[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Speisesystem insbesondere zum Empfang von
über Satellit ausgestrahlten Fernseh- und/oder Rundfunkprogrammen nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Speisesysteme werden üblicherweise zum Empfang von über geostationären Satelliten
ausgestrahlten Fernseh- und Hörfunkprogrammen benutzt. Dabei können bei derartigen
Speisesystemen analog oder digital ausgestrahlte Programme empfangen werden.
[0003] Ein entsprechendes Speisesystem ist üblicherweise im Brennpunkt oder im Bereich des
Brennpunktes einer Parabolantenne angeordnet und umfasst einen Hohlleiter, in den
zumindest ein Koppelstift zum Empfang von in einer Polarisationsebene ausgestrahlten
elektromagnetischen Wellen ragt. Über diesen Koppelstift kann die elektromagnetische
Welle ausgekoppelt werden und einem nachgeschalteten Konverter (LNB) zugeführt werden,
in dem eine entsprechende Aufbereitung zur Frequenzumsetzung der Satelliten-Empfangssignale
erfolgt. Das verstärkte, gefilterte und in der Frequenz umgesetzte Signal wird bei
aus dem Stand der Technik bekannten Speisesystemen über einen Koaxialausgang ausgegeben,
der in dem Konvertergehäuse vorgesehen ist. Über ein Koaxialkabel wird das Satellitensignal
zu einem oder zu mehreren Endgeräten (beispielsweise ein Fernsehgerät mit Antennenanschluss)
verteilt.
[0004] Damit nicht lediglich nur ein Signal für Endgeräte durch das Speisesystem zur Verfügung
gestellt wird, sind aus dem Stand der Technik Speisesysteme bekannt, die einen Orthomode-Transducer
umfassen, der auch als Orthomodenkoppler oder als Polarisationsweiche bezeichnet wird.
Ein Orthomoden-Transducer weist empfangsseitig ein Horn, beispielsweise ein Rillenhorn
auf, das in einen Hohlleiter übergeht. In den Hohlleiter ragen zwei zueinander versetzt
angeordnete Koppelstifte, wobei ein erster Koppelstift zum Empfang von in einer ersten
Polarisationsebene ausgestrahlten elektromagnetischen Wellen vorgesehen ist, und wobei
ein zweiter Koppelstift zum Empfang von in einer zur ersten Polarisationsebene senkrecht
stehenden zweiten Polarisationsebene ausgestrahlten elektromagnetischen Wellen vorgesehen
ist. Die jeweiligen Satelliten-Empfangssignale werden durch einen nachgeschalteten
Konverter separat aufbereitet und mittels zwei separater Koaxialausgänge ausgegeben,
so dass zwei separate Fernseh- und/oder Rundfunkprogramme über zwei Koaxialkabel an
Endgeräte verteilt werden können.
[0005] Einige Rundfunksatelliten strahlen Fernseh- und/oder Rundfunksignale breitbandig
in einem Frequenzbereich von 10,7 GHZ bis 12,75 GHz aus, so dass das Satellitensignal
folglich eine Bandbreite von 2,05 GHz aufweist. Moderne Speisesysteme können diese
breitbandigen Satellitensignale verarbeiten, jedoch müssen in dem Konverter die Signale
mittels entsprechender Splitter und Bandpässe in ein sogenanntes Lowband (niederfrequentes
Band) im Frequenzbereich von 10,7 GHz bis 11,7 GHz und ein Highband (hochfrequentes
Band) im Frequenzbereich von 11,7 GHz bis 12,75 GHz aufgespalten werden, damit die
aufbereiteten Signale über Koaxialausgänge und Koaxialkabel an Endgeräte verteilt
werden können. Denn die über ein Koaxialkabel übertragbare maximale Frequenz eines
Signals kann lediglich deutlich weniger als 3 GHz betragen.
[0006] Bei einem Speisesystem mit Orthomoden-Transducer und Aufspaltung in Lowband und Highband
können vier separate Fernseh- und/oder Rundfunkprogramme über vier Datensignalausgangsschnittstellen
in Form von vier Koaxialausgängen verteilt werden (horizontal polarisiertes Lowband,
vertikal polarisiertes Lowband, horizontal polarisiertes Highband, vertikal polarisiertes
Highband). Ein entsprechendes Speisesystem weist dafür zwei Hochfrequenzverstärker,
zwei Splitter, vier Eingangsbandpässe, vier Mischer, zwei Lokaloszillatoren, vier
Ausgangsbandpässe und vier Zwischenfrequenzverstärker auf. Diese elektrischen Bauteile
nehmen jeweils elektrische Energie auf und weisen folglich jeweils eine Wärmeentwicklung
auf.
[0007] Die
DE 43 35 616 A1 offenbart ein gattungsbildendes Speisesystem. In dem Speisesystem wird in zumindest
einem Konverterzweig das empfangene Frequenzband frequenzselektiv in zwei Frequenzzweige
aufgespalten, wobei ein Lokaloszillator in dem einen Frequenzband eine Lokaloszillatorfrequenz
aufweist, die unterhalb des in diesem Frequenzzweiges in die Zwischenfrequenz-Ebene
konvertierten Frequenzbandes liegt, und wobei die Gesamtoszillator-Frequenz in dem
zweiten Frequenzzweig oberhalb der untersten Frequenz des in diesem Frequenzzweig
in die Zwischenfrequenz-Ebene konvertierten Frequenzbandes liegt.
[0008] Die
US 2002/0154055 A1 beschreibt ein Satelliten-Empfangssystem, das einen oder mehrere Low-Noise-Blockkonverter
(LNB) aufweist, deren Ausgänge mit einem lokalen Netzwerk (LAN) verbunden sind, wobei
eine zwischen LNB und LAN angeordnete Schnittstelle mit einem Empfänger die RF-Ausgangssignale
der LNBs in digitale Basisbandinformationen umwandelt. Diese Basisbandinformationen
werden in der Schnittstelle gefiltert, komprimiert und verschlüsselt, bevor sie als
Multiplex-Signal in das LAN und weiter an die angeschlossenen Endgeräte gesendet werden.
[0009] Die Außenabmessungen eines Speisesystems samt Konvertergehäuse sollten so gering
wie möglich sein, damit das Gewicht des Speisesystems als auch die Windlast durch
das Speisesystem so gering wie möglich gehalten werden. Weiterhin ist aus Design-Gründen
ein kompaktes Konvertergehäuse wünschenswert. Aufgrund der notwendigen Kompaktheit
des Speisesystems und des Konvertergehäuses kann die durch die elektrischen Bauteile
erzeugte Wärme nur noch schwer abgeleitet werden. Zusätzliche elektrische Bauteile
innerhalb des Konvertergehäuses sind somit nur noch schwer zu realisieren.
[0010] Moderne Endgeräte, so wie beispielsweise moderne Flachbildschirme sind internetfähig,
können also Informationen und Inhalte direkt aus dem Internet empfangen und verarbeiten.
Entsprechende Flachbildschirme weisen dafür eine LAN-Schnittstelle beispielsweise
in Form eines Ethernet-Anschlusses oder eine Antenne zum Empfang von WLAN-Signalen
auf. Zusätzlich weisen entsprechenden Flachbildschirme einen koaxialen Antennenanschluss
zum Empfangen von Fernsehsignalen auf.
[0011] Endgeräte wie Smartphones, Laptops oder Tablets (tragbare Computer mit berührungsempfindlichen
Bildschirm) weisen üblicherweise keinen Antennenanschluss auf, so dass zum Darstellen
von Fernsehprogrammen ein separater sogenannter IP-Adapter verwendet werden muss,
der Fernsehsignale konvertiert und IP-verkapselt (IP = Internetprotokoll), so dass
die so IP-verkapselten Daten auf den Endgeräten dargestellt werden können.
[0012] In vielen Haushalten liegt bereits ein Ethernet mit einem zentralen Router vor, da
z.B. mehr als ein Rechner an DSL (engl.: Digital Subscriber Line) angeschlossen werden
soll, oder weil z.B. ein zentraler Drucker für eine Vielzahl von Rechnern vorhanden
ist. Sowohl das Koaxialnetz zum Verteilen der Fernseh- und/oder Rundfunkprogramme
als auch das Ethernet sind üblicherweise als sogenannte Sternnetze realisiert, so
dass diese quasi übereinander liegen und parallel zueinander existieren. Ein internetfähiger
Flachbildschirm ist somit über den Antennenanschluss mit dem Koaxialnetz zum Darstellen
von Fersehprogrammen und über den Ethernetanschluss mit dem Ethernet zum Wiedergegeben
von Internetinhalten verbunden.
[0013] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Speisesystem
bereitzustellen, das einen verminderten Energieverbrauch und eine verminderte Wärmeentwicklung
und eine verminderte Anzahl von Datensignalausgangsschnittstellen aufweist.
[0014] Diese Aufgabe wird durch ein Speisesystem mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 der
vorliegenden Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0015] Im genaueren weisen ein Eingangsbandpass und ein Ausgangsbandpass des erfindungsgemäßen
Speisesystems Durchlassbandbreiten auf, die mindestens 70% der Satellitensignalbandbreite
aufweist. Bei einer Satellitensignalbandbreite von 2,05 GHz beträgt die Durchlassbandbreite
des Eingangsbandpasses und des Ausgangsbandpasses folglich zumindest 1,435 GHz. Das
erfindungsgemäße Speisesystem umfasst ferner einen im Gehäuse des Speisesystems angeordneten
und über eine Signalleitung mit einem Zwischenfrequenzverstärker verbundenen Breitbandtuner,
der das vom Zwischenfrequenzverstärker ausgegebene Zwischenfrequenzsignal eines Transponders
in ein Basisbandsignal konvertiert und I- und Q-Signale erzeugt, die jeweils die halbe
Bandbreite wie die Durchlassbandbreite des Eingangs- und Ausgangsbandpasses aufweisen.
Das erfindungsgemäße Speisesystem umfasst ferner einen im Gehäuse des Speisesystems
angeordneten und über die Signalleitung mit dem Breitbandtuner verbundenen Demodulator,
der dazu ausgebildet ist, das Basisbandsignal zu demodulieren und ein Datensignal
zu erzeugen. Ferner umfasst das erfindungsgemäße Speisesystem eine Ethernet-Schnittstelle,
die in dem Gehäuse angeordnet und über die Signalleitung mit dem Demodulator verbunden
ist. Über die Ethernet-Schnittstelle können die Datensignale ausgegeben werden.
[0016] Aufgrund der erhöhten Durchlassbandbreite des Eingangsbandpasses und des Ausgangsbandpasses
muss ein breitbandiges Satellitensignal, das beispielsweise eine Bandbreite von 2,05
GHz aufweist, durch den Konverter nicht mittels eines Splitters in ein Lowband und
ein Highband aufgespalten werden. Somit liegt bei der Signalverarbeitung durch den
Konverter stets ein Breitbandsignal vor. Aufgrund der Konvertierung des breitbandigen
Zwischenfrequenzsignals in ein Basisbandsignal durch den Breitbandtuner und anschließender
Demodulierung des Basisbandsignals in ein Datensignal durch den Demodulator kann das
so erzeugte Datensignal über die einzige Ethernet-Schnittstelle ausgegeben werden.
Das erfindungsgemäße Speisesystem ist folglich nicht mehr auf die bandbreitenbegrenzte
Signalausgabe über eine oder über mehrere Koaxialschnittstellen angewiesen.
[0017] Mittels des erfindungsgemäßen Speisesystems können im Vergleich zu einem aus dem
Stand der Technik bekannten Speisesystem ein Eingangsbandpass, ein Mischer, ein Lokaloszillator,
ein Ausgangsbandpass und ein Zwischenfrequenzverstärker eingespart werden. Folglich
weist das erfindungsgemäße Speisesystem einen verminderten Energieverbrauch und eine
verminderte Wärmeerzeugung auf. Weiterhin kann der frei werdende Bauraum im Konvertergehäuse
für den Breitbandtuner und den Demodulator verwendet werden. Aufgrund des verminderten
Energieverbrauchs des erfindungsgemäßen Speisesystems kann dieses über die Ethernet-Schnittstelle
mit elektrischer Energie versorgt werden.
[0018] Da die Datensignale über die Ethernet-Schnittstelle ausgegeben werden, ist zum Übertragen
von über Satellit ausgestrahlten Fernseh- und/oder Rundfunkprogrammen kein Koaxialnetz
mehr notwendig. Die Fernseh- und/oder Rundfunkprogramme werden über das Ethernet zu
den Endgeräten übertragen. Dabei kann zur Übertragung der Fernseh- und/oder Rundfunkprogramme
beispielsweise ein Twisted-Pair-Kabel, Funk für WLAN oder eine Stromversorgungsleitung
(Stromkabel) verwendet werden. Ein moderner Flachbildschirm kann somit über Satellit
empfangene Fernsehprogramme darstellen als auch über das Internet empfangene Informationen
empfangen und darstellen, ohne dass der Flachbildschirm an einem Koaxialnetz angeschlossen
sein muss. Daher kann bei Verwendung des erfindungsgemäßen Speisesystems ein redundantes
Koaxialnetz komplett eingespart werden. Weiterhin werden sämtliche Nachteile der koaxialen
Signalverarbeitung, so wie Dämpfungen, Schräglagen, nichtlineare Verzerrungen und
Übersprechen zwischen Polarisations- und Bandebenen) vermieden.
[0019] Darüber hinaus können Endgeräte wie Smartphones, Laptops oder Tablets, die keinen
Koaxialeingang zum Empfangen von Fernsehprogrammen aufweisen, durch Verwenden des
erfindungsgemäßen Speisesystems über das Ethernet direkt auf Fernsehsignale zugreifen.
[0020] Die Durchlassbandbreite kann zwischen 70% und 75%, zwischen 75% und 80%, zwischen
80% und 85%, zwischen 85% und 90% oder zwischen 90% und 100% der Satellitensignalbandbreite
betragen.
[0021] Vorzugsweise sind die Durchlassbandbreiten des Eingangsbandpasses und des Ausgangsbandpasses
gleich groß oder größer als die Satellitensignalsbandbreite. Bei einer Satellitensignalbandbreite
von 2,05 GHz beträgt dann die Durchlassbandbreite des Eingangsbandpasses und des Ausgangsbandpasses
mindestens 2,05 GHz. Dadurch können mehr Informationen durch das Speisesystem verarbeitet
und verteilt werden.
[0022] Vorzugsweise ist in dem Gehäuse ferner eine in den Hohlleiter ragende zweite Auskoppeleinrichtung
angeordnet, mittels der in einer zweiten Polarisationsebene ausgestrahlte elektromagnetische
Wellen des Satellitensignals empfangbar sind. Die zweite Polarisationsebene steht
dabei senkrecht zu der ersten Polarisationsebene, in der elektromagnetische Wellen
des Satellitensignals ausgestrahlt werden, die mittels der ersten Auskoppeleinrichtung
empfangbar sind. Ferner ist in dem Gehäuse ein zweiter Hochfrequenzverstärker zum
Verstärken des Satellitensignals angeordnet, der über eine zweite Signalleitung mit
der zweiten Auskoppeleinrichtung verbunden ist. In dem Gehäuse sind weiterhin ein
zweiter Eingangsbandpass und ein zweiter Ausgangsbandpass angeordnet, die über die
zweite Signalleitung mit dem zweiten Hochfrequenzverstärker seriell verbunden sind,
wobei der zweite Eingangsbandpass und der zweite Ausgangsbandpass jeweils die Durchlassbandbreite
aufweisen, die mindestens 70% der Satellitensignalbandbreite beträgt. Ferner ist in
dem Gehäuse ein zweiter Mischer zwischen dem zweiten Eingangsbandpass und dem zweiten
Ausgangsbandpass angeordnet und mit diesen über die zweite Signalleitung verbunden,
wobei der zweite Mischer ferner mit und dem Lokaloszillator verbunden ist. Der zweite
Mischer mischt das Satellitensignal mit dem Lokaloszillatorsignal und erzeugt so ein
zweites Zwischenfrequenzsignal. Ein in dem Gehäuse angeordneter zweiter Zwischenfrequenzverstärker
ist über die zweite Signalleitung mit dem zweiten Ausgangsbandpass verbunden und dazu
ausgebildet, das zweite Zwischenfrequenzsignal zu verstärken. Der Breitbandtuner ist
zusätzlich über die zweite Signalleitung mit dem zweiten Zwischenfrequenzverstärker
verbunden und dazu ausgebildet, das zweite Zwischenfrequenzsignal in ein zweites Basisbandsignal
zu konvertieren. Weiterhin ist der Demodulator zusätzlich über die zweite Signalleitung
mit dem Breitbandtuner verbunden und dazu ausgebildet, das zweite Basisbandsignal
zu demodulieren und ein zweites Datensignal zu erzeugen. Ferner ist die Ethernet-Schnittstelle
über die zweite Signalleitung mit dem Demodulator zum Austausch der zweiten Datensignale
verbunden.
[0023] Ein entsprechendes Speisesystem kann Satellitensignale verarbeiten, die eine Satellitensignalbandbreite
von 2,05 GHz aufweist und die vertikal und horizontal polarisierte Signalkomponenten
aufweisen. Zur Verarbeitung entsprechenden Satellitensignale weisen aus dem Stand
der Technik bekannte Speisesysteme, sogenannte vierfach oder quatro LNB's, vier Koaxialausgänge
auf. Mittels eines entsprechenden erfindungsgemäßen Speisesystems können im Vergleich
zu einem aus dem Stand der Technik bekannten Speisesystem zwei Eingangsbandpässe,
zwei Splitter, zwei Mischer, ein Lokaloszillator, zwei Ausgangsbandpässe und zwei
Zwischenfrequenzverstärker eingespart werden. Folglich weist das erfindungsgemäße
Speisesystem einen verminderten Energieverbrauch und eine verminderte Wärmeerzeugung
auf.
[0024] Aufgrund der Einsparung der oben angegebenen elektrischen Bauteile kann beispielsweise
eine komplette Seite des Konverters für andere zusätzliche Bauteile, so wie z.B. für
den Breitbandtuner und den Demodulator verwendet werden. Aufgrund des verminderten
Energieverbrauchs des erfindungsgemäßen Speisesystems kann dieses über die Ethernet-Schnittstelle
mit elektrischer Energie versorgt werden.
[0025] Die Durchlassbandbreite kann zwischen 70% und 75%, zwischen 75% und 80%, zwischen
80% und 85%, zwischen 85% und 90% oder zwischen 90% und 100% der Satellitensignalbandbreite
betragen.
[0026] Vorzugsweise sind die Durchlassbandbreiten des zweiten Eingangsbandpasses und des
zweiten Ausgangsbandpasses gleich groß oder größer als die Satellitensignalsbandbreite.
Bei einer Satellitensignalbandbreite von 2,05 GHz beträgt dann die Durchlassbandbreite
des zweiten Eingangsbandpasses und des zweiten Ausgangsbandpasses mindestens 2,05
GHz. Dadurch können mehr Informationen durch das Speisesystem verarbeitet und verteilt
werden.
[0027] Vorzugsweise weist das Speisesystem einen Backend-Prozessor auf, der in dem Gehäuse
zwischen dem Demodulator (50) und der Ethernet-Schnittstelle (70) angeordnet und mit
diesen verbunden ist, wobei der Backend-Prozessor dazu ausgebildet ist, das Datensignal
und/oder das zweite Datensignal in Datentransportströme zu demultiplexen.
[0028] Die vom Breitbandmodulator ausgegebenen Datensignale sind in der Regel sogenannte
Multi-Programm-Transport-Ströme (MPTS), die mehrere Fernsehprogramme beinhalten. Die
Datenrate eines entsprechenden MPTS beträgt etwa 50 Mbit/s. Durch demultiplexen des
MPTS mittels des Backend-Prozessors werden sogenannte Single-Programm-Transport-Ströme
(SPTS) erzeugt, deren Datenrate lediglich im Bereich von 6 bis 16 Mbit/s liegt. Folglich
kann durch Verwenden eines Backend-Prozessors die vom Speisesystem ausgegebene Datenrate
reduziert werden, so dass Netzwerkressourcen optimal genutzt werden können.
[0029] Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich nachfolgend
aus den erläuterten Ausführungsbeispielen. Dabei zeigen im Einzelnen:
- Figur 1:
- Ein Blockschaltdiagramm eines aus dem Stand der Technik bekannten Speisesystems zum
Empfangen und Verarbeiten von breitbandigen Satellitensignalen mit vier Signalausgängen;
- Figur 2:
- Ein Blockschaltdiagramm eines erfindungsgemäßen Speisesystems gemäß einer ersten Ausführungsform;
und
- Figur 3:
- Ein Blockschaltdiagramm eines erfindungsgemäßen Speisesystems gemäß einer zweiten
Ausführungsform.
[0030] In der nun folgenden Beschreibung bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Bauteile
bzw. gleiche Merkmale, so dass eine in Bezug auf eine Figur durchgeführte Beschreibung
bezüglich eines Bauteils auch für die anderen Figuren gilt, so dass eine wiederholende
Beschreibung vermieden wird.
[0031] Figur 1 zeigt ein Blockschaltdiagramm eines aus dem Stand der Technik bekannten Speisesystems
zum Empfangen und Verarbeiten von breitbandigen Satellitensignalen, die aus in zwei
Polarisationsebenen ausgestrahlten elektromagnetischen Wellen bestehen. Das Speisesystem
umfasst ein Feedhorn 1, das als Rillenhorn ausgestaltet sein kann, und das in einen
Hohlleiter 1 übergeht. In dem Feedhorn 1 ist ein Orthomoden-Transducer 2 angeordnet,
der senkrecht zueinander polarisierte elektromagnetische Wellen des Satellitensignals
voneinander trennen kann. In den Orthomoden-Transducer 2 ragen eine erste Auskoppeleinrichtung
10 und eine zweite Auskoppeleinrichtung 20, die jeweils als Auskoppelstifte realisiert
sind.
[0032] Aufgrund der Bereitstellung des Orthomoden-Transducers 2, der eine Polarisationsebene
einer elektromagnetischen Welle drehen kann, können die erste Auskoppeleinrichtung
10 und die zweite Auskoppeleinrichtung 20 parallel zueinander ausgerichtet sein. Alternativ
können auch zwei Auskoppelstifte bereitgestellt sein, die in einen Hohlleiter 1 ragen,
wobei der erste Auskoppelstift 10 dann zu dem zweiten Auskoppelstift 20 um 90° gedreht
sein müsste.
[0033] Der Orthomoden-Transducer 2 weist zwei Signalausgänge auf, nämlich einen ersten Signalausgang
in Form einer Signalleitung 11 für das Satellitensignal, das über horizontalpolarisierte
elektromagnetische Wellen empfangen wird, und einen zweiten Signalausgang in Form
einer zweiten Signalleitung 21, über das Signale transportiert werden, die aus vertikal
polarisierten elektromagnetischen Wellen des Satellitensignals gewonnen werden.
[0034] Im Folgenden wird die Signalverarbeitung der Signale beschrieben, die aus den elektromagnetischen
Wellen mit horizontaler Polarisation des Satellitensignals gewonnen werden. Die Verarbeitung
der Signale, die aus den vertikal polarisierten elektromagnetischen Wellen des Satellitensignals
gewonnen werden, ist entsprechend identisch.
[0035] Der erste Auskoppelstift 10 ragt in den Orthomoden-Transducer 2 und ist dazu ausgebildet,
elektromagnetische Wellen mit horizontaler Polarisation zu empfangen. Ein dreistufiger
Hochfrequenzverstärker 12 ist über die Signalleitung 11 mit dem ersten Auskoppelstift
10 verbunden. Der Hochfrequenzverstärker 12 ist dazu ausgebildet, das Satellitensignal
zu verstärken. Der Ausgang des Hochfrequenzverstärkers 12 ist mit dem Eingang eines
Splitters SH verbunden, der das breitbandig ausgestrahlte Satellitensignal, das beispielsweise
eine Bandbreite von 10,7 GHz bis 12,75 GHz aufweist, in ein so genanntes Lowband und
ein so genanntes Highband aufspaltet. Bei dem Lowband handelt es sich um ein niederfrequentes
Signalband von 10,7 bis 11,7 GHz, und bei dem Highband handelt es sich um ein hochfrequentes
Signalband von 11,7 bis 12,75 GHz. Der Splitter SH weist zwei Ausgänge auf, nämlich
einen Ausgang für das Lowband und einen Ausgang für das Highband. Der Ausgang für
das Lowband ist mit einem ersten Lowband-Eingangsbandpass 13L verbunden. Der erste
Lowband-Eingangsbandpass 13L weist einen Durchlassbereich im Frequenzbereich von 10,7
bis 11,7 GHz auf. Andere Frequenzen werden nicht durchgelassen.
[0036] Der erste Lowband-Eingangsbandpass 13L ist über die erste Signalleitung 11 mit einem
ersten Mischer 14 verbunden, der wiederum mit einem Lowband-Lokaloszillator 30L verbunden
ist. Der Lowband-Lokaloszillator 30L erzeugt ein Lowband-Lokaloszillatorsignal mit
einer Lowband-Lokaloszillatorfrequenz von 9,75 GHz. Dieses Lowband-Lokaloszillatorsignal
wird mit dem über den ersten Lowband-Eingangsbandpass 13L frequenzgefilterten Satellitensignal
durch den Mischer 14 gemischt. Der Mischer 14 erzeugt unter anderem das Differenzsignal
resultierend aus der Differenz des Satellitensignals und des Lowband-Lokaloszillatorsignals.
Dieses so erzeugte erste Zwischenfrequenzsignal weist Signale mit Frequenzen von 950
MHz bis 1950 MHz auf, weist folglich eine Bandbreite von 1 GHz auf. Der erste Mischer
14 ist mit einem ersten Lowband-Ausgangsbandpass 15L verbunden, der einen Durchlassbereich
von 950 MHz bis 1950 MHz aufweist. Andere Frequenzen werden von dem ersten Lowband-Ausgangsbandpass
nicht durchgelassen.
[0037] Der erste Lowband-Ausgangsbandpass 15L ist über die erste Signalleitung 11 mit einem
ersten Lowband-Zwischenfrequenzverstärker 16L verbunden, der das Zwischenfrequenzsignal
verstärkt. Der erste Lowband-Zwischenfrequenzverstärker 16L ist wiederum mit einem
ersten Koaxialausgang 71 verbunden, über den die verstärkten Zwischenfrequenzsignale
ausgegeben werden können.
[0038] Ein erster Highband-Eingangsbandpass 13H ist mit dem zweiten Ausgang des Splitters
SV über eine Signalleitung verbunden. Der Duchlassbereich des ersten Highband-Bandpasses
13H liegt zwischen 11,7 GHz und 12,75 GHz. Andere Frequenzbereiche werden von dem
ersten Highband-Eingangsbandpass 13H nicht durchgelassen.
[0039] Der erste Highband-Eingangsbandpass 13H ist über eine Signalleitung mit einem weiteren
Mischer 14 verbunden. Der weitere Mischer 14 ist mit einem Highband-Lokaloszillator
30H verbunden, der ein Highband-Lokaloszillatorsignal mit einer Highband-Lokaloszillatorfrequenz
von 10,6 GHz erzeugt. Der weitere Mischer 14 mischt das Highband-Lokaloszillatorfrequenzsignal
mit dem Satellitensignal, das durch den ersten Highband-Eingangsbandpass 13H gefiltert
wurde. Der weitere Mischer 14 erzeugt unter anderem auch ein Differenzsignal zwischen
dem hochfrequenten Satellitensignal und dem Highband-Lokaloszillatorsignal. Dieses
Differenzsignal stellt ein weiteres Zwischenfrequenzsignal dar, das Frequenzen von
1100 MHz bis 2150 MHz aufweist, folglich eine Bandbreite von 1,05 GHz aufweist. Dieses
Zwischenfrequenzsignal wird von einem ersten Highband-Ausgangsbandpass 15H nochmals
gefiltert, damit eventuelle Spiegelfrequenzen und andere Frequenzbereiche herausgefiltert
werden. Der Durchlassbereich des ersten Highband-Ausgangsbandpasses 15H liegt zwischen
1100 MHz und 2150 MHz. Andere Frequenzbereiche werden nicht durchgelassen. Mit dem
ersten Highband-Ausgangsbandpass 15H ist ein erster Highband-Zwischenfrequenzverstärker
16H verbunden, der wiederum mit einem dritten Koaxialausgang 73 verbunden ist. Über
den dritten Koaxialausgang 73 können die so frequenzaufbereiteten und verstärkten
Signale ausgegeben werden.
[0040] Die Signalverarbeitung der Signale, die aus den elektromagnetischen Wellen mit vertikaler
Schwingungskomponente gewonnen werden, ist identisch zu der oben beschriebenen Signalverarbeitung
der Signale, die aus den elektromagnetischen Wellen mit horizontaler Schwingungskomponente
gewonnen werden, so dass eine Beschreibung der Frequenzverarbeitung hier nicht erfolgt.
[0041] Dieses aus dem Stand der Technik bekannte Speisesystem kann somit Satellitensignale
verarbeiten, die breitbandig in einem Frequenzbereich von 10,7 GHz bis 12,75 GHz ausgestrahlt
werden, und die eine horizontale und eine vertikale Polarisationskomponente aufweisen.
Für die Ausgabe der aufbereiteten Fernseh- und/oder Rundfunkprogramme sind zwei Hochfrequenzverstärker
12, zwei Splitter SH, SV, vier Eingangsbandpässe 13L, 23L, 13H, 23H, vier Mischer
14, 24, zwei Lokaloszillatoren 30L, 30H, vier Ausgangsbandpässe 15L, 25L, 15H, 25H
und vier Zwischenfrequenzverstärker 16L, 26L, 16H, 26H notwendig. Die frequenzaufbereiteten
Fernseh- und/oder Rundfunkprogramme werden über vier Koaxialausgänge 71 - 74 ausgegeben.
[0042] Figur 2 zeigt ein Bockschaltdiagramm eines erfindungsgemäßen Speisesystems gemäß
einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Das erfindungsgemäße Speisesystem
umfasst einen Hohlleiter 1, der eingangsseitig beispielsweise mit einem Rillenhorn
ausgestattet sein kann. In den Hohlleiter 1 ragt eine als Auskoppelstift 10 ausgebildete
erste Auskoppeleinrichtung 10, mittels der ein aus elektromagnatischen Wellen bestehendes
und vom Satelliten ausgestrahltes Satellitensignal empfangen werden kann.
[0043] Der erste Auskoppelstift 10 ist über die erste Signalleitung 11 mit einem ersten
Hochfrequenzverstärker 12 verbunden. Das von dem Speisesystem empfangene Satellitensignal
weist beispielsweise Frequenzen im Bereich von 10,7 GHz bis 12,75 GHz auf. Dieses
Satellitensignal wird breitbandig von dem ersten Hochfrequenzverstärker 12 verstärkt.
Der erste Hochfrequenzverstärker 12 ist über die Signalleitung 11 mit einem ersten
Eingangsbandpass 13 verbunden, der eine Durchlassbandbreite aufweist, die zumindest
70 % der Satellitensignalbandbreite beträgt. Bei einer Satellitensignalbandbreite
von 2,05 GHz würde folglich die Durchlassbandbreite des ersten Eingangsbandbasses
zumindest 1,435 GHz betragen.
[0044] Jedoch kann die Durchlassbandbreite des ersten Eingangsbandpasses auch größer ausfallen.
Vorzugsweise ist die Durchlassbandbreite des ersten Eingangsbandpasses gleich groß
oder größer als die Satellitensignalbandbreite, so dass das gesamte vom Satelliten
aus gestrahlte Satellitensignal durch den ersten Eingangsbandpass 13 durchgelassen
wird.
[0045] Der erste Eingangsbandpass ist über die erste Signalleitung 11 mit einem ersten Mischer
14 verbunden, der wiederum über eine elektrische Leitung zusätzlich mit einem Lokaloszillator
30 verbunden ist. Der Lokaloszillator 30 erzeugt ein Lokaloszillatorsignal mit einer
Lokaloszillatorfrequenz. Beispielsweise kann die Lokaloszillatorfrequenz 10,2 GHz
oder auch 10,5 GHz betragen. Der Mischer 14 mischt das Lokaloszillatorsignal mit dem
Satellitensignal und erzeugt Summen- und Differenzfrequenzen. Die Differenzfrequenz
des Satellitensignals und des Lokaloszillatorsignals werden von einem ersten Ausgangsbandpass
15 durchgelassen, der über die Signalleitung 11 mit dem Mischer 14 verbunden ist.
Wenn die Lokaloszillatorfrequenz 10,2 GHz beträgt, dann ist das von dem ersten Mischer
14 erzeugte Differenzsignal im Bereich von 500 MHz bis zu 2550 MHz angesiedelt und
wird als (erstes) Zwischenfrequenzsignal bezeichnet. In diesem Frequenzbereich ist
auch der Durchlassbereich des ersten Ausgangsbandpasses 15 angesiedelt. Andere Frequenzen
werden von dem ersten Ausgangsbandpass 15 nicht durchgelassen.
[0046] Der erste Ausgangbandpass 15 ist über die erste Signalleitung 11 mit einem ersten
Zwischenfrequenzverstärker 16 verbunden, der das Zwischenfrequenzsignal verstärkt.
Wenn die Durchlassbandbreiten des Eingangsbandpasses 13 und des Ausgangsbandpasses
100% der Satellitensignalbandbreite entspricht, weist das verstärkte Zwischenfrequenzsignal
eine Bandbreite von 2,05 GHz auf und wird breitbandig über die Signalleitung 11 einem
Breitbandtuner 40 zugeführt. Der Breitbandtuner 40, der beispielsweise als ein Chip-Tuner
40 ausgestaltet sein kann, konvertiert einen Transponder aus der Zwischenfrequenzlage
in ein Basisbandsignal. Folglich mischt der Breitbandtuner 40 das Zwischenfrequenzsignal
auf das Basisbandsignal herunter, wobei sich die I- und Q-Basisbandsignale über die
jeweils halbe Transponder-Bandbreite erstrecken. Das Basisbandsignal ist moduliert
und wird von einem über die Signalleitung 11 mit dem Breitbandtuner 40 verbundenen
Demodulator 50 demoduliert. Das von dem Demodulator 50 ausgegebene Datensignal ist
in der Regel ein so genannter Multi-Programm-Transport-Strom (MPTS), der mehrere Fernsehprogramme
beinhaltet.
[0047] Das von dem Demodulator 50 ausgegebene Datensignal wird über die Signalleitung 11
einer Ethernet-Schnittstelle 70 zugeführt, die beispielsweise als Ethernet-Buchse
70 ausgestaltet sein kann. Die so konvertierten Signale werden von dem Speisesystem
über die Ethernet-Schnittstelle 70 ausgegeben und können von einem Endgerät über ein
Ethernetz empfangen werden. Folglich ist für den Empfang von Fernseh- und/oder Rundfunkprogrammen
kein Koaxialnetz mehr notwendig. Ferner weist das erfindungsgemäße Speisesystem lediglich
eine einzige Ausgabe-Schnittstelle 70 auf.
[0048] Figur 3 zeigt ein Blockschaltdiagramm eines erfindungsgemäßen Speisesystem gemäß
einer zweiten Ausführungsform. Das Speisesystem umfasst einen Orthomoden-Transducer
2, dessen Funktionsweise bereits oben mit Bezug auf Figur 1 beschrieben wurde. In
den Orthomoden-Transducer 2 ragen zwei Auskoppeleinrichtungen, nämlich ein erster
Auskoppelstift 10 und ein zweiter Auskoppelstift 20. Mittels des ersten Auskoppelstifts
10 sind elektromagnetische Wellen des Satellitensignals empfangbar, die horizontal
polarisiert sind. Mittels des zweiten Auskoppelstifts 20 sind elektromagnetische Wellen
des Satellitensignals empfangbar, die vertikal polarisiert sind. Der erste Auskoppelstift
10 ist über die erste Signalleitung 11 mit dem ersten Hochfrequenzverstärker 12 verbunden.
Der zweite Auskoppelstift 20 ist über eine zweite Signalleitung 21 mit einem zweiten
Hochfrequenzverstärker 22 verbunden.
[0049] Die Funktionsweisen des horizontalen Signalzweigs bestehend aus dem ersten Hochfrequenzverstärker
12, dem ersten Eingangsbandpass 13, dem ersten Mischer 14, dem ersten Ausgangsbandpass
15 und dem ersten Zwischenfrequenzverstärker 16, und des vertikalen Signalzweigs umfassend
einen zweiten Hochfrequenzverstärker 22, einem zweiten Eingangsbandpass 23, einem
zweiten Mischer 24, einem zweiten Ausgangsbandpass 25 und einem zweiten Zwischenfrequenzverstärker
26 sind identisch. Sowohl die Signale aus dem horizontalen Signalzweig als auch die
Signale aus dem vertikalen Signalzweig werden entsprechend durch den ersten Mischer
14 oder den zweiten Mischer 24 mit dem Lokaloszillatorsignal gemischt, das von dem
Lokaloszillator 30 erzeugt wird.
[0050] Da zwei Zwischenfrequenzsignale vorliegen, die über zwei Signalleitungen 11, 21 transportiert
werden, weist der Breitbandtuner 40 zusätzlich einen weiteren Eingang und einen weiteren
Ausgang auf. Der Breitbandtuner 40 ist also folglich zusätzlich über die zweite Signalleitung
21 mit dem zweiten Zwischenfrequenzverstärker 26 verbunden und konvertiert das zweite
Zwischenfrequenzsignal in ein zweites Basisbandsignal. Der Breitbandtuner 40 kann
in diesem Fall als ein Dual-Chip-Tuner 40 realisiert sein.
[0051] Die zwei Paar I- und Q-Ausgänge des Breitbandtuners 40 sind mit den zwei Paar I-,
Q-Eingängen des Demodulators verbunden. Der Demodulator 50 ist also folglich zusätzlich
über ein zweites Paar Signalleitungen 21 mit dem Breitbandtuner 40 verbunden und demoduliert
das zweite Basisbandsignal, um ein zweites Datensignal zu erzeugen. Der Demodulator
kann in diesem Fall als ein so genannter Dual-Demodulator 50 realisiert sein.
[0052] Der Dual-Demodulator 50 gibt üblicherweise ein MPTS aus. Zum Konvertieren des MPTS
in einen Single-Programm-Transport-Strom ist der Demodulator 50 mit einem Backend-Prozessor
60 über die erste Signalleitung 11 und die zweite Signalleitung 21 verbunden. Der
Backend-Prozessor 60 konvertiert bzw. demultiplext den Multi-Programm-Transport-Strom
in einen so genannten Single-Programm-Transport-Strom (SPTS).
[0053] Die Datenrate des MPTS beträgt üblicherweise etwa 50 Mbit/s, wohingegen die Datenrate
eines SPTS im Bereich von 6 bis 16 Mbit/s je nach übertragenem TV-Programm liegt.
Folglich wird durch den Backend-Prozessor 60 die notwendige Datenrate reduziert, so
dass Ethernet-Ressourcen bzw. ganz allgemein Netzwerkressourcen optimal genutzt werden.
Der Backend-Prozessor 60 ist wiederum über eine Signalleitung mit der Ethernet-Schnittstelle
70 verbunden.
[0054] Das in Figur 3 dargestellte Speisesystem kann ebenfalls wie das aus dem Stand der
Technik und in Figur 1 dargestellte Speisesystem Satellitensignale verarbeiten, die
breitbandig, beispielsweise in einem Frequenzbereich von 10,7 GHz bis 12,75 GHz ausgestrahlt
werden, und die darüber hinaus sowohl eine horizontale Signalkomponente als auch eine
vertikale Signalkomponente aufweisen. Jedoch sind für die entsprechende Signalverarbeitung
durch das erfindungsgemäße und in Figur 3 dargestellte Speisesystem viel weniger elektronische
Bauteile notwendig als bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Speisesystem. Mittels
des erfindungsgemäßen Speisesystems können im Vergleich zu dem aus dem Stand der Technik
bekannten Speisesystem zwei Eingangsbandpässe, zwei Splitter, zwei Mischer, ein Lokaloszillator,
zwei Ausgangsbandpässe, zwei Zwischenfrequenzverstärker und drei Ausgabe-Schnittstellen
eingespart werden. Das erfindungsgemäße Speisesystem weist folglich einen erheblich
verminderten Energieverbrauch auf.
[0055] Üblicherweise ist ein Konverter auf einer Leiterplatte angeordnet, wobei bei dem
in Figur 1 dargestellten Speisesystem beide Seiten des Gehäuses mit den Leiterplatten
besetzt ist. Ein entsprechendes Speisesystem kann aufgrund des nur begrenzt zur Verfügung
stehenden Bauraumes und aufgrund der erheblichen Wärmeentwicklung durch die Vielzahl
von elektronischen Bauteilen nicht mehr erweitert werden.
[0056] Das erfindungsgemäße Speisesystem, das in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist, weist
erheblich weniger elektronische Bauteile auf, so dass eine Seite des Gehäuses nicht
belegt ist, so dass auf dieser Seite weitere elektronische Bauteile, so wie beispielsweise
der Breitbandtuner 40, der Demodulator 50 und der Backend-Prozessor 60 untergebracht
werden können. Aufgrund des erfindungsgemäßen Breitband-Konzepts wird es somit erst
möglich, die Funktionalität bereitzustellen, Fernseh- und/oder Rundfunkprogramme in
dem Konvertergehäuse selbst entsprechend zu konvertieren, so dass die Signale über
eine Ethernet-Schnittstelle 70 ausgegeben werden können. Die Ethernet-Schnittstelle
70 kann einen so genannten Ethernet-PHY-Chip aufweisen, der dazu ausgebildet ist,
die Datensignale an das zum Datenaustausch verwendete Medium anzupassen (z. B. Twisted-Pair-Kabel).
Es kann aber alternativ auch eine separate physikalische Schnittstelle (PHY) vorgesehen
sein, die zwischen der Ethernet-Schnittstelle 70 und dem Demodulator 50 angeordnet
ist.
Bezugszeichenliste:
[0057]
1 |
Hohlleiter, Feedhorn |
2 |
Orthomoden-Transducer |
10 |
(erste) Auskoppeleinrichtung / Auskoppelstift |
11 |
(erste) Signalleitung |
12 |
(erster) Hochfrequenzverstärker |
13 |
(erster) Eingangsbandpass |
13L |
erster Lowband-Eingangsbandpass |
13H |
erster Highband-Eingangsbandpass |
14 |
(erster) Mischer |
15 |
(erster) Ausgangsbandpass |
15L |
erster Lowband-Ausgangsbandpass |
15H |
erster Highband-Ausgangsbandpass |
16 |
(erster) Zwischenfrequenzverstärker |
16L |
erster Lowband-Zwischenfrequenzverstärker |
16H |
erster Highband-Zwischenfrequenzverstärker |
20 |
zweite Auskoppeleinrichtung / Auskoppelstiftt |
21 |
zweite Signalleitung |
22 |
zweiter Hochfrequenzverstärker |
23 |
zweiter Eingangsbandpass |
23L |
zweiter Lowband-Eingangsbandpass |
23H |
zweiter Highband-Eingangsbandpass |
24 |
zweiter Mischer |
25 |
zweiter Ausgangsbandpass |
25L |
zweiter Lowband-Ausgangsbandpass |
25H |
zweiter Highband-Ausgangsbandpass |
26 |
zweiter Zwischenfrequenzverstärker |
26L |
zweiter Lowband-Zwischenfrequenzverstärker |
26H |
zweiter Highband-Zwischenfrequenzverstärker |
30 |
Lokaloszillator |
30L |
Lowband-Lokaloszillator |
30H |
Highband-Lokaloszillator |
40 |
Breitbandtuner |
50 |
Demodulator |
60 |
Backend-Prozessor |
70 |
Ethernet-Schnittstelle |
71 |
erster Koaxialausgang |
72 |
zweiter Koaxialausgang |
73 |
dritter Koaxialausgang |
74 |
vierter Koaxialausgang |
SH |
Splitter |
SV |
Splitter |
1. Speisesystem zum Empfang von über Satellit ausgestrahlten Fernseh- und/oder Rundfunkprogrammen,
die mittels aus elektromagnetischen Wellen bestehenden und vom Satelliten mit einer
Satellitensignalbandbreite ausgestrahlten Satellitensignalen übertragen werden, wobei
das Speisesystem einen Hohlleiter (1) und ein Gehäuse umfasst, in dem folgende Bauteile
angeordnet sind:
- eine in den Hohlleiter (1) ragende Auskoppeleinrichtung (10), mittels der ein vom
Satelliten ausgestrahltes Satellitensignal empfangbar ist;
- ein Hochfrequenzverstärker (12) zum Verstärken des Satellitensignals, der über eine
Signalleitung (11) mit der Auskoppeleinrichtung (10) verbunden ist;
- ein Eingangsbandpass (13) und ein Ausgangsbandpass (15), die über die Signalleitung
(11) mit dem Hochfrequenzverstärker (12) seriell verbunden sind, wobei der Eingangsbandpass
(13) und der Ausgangsbandpass (15) jeweils eine Durchlassbandbreite aufweisen;
- ein Lokaloszillator (30), der ein Lokaloszillatorsignal mit einer Lokaloszillatorfrequenz
erzeugt;
- ein Mischer (14), der zwischen dem Eingangsbandpass (13) und dem Ausgangsbandpass
(15) angeordnet und mit diesen über die Signalleitung (11) verbunden ist, wobei der
Mischer (14) ferner mit dem Lokaloszillator (30) verbunden ist, zum Mischen des Satellitensignals
mit dem Lokaloszillatorsignal und Erzeugen eines Zwischenfrequenzsignals;
- ein Zwischenfrequenzverstärker (16) zum Verstärken des Zwischenfrequenzsignals,
der über die Signalleitung (11) mit dem Ausgangsbandpass (15) verbunden ist,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- die Durchlassbandbreiten des Eingangsbandpasses (13) und den Ausgangsbandpasses
(15) betragen mindestens 70% der Satellitensignalbandbreite;
- in dem Gehäuse ist ein über die Signalleitung (11) mit dem Zwischenfrequenzverstärker
(16) verbundener Breitbandtuner (40) angeordnet, der das Zwischenfrequenzsignal in
ein Basisbandsignal konvertiert;
- in dem Gehäuse ist ein über die Signalleitung (11) mit dem Breitbandtuner (40) verbundener
Demodulator (50) zum Demodulieren des Basisbandsignals und Erzeugen eines Datensignals
angeordnet; und
- in dem Gehäuse ist eine über die Signalleitung (11) mit dem Demodulator (50) verbundene
Ethernet-Schnittstelle (70) zum Austausch der Datensignale angeordnet.
2. Speisesystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchlassbandbreiten des Eingangsbandpasses (13) und des Ausgangsbandpasses (15)
gleich groß oder größer als die Satellitensignalbandbreite sind.
3. Speisesystem nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse ferner folgende Bauteile angeordnet sind:
- eine in den Hohlleiter (1) ragende zweite Auskoppeleinrichtung (20), mittels der
in einer zweiten Polarisationsebene ausgestrahlte elektromagnetische Wellen des Satellitensignals
empfangbar sind;
- ein zweiter Hochfrequenzverstärker (22) zum Verstärken des Satellitensignals, der
über eine zweite Signalleitung (21) mit der zweiten Auskoppeleinrichtung (20) verbunden
ist;
- ein zweiter Eingangsbandpass (23) und ein zweiter Ausgangsbandpass (25), die über
die zweite Signalleitung (21) mit dem zweiten Hochfrequenzverstärker (22) seriell
verbunden sind, wobei der zweite Eingangsbandpass (23) und der zweite Ausgangsbandpass
(25) jeweils die Durchlassbandbreite aufweisen, die mindestens 70% der Satellitensignalbandbreite
beträgt;
- ein zweiter Mischer (24), der zwischen dem zweiten Eingangsbandpass (23) und dem
zweiten Ausgangsbandpass (25) angeordnet und mit diesen über die zweite Signalleitung
(21) verbunden ist, wobei der zweite Mischer (24) ferner mit dem Lokaloszillator (30)
verbunden ist, zum Mischen des Satellitensignals mit dem Lokaloszillatorsignal und
Erzeugen eines zweiten Zwischenfrequenzsignals; und
- ein zweiter Zwischenfrequenzverstärker (26) zum Verstärken des zweiten Zwischenfrequenzsignals,
der über die zweite Signalleitung (21) mit dem zweiten Ausgangsbandpass (25) verbunden
ist,
wobei das Speisesystem folgende Merkmale aufweist:
- der Breitbandtuner (40) ist zusätzlich über die zweite Signalleitung (21) mit dem
zweiten Zwischenfrequenzverstärker (26) verbunden, und der Breitbandtuner (40) konvertiert
das zweite Zwischenfrequenzsignal in ein zweites Basisbandsignal;
- der Demodulator (50) ist zusätzlich über die zweite Signalleitung (21) mit dem Breitbandtuner
(40) verbunden zum Demodulieren des zweiten Basisbandsignals und zum Erzeugen eines
zweiten Datensignals; und
- die Ethernet-Schnittstelle (70) ist ferner über die zweite Signalleitung (21) mit
dem Demodulator (50) zum Austausch der zweiten Datensignale verbunden.
4. Speisesystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchlassbandbreiten des zweiten Eingangsbandpasses (23) und des zweiten Ausgangsbandpasses
(25) gleich groß oder größer als die Satellitensignalbandbreite sind.
5. Speisesystem nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Speisesystem ferner einen Orthomoden-Transducer (2) zum Aufspalten des Satellitensignals
in eine horizontal polarisierte Komponente und eine vertikal polarisierte Komponente
umfasst.
6. Speisesystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Speisesystem in seinem Gehäuse ferner einen Backend-Prozessor (60) umfasst, der
zwischen dem Demodulator (50) und der Ethernet-Schnittstelle (70) angeordnet und mit
diesen verbunden ist, wobei der Backend-Prozessor (60) dazu ausgebildet ist, das Datensignal
in Datentransportströme zu demultiplexen.
7. Speisesystem nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Speisesystem in seinem Gehäuse ferner einen Backend-Prozessor (60) umfasst, der
zwischen dem Demodulator (50) und der Ethernet-Schnittstelle (70) angeordnet und mit
diesen verbunden ist, wobei der Backend-Prozessor (60) dazu ausgebildet ist, das Datensignal
und das zweite Datensignal in Datentransportströme zu demultiplexen.
8. Speisesystem nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Speisesystem in seinem Gehäuse ferner einen Switch umfasst, der zwischen dem
Backend-Prozessor (60) und der Ethernet-Schnittstelle (70) angeordnet ist und mit
diesen verbunden ist, wobei der Switch dazu ausgebildet ist, die Datentransportströme
zu einem Gesamtdatentransportstrom zusammenzufassen.
9. Speisesystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Speisesystem in seinem Gehäuse ferner eine physikalische Schnittstelle umfasst,
die zwischen dem Demodulator (50) und der Ethernet-Schnittstelle (70) angeordnet ist
und mit diesen verbunden ist, wobei die physikalische Schnittstelle dazu ausgebildet
ist, die Datensignale an ein zum Datenaustausch verwendetes Übertragungsmedium anzupassen.
10. Speisesystem nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Speisesystem über die Ethernet-Schnittstelle (70) mit elektrischer Energie versorgt
wird.