigmentpartikel einen mittleren Durchmesser
von 130 nm aufwiesen.
[0118] Man erhielt Dispersion I 1a) von Pigment in partikulärer Form und nicht-ionischem
oberflächenaktivem Stoff.
I. 2a) Dispergieren eines gelben Pigments mit einem nicht-ionischen oberflächenaktiven
Stoff
[0119] In einer Rührwerkskugelmühle des Typs Drais Superflow DCP SF 12 wurden miteinander
vermahlen:
| 1800 g |
Pigment Gelb 138 |
| 450 g |
n-C18H37O(CH2CH2O)25H |
| 24 g |
Glutardialdehyd |
| 30 g |
Tetramethylolacetylendiharnstoff |
| 3696 g |
destilliertes Wasser |
[0120] Das Vermahlen wurde fortgesetzt, bis die Pigmentpartikel einen mittleren Durchmesser
von 130 nm aufwiesen.
[0121] Man erhielt Dispersion I 2a) von Pigment in partikulärer Form und nicht-ionischem
oberflächenaktivem Stoff.
I. 3a) Dispergieren eines schwarzen Pigments mit einem nicht-ionischen oberflächenaktiven
Stoff
[0122] In einer Rührwerkskugelmühle des Typs Drais Superflow DCP SF 12 wurden miteinander
vermahlen:
Schwarzes Pigment
[0123]
| 1800g |
Pigment Black 7 |
| 450g |
n-C18H37O(CH2CH2O)25H |
| 3696 g |
destilliertes Wasser |
[0124] Das Vermahlen wurde fortgesetzt, bis die Pigmentpartikel einen mittleren Durchmesser
von 150 nm aufwiesen (Zahlenmittel). Man erhielt Dispersion I 3a) von Pigment in partikulärer
Form und nicht-ionischem oberflächenaktivem Stoff.
I b) Vermischen mit Wasser
I. 1 b) Vermischen von I 1a) mit Wasser
[0125] In einem 1-I-Kessel mit Rührer, Stickstoff-Anschluss und drei Dosiervorrichtungen
wurden 213,3g der Dispersion aus I. 1a) mit 262,2g vollentsalztem Wasser unter Rühren
vermischt. Man gab 5,8 g 40 Gew.-% wässrige Lösung von ethoxyliertem (im Mittel 5
Ethylenoxideinheiten pro Molekül) Methyl-quaternisiertem Oleylammoniumsulfat und 32
g Styrol zu und stellte mit Ameisensäure einen pH-Wert von 4 ein.
[0126] Man erhielt Mischung I. 1 b) von Pigment in partikulärer Form in wässrigem Medium.
I. 2b) Vermischen von I 2a) mit Wasser
[0127] In einem 1-I-Kessel mit Rührer, Stickstoff-Anschluss und drei Dosiervorrichtungen
wurden 213,3 g der Dispersion aus I. 2a) mit 262,2 g vollentsalztem Wasser unter Rühren
vermischt. Man gab 5,8 g 40 Gew.-% wässrige Lösung von ethoxyliertem (im Mittel 5
Ethylenoxideinheiten pro Molekül) Methyl-quaternisiertem Oleylammoniumsulfat und 32
g Styrol zu und stellte mit Ameisensäure einen pH-Wert von 3, 1 ein.
[0128] Man erhielt Mischung I 2b) von Pigment in partikulärer Form in wässrigem Medium
I. 3b) Vermischen von I 3a) mit Wasser
[0129] In einem 1-I-Kessel mit Rührer, Stickstoff-Anschluss und drei Dosiervorrichtungen
wurden 213,3 g der Dispersion aus I. 3a) mit 262,2g vollentsalztem Wasser unter Rühren
vermischt. Man gab 5,8 g 40 Gew.-% wässrige Lösung von ethoxyliertem (im Mittel 5
Ethylenoxideinheiten pro Molekül) Methyl-quaternisiertem Oleylammoniumsulfat und 32
g Styrol zu und stellte mit Ameisensäure einen pH-Wert von 4 ein.
[0130] Man erhielt Mischung I 3b) von Pigment in partikulärer Form in wässrigem Medium
I c) Polymerisation
I. 1c) Polymerisation von I 1b)
[0131] Durch die Mischung aus Schritt I. 1b) wurde über einen Zeitraum von 1 Stunde Stickstoff
geleitet. Anschließend wurde auf 85°C erwärmt. Danach wurde 1,6 g tert.-Butylhydroperoxid
(10 Gew.-% in Wasser) und 1,6 g HOCH
2SO
2Na zugegeben.
[0132] Man beobachtet die Bildung eines wasserunlöslichen Polymers auf dem blauen Pigment
in partikulärer Form.
I. 2c) Polymerisation von I 2b)
[0133] Durch die Mischung aus Schritt I. 2b) wurde über einen Zeitraum von 1 Stunde Stickstoff
geleitet. Anschließend wurde auf 85°C erwärmt. Danach wurde 1,6 g tert.-Butylhydroperoxid
(10 Gew.-% in Wasser) und 1,6 g HOCH
2SO
2Na zugegeben.
[0134] Man beobachtet die Bildung eines wasserunlöslichen Polymers auf dem gelben Pigment
in partikulärer Form.
I. 3c) Polymerisation von I 3b)
[0135] Durch die Mischung aus Schritt I. 3b) wurde über einen Zeitraum von 1 Stunde Stickstoff
geleitet. Anschließend wurde auf 85°C erwärmt. Danach wurde 1,6 g tert.-Butylhydroperoxid
(10 Gew.-% in Wasser) und 1,6 g HOCH
2SO
2Na zugegeben.
[0136] Man beobachtet die Bildung eines wasserunlöslichen Polymers auf dem schwarzen Pigment
in partikulärer Form.
I d) Hinzufügen einer Emulsion von Comonomeren und weitere Copolymerisation
I. 1d) Hinzufügen einer Emulsion von Comonomeren und weitere Copolymerisation zu I.
1c)
[0137] 15 Minuten nach Zugabe von tert.-Butylhydroperoxid und HOCH
2SO
2Na gemäß Schritt I. 1c) wurde über einen Zeitraum von 90 Minuten eine Mischung zugegeben,
die wie folgt zusammengesetzt war:
224 g vollentsalztes Wasser
12 g wässrige Lösung von ethoxyliertem (im Mittel 5 Ethylenoxid-Einheiten pro Mole
kül) Methyl-quaternisiertem Oleylammoniumsulfat (40 Gew.-%)
3,2 g Acrylsäure
14,4 g Dimethylaminopropylmethacrylamid
24 g n-Butylacrylat
44,8 g Ethylacrylat
73,6 g Methylmethacrylat
Gleichzeitig wurde mit der Zugabe einer Lösung von 3,2g 2,2'-Azobis (2-amidinopropan)dihydrochlorid
in 133,3 g Wasser begonnen, und die Zugabe wurde über einen Zeitraum von 105 Minuten
durchgeführt. Während der Zugabe wurde die Temperatur bei 85°C gehalten.
[0138] Nach der Beendigung der Zugabe wurde noch 30 Minuten bei 85°C gerührt und anschließend
zur Desodorierung simultan eine Lösung von 5,5 g tert.-Butylhydroperoxid (70% in Wasser)
in 18 g vollentsalztem Wasser und eine Lösung von 3,5 g HOCH
2SO
2Na in 20 g vollentsalztem Wasser über einen Zeitraum von 90 Minuten zudosiert.
Danach wurde auf Zimmertemperatur abgekühlt.
[0139] Anschließend wurde die so erhaltene wässrige Dispersion über ein 125-µm-Netz filtriert.
Man erhielt Dispersion D.1.1. Der Feststoffgehalt der Dispersion D.1.1 betrug 25%.
Die Teilchendurchmesserverteilung wurde mit Hilfe eines Geräts Autosizer IIC der Fa.
Malvern nach ISO 13321 bestimmt und ergab Maxima bei 133 und 120 nm. Die Glasübergangstemperatur
T
g wurde zu 17°C bestimmt.
I. 2d) Hinzufügen einer Emulsion von Comonomeren und weitere Copolymerisation zu I.
2c)
[0140] 15 Minuten nach Zugabe von tert.-Butylhydroperoxid und HOCH
2SO
2Na gemäß Schritt I. 2c) wurde über einen Zeitraum von 90 Minuten eine Mischung zugegeben,
die wie folgt zusammengesetzt war:
224 g vollentsalztes Wasser
12 g wässrige Lösung von ethoxyliertem (im Mittel 5 Ethylenoxid-Einheiten pro Molekül)
Methyl-quaternisiertem Oleylammoniumsulfat (40 Gew.-%)
3,2 g Acrylsäure
14,4 g Dimethylaminopropylmethacrylamid
24 g n-Butylacrylat
44,8 g Ethylacrylat
73,6 g Methylmethacrylat.
[0141] Gleichzeitig wurde mit der Zugabe einer Lösung von 3,2 g 2,2'-Azobis (2-amidinopropan)dihydrochlorid
in 133,3 g Wasser begonnen, und die Zugabe wurde über einen Zeitraum von 105 Minuten
durchgeführt. Während der Zugabe wurde die Temperatur bei 85°C gehalten.
[0142] Nach der Beendigung der Zugabe wurde noch 30 Minuten bei 85°C gerührt und anschließend
zur Desodorierung simultan eine Lösung von 5,5 g tert.-Butylhydroperoxid (70 Gew.-%
in Wasser) in 18 g vollentsalztem Wasser und eine Lösung von 3,5 g HOCH
2SO
2Na in 20g vollentsalztem Wasser über einen Zeitraum von 90 Minuten zudosiert.
Danach wurde auf Zimmertemperatur abgekühlt.
[0143] Anschließend wurde die so erhaltene wässrige Dispersion über ein 125-µm-Netz filtriert.
Man erhielt Dispersion D.2.1. Der Feststoffgehalt der Dispersion D.2.1 betrug 25,6
%. Die Teilchendurchmesserverteilung wurde mit Hilfe eines Geräts Autosizer IIC der
Fa. Malvern nach ISO 13321 bestimmt und ergab Maxima bei 147 und 128 nm. Die Glasübergangstemperatur
wurde zu 17°C bestimmt.
I. 3d) Hinzufügen einer Emulsion von Comonomeren und weitere Copolymerisation zu I.
3c)
[0144] 15 Minuten nach Zugabe von tert.-Butylhydroperoxid und HOCH
2SO
2Na gemäß Schritt I. 3c) wurde über einen Zeitraum von 90 Minuten eine Mischung zugegeben,
die wie folgt zusammengesetzt war:
224 g vollentsalztes Wasser
12 g wässrige Lösung von ethoxyliertem (im Mittel 5 Ethylenoxid-Einheiten pro Molekül)
Methyl-quaternisiertem Oleylammoniumsulfat (40 Gew.-%)
3,2 g Acrylsäure
14,4 g Dimethylaminopropylmethacrylamid
24 g n-Butylacrylat
44,8 g Ethylacrylat
73,6 g Methylmethacrylat.
[0145] Gleichzeitig wurde mit der Zugabe einer Lösung von 3,2 g 2,2'-Azobis (2-amidinopropan)dihydrochlorid
in 133,3 g Wasser begonnen, und die Zugabe wurde über einen Zeitraum von 105 Minuten
durchgeführt. Während der Zugabe wurde die Temperatur bei 85°C gehalten.
[0146] Nach der Beendigung der Zugabe wurde noch 30 Minuten bei 85°C gerührt und anschließend
zur Desodorierung simultan eine Lösung von 5,5 g tert.-Butylhydroperoxid (70 Gew.-%
in Wasser) in 18 g vollentsalztem Wasser und eine Lösung von 3,5 g HOCH
2SO
2Na in 20g vollentsalztem Wasser über einen Zeitraum von 90 Minuten zudosiert.
Danach wurde auf Zimmertemperatur abgekühlt.
[0147] Anschließend wurde die so erhaltene wässrige Dispersion über ein 125-µm-Netz filtriert.
Man erhielt Dispersion D.3.1. Der Feststoffgehalt der Dispersion D.3.1 betrug 25,6
%. Die Teilchendurchmesserverteilung wurde mit Hilfe eines Geräts Autosizer IIC der
Fa. Malvern nach ISO 13321 bestimmt und ergab Maxima bei 143 und 382 nm. Die Glasübergangstemperatur
wurde zu 13°C bestimmt.
II. Herstellung von koloriertem Holz
II.1 Herstellung einer Formulierung
[0148] Man stellte eine Formulierung her, indem man in einem Gefäß vermischte:
50 g n-Dodecyldimethylamin
10 g 2-Ethylhexansäure
15 g Phosphonsäure
25 g Propylenglykol
[0149] Man erhielt Formulierung F-1.
II.2 Herstellung von Tränklösungen
II.2.1 Herstellung einer blauen Tränklösung
[0150] Man stellte eine wässrige Tränklösung T-1 her, indem man 30 l Wasser mit 303 g Dispersion
D.1.1 und 303 g F-1 vermischte.
II.2.2 Herstellung einer gelben Tränklösung
[0151] Man stellte eine wässrige Tränklösung T-2 her, indem man 30 l Wasser mit 303 g Dispersion
D.2.1 und 303 g F-1 vermischte.
II.2.3 Herstellung einer schwarzen Tränklösung
[0152] Man stellte eine wässrige Tränklösung T-3 her, indem man 30 l Wasser mit 303 g Dispersion
D.3.1 und 303 g F-1 vermischte.
II.2.4 Herstellung von Vergleichstränklösungen
[0153] Man vermischte in einer Rührwerkskugelmühle des Typs Drais Superflow DCP SF 12 500
g Pigment Green 36
200 g einer 90 Gew.-% Lösung von mit im Mittel 10 Äquivalenten Ethylenoxid ethoxyliertem
Isotridecanol
100 g Propylenglykol
200 g Wasser.
Man vermischte 90 g der so erhältlichen Pigmentdispersion mit 303 g F-1 und 30 l Wasser.
Man erhielt Vergleichstränklösung V-T-4.
II.3 Kolorierung von Kiefernholz, allgemeine Vorschrift am Beispiel einer blauen Kolorierung
[0154] 0,02 m
3 Holz (Kiefer, lattenförmig, gehobelt, Länge/Breite/Dicke 50 cm/20 cm 3 cm) wurde
mit 30 l von Tränklösung T-1 im Kesseldruckverfahren bei Zimmertemperatur nach den
folgenden Parametern getränkt:
eine Stunde Vorvakuum (200 mbar),
zwei Stunden Druck (8 bar)
Anschließend entspannte man, spülte mit Wasser und trocknete zwei Tage bei Zimmertemperatur.
Man erhielt erfindungsgemäßes koloriertes Holz H-T-1.
[0155] Untersucht wurden die Verträglichkeit mit der Holzschutzmittel-Lösung, die Anfärbung
des Holzes, die Eindringung der Tränklösung ins Holz, das Verhalten der Kolorierung
bei bereits vorhandenen Farbstoffen, Stabilität der Tränklösung bei Kolorierung (Imprägnierung)
und die Abnahme der Anfärbung bei Bewitterung. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst.
[0156] Zur Untersuchung der Abnahme der Anfärbung bei Bewitterung lagerte man erfindungsgemäßes
koloriertes Holz bzw. Vergleichsholz im Freien mit einem Anstellwinkel von 45°, gerichtet
nach Südwesten, einen Sommermonat lang (Juli).
[0157] In weiteren Experimenten wurde analog vorgegangen, jedoch Tränklösung T-1 durch T-2,
T-3 bzw. V-T-4 ersetzt. Man erhielt erfindungsgemäßes koloriertes Holz H-T-2 (gelb),
H-T-3 (schwarz) bzw. Vergleichsholz V-H-T-4.
Tabelle 1: Ergebnisse der Kolorierungsexperimente (mit Kommentaren des optischen Eindrucks)
| |
H-T-1 |
V-H-T-4 |
| Verträglichkeit, Lagerstabilität [Note] |
5 (praktisch kein Absetzen der Pigmentpartikel) |
4 (leichtes Absetzen der Pigmentpartikel) |
| Holzanfärbung [Note] |
5 (einheitlich deckend) |
3 (leicht wolkig, nicht einheitlich deckend) |
| Eindringverhalten [Note] |
4 (sichtbar) |
2 (Pigment liegt auf und verstopft die Poren) |
| Stabilität bei Kolorierung [Note] |
4 (Tränklösung bleibt stabil) |
3-4 (Tränklösung bleibt fast stabil) |
| Abnahme der Anfärbung bei Bewitterung |
4 (gute Farbabdeckung) |
2 (uneinheitliche Farbabdeckung, an weniger deckenden Stellen schimmert Holz grau
durch) |
| Noten: 5 (sehr gut), 4 (gut), 3 (ausreichend), 2 (mangelhaft), 1 (ungenügend) |
III. Herstellung von koloriertem Papier
[0158] Die Herstellung von gefärbtem Papier wurde nach folgender allgemeiner Arbeitsvorschrift
(am Beispiel von D.1.1) durchgeführt:
Ein Gemisch aus 70 Gew.-% gebleichtem Kiefernsulfatzellstoff und 30 Gew.-% gebleichtem
Birkensulfatzellstoff wurde in einem Laborrefiner auf einen Mahlgrad von 22° nach
Schopper-Riegler gemahlen. Man erhielt ein gemahlenes Zellstoffgemisch mit einem Trockengehalt
von 10,3 Gew.-%, ermittelt durch Ofentrocknung.
[0159] In einem Becherglas wurden 48,5 g gemahlenes Zellstoffgemisch (entsprechend 5 g Trockenmasse)
vorgelegt und in insgesamt 250 ml Trinkwasser suspendiert. Zur so erhältlichen Zellstoffsuspension
wurden 0,5 g Dispersion D1.1 zugegeben. Man rührte 5 Minuten und verdünnte mit Trinkwasser
auf insgesamt 3 l. Danach stellte man mit einem Blattbildner der Fa. Rapid-Köthen
ein Blatt Papier her (Grammatur: 150 g/m
2). Das Blatt wurde abgepresst und zwischen zwei Filterpapieren bei 85°C auf einem
Stahlzylinder getrocknet. Die erhaltene Färbung wurde visuell beurteilt und nach CIE-LAB
ausgewertet. Das Filtrat wurde aufgefangen und visuell beurteilt. Man erhielt erfindungsgemäßes
koloriertes Papier P1.
[0160] In weiteren Experimenten wurde analog vorgegangen, jedoch Dispersion D.1.1 durch
D.2.1, D.3.1 bzw. einer Vergleichsdispersion V-D4 ersetzt. Man erhielt erfindungsgemäßes
koloriertes Papier P2 (gelb), P3 (schwarz) bzw. Vergleichspapier V-P4.
[0161] Zur Durchführung des Vergleichsversuchs zur Papierkolorierung wurde statt einer erfindungsgemäß
eingesetzten Dispersion von behandeltem Pigment 0,05 g einer Vergleichsdispersion
V-D4 eingesetzt, die man wie folgt erhalten hatte:
Man vermischte in einer Rührwerkskugelmühle des Typs Drais Superflow DCP SF 12 400
g Pigment Blau 15:1
80 g n-C18H37O(CH2CH2O)25H
70 g Diethylenglykol
450 g vollentsalztes Wasser
[0162] Man ging vor wie oben beschrieben, jedoch ersetzte man D.1.1 durch Vergleichsdispersion
V-D4. Man beobachtete, dass trotz der geringeren Menge Farbmittel im Vergleichsversuch
das Filtrat intensiv gefärbt war. Höhere Mengen an Farbmittel führten nicht zu einer
erhöhen Aufnahme von Farbmittel.
Tabelle 2: Beurteilung erfindungsgemäßer Papiere und der Effizienz des Färbens
| Farbmittel |
L |
a* |
b* |
Färbung Filtrat |
| P1 |
62,1 |
-21,3 |
36,0 |
Schwach |
| P2 |
92,8 |
-10,7 |
66,4 |
Schwach |
| P3 |
47,6 |
0,7 |
2,4 |
Schwach |
| V-P4 |
59.7 |
-21.0 |
-27.6 |
Sehr stark |
[0163] Die Färbungen zeichnen sich durch ihre Brillanz, hohe Ausblutechtheiten und hohe
Lichtechtheiten aus.
[0164] Die Dispersionen D.1.1, D.2.1 bzw. D.3.1 sind untereinander problemlos mischbar.
So lassen sich beispielsweise durch Mischung von Gelb und Blau intensive, brillante
Grüntöne erzeugen.
Die Dispersionen D.1.1, D.2.1 bzw. D.3.1 sind beispielsweise über einen Zeitraum von
10 Wochen bei Temperaturen wie beispielsweise 4°C und 50 °C stabil.