[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung der Farbtreue
und/oder zur Ermittlung des für den Menschen wahrnehmbaren Farbunterschieds zwischen
zwei jeweils durch Farbvektoren vorgegebenen Farben.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Quantifizierung des für einen
Menschen wahrnehmbaren Unterschieds zwischen einem Farbwert und einem Sollwert, das
im Zuge einer schnellen optischen Farbtreueprüfung von Gegenständen mittels eines
Bildsensors durchgeführt wird.
[0002] Unter einem Sensor wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung jeweils ein
Sensor verstanden, der Helligkeitswerte für unterschiedliche Wellenlängenbereiche
liefert. So können etwa drei Teilsensoren mit jeweils unterschiedlicher Wellenlängensensitivität
gemeinsam einen Sensor bilden. Mehrer Sensoren können gemeinsam in einem Array angeordnet
sein und so einen Bildsensor für eine Kamera bilden. Jedem Sensor kann allenfalls
auch noch eine konkrete Auswerteschaltung nachgeschaltet sein, die vorab Farb- und
Helligkeitskorrekturen vornimmt.
[0003] Weiters betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Bestimmung der Farbtreue und/oder
zur Ermittlung des für den Menschen wahrnehmbaren Farbunterschieds zwischen zwei jeweils
durch Farbvektoren vorgegebenen Farben.
[0004] Die Überprüfung von Objekten, insbesondere Druckwerken, erfordert oft eine Überprüfung
der Objektfarbe hinsichtlich ihrer Abweichung von einem vorgegebenen Sollwert. Hierbei
ist es insbesondere erforderlich, die für das menschliche Auge wahrnehmbaren Unterschiede
zwischen der Objektfarbe und dem vorgegebenen Sollwert möglichst gering zu halten.
Zur Bestimmung des für den Menschen wahrnehmbaren Farbunterschieds können mittels
eines kalibrierten Bildaufnahmesystems mit Bildsensoren ermittelte Farbwerte, die
in der Regel als Helligkeitsmesswerte bei unterschiedlichen Farbbereichen ermittelt
wurden, in einen CIELAB-Farbraum übergeführt werden, der von der konkreten Auswahl
der Bildsensoren, deren spektralen Empfindlichkeit, sowie der Sensibilität der Bildsensoren
unabhängig ist. Insbesondere können die mit dem jeweiligen Mehrfarbenbildsensor aufgezeichneten
Messwerte, das sind in der Regel Tripel von Rot-Grün-Blau-Messwerten, in Tripel des
bildsensorunabhängigen CIELAB-Farbraums transformiert werden. Im CIELAB-Farbraum können
für das menschliche Auge wahrnehmbare Farbunterschiede besonders einfach quantifiziert
werden.
[0005] Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von unterschiedlichen Farbsystemen bzw.
Referenzfarbsystemen bekannt, die eine Anzahl von Grundfarben zur Verfügung stellen.
Beispiele für solche Referenzsysteme sind z.B. das PANTONE-Matching-System (PMS) und
das natural colours system (NCS). Diese Farbreferenzsysteme können sowohl ineinander
als auch zum international anerkannten colorimetrischen Farbsystem der CIE umgerechnet
werden und in dem von der CIE definierten Farbräumen eindeutig dargestellt werden.
Zudem weisen die von der CIE definierten Farbräume im wesentlichen den Vorteil auf,
dass Abweichungen zwischen einzelnen in den Farbräumen angegebenen Farben den jeweiligen
perzeptuellen Abständen zwischen den Farben, das heißt der unterschiedlichen Wahrnehmung
durch einen menschlichen Betrachter, entsprechen. Von der CIE wurden die Farbräume
CIELAB und CIELUV festgelegt, wobei für colorimetrische Anwendungen typischerweise
der CIELAB-Farbraum verwendet wird.
[0007] Die ursprüngliche Definition des ΔE76 aus dem Jahr 1976 wurde in den Folgejahren
mehrmals überarbeitet, resultierend in den Vorschlägen ΔE94, CIEDE2000 und CIE CMC,
was neben besserer Korrespondenz zur perzeptuellen Farbdifferenz auch eine komplexere
Berechnung des jeweiligen Farbabstandes ΔE zur Folge hatte. Die in der Erfindung beschriebene
Methode ist unabhängig von der jeweiligen Methode zur Berechnungsvorschrift für den
Farbabstand anwendbar.
Eine präzise Transformation vom Bildsensor-abhängigen in den Bildsensor-unabhängigen
Farbraum erfordert eine Charakterisierung der Farbempfindlichkeit des Bildsensors
wie vom International Color Consortium ICC
"International Color Consortium (ICC): Spec. ICC.1:2004-10 (profile version 4.2. 0.
0). image tech. col. mgmt. - arch., profile format, and data struc. (2004)" empfohlen und in einem sogenannten ICC-Profil resultierend. Daneben können auch einfachere
Methoden, sogenannte matrixing Methoden
"Ilie, A., Welch, G.: Ensuring color consistency across multiple cameras. In: Proc.
of IEEE Conf. on Comp. Vis. pp. 2:1268-1275. Beijing, China (2005)", zur Anwendung kommen. Die in der Erfindung beschriebene Methode ist unabhängig von
der Charakterisierungsmethode anwendbar.
[0008] Um die mit einem Bildsensor aufgenommenen Farben in den CIELAB-Raum zu transformieren,
ist nach dem Stand der Technik vorgesehen, eine Anzahl von sogenannten Farbcharts,
beispielsweise einer IT8.7/2 Farbtafel, mit dem Sensor aufzunehmen und die jeweiligen
Farbwerte zu ermitteln, wobei für jede auf der Farbtafel abgebildete Farbe jeweils
Farbwerte durch Messung ermittelt werden und für die einzelnen Farben auf der Farbtafel
die zugehörigen Werte im CIELAB-Raum bekannt sind. Alternativ können jedoch auch Werte
in einem XYZ-Farbraum vorgegeben werden, die anschließend durch eine vorgegebene feste
und nicht nichtlineare Transformationsvorschrift in Farbwerte des CIELAB-Farbraums
übergeführt werden. Als Resultat dieser Kalibrierung erhält man eine Farbtransformationsvorschrift,
mit der für jeden mit dem Sensor ermittelten Farbwert jeweils ein Farbwert im CIELAB-Raum
vorliegt. Ein solcher Farbwert wird im vorliegenden Fall jeweils durch ein Tripel
von Werten angegeben. Der Farbwert des Sensors ist im Farbraum des Sensors durch drei
Helligkeitswerte bei drei unterschiedlichen Wellenlängenbereichen angegeben. Im CIELAB-Raum
wird dieselbe Farbe hingegen durch eine Helligkeitsinformation L, sowie zwei Farbinformationen
a, b angegeben.
Bei der automatisierten Prüfung von Objekten ist es nach dem derzeitigen Stand der
Technik zwar erforderlich, eine Vielzahl von aufgenommenen Farbwerten zur Überprüfung
der Objektfarbe vom RGB-Farbraum in den CIELAB-Raum zu transformieren und anschließend
miteinander zu vergleichen. Ein solcher Vergleich muss aber, wenn Kamerabilder bei
der Objektprüfung verwendet werden, äußerst häufig durchgeführt werden, das heißt,
der Vergleich ist beispielsweise mehrere Millionen Male pro Sekunde durchzuführen,
was bei einer relativ komplexen Bestimmungsvorschrift, wie dies bei der Transformation
in den CIELAB-Farbraum der Fall ist, zu einer sehr großen Ressourcenbelastung führen
kann.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein einfacheres Verfahren sowie eine Vorrichtung
zur Verfügung zu stellen, mit dem oder der die Farbtreue bestimmt werden kann, und/oder
mit dem oder der der für den Menschen wahrnehmbare Farbunterschied zwischen zwei durch
Farbvektoren vorgegebenen Farben ermittelt werden kann.
Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art mit
den Merkmalen des Kennzeichens des unabhängigen Patentanspruches 1.
Weiters löst die Erfindung die Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten
Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 14.
[0009] Erfindungsgemäß ist bei einem Verfahren zur Bestimmung der Farbtreue und/oder zur
Ermittlung des für den Menschen wahrnehmbaren Farbunterschieds zwischen zwei jeweils
durch Farbvektoren vorgegebenen Farben,
- wobei die beiden Farbvektoren in Bezug auf einen vorgegebenen Farbraum festgelegt
werden,
- wobei jede der Komponenten des jeweiligen Farbevektors jeweils dem Helligkeitsmesswert
eines Sensors für eine vorgegebene Wellenlänge oder einen vorgegebenen Wellenlängenbereich
entspricht, vorgesehen,
- dass der Farbabstand zwischen den beiden Farbvektoren ermittelt wird,
- ein Basisfarbvektor durch einen der beiden Farbvektoren oder durch Verknüpfung der
beiden Farbvektoren im Farbraum festgelegt wird,
- dass ein Multiplikator durch Auswahl aus einer Anzahl vorgegebener Multiplikatoren
in Abhängigkeit vom Basisfarbvektor ermittelt wird,
- wobei der ausgewählte Multiplikator das Verhältnis des Abstands von in den CIELAB-Farbraum
transformierten Farbvektoren zum Abstand dieser Farbvektoren im vorgegebenen Farbraum
innerhalb einer vorgegebenen Umgebung um den Basisfarbvektors näherungsweise angibt,
und
- dass der wahrnehmbare Farbunterschied oder die Farbtreue als Produkt des Farbabstands
und des Multiplikators gemäß ΔE = ΔR · ΔÊ ermittelt wird.
[0010] Wesentlicher Vorteil hierbei ist, dass vor der Durchführung der erfindungsgemäßen
Verfahrensschritte eine Kalibrierung mit den zeitaufwendigen Berechnungen stattfindet
und während des eigentlichen Verfahrens bloß eine geringe Anzahl von arithmetischen
Operationen durchgeführt wird.
[0011] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass einer
der beiden Farbvektoren als Soll-Farbvektor vorgegeben wird und der jeweils andere
der beiden Farbvektoren als Ist-Farbvektor der Farben durch Messung ermittelt wird,
- wobei insbesondere der Soll-Farbvektor im CIELAB-Farbraum vorgegeben und in den
Farbraum zurücktransformiert wird. Hierdurch können Farbabweichungen von einem Soll-Farbvektor
vorteilhaft selektiert werden.
[0012] Alternativ kann vorgesehen sein, dass beide Farbvektoren durch Messung ermittelt
werden. Hierdurch können Abweichungen einzelner Farbmesswerte voneinander ermittelt
werden.
[0013] Zur Verringerung und Vereinfachung der Kalibrierung sowie zur Verringerung des zur
Durchführung des Verfahrens erforderlichen Speichers, kann vorgesehen sein,
- dass der Multiplikator ermittelt wird, indem
- ein Quantisierungsraum umfassend eine Anzahl von Vektoren vorgegeben ist,
- eine Zuordnung für jeden Farbvektor innerhalb des Farbraums zu jeweils einem der Vektoren
im Quantisierungsraum vorgegeben ist, wobei alle auf denselben Vektor abgebildeten
Farbvektoren des Quantisierungsraums jeweils innerhalb einer vorgegebenen Umgebung
liegen, und die Zuordnung benachbart liegende Umgebungen von Farbvektoren auf jeweils
benachbart liegende Vektoren im Quantisierungsraum abbildet,
- jedem Vektor innerhalb des Quantisierungsraums jeweils ein Multiplikatorwert zugeordnet
ist,
- für den Basisfarbvektor der ihm jeweils durch die Zuordnung zugeordnete Vektor gesucht
und ihm als Quantisierungsvektor zugeordnet wird, und
- der dem jeweiligen Quantisierungsvektor zugeordnete Multiplikatorwert ermittelt und
als Multiplikator herangezogen wird.
[0014] Zur vereinfachten Durchführung des Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die einzelnen
Multiplikatorwerte in einem Speicher abgespeichert vorliegen, wobei für jeden einzelnen
Vektor des Quantisierungsraums jeweils ein Speicherbereich vorgesehen ist und der
dem jeweiligen Basisvektor zugeordnete Multiplikator vor seiner Multiplikation mit
dem Abstand aus dem Speicher abgerufen wird.
[0015] Eine besonders vorteilhafte und einfache Quantisierung kann erreicht werden, indem
der dem Basisfarbvektor jeweils zugeordnete Quantisierungsvektors nach der folgenden
Vorschrift ermittelt wird,

wobei B
1, B
2, ..., B
n die einzelnen Komponenten des Basisfarbvektors bezeichnen, und S
1, S
2, ..., S
n die Quantisierungsintervalle für die einzelnen Farbkomponenten bezeichnen, die insbesondere
im Bereich zwischen 2 bis 20, insbesondere auf 4, 8 oder 16 festgelegt werden.
[0016] Zur einfachen Kalibrierung und Ermittlung der Messwerte für den Multiplikator kann
vorgesehen, dass für jeden Vektor des Quantisierungsraums jeweils ein in der Umgebung
der auf den Vektor abgebildeten Farbvektoren als Zentralvektor herangezogen wird,
und dass innerhalb der Umgebung oder innerhalb einer weiteren Umgebung um den Zentralvektor
eine Anzahl von Nachbarvektoren vorgegeben und dem Zentralvektor oder dem jeweiligen
Vektor des Quantisierungsraums zugewiesen wird,
- dass für den Zentralvektor und jedem seiner ihm zugeordneten Nachbarvektoren
- der Zentralvektor sowie der jeweilige Nachbarvektor nach einer vorgegebenen Vorschrift
in den CIELAB-Farbraum transformiert werden,
- nach vorgegebenen Kriterien, insbesondere durch Bildung des euklidischen Abstands,
zwischen den in den CIELAB-Farbraum transformierten Vektoren, jeweils ein Farbunterschied
zwischen dem Zentralvektor und jeweils einem der Nachbarvektoren ermittelt wird, und
- der Farbunterschied gegebenenfalls durch den Abstand der Vektoren im Farbraum dividiert
wird,
- sodass für jeden Zentralvektor für jeden seiner Nachbarvektoren jeweils ein Farbunterschied
zur Verfügung steht, und
- dass für jeden einem Vektor im Quantisierungsraum zugeordneten Zentralvektor aus den
ihm zugeordneten Farbunterschieden zu seinen zugeordneten Nachbarvektoren der, insbesondere
arithmetische, Mittelwert oder Median gebildet wird und dieser als Multiplikator ΔÊ
herangezogen und dem jeweiligen Vektor zugeordnet wird.
[0017] Bei der Auswahl der bei der Bestimmung der Farbunterschiede herangezogenen Zentralvektoren
kann vorgesehen sein, dass innerhalb einer Umgebung derjenige Vektor als Zentralvektor
ausgewählt wird, der dem arithmetischen Mittelwert der Summe aller Vektoren aus der
jeweiligen Umgebung am nächsten liegt.
[0018] Zur vorteilhaften Auswahl der für die Ermittlung der Farbunterschiede herangezogenen
Nachbarvektoren kann vorgesehen sein, dass als Nachbarvektoren eines Zentralvektors
jeweils die Zentralvektoren von jeweils benachbarten Umgebungen herangezogen werden.
[0019] Um unterschiedliche Quantisierungen in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen ausreichend
berücksichtigen zu können, kann vorgesehen sein, dass der wahrnehmbare Farbunterschied
durch den Mittelwert oder den Median der Quantisierungsintervalle dividiert wird.
[0020] Für die einfache und zweckdienliche Auswahl des Basisfarbvektors kann vorgesehen
sein,
- dass der Basisfarbvektor aus einer vorgegebenen Umgebung um die beiden Farbvektoren
gewählt wird,
- wobei der Basisfarbvektor insbesondere dem arithmetischen Mittelwert zwischen dem
ersten Farbvektor und dem zweiten Farbvektor gleichgesetzt wird.
[0021] Um Farbunterschiede in unterschiedlichen Komponenten der Farbvektoren ausreichend
berücksichtigen zu können, kann vorgesehen sein,
- dass die Differenz der Farbvektoren durch Subtraktion der einzelnen Komponenten der
beiden Farbvektoren ermittelt wird
- dass die betragsmäßig größte Komponente der Differenz der Farbvektoren als dominante
Komponente ermittelt wird und
- dass je ein Multiplikator durch Auswahl aus einer Anzahl vorgegebener Multiplikatoren
in Abhängigkeit vom Basisfarbvektor sowie von der dominanten Komponente ermittelt
wird,
- wobei der ausgewählte Multiplikator das Verhältnis des Abstands von in den CIELAB-Farbraum
transformierten Farbvektoren zum Abstand dieser Farbvektoren im vorgegebenen Farbraum
innerhalb einer vorgegebenen Umgebung des Basisfarbvektors zwischen zwei Vektoren
angibt, die sich in der dominanten Komponente betragsmäßig stärker als in den übrigen
Komponenten unterscheiden.
[0022] Hierbei können die Multiplikatorwerte bzw. die zugehörigen Messwerte vorteilhafterweise
so berechnet werden,
- dass für jeden Vektor des Quantisierungsraums jeweils ein in der Umgebung der auf
den Vektor abgebildeten Farbvektoren als Zentralvektor herangezogen wird, und dass
innerhalb der Umgebung oder innerhalb einer weiteren Umgebung um den Zentralvektor
eine Anzahl von Nachbarvektoren vorgegeben wird,
- dass dem Zentralvektor und/oder dem jeweiligen Vektor des Quantisierungsraums Nachbarvektoren
zugewiesen werden, wobei jeder der Nachbarvektoren jeweils in einer der Komponenten
gegenüber dem Zentralvektor betragsmäßig stärker als in den übrigen Komponenten verschoben
ist,
- dass zwischen dem Zentralvektor und denjenigen seiner ihm zugeordneten Nachbarvektoren,
die sich jeweils in einer der Komponenten vom dem Zentralvektor betragsmäßig stärker
als in den übrigen Komponenten unterscheiden jeweils
- der Zentralvektor sowie der jeweilige Nachbarvektor nach einer vorgegebenen Vorschrift
in den CIELAB-Farbraum transformiert werden,
- nach vorgegebenen Kriterien, insbesondere durch Bildung des euklidischen Abstands,
zwischen den in den CIELAB-Farbraum transformierten Vektoren, ein Farbunterschied
ermittelt wird, und
- der Farbunterschied gegebenenfalls durch den Abstand der Vektoren im Farbraum dividiert
wird,
- sodass für jeden Zentralvektor für jeden seiner Nachbarvektoren jeweils ein Farbunterschied
zur Verfügung steht, und
- dass für jeden einem Vektor im Quantisierungsraum zugeordneten Zentralvektor für jede
einzelne Koordinatenrichtung separat aus den dem Vektor zugeordneten Farbunterschieden
zu seinen ihm zugeordneten Nachbarvektoren jeweils ein, insbesondere arithmetischer,
Mittelwert oder Median gebildet wird dieser als Multiplikatorwert ΔÊ herangezogen
und dem jeweiligen Vektor für die jeweilige Komponente zugeordnet wird.
[0023] Eine einfache und zweckdienliche Datenhaltung von Multiplikatoren sieht vor, dass
die einzelnen Multiplikatorwerte in einem Speicher abgespeichert vorliegen, wobei
für jeden einzelnen Vektor des Quantisierungsraums jeweils separate Speicherbereiche
für jede der Komponenten vorgesehen sind und der dem jeweiligen Basisvektor zugeordnete
Multiplikator vor seiner Multiplikation mit dem Abstand in Abhängigkeit vom Vektor
sowie von der dominanten Komponente aus dem Speicher abgerufen wird.
[0024] Erfindungsgemäß ist ferner eine Vorrichtung zur Bestimmung der Farbtreue und/oder
zur Ermittlung des für den Menschen wahrnehmbaren Farbunterschieds zwischen zwei jeweils
durch Farbvektoren vorgegebenen Farben, umfassend zumindest einen Farb-Helligkeitssensor,
an dessen Ausgang ein Farbvektor in einem Farbraum anliegt,
gekennzeichnet durch
[0025]
- eine dem Farb-Helligkeitssensor nachgeschaltete Abstandsbildungseinheit, die den Farbabstand,
insbesondere in Form des Euklidischen Abstands, zwischen den beiden Farbvektoren ermittelt
und an ihrem Ausgang zur Verfügung hält,
- eine dem Farb-Helligkeitssensor nachgeschaltete Quantisierungseinheit, der die beiden
Farbvektoren zugeführt sind und die abhängig von einem der Farbvektoren oder beiden
Farbvektoren jeweils einen Basisvektor ermittelt und anschließend eine Umgebung im
Farbraum ermittelt, innerhalb der sich der Basisvektor befindet und an ihrem Ausgang
einen dieser Umgebung zugeordneten Quantisierungsvektor zur Verfügung hält,
- einen Multiplikatorspeicher, in dem für jeden Quantisierungsvektor jeweils ein Multiplikatorwert,
der das Verhältnis des Abstands von in den CIELAB-Farbraum transformierten Farbvektoren
zum Abstand dieser Farbvektoren im vorgegebenen Farbraum innerhalb einer vorgegebenen
Umgebung des Basisfarbvektors als Farbtreue oder Farbunterschieds angibt, wobei dem
Multiplikatorspeicher der von der Quantisierungseinheit erstellte Quantisierungsvektor
zugeführt ist und am Ausgang des Multiplikatorspeichers jeweils derjenige Multiplikatorwert
abgespeichert vorliegt, der dem jeweiligen Quantisierungsvektor zugeordnet ist, sowie
- eine Multiplikatoreinheit, die dem Multiplikationsspeicher sowie der Abstandbildungseinheit
nachgeschaltet ist und an deren Ausgang das Produkt aus dem Multiplikatorwert als
für den Menschen wahrnehmbarer Farbunterschied und/oder Farbtreue anliegt,
vorgesehen. Mit einer solchen Vorrichtung kann einfach und ressourcensparend die Farbtreue
oder der für den Menschen wahrnehmbare Farbunterschied zwischen zwei durch Farbvektoren
ermittelt werden.
[0026] Um Abweichungen von einem Sollwert einfach ermitteln zu können, kann ein Sollwertspeicher
vorgesehen sein, in dem der zweite Farbvektor als Sollwert abgespeichert ist und der
Abstandsbildungseinheit und der Quantisierungseinheit vorgeschaltet ist.
[0027] Um Farbunterschiede in unterschiedlichen Komponenten der Farbvektoren ausreichend
berücksichtigen zu können, kann vorgesehen sein, dass
- eine Einheit zur Bildung der dominanten Komponente vorgesehen ist, der die Farbvektoren
zugeführt sind, die eine vektorielle Differenz zwischen den beiden Farbvektoren bildet
und die Position der betragsmäßig größten Komponente der Differenz der Farbvektoren
an ihrem Ausgang zur Verfügung hält,
- der Multiplikatorspeicher für jeden der Quantisierungsvektoren jeweils so viele Multiplikatoren
abgespeichert enthält, wie die Farbvektoren Komponenten aufweisen, wobei für jeden
Quantisierungsvektor und für jede Koordinatenrichtung im Farbraum jeweils ein Multiplikatorwert
abgespeichert ist,
- für jeden einem Vektor im Quantisierungsraum zugeordneten Zentralvektor für jede einzelne
Koordinatenrichtung separat aus den dem Vektor zugeordneten Farbunterschieden zu seinen
ihm zugeordneten Nachbarvektoren jeweils ein, insbesondere arithmetischer, Mittelwert
oder Median abgespeichert vorliegt, und
- der Ausgang der Einheit zur Bildung der dominanten Komponente dem Multiplikatorspeicher
zugeführt ist, wobei am Ausgang des Multiplikatorspeichers jeweils derjenige Multiplikator
anliegt, der jeweils dem von der Quantisierungseinheit gebildeten Quantisierungsvektor
und der von der Einheit abgegebenen dominanten Komponente zugeordnet ist.
[0028] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand Zeichnungen näher dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Farbabweichung im RGB-Farbraum sowie die zugehörige Farbabweichung im
CIELAB-Farbraum.
Fig. 2 zeigt eine Quantisierung des RGB-Farbraums sowie die jeweilige Transformierte im
CIELAB-Farbraum.
Fig. 3 zeigt die Bestimmung von Multiplikatoren zur Umrechung von Farbdifferenzen in die
Farbtreue bzw. in den für den Menschen wahrnehmbare Farbunterschied.
Fig. 4 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Fig. 5 zeigt eine weitere Vorrichtung zur Durchführung einer weiteren Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0029] Bei typischen Helligkeitsmessungen von Objekten mit mehrfarbigen Pixelsensoren erhält
man für jedes der Pixel, d. h. von jedem Pixelsensor 10
(Fig. 4, 5), jeweils mehrere Helligkeitswerte, von denen jeder jeweils einem vorgegebenen Wellenlängenbereich
zugeordnet ist. Typischerweise werden für jedes Pixel jeweils drei Wellenlängenbereiche
herangezogen, nämlich ein roter, ein grüner und ein blauer Wellenlängenbereich. Jedes
Pixel liefert somit jeweils einen Farbvektor E mit drei Komponenten, von denen in
dieser Ausführungsform die erste Komponente die Helligkeit im roten Wellenlängenbereich,
die zweite Komponente die Helligkeit im grünen Wellenlängenbereich in die dritte Komponente
die Helligkeit im blauen Wellenlängenbereich angibt. Jede der Komponenten des jeweiligen
Farbevektors E
1, E
2 entspricht jeweils dem Helligkeitsmesswert eines Sensors 10, 11
(Fig. 4) für einen vorgegebenen Wellenlängenbereich.
[0030] Jeder Sensor 10 liefert jeweils einen Farbvektor E1, E2. In der in
Fig. 1 dargestellten ersten Ausführungsform sind zwei mit jeweils einem Pixel aufgenommene
Farbvektoren E
1, E
2 dargestellt, die von Objekten mit annähernd gleicher Farbgebung aufgenommen wurden.
Die beiden Farbvektoren E
1, E
2 sind in Bezug auf den dreidimensionalen RGB-Farbraum
R festgelegt.
[0031] In
Fig. 1 ist links ein dreidimensionaler RGB-Farbraum
R dargestellt, wobei zwei Koordinatenrichtungen in der Zeichnungsebene liegen und die
dritte Koordinatenrichtung
b normal zur Zeichnungsebene liegt und in der Darstellung vernachlässigt wird. Die
beiden übrigen Koordinatenrichtungen
r,g des Farbraums geben jeweils den Anteil der roten und grünen Komponente des jeweiligen
Farbvektors E1 an.
[0032] Aufgrund der Unterschliedlichkeit der Farbgebung der Objekte weisen die beiden dargestellten
Farbvektoren E
1, E
2 jeweils unterschiedliche Werte auf, zwischen den beiden Farbvektoren E
1, E
2 besteht ein Farbabstand ΔR, der beispielsweise durch Bestimmung des euklidischen
Abstands zwischen den beiden Farbvektoren E
1, E
2 gemäß ΔR = ∥ E
1 - E
2∥
2 ermittelt werden kann.
[0033] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, die beiden Farbvektoren E
1, E
2 in einen CIELAB-Farbraum
C zu transformieren. Hierfür werden die Farbvektoren E
1, E
2 einer Transformationsvorschrift Y unterzogen.
[0034] Anhand eines Farbcharts, auf dem Farben aufgedruckt sind, deren Entsprechungen im
CIELAB-Farbraum
C bekannt sind, sowie der bei der Aufnahme dieses Farbcharts ermittelten Farbwerte,
wird eine Transformationsvorschrift Y zur Transformation der Farbvektoren E
s, E
2 in den CIELAB-Farbraum
C ermittelt, mit der für jeden Farbvektor E
1, E
2 dessen jeweilige Entsprechung als CIELAB-Farbvektoren E
1', E
2' gemäß E1'=Y(E
1), E2'=Y(E
2) im CIELAB-Farbraum
C ermittelt wird. Eine solche Transformationsvorschrift Y ist typischerweise äußerst
komplex, die Bestimmung der CIELAB-Farbvektoren E
1', E
2' durch Anwendung der Transformationsvorschrift Y auf die beiden Farbvektoren E
1, E
2 ist rechenintensiv.
[0035] Zur Bestimmung der Farbtreue ΔE oder des für den Menschen wahrnehmbaren Farbunterschieds
ΔE kann der euklidische Abstand zwischen den beiden CIELAB-Farbvektoren E
1', E
2' ermittelt werden. Eine verbesserte Berechnungsvorschrift zur Bestimmung der Farbtreue
ΔE oder des Farbunterschieds ΔE, die physiologische Eigenschaften des menschlichen
Auges besser berücksichtigt, weist zudem noch weitere komplexe Berechnungsschritte
auf. Soll die Bestimmung der Farbtreue ΔE oder des Farbunterschieds ΔE für ganze Bildbereiche
mit Seitenlängen von mehreren tausend Pixeln mehrmals pro Sekunde vorgenommen werden,
wäre die Bestimmung der Farbtreue ΔE oder des Farbunterschieds ΔE äußerst ressourcenintensiv
und könnte nur mit außerordentlicher Rechenleistung durchgeführt werden.
[0036] Aus diesem Grund werden sämtliche Berechnungsschritte, die mit der Transformation
der Farbvektoren E
1, E
2 in den CIELAB-Farbraum
C oder der Bestimmung der Farbtreue ΔE oder des Farbunterschieds ΔE in Zusammenhang
stehen, im Zuge eines Kalibrierverfahrens durchgeführt.
[0037] Ziel des Kalibrierungsverfahrens ist es, vorab eine Beziehung zwischen dem Farbabstand
ΔR und dem jeweils korrespondierenden Farbunterschied ΔE im CIELAB-Farbraum
C zu ermitteln, um die aufwendige Ermittlung des eigentlichen Farbunterschieds ΔE auf
Grundlage des leichter zu ermittelnden Farbabstands ΔR im Farbraum
R vornehmen zu können. Da sich diese Beziehung je nach Lage der beiden Farbvektoren
E
1, E
2 im Farbraum
R ändert, wird durch Kalibrierung ein lokaler linearer Zusammenhang zwischen dem Farbanstand
ΔR und dem jeweils korrespondierenden Farbunterschied ΔE für eine vorgegebene Umgebung
u rund um einen Zentralvektor e
z innerhalb des Farbraums
R ermittelt. Es wird dabei zur Approximation und Vereinfachung davon ausgegangen, dass
die beiden Farbvektoren E
1, E
2 nahe beieinander und näherungsweise innerhalb derselben Umgebung oder zumindest im
Nahebereich dieser Umgebung liegen.
[0038] Um vorab für jeden Teilbereich des Farbraums
R jeweils eine einfach durchzuführende Umrechnung des Farbanstands ΔR in den jeweils
korrespondierenden Farbunterschied ΔE im CIELAB-Farbraum
C zur Verfügung zu haben, wird der Farbraums
R in eine Anzahl von Umgebungen u unterteilt, indem eine Anzahl von Zentralvektoren
e
z innerhalb des Farbraums
R vorgegeben wird und für jeden dieser Zentralvektoren e
z im Farbraum
R jeweils eine Umgebung u um den jeweiligen Zentralvektor e
z vorgegeben wird. In der vorliegenden Ausführungsform liegen die einzelnen Zentralvektoren
e
z jeweils rasterförmig angeordnet im Farbraum
R verteilt. Mit Ausnahme der Zentralvektoren e
z, deren Umgebung u den Farbraums
R berandet, sind jedem Zentralvektor e
z jeweils eine Anzahl von sechs Nachbarvektoren N
1(e
z), ..., N
n(e
z) zugeordnet, wobei in dieser Ausführungsform als Nachbarvektoren N
1(e
z), ..., N
n(e
z) diejenigen Zentralvektoren e
z herangezogen werden, deren Umgebung u an die Umgebung des zuvor genannten Zentralvektors
angrenzt. Selbstverständlich können als Nachbarvektoren auch beliegbige andere Farbvektoren
festgelegt werden, auch kann die Anzahl der Nachbarvektoren variiert werden. Jeder
der sechs Nachbarvektoren N
1(e
z), ..., N
n(e
z) unterscheidet sich vom Zentralvektor e
z jeweils in nur einer seiner Komponenten um ein vorab vorgegebenes Quantisierungsintervall
S
1, S
2, ..., S
n. Der Abstand zwischen einem Zentralvektor und seinem jeweiligen Nachbarvektor N
1(e
z), ..., N
n(e
z) entspricht abhängig von der jeweils unterscheidenden Komponente dem Quantisierungsintervall
S
1, S
2, ..., S
n. Zentralvektoren e
z und ihnen zugeordnete Nachbarvektoren N
1(e
z), ..., N
n(e
z), die sich in der ersten Komponente unterscheiden, weisen jeweils als Abstand den
Wert des ersten Quantisierungsintervalls S
1 in der ersten Koordinatenrichtung auf, Zentralvektoren e
z und ihnen zugeordnete Nachbarvektoren N
1(e
z), ..., N
n(e
z), die sich in der zweiten Komponente unterscheiden, weisen jeweils als Abstand den
Wert des zweiten Quantisierungsintervalls S
2 auf usw. Die Position der Zentralvektoren e
z kann durch die folgenden Formel angegeben werden,

wobei jeweils für den Parameter i ganzzahlige Werte zwischen 0 und R
1/S
1, für den Parameter j ganzzahlige Werte zwischen 0 und R
2/S
2 und für den Parameter k ganzzahlige Werte zwischen 0 und R
3/S
3 einsetzbar sind und R
1, R
2, und R
3 die jeweiligen Maximalwerte für die jeweilige Komponente des Farbraums
R bezeichnen. Die Funktion floor bezeichnet jeweils den nächstkleineren ganzzahligen
Wert für eine reelle oder rationale Zahl.
[0039] Der gesamte Farbraum
R wird lückenlos von Umgebungen u ausgefüllt, die jeweils einen der Zentralvektoren
e
z umgeben. Die Zentralvektoren e
z werden in dieser bevorzugten Ausführungsform der Erfindung rasterförmig in einem
äquidistanten Gitter festgelegt, wobei sämtliche Farbvektoren im Farbraum
R, die dem jeweiligen Zentralvektor e
z näher liegen als einem anderen Zentralvektor e
z der Umgebung u dieses Zentralvektors e
z zugewiesen werden.
[0040] Im folgenden wird eine Zuordnung Z
(Fig. 3) hergestellt, die für jede Umgebung u sowie für den jeweils zugehörigen Zentralvektor
e
z der Umgebung u jeweils einen Quantisierungsvektor q in einem Quantisierungsraum
Q angibt. Die Zuordnung Z zwischen der Umgebung u bzw. dem jeweiligen zugehörigen Zentralvektor
e
z und dem Quantisierungsvektor q ist bijektiv. Zudem werden einander benachbarte Umgebungen
u jeweils auf benachbart liegende Quantisierungsvektoren q abgebildet.
[0041] Für jeden Farbvektor E mit den einzelnen Komponenten e
1, e
2, ..., e
n besteht ferner eine eindeutige Zuordnung X zu einem Zentralvektor e
z, die bei der vorstehend beschriebenen Zuordnung von Umgebungen u zu Zentralvektoren
e
z auf die folgende Art hergestellt werden kann:

[0042] Im Quantisierungsraum
Q steht für jeden Zentralvektor e
z jeweils ein Quantisierungsvektor q zur Verfügung. Jedem Zentralvektor e
z(i, j, k) = [floor(S
1/2 + S
1·i), floor(S
2/2 + S
2·j), floor(S
3/2 + S
3·k)] wird durch die Zuordnung Z jeweils ein Quantisierungsvektor q(e
z) = [i, j, k] zugewiesen, wobei die Parameter i, j und k wie voranstehend angegeben
beschränkt sind. Durch die Zuordnung Z wird somit jeder Zentralvektor e
z bijektiv auf einen Quantisierungsvektor q abgebildet.
[0043] Durch Zusammensetzung der Zuordnungen X und Z kann für jeden Farbvektor E jeweils
ein Quantisierungsvektor q gefunden werden, der einem Zentralvektor e
z zugeordnet ist, innerhalb dessen Umgebung u sich der Farbvektor E befindet.
[0044] Im folgenden wird für jede Umgebung u jeweils eine lokale Annäherung für den Zusammenhang
zwischen dem Farbabstand ΔR im Farbraum
R und der jeweiligen Farbtreue ΔE im CIELAB-Farbraum gesucht, wobei angenommen wird,
dass der Farbabstand ΔR im Farbraum und die Farbtreue ΔE im CIELAB-Raum näherungsweise
linear voneinander abhängig sind. Für jede Umgebung u wird ein Speicher zum Abspeichern
des Verhältnisses zwischen dem Farbabstand ΔR und der Farbtreue ΔE zur Verfügung gestellt.
[0045] Um das Verhältnis zwischen dem Farbabstand ΔR und der Farbtreue ΔE im Bereich der
jeweiligen Umgebung u zu ermitteln, werden in einem Kalibrierschritt der jeweilige
Zentralvektor e
z und seine ihm zugeordneten Nachbarvektoren N
1(e
z), ..., N
n(e
z) der Farbabstand De
1, De
2, ... De
n ermittelt. Dies kann im vorliegenden Fall durch die Bildung des Euklidischen Abstands
erfolgen, der aufgrund der konkreten Anordnung der Zentralvektoren e
z dem Betrag der Differenz der einzig unterschiedlichen Komponente der jeweiligen Vektoren
gleich ist. Für jeden Nachbarvektor N
1(e
z), ..., N
n(e
z) wird separat jeweils eine Koordinatendifferenz ermittelt, sodass in der vorliegenden
Ausführungsform für einen Zentralvektor e
z mit sechs Nachbarvektoren N
1(e
z), ..., N
n(e
z) sechs Farbabstände De
1, ..., De
6 vorliegen:

[0046] In einem weiteren Schritt werden der Zentralvektor e
z sowie seine Nachbarvektoren N
1(e
z), ..., N
6(e
z) in den CIELAB-Farbraum C transformiert, wobei man durch Anwendung der Transformationsvorschrift
Y die jeweiligen Entsprechungen Y(e
z) des Zentralvektors ez sowie die Entsprechungen Y(N
1(e
z)), ..., Y(N
6(e
z)) seiner Nachbarvektoren im CIELAB-Farbraum
C transformiert. Es wird zwischen jeder Entsprechung Y(N
1(e
z)), ..., Y(N
6(e
z)) der Nachbarvektoren und der Entsprechung Y(e
z) des Zentralvektors e
z der Abstand ΔÊ
lokal im CIELAB-Farbraum
C ermittelt. Dies kann beispielsweise durch Bildung des euklidischen Abstands oder
aber auch durch andere bekannte Abstandbildungsvorschriften vorgenommen werden, die
beispielsweise in "
Klaus Witt, CIE Color Differnce Metrics, pp. 79-100. In: Schanda, J.: Colorimetry:
Understanding the CIE System. Wiley-Interscience (2007)" ausgeführt sind.
[0047] Jeder der einzelnen ermittelten Abstände ΔÊ
lokal,i wird durch den Abstand De
i der jeweiligen Vektoren im Farbraum R dividiert; unter den so erhaltenen sechs Quotienten
wird der Median oder der Mittelwert ermittelt und der jeweiligen Umgebung u und dem
dieser Umgebung u zugewiesenen Quantisierungsvektor q als Multiplikatorwert ΔÊ(q)
zugeordnet. Nach der vorstehend genannten Vorschrift wird für jeden Zentralvektor
e
z sowie die ihm zugewiesene Umgebung u jeweils ein Multiplikatorwert ΔÊ(q) ermittelt
und dieser wird dem jeweiligen Quantisierungsvektor q zugewiesen:

[0048] Die einzelnen Multiplikatorwert ΔÊ(q) werden in dieser konkreten Ausführungsform
der Erfindung jeweils in einem Speicher 3 abgelegt und für die weitere Abfrage zur
Verfügung gehalten.
[0049] In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung, die im übrigen der ersten Ausführungsform
der Erfindung entspricht, wird unter den ermittelten Abständen ΔE
lokal sowie unter den Abständen De
i jeweils separat der Median oder Mittelwert gebildet und der Multiplikatorwert ΔÊ(q)
wird als Quotient der Mediane (med) oder Mittelwerte (MW) gemäß

gebildet.
[0050] Im Folgenden werden die einzelnen Schritte zur raschen Bestimmung der Farbtreue ΔE
und/oder zur Ermittlung des für den Menschen wahrnehmbaren Farbunterschieds ΔE näher
dargestellt, wobei vorausgesetzt wird, dass die einzelnen Multiplikatorwerte ΔÊ(q)
für die Quantisierungsvektoren q bzw. für die Umgebungen u jeweils zur Verfügung stehen
und im Speicher 3 abgespeichert vorliegen.
[0051] In dieser Ausführungsform eine Messung mit einem Sensor 10 durchgeführt, in dessen
Aufnahmebereich zu unterschiedlichen Zeitpunkten zwei Objekte mit annähernd derselben
Oberflächenfarbe gelangen. Ziel der Messung ist es, Unterschiede der Farbe zwischen
den Objekten zu detektieren, wobei jeweils zu überprüfen ist, dass für den Menschen
sichtbare Farbunterschiede ΔE auch detektiert werden.
[0052] Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass zwei Sensoren 10 herangezogen werden,
von denen einer den ersten Farbwert E
1und der andere den zweiten Farbwert E
2 ermittelt. Die Bestimmung der Farbwerte E
1, E
2 mit den Sensoren 10 kann entweder gleichzeitig vorgenommen werden oder aber es kann
der von einem der Sensoren 10 ermittelte Farbwerte E
1, E
2 abgespeichert und mit einem später aufgenommenen Farbwert verglichen werden.
[0053] Im Zuge der beiden Messungen der beiden Objekte mit dem Sensor 10 werden zwei voneinander
abweichende Farbwerte E
1, E
2 ermittelt. Es wird der Farbabstand ΔR zwischen den beiden Farbvektoren E
1, E
2 ermittelt, wobei im vorliegenden Fall der euklidische Abstand als Farbabstand ΔR
gewählt wird. Alternativ könnten auch andere Abstandsbestimmungsverfahren verwendet
werden, die insbesondere die Differenz einer der Komponenten der beiden Farbvektoren
E
1, E
2 stärker gewichten.
[0054] Weiters wird basierend auf den beiden Farbvektoren E
1, E
2 ein Basisvektor B ermittelt, der innerhalb einer vorgegebenen Umgebung um die beiden
Farbvektoren E
1, E
2 liegt. Im vorliegenden Fall wird der Basisvektor B dem ersten Farbvektor E
1 gleichgesetzt. Alternativ könnte auch der zweite Farbvektor E
2 oder der arithmetische Mittelwert der Farbvektoren E
1, E
2 als Basisvektor B herangezogen werden. Anschließend wird für den Basisvektor B der
jeweilige Zentralvektor e
z sowie dessen zugeordneter Quantisierungsvektor q gesucht, innerhalb dessen Umgebung
u sich der Basisvektor B befindet. Der dem jeweiligen Quantisierungsvektor q zugeordnete
Multiplikatorwert ΔÊ(q) wird aus dem Speicher 3 abgefragt und mit dem jeweiligen Farbabstand
ΔR mulitpliziert, wobei das Ergebnis dem für den Menschen wahrnehmbaren Farbunterschied
ΔE = ΔR · ΔÊ(q) zwischen den beiden vom Sensor aufgenommenen Objekten gleichgehalten
wird.
[0055] In
Fig. 4 ist eine Vorrichtung zur Detektion des für den Menschen wahrnehmbaren Farbunterschieds
ΔE dargestellt. Es ist ein Sensor 10 vorgesehen, der zu unterschiedlichen Zeitpunkten
von unterschiedlichen Objekten Farbvektoren E
1, E
2ermittelt, die miteinander verglichen werden sollen. Es werden zwei Farbvektoren E
1, E
2, zu unterschiedlichen Zeitpunkten von unterschiedlichen Objekten ermittelt und miteinander
verglichen. Zu diesem Zweck werden die vom Sensor 10 ermittelten Farbvektoren E
1, E
2, gegebenenfalls nach erfolgter Zwischenspeicherung der Abstandsbildungseinheit 1
und einer Quantisierungseinheit 2 zugeführt.
[0056] Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass zwei Sensoren 10 herangezogen werden,
von denen einer den ersten Farbwert E
1und der andere den zweiten Farbwert E
2 ermittelt. Die Bestimmung der Farbwerte E
1, E
2 mit den Sensoren 10 kann entweder gleichzeitig vorgenommen werden oder aber es kann
der von einem der Sensoren 10 ermittelte Farbwerte E
1, E
2 abgespeichert und mit einem später aufgenommenen Farbwert verglichen werden.
[0057] Zudem wird der zweite Farbvektor E
2 und gegebenenfalls auch der erste Farbvektor E
1 an eine Quantisierungseinheit 2 übermittelt. Diese Quantisierungseinheit 2 setzt
den Basisvektor B dem zweiten Farbvektor E
1 gleich und ermittelt den dem Basisvektor B=E
2 zugeordneten Quantisierungsvektor q. Alternativ können auch, wie vorstehend dargestellt,
andere Methoden zur Bildung des Basisvektors B herangezogen werden, die entweder nur
den ersten Farbvektor E
1 oder aber beiden Farbvektoren E
1, E
2 benötigen. Dementsprechend sind die benötigten Farbvektoren der Quantisierungseinheit
2 zuzuführen.
[0058] Der Quantisierungsvektor q ist dem Multiplikatorspeicher 3 zugeführt, in dem für
jeden Quantisierungsvektor q jeweils ein Messwert ΔÊ(q) abgespeichert ist. Am Ausgang
des Multiplikatorspeichers 3 liegt derjenige Messwert ΔÊ(B) an, der jeweils demjenigen
Quantisierungsvektor q(B) zugeordnet ist, der mit dem Basisvektor B korrespondiert.
[0059] Der Ausgang des Multiplikatorspeichers 3 und der Ausgang der Abstandsbildungseinheit
1 sind mit dem Eingang einer Multiplikationseinheit 4 verbunden. Am Ausgang der Multiplikationseinheit
4 liegt ein Signal an, das den für den Menschen sichtbaren Unterschied ΔE zwischen
den beiden zu vergleichenden Farbvektoren E
1, E
2 angibt.
[0060] In einer alternativen Ausführungsform, die bis auf die im folgenden genannten Unterschiede
der ersten Ausführungsform der Erfindung entspricht, wird einer der Farbvektoren E
1 durch Messung mit einem Sensor 10 als Istwert ermittelt, während der zweite Farbvektor
E
2 als Sollwert in einem Sollwertspeicher 11 vorliegt. In diesem Zusammenhang wird der
Begriff der Farbtreue ΔE als für den Menschen sichtbare Abweichung zwischen dem vom
Sensor 10 ermittelten Istwert und dem vorgegebenen Sollwert festgelegt. Im vorliegenden
Fall wird der Sollwert-Farbvektor E
2 in Form seiner Entsprechung E
2'=Y(E
2) im CIELAB-Farbraum
C angegeben. Dieser Farbvektor E
2 wird anschließend in den Farbraum
R zurücktransformiert und liegt nunmehr im Sollwertspeicher 11 vor. Im vorliegenden
Fall wird der Sollwert-Farbvektor als Basisvektor B für die Bestimmung des Multiplikatorwerts
ΔÊ herangezogen.
[0061] Eine
zweite Ausführungsform der Erfindung berücksichtigt, in welcher Farbkomponente sich die miteinander zu vergleichenden
Farbvektoren E
1, E
2 am stärksten unterscheiden. Diese Ausführungsform entspricht im wesentlichen der
ersten Ausführungsform der Erfindung, wobei im folgenden ausschließlich auf die Abweichungen
zu dieser eingegangen wird:
Nach der Bestimmung oder Ermittlung der beiden Farbvektoren E1, E2 wird die vektorielle Differenz dR= E1 - E2 der Farbvektoren E1, E2 durch Subtraktion der einzelnen Komponenten der beiden Farbvektoren E1, E2 ermittelt. Anschließend wird die betragsmäßig größte Komponente der Differenz dR
der Farbvektoren E1, E2 als dominante Komponente Ed ermittelt. Haben die beiden Farbvektoren E1, E2 beispielsweise die Werte E1=[10, 50, 90] und E2 = [30, 20, 40], so ergibt sich als
Differenz dR=[-20, 30, 50]. Die dominante Komponente Ed ist als betragsmäßig größte Komponente die dritte Komponente, d.h. im vorliegenden
Fall ist die blaue Komponente die dominante Komponente Ed=3.
[0062] Als Basisvektor B wird, wie in der ersten Ausführungsform der erste Farbvektor E
1 herangezogen, wobei die in Bezug auf die erste Ausführungsform gezeigten Alternativen
auch anwendbar sind.
[0063] Für jeden Quantisierungsvektor q des Quantisierungsraums
Q werden im Zuge des Kalibrierverfahrens so viele Multiplikatorwerte ΔÊ ermittelt,
wie die Farbvektoren E
1, E
2 Komponenten aufweisen. Im vorliegenden Fall werden Farbvektoren E
1, E
2 mit drei Komponenten verwendet, es werden somit drei separate Multiplikatorwerte
ΔÊ für jeden Quantisierungsvektor q bestimmt, von denen jeder jeweils einer der Farben
oder Komponenten des Farbvektors E
1, E
2 zugeordnet ist.
Jeder der einem Quantisierungsvektor q zugeordneten Multiplikatoren ΔÊ gibt das Verhältnis
des Abstands AE
lokal,1 , ..., ΔE
lokal,n von in den CIELAB-Farbraum
C transformierten Farbvektoren zum Abstand De
i, ..., Den dieser Farbvektoren E
1, E
2 im vorgegebenen Farbraum
R innerhalb einer vorgegebenen Umgebung u des Basisfarbvektors B zwischen zwei Vektoren
näherungsweise an, die sich ausschließlich oder hauptsächlich in der dominanten Komponente
E
d unterscheiden.
[0064] Im vorliegenden Fall verfügt der in
Fig. 3 dargestellte Zentralvektor e
z in einem dreidimensionalen Raum über sechs Nachbarvektoren N
1(e
z), ..., N
6(e
z), von denen aufgrund der Projektion der Darstellung lediglich vier Nachbarvektoren
N
1(e
z), ..., N
4(e
z) dargestellt sind. Die beiden übrigen nicht dargestellten Nachbarvektoren N
5(e
z), ..., N
6(e
z) sind jeweils in oder entgegen der blauen Koordinatenrichtung b gegenüber dem Zentralvektor
e
z jeweils um die Länge des jeweiligen Quantisierungsintervalls S
3 verschoben.
[0065] Es werden nunmehr für die beiden Nachbarvektoren N
1(e
z), ..., N
3(e
z), die gegenüber dem Zentralvektor e
z entlang der oder entgegen die Richtung der ersten, roten Komponente verschoben sind
oder die sich lediglich in ihrer ersten, roten Komponente vom Zentralvektor e
z unterscheiden, separat der Abstand ΔE
lokal,1 ΔE
lokal,3 im CIELAB-Farbraum
C sowie der Abstand De
1, De
3 im Farbraum
R gebildet. Es wird nur zwischen der Abständen ΔE
lokal,1 ΔE
lokal,3 der erste Mittelwert und nur zwischen den beiden Abständen De
1, De
3 im Farbraum
R der zweite Mittelwert gebildet. Anschließend wird der erste, der ersten Farbe zugeordnete
Multiplikator ΔÊ
1(q) als Quotient der beiden Mittelwerte festgesetzt und dem jeweiligen Quantisierungsvektor
q zugeordnet.
[0066] Dieser Vorgang wird nunmehr mit den beiden Nachbarvektoren N
2(e
z), ..., N
4(ez), wiederholt, die gegenüber dem Zentralvektor ez entlang der oder entgegen die
Richtung der zweiten, grünen Komponente verschoben sind oder die sich lediglich in
ihrer zweiten, grünen Komponente vom Zentralvektor e
z unterscheiden, und separat der Abstand ΔE
lokal,2 ΔE
lokal,4 im CIELAB-Farbraum
C sowie der Abstand De
2, De
4 im Farbraum
R gebildet. Es wird nur zwischen der Abständen ΔE
lokal,2 ΔE
lokal,4 der erste Mittelwert und nur zwischen den beiden Abständen De
2, De
4 im Farbraum
R der zweite Mittelwert gebildet. Anschließend wird der zweite, der zweiten Farbe zugeordnete
Multiplikator ΔÊ
2(q) als Quotient der beiden Mittelwerte festgesetzt und dem jeweiligen Quantisierungsvektor
q zugeordnet.
[0067] Dieser Vorgang wird schließlich mit den beiden Nachbarvektoren N
5(e
z), ..., N
6(e
z), wiederholt, die gegenüber dem Zentralvektor ez entlang der oder entgegen die Richtung
der dritten, blauen Komponente verschoben sind oder die sich lediglich in ihrer dritten,
blauen Komponente vom Zentralvektor e
z unterscheiden, und separat der Abstand ΔE
lokal,5 ΔE
lokal,6 im CIELAB-Farbraum
C sowie der Abstand De
5, De
6 im Farbraum
R gebildet. Es wird nur zwischen der Abständen ΔE
lokal,5 ΔE
lokal,6 der erste Mittelwert und nur zwischen den beiden Abständen De
5, De
6 im Farbraum
R der zweite Mittelwert gebildet. Anschließend wird der dritte, der dritten Farbe zugeordnete
Multiplikator ΔÊ
3(q) als Quotient der beiden Mittelwerte festgesetzt und dem jeweiligen Quantisierungsvektor
q zugeordnet.
[0068] Abhängig von der dominanten Komponente E
d wird nunmehr derjenige im Kalibrierverfahren erhaltene Multiplikator ΔÊ
3(B) ausgewählt, der dieser dominanten Komponente E
d zugeordnet ist, im vorliegenden Fall ist die dominante Komponente E
d mit E
d=3 festgelegt, sodass der der dritten Farbe zugeordnete Multiplikator ΔÊ
3(B) ausgewählt wird. Der für den Menschen wahrnehmbare Farbunterschied wird somit
gemäß ΔE = ΔR · ΔÊ
3(B) ermittelt.
[0069] Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung zur Durchführung des im zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellten Verfahrens. Es ist ein Speicher 11 vorgesehen, in dem der zweite Farbwert
E
2 als Sollwert abgespeichert ist. Ferner ist ein Sensor 10 vorgesehen, der die vom
zu inspizierenden Objekt abgegebenen Helligkeitswerte für die vorgegebenen Wellenlängen
oder Wellenlängenbereiche ermittelt und an seinem Ausgang einen Farbvektor E
1 abgibt.
[0070] Die beiden Farbvektoren E
1, E
2 werden einer Abstandsbildungseinheit 1 zugeführt, die den Euklidischen Abstand ΔR
zwischen den Farbvektoren E
1, E
2 bildet und an ihrem Ausgang zur Verfügung stellt.
[0071] Weiters ist eine Einheit 5 zur Bildung der dominanten Komponente Ed vorgesehen, der
die beiden Farbvektoren E
1, E
2 zugeführt sind. Die Einheit 5 zur Bildung der dominanten Komponente E
d subtrahiert jeweils die einander entsprechenden Komponenten der beiden Farbvektoren
E
1, E
2 voneinander und ermittelt unter den jeweiligen Differenzen die betragsgrößte Differenz.
Am Ausgang der Einheit 5 zur Bildung der dominanten Komponente E
d liegt ein Signal an, das jeweils die betragsgrößte Komponente bezeichnet, ist die
betragsgrößte Komponente beispielsweise die erste Komponente, so hat E
d den Wert 1 usw.
[0072] Zudem wird der zweite Farbvektor E
2 und gegebenenfalls auch der erste Farbvektor E
1 an eine Quantisierungseinheit 2 übermittelt. Diese Quantisierungseinheit 2 bestimmt
den Basisvektor B als den zweiten Farbvektor E
1 und ermittelt den dem Basisvektor B=E
2 zugeordneten Quantisierungsvektor q. Alternativ können auch, wie vorstehend dargestellt,
andere Methoden zur Bildung des Basisvektors B herangezogen werden, die entweder nur
den ersten Farbvektor E
1 oder aber beiden Farbvektoren E
1, E
2 benötigen. Dementsprechend sind die benötigten Farbvektoren der Quantisierungseinheit
2 zuzuführen.
[0073] Der Quantisierungsvektor q und der Ausgang der Einheit 5 zur Bildung der dominanten
Komponente E
d sind dem Multiplikatorspeicher 3 zugeführt, in dem für jeden Quantisierungsvektor
q und für jede Komponente jeweils ein Messwert ΔÊ
1(B), ΔÊ
2(B), ΔÊ
3(B) abgespeichert ist. Am Ausgang des Multiplikatorspeichers 3 liegt derjenige Messwert
ΔÊ
1(B), ΔÊ
2(B), ΔÊ
3(B) an, der jeweils dem dem Basisvektor B zugeordneten Quantisierungsvektor und der
dominanten Komponente E
d zugeordnet ist.
[0074] Der Ausgang des Multiplikatorspeichers 3 und der Ausgang Abstandsbildungseinheit
1 sind mit dem Eingang einer Multiplikationseinheit 4 verbunden. Am Ausgang der Multiplikationseinheit
4 liegt ein Signal an, das die Farbtreue ΔE in codierter Form enthält.
[0075] Alternativ können, wie auch in
Fig. 4 dargestellt, zwei Farbvektoren, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten von unterschiedlichen
Objekten ermittelt worden sind miteinander verglichen werden. Zu diesem Zweck werden
die vom Sensor 10 ermittelten Farbvektoren E1, E2, gegebenenfalls nach erfolgter Zwischenspeicherung
der Abstandsbildungseinheit 1, der Einheit 5 zur Bildung der dominanten Komponente
E
d sowie der Quantisierungseinheit 2 zugeführt.
1. Verfahren zur Bestimmung der Farbtreue (ΔE) und/oder zur Ermittlung des für den Menschen
wahrnehmbaren Farbunterschieds (ΔE) zwischen zwei jeweils durch Farbvektoren (E
1, E
2) vorgegebenen Farben,
- wobei die beiden Farbvektoren (E1, E2) in Bezug auf einen vorgegebenen Farbraum (R) festgelegt werden,
- wobei jede der Komponenten des jeweiligen Farbevektors (E1, E2) jeweils dem Helligkeitsmesswert eines Sensors (10, 11) für eine vorgegebene Wellenlänge
oder einen vorgegebenen Wellenlängenbereich entspricht, dadurch gekennzeichnet,
- dass der Farbabstand (ΔR) zwischen den beiden Farbvektoren (E1, E2) ermittelt wird,
- ein Basisfarbvektor (B) durch einen der beiden Farbvektoren (E1, E2) oder durch Verknüpfung der beiden Farbvektoren (E1, E2) im Farbraum (R) festgelegt wird,
- dass ein Multiplikator (ΔÊ) durch Auswahl aus einer Anzahl vorgegebener Multiplikatoren
(ΔÊ1, ..., ΔÊn) in Abhängigkeit vom Basisfarbvektor (B) ermittelt wird,
- wobei der ausgewählte Multiplikator (ΔÊ) das Verhältnis des Abstands (ΔÊlokal) von in den CIELAB-Farbraum (C) transformierten Farbvektoren zum Abstand (De) dieser Farbvektoren im vorgegebenen Farbraum (R) innerhalb einer vorgegebenen Umgebung um den Basisfarbvektors (B) näherungsweise
angibt, und
- dass der wahrnehmbare Farbunterschied (ΔE) oder die Farbtreue (ΔE) als Produkt des Farbabstands
(ΔR) und des Multiplikators (ΔÊ) gemäß ΔE = ΔR · ΔÊ ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) einer der beiden Farbvektoren (E1, E2) als Soll-Farbvektor (E1) vorgegeben wird und der jeweils andere der beiden Farbvektoren (E1, E2) als Ist-Farbvektor (E2) der Farben durch Messung ermittelt wird,
- wobei insbesondere der Soll-Farbvektor (E1) im CIELAB-Farbraum (C) vorgegeben und in den Farbraum (R) zurücktransformiert wird, oder
b) dass beide Farbvektoren (E1, E2) durch Messung ermittelt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Multiplikator (ΔÊ) ermittelt wird, indem
- ein Quantisierungsraum (Q) umfassend eine Anzahl von Vektoren (q) vorgegeben ist,
- eine Zuordnung (Z) für jeden Farbvektor (e) innerhalb des Farbraums (R) zu jeweils einem der Vektoren (q) im Quantisierungsraum (Q) vorgegeben ist, wobei alle auf denselben Vektor (q) abgebildeten Farbvektoren (e)
des Quantisierungsraums (Q) jeweils innerhalb einer vorgegebenen Umgebung (u) liegen, und die Zuordnung (Z) benachbart liegende Umgebungen (u) von Farbvektoren (e) auf jeweils benachbart liegende
Vektoren (q) im Quantisierungsraum (Q) abbildet,
- jedem Vektor (q) innerhalb des Quantisierungsraums (Q) jeweils ein Multiplikatorwert (ΔÊ(q)) zugeordnet ist,
- für den Basisfarbvektor (B) der ihm jeweils durch die Zuordnung (Z) zugeordnete Vektor (q) gesucht und ihm als Quantisierungsvektor (Q) zugeordnet wird,
und
- der dem jeweiligen Quantisierungsvektor (Q) zugeordnete Multiplikatorwert (ΔÊ(Q))
ermittelt und als Multiplikator (ΔÊ) herangezogen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Multiplikatorwerte (ΔÊ(q)) in einem Speicher (3) abgespeichert vorliegen,
wobei für jeden einzelnen Vektor (q) des Quantisierungsraums (Q) jeweils ein Speicherbereich vorgesehen ist und der dem jeweiligen Basisvektor (B)
zugeordnete Multiplikator (ΔÊ) vor seiner Multiplikation mit dem Abstand (ΔR) aus
dem Speicher (3) abgerufen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der dem Basisfarbvektor (B) jeweils zugeordnete Quantisierungsvektors (Q) nach der
folgenden Vorschrift ermittelt wird,

wobei B
1, B
2, ..., B
n die einzelnen Komponenten des Basisfarbvektors (B) bezeichnen, und S
1, S
2, ..., S
n die Quantisierungsintervalle für die einzelnen Farbkomponenten bezeichnen, die insbesondere
im Bereich zwischen 2 bis 20, insbesondere auf 4, 8 oder 16 festgelegt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass für jeden Vektor (q) des Quantisierungsraums (
Q) jeweils ein in der Umgebung (u) der auf den Vektor (q) abgebildeten Farbvektoren
(e) als Zentralvektor (e
z) herangezogen wird, und dass innerhalb der Umgebung (u) oder innerhalb einer weiteren
Umgebung (u) um den Zentralvektor (e
Z) eine Anzahl von Nachbarvektoren (N
1(e
Z), ..., N
n(e
Z)) vorgegeben und dem Zentralvektor (e
Z) oder dem jeweiligen Vektor (q) des Quantisierungsraums (
Q) zugewiesen wird,
- dass für den Zentralvektor (eZ) und jedem seiner ihm zugeordneten Nachbarvektoren (N1(eZ), ..., Nn(eZ))
- der Zentralvektor (eZ) sowie der jeweilige Nachbarvektor (N1(eZ), ..., Nn(eZ)) nach einer vorgegebenen Vorschrift (Y) in den CIELAB-Farbraum (C) transformiert werden,
- nach vorgegebenen Kriterien, insbesondere durch Bildung des euklidischen Abstands,
zwischen den in den CIELAB-Farbraum (C) transformierten Vektoren (eZ, N1(eZ), ..., Nn(eZ)), jeweils ein Farbunterschied (ΔElokal, 1, ΔElokal, 2, ... ΔElokal, 6) zwischen dem Zentralvektor und jeweils einem der Nachbarvektoren ermittelt wird,
und
- der Farbunterschied ΔElokal, 1, ΔElokal, 2, ... ΔElokal,6)gegebenenfalls durch den Abstand (De1, De2, ... De6) der Vektoren (eZ, N1(eZ), ..., Nn(eZ)) im Farbraum (R) dividiert wird,
- sodass für jeden Zentralvektor (eZ) für jeden seiner Nachbarvektoren (N1(eZ), ..., Nn(eZ)) jeweils ein Farbunterschied (ΔElokal) zur Verfügung steht, und
- dass für jeden einem Vektor (q) im Quantisierungsraum (Q) zugeordneten Zentralvektor (eZ) aus den ihm zugeordneten Farbunterschieden (ΔElokal) zu seinen zugeordneten Nachbarvektoren (N1(eZ), ..., Nn(eZ)) der, insbesondere arithmetische, Mittelwert oder Median gebildet wird und dieser
als Multiplikator ΔÊ herangezogen und dem jeweiligen Vektor (q) zugeordnet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb einer Umgebung (u) derjenige Vektor als Zentralvektor (eZ) ausgewählt wird, der dem arithmetischen Mittelwert der Summe aller Vektoren aus
der jeweiligen Umgebung (u) am nächsten liegt.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Nachbarvektoren (N1(eZ), ..., Nn(eZ)) eines Zentralvektors (eZ) jeweils die Zentralvektoren von jeweils benachbarten Umgebungen (u) herangezogen
werden.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wahrnehmbare Farbunterschied (ΔE) durch den Mittelwert oder den Median der Quantisierungsintervalle
(S1, S2, ..., Sn) dividiert wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Basisfarbvektor (B) aus einer vorgegebenen Umgebung (u) um die beiden Farbvektoren
(E1, E2) gewählt wird,
- wobei der Basisfarbvektor (B) insbesondere dem arithmetischen Mittelwert zwischen
dem ersten Farbvektor (E1) und dem zweiten Farbvektor (E2) gleichgesetzt wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Differenz (dR) der Farbvektoren (E1, E2) durch Subtraktion der einzelnen Komponenten der beiden Farbvektoren (E1, E2) ermittelt wird
- dass die betragsmäßig größte Komponente der Differenz der Farbvektoren (E1, E2) als dominante Komponente (Ed) ermittelt wird und
- dass je ein Multiplikator (ΔÊ) durch Auswahl aus einer Anzahl vorgegebener Multiplikatoren
(ΔÊ1,r, ΔÊ1,g, ΔÊ1,b, ..., ΔÊn,r, ΔÊn,g, ΔÊn,b) in Abhängigkeit vom Basisfarbvektor (B) sowie von der dominanten Komponente (Ed) ermittelt wird,
- wobei der ausgewählte Multiplikator (ΔÊ) das Verhältnis des Abstands (ΔElokal) von in den CIELAB-Farbraum (C) transformierten Farbvektoren zum Abstand (De) dieser Farbvektoren (E1, E2) im vorgegebenen Farbraum (R) innerhalb einer vorgegebenen Umgebung (u) des Basisfarbvektors (B) zwischen zwei
Vektoren angibt, die sich in der dominanten Komponente (Ed) betragsmäßig stärker als in den übrigen Komponenten unterscheiden.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
- dass für jeden Vektor (q) des Quantisierungsraums (Q) jeweils ein in der Umgebung (u) der auf den Vektor (q) abgebildeten Farbvektoren
(e) als Zentralvektor (eZ) herangezogen wird, und dass innerhalb der Umgebung oder innerhalb einer weiteren
Umgebung um den Zentralvektor (eZ) eine Anzahl von Nachbarvektoren (N1(eZ), ..., Nn(eZ)) vorgegeben wird,
- dass dem Zentralvektor (eZ) und/oder dem jeweiligen Vektor (q) des Quantisierungsraums (Q) Nachbarvektoren (N1(eZ), ..., Nn(eZ)) zugewiesen werden, wobei jeder der Nachbarvektoren (N1(eZ), ..., Nn(eZ)) jeweils in einer der Komponenten gegenüber dem Zentralvektor (eZ) betragsmäßig stärker als in den übrigen Komponenten verschoben ist,
- dass zwischen dem Zentralvektor (eZ) und denjenigen seiner ihm zugeordneten Nachbarvektoren (N1(eZ), ..., Nn(eZ)), die sich jeweils in einer der Komponenten vom dem Zentralvektor (eZ) betragsmäßig stärker als in den übrigen Komponenten unterscheiden jeweils
- der Zentralvektor (eZ) sowie der jeweilige Nachbarvektor (N1(eZ), ..., Nn(eZ)) nach einer vorgegebenen Vorschrift (Y) in den CIELAB-Farbraum (C) transformiert werden,
- nach vorgegebenen Kriterien, insbesondere durch Bildung des euklidischen Abstands,
zwischen den in den CIELAB-Farbraum (C) transformierten Vektoren (eZ, N1(eZ), ..., Nn(eZ)), ein Farbunterschied (ΔElokal, 1, ΔElokal, 2, ΔElokal, 3, ΔElokal, 4) ermittelt wird, und
- der Farbunterschied (ΔElokal, 1, ΔElokal, 2, ΔElokal, 3, ΔElokal, 4) gegebenenfalls durch den Abstand (De1, De2, De3, De4) der Vektoren (eZ, N1(eZ), ..., Nn(eZ)) im Farbraum (R) dividiert wird,
- sodass für jeden Zentralvektor (eZ) für jeden seiner Nachbarvektoren (N1(eZ), ..., Nn(eZ)) jeweils ein Farbunterschied (ΔElokal) zur Verfügung steht, und
- dass für jeden einem Vektor (q) im Quantisierungsraum (Q) zugeordneten Zentralvektor (eZ) für jede einzelne Koordinatenrichtung (r, g, b) separat aus den dem Vektor (q) zugeordneten
Farbunterschieden (ΔElokal) zu seinen ihm zugeordneten Nachbarvektoren (N1(eZ), ..., Nn(eZ)) jeweils ein, insbesondere arithmetischer, Mittelwert oder Median gebildet wird
dieser als Multiplikatorwert ΔÊ herangezogen und dem jeweiligen Vektor (q) für die
jeweilige Komponente (eZ) zugeordnet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Multiplikatorwerte (ΔÊ(q)) in einem Speicher (3) abgespeichert vorliegen,
wobei für jeden einzelnen Vektor (q) des Quantisierungsraums (Q) jeweils separate Speicherbereiche für jede der Komponenten vorgesehen sind und der
dem jeweiligen Basisvektor (B) zugeordnete Multiplikator (ΔÊ) vor seiner Multiplikation
mit dem Abstand (ΔR) in Abhängigkeit vom Vektor (q) sowie von der dominanten Komponente
(Ed) aus dem Speicher abgerufen wird.
14. Vorrichtung zur Bestimmung der Farbtreue (ΔÊ) und/oder zur Ermittlung des für den
Menschen wahrnehmbaren Farbunterschieds (ΔE) zwischen zwei jeweils durch Farbvektoren
(E
1, E
2) vorgegebenen Farben, umfassend zumindest einen Farb-Helligkeitssensor (10), an dessen
Ausgang ein Farbvektor (E
1, E
d in einem Farbraum (
R) anliegt,
gekennzeichnet durch
- eine dem Farb-Helligkeitssensor (10) nachgeschaltete Abstandsbildungseinheit (1),
die den Farbabstand (ΔR), insbesondere in Form des Euklidischen Abstands, zwischen
den beiden Farbvektoren (E1, E2) ermittelt und an ihrem Ausgang zur Verfügung hält,
- eine dem Farb-Helligkeitssensor (10) nachgeschaltete Quantisierungseinheit (2),
der die beiden Farbvektoren (E1, E2) zugeführt sind und die abhängig von einem der Farbvektoren (E1, E2) oder beiden Farbvektoren (E1, Ed jeweils einen Basisvektor (B) ermittelt und anschließend eine Umgebung (u) im Farbraum
(R) ermittelt, innerhalb der sich der Basisvektor (B) befindet und an ihrem Ausgang
einen dieser Umgebung (u) zugeordneten Quantisierungsvektor (q) zur Verfügung hält,
- einen Multiplikatorspeicher (3), in dem für jeden Quantisierungsvektor (q) jeweils
ein Multiplikatorwert (ΔÊ(q)), der das Verhältnis des Abstands (ΔElokal) von in den CIELAB-Farbraum (C) transformierten Farbvektoren zum Abstand (De) dieser Farbvektoren (E1, E2) im vorgegebenen Farbraum (R) innerhalb einer vorgegebenen Umgebung (u) des Basisfarbvektors (B) als Farbtreue
(ΔE) oder Farbunterschieds (ΔE) angibt, wobei dem Multiplikatorspeicher (3) der von
der Quantisierungseinheit (2) erstellte Quantisierungsvektor (q) zugeführt ist und
am Ausgang des Multiplikatorspeichers (3) jeweils derjenige Multiplikatorwert abgespeichert
vorliegt, der dem jeweiligen Quantisierungsvektor (q) zugeordnet ist, sowie
- eine Multiplikatoreinheit (4), die dem Multiplikationsspeicher (3) sowie der Abstandbildungseinheit
(1) nachgeschaltet ist und an deren Ausgang das Produkt aus dem Multiplikatorwert
(ΔÊ(q)) als für den Menschen wahrnehmbarer Farbunterschied (ΔE) und/oder Farbtreue
(ΔE) anliegt.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch einen Sollwertspeicher, in dem der zweite Farbvektor (E2) als Sollwert abgespeichert ist und der Abstandsbildungseinheit (1) und der Quantisierungseinheit
(2) vorgeschaltet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine Einheit (5) zur Bildung der dominanten Komponente (Ed) vorgesehen ist, der die Farbvektoren (E1, E2) zugeführt sind, die eine vektorielle Differenz zwischen den beiden Farbvektoren
(E1, E2) bildet und die Position der betragsmäßig größten Komponente der Differenz (dR) der
Farbvektoren (E1, E2) an ihrem Ausgang zur Verfügung hält,
- der Multiplikatorspeicher (3) für jeden der Quantisierungsvektoren (q) jeweils so
viele Multiplikatoren (ΔÊ) abgespeichert enthält, wie die Farbvektoren Komponenten
aufweisen, wobei für jeden Quantisierungsvektor (q) und für jede Koordinatenrichtung
(r, g, b) im Farbraum (R) jeweils ein Multiplikatorwert (ΔÊ) abgespeichert ist,
- für jeden einem Vektor (q) im Quantisierungsraum (Q) zugeordneten Zentralvektor (eZ) für jede einzelne Koordinatenrichtung (r, g, b) separat aus den dem Vektor (q) zugeordneten
Farbunterschieden (ΔElokal) zu seinen ihm zugeordneten Nachbarvektoren (N1(eZ), ..., Nn(eZ)) jeweils ein, insbesondere arithmetischer, Mittelwert oder Median abgespeichert
vorliegt, und
- der Ausgang der Einheit (5) zur Bildung der dominanten Komponente (Ed) dem Multiplikatorspeicher (3) zugeführt ist, wobei am Ausgang des Multiplikatorspeichers
(3) jeweils derjenige Multiplikator (ΔÊ) anliegt, der jeweils dem von der Quantisierungseinheit
(2) gebildeten Quantisierungsvektor (q) und der von der Einheit (5) abgegebenen dominanten
Komponente (Ed) zugeordnet ist.