[0001] Diese Erfindung betrifft ein im wesentlichen Aluminosilicat-freies, lösliches Buildersystem,
welches die Bestandteile Alkalicarbonat, (co)polymere Polycarboxylat sowie kationisches
Tensid aufweist, sowie die Verwendung solcher Mittel, sowie Wasch- und Reinigungsmittel,
welche diese Mittel enthalten.
[0002] Builder oder Buildersysteme erfüllen in Wasch- und Reinigungsmitteln eine Vielzahl
von Aufgaben, die infolge ständiger Veränderung der Zusammensetzung, der Angebotsformen
und letztlich der Herstellung von Waschmitteln einem steigen Wandel unterworfen sind.
In modernen Waschmitteln können heute bis etwa 60 Gew.-% an Buildersubstanzen enthalten
sein, so daß diese zweifellos zu den wichtigsten Stoffklassen für den Aufbau von Wasch-
und Reinigungsmitteln zählen.
[0003] Infolge der bestehenden Vielfalt der Waschmittelsysteme sind die Aufgaben der Builder
vielgestaltig und nicht umfassend definierbar. Die gewöhnlichen Hauptaufgaben sind
jedoch gut beschrieben. Zu nennen sind hier vor allem die Wasserenthärtung, die Verstärkung
der Waschwirkung, eine Vergrauungsinhibierung und die Schmutzdispergierung. Builder
sollen in der Regel zudem zu der für den Waschprozess notwendigen Alkalität beitragen,
ein hohes Aufnahmevermögen für Tenside zeigen, die Wirksamkeit der Tenside verbessern,
positive Beiträge zu den Eigenschaften der Feststoffprodukte beispielsweise in Pulverform
liefern, und damit strukturbildend wirken oder auch die Staubproblematik senken. Diese
unterschiedlichen Anforderungen lassen sich üblicherweise mit nur einer Builderkomponente
allein nicht oder nur sehr unzureichend erfüllen, so daß im Regelfall auf ein System
von Buildern und Co-Buildern zurückgegriffen werden muß.
[0004] Mittlerweile hat sich in großem Umfang, insbesondere was Textilwaschmittelformulierungen
betrifft, das dreidimensional vernetzte, wasserunlösliche Natriumalumosilicat Zeolith
NaA durchgesetzt. Allerdings ist hier in beträchtlichem Ausmaß, insbesondere im Rahmen
der Textilwaschmittel, die Mitverwendung sogenannter Co-Builder nötig, insbesondere
um unerwünschten Inkrustationen entgegenzuwirken. Dementsprechend werden heute in
beträchtlichem Ausmaß zusammen mit Zeolith NaA polymere Polycarboxylate, insbesondere
Copolymere auf Basis von Acrylsäure und Maleinsäure mit Molmassen im Bereich 20 000
-100 000 g/mol, gemeinsam mit Soda eingesetzt, um die Inkrustationsproblematik in
den Griff zu bekommen. Diese synthetischen Polymere von ungesättigten Mono- und Dicarbonsäuren
sind zwar nur schwer biologisch abbaubar, werden aber in Kläranlagen durch Fällung
und Adsorption zu über 90 % entfernt, sind also aus ökologischer Sicht unbedenklich.
[0005] Trotz der Bedeutung der Zeolithe gab und gibt es viele Bemühungen, zeolithreduzierte
oder sogar zeolithfreie Buildersysteme bereitzustellen.
[0006] In der deutschen Offenlegungsschrift
DE 22 40 309 ist ein zeolithfreies Mittel beschrieben, welches 5 bis 40 Gew.-% Tensid, 30 bis
70 Gew.-% Alkalicarbonat, 1 bis 30 Gew.-% Komplexbilder, bevorzugt Citrat sowie 0,05
bis 15 Gew.-% eines Ablagerungsverhinderers für Calciumcarbonat enthält. Bei diesem
Ablagerungsverhinderer handelt es sich entweder um ein Phosphat, eine Phosphonsäure
oder ein polymeres Carboxylat.
[0007] Mit Wasch- oder Reinigungsmitteln mit reduziertem Gehalt an Zeolithen befasst sich
die
DE 44 42 977. Es werden extrudierte Wasch- oder Reinigungsmittel mit Schüttgewichten oberhalb
600 g/l hergestellt, welche anionische und gegebenenfalls nichtionische Tenside sowie
wasserlösliche Buildersubstanzen wie Natriumcarbonat und amorphes Natriumsilicat in
dem Masse enthalten, dass auf Zeolith teilweise oder ganz verzichtet werden kann,
ohne dass es bei der Extrusion zu verfahrenstechnischen Problemen bei der Herstellung
dieser Mittel kommt. Dies wurde dadurch erreicht, dass bei einer Beschränkung des
Gehalts an Zeolith (bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz) im Mittel auf kleiner 19
Gew.-% der Gehalt aus der Summe an Natriumcarbonat und amorphem Natriumsilicat (jeweils
bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz) 10 bis 40 Gew.-% beträgt, wobei das Gewichtsverhältnis
Natriumcarbonat zu Natriumsilicat im Bereich von 5 : 1 bis 1 : 10 liegt und das eingesetzte
Natriumcarbonat mindestens teilweise in Form eines Granulats vorgelegen hat.
[0008] In der internationalen Patentanmeldung
WO 98/20105 wird ein Phosphat- und Aluminosilicat-freies Mittel vorgestellt, das neben Tensiden
und Polyethylenglycol ein Buildersystem, auf Basis von Carbonat, Sulfat, Silicat und
Polycarboxylat enthält. Vorteile dieses Mittels bestehen im Preis und dem Umweltverhalten
des Buildersystems. Bevorzugte Ausführungsformen weisen ein Verhältnis Natriumcarbonat
zu Natriumsulfat von 1 : 1 bis 1 : 3 auf.
[0009] Aus der deutschen Patentanmeldung
DE 199 12 679 ist ein Zeolith-freies Buildersystem bekannt, das aus Alkalisilikat, Alkalicarbonat,
polymeren Polycarboxylat mit einer Molmasse kleiner 10000 g/mol, Phosphonat und einer
sauren Komponente besteht. Dieses lösliche Buildersystem wird niedrig dosiert, d.
h. weniger als 40 Gew.-% des Waschmittels werden von diesem Buildersystem beansprucht
und das Alkaliprodukt dieses Mittels liegt in dem Bereich von 7,0 bis 11,4. Im Vergleich
zu einem Zeolith-haltigen Buildersystem weist dieses lösliche Buildersystem Vorteile
insbesondere im Rückstandsverhalten auf.
[0010] Aus der
WO 98/17754 sind Waschmittel mit mindestens 20 Gew.-% anorganischen Buildern bekannt, welche
zusätzlich spezielle, sehr gut wasserlösliche Kationtenside enthalten, welche mit
anionischen Verbindungen überraschend gut lösliche anionische/kationische Komplexe
bilden und zur verbesserten Schmutzentfernung beitragen.
[0011] Vor diesem Hintergrund war es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue lösliche
Buildersysteme bereitzustellen, die im wesentlichen Aluminosilicat-frei sind.
[0012] Gegenstand dieser Erfindung sind von daher Wasch- oder Reinigungsmittel, enthaltend
weniger als 5 Gew.% Aluminosilicat, umfassend lösliche Buildersysteme, welche die
Bestandteile a) Alkalicarbonat in Mengen von 50 - 90 Gew.-%, b) (co)polymeres Polycarboxylat,
vorzugsweise mit einer Molmasse kleiner 10000 g/mol und/oder copolymeres Polycarboxylat,
vorzugsweise mit einer Molmasse im Bereich von 20000 bis 70000 g/mol in Mengen von
5 - 20 Gew.-%, sowie c) kationisches Tensid in Mengen von 1 - 4 Gew.-%, enthalten,
wobei die Angabe Gew.-% bei a) - c) jeweils auf das gesamte Buildersystem bezogen
ist.
[0013] Bei den im Buildersystem eingesetzten Alkalicarbonaten handelt es sich vorzugsweise
um Natrium- und/oder Kaliumcarbonat, wobei insbesondere der Einsatz von Natriumcarbonat
bevorzugt ist. Dabei ist das Alkalicarbonat in Mengen von 50 bis zu 90 Gew.-%, vorzugsweise
von 50 bis 75 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Buildersystem, in dem Buildersystem
enthalten. Der Vorteil dieser Mengen ist im Hinblick auf die notwendige Alkalität
des Wasch- und/oder Reinigungsmittels bzw. der Waschflotte zu sehen, in welcher das
Mittel vorteilhafterweise zum Einsatz gelangt.
[0014] Bei den (co)polymeren Polycarboxylaten handelt es sich vorzugsweise um Homo- oder
Copolymere, die Acrylsäure- und/oder Maleinsäureeinheiten enthalten. Im Rahmen dieser
Erfindung werden besonders bevorzugt Homopolymere gegebenenfalls in Kombination mit
Copolymeren eingesetzt, wobei hier wiederum Polyacrylate bevorzugt sind. Üblicherweise
werden die Polyacrylate in Form von Natriumsalzen eingesetzt. Insbesondere Polyacrylate,
die bevorzugt eine Molekülmasse von 3000 bis 8000 und besonders bevorzugt von 4000
bis 5000 g/mol aufweisen, haben sich als erfindungsgemäß besonders gut geeignet erwiesen.
Bei den in dieser Schrift für polymere Polycarboxylate angegebenen Molmassen handelt
es sich um gewichtsmittlere Molmassen Mw, die grundsätzlich mittels Gelpermeationschromatographie
(GPC) bestimmt wurden, wobei ein UV-Detektor eingesetzt wurde. Die Messung erfolgte
dabei gegen einen externen Polyacrylsäure-Standard, der aufgrund seiner strukturellen
Verwandtschaft mit den untersuchten Polymeren realistische Molgewichtswerte liefert.
Diese Angaben weichen deutlich von den Molgewichtsangaben ab, bei denen Polystyrolsulfonsäuren
als Standard eingesetzt werden. Die gegen Polystyrolsulfonsäuren gemessenen Molmassen
sind in der Regel höher als die in dieser Schrift angegebenen Molmassen.
[0015] Bei den copolymeren Polycarboxylaten handelt es sich insbesondere um solche der Acrylsäure
mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure, die eine
Molmasse zwischen 20 000 und 70 000 g/mol aufweisen. Als besonders geeignet haben
sich dabei Copolymere der Acrylsäure mit Maleinsäure erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-%
Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Zur Verbesserung der Wasserlöslichkeit
können die Polymere auch Allylsulfonsäuren, wie beispielsweise in der
EP-B-727448 Allyloxybenzolsulfonsäure und Methallylsulfonsäure, als Monomer enthalten. Insbesondere
bevorzugt sind auch biologisch abbaubare Polymere aus mehr als zwei verschiedenen
Monomereinheiten, beispielsweise solche, die gemäss der
DE-A-43 00 772 als Monomere Salze der Acrylsäure und der Maleinsäure sowie Vinylalkohol bzw. Vinylalkohol-Derivate
oder gemäss der
DE-C- 42 21 381 als Monomere Salze der Acrylsäure und der 2-Alkylallylsulfonsäure sowie Zucker- Derivate
enthalten. Weitere bevorzugte Copolymere sind solche, die in den deutschen Patentanmeldungen
DE-A-43 03 320 und
DE-A-44 17 734 beschrieben werden und als Monomere vorzugsweise Acrolein und Acrylsäure/Acrylsäuresalze
bzw. Acrolein und Vinylacetat aufweisen. In einem bevorzugten Variante werden dabei
sowohl diese Copolymere als auch die erfindungswesentlichen Polyacrylate in dem Verfahren
eingesetzt, wobei das Verhältnis des Polyacrylats zu dem Acrylsäure-Maleinsäure-Copolymer
in dem Bereich 2 : 1 bis 1 : 20, vorzugsweise 1 : 1 bis 1:15, liegt.
[0016] Die polymeren und/oder copolymeren Polycarboxylate sind in Mengen von 5 bis zu 20
Gew.-%, vorzugsweise in Mengen von 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Buildersystem,
in dem Mittel enthalten. Der Vorteil dieser Mengen liegt darin, daß bei der Anwendung
der Mittel im Waschprozeß dem potentiellen Niederschlag schwerlöslicher Erdalkalisalze
auf der Wäsche oder auf den Heizstäben der Waschmaschine optimal entgegengewirkt wird,
sowie daß die Farbbrillanz der Wäsche gefördert wird, da die Polycarboxylate in diesen
Mengen hinsichtlich der Vergrauungsinhibition optimal wirken. In einer anderen, ebenfalls
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die Mittel neben dem polymeren
Polycarboxylat mit einer Molmasse kleiner 10 000 g/mol kein weiteres Polymer der Acrylsäure,
insbesondere auch kein Copolymer der Acrylsäure mit Maleinsäure.
[0017] Das Mittel kann zusätzliche Komplexbildner enthalten. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält das Mittel zumindest einen zusätzlichen Komplexbildner, vorzugsweise
Phosphonat und/oder ein Citrat.
[0018] Bei den Phosphonaten handelt es sich insbesondere um Hydroxyalkan- bzw. Aminoalkanphosphonate.
Unter den Hydroxyalkanphosphonaten ist das 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonat (HEDP)
von besonderer Bedeutung. Es wird vorzugsweise als Natriumsalz eingesetzt, wobei das
Dinatriumsalz neutral und das Tetranatriumsalz alkalisch (pH 9) reagiert. Als Aminoalkanphosphonate
kommen vorzugsweise Ethylendiamintetramethylenphosphonat (EDTMP), Diethylentriaminpentamethylenphosphonat
(DTPMP) sowie deren höhere Homologe in Frage. Sie werden vorzugsweise in Form der
neutral reagierenden Natriumsalze, z. B. als Hexanatriumsalz der EDTMP bzw. als Hepta-
und Octa-Natriumsalz der DTPMP, eingesetzt. Auch das HEDP, (1-(Hydroxyethyliden)bisphosphonat),
wird bevorzugt verwendet. Die Aminoalkanphosphonate besitzen zudem ein ausgeprägtes
Schwermetallbindevermögen. Dementsprechend kann es, insbesondere wenn die Mittel auch
Bleiche enthalten, bevorzugt sein, Aminoalkanphosphonate, insbesondere DTPMP, einzusetzen,
oder Mischungen aus den genannten Phosphonaten zu verwenden. Derartige Phosphonate
sind in den Mitteln vorteilhafterweise in Mengen von 0,05 bis 2,0 Gew.-% enthalten,
vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 1 Gew.-%.
[0019] Citrate sind die Salze der Citronensäure. Besonders bevorzugt im Sinne der Erfindung
sind die Alkalimetall-Citrate. Die Citrate sind in den Mitteln vorteilhafterweise
in Mengen von 2,5 bis 10 Gew. -%, insbesondere in Mengen von 3,5 bis 6,0 Gew. -% enthalten.
[0020] Anstelle der Citrate und/oder Phosphonate können ersatzweise (oder falls erforderlich
auch zusätzlich) andere Komplexbildner eingesetzt werden. Geeignet sind beispielsweise
die folgenden gemäß INCl in englischer Sprache bezeichneten Komplexbildner, die im
International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook näher beschrieben sind:
Aminotrimethylene Phosphonic Acid, Beta-Alanine Diacetic Acid, Calcium Disodium EDTA,
Cyclodextrin, Cyclohexanediamine Tetraacetic Acid, Diammonium EDTA, Diethylenetriamine
Pentamethylene Phosphonic Acid, Dipotassium EDTA, Disodium Azacycloheptane Diphosphonate,
Disodium EDTA, Disodium Pyrophosphate, EDTA, Etidronic Acid, Galactaric Acid, Gluconic
Acid, Glucuronic Acid, HEDTA, Hydroxypropyl Cyclodextrin, Methyl Cyclodextrin, Pentapotassium
Triphosphate, Pentasodium Pentetate, Pentasodium Triphosphate, Pentetic Acid, Phytic
Acid, Potassium Citrate, Potassium Gluconate, Potassium Polyphosphate, Ribonic Acid,
Sodium Dihydroxyethylglycinate, Sodium Gluceptate, Sodium Gluconate, Sodium Glycereth-1
Polyphosphate, Sodium Hexametaphosphate, Sodium Metaphosphate, Sodium Metasilicate,
Sodium Phytate, Sodium Polydimethylglycinophenolsulfonate, Sodium Trimetaphosphate,
TEA-EDTA, TEA-Polyphosphate, Tetrahydroxyethyl Ethylenediamine, Tetrahydroxypropyl
Ethylenediamine, Tetrapotassium Etidronate, Tetrapotassium Pyrophosphate, Tetrasodium
EDTA, Tetrasodium Etidronate, Tetrasodium Pyrophosphate, Tripotassium EDTA, Trisodium
Dicarboxymethyl Alaninate, Trisodium EDTA, Trisodium HEDTA, Trisodium NTA und Trisodium
Phosphate.
[0021] Als Komplexbildner einsetzbar sind auch tertiäre Amine, insbesondere tertiäre Alkanolamine
(Aminoalkohole). Die Alkanolamine besitzen sowohl Amino- als auch Hydroxy- und/oder
Ethergruppen als funktionelle Gruppen. Besonders bevorzugte tertiäre Alkanolamine
sind Triethanolamin und Tetra-2-hydroxypropylethylendiamin (N,N,N',N'-Tetrakis-(2-hydroxy-propyl)ethylendiamin).
Besonders bevorzugte Kombinationen tertiärer Amine mit Zinkricinoleat und einem oder
mehreren ethoxylierten Fettalkoholen als nichtionische Lösungsvermittler sowie ggf.
Lösungsmittel sind in der
DE 40 14 055 C2 (Grillo-Werke) beschrieben, auf die in dieser Hinsicht Bezug genommen und deren Inhalt hiermit
in diese Anmeldung aufgenommen wird.
[0022] Weiter mögliche Buildersubstanzen sind Alkalisilicate. Bei den Alkalisilicaten handelt
es sich in erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsformen um solche mit einem Modul
M
2O:SiO
2 aus dem Bereich von 1:1,9 bis 1:3,3, wobei M für ein Alkalimetallion steht, insbesondere
um amorphe Natriumsilicate mit einem Modul Na
2O : SiO
2 von 1 : 2 bis 1 : 3,3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1
: 2 bis 1 : 2,6, welche vorteilhafterweise löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften
aufweisen. Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilicaten kann
dabei auf verschiedene Weise, beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung,
Kompaktierung/Verdichtung oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen
dieser Erfindung wird unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden.
Dies heißt, dass die Silicate bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe
liefern, wie sie für kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder
mehrere Maxima der gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten
des Beugungswinkels aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften
führen, wenn die Silicatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder
sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, dass die Produkte
mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte
bis max. 50 nm und insbesondere bis max. 20 nm bevorzugt sind. Derartige sogenannte
röntgenamorphe Silicate, welche ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber den herkömmlichen
Wassergläsern aufweisen, werden beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung
DE-A-44 00 024 beschrieben. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte amorphe Silicate,
compoundierte amorphe Silicate und übertrocknete röntgenamorphe Silicate. Granulare
amorphe Alkalisilicate mit Schüttgewichten von mindestens 700 g/l lassen sich beispielsweise
nach einem in der Patentanmeldung
WO 97/34977 beschriebenen Verfahren herstellen, das von der Sprühtrocknung ausgeht und die Verdichtung
des sprühgetrockneten Beads einschließt. Dabei wird das sprühgetrocknete Bead vermahlen
und gleichzeitig oder anschließend unter Zugabe eines flüssigen Granulierhilfsmittels
granuliert, wobei Schüttgewichte von mindestens 700 g/l, - bis hin zu oberhalb 1000
g/l - eingestellt werden.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gelangen kristalline,
schichtförmige Natriumsilicate der allgemeinen Formel Na
2Si
xO
2x+1·yH
2O zur Anwendung, wobei x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine Zahl von 0 bis 20 ist
und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Derartige kristalline Schichtsilicate
werden beispielsweise in der europäischen Patentanmeldung
EP-A- 0 164 514 beschrieben. Bevorzugte kristalline Schichtsilicate der angegebenen Formel sind solche,
in denen M für Natrium steht und x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl
beta - als auch delta -Natriumdisilicate Na
2Si
2O
5·yH
2O bevorzugt.
[0024] Unabhängig davon, welches Alkalisilicat eingesetzt wird, beträgt der Gesamtgehalt
an Alkalisilicat in den Mitteln vorzugsweise 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 3 bis
10 Gew.-%.
[0025] Vorteilhafterweise liefern diese bevorzugten Mengen im Ergebnis einen im wesentlichen
optimalen Beitrag zur Alkalität des Waschmittels bzw. der Waschflotte, in welche das
erfindungsgemäße Mittel vorzugsweise eingehen wird, und verstärken so die gesamte
Reinigungskraft und tragen zur Korrosionsinhibierung bestimmter Waschmaschinenbauelemente
bei.
[0026] Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Mittel eine
sauer wirkende Komponente. Zu diesem Zweck eignen sich alle zum Einsatz in Wasch-
und Reinigungsmitteln geeigneten sauren Komponenten. Dies sind sowohl vorzugsweise
Carbonsäuren als auch Mineralsäuren oder saure Salze von Mineralsäuren. Unter den
Carbonsäuren sind dabei vorteilhafterweise Polycarbonsäuren, wie insbesondere Citronensäure,
Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarborisäuren,
Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Einsatz aus ökologischen Gründen
nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen, bevorzugt. Dabei können diese
Säuren wasserfrei oder in Form ihrer Hydrate eingesetzt werden. Unter den einsetzbaren
Mineralsäuren sind insbesondere Schwefelsäure, Phosphorsäure, Kohlensäure und Salzsäure,
sowie deren saure Salze, zu nennen. In den erfindungsgemäßen Mitteln werden als saure
Komponenten vorzugsweise Citronensäure und/oder Natriumhydrogensulfat eingesetzt,
wobei der alleinige Einsatz von Citronensäure eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
darstellt. Der Gehalt des Mittels an der sauer wirkenden Komponente beträgt bevorzugt
jedoch nicht mehr als 10,0 Gew.-%; in besonders bevorzugten Ausführungsformen liegt
er in dem Bereich 0,1 und 5 Gew.-%. Dabei kann die saure Komponente prinzipiell in
jedem Herstellungsstadium der Mittel zugegeben werden. Bevorzugt ist es jedoch, wenn
die sauer wirkende Komponente dem Wasch- oder Reinigungsmittel nachträglich zugemischt
wird, wobei die sauer wirkende Komponente entweder alleine oder in Form von Compounds
mit anderen, vorzugsweise neutral reagierenden, Wasch- oder Reinigungsmittelinhaltsstoffen
vorliegt.
[0027] Selbstverständlich können vorteilhafterweise auch die Salze der Carbonsäuren, vorzugsweise
die Salze der Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure,
Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren und/oder Nitrilotriessigsäure und/oder Mischungen
aus diesen in dem Mittel enthalten sein.
[0028] Kationisches Tensid ist in Mengen von 1 bis zu 4 Gew.-%, insbesondere in Mengen von
1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Buildersystem, in dem Mittel enthalten. Diese
Mengen sind deshalb sehr vorteilhaft, weil einerseits die Waschwirkung eines Waschmittels,
in welchem das erfindungsgemäße lösliche Buildersystem im Regelfall enthalten ist,
im wesentlichen nicht getrübt wird, aber andererseits, die einem Waschprozeß unterworfenen
Textilien sehr weich und geschmeidig werden, eine verringerte Trocknungszeit aufweisen,
leichter zu bügeln sind und gegebenenfalls sogar antistatisch ausgerüstet sind. Ferner
ergeben sich überraschende, zum Teil überaus signifikante Vorteile bezüglich der Bildung
von Inkrustrationen auf Substratoberflächen. Insbesondere auf zumindest anteilsweise
hydrophoben oder hydrophobierten Substratoberflächen, vorzugsweise Textilien, kann
eine deutliche Verringerung der Inkrustationsneigung und eine Verbesserung des Weißgrades
beobachtet werden, was von großem Vorteil. Neben dem Weichheitsaspekt werden gänzlich
unerwartet also auch Verbesserungen bei der Vergrauung und Sekundärwaschwirkung erzielt,
was belegt, daß kationisches Tensid zumindest innerhalb des erfindungsgemäßen Buildersystems
als Builderkomponente wirksam ist und synergistisch mit den anderen Komponenten des
erfindungsgemäßen Buildersystems, vorzugsweise mit Alkalicarbonat und (co)polymerem
Polycarboxylat, zusammenwirkt.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem im Mittel
enthaltenen kationischen Tensid um eine quartäre Ammoniumverbindung handelt, vorzugsweise
um eine alkylierte quartäre Ammoniumverbindung.
[0030] Dabei handelt es sich gemäß einer bevorzugten Ausführungsform um eine quartäre Ammoniumverbindung
gemäß Formel (I),
(I) R
1(R
2)(R
3)(R
4)N
+ X
-, wobei
R
1, R
2 und R
3 unabhängig voneinander ausgewählt sind aus C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Hydroxyalkyl, Benzyl und -(C
2H
4O)
xH, mit x gleich 2 bis 5, und wobei R4 ein C
8-C
22-Alkyl ist, und wobei X- ein Anion ist, vorzugsweise ein Halogenid-, Methosulfat-,
Methophosphat- oder Phosphation sowie Mischungen aus diesen.
[0031] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung handelt es sich um
eine quartäre Ammoniumverbindung gemäß Formel (II),
(II) R
5R
6nR
73-nN
+ X
-
wobei R
5 ein C
6-C
24 Alkyl- oder Alkenyl ist, wobei jedes R
6 unabhängig voneinander eine -(C
nH
2nO)
xR
8-Gruppe ist, mit n gleich 1 bis 4 und mit x gleich 1 bis 14, und wobei R
8 ein Methyl Ethyl oder bevorzugt ein Wasserstoff ist, und wobei jedes R
7 unabhängig voneinander eine C
1-C
12 Alkyl- oder Alkenylgruppe ist, mit m gleich 1 bis 3, und wobei X- ein Anion ist,
vorzugsweise ein Halogenid-, Methosulfat-, Methophosphat- oder Phosphation sowie Mischungen
aus diesen. Insbesondere ist R
6 eine -CH
2CH
2OH Gruppe, insbesondere ist R
7 jeweils unabhängig voneinander ein C
1-C
4-Alkyl, mit m gleich 1 oder 2, und insbesondere ist R
5 eine lineare C
6-C
14-Alkylgruppe ist.
[0032] Die erfindungsgemäßen Buildersysteme, welche quartäre Ammoniumverbindung gemäß Formel
(I) und/oder (II) enthalten, sind vorteilhaft, weil sie bei entsprechender Applikation
dazu führen, daß Textilien nicht nur sehr weich und geschmeidig werden, eine verringerte
Trocknungszeit aufweisen, leichter zu bügeln sind und gegebenenfalls sogar antistatisch
ausgerüstet sind, sondern daß sich auch zum Teil erhebliche Verbesserungen hinsichtlich
Inkrustationsneigung, Weißgrad, Vergrauung bzw. Sekundänrvaschwirkung einstellen.
Es ergeben sich deutliche Vorteile bezüglich der Bildung von Inkrustrationen auf Substratoberflächen.
Insbesondere auf zumindest anteilsweise hydrophoben oder hydrophobierten Substratoberflächen,
vorzugsweise Textilien, kann eine deutliche Verringerung der Inkrustationsneigung,
und deutliche Verbesserung des Weißgrades beobachtet werden. Neben dem Weichheitsaspekt
werden insgesamt also auch signifikante Verbesserungen bei der Vergrauung und Sekundärwaschwirkung
erzielt.
[0033] In einer überaus bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem kationischen
Tensid um eine C
8-C
16-Alkyl-di(hydroxyethyl)-methyl ammonium-Verbindung, vorzugsweise um eine C
12-C
14-Alkyl-di(hydroxyethyl)-methyl ammonium- Verbindung, und/oder um eine C
8-C
16-Alkyl (hydroxyethyl)-dimethyl ammonium- Verbindung, vorzugsweise C
12-C
14-Alkyl (hydroxyethyl)-dimethyl ammonium- Verbindung, handelt, insbesondere um die
jeweiligen Halogenide, Methosulfate, Methophosphate oder Phosphate sowie Mischungen
aus diesen.
[0034] Ein beträchtlicher Vorteil dieser letztgenannten Ausführungsform liegt darin, daß
solche Buildersysteme, die diese speziellen kationischen Tenside enthalten, ein exzellentes
Waschergebnis insbesondere hinsichtlich Inkrustationen zeigen. Die Neigung zur Inkrustationsbildung,
insbesondere im Rahmen eines maschinellen Wäschewaschprozesses, ist bei Einsatz solcher
Buildersysteme z. T. drastisch reduziert. Vorzugsweise auf hydrophobierten Substratoberflächen,
insbesondere zumindest anteilsweise hydrophobe Fasern enthaltende oder hydrophobierte
Textilien, sind Inkrustrationen bei Gebrauch eines Waschmittels, welches das erfindungsgemäße
lösliche Buildersystem beinhalt, überaus deutlich reduziert. Ebenso ist vorzugsweise
auf diesen Textilien der Weißgrad überaus deutlich verbessert. Insgesamt betrachtet,
lassen sich bei Einsatz insbesondere dieser speziellen löslichen Buildersysteme ganz
hervorragende Ergebnisse hinsichtlich Vergrauung und Sekundärwaschwirkung von Textilien,
vorzugsweise zumindest anteilsweise hydrophoben bzw. hydrophobierten Textilien. Diese
Vorteile gehen einher mit einer optimalen Weichheit dieser Textilien nach entsprechender
Applikation des erfindungsgemäßen Buildersystems.
[0035] Die vorgenannten kationischen Verbindung sind zwar im Rahmen dieser Erfindung überaus
deutlich prädestiniert, nichtsdestoweniger können aber auch andere kationische Tenside
eingesetzt werden, vorteilhafterweise allerdings alkylierte quartäre Ammoniumverbindungen,
vorzugsweise mit zwei hydrophoben Gruppen, die insbesondere über Ester- oder Amidobindungen
mit einem quaternierten Di- bzw. Triethanolamin oder einer analogen Verbindung verknüpft
sind.
[0036] Solche Verbindungen sind vorteilhafterweise ausgewählt aus der nachfolgenden Formel
(III):
hierbei steht R9 für einen aliphatischen Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen
mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen; R
10 steht für H, OH oder insbesondere O(CO)R
12, R
11 steht unabhängig von R
10 für H, OH oder O(CO)R
13, wobei R
12 und R
13 unabhängig voneinander jeweils für einen aliphatischen Alkylrest mit 12 bis 22 Kohlenstoffatomen
mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen steht, a, b und c können jeweils unabhängig voneinander
den Wert 1, 2 oder 3 haben, X- ist ein passendes Anion, vorzugsweise ein Halogenid-,
Methosulfat-, Methophosphat- oder Phosphation sowie Mischungen aus diesen sein, und/oder
der Formel (IV) handelt:
R
14, R
15 und R
16 unabhängig voneinander für eine C
1-4-Alkyl-, Alkenyl- oder Hydroxyalkylgruppe steht, R
17 und R
18 jeweils unabhängig ausgewählt eine C
8-28-Alkylgruppe mit 0, 1, 2 oder 3 Doppelbindungen darstellt und u eine Zahl zwischen
0 und 5 ist, X- ist ein passendes Anion, vorzugsweise ein Halogenid-, Methosulfat-,
Methophosphat- oder Phosphation sowie Mischungen aus diesen sein.
[0037] Bevorzugte Vertreter dieser Gattung sind N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(ditalgacyloxy-ethyl)ammonium-methosulfat
oder um N-Methyl-N(2-hydroxyethyl)-N,N-(dipalmitoyl-ethyl)ammonium-methosulfat.
[0038] Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bilden Wasch- und/oder Reinigungsmittel,
die ein erfindungsgemäßes Mittel, welches zumindest eines der vorgenanten Merkmale
aufweist, enthalten.
[0039] Ein erfindungsgemäßes Wasch- und/oder Reinigungsmittel zeichnet sich gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dadurch aus, daß es das erfindungsgemäße
lösliche Buildersystem in Mengen von 25 bis 45 Gew.-% enthält, bezogen auf das gesamte
Wasch- oder Reinigungsmittel.
[0040] Aluminosilicate bzw. Zeolithe sind in den Mitteln nicht oder nur in geringen Mengen
enthalten. Wenn sie enthalten sind, dann jedoch nicht wegen ihrer wasserenthärtenden
Wirkung oder ihrer Trägerfunktion. Sie können lediglich dann enthalten sein, wenn
sie als Granulierhilfsmittel oder zur Abpuderung, verwendet werden. In einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die Wasch- und/oder Reinigungsmittel
weniger als 3 Gew.-%, in noch vorteilhafterer Weise weniger als 2 Gew.-%, in überaus
vorteilhafter
[0041] Wiese weniger als 1 Gew.-% an Aluminosilicat, bezogen auf das gesamte Waschmittel-
oder Reinigungsmittel, insbesondere sind sie aber gänzlich frei von Zeolith.
[0042] Als Aluminosilicate werden dabei vorzugsweise die Zeolithe A P, X und Y eingesetzt.
Geeignet sind jedoch auch Mischungen aus A, X, Y und/oder P. Als Zeolith P wird beispielsweise
Zeolith MAP TM (Handelsprodukt der Firma Crossfield) besonders bevorzugt. Von besonderem
Interesse ist auch ein cokristallisiertes Natrium/Kalium- Aluminiumsilicat aus Zeolith
A und Zeolith X, welches als VEGOBOND AX TM (Handelsprodukt der Firma Condea Augusta
S.p.A.) im Handel erhältlich ist.
[0043] Wichtige Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsmittel sind
anionische, zwitterionischen, amphoteren und/oder nichtionische Tenside, insbesondere
Aniontenside, die vorzugsweise wenigstens in Mengen von 0,5 Gew.-% in den erfindungsgemäßen
Wasch- und/oder Reinigungsmitteln enthalten sind. Hierzu zählen insbesondere Sulfonate
und Sulfate, aber auch Seifen. Kationische Tenside sind als Bestandteil des erfindungsgemäßen
Buildersystems auch im Wasch- und Reinigungsmittel enthalten, darüber hinaus jedoch
nicht.
[0044] Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen vorzugsweise C
9-C
13-Alkylbenzolsulfonate, Olefinsulfonate, d. h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten
sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C
12-C
18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem
Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte
erhält, in Betracht.
[0045] Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C
12-C
18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender
Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden.
[0046] Geeignet sind auch die Ester von alpha -Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z. B. die
alpha - sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren,
die durch alpha -Sulfonierung der Methylester von Fettsäuren pflanzlichen und/oder
tierischen Ursprungs mit 8 bis 20 C- Atomen im Fettsäuremolekül und nachfolgende Neutralisation
zu wasserlöslichen Mono- Salzen hergestellt werden, in Betracht. Vorzugsweise handelt
es sich hierbei um die alpha -sulfonierten Ester der hydrierten Kokos-, Palm-, Palmkern-
oder Talgfettsäuren, wobei auch Sulfonierungsprodukte von ungesättigten Fettsäuren,
beispielsweise Ölsäure, in geringen Mengen, vorzugsweise in Mengen nicht oberhalb
etwa 2 bis 3 Gew.-%, vorhanden sein können. Insbesondere sind alpha -Sulfofettsäurealkylester
bevorzugt, die eine Alkylkette mit nicht mehr als 4 C-Atomen in der Estergruppe aufweisen,
beispielsweise Methylester, Ethylester, Propylester und Butylester. Mit besonderem
Vorteil werden die Methylester der alpha - Sulfofettsäuren (MES), aber auch deren
verseifte Disalze eingesetzt.
[0047] Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester, welche Mono-,
Di- und Triester sowie deren Gemische darstellen, wie sie bei der Herstellung durch
Veresterung durch ein Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder bei der Umesterung
von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden.
[0048] Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester
der C
12-C
18-Fettalkohole beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-,
Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C
10-C
20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlänge bevorzugt.
Weiterhin bevorzugt sind Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen
synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten,
die ein analoges Abbauverhalten besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis
von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind C
12-C
16-Alkylsulfate und C
12-C
15-ALkylsulfate sowie C
14-C
15-Alkylsulfate insbesondere bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise
gemäss den
US-Patentschriften 3,234,258 oder
5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen
DAN TM erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.
[0049] Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen
oder verzweigten C
7-C
21-Alkohole, wie 2-Methylverzweigte C
9-C
11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid (EO) oder C
12-C
18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Sie werden in Waschmitteln aufgrund ihres
hohen Schaumverhaltens nur in relativ geringen Mengen, beispielsweise in Mengen von
1 bis 5 Gew.-%, eingesetzt.
[0050] Bevorzugte Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch
als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester
und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise Fettalkoholen
und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten C
8- bis C
18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sulfosuccinate
enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet,
die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung siehe unten).
Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten
Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders bevorzugt. Ebenso
ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8 bis 18 Kohlenstoffatomen
in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
[0051] Als weitere anionische Tenside kommen Fettsäure-Derivate von Aminosäuren, beispielsweise
von N-Methyltaurin (Tauride) und/oder von N-Methylglycin (Sarkoside) in Betracht.
Insbesondere bevorzugt sind dabei die Sarkoside bzw. die Sarkosinate und hier vor
allem Sarkosinate von höheren und gegebenenfalls einfach oder mehrfach ungesättigten
Fettsäuren wie Oleylsarkosinat.
[0052] Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen, vorzugsweise in Mengen
von 0,2 bis 5 Gew.-% bezogen auf das gesamte Wasch- und/oder Reinigungsmittel, in
Betracht. Geeignet sind insbesondere gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der
Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, hydrierten Erucasäure und
Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z. B. Kokos-, Palmkern oder
Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische. Zusammen mit diesen Seifen oder als Ersatzmittel
für Seifen können auch die bekannten Alkenylbernsteinsäuresalze eingesetzt werden.
[0053] Die anionischen Tenside (und Seifen) können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder
Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin,
vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium- oder
Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
Die anionischen Tenside sind in den erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsmitteln
bzw. werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren vorzugsweise in Mengen von 1 bis 30
Gew.-% und insbesondere in Mengen von 5 bis 25 Gew.-% enthalten bzw. eingesetzt.
[0054] Neben den anionischen Tensiden und zwitterionischen und amphoteren Tensiden sind
vor allem nichtionische Tenside bevorzugt.
[0055] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise alkoxylierte, vorteilhafterweise ethoxylierte,
insbesondere primäre Alkohole mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich
1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO) pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest
linear oder bevorzugt in 2-Stellung methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte
Reste im Gemisch enthalten kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen.
[0056] Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen
Ursprungs mit 12 bis 18 C-Atomen, z. B. aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol,
und durchschnittlich 2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten
Alkoholen gehören beispielsweise C
12-C
14-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, C
9-C
11-Alkohole mit 7 EO, C
13-C
15-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C
12-C
18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus C
12-C
14-Alkohol mit 3 EO und C
12-C
18-Alkohol mit 7 EO. Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte
dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können - wie
oben beschrieben - auch Fettalkohole mit mehr als 12 EO eingesetzt werden. Beispiele
hierfür sind (Talg-)Fettalkohole mit 14 EO, 16 EO, 20 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO.
[0057] Zu den nichtionischen Tensiden zählen auch Alkylglykoside der allgemeinen Formel
RO(G)x, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten, insbesondere
in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis
18 C-Atomen bedeutet und G für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise
für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die Verteilung von Monoglykosiden
und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl - die als analytisch zu bestimmende
Größe auch gebrochene Werte annehmen kann - zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt
x bei 1,2 bis 1,4.
[0058] Ebenfalls geeignet sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (V), in der R
19CO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R
20 für Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und Z für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht:
[0059] Vorzugsweise leiten sich die Polyhydroxyfettsäureamide von reduzierenden Zuckern
mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der Glucose ab. Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide
gehören auch Verbindungen der Formel (VI),
in der R
21 für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlenstoffatomen,
R
22 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylenrest oder einen Arylenrest
mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R
23 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder
einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C
1-C
4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind, und Z für einen linearen Polyhydroxyalkylrest,
dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte,
vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes steht. Z wird
auch hier vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines Zuckers wie Glucose, Fructose,
Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose erhalten. Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxy-substituierten
Verbindungen können dann beispielsweise nach der Lehre der internationalen Patentanmeldung
WO 95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator
in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
[0060] Eine weitere Klasse bevorzugt eingesetzter nichtionischer Tenside, die entweder als
alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen Tensiden,
insbesondere zusammen mit alkoxylierten Fettalkoholen und/oder Alkylglykosiden, eingesetzt
werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte und propoxylierte
Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkylkette,
insbesondere Fettsäuremethylester, wie sie beispielsweise in der japanischen Patentanmeldung
JP 58/217598 beschrieben sind oder die vorzugsweise nach dem in der internationalen Patentanmeldung
WO-A-90/13533 beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Als Niotenside sind C
12-C
18-Fettsäuremethylester mit durchschnittlich 3 bis 15 EO, insbesondere mit durchschnittlich
5 bis 12 EO bevorzugt, während als Bindemittel - wie oben beschrieben - vor allem
höher ethoxylierte Fettsäuremethylester vorteilhaft sind. Insbesondere C
12-C
18- Fettsäuremethylester mit 10 bis 12 EO können sowohl als Tenside als auch als Bindemittel
eingesetzt werden.
[0061] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als
die der ethoxylierten Fettalkohole, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
[0062] Als weitere Tenside kommen sogenannte Gemini-Tenside in Betracht. Hierunter werden
im allgemeinen solche Verbindungen verstanden, die zwei hydrophile Gruppen und zwei
hydrophobe Gruppen pro Molekül besitzen. Diese Gruppen sind in der Regel durch einen
sogenannten "Spacer" voneinander getrennt. Dieser Spacer ist in der Regel eine Kohlenstoffkette,
die lang genug sein sollte, dass die hydrophilen Gruppen einen ausreichenden Abstand
haben, damit sie unabhängig voneinander agieren können.
[0063] Derartige Tenside zeichnen sich im allgemeinen durch eine ungewöhnlich geringe kritische
Micellkonzentration und die Fähigkeit, die Oberflächenspannung des Wassers stark zu
reduzieren, aus. In Ausnahmefällen werden jedoch unter dem Ausdruck Gemini-Tenside
nicht nur dimere, sondern auch trimere Tenside verstanden.
[0064] Geeignete Gemini-Tenside sind beispielsweise sulfatierte Hydroxymischether gemäss
der deutschen Patentanmeldung
DE-A-43 21 022 oder Dimeralkohol-bis- und Trimeralkoholtrissulfate und -ethersulfate gemäss der
deutschen Patentanmeldung
DE-A-195 03 061. Endgruppenverschlossene dimere und trimere Mischether gemäss der deutschen Patentanmeldung
DE-A-195 13 391 zeichnen sich insbesondere durch ihre Bi- und Multifunktionalität aus. So besitzen
die genannten endgruppenverschlossenen Tenside gute Netzeigenschaften und sind dabei
schaumarm, so dass sie sich insbesondere für den Einsatz in maschinellen Wasch- oder
Reinigungsverfahren eignen.
[0065] Eingesetzt werden können aber auch Gemini-Polyhydroxyfettsäureamide oder Poly-Polyhydroxyfettsäureamide,
wie sie in den internationalen Patentanmeldungen
WO-A-95/19953,
WO-A-95119954 und
WO95-A-/19955 beschrieben werden.
[0066] Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H
2O
2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat, das Natriumperboratmonohydrat
und das Natriumpercarbonat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind
beispielsweise Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H
2O
2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure,
Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandisäure. Wie bereits weiter oben ausgeführt
wird in einer bevorzugten Ausführungsform Natriumpercarbonat als Bleichmittel eingesetzt.
[0067] Zu den sonstigen Waschmittelbestandteilen zählen Vergrauungsinhibitoren (Schmutzträger),
Schauminhibitoren, Bleichaktivatoren, optische Aufheller, Enzyme, textilweichmachende
Stoffe, Farb- und Duftstoffe sowie Neutralsalze wie Sulfate und Chloride in Form ihrer
Natrium- oder Kaliumsalze.
[0068] Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische
Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen,
und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet
sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls
substituierte Benzoylgruppen tragen.
[0069] Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin
(TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin
(DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide,
insbesondere N- Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere
n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride,
insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin,
Ethylenglykoldiacetat, 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran und die aus den deutschen Patentanmeldungen
DE-A-196 16 693 und
DE-A-196 16 767 bekannten Enolester sowie acetyliertes Sorbitol und Mannitol beziehungsweise deren
in der europäischen Patentanmeldung
EP-A-0 525 239 beschriebene Mischungen (SORMAN), acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglukose
(PAG), Pentaacetylfruktose, Tetraacetylxylose und Octaacetyllactose sowie acetyliertes,
gegebenenfalls N-alkyliertes Glucamin und Gluconolacton, und/oder N-acylierte Lactame,
beispielsweise N-Benzoylcaprolactam, die aus den internationalen Patentanmeldungen
WO-A-94/27970,
WO-A-94/28102,
WO-A-94/28103,
WO-A-95/00626,
WO- A-95/14759 und
WO-A-95/17498 bekannt sind. Die aus der deutschen Patentanmeldung
DE-A-196 16 769 bekannten hydrophil substituierten Acylacetale und die in der deutschen Patentanmeldung
DE-A-196 16 770 sowie der internationalen Patentanmeldung
WO-A- 95/14075 beschriebenen Acyllactame werden ebenfalls bevorzugt eingesetzt. Auch die aus der
deutschen Patentanmeldung
DE-A-44 43 177 bekannten Kombinationen konventioneller Bleichaktivatoren können eingesetzt werden.
Derartige Bleichaktivatoren sind im üblichen Mengenbereich, vorzugsweise in Mengen
von 1 Gew.-% bis 10 Gew.-%, insbesondere 2 Gew.-% bis 8 Gew.-%, bezogen auf das gesamte
Wasch- und/oder Reinigungsmittel, enthalten.
[0070] Beim Einsatz in maschinellen Waschverfahren kann es von Vorteil sein, den Wasch-
und/oder Reinigungsmitteln übliche Schauminhibitoren zuzusetzen. Als Schauminhibitoren
eignen sich beispielsweise Seifen natürlicher oder synthetischer Herkunft, die einen
hohen Anteil an C
18-C
24-Fettsäuren aufweisen. Geeignete nichttensidartige Schauminhibitoren sind beispielsweise
Organopolysiloxane und deren Gemische mit mikrofeiner, ggf. silanierter Kieselsäure
sowie Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter
Kieselsäure oder Bistearylethylendiamid. Mit Vorteilen werden auch Gemische aus verschiedenen
Schauminhibitoren verwendet, z. B. solche aus Silikonen, Paraffinen oder Wachsen.
Vorzugsweise sind die Schauminhibitoren, insbesondere Silikon- und/oder Paraffin-haltige
Schauminhibitoren, an eine granulare, in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Trägersubstanz
gebunden.
[0071] Insbesondere sind dabei Mischungen aus Paraffinen und Bistearylethylendiamiden bevorzugt.
[0072] Als Enzyme kommen insbesondere solche aus der Klasse der Hydrolasen, wie der Proteasen,
Lipasen bzw. lipolytisch wirkenden Enzyme, Amylasen, Cellulasen bzw. deren Gemische
in Frage. Auch Oxireduktasen sind geeignet.
[0073] Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis,
Bacillus licheniformis, Streptomyces griseus und Humicola insolens gewonnene enzymatische
Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen,
die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise
aus Protease und Amylase oder Protease und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen
oder Protease und Cellulase oder aus Cellulase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden
Enzymen oder aus Protease, Amylase und Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen oder
Protease, Lipase bzw. lipolytisch wirkenden Enzymen und Cellulase, insbesondere jedoch
Protease- und/oder Lipase-haltige Mischungen bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden
Enzymen von besonderem Interesse. Beispiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme
sind die bekannten Cutinasen. Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen
Fällen als geeignet erwiesen. Zu den geeigneten Amylasen zählen insbesondere alpha
-Amylasen, Iso-Amylasen, Pullulanasen und Pektinasen. Als Cellulasen werden vorzugsweise
Cellobiohydrolasen, Endoglucanasen und beta -Glucosidasen, die auch Cellobiasen genannt
werden, bzw. Mischungen aus diesen eingesetzt. Da sich die verschiedenen Cellulase-Typen
durch ihre CMCase- und Avicelase-Aktivitäten unterscheiden, können durch gezielte
Mischungen der Cellulasen die gewünschten Aktivitäten eingestellt werden.
[0074] Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet
sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil der Enzyme, Enzymmischungen
oder Enzymgranulate kann beispielsweise etwa 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1 bis
etwa 2 Gew.-% betragen.
[0075] Zusätzlich zu Phosphonaten können die Wasch- und/oder Reinigungsmittel noch weitere
Enzymstabilisatoren enthalten. Beispielsweise können 0,5 bis 1 Gew.-% Natriumformiat
eingesetzt werden. Möglich ist auch der Einsatz von Proteasen, die mit löslichen Calciumsalzen
und einem Calciumgehalt von vorzugsweise etwa 1,2 Gew.-%, bezogen auf das Enzym, stabilisiert
sind. Ausser Calciumsalzen dienen auch Magnesiumsalze als Stabilisatoren. Besonders
vorteilhaft ist jedoch der Einsatz von Borverbindungen, beispielsweise von Borsäure,
Boroxid, Borax und anderen Alkalimetallboraten wie den Salzen der Orthoborsäure (H
3BO
3), der Metaborsäure (HBO2) und der Pyroborsäure (Tetraborsäure H
2B
4O
7).
[0076] Vergrauungsinhibitoren haben die Aufgabe, den von der Faser abgelösten Schmutz in
der Flotte suspendiert zu halten und so das Wiederaufziehen des Schmutzes zu verhindern.
Hierzu sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise
die wasserlöslichen Salze polymerer Carbonsäuren, Leim, Gelatine, Salze von Ethercarbonsäuren
oder Ethersulfonsäuren der Stärke oder der Cellulose oder Salze von sauren Schwefelsäureestern
der Cellulose oder der Stärke. Auch wasserlösliche, saure Gruppen enthaltende Polyamide
sind für diesen Zweck geeignet. Weiterhin lassen sich lösliche Stärkepräparate und
andere als die obengenannten Stärkeprodukte verwenden, z. B. abgebaute Stärke, Aldehydstärken
usw. Auch Polyvinylpyrrolidon ist brauchbar. Bevorzugt werden jedoch Celluloseether,
wie Carboxymethylcellulose (Na-Salz), Methylcellulose, Hydroxyalkylcellulose und Mischether,
wie Methylhydroxyethylcellulose, Methylhydroxypropylcellulose, Methylcarboxymethylcellulose
und deren Gemische, sowie Polyvinylpyrrolidon beispielsweise in Mengen von 0,1 bis
5 Gew.-%, bezogen auf die Wasch- und/oder Reinigungsmittel, eingesetzt.
[0077] Die Wasch- und/oder Reinigungsmittel können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure
bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z. B. Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-
1,3,5-triazinyl-6-amino)stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen,
die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe,
eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können Aufheller
vom Typ der substituierten Diphenylstyryle anwesend sein, z. B. die Alkalisalze des
4,4'-Bis(2-sulfostyryl)-diphenyls, 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyls, oder
4-(4- Chlorstyryl)-4'-(2-sulfostyryl)-diphenyls. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller
können verwendet werden.
[0078] Die erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsmittel können beliebige Schüttgewichte
aufweisen. Dabei reicht die Palette der möglichen Schüttgewichte von niedrigen Schüttgewichten
unter 600 g/l, beispielsweise 300 g/l, über den Bereich mittlerer Schüttgewichte von
600 bis 750 g/l bis zum Bereich hoher Schüttgewichte von mindestens 750 g/l. In einer
bevorzugten Variante der erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsmittel mit hohen
Schüttgewichten liegt das Schüttgewicht jedoch sogar oberhalb von 800 g/l, wobei Schüttgewichte
oberhalb 850 g/l besonders vorteilhaft sein können. Bei derartigen Superkompaktaten
kommen die Vorteile des löslichen Buildersystems besonders zum Tragen, da derartige
kompakte Wasch- und/oder Reinigungsmittel besondere Anforderungen an die Inhaltsstoffe
stellen, um gut dispergierbar zu sein.
[0079] Zur Herstellung solcher Wasch- und/oder Reinigungsmittel sind beliebige, aus dem
Stand der Technik bekannte Verfahren, geeignet.
[0080] Bevorzugt werden die Wasch- und/oder Reinigungsmittel dadurch hergestellt, dass verschiedene
teilchenförmige Komponenten, die Wasch- und/oder Reinigungsmittelinhaltsstoffe enthalten
und zusammen mindestens 60 Gew.-% des gesamten Wasch- und/oder Reinigungsmittels bilden,
miteinander vermischt werden.
[0081] Insbesondere kann es bevorzugt sein, dass die sauer wirkende Komponente dem Wasch-
oder Reinigungsmittel nachträglich zugemischt wird, wobei die sauer wirkende Komponente
entweder alleine oder in Form von Compounds mit anderen, vorzugsweise neutral reagierenden,
Wasch- oder Reinigungsmittelinhaltsstoffen zugemischt wird.
[0082] Dabei können die teilchenförmigen Komponenten durch Sprühtrocknung, einfaches Mischen
oder komplexe Granulationsverfahren, beispielsweise Wirbelschichtgranulation, hergestellt
werden. Bevorzugt ist dabei insbesondere, dass mindestens eine tensidhaltige Komponente
durch Wirbelschichtgranulation hergestellt wird.
[0083] Weiter kann es insbesondere bevorzugt sein, wenn wässrige Zubereitungen des Alkalisilicats
und des Alkalicarbonats gemeinsam mit anderen Wasch- und/oder Reinigungsmittelinhaltsstoffen
in einer Trockeneinrichtung versprüht werden, wobei gleichzeitig mit der Trocknung
eine Granulation stattfinden kann.
[0084] Bei der Trockeneinrichtung, in welche die wässrige Zubereitung versprüht wird, kann
es sich um beliebige Trockenapparaturen handeln.
[0085] In einer bevorzugten Verfahrensführung wird die Trocknung als Sprühtrocknung in einem
Trockenturm durchgeführt. Dabei werden die wässrigen Zubereitungen in bekannter Weise
einem Trocknungsgasstrom in feinverteilter Form ausgesetzt. Die Sprühtrocknung kann
auch mit überhitztem Wasserdampf durchgeführt werden.
[0086] In einer anderen, insbesondere wenn Wasch- und/oder Reinigungsmittel hoher Schüttdichte
erhalten werden sollen, bevorzugten Variante werden die Gemische anschliessend einem
Kompaktierungsschritt unterworfen, wobei weitere Inhaltsstoffe den Wasch- und/oder
Reinigungsmitteln erst nach dem Kompaktierungsschritt zugemischt werden.
[0087] Die Kompaktierung der Inhaltsstoffe findet in einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung in einem Pressagglomerationsverfahren statt. Der Pressagglomerationsvorgang,
dem das feste Vorgemisch (getrocknetes Basiswaschmittel) unterworfen wird, kann dabei
in verschiedenen Apparaten realisiert werden. Je nach dem Typ des verwendeten Agglomerators
werden unterschiedliche Pressagglomerationsverfahren unterschieden. Die vier häufigsten
und im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugten Pressagglomerationsverfahren
sind dabei die Extrusion, das Walzenpressen bzw. -kompaktieren, das Lochpressen (Pelletieren)
und das Tablettieren, so dass im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugte Pressagglomerationsvorgänge
Extrusions-, Walzenkompaktierungs- , Pelletierungs- oder Tablettierungsvorgänge sind.
[0088] Allen genannten bevorzugten Kompaktierungsverfahren ist gemeinsam, dass das Vorgemisch
unter Druck verdichtet und plastifiziert wird und die einzelnen Partikel unter Verringerung
der Porosität aneinandergedrückt werden und aneinander haften. Bei allen Verfahren
(bei der Tablettierung mit Einschränkungen) lassen sich die Werkzeuge dabei auf höhere
Temperaturen aufheizen oder zur Abführung der durch Scherkräfte entstehenden Wärme
kühlen. In allen Verfahren kann als Hilfsmittel zur Verdichtung ein Bindemittel eingesetzt
werden.
[0089] Bezüglich dieser Verfahren wird an dieser Stelle explizit auf die Inhalte der europäischen
Patente
EP 0 486 592 B1 A1 sowie
EP 0 931 137 B1 verwiesen.
[0090] Einen weiteren Gegenstand der Erfindung stellt die Verwendung eines erfindungsgemäßen
im wesentlichen Aluminosilicat-freien löslichen Buildersystems bzw. die Verwendung
eines erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsmittels zur Inkrustationsinhibition
dar.
[0091] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bezieht sich diese Verwendung
zur Inkrustationsinhibition auf zumindest anteilsweise hydrophobe oder hydrophobierte
Substratoberflächen, vorzugsweise Textilien, insbesondere im Rahmen eines maschinellen
Textilwaschprozesses.
[0092] Unter hydrophoben Substratoberflächen sind alle solchen Oberflächen zu verstehen,
die im wesentlichen hydrophob sind, beispielsweise viele Kunststoffoberflächen, somit
auch viele Kunstfasergewebe bzw. Gewebe, die zumindest anteilsweise Kunstfasern enthalten.
Als Hydrophobie bezeichnet man die konstitutionelle Eigenschaft eines Moleküls oder
einer Molekül-Gruppe, sich gegenüber Wasser exophil zu verhalten, d.h. sie zeigen
die Tendenz, in Wasser nicht einzudringen oder die Tendenz, die wässrige Phase zu
verlassen. Die Hydrophobie ist beispielsweise an aromatische Gruppen oder an Kohlenwasserstoff-Ketten
geknüpft. Hydrophobe Subtratoberflächen sind also im wesentlichen wasserabstoßend.
Bei diesen hydrophobe Subtratoberflächen handelt es sich insbesondere um hydrophobierte
Textilien oder um Kunststoffoberflächen, z. B. bestehend aus Gummi, Polycarbonat oder
Polypropylen oder ähnlichen Materialien.
[0093] Hydrophobierte Textilien lassen sich beispielsweise durch eine wasserabweisende Imprägnierung
von textilen Substraten erhalten. Die dazu verwendeten Hydrophobiermittel überziehen
das textile Substrat beispielsweise mit einer dünnen Schicht, die z. B. relativ viele
wasserabstoßende, hydrophobe Gruppen aufweist. Solche Gruppen sind z. B. u. a. längere
Alkyl-Ketten oder Siloxan-Gruppen. Geeignete Hydrophobiermittel sind beispielsweise
Silicone, Alkylalkoxysilane. Ebenfalls geeignete Hydrophobiermittel für Substratoberflächen
sind z.B. Paraffine, Wachse und/oder Metallseifen beispielsweise mit Zusätzen an Aluminium-
od. Zirconium-Salzen, quartäre Ammonium-Verbindungen mit langkettigen Alkyl-Resten,
Harnstoff-Derivate, Fettsäure-modifizierte Melaminharze, Chrom-Komplexsalze, Silicone,
Zinn-organische. Verbindungen und Glutardialdehyd. Mit solchen oder anderen Hydrophobiermitteln
lassen sich harte oder weiche Substrate bzw. Substratoberflächen, beispielsweise textiles
Gewebe, hydrophobieren. Die Hydrophobierung kann auch mit Tetrachlorethen-löslichen
Zusätzen, wie sie in "Chemischen Reinigungen" Verwendung finden, erfolgen. Es lassen
sich auch perfluorierte Verbindungen zur Hydrophobierung heranziehen.
[0094] Textilien lassen sich natürlich auch durch eine Beschichtung mit Kunststoffen oder
Kautschuken hydrophob machen. Ebenso können Textilien per se hydrophob sein, je nachdem
welche Fasergattungen zu ihrer Herstellung überwiegend verwendet wurden.
[0095] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform stellt die Verwendung eines erfindungsgemäßen
im wesentlichen Aluminosilicat-freien löslichen Buildersystems bzw. die Verwendung
eines erfindungsgemäßen Wasch- und/oder Reinigungsmittels zur Erhöhung des Weißgrades
und/oder der Farbbrillanz des Waschgutes, insbesondere von zumindest anteilsweise
hydrophoben oder hydrophobierten Textilien, bei der Textilwäsche dar.
Beispiel:
[0096] Es wurden Waschversuche mit verschiedenen Textilien bzw. verschiedenen Gewebearten
durchgeführt, wobei zwei Waschmittelrezepturen A und B zum Einsatz gelangten, wobei
B ein erfindungsgemäßes Waschmittel war, welches ein erfindungsgemäßes Buildersystem
beinhaltete. Rezeptur A diente dem Vergleich und unterschied sich von B im wesentlichen
nur insoweit, daß es kein kationisches Tensid enthielt.
|
Waschmittelrezeptur A |
Waschmittelrezeptur B |
Bestandteile: |
(alle Angaben in Gew.-%) |
Alkylbenzolsulfonat (Natriumsalz) |
12 |
12 |
Alkyldimethylhydroxyethylammoniumchlorid |
-- |
1 |
Carboxymethylcellulose |
1 |
1 |
Enzyme |
1 |
1 |
Niotensid |
3 |
3 |
(1-Hydroxyethyliden)bisphosphonat |
1 |
1 |
Zitronensäure |
1 |
1 |
Natriumcarbonat |
25 |
25 |
Natriumpercabonat |
13 |
13 |
Natriumsilicat |
5 |
5 |
Natriumsulfat |
27 |
26 |
Polyacrylat |
3 |
3 |
Entschäumer |
2 |
2 |
N,N,N',N'-Tetraacetylethylendiamin |
3 |
3 |
Wasser |
3 |
3 |
Summe |
100 |
100 |
Natriumsilicat: amorphes Natriumsilicat mit Na
2O:SiO
2 = 2,4
Polyacrylat: Norasol LMW 45N
®; Polyacrylsäure, Natriumsalz; M = 4500 g/mol; Handelprodukt der Fa. NorsoHaas
Bedingungen der Waschversuche:
Waschtemperatur: 60°C, Waschmaschinentyp: Miele Novotronic W135, Waschprogramm: Koch/Buntwäsche.
Als Testgewebe wurde a) WFK (Standardbaumwollgewebe), b) H-FT-B (Baumwollfrottee),
c) Noblesse (hydrophob ausgerüstete Baumwolle) und d) Viskose eingesetzt.
Ergebnis:
[0097] Es wurde festgestellt, daß die Inkrustationen (vgl. Tabelle 1), vorzugsweise auf
hydrophobierten Textilien, bei Gebrauch des erfindungsgemäßen Waschmittels B, welches
das erfindungsgemäße lösliche Buildersystem beinhaltete, deutlich reduziert waren,
ebenso war vorzugsweise auf diesen Textilien der Weißgrad verbessert (vgl. Tabelle
2).
[0098] Die Inkrustation wurden jeweils nach der 25. Wäsche durch Veraschung bestimmt. In
unten stehender Tabelle 1 ist für jede Gewebeart die Aschemenge in Gew.-% angegeben.
Wenn das Waschmittel ein erfindungsgemäßes lösliches Buildersystem enthalten hat,
wie im erfindungsgemäßen Fall, Rezeptur B, dann ergaben sich bei der Textilwäsche
aller vier Gewebearten durchweg Vorteile bezüglich Inkrustierung im Vergleich zu den
Resultaten, die man mit dem Vergleichswaschmittel A, Rezeptur A erhielt, wie sich
im jeweils geringeren Ascheanteil manifestiert.
Besonders signifikant war die Aschereduktion bei der hydrophob ausgerüsteten Baumwolle
(Noblesse) sowie bei der Viskose. Bei beiden Gewebearten wurde eine Aschereduktion
um jeweils über 40 % erreicht.
Tabelle 1: Veraschunq:
|
Zahlenwerte: Asche (Gew.-%) |
|
WFK |
H-FT-B |
Noblesse |
Viskose |
Waschmittelrezeptur A |
3,65 |
4,44 |
7,73 |
2,51 |
Waschmittelrezeptur b |
2,92 |
3,7 |
4,48 |
1,42 |
[0099] In den Versuchen zeigte sich also, daß die Ablagerungsneigung auf Textilien, insbesondere
auch auf hydrophobierten Textilien, bei Gebrauch von Waschmitteln, welche das erfindungsgemäße
lösliche Buildersystem beinhalteten, deutlich reduziert war.
[0100] Ebenso war vorzugsweise bei den Textilien der Weißgrad verbessert, wenn ein erfindungsgemäßes
Waschmittel (Rezeptur B) und damit Buildersystem zur Anwendung gelangte. Dies wird
in Tabelle 2 durch die durchweg höheren Zahlenwerte für den Tristimuluswert Y dokumentiert,
der jeweils nach der 25. Wäsche bestimmt wurde.
Tabelle 2: Vergrauung
Zahlenwerte: Tristimuluswert Y (International Electrotechnical Commission) |
|
WFK |
H-FT-B |
Noblesse |
Viskose |
Waschmittelrezeptur A |
80,5 |
77,5 |
84 |
85,7 |
Waschmittelrezeptur b |
82,2 |
83,3 |
85,7 |
87,5 |