[0001] Der Inhalt der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2012 205 049.3 wird durch Bezugnahme hierin aufgenommen.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Faden-Schneid-Baugruppe für eine Schnürloch-Nähmaschine.
[0003] Eine derartige Faden-Schneid-Baugruppe ist im Zusammenhang mit einer Nähmaschine,
die in der
EP 1 722 021 A1 beschrieben ist, durch offenkundige Vorbenutzung bekannt.
[0004] Ferner betrifft die Erfindung eine Schnürloch-Nähmaschine mit einer derartigen Faden-Schneid-Baugruppe
und ein Verfahren zur Schnürlochherstellung mit einer derartigen Nähmaschine. Die
AT 169689 B beschreibt eine Ausführung einer Faden-Schneid-Baugruppe für eine Schnürloch-Nähmaschine.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Faden-Schneid-Baugruppe der
eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass die Sicherheit eines Fadenabschneidens
erhöht und die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer Schnürlochherstellung noch manuell
abstehende Fadenenden abgeschnitten werden müssen, verringert ist.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Baugruppe mit den im Anspruch
1 angegebenen Merkmalen.
[0007] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass die Abschneidesicherheit der Faden-Schneid-Baugruppe
dadurch erhöht werden kann, dass das Fadenmesser mit dem Faden-Schneidmesser und dem
Faden-Gegenmesser so ausgebildet ist, dass die beiden zusammenwirkenden Messer auch
im Schnürloch-Stichbereich miteinander zum Fadenabschneiden zusammenwirken. Hierdurch
ist sichergestellt, dass nach dem Nähen einer Schnürloch-Naht die abstehenden Fadenenden
vom Fadenmesser sicher erfasst und abgeschnitten werden können. Es wurde insbesondere
erkannt, dass die Schneid-Baugruppe so gestaltet werden kann, dass sich die Nähgut-Klemmelemente
und die Komponenten des Fadenmessers nicht gegenseitig behindern. Die Anordnung mindestens
einer der Nähgut-Klammern in einer Klemmstellung in einem Verlagerungsbereich des
Faden-Schneidmessers und einer weiteren der Nähgut-Klammern in einer Klemmstellung
außerhalb des Verlagerungsbereichs des Faden-Schneidmessers stellt sicher, dass jedenfalls
eine der Nähgut-Klammern bei einer Verlagerung des Faden-Schneidmessers in der Klemmstellung
verbleiben kann, so dass beim Fadenschneiden immer noch ein sicheres Klemmen des Nähguts
gewährleistet ist.
[0008] Eine Anordnung der Messerkomponenten nach den Ansprüchen 2 bzw. 3 führt zu einer
kompakten Baugruppe. Das Faden-Gegenmesser kann auch zumindest abschnittsweise in
einer Ausnehmung eines der mindestens zwei Nähgut-Klemmkörper auf Höhe dieses Nähgut-Klemmkörpers
angeordnet sein.
[0009] Eine Schneidenkontur nach Anspruch 4 ermöglicht es, die Schneide des Faden-Gegenmessers
bis in den Schnürloch-Stichbereich zu verlängern, ohne dass das Faden-Gegenmesser
die Ausbildung der Schnürloch-Naht behindert.
[0010] Eine nach Anspruch 5 angepasste Schneidenkontur des Faden-Schneidmessers führt zu
einem sicheren Schneidvorgang. Die Schneidenkontur des Faden-Schneidmessers kann zumindest
abschnittsweise einen Verlauf parallel zur Schneidenkontur des Faden-Gegenmessers
haben.
Die Vorteile einer Schnürloch-Nähmaschine nach Anspruch 6 entsprechen denen, die vorstehend
unter Bezugnahme auf die Faden-Schneid-Baugruppe nach den Ansprüchen 1 bis 5 bereits
erläutert wurden.
[0011] Eine Nähmaschine nach Anspruch 7, die insbesondere auch zum Nähen von Augenknopflöchern
ausgebildet sein kann, ist besonders flexibel einsetzbar.
[0012] Ein Schnürloch-Herstellverfahren nach Anspruch 8 stellt einerseits ein sicheres Fadenabschneiden
im Schnürloch-Stichbereich und andererseits ein sicheres Klemmen des Nähguts auch
während des Fadenabschneidens sicher. Durch das Verlagern der einen Nähgut-Klammer
aus dem Verlagerungsbereich des Faden-Schneidmessers ist sichergestellt, dass sich
diese beiden Komponenten bei der Herstellung des Schnürlochs nicht behindern. Diejenige
Nähgut-Klammer, die in der Klemmstellung nicht im Verlagerungsbereich des Faden-Schneidmessers
angeordnet ist, kann während des Abschneidens des mindestens einen Nähfadens in der
Klemmstellung verbleiben, wobei ein Klemmdruck im Vergleich zum Klemmdruck während
des Nähens reduziert sein kann, oder kann während des Schneidens auch geöffnet vorliegen.
[0013] Bei dem Schnürloch-Herstellverfahren spielt keine Rolle, in welcher Reihenfolge die
Schnürloch-Naht und das Loch des Schnürlochs selber gebildet werden. Es kann also
zuerst genäht und dann das Loch geschnitten oder auch erst das Schnürloch geschnitten
und dann die Schnürloch-Naht genäht werden.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine teilweise interne Details freigebende Längsansicht einer Schnürloch-Nähmaschine
mit einer Schnürloch- und Knopfloch-Schneid-Vorrichtung;
- Fig. 2
- einzeln in einer Draufsicht zwei unterseitige Nähgut-Klemmkörper, ein Faden-Schneidmesser
und ein Faden-Gegenmesser einer Faden-Schneid-Baugruppe der Schnürloch-Nähmaschine
nach Fig. 1;
- Fig. 3
- die Komponenten der Faden-Schneid-Baugruppe nach Fig. 2 in einer zusammengesetzten
Anordnung mit den Messern in einer Neutralstellung;
- Fig. 4
- in einer zur Fig. 3 ähnlichen Darstellung die Messer in einer Schneidstellung;
- Fig. 5
- in einer Aufsicht die Faden-Schneid-Baugruppe mit weiteren Komponenten, insbesondere
mit oberseitigen Nähgut-Klammern, in der Neutralstellung der Messer;
- Fig. 6
- in einer zu Fig. 5 ähnlichen Darstellung die Messer in einer Zwischenstellung zwischen
der Offenstellung und der Schneidstellung;
- Fig. 7
- eine Ausschnittsvergrößerung aus Fig. 6 im Bereich einer endseitigen Schneidkontur
von Klingen des Faden-Schneidmessers und des Faden-Gegenmessers;
- Fig. 8
- in einer zur Fig. 5 ähnlichen Darstellung die Baugruppe mit den Messern in der Schneidstellung;
- Fig. 9
- eine Augenknopflochnaht mit einem Augenknopfloch-Schnitt; und
- Fig. 10
- eine Schnürloch-Naht mit einem Schnürloch.
[0015] Wie Fig. 1 entnehmbar ist, ist eine Schnürloch- und Augenknopfloch-Nähmaschine C-förmig
ausgebildet, d. h. sie weist einen oberen Arm 1, eine untere, gehäuseartig ausgebildete
Grundplatte 2 und einen beide verbindenden, etwa vertikalen Ständer 3 auf. Die Nähmaschine
ist sowohl zum Nähen von Schnürlöchern als auch zum Nähen von Knopflöchern, insbesondere
zum Nähen von Augen-Knopflöchern, ausgebildet. Im Arm 1 ist in üblicher Weise eine
Armwelle 4 gelagert, die von einem nicht dargestellten Antriebsmotor antreibbar ist.
Die Anordnung eines solchen Antriebsmotors an einer solchen Nähmaschine ist aus
DE 102 25 511 C1 und
DE 102 25 512 C1 bekannt. Von der Armwelle 4 werden in üblicher Weise der Antrieb einer vertikal verschiebbaren
Nadelstange 5 mit einer Nadel 6 und ein Schwingantrieb hierfür abgeleitet.
[0016] Zur Erleichterung der Darstellung von Positionsbeziehungen der Komponenten der Nähmaschine
ist in der Zeichnung ein kartesisches xyz-Koordinatensystem eingezeichnet. Die x-Richtung
verläuft in der Fig. 1 senkrecht zur Zeichenebene aus dieser heraus. Die y-Richtung
verläuft in der Fig. 1 nach rechts, so dass eine xy-Ebene parallel zur Ebene der Grundplatte
2 und zu einer Nähebene verläuft. Die z-Achse verläuft in der Fig. 1 nach oben, also
vertikal.
[0017] Auf der Grundplatte 2 ist ein x-y-Tisch 7 angeordnet, bei dem es sich also um einen
in zwei horizontalen Koordinatenrichtungen, nämlich der x-Richtung und der y-Richtung,
verschiebbaren Kreuzschlitten handelt. Der x-y-Tisch 7 ist in üblicher Weise ausgebildet,
wie es beispielsweise aus der
DE 198 07 771 C1 (entspr.
US 6,095,066) bekannt ist. Der Antrieb des x-y-Tisches 7 erfolgt mittels nicht dargestellter Antriebe,
nämlich eines x-Antriebes und eines y-Antriebes, bei denen es sich üblicher Weise
um positionierbare Elektromotoren, in der Regel also Schrittmotoren, aber auch regelbare
Gleichstrommotoren, handelt. Eine derartige Ausgestaltung ist aus der
DE 102 25 511 C1 und der
DE 102 25 512 C 1 bekannt.
[0018] Auf dem x-y-Tisch 7 ist eine zweiteilige Stützplatte 8a, 8b angeordnet. Dem Betrachter
der Fig. 1 sind bei diesen zweiteiligen Komponenten jeweils diejenigen Komponenten
zugewandt, die mit dem Zusatz "b" versehen sind. Die vom Betrachter abgewandten Seiten,
die in der Fig. 1 nicht sichtbar sind und teilweise in den weiteren Fig. dargestellt
sind, sind mit dem Zusatz "a" versehen. Jeder Teil-Stützplatte 8a bzw. 8b ist eine
Nähgut-Klammer 9a bzw. 9b zugeordnet, der jeweils ein auf der jeweiligen Teil-Stützplatte
8a bzw. 8b angebrachter Klemmkörper 11a bzw. 11b einer Auflageplatte 10 zugeordnet
ist. Einzelheiten des Aufbaus und des Antriebs der Nähgut-Klammern 9a, 9b ergeben
sich aus der
DE 102 16 808 C2 (entsprechend
US 6,722,299 B2), auf die insoweit verwiesen wird.
[0019] In y-Richtung gesehen hinter der Nadelstange 5 befindet sich eine Schnürloch- und
Knopfloch-Schneid-Vorrichtung 13, die eine untere, in der Grundplatte 2 vertikal,
also in z-Richtung, ortsfest angeordnete Messer-Einheit 14 und einen oberen Schneidblock
15 aufweist. Dem Schneidblock 15 ist ein Schneid-Antrieb 16 zugeordnet, der als mehrstufiger
pneumatisch beaufschlagbarer Kolben-Zylinder-Antrieb ausgebildet ist und der im Einzelnen
in
DE 102 25 511 C1 und
DE 102 25 512 C 1 dargestellt und beschrieben ist. Der Schneid-Antrieb 16 durchsetzt den Ständer 3.
Das eine untere Ende des Schneid-Antriebs 16 ist in der Grundplatte 2 mittels eine
Gelenks 17 befestigt. Das andere obere Ende des Antriebs 16 ist mit einem zweiarmigen
Hebel 18 mittels eines Gelenks 19 verbunden, der wiederum mittels eines Schiebe-Dreh-Gelenks
20 an einer Antriebs-Stange 21 angelenkt ist, die in mindestens einem im Arm 1 angeordneten
Führungs-Lager 22 vertikal verschiebbar geführt ist. Der zweiarmige Hebel 18 ist etwa
in seiner Mitte um eine im Arm 1 gelagerte horizontale Schwenkachse 23 verschwenkbar.
[0020] Die untere Messer-Einheit 14 weist eine Aufnahme-Platte 24 auf, die mittels einer
sphärischen Lagerfläche 25 und Befestigungsschrauben 26 auf dem Bodenteil 27 der Grundplatte
2 befestigt ist. Durch diese Art der Befestigung kann die Aufnahme-Platte 24 ausgerichtet
werden, und zwar um eine durch die y-Richtung vorgegebene Achse und um eine horizontal
und quer hierzu verlaufende, durch die x-Richtung vorgegebene Achse.
[0022] Anhand der Figuren 2 bis 8 werden nachfolgend Details einer Faden-Schneid-Baugruppe
der Schnürloch-Nähmaschine erläutert. Zu dieser Baugruppe gehören zwei Paare von Komponenten,
die jeweils eine der unterseitigen Nähgut-Klemmplatten 11a, 11b als Nähgut-Klemmkörper
und eine der oberseitigen Nähgut-Klammern 9a, 9b als Nähgut-Gegenklemmkörper umfassen.
Diese Komponenten-Paare sind zum klemmenden Halten von Nähgut 29 (vgl. Fig. 1) jeweils
zwischen dem Nähgut-Klemmkörper 11a, 11b und der zugeordneten Nähgut-Klammer 9a, 9b
ausgeführt.
[0023] Zum Klemmen ist die jeweilige Nähgut-Klammer 9a, 9b jeweils relativ zum zugehörigen
Nähgut-Klemmkörper 11a, 11b mit Hilfe eines nicht dargestellten Klammer-Antriebsmotors
angetrieben verlagerbar ausgeführt.
[0024] Die Nähgut-Klemmkörper 11a, 11b haben in einem Schnürloch-Stichbereich 30 (vgl. z.
B. Fig. 3 und 7) jeweils eine teilkreisförmige Stichbereichs-Ausnehmung 31a, 31b.
Diese Stichbereichs-Ausnehmungen 31 a, 31b begrenzen bereichsweise eine Schnürloch-Stichöffnung
32, in der Nähwerkzeuge, also die Nadel 6 und ein unter der Auflageplatte 10 angeordneter,
nicht dargestellter Greifer, zum Nähen eines Schnürlochs (vgl. Fig. 10) zusammenwirken
können. Es ergibt sich die Schnürloch-Stichöffnung 32, in der die Nähwerkzeuge zum
Nähen des Schnürlochs zusammenwirken können.
[0025] Entsprechende Stichbereichs-Ausnehmungen 32a, 32b (vgl. z. B. Fig. 5 und 7) haben
die Nähgut-Klammern 9a, 9b.
[0026] Zur Faden-Schneid-Baugruppe gehört weiterhin ein zweiteiliges Fadenmesser mit einem
Faden-Schneidmesser 33 und einem Faden-Gegenmesser 34. Das Fadenmesser ist als Schere
aufgebaut, wobei das Faden-Schneidmesser 33 und das Faden-Gegenmesser 34 um eine gemeinsame
Schwenk- bzw. Scherenachse 35 eines Schergelenks 36 verschwenkbar sind.
[0027] Das Schergelenk 36 ist beabstandet zu einem Augenknopfloch-Stichbereich 39 angeordnet,
der z. B. in der Fig. 9 strichpunktiert dargestellt ist. Der Schnürloch-Stichbereich
30 stellt einen Augen-Abschnitt des Augenknopfloch-Stichbereichs 39 dar. Klingen 37,
38 des Faden-Schneidmessers 33 und des Faden-Gegenmessers 34 sind so lang ausgeführt,
dass die Klingen 37, 38 auch im Schnürloch-Stichbereich 30, der in der Fig. 7 gestrichelt
angedeutet ist, miteinander zusammenwirken.
[0028] Bei montierter Faden-Schneid-Baugruppe ist das Faden-Schneidmesser 33 oberhalb des
Nähgut-Klemmkörpers 11a angeordnet. Bei einer Schneidverlagerung des Faden-Schneidmessers
33 aus einer z. B. in der Fig. 3 dargestellten Neutralstellung in eine z. B. in der
Fig. 4 dargestellten Schneidstellung überstreicht die Klinge 37 des Faden-Schneidmessers
33 eine Oberseite des Nähgut-Klemmkörpers 11a.
[0029] Das Faden-Gegenmesser ist abschnittsweise unterhalb des Nähgut-Klemmkörpers 11b angeordnet
und wiederum abschnittsweise in eine stichbereichsseitige Klemmkörper-Ausnehmung 40
des Nähgut-Klemmkörpers 11b eingepasst.
[0030] Die Klinge 38 des Faden-Gegenmessers 34 hat eine Schneidkontur, die an die Kontur
der Stichbereichs-Ausnehmungen 31a, 31b der Klemmkörper 11 einerseits und der Klammern
9 andererseits angepasst ist. Hierzu ist ein Ende der Klinge 38 des Faden-Gegenmessers
34 mit einem teilkreisförmigen Rücksprung 40a (vgl. Fig. 7) ausgeführt.
[0031] Eine Schneidkontur der Klinge 37 des Faden-Schneidmessers 33 ist komplementär zu
der Schneidkontur der Klinge 38 des Faden-Gegenmessers 34 angepasst, wie besonders
der vergrößerten Darstellung der Fig. 7 zu entnehmen ist. Hierzu ist ein Ende der
Klinge 37 mit einem komplementär zum Rücksprung 40a ausgeführten Vorsprung 40b gestaltet.
Beim Schneidvorgang verlaufen das Faden-Schneidmesser 33 und das Faden-Gegenmesser
34 also im Bereich der Rücksprünge 40a und des Rücksprungs 40b parallel zueinander.
Sowohl der Rücksprung 40a der Klinge 38 als auch der Vorsprung 40b der Klinge 37 ragen
in den Schnürloch-Stichbereich 30 hinein.
[0032] Die Klingen 37, 38 können bei einer nicht dargestellten Variante der Faden-Schneid-Baugruppe
auch so verlängert sein, dass sie den gesamten Schnürloch-Stichbereich 30 überdecken.
[0033] Bei der Umstellung des Fadenmessers aus der Neutralstellung (vgl. Fig. 3 und 6) in
die Schneidstellung (vgl. Fig. 4 und 8) wird auch das Faden-Gegenmesser 34 um das
Schergelenk 36 in den Augenknopfloch-Stichbereich 39 verschwenkt. Angetrieben wird
diese Scherenbewegung über einen Antriebshebel 41, der um eine Antriebsachse 42 angetrieben
verschwenkbar ist, die parallel zur Scherenachse 35 und parallel zur z-Achse verläuft.
Der Antriebshebel 41 greift hierzu mit seinen gegenüberliegenden Hebelarmen einerseits
in eine Antriebs-Ausnehmung 43 des Faden-Schneidmessers 33 und andererseits in eine
Antriebs-Ausnehmung 44 des Faden-Gegenmessers 34 ein. Die Antriebsachse 42 ist beabstandet
zur Scherenachse 35.
[0034] Die Nähgut-Klammer 9a ist in der Klemmstellung im Verlagerungsbereich des Faden-Schneidmessers
33 zwischen der Neutralstellung und der Schneidstellung angeordnet. Die andere Nähgut-Klammer
9b ist außerhalb der Verlagerungsbereiche einerseits des Faden-Schneidmessers 33 und
andererseits des Faden-Gegenmessers 34 zwischen deren Neutralstellung und deren Schneidstellung
angeordnet.
[0035] Fig. 9 und 10 zeigen schematisch Nähergebnisse der Nähmaschine, wobei auch die oberen
Nähgut-Klammern 9a und 9b angedeutet sind. Fig. 9 zeigt eine im Augenknopfloch-Stichbereich
39 genähte Augenknopflochnaht 45 mit einem Augen-Nahtabschnitt 46 und einem Fuß-Nahtabschnitt
47 und einem Augenknopfloch-Schnitt 48. Das Fadenmesser schneidet in diesem Fall Fadenenden
in einem Anfangs- bzw. Endbereich 49 der Naht 45 ab. Dies geschieht regelmäßig durch
Klingenabschnitte der Klingen 37, 38, die der Scherenachse 35 benachbart sind.
[0036] Fig. 10 zeigt eine im Schnürloch-Stichbereich 30 genähte Schnürloch-Naht 50 mit einem
Schnürloch 51. Das Fadenmesser schneidet hierbei Fäden in einem Anfangs- bzw. Endbereich
52 der Schnürloch-Naht 50 ab, der von den Endabschnitten der Klingen 37, 38 des Faden-Schneidmessers
33 einerseits und des Faden-Gegenmessers 34 andererseits erreicht wird.
[0037] Zur Herstellung eines Augenknopflochs wird zunächst im Augenknopfloch-Stichbereich
39 die Augenknopfloch-Naht 45 erzeugt und anschließend das Augenknopfloch 48 mit der
Schneid-Vorrichtung 13 geschnitten. Anschließend schneidet das Fadenmesser die von
der Augenknopfloch-Naht 45 abstehenden Fadenenden ab. Hierzu wird vor dem Fadenabschneiden
die Nähgut-Klammer 9a, in deren Verlagerungsbereich das Faden-Schneidmesser 33 beim
Fadenschneiden verlagert wird, gelüftet, so dass der Verlagerungsbereich für das Faden-Schneidmesser
zwischen der Nähgut-Klammer 9a und dem Nähgut-Klemmkörper 11a frei wird. Die andere
Nähgut-Klammer 9b verbleibt in der Klemmstellung. Hierbei kann die Nähgut-Klammer
9b den vollen Klemmdruck auf das Nähgut 29 ausüben, also denjenigen Klemmdruck, der
auch beim Nähen auf das Nähgut 29 ausgeübt wird, oder einen reduzierten Klemmdruck.
Bei einer weiteren Variante wird vor dem Abschneiden der Fadenenden auch die andere
Nähgut-Klammer 9b gelüftet.
[0038] Analog hierzu kann die Nähmaschine 8 auch Schnürlöcher erzeugen. Hierzu wird die
Schnürloch-Naht 50 erzeugt und anschließend mit der Schneid-Vorrichtung 13 das Schnürloch
51 ausgestanzt. Anschließend wird die Nähgut-Klammer 9a gelüftet, wobei die andere
Nähgut-Klammer 9b in der Klemmstellung verbleibt. Nun wird das zunächst in der Neutralstellung
vorliegende Fadenmesser in die Schneidstellung umgestellt, wobei Fadenenden der Schnürloch-Naht
50 im Anfangs- bzw. Endbereich 52 der Naht abgeschnitten werden.
[0039] Schließlich wird auch die noch nicht gelüftete Nähgut-Klammer 9b gelüftet, so dass
das Nähgut 29 entnommen werden kann.
[0040] Für Details des Näh- und Schneidvorgangs, abgesehen vom Fadenschneiden, wird auf
die
EP 1 722 021 A1 verwiesen.
1. Faden-Schneid-Baugruppe für eine Schnürloch-Nähmaschine
- mit mindestens zwei Paaren aus jeweils einem unterseitigen Nähgut-Klemmkörper (11a,
11b) und einer oberseitigen Nähgut-Klammer (9a, 9b), die zum klemmenden Halten von
Nähgut (29) zwischen dem Nähgut-Klemmkörper (11a, 11b) und der Nähgut-Klammer (9a,
9b) ausgeführt sind,
- wobei die Nähgut-Klammer (9a, 9b) jeweils relativ zum zugehörigen Nähgut-Klemmkörper
(1a, 11b) angetrieben verlagerbar ausgeführt ist,
- wobei die Nähgut-Klemmkörper (11a, 11b) in einem Schnürloch-Stichbereich (30) jeweils
eine Stichbereichs-Ausnehmung (31a, 31b) derart aufweisen, dass sich eine Schnürloch-Stichöffnung
(32) ergibt, in der Nähwerkzeuge zum Nähen einer Schnürloch-Naht (50) zusammenwirken
können,
- mit einem Faden-Schneidmesser (33),
- mit einem Faden-Gegenmesser (34), das mit dem Faden-Schneidmesser (33) zum Abschneiden
von mindestens einem Nähfaden zusammenwirkt,
- wobei das Faden-Schneidmesser (33) und das Faden-Gegenmesser (34) so ausgebildet
sind, dass sie zumindest auch im Schnürloch-Stichbereich (30) zusammenwirken,
- wobei das Faden-Schneidmesser (33) angetrieben verlagerbar ausgeführt ist,
- wobei mindestens eine der Nähgut-Klammern (9a) so ausgeführt ist, dass sie in einer
Klemmstellung in einem Verlagerungsbereich des Faden-Schneidmessers (33) angeordnet
ist,
- wobei mindestens eine weitere (9b) der Nähgut-Klammern (9a, 9b) so ausgeführt ist,
dass sie in einer Klemmstellung außerhalb des Verlagerungsbereiches des Faden-Schneidmessers
(33) liegt.
2. Baugruppe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Faden-Schneidmesser (33) oberhalb eines (11a) der mindestens zwei Nähgut-Klemmkörper
(11a, 11b) angeordnet ist.
3. Baugruppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Faden-Gegenmesser (34) zumindest abschnittsweise unterhalb eines anderen (11b)
der mindestens zwei Nähgut-Klemmkörper (11a, 11b) angeordnet ist.
4. Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Faden-Gegenmesser (34) eine Schneidenkontur aufweist, die an eine Außenkontur
des Schnürloch-Stichbereichs (30) angepasst ist.
5. Baugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Faden-Schneidmesser (33) eine an die Schneidenkontur des Faden-Gegenmessers (34)
angepasste Schneidenkontur aufweist.
6. Schnürloch-Nähmaschine mit einer Faden-Schneid-Baugruppe nach einem der Ansprüche
1 bis 5.
7. Nähmaschine nach Anspruch 6, die sowohl zum Nähen von Schnürlöchern als auch zum Nähen
von Knopflöchern ausgebildet ist.
8. Verfahren zum Herstellen eines Schnürlochs mit einer Nähmaschine nach Anspruch 6 oder
7, mit folgenden Schritten:
- Klemmen eingelegten Nähguts (29) zwischen den Paaren (11a, 9a; 11b, 9b) aus jeweils
dem unterseitigen Nähgut-Klemmkörper (11a, 11b) und der oberseitigen Nähgut-Klammer
(9a, 9b),
- Nähen einer Schnürloch-Naht (50) mit mindestens einem Nähfaden,
- Lüften der mindestens einen Nähgut-Klammer (9a), die in der Klemmstellung im Verlagerungsbereich
des Faden-Schneidmessers (33) angeordnet ist, so dass die gelüftete Nähgut-Klammer
(9a) den Verlagerungsbereich des Faden-Schneidmessers (33) verlässt, wobei die mindestens
eine weitere Nähgut-Klammer (9b), die in der Klemmstellung außerhalb des Verlagerungsbereichs
des Faden-Schneidmessers (33) liegt, in der Klemmstellung verbleibt,
- Abschneiden des mindestens einen Nähfadens durch Verlagern des Faden-Schneidmessers
(33) relativ zum Faden-Gegenmesser (34) aus einer Neutralstellung in eine Schneidstellung
im Schnürloch-Stichbereich (30),
- Lüften der mindestens einen noch nicht gelüfteten Nähgut-Klammer (9b).