(19)
(11) EP 2 617 933 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.07.2013  Patentblatt  2013/30

(21) Anmeldenummer: 12151955.7

(22) Anmeldetag:  20.01.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E06B 5/16(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Forster Rohr- & Profiltechnik AG
9320 Arbon (CH)

(72) Erfinder:
  • Spoerlé, Roger
    8580 Amriswil (CH)

(74) Vertreter: Hepp Wenger Ryffel AG 
Friedtalweg 5
9500 Wil
9500 Wil (CH)

   


(54) Brandschutztüre


(57) Die Erfindung betrifft eine Brandschutztüre (1) mit einem Türrahmen (3) und einem Türflügel (2) als Türelemente, wobei der Türrahmen (3) eine Türebene (B) definiert und der Türflügel (2) um eine im Wesentlichen in der Türebene (B) angeordnete geometrische Schwenkachse (A) bezüglich des Türrahmens (3) schwenkbar gelagert ist. Dabei ist ein Sicherungselement (8) zur Arretierung des Türflügels (2) im Türrahmen (3) im Brandfall vorhanden, welches an einem der Türelemente, insbesondere am Türflügel (2), in einem Türfalz (5) längs einer Türkante (2.3) ausgebildet ist. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Sicherungselement (8) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass der Türflügel (2) aufgrund einer Bewegung des Türflügels (2) bezüglich des Türrahmens (3) in eine Richtung senkrecht zur Türebene (B) durch das Sicherungselement (8) an einem Gegenelement (3.2) des anderen Türelements arretierbar ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brandschutztüre mit einem Türrahmen und einem Türflügel als Türelemente, wobei der Türrahmen eine Türebene definiert und der Türflügel um eine im Wesentlichen in der Türebene angeordnete geometrische Schwenkachse bezüglich des Türrahmens schwenkbar gelagert ist. Dabei ist ein Sicherungselement zur Arretierung des Türflügels im Türrahmen im Brandfall vorhanden, welches an einem der Türelemente, insbesondere am Türflügel, im Türfalz längs einer Türkante ausgebildet ist, insbesondere eine Brandschutztüre gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft auch einen Nachrüstsatz für eine Brandschütztüre gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 17 sowie eine Verwendung eines Metallprofils als Sicherungselement für eine Brandschutztüre gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 18.

[0002] Im Brandfall können hohe Temperaturen entstehen, wodurch sich Rahmenprofile von Brandschutztüren aus Metall wie z.B. Stahl oder Edelstahl aufgrund der Hitzeeinwirkung verformen können. Insbesondere können sich die Rahmenprofile dabei derart verformen bzw. kann sich ein Türflügel derart wölben, dass ein Spalt zwischen Türrahmen und Türflügel nicht mehr abgedichtet werden kann, auch wenn z.B. ein aufschäumender Baustoff zum Einsatz kommt. Nicht zuletzt wird durch diese Verformung auch die Stabilität der gesamten Brandschutztüre und damit deren Standfestigkeit reduziert, wobei schlimmstenfalls der Türflügel aus dem Rahmen fallen kann. Es besteht daher ein Bedürfnis für Brandschutztüren, bei welchen ein Türflügel im Brandfall im Türahmen fixierbar bzw. arretierbar ist.

[0003] Bei Brandschutztüren mit Türbeschlägen, welche die für die Schwenkbarkeit des Türflügels erforderlichen Scharniere umfassen, ist es bekannt, punktuell so genannter Hinterfang-Bolzen im Türfalz z.B. am Türflügel vorzusehen, welche beim Schliessen des Türflügels in entsprechend Aussparungen am Türrahmen einschwenken. Im Brandfall ist der Türflügel somit im Türrahmen arretiert, d.h. kann sich nicht aus dem Rahmen wölben. Diese Lösung ist aber nur anwendbar, wenn eine Schwenkachse des Türflügels von einer Türebene nach aussen versetzt angeordnet ist.

[0004] Bei Brandschutztüren, welche über Lagerbolzen an gegenüberliegenden Türkanten (z.B. Ober- und Unterkante) schwenkbar gelagert sind, d.h. bei welchen die Schwenkachse im Wesentlichen im Türflügel verläuft, ist diese Lösung nicht umsetzbar. Ein Einschwenken der Hinterfang-Leiste in eine entsprechende Nut ist aufgrund der Lage der Schwenkachse nicht möglich. Gerade derartige Türen weisen aber aufgrund fehlender Türbeschläge Türkanten auf, welche über ihre gesamte Länge keine Unterstützung bzw. Verankerung am Türrahmen haben. Im Brandfall kann in diesem Fall der Türflügel an dieser Türkante besonders leicht aus dem Türrahmen gedrückt werden. Es ist daher ein Bedürfnis, eine Vorrichtung zu schaffen, welche bei derartigen Türen eine Arretierung des Türflügels auch längs der freien Türkanten sicherstellt.

[0005] DE 32 39 177 A1 (Dictator Technik Rüf & Co) schlägt vor, eine Schliessvorrichtung vorzusehen, welche im Brandfall aktivierbar ist und den Türflügel im Türrahmen arretiert. Die Arretierung wird dadurch erreicht, dass ein thermisch aktivierbares Material, welches im Türflügel angebracht ist, aktiv einen am Türflügel verschiebbar gelagerten Riegel in entsprechende Ausnehmungen des Rahmens bzw. eine Gegenprofils einfährt. Das thermisch aktivierbare Material umfasst dabei beispielsweise einen aufschäumenden Baustoff (z.B. intumeszentes Material), welcher als Treibsatz zum Verschieben des Riegels dient. Derartige Sicherungselemente sind zum einen relativ aufwändig herzustellen. Zum anderen wird ein im Ernstfall möglicherweise versagender Treibsatz benötigt. Zudem kann es im Brandfall aufgrund einer Verformung des Türrahmens oder des Rahmens des Türflügels dazu kommen, dass der Riegel gegebenenfalls nicht mehr in die Ausnehmung eingreifen kann und die Schliessvorrichtung versagt.

[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, welche die Nachteile des Bekannten vermeidet. Insbesondere soll eine einfache und zuverlässige Vorrichtung geschaffen werden, bei welcher ein Türflügel im Brandfall im Türrahmen arretiert bzw. fixiert werden kann und die kostengünstig ist.

[0007] Diese Aufgaben werden durch die Gegenstände der Ansprüche 1, 17 und 18 gelöst. Anspruch 1 betrifft eine Brandschutztüre mit einem Türrahmen und einem Türflügel als Türelemente, wobei der Türrahmen eine Türebene definiert und der Türflügel um eine im Wesentlichen in der Türebene angeordnete geometrische Schwenkachse bezüglich des Türrahmens schwenkbar gelagert ist. Dabei ist ein Sicherungselement zur Arretierung des Türflügels im Türrahmen im Brandfall vorhanden, welches an einem der Türelemente, insbesondere am Türflügel, im Türfalz längs einer Türkante ausgebildet ist. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Sicherungselement derart ausgebildet und angeordnet ist, dass der Türflügel aufgrund einer Bewegung des Türflügels bezüglich des Türrahmens in eine Richtung senkrecht zur Türebene durch das Sicherungselement an einem Gegenelement des anderen Türelements arretierbar ist, insbesondere über die vollständige Höhe des Türflügels.

[0008] Eine Arretierung des Türflügels im Türrahmen bezeichnet hier, dass Türflügel und Türrahmen bei dem mit dem Sicherungselement versehenen Türfalz nicht mehr gegeneinander, insbesondere in eine Richtung senkrecht zur Türebene, verschoben bzw. verschwenkt werden können. Die Türelemente Türrahmen und Türflügel sind somit im Brandfall an der mit dem Sicherungselement versehenen Türkante weitgehend fest miteinander verbunden. Mit anderen Worten kann der Türflügel nicht mehr aus dem Türrahmen gedrückt werden.

[0009] "Gegenelement" kann hierbei ein gesondert vorgesehenes Element wie z.B. eine Profilleiste bezeichnen oder aber auch ohnehin an den Türelementen vorhandene Elemente im Bereich des Türfalzes wie z.B. einen Falzlappen oder andere Vorsprünge und/oder Nuten oder Hinterschnitte. "Gegenelement" bezeichnet somit allgemein Elemente, mit welchen das Sicherungselement zur Arretierung zusammenwirken kann.

[0010] Vorliegend bezeichnet die "Bewegung des Türflügels in Richtung senkrecht zur Türebene", welche die Arretierung auslöst, eine vornehmlich translatorische Bewegung (im Gegensatz zur Schwenkbewegung im Normalbetrieb). Diese Bewegung tritt z.B. aufgrund einer durch die Hitzeeinwirkung im Brandfall ausgelöste Wölbung des Türflügels auf. Ein Vorteil der Erfindung liegt somit darin, dass die Brandschutztüre derart ausgebildet ist, dass die ohnehin auftretende (und an sich unerwünschte) Verformung des Türflügels im Brandfall zur gewünschten Arretierung führt.

[0011] Es versteht sich, dass das Sicherungselement sowie auch das Gegenelement derart ausgebildet und angeordnet sind, dass das Schwenken des Türflügels im Normalbetrieb (d.h. nicht im Brandfall) ohne Einschränkungen möglich ist. Aufgrund der Anordnung der Schwenkachse in der Türebene kann der Türflügel einer erfindungsgemässen Brandschutztüre, falls gewünscht, in beide Richtungen geöffnet werden d.h. beidseitig ausgeschwenkt werden. Die Schwenkachse verläuft in der Regel im Wesentlichen in der Türebene, in welcher bei geschlossener Türe auch der Türflügel angeordnet ist. Es versteht sich jedoch, dass die Schwenkachse nicht exakt in der Türebene zu verlaufen braucht, sondern auch geringfügig ausserhalb der Türebene angeordnet sein kann (d.h. im Wesentlichen in der Türebene verläuft), da auch derartige Türen eine gewisse Asymmetrie aufweisen können. Die (gedachte) Schwenkachse kann dabei im Bereich des Türflügels verlaufen, oder aber auch im Bereich des Türrahmens.

[0012] Bevorzugt ist das Sicherungselement in einem Türfalz angeordnet, insbesondere als separates Element an einer dem Türfalz zugewandten Stirnseite eines der Türelemente, d.h. des Türrahmens oder des Türflügels, befestigt. Es versteht sich, dass das Sicherungselement (und/oder das Gegenelement) auch als an einen Rahmen des entsprechenden Türelements angeformter Bestandteil des Türelements ausgebildet sein kann.

[0013] Bevorzugt erstreckt sich das Sicherungselement über die gesamte Länge der mit dem Sicherungselement versehenen Türkante, um eine möglichst zuverlässige und beständige Arretierung sicherzustellen. Es ist auch denkbar, dass je nach Erfordernis eine Abschnittweise Ausbildung ausreicht, z.B. nur in einem mittleren Bereich längs der Türkante.

[0014] Die mit dem Sicherungselement versehene Türkante ist bevorzugt nahe der Schwenkachse angeordnet. Meist ist auf der gegenüberliegenden, schwenkachsenfernen Türkante ohnehin ein Schloss mit einem Riegel bzw. eine Türfalle ausgebildet, welches im Brandfall den Türflügel an dieser Türkante ausreichend arretiert. Es versteht sich jedoch, dass ein Schloss bzw. eine Türfalle nicht zwingend vorhanden zu sein braucht.

[0015] Ein Vorteil der erfindungsgemässen Brandschütztüre liegt in einer passiven Ausbildung des Sicherungselements. D.h. die Arretierung wird einzig aufgrund einer Verformung des Türflügels unter Hitzeeinwirkung ausgelöst. Insbesondere sind für die Funktionalität des Sicherungselements keine besonderen im Brandfall aktivierbaren Materialien als Treibsatz erforderlich.

[0016] Selbstverständlich kann das Sicherungselement zur Abdichtung des Türfalzes gegen Rauchgas und/oder Feuerdurchgang ein hitezaktivierbares Material wie z.B. ein intumeszentes Material umfassen. Mit Vorteil kann dieses z.B. in einem nach aussen offenen Innenraum des Sicherungselements angeordnet sein, sodass das intumeszente Material in den Türfalz gelangen kann, im Normalzustand aber im Innenraum des Sicherungselements gegen mechanische Beschädigung geschützt ist.

[0017] Mit Vorteil ist das Sicherungselement derart ausgebildet und angeordnet, dass es bei geschlossenem Türflügel in einer Projektion auf die Türebene mit dem Gegenelement zumindest teilweise überlappt. Die unbehinderte Schwenkbewegung des Türflügels kann dabei derart erreicht werden, dass Sicherungselement und Gegenelement in Richtung senkrecht zur Türebene voneinander beabstandet sind. Auf diese Weise kann bei der im Wesentlichen in der Türebene angeordneten Schwenkachse der erfindungsgemässen Brandschütztüre das z.B. fest am Türflügel ausgebildete Sicherungselement am Gegenelement vorbeischwenken. Bei der genannten translatorischen Bewegung senkrecht zur Türebene kommt es jedoch aufgrund des genannten Überlapps z.B. zu einem Eingriff mit dem Gegenelement und somit zur Arretierung.

[0018] Bevorzugt ist der Türflügel über einen Formschluss des Sicherungselements mit dem Gegenelement am anderen Türelement arretierbar. Denkbar sind beispielsweise Hintergriffe, bei welchen z.B. hakenförmig ausgebildete Sicherungselemente und Gegenelemente z.B. in der Form von Winkelblechen miteinander verhaken. Ebenso sind eine Ausbildung des Sicherungselements und des Gegenelements als Nut und Feder oder vice versa denkbar.

[0019] In Varianten ist es auch denkbar, das Sicherungselement und das Gegenelement als weitgehend komplementäre Keile auszubilden, welche die Schwenkbewegung des Türflügels ungehindert zulassen. Beispielsweise können äussere Keilflächen des Sicherungselements innerhalb eines oder auf einem mit der Schwenkachse konzentrischen Kreis liegen, sodass die Schwenkbewegung nicht behindert ist. Aufgrund des genannten Überlapps können die Keilflächen aber mit dem Gegenelement bei einer translatorischen Bewegung des Türflügels senkrecht zur Türebene verkeilen.

[0020] Besonders bevorzugt ist das Sicherungselement zur Arretierung des Türflügels mit dem Gegenelement verrastend zum Eingriff bringbar. Mit verrastendem Eingriff ist hier ein beidseitiger Hintergriff bezeichnet, sodass der Türflügel über das Sicherungselement in beide Richtungen senkrecht zur Türebene am Gegenelement arretiert ist.

[0021] Hierzu weist das Sicherungselement bevorzugt eine zum Türfalz hin offene, längs der Türkante sich erstreckende Rastnut auf, während das Gegenelement einen weitgehend parallel zur Rastnut sich erstreckenden Rastvorsprung umfasst. Der Rastvorsprung kann somit bei der translatorischen Bewegung mit der Rastnut zum Eingriff gebracht werden, sodass der Türflügel in beide Richtungen senkrecht zur Türebene hinsichtlich der genannten translatorischen Bewegung arretiert ist.

[0022] Der Eingriff braucht dabei nicht über die gesamte Länge der Türkante zu erfolgen, auch wenn Sicherungselement und Gegenelement sich über die gesamte Länge erstrecken. Aufgrund der vergleichsweise grossen wirkenden Kräfte im Brandfall kann der Rastvorsprung auch nur teilweise in die Rastnut gezwungen werden, wobei es allenfalls zu Verformungen kommt.

[0023] Es versteht sich, dass die Rastnut auf unterschiedliche Weise ausgebildet sein kann und das Sicherungselement insbesondere zusätzliche Mittel umfassen kann, welche einen zuverlässigen Eingriff des Rastvorsprungs in die Rastnut sicherstellen. Insbesondere weist das Sicherungselement mit Vorteil eine Gleitfläche auf, auf welche bei einer Bewegung des Türflügels in Richtung senkrecht zur Türebene der Rastvorsprung des Gegenelements in die Rastnut gleitet. Die Gleitfläche ist dabei bevorzugt auf einer dem Gegenelement zugewandten Seite des Sicherungselements ausgebildet. Die Gleitfläche kann beispielsweise eine keilförmige Rampe umfassen, auf welche der Rastvorsprung des Gegenelements aufgleiten kann. Bevorzugt schliesst die Gleitfläche direkt an die Rastnut an, sodass der Rastvorsprung bei erreichen des Endes der Gleitfläche in die Rastnut gelangt.

[0024] Mit besonderem Vorteil umfasst das Sicherungselement ein Metallprofil, welches im Türfalz längs der Türkante am entsprechenden Türelement befestigt ist. Mit Vorteil erstreckt sich das Metallprofil über die gesamte Länge der mit dem Sicherungselement versehenen Türkante. Das Metallprofil ist bevorzugt einstückig ausgebildet, wobei beispielsweise Elemente mit der genannten Gleitfläche und/oder zusätzliche Halterungselemente zur Sicherstellung eines beständigen Eingriffs ebenfalls einstückig angeformt sein können. Bevorzugt ist das Metallprofil als kaltgewalztes Profil, insbesondere aus Stahl oder Edelstahl ausgebildet. Damit ist sichergestellt, dass auch bei einem länger andauernden Brandfall das Metallprofil nicht abschmelzen kann und eine ausreichende strukturelle Stabilität sowie eine zuverlässige Arretierung besteht. In Varianten ist es grundsätzlich jedoch denkbar, dass auch andere Materialien zum Einsatz kommen.

[0025] Durch eine einstückige Ausbildung des Metallprofils sind keine im Brandfall möglicherweise versagenden Verbindungsstellen vorhanden. Zudem ist die Herstellung als einstückiges Profil im Vergleich zu mehrteiligen Ausführungsformen zeitsparend und kostengünstig.

[0026] Das Metallprofil ist dabei bevorzugt als separates Teil ausgebildet, unter anderem mit dem Vorteil, dass es als separates Teil grundsätzlich auch zum Nachrüsten von bereits bestehenden Brandschutztüren an diesen befestigt werden kann. Das Metallprofil kann dabei z.B. am Türelement verschraubt oder verschweisst oder anderweitig befestigt werden. Selbstverständlich kann das Metallprofil auch direkt an einen Rahmen des entsprechenden Türelements angeformt sein oder einstückig mit diesem ausgebildet sein.

[0027] Als besonders vorteilhaft hat sich dabei ein Metallprofil mit einem Basisprofil erwiesen, welches einen im Wesentlichen zum Türfalz hin offenen C-förmigen Profilquerschnitt aufweist. Derartige C-Profile haben den Vorteil, dass ein typischerweise flacher Rücken der C-Form als Montagefläche für eine Befestigung am entsprechenden Türelement genutzt werden kann. Zudem ist die C-Form an der gegenüberliegenden Seite offen, sodass ein Innenraum die oben genannte Rastnut des Sicherungselements bilden kann.

[0028] Aufgrund der C-Form weisen die freien Arme des Basisprofils in der Regel nach innen gerichtete Flügelfortsätze auf (im Gegensatz zu als U-Profile bezeichneten Profile). Diese Flügelfortsätze haben den Vorteil, dass die freien Kanten des Sicherungselements z.B. besonders gut mit einem Gegenelement verhaken können.

[0029] Das Metallprofil ist mit Vorteil über seitliche Stützelemente am entsprechenden Türelement abgestützt, d.h. am Türelement, an welchem das Metallprofil angeordnet z.B. befestigt ist. Die seitlichen Stützelemente sind bevorzugt derart ausgebildet und z.B. am Basisprofil des Metallprofils angeformt, dass eine Kraft vom Innenraum des C-Profils her auf die freien Arme der C-Form nach aussen abgeleitet wird d.h. die freien Arme des C-Profils abgestützt sind. Das Basisprofil kann somit grössere Kräfte aufnehmen, welche z.B. vom Rastvorsprung des Gegenelements von der Rastnut her ausgeübt werden.

[0030] Bevorzugt sind die Stützelemente derart ausgebildet, dass sie an den freien Kanten der C-Form angreifen und sich bezüglich einer Längsachse des Basisprofils seitlich weg, zum entsprechenden Türelement hin geneigt, erstrecken. Die Stützelemente können beispielsweise als abgewinkelte Stützleisten ausgebildet sein, welche bevorzugt einstückig mit dem Basisprofil ausgebildet sind. Bevorzugt erstrecken sich die Stützelemente über die gesamte Länge des Metallprofils. Denkbar ist aber z.B. auch eine Ausbildung als mehrere Stege.

[0031] Derartig seitlich sich erstreckende, zum entsprechenden Türelement hin geneigte Stützelemente haben zudem den Vorteil, dass eine äussere Oberfläche der Stützelemente die oben genannte Gleitfläche bereitstellen kann. Der Rastvorsprung bzw. das Gegenelement kann bei entsprechender Ausbildung des Stützelements auf dessen äussere Oberfläche aufgleiten und über diese zur Rastnut geführt werden.

[0032] Es versteht sich, dass das Sicherungselement nicht als Metallprofil ausgebildet sein muss und auch kein Basisprofil mit einem C-förmigen Querschnitt zu umfassen braucht. In Varianten sind auch anderweitige Ausbildungsformen mit anderen Querschnitten der Basisprofile wie z.B. U-Form oder bei einseitiger Arretierung z.B. eine L-Form denkbar. Ebenso sind in Varianten auch Sicherungselemente in der Form von Haken oder Bolzen denkbar, welche den Türflügel punktweise arretieren und nicht über durchgehende Längenbereiche, wie es bei Profilleisten bevorzugt der Fall ist.

[0033] Mit Vorteil weist das Gegenelement eine Leiste auf, welche sich bei geschlossener Türe weitgehend parallel zur Türebene erstreckt. Diese Leiste bildet z.B. den oben genannten Rastvorsprung. Hierbei kann insbesondere ein bei einschlägigen Brandschütztüren oft ohnehin vorhandener Falzlappen genutzt werden. Dieser erfüllt in diesem Fall eine Doppelfunktion, in dem er den Türfalz wie bei herkömmlichen Türen nach aussen begrenzt und gleichzeitig im Brandfall als Gegenelement wirkt. Bevorzugt ist die Leiste einstückig mit einem Rahmen des entsprechenden Türelements ausgebildet (wie es bei derartigen Falzlappen meist ohnehin der Fall ist). Insbesondere bei kaltgewalzten Stahlprofilen der Rahmenstrukturen der Türelemente ergibt sich somit eine gute strukturelle Stabilität.

[0034] Häufig ist bei Brandschutztüren nicht ohne weiteres klar, von welcher Seite der Türe ein Brand droht, beispielsweise bei Brandschütztüren im Inneren von Gebäuden, welche Gebäudebereich gegeneinander abtrennen. Bei derartigen Brandschutztüren muss daher eine Arretierung des Türflügels im Brandfall in beide Richtungen sichergestellt sein. Insbesondere bei beidseitig öffenbaren Türen ist es daher von Vorteil, wenn ein zweites, insbesondere weitgehend baugleiches, Gegenelement vorhanden ist. Bevorzugt sind die Gegenelemente in diesem Fall bei geschlossenem Türflügel bezüglich der Türebene auf gegenüberliegenden Seiten des Sicherungselements angeordnet. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, das unabhängig von der Richtung, in welcher der Türflügel im Brandfall bewegt wird, eine Arretierung über das Sicherungselement erfolgt. Bei oben genannter doppelter Nutzung des Falzlappens kann beispielsweise zu beiden Seiten des Türfalzes ein derartiger Lappen ausgebildet sein. In Varianten können zwei als Leisten ausgebildete Gegenelemente auch von einer U-förmigen Profilleiste bereitgestellt werden, welche am entsprechenden Türelement angebracht ist.

[0035] Im Falle von zwei Gegenelementen weist bevorzugt das Metallprofil zu beiden Seiten, vorzugsweise ebenfalls baugleiche, Stützelemente wie oben beschrieben auf. Auf diese Weise wird eine beständige Arretierung in beide Richtungen gleichermassen sichergestellt, insbesondere können auch zwei Gleitflächen vorhanden sein.

[0036] Besonders bevorzugt sind das Sicherungselement am Türflügel und das Gegenelement am Türrahmen ausgebildet. Es versteht sich jedoch, dass auch Ausführungen denkbar sind, z.B. wenn die Schwenkachse im Bereich des Türrahmens verläuft, bei welcher das Sicherungselement am Türrahmen ausgebildet ist.

[0037] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform, weist die Brandschutztüre eine Fingerschutzvorrichtung auf, welche bevorzugt an demjenigen Türelement ausgebildet ist, an welchem das Sicherungselement ausgebildet ist. Die Fingerschutzvorrichtung ist derart ausgebildet und beim Türfalz im Bereich der Türkante, welche mit dem Sicherungselement versehen ist, angeordnet, dass das Einbringen eines Fingers in den Türfalz unabhängig von einer Schwenkstellung des Türflügels verhindert ist.

[0038] Gängige Fingerschutzvorrichtungen stellen sicher, dass der Abstand zwischen Türflügel und Türrahmen unabhängig von der Schwenkstellung hinreichend klein ist, um das Einbringen eines Fingers wirksam zu verhindern. Beispielsweise legt die Norm DIN/EN 18650 fest, dass der Abstand beim Türfalz zwischen Türflügel und Türrahmen 8 mm nicht überschreiten darf. Gängig sind jedoch auch Ausbildungen mit Spaltbreiten im Bereich von 3 - 6 mm, insbesondere 4-5 mm.

[0039] Mit Vorteil umfasst die Fingerschutzvorrichtung eine gekrümmte äussere Oberfläche, welche im Wesentlichen auf einer Mantelfläche eines gedachten, mit der Schwenkachse koaxialen Kreiszylinders angeordnet ist. Indem die gekrümmte äussere Oberfläche der Fingerschutzvorrichtung im Wesentlichen auf dem genannten Kreiszylinder angeordnet ist, ist ein Abstand der äusseren Oberfläche bezüglich der Schwenkachse weitgehend konstant. Damit kann insbesondere auch ein Abstand zwischen dem bezüglich der Schwenkachse festen Türrahmen und der äusseren Oberfläche der Fingerschutzvorrichtung über einen vorgegebenen Schwenkbereich konstant und insbesondere ausreichend klein gehalten werden.

[0040] Indem die Fingerschutzvorrichtung am selben Türelement angeordnet sein kann, wie das Sicherungselement, kann das Sicherungselement in die Fingerschutzvorrichtung integriert sein. "Integriert" bezeichnet hierbei eine konstruktive Ausbildung der Fingerschutzvorrichtung und des Sicherungselements als funktionelle Einheit, derart, dass sowohl das Sicherungselement als auch die Fingerschutzvorrichtung ohne funktionelle Einschränkung zur Anwendung kommen und gegebenenfalls Funktionssynergien genutzt werden können.

[0041] Beispielsweise kann die Fingerschutzvorrichtung eine zur Aufnahme des Sicherungselements vorgesehene Ausnehmung umfassen, in welche z.B. das Metallprofil des Sicherungselements eingesetzt ist. In Varianten kann die Fingerschutzvorrichtung grundsätzlich auch selbst das Sicherungselement umfassen, indem z.B. die erforderlichen Elemente wie z.B. eine Rastnut oder ein Rastvorsprung direkt an der Fingerschutzvorrichtung ausgebildet ist. Im Allgemeinen ist aber eine getrennte Ausführung vorzuziehen.

[0042] Die Fingerschutzvorrichtung umfasst vorliegend bevorzugt wenigstens ein Schalenprofil, welches aus Stahl oder Edelstahl gefertigt ist. Mit Vorteil hat das Schalenprofil ein teilkreisförmiges Querschnittsprofil. Die Mantelfläche des Schalenprofils bildet in diesem Fall die gekrümmte äussere Oberfläche der Fingerschutzvorrichtung oder zumindest einen Teil davon. Die Fingerschutzvorrichtung kann dabei z.B. je nach Lage der Schwenkachse am Türrahmen oder am Türflügel vorgesehen sein.

[0043] Wie auch beim Sicherungselement liegt der Vorteil von Stahl oder Edelstahl in einer hohen Standzeit im Brandfall, wobei Edelstahl aufgrund der zusätzlichen Rostfreiheit zusätzliche Vorteile bietet. Es versteht sich aber, dass Fingerschutzvorrichtung grundsätzlich auch aus anderen Materialien wie z.B. Aluminium oder Kunststoff gefertigt sein kann. In diesem Fall würde die Fingerschutzvorrichtung im Brandfall einfach abschmelzen bzw. verbrennen.

[0044] Bevorzugt ist die Fingerschutzvorrichtung mehrteilig ausgebildet, sodass sie bei im Türrahmen eingesetztem Türflügel montierbar ist. Dies ist insbesondere mit Sicht auf einen Nachrüstsatz für oder eine Reparatur von bestehenden Türen vorteilhaft, da diese nicht demontiert werden müssen. Bevorzugt umfasst die Fingerschutzvorrichtung hierzu zwei, insbesondere im Wesentlichen baugleiche, Schalenprofile, welche zu beiden Seiten des mit der Fingerschutzvorrichtung versehenen Türelements derart angeordnet sind, dass die äusseren, gekrümmten Oberflächen beider Schalenteile auf der Mantelfläche desselben gedachten Kreiszylinders liegen.

[0045] Durch die Anordnung mit zwei Schalenprofilen, ist das Anbringen der Fingerschutzvorrichtung insofern vereinfacht, dass z.B. je ein Schalenteil der Fingerschutzvorrichtung von je einer Seite der Türe her angebracht werden kann. Insbesondere kann die Fingerschutzvorrichtung damit auch in eingebautem Zustand des Türflügels an diesem angebracht werden, ohne dass der Türflügel aus den Angeln gehoben zu werden braucht. Indem die gekrümmten äusseren Oberflächen beider Schalenteile auf dem gleichen gedachten Kreiszylinder liegen, ist zudem auch der Schutz vor Klemm- und Quetschstellen sichergestellt wie bei einer einteiligen Fingerschutzvorrichtung. Weiter kann bei einer Fingerschutzvorrichtung mit zwei Schalenteilen ein defektes Schalenteil auf einfache Weise ersetzt werden. Es versteht sich, dass auch mehr als zwei Schalenteile vorhanden sein können, wobei in diesem Fall die Montage der Fingerschutzvorrichtung in der Regel aufwändiger ist.

[0046] Bevorzugt bildet das Sicherungselement einen Teil der Fingerschutzvorrichtung, indem eine äussere Oberfläche des Sicherungselements im Wesentlichen auf der Mantelfläche des gedachten koaxialen Kreiszylinders liegt. Eine äussere Oberfläche des Sicherungselements umfasst dabei mit Vorteil die vorgenannte Gleitfläche, welche ohnehin bevorzugt von aussen zugänglich ist, sodass das Gegenelement zuverlässig darauf abgleiten kann. Bevorzugt schliesst dabei die äussere Oberfläche des Sicherungselements weitgehend bündig an die äussere Oberfläche der Fingerschutzvorrichtung an, insbesondere an die äussere Oberfläche des angrenzenden Schalenteils bzw. der angrenzenden Schalenteile.

[0047] Auf diese Weise ist die äussere Oberfläche der Fingerschutzvorrichtung durch das Sicherungselement weitergeführt bzw. vervollständigt, sodass das Sicherungselement, neben der Arretierungsfunktion im Brandfall, im Normalbetrieb auch eine Funktion zum Fingerschutz erfüllt. Allenfalls vorhandene Spalte zwischen dem Sicherungselement und den Schalenteilen der Fingerschutzvorrichtung können durch Dichtung z.B. aus Gummi verschlossen sein.

[0048] Bevorzugt überdeckt die Fingerschutzvorrichtung im Wesentlichen vollständig die bei geschlossenem Türflügel zugänglichen Bereiche einer Rahmenstruktur des mit der Fingerschutzvorrichtung versehenen Türelements bei der mit der Fingerschutzvorrichtung versehenen Türkante.

[0049] Insbesondere ist bevorzugt neben der Rahmenstruktur auch eine Glasleiste weitgehend vollständig von der Fingerschutzvorrichtung überdeckt. Damit ist die Glasleiste vor mechanischer Beschädigung geschützt und allfällige Fugen zwischen Glasleiste und Rahmenprofil sind vollständig abgedeckt. Hierzu kann die Fingerschutzvorrichtung, gegebenenfalls deren Schalenteil bzw. Schalenteile, derart ausgebildet sein, dass sie sich wenigstens bis zur Glasleiste auf die äusseren Flächen des Türflügels erstreckt. Eine äussere Oberfläche der Fingerschutzvorrichtung kann auf diese Weise weitgehend bündig und ohne unnötige Stufen oder Vorsprünge in die äusseren Oberflächen des Türflügels übergehen.

[0050] Es versteht sich, dass mit Vorteil auch bestehende Brandschutztüren nachträglich mit einem entsprechenden Sicherungselement wie vorliegende beschrieben versehen werden können. Die Erfindung betrifft daher auch einen Nachrüstsatz für eine Brandschutztüre mit einem Türrahmen und einem Türflügel als Türelemente. Der Nachrüstsatz umfasst ein Sicherungselement zur Arretierung im Brandfall eines Türflügels im Türrahmen, wobei das Sicherungselement derart ausgebildet und im Türfalz längs einer Türkante an einem der Türelemente anordenbar ist, dass der Türflügel im Brandfall aufgrund einer Bewegung des Türflügels bezüglich des Türrahmens in eine Richtung senkrecht zur Türebene durch das Sicherungselement an einem Gegenelement des anderen Türelements arretierbar ist. Vorzugsweise ist das Sicherungselement derart ausgebildet und anordenbar, dass es bei geschlossenem Türflügel in einer Projektion auf die Türebene mit dem Gegenelement zumindest teilweise überlappt.

[0051] Bevorzugt umfasst das Sicherungselement des Nachrüstsatzes ein, vorzugsweise einstückiges, Metallprofil, welches mit Vorteil ein C-förmiges Basisprofil umfasst, an dessen beiden freien Kanten bevorzugt jeweils ein bezüglich einer Längsrichtung des C-Profils seitlich sich erstreckendes Stützelement, mit Vorteil in Form einer abgewinkelten Stützleiste, ausgebildet ist. Mit Vorteil umfasst der Nachrüstsatz auch eine am Türelement anbringbare Fingerschutzvorrichtung wie vorliegend beschrieben. Vorteile sowie weitere Merkmale des Nachrüstsatzes erschliessen sich unmittelbar aus der vorliegenden Beschreibung des Sicherungselements bzw. der Fingerschutzvorrichtung im Zusammenhang mit der erfindungsgemässen Brandschutztüre. Sämtliche in diesem Zusammenhang genannten Merkmale und Vorteile des Sicherungselements und/oder der Fingerschutzvorrichtung können soweit zutreffend auf den Nachrüstsatz übertragen werden.

[0052] Die Erfindung betrifft damit auch eine Verwendung eines Metallprofils, insbesondere aus Stahl oder Edelstahl, als Sicherungselement in einer Brandschutztüre mit einem Türrahmen und einem Türflügel als Türelemente, wobei der Türrahmen eine Türebene definiert und der Türflügel um eine in der Türebene angeordnete geometrische Schwenkachse bezüglich des Türrahmens schwenkbar gelagert ist, insbesondere in einer Brandschütztüre wie vorliegend beschrieben. Die Verwendung umfasst dabei, dass das Metallprofil an einem der Türelemente, insbesondere am Türflügel, längs einer Türkante derart angeordnet ist, dass zur Arretierung im Brandfall des Türflügels im Türrahmen der Türflügel aufgrund einer Bewegung des Türflügels in eine Richtung senkrecht zur Türebene durch das Metallprofil an einem Gegenelement des anderen Türelements arretierbar ist.

[0053] Die Vorteile sowie weitere Merkmale der Verwendung des Metallprofils erschliessen sich unmittelbar aus der vorliegenden Beschreibung der erfindungsgemässen Brandschutztüre mit einem ein Metallprofil umfassenden Sicherungselement.

[0054] Weitere Vorteile und Einzelmerkmale der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachstehend beschrieben. Es zeigen schematisch:
Figur 1
Aussenansicht einer erfindungsgemässen Brandschutztüre mit geschlossenem Türflügel;
Figur 2
Querschnittsansicht der Türe gemäss Fig. 1 im Bereich einer Türkante in einer Ebene senkrecht zur Schwenkachse;
Figur 3
Querschnittsansicht (weitgehend analog Fig. 2) einer weiteren Ausführungsform, bei welcher ein Sicherungsmittel und ein Gegenelement verkeilen;
Figur 4
Querschnittsansicht (weitgehend analog Fig. 2) einer weiteren Ausführungsform, bei welcher die Schwenkachse im Bereich des Türrahmens angeordnet ist.


[0055] Im Folgenden sind einander entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.

[0056] Figur 1 zeigt eine Aussenansicht einer erfindungsgemässen Brandschutztüre 1 mit einem Türflügel 2 und einem z.B. in einer Wandöffnung befestigten Türrahmen 3. Der Türrahmen 3 ist in einer nachfolgend als Türebene B bezeichneten Ebene angeordnet. Bei geschlossener Tür bzw. bei geschlossenem Türflügel 2 ist dieser ebenfalls im Wesentlichen in der Türebene B angeordnet.

[0057] Der Türflügel 2 ist vorliegend über einen an einer Oberkante 2.1 des Türflügels 2 angeordneten Lagerbolzen 4.1 in einem Lager am Türrahmen 3 und über einen an einer Unterkante 2.2 angeordneten Lagerbolzen 4.2 in einem Lager im Boden schwenkbar gelagert. Die Lagerbolzen 4.1 und 4.2 sind dabei an seitlichen, einem Türfalz 5 zwischen Türflügel 2 und Türrahmen 3 zugewandten Flächen an der Oberkante 2.1 und der Unterkante 2.2 angeordnet und erstrecken sich in einer Ebene des Türflügels 2 weitgehend parallel zu einer Hochkante 2.3 des Türflügels 2.

[0058] Eine derartige Anordnung ist der Einfachheit halber hier und im Folgenden als stirnseitige Schwenklagerung bezeichnet. Dies im Gegensatz zu Türen mit Türbeschlägen 7 (gestrichelt angedeutet), an welchen Scharniere zum Schwenken des Türflügels ausgebildet sind und bei welchen die Schwenkachse von der Türebene B nach aussen versetzt ist (nicht dargestellt). Bei dem stirnseitig gelagerten Türflügel 2 verläuft eine durch die Lagerbolzen 4.1 und 4.2 definierte geometrische Schwenkachse A innerhalb des Türflügels 2 (siehe auch Fig. 2), insbesondere in der Türebene B. Bei Türen mit Türbeschlägen ist die Schwenkachse meist von einer Ebene des Türflügels bzw. des Türrahmens parallel nach aussen versetzt.

[0059] Die Schwenkachse A verläuft vorliegend innerhalb eines Rahmens 2.5 des Türflügels 2 parallel zu und im Bereich einer Türkante 2.3 des Türflügels 2. An einer gegenüberliegenden Türkante 2.4 ist ein Türschloss 6 mit einer Falle 6.1 vorhanden, dessen Riegel 6.2 in ein Schliessblech 6.3 im Türrahmen 3 eingreift. An der Türkante 2.4 ist der Türflügel 2 bei geschlossenem Türflügel 2 wenigstens über den Riegel 6.2 am Türrahmen 3 arretierbar.

[0060] Längs der Türkante 2.3 sind bei einer stirnseitigen Schwenklagerung konstruktionsbedingt keine Halterungselemente vorhanden, welche den Türflügel 2 im Türrahmen 3 halten - der Türflügel 2 ist somit an der Türkante 2.3 von der Unterkante 2.2 bis zur Oberkante 2.1 frei. Im Brandfall kann sich der Türflügel 2 daher insbesondere im Bereich der Türkante 2.3 besonders leicht aufgrund von Hitzeinwirkung und Überdruck aus dem Türrahmen 3 wölben, womit unter Anderem der Durchgang für Feuer und Rauchgase freigegeben ist. Schlimmstenfalls kann die Verankerung der Lagerbolzen 4.1 und 4.2 versagen, sodass der Türflügel 2 aus dem Türrahmen 3 fallen kann. Zur Arretierung im Brandfall ist daher im Türfalz 5, insbesondere im Bereich der Türkante 2.3 ein Sicherungselement 8 (siehe Fig. 2) angeordnet.

[0061] Figur 2 zeigt einen Querschnitt senkrecht zur Schwenkachse A durch den Türrahmen 3 und den Türflügel 2 im Bereich der Türkante 2.3 (Schnitt I - I der Fig. 1). Die Schwenkachse A liegt dabei im Wesentlichen in der Türebene B.

[0062] Der Türfalz 5 ist in Richtung der Ebene B der Türe 1 türrahmenseitig durch eine Stirnseite 3.1 des Türrahmens 3 begrenzt und türflügelseitig von einer Stirnseite 2.6 des Rahmens 2.5 bzw. des Türflügels 2. In einer Richtung senkrecht zur Ebene B sind in beide Richtungen Falzlappen 3.2 in der Form von parallel zur Ebene B ausgerichteten Vorsprüngen am Türrahmen 3 ausgebildet. Die Falzlappen 3.2 begrenzen dabei den Türfalz 5 in einer Richtung senkrecht zur Ebene B. Der Türfalz 5 ist bis auf einen Spalt zwischen den Falzlappen 3.2 und dem Türflügel 2 weitgehend abgeschlossen.

[0063] Ein Verbundprofil 3.3 des Türrahmens 3 setzt sich vorliegend aus zwei Metallprofilen, bevorzugt aus Stahl oder Edelstahl, zusammen, welche auf Abstand gehalten sind und zwischen welchen ein Isolationsmaterial angeordnet ist. Analog umfasst der Rahmen 2.5 des Türflügels 2 ein Verbundprofil 2.7 mit zwei vorzugsweise aus Stahl oder Edelstahl gefertigten Metallprofilen, zwischen denen ein Isolationsmaterial angeordnet ist. Die Schwenkachse A verläuft im Bereich des Isolationsmaterials im Rahmen 2.5. Auf einer der Stirnseite 2.6 gegenüberliegenden Seite weist das Verbundprofil 2.7 einen parallel zur Ebene des Türflügels 2 angeordneten Vorsprung 2.8 sowie eine Glasleiste 2.9 auf, zwischen denen eine Glasplatte 2.10 des Türflügels 2 gehalten ist.

[0064] Im Türfalz 5 ist das Sicherungselement 8 angeordnet. Vorliegend umfasst das Sicherungselement 8 ein C-förmiges Metallprofil 8.1, welches mittig an der Stirnseite 2.6 des Türflügels 2, bei geschlossener Türe 1 im Wesentliche in der Türebene B, fest angebracht ist. Bevorzugt erstreckt sich das Profil 8.1 weitgehend über die gesamte Länge der Türkante 2.3. Das Profil 8.1 ist bevorzugt aus Stahl oder Edelstahl gefertigt. Das Profil 8.1 ist an der Basis bzw. an einem Rücken der C-Form mit der Stirnseite 2.6 des Türflügels 2 verschraubt, insbesondere mit dem zwischen den Metallprofilen angeordneten Isolationsmaterial des Verbundprofils 2.7.

[0065] Die freien Kanten des Metallprofils 8.1 sind jeweils als nach innen gerichtet Flügelleisten 8.2 ausgebildet. Die Flügelleisten 8.2 sind dabei mit zunehmendem Abstand vom Metallprofil 8.1 zueinander hin geneigt. In einem Zwischenraum zwischen den freien Kanten der Flügelleisten 8.2 ist ein Dichtungselement 8.3 angeordnet, welches eine sich zum Türrahmen 3 hin erstreckende Dichtlippe aufweist. Das Dichtelement 8.3 kann z.B. aus Gummi gefertigt sein und ist bevorzugt derart in den Zwischenraum zwischen den Flügelleisten 8.2 eingesetzt, dass ein Innenraum des Metallprofils 8.1 zum Türfalz 5 hin abgedichtet ist. Das Dichtelement 8.3 kann dabei eine innenliegende Versteifungsleiste zur verbesserten Stabilität aufweisen. Ebenso kann ein Streifen 12 eines intumeszenten Materials im Dichtelement 8.3 oder im Innenraum des Profils 8.1 angeordnet sein, welcher im Brandfall in den Türfalz 5 aufschäumt und diesen dichtet.

[0066] Dem Sicherungselement 8 gegenüberliegend kann im Türfalz 5 optional ein Gegenprofil 9 angeordnet sein. Vorliegend ist das Gegenprofil 9 weitgehend baugleich zum Sicherungselement 8 ausgebildet, erfüllt aber keine arretierende Funktion. Das Gegenprofil 9 ist an der Stirnseite 3.1 des Türrahmens 3 befestigt und dient zum einen dazu, ein Volumen des Türfalzes 5 derart zu verringern, dass ein im Brandfall auszuschäumender Spalt kleiner ist und nicht bis zur Stirnseite 3.1 des Türrahmens 3 hin reicht. Zum anderen dient das Gegenprofil 9 als Halterung für ein weiteres Dichtelement 9.1, welches analog dem Dichtelement 8.3 des Sicherungselements 8 im Zwischenraum zwischen Flügelleisten des Gegenprofils 9 angeordnet ist. Das Dichtelement 9.1 wirkt dabei mit dem Dichtelement 8.3 zusammen, sodass im Normalbetrieb der Türfalz 5 z.B. gegen Durchzug abgedichtet ist. Das Dichtelement 9.1 kann ebenfalls einen Streifen aus einem intumezenten Material umfassen.

[0067] Die freien Kanten der Flügelleisten 8.2 des Sicherungselements 8 sind die am weitesten in den Türfalz 5 ragenden und sich zum Türrahmen 3 hin erstreckenden Elemente des Sicherungselements 8. D.h. bezüglich eine Montagefläche des Profils 8.1 erstrecken sich die freie Kanten der Flügelleisten 8.2 am weitesten von dieser weg. Eine Längsposition der freien Kanten in Richtung der Ebene B der Flügelleisten 8.2 ist vorliegend mit F bezeichnet. Eine entsprechende Längsposition der freien Enden der Falzlappen 3.2 ist mit G bezeichnet.

[0068] Die freien Enden der Flügelleisten 8.2 liegen auf einem gedachten Kreiszylinder C, welcher koaxial mit der Schwenkachse A angeordnet ist. Ein Radius D des Kreiszylinders C ist dabei kleiner als ein Abstand E zwischen der Schwenkachse A und einer freien Kante der Falzlappen 3.2. Ein Schwenken des Türflügels 2 um eine Schwenkachse A ist somit nicht durch die Flügelleisten 8.2 behindert.

[0069] Am Metallprofil 8.1 sind an die Flügelleisten 8.2 anschliessend jeweils in Richtung von B bzw. von einer Längsachse des Profils 8.1 nach aussen weggerichtete Stützleisten 8.4 angeformt. Die Stützleisten 8.4 sind mit zunehmendem Abstand vom Basisprofil 8.1 zur Stirnseite 2.6 hin geneigt, d.h. in Richtung zu einer Montagefläche des Profils 8.1. Die Stützelemente 8.4 folgen dabei im Wesentlichen, d.h. in geradliniger Näherung, dem Kreiszylinder C. Vom Basisprofil 8.1 beabstandet knicken die Stützleisten 8.4 längs einer Knicklinie, welche parallel zur Längsasche des Profils 8.1 verläuft, in Richtung parallel zu B zur Stirnseite 2.6 hin ab. Der abgeknickte Bereich ist somit weitgehend parallel zu den seitlichen Armen des C-Profils 8.1 ausgerichtet. Die Knickstelle ist dabei derart gewählt, dass die äusseren Oberflächen 8.5 der Stützleisten 8.4 in einer Richtung von B näher beim Türflügel 2 angeordnet sind, als die Position G der Falzlappen 3.2. Die äusseren Oberflächen 8.5 der Stützleisten 8.4 bilden somit Gleitflächen für die Falzlappen 3.2, auf welche diese aufgleiten können wenn der Türflügel 2 in Richtung senkrecht zu B aus dem Türrahmen 3 bewegt wird. Vorliegend sind das Metallprofil 8.1, die Flügelleisten 8.2 sowie die Stützleisten 8.4 als einstückig kaltgewalztes Metallprofil ausgebildet.

[0070] Die Stützleisten 8.4 stützen zudem zur besseren Stabilität des Basisprofils 8.1 dessen freie Arme an der Stirnseite 2.6 ab. Dabei müssen die Stützleisten 8.4 im Normalzustand nicht an der Stirnseite 2.6 aufliegen, sondern können erst im Brandfall, wenn eine Kraft auf das Basisprofil 8.1 wirkt, gegen die Stirnseite 2.6 gedrückt werden.

[0071] Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, liegt die Position F der Flügelleisten 8.2 näher beim Türrahmen 3 als die Position G, welche damit näher beim Türflügel 2 liegt. In einer Projektion senkrecht zu B überlappen somit das Metallprofil 8.1 des Sicherungselements 8 mit den Falzlappen 3.2 des Türrahmens 3. Wird der Türflügel 2 somit in einer Richtung H senkrecht zu B verschoben, gelangt das freie Ende des entsprechenden Falzlappens 3.2 auf die äussere Oberfläche 8.5 der ihm zugewandten Stützleiste 8.4. Auf dieser gleitet der Falzlappen 3.2 zur freien Kante der Flügelleiste 8.4 und gelangt schliesslich in den Zwischenraum zwischen den Flügelleisten 8.2, wenn der Türflügel 2 weiter in dieser Richtung aus dem Türrahmen 3 gedrängt wird. Auf diese Weise greift der Falzlappen 3.2 in das C-förmige Metallprofil 8.1 ein: Falzlappen 3.2 und Innenraum des Profils 8.1 ergeben somit ein Verrastungsmittel nach Art einer Rastvorsprungs und einer Rastnut und der Türflügel 2 ist über das Sicherungselement 8 am als Gegenelement wirkenden Falzlappen 3.2 verrastet. Insbesondere ist der Türflügel 2 aufgrund der C-Form in beide Richtungen senkrecht zu B arretiert.

[0072] Ein besonderer Vorteil des Sicherungselements 8 ergibt sich in Kombination mit einer Fingerschutzvorrichtung 10, welche verhindert, dass ein Benutzer der Türe 1 mit den Fingern in den Türfalz 5 gelangt. Gemäss Fig. 2 ist am Türflügel 2 eine derartige Fingerschutzvorrichtung 10 ausgebildet. Die Fingerschutzvorrichtung 10 umfasst zwei im Querschnitt kreissegmentförmige Schalenprofile 10.1 und 10.2. Die Schalenprofile 10.1 und 10.2 sind am Verbundprofil 2.7 des Rahmens 2.5 zu beiden Seiten des Türflügels 2, bezüglich der Ebene B weitgehend symmetrisch, angebracht. Die Schalenprofile 10.1 und 10.2 sind dabei derart angeordnet, dass die gedachten Mittelpunkte der Kreissegmentformen mit der Schwenkachse A des Türflügels 2 zusammenfallen. Die äusseren Mantelflächen 10.3 und 10.4 der Schalenprofile 10.1 sind 10.2 sind auf dem Kreiszylinder C angeordnet. Bevorzugt sind die Schalenprofile 10.1 und 10.2 aus Stahl oder Edelstahl gefertigt, was hinsichtlich Stabilität und Verhalten im Brandfall besonders vorteilhaft ist.

[0073] Die Metallprofil 8.1 ist in einem Bereich zwischen den Schalenteilen 10.1 und 10.2 angeordnet. Die Flügelleisten 8.2 sind derart ausgerichtet (d.h. geneigt), dass die Aussenflächen der Flügelleisten 8.2 im Wesentlichen auf demselben gedachten Zylinder C liegen.

[0074] Zusammen mit den äusseren Oberflächen 8.5 der Stützleisten 8.4 ist das Sicherungselement 8 somit in die Fingerschutzvorrichtung 10 derart integriert, dass das Sicherungselement 8 auch eine Funktion der Fingerschutzvorrichtung 10 erfüllt. Insbesondere bildet eine äussere Oberfläche des Sicherungselements 8 einen Teil einer weitgehend durchgehenden äusseren Schutzoberfläche der Fingerschutzvorrichtung 10. Der nicht von einem Profil überdeckte Freiraum, welcher durch den Zwischenraum zwischen den Flügelleisten 8.2 des Metallprofils 8.1 gebildet ist, ist wie oben beschrieben vom Dichtungselement 8.3 verschlossen. Weitere geringfügige Spalte zwischen Schalenteilen 10.1 sowie 10.2 und dem Sicherungselement 8 sind ebenfalls von Dichtungselementen verschlossen. Gesamthaft ergibt sich am Türflügel 2 somit eine weitgehend durchgehende äussere Schutzoberfläche im Bereich der Türkante 2.3, welche im Wesentlichen der Mantelfläche des besagten gedachten Zylinders C entspricht.

[0075] Die Schalenteile 10.1 und 10.2 sind bevorzugt derart ausgebildet und angeordnet, dass sie die Glasleiste 2.9 bzw. den Vorsprung 2.8 des Rahmens 2.5 vollständig überdecken. Damit wird zum einen erreicht, dass sich keine unnötigen Abstufungen und Zwischenräume bei den Übergängen auf die Aussenflächen des Türflügels 2 ergeben. Die von der Fingerschutzvorrichtung 10 bereitgestellte äussere Schutzoberfläche schliesst damit im Wesentlichen bündig an die Aussenflächen des Türflügels 2 an.

[0076] Zum anderen ergibt sich eine ästhetisch wertvolle Wirkung, da sämtliche konstruktiven Elemente des Türrahmens 2 sowie einer Scheibenhalterung unter der Fingerschutzvorrichtung 10 verborgen sind. Insbesondere ergibt sich von beiden Seiten des Türflügels ein ästhetisch weitgehend identischer Gesamteindruck.

[0077] Mit einer derartigen Fingerschutzvorrichtung 10 wird erreicht, dass im Normalbetrieb im Bereich der Türfalzes 5 unabhängig von einer Schwenkstellung des Türflügels 2 die äussere Schutzoberfläche in einem konstanten Abstand zum Türrahmen 3 angeordnet ist. Insbesondere können die Vorsprünge 3.2 derart nahe an die Schutzoberfläche heranreichen, dass das Einbringen eines Fingers wirksam verhindert ist.

[0078] Es versteht sich, dass im Türfalz 5 zur Abdichtung im Brandfall gegen Feuer und/oder Rauchgas auf bekannte Weise zusätzlich ein im Brandfall aufschäumender Baustoff, z.B. ein intumeszentes Material, angeordnet sein kann. Dieses kann sich beispielsweise in der Form von innenseitig an den Falzlappen 3.2 angeordnet Streifen 11 längs der Türkante 2.3 im Türfalz 5 erstrecken.

[0079] Selbstverständlich können die Schalenteile der Fingerschutzvorrichtung auch einstückig ausgebildet sein, sodass die Fingerschutzschale beispielsweise U-förmig von der Stirnseite her auf den jeweiligen Rahmen aufgesetzt werden kann. Gegebenenfalls kann auch das Sicherungselement einstückig mit der Fingerschutzvorrichtung ausgebildet sein. Schliesslich kann das Sicherungselement entweder am Türrahmen oder am Türflügel ausgebildet sein, wobei die Arretierung mit einem Gegenelement des jeweils anderen Türelements erfolgt.

[0080] Figur 3 zeigt eine Querschnittsansicht (weitgehend analog zur Darstellung der Fig. 2) einer weiteren Ausführungsform einer Brandschutztüre 1', bei welcher ein Sicherungselement 8' und ein Gegenelement 3.2' verkeilen. Das Sicherungselement 8' der Fig. 3 ist einstückig mit dem Verbundprofil 2.7' eines Türflügels 2' ausgebildet. Insbesondere sind Hohlprofile des Verbundprofils 2.7' an der einem Türfalz 5' zugewandten Stirnseite 2.6' derart keilförmig zur Türebene B hin zusammenlaufend ausgebildet, dass sie mit weitgehend komplementär keilförmig ausgebildeten Hohlprofilen eines Verbundprofils 3.3' eine Türrahmens 3' in einer Projektion auf die Türebene B überlappen (Positionen F und G analog der Fig. 2). Die Schwenkachse A ist im Bereich des Türflügels 2' angeordnet.

[0081] Die kleinförmige ausgebildeten Hohlprofile des Verbundprofils 2.7' sind dabei derart ausgebildet, dass sie innerhalb bzw. auf eine Mantelfläche des mit der Schwenkachse A koaxial angeordneten gedachten Kreiszylinders C liegen. Der Türflügels 2' kann somit ungehindert um die Schwenkachse A geschwenkt werden.

[0082] Bei einer translatorischen Bewegung (Pfeil H) des Türflügels 2' senkrecht zu B verkeilen das Sicherungselement 8' und die als Gegenelement 3.2' wirkenden Hohlprofile des Verbundprofils 3.3' aufgrund des genannten Überlapps. Der Türflügel 2' ist somit im Türrahmen 3 arretiert. Bei dieser Ausführungsform erfolgt vorliegend allerdings keine Verrastung von Sicherungselement 8' und Gegenelementen. Es versteht sich aber, dass auch bei derartigen Ausführungen z.B. ein allenfalls zwischen den Hohlprofilen des Verbundprofils 2.7' ausgebildeter Zwischenraum (nicht dargestellt) als Rastnut wirken kann, sodass die als Gegenelement wirkenden keilförmigen Bereiche der Hohlprofile des Verbundprofils 3.3' als Rastvorsprung in der Rastnut verrasten können. In diesem Fall müssten die keilförmigen Bereiche allerdings derart ausgebildet sein (z.B. flacher), dass das Gegenelement bis zur Rastnut gleiten kann. In der Darstellung der Fig. 3 ist dies nicht der Fall, damit im Brandfall eine Verkeilung stattfindet.

[0083] Figur 4 zeigt eine Querschnittsansicht (weitgehend analog Fig. 2) einer weiteren Ausführungsform einer Brandschutztüre 1", bei welcher die Schwenkachse A im Bereich eines Türrahmens 3" angeordnet ist. Die Ausführungsform der Fig. 4 entspricht weitgehend einer kinematischen Umkehr der Brandschutztüre 1 der Fig. 2. Falzlappen 3.2" sind dabei an einem Türflügel 2'' ausgebildet, während das Sicherungselement 8'' in der Form eines Metallprofils 8.1 " am Türahmen 3" ausgebildet ist. Die Positionen F und G sind dabei insofern vertauscht, als dass die Position F näher beim Türflügel 2'' angeordnet ist, als die Position G. Damit überlappt aufgrund der umgekehrten Anordnung das Sicherungsmittel 8'' mit den als Gegenelementen wirkenden Falzlappen 3.2" in einer Projektion auf die Türebene B.

[0084] Es versteht sich, dass bei der Ausführungsform der Fig. 4 ebenfalls eine Fingerschutzvorrichtung analog der Fingerschutzvorrichtung 10 ausgebildet sein kann (nicht dargestellt). Diese ist jedoch am Türrahmen 3" angebracht. Eine äussere Oberfläche der Fingerschutzvorrichtung liegt in diesem Fall auf dem Kreiszylinder C, welcher konzentrisch mit der Schwenkachse angeordnet ist.


Ansprüche

1. Brandschutztüre (1) mit einem Türrahmen (3) und einem Türflügel (2) als Türelemente, wobei der Türrahmen (3) eine Türebene (B) definiert und der Türflügel (2) um eine im Wesentlichen in der Türebene angeordnete geometrische Schwenkachse (A) bezüglich des Türrahmens (3) schwenkbar gelagert ist, wobei ein Sicherungselement (8) zur Arretierung des Türflügels (2) im Türrahmen (3) im Brandfall vorhanden ist, welches Sicherungselement (8) an einem der Türelemente, insbesondere am Türflügel (2), in einem Türfalz (5) längs einer Türkante (2.3) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Sicherungselement (8) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass der Türflügel (2) aufgrund einer Bewegung des Türflügels (2) bezüglich des Türrahmens (3) in eine Richtung senkrecht zur Türebene (B) durch das Sicherungselement (8) an einem Gegenelement (3.2) des anderen Türelements arretierbar ist.
 
2. Brandschutztüre gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (8) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass es bei geschlossenem Türflügel (2) in einer Projektion auf die Türebene (B) mit dem Gegenelement (3.2) zumindest teilweise überlappt.
 
3. Brandschutztüre gemäss einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Türflügel (2) über einen Formschluss des Sicherungselements (8) mit dem Gegenelement (3.2) am anderen Türelement arretierbar ist, insbesondere das Sicherungselement (8) zur Arretierung des Türflügels mit dem Gegenelement (3.2) verrastend zum Eingriff bringbar ist.
 
4. Brandschutztüre gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (8) eine zum Türfalz (5) hin offene, längs der Türkante (2.3) sich erstreckende Rastnut aufweist und das Gegenelement (3.2) einen weitgehend parallel zur Rastnut sich erstreckenden Rastvorsprung (3.2) umfasst.
 
5. Brandschutztüre gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (8) eine Gleitfläche (8.5) aufweist, auf welcher bei einer Bewegung des Türflügels (2) in Richtung senkrecht zur Türebene (B) der Rastvorsprung des Gegenelements (3.2) in die Rastnut gleitet.
 
6. Brandschutztüre gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (8) ein Metallprofil (8.1) umfasst, vorzugsweise aus Stahl oder Edelstahl, welches im Türfalz (5) längs der Türkante (2.3) am entsprechenden Türelement befestigt ist.
 
7. Brandschutztüre gemäss Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallprofil (8.1) ein Basisprofil umfasst, welches einen im Wesentlichen zum Türfalz hin offenen C-förmigen Profilquerschnitt aufweist, wobei vorzugsweise das Metallprofil (8.1) über seitliche Stützelemente (8.4) am entsprechenden Türelement abgestützt ist.
 
8. Brandschutztüre gemäss Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenelement (3.2) eine, bevorzugt einstückig mit einem Rahmen des entsprechenden Türelements ausgebildete, Leiste (3.2) umfasst, welche sich bei geschlossener Türe weitgehend parallel zur Türebene (B) erstreckt.
 
9. Brandschütztüre gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein zweites, insbesondere weitgehend baugleiches, Gegenelement (3.2) vorhanden ist, wobei die Gegenelemente (3.2) bei geschlossenem Türflügel (2) bezüglich der Türebene (B) auf gegenüberliegenden Seiten des Sicherungselements (8) angeordnet sind.
 
10. Brandschutztüre gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (8) am Türflügel (2) und das Gegenelement (3.2) am Türrahmen (3) ausgebildet ist.
 
11. Brandschutztüre gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fingerschutzvorrichtung (10) vorhanden ist, welche bevorzugt an dem Türelement ausgebildet ist, an welchem das Sicherungselement (8) ausgebildet ist, welche Fingerschutzvorrichtung (10) derart ausgebildet und beim Türfalz (5) im Bereich der mit dem Sicherungselement (8) versehenen Türkante (2.3) angeordnet ist, dass das Einbringen eines Fingers in den Türfalz (5) unabhängig von einer Schwenkstellung des Türflügels (2) verhindert ist.
 
12. Brandschutztüre gemäss Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerschutzvorrichtung (10) eine gekrümmte äussere Oberfläche (10.3, 10.4) umfasst, welche im Wesentlichen auf einer Mantelfläche eines gedachten, mit der Schwenkachse koaxialen Kreiszylinders liegt, wobei die Fingerschutzvorrichtung (10) mit Vorteil wenigstens ein Schalenprofil (10.1, 10.2) umfasst, welches bevorzugt aus Stahl oder Edelstahl gefertigt ist.
 
13. Brandschutztüre gemäss einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerschutzvorrichtung (10) mehrteilig derart ausgebildet ist, dass sie bei im Türrahmen (3) eingesetzten Türflügel (2) montierbar ist, und dass sie insbesondere zwei, vorzugsweise im Wesentlichen baugleiche, Schalenprofile (10.1, 10.2) umfasst, welche zu beiden Seiten des mit der Fingerschutzvorrichtung (10) versehenen Türelements derart angeordnet sind, dass die äusseren, gekrümmten Oberflächen (10.3, 10.4) beider Schalenteile (10.1, 10.2) auf der Mantelfläche desselben gedachten Kreiszylinders liegen.
 
14. Brandschutztüre gemäss Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (8) einen Teil der Fingerschutzvorrichtung (10) bildet, indem eine äussere Oberfläche des Sicherungselements, welche insbesondere die Gleitfläche (8.5) umfasst, im Wesentlichen auf der Mantelfläche des gedachten koaxialen Kreiszylinders liegt.
 
15. Brandschutztüre gemäss einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die äussere Oberfläche des Sicherungselements (8) weitgehend bündig an die äussere Oberfläche (10.3, 10.4) der Fingerschutzvorrichtung (10), insbesondere an die äussere Oberfläche (10.3, 10.4) des angrenzenden Schalenteils (10.1, 10.2) bzw. der angrenzenden Schalenteile, anschliesst.
 
16. Brandschutztüre gemäss einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Fingerschutzvorrichtung (10) im Wesentlichen vollständig die bei geschlossenem Türflügel (2) zugänglichen Bereiche einer Rahmenstruktur des mit der Fingerschutzvorrichtung (10) versehenen Türelements bei der mit der Fingerschutzvorrichtung (10) versehenen Türkante (2.3) überdeckt.
 
17. Nachrüstsatz für eine Brandschutztüre (1) mit einem Türrahmen (3) und einem Türflügel (2) als Türelemente, wobei der Nachrüstsatz ein Sicherungselement (8) zur Arretierung im Brandfall des Türflügels (2) im Türrahmen umfasst, wobei das Sicherungselement (8) derart ausgebildet und im Türfalz (5) längs einer Türkante (2.3) an einem der Türelemente anordenbar ist, dass der Türflügel (2) im Brandfall aufgrund einer Bewegung des Türflügels (2) bezüglich des Türrahmens (3) in eine Richtung senkrecht zur Türebene (B) durch das Sicherungselement (8) an einem Gegenelement (3.2) des anderen Türelements arretierbar ist, wobei vorzugsweise das Sicherungselement (8) derart ausgebildet und anordenbar ist, dass es bei geschlossenem Türflügel (2) in einer Projektion auf die Türebene (B) mit dem Gegenelement (3.2) zumindest teilweise überlappt.
 
18. Verwendung eines Metallprofils (8.1), insbesondere aus Stahl oder Edelstahl, als Sicherungselement in einer Brandschutztüre (1) mit einem Türrahmen (3) und einem Türflügel (2) als Türelemente, wobei der Türrahmen (3) eine Türebene (B) definiert und der Türflügel (2) um eine in der Türebene (B) angeordnete geometrische Schwenkachse (A) bezüglich des Türrahmens (3) schwenkbar gelagert ist, insbesondere in einer Brandschütztüre (1) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 16,
derart, dass
das Metallprofil (8.1) an einem der Türelemente, insbesondere am Türflügel (2), längs einer Türkante (2.3) derart angeordnet wird, dass zur Arretierung im Brandfall des Türflügels (2) im Türrahmen (3) der Türflügel (2) aufgrund einer Bewegung des Türflügels (2) in eine Richtung senkrecht zur Türebene (B) durch das Metallprofil (8.1) an einem Gegenelement (3.2) des anderen Türelements arretierbar ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente