(19) |
 |
|
(11) |
EP 2 355 274 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
04.12.2013 Patentblatt 2013/49 |
(22) |
Anmeldetag: 09.02.2011 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
|
|
(54) |
Überspannungsschutzelement
Electrical surge protection element
Elément de protection contre les surtensions
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
09.02.2010 DE 102010007428
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
10.08.2011 Patentblatt 2011/32 |
(73) |
Patentinhaber: Phoenix Contact GmbH & Co. KG |
|
32825 Blomberg (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Durth, Rainer, Dipl.-Ing.
32805 Horn-Bad Meinberg (DE)
- Depping, Christian, Dipl.-Ing.
32657 Lemgo (DE)
- Meyer, Thomas
31868 Ottenstein (DE)
|
(74) |
Vertreter: Gesthuysen Patent- und Rechtsanwälte |
|
Patentanwälte
Huyssenallee 100 45128 Essen 45128 Essen (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A- 1 022 837 US-A- 2 303 521
|
DE-B3-102007 006 617
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Überspannungsschutzelement mit einem Gehäuse, mit mindestens
einem in dem Gehäuse angeordneten überspannungsbegrenzenden Bauelement, mit Anschlusselementen
zum elektrischen Anschluss des Überspannungsschutzelements an den zu schützenden Strom-
oder Signalpfad und mit einer ein Anzeigeelement aufweisenden Zustandsanzeige zur
Anzeige des Zustandes des Überspannungsschutzelements.
[0002] Die in einem Überspannungsschutzelement angeordneten überspannungsbegrenzenden Bauelemente,
insbesondere Varistoren und Funkenstrecken, unterliegen einer fortschreitenden Degradation,
d.h. einer alterungsbedingten Veränderung der Parameter der überspannungsbegrenzenden
Bauelemente. Der Degradationsprozess kann dabei im Laufe der Zeit zu einem Versagen
des Überspannungsableiters während eines Ableitvorganges oder auch unter Netzbedingungen
führen.
[0003] Varistoren "altem" sowohl bei anliegender Betriebsspannung als auch bei jedem auftretenden
Ableitvorgang. Mit fortschreitender Degradation verringert sich dabei in erster Linie
der Widerstand im "nicht leitenden" Zustand des Varistors, so dass sich der auftretende
Leckstrom erhöht, was zu einer Erwärmung des Varistors führt. Diese Erwärmung des
Varistors wird bei den bekannten Überspannungsschutzelementen dazu genutzt, um ab
einer vorgegebenen Temperatur einen Abtrennmechanismus auszulösen, der den Varistor
von dem zu schützenden Strom- oder Signalpfad elektrisch abtrennt.
[0004] Im Unterschied zu Varistoren "altem" Funkenstrecken in der Regel nur während des
Ableitprozesses. Der im Ableitfall zwischen den Elektroden einer Funkenstrecke anstehenden
Lichtbogen führt zu einem zu einer Schädigung der Elektroden selber, zum anderen auch
zu einer Schädigung der die Elektroden umgebenden Isolationsteile. Dabei ist der Zustand
der inneren Bauteile einer Funkenstrecke in der Regel nicht bekannt und kann auch
nur sehr begrenzt durch Messungen innerhalb bestimmter Prüfzyklen ermittelt werden.
Ein Abtrennmechanismus wie bei Varistoren ist bei Funkenstrecken in der Regel nicht
vorgesehen.
[0005] Aus der
DE 44 13 057 A1 ist ein Verfahren zum Erfassen von Blitz- oder Stoßströmen bekannt, bei dem ein vormagnetisierter
Datenträger in räumlicher Nähe zu einem von dem Blitz- oder Stoßstrom durchflossenen
Leiter angeordnet wird, was zu einer Veränderung der Magnetisierung des Datenträgers
führt. Die Änderung der Magnetisierung des Datenträgers kann dann mittels eines Lesegeräts,
in den der Datenträger eingesteckt werden muss, erfasst und ausgewertet werden. Dieses
Verfahren erfordert zum einen eine aktive Durchführung durch entsprechend geschultes
Personal, zum anderen kann nur die jeweils maximal aufgetretene Magnetisierung bzw.
Magnetisierungsänderung gemessen und ausgewertet werden, so dass beispielsweise mehrere
kleinere Impulse vor oder nach dem maximalen Stoßstrom nicht erkannt werden. Mit diesem
Verfahren lässt sich somit nur die maximale Stromstärke eines Blitz- oder Stoßstromes
ermitteln; eine Aussage über den Zustand eines Ableiters lässt sich daraus jedoch
nicht ohne weiteres ableiten.
[0006] Aus der
DE 20 2004 006 227 U1 ist ein Überspannungsschutzelement bekannt, bei dem die Überwachung des Zustands
eines Varistors nach dem Prinzip eines Temperaturschalters erfolgt, so dass bei Überhitzung
des Varistors eine zwischen dem Varistor und einem Trennelement vorgesehene Lötverbindung
aufgetrennt wird, was zu einem elektrischen Abtrennen des Varistors führt. Außerdem
wird beim Auftrennen der Lötverbindung ein Kunststoffelement durch die Rückstellkraft
einer Feder aus einer ersten Position in eine zweite Position geschoben, in der das
als federnde Metallzunge ausgebildete Trennelement durch das Kunststoffelement thermisch
und elektrisch vom Varistor getrennt ist, so dass ein eventuell zwischen der Metallzunge
und der Kontaktstelle des Varistors anstehender Lichtbogen gelöscht wird. Da das Kunststoffelement
zwei nebeneinander angeordnete farbige Markierungen aufweist, fungiert es zusätzlich
als optische Zustandsanzeige, wodurch der Zustand des Überspannungsschutzelements
- funktionstüchtig (grün) oder abgetrennt (rot) - direkt vor Ort abgelesen werden
kann.
[0007] Die
DE 10 2007 006 617 B3 offenbart ein Überspannungsschutzelement, mit zwei in einem Gehäuse angeordneten
überspannungsbegrenzenden Bauelementen, bei dem die beiden überspannungsbegrenzenden
Bauelemente, bei denen es sich um zwei Varistorscheiben handeln kann, bei Überhitzung
einzeln abgetrennt werden. Durch eine als Drehanzeige ausgebildete optische Zustandsanzeige
wird das Auftrennen einer oder beider Lötverbindungen angezeigt. Durch die optische
Zustandsanzeige können somit die drei unterschiedlichen Zustände - beide Varistoren
funktionsfähig, ein Varistor nicht mehr funktionsfähig und abgetrennt, beide Varistoren
nicht mehr funktionsfähig und abgetrennt - angezeigt werden. Auch bei diesem Überspannungsschutzelement
wird durch die optische Zustandsanzeige jedoch nur angezeigt, ob eine oder beide Varistoren
funktionsfähig sind oder nicht. Eine darüber hinausgehende Anzeige des Zustands eines
noch funktionstüchtigen Varistors ist bei den bekannten Überspannungsschutzelementen
nicht vorgesehen.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein eingangs beschriebenes
Überspannungsschutzelement zur Verfügung zu stellen, welches auf möglichst einfache
Art und Weise eine Aussage bzw. einen Rückschluss auf den Zustand des Überspannungsschutzelements
zulässt.
[0009] Diese Aufgabe ist bei dem eingangs beschriebenen Überspannungsschutzelement dadurch
gelöst, dass ein thermisch aktivierbares endothermes Material vorgesehen ist, dass
sowohl in thermischem Kontakt mit dem überspannungsbegrenzenden Bauelement als auch
in mechanischem Kontakt mit dem Anzeigeelement der Zustandsanzeige steht, wobei bei
einer Erwärmung des überspannungsbegrenzenden Bauelements oberhalb einer bestimmten
Mindesttemperatur das Anzeigeelement aufgrund einer Ausdehnung des thermisch aktivierbaren
endothermen Materials eines Positionsveränderung vollzieht, deren Größe ein Maß für
die Erwärmung des überspannungsbegrenzenden Bauelements ist.
[0010] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass für ein überspannungsbegrenzendes
Bauelement eine maximale Energie bestimmt oder festgelegt werden kann, die das Bauelement
über seine Lebensdauer umsetzen kann bzw. umsetzen soll, ohne dass es zu einer kritischen
Veränderung der Nennparameter des Bauelements kommt. Ist diese maximale Energie umgesetzt
worden, so können typische Parameter des Überspannungsschutzelements, z.B. die maximale
Pulsfestigkeit, das Leckstromverhalten oder das Netzfolgestromverhalten beeinträchtigt
sein, so dass das Überspannungsschutzelement ausgetauscht werden sollte. Der Erfindung
liegt darüber hinaus die Erkenntnis zugrunde, dass ein Energieumsatz in dem überspannungsbegrenzenden
Bauelement immer zu einer Erwärmung des Bauelements führt, wobei die Erwärmung ein
direktes Maß für den inneren Energieumsatz darstellt. Ab einer bauteilespezifischen
Temperaturschwelle stellt die beispielsweise beim Ableiten eines Stoßstroms auftretende
Erwärmung des Bauelements ein proportionales Maß für die Degradation des überspannungsbegrenzenden
Bauelements dar.
[0011] Bei dem erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelement wird die von dem überspannungsbegrenzenden
Bauelement aufgrund der umgesetzten Energie abgegebenen Wärme zur Aktivierung eines
endothermen chemischen oder physikalischen Prozesses genutzt. Das thermisch aktivierbare
endotherme Material, welches in thermischen Kontakt mit dem überspannungsbegrenzenden
Bauelement angeordnet ist, übernimmt dabei sowohl die Funktion eines Sensors, der
die Erwärmung des überspannungsbegrenzenden Bauelements detektiert, als auch die Funktion
eines Aktors, der das Anzeigeelement der Zustandsanzeige betätigt.
[0012] Zur Verarbeitung von Kunststoffen und zum Beispiel bei Anwendungen im Brandschutz
sind am Markt verschiedene thermisch aktivierbare endotherme Materialien verfügbar,
die unter thermischer Einwirkung eine Volumenvergrößerung erzeugen. Dabei können insbesondere
auch Treibmittel eingesetzt bzw. in den Materialien eingebunden sein, die z.B. flüssiggasgefüllte
Kunststoffkügelchen enthalten, die sich bei Erwärmung auf Grund der kugelinternen
Druckerhöhung ausdehnen.
[0013] Die Mindesttemperatur, ab der sich das Material ausdehnt, sollte dabei in etwa der
Temperatur entsprechen, ab der eine Degradation des überspannungsbegrenzenden Bauelements
zu erwarten ist. Jede Erwärmung des überspannungsbegrenzenden Bauelements - hervorgerufen
durch einen Energieumsatz im Inneren des Bauelements - oberhalb der Mindesttemperatur
führt dann zu einer Ausdehnung des thermisch aktivierbaren endothermen Materials und
somit zu einer entsprechenden Positionsveränderung des Anzeigeelements der Zustandsanzeige.
[0014] Grundsätzlich besteht nun die Möglichkeit, jede Positionsveränderung des Anzeigeelements
aufgrund einer Ausdehnung des endothermen Materials mit einer weiteren Messvorrichtung
zu erfassen, um daraus den fortschreitenden Alterungsprozess des überwachten überspannungsbegrenzenden
Bauelements zu ermitteln. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das thermisch
aktivierbare endotherme Material jedoch derart beschaffen, dass die aufgrund einer
Erwärmung des überspannungsbegrenzenden Bauelements oberhalb einer bestimmten Mindesttemperatur
erfolgte Ausdehnung des Materials irreversible ist. Eine aufgrund einer bestimmten
Erwärmung erfolgte Ausdehnung des Materials bleibt somit bestehen, auch wenn sich
das überspannungsbegrenzende Bauelement und auch das Material wieder abgekühlt haben.
Dadurch ergibt sich mit jeder Erwärmung des überspannungsbegrenzenden Bauelements
oberhalb der Mindesttemperatur ein fortschreitender Prozess, der ein aufintegrierendes
Maß der von dem überspannungsbegrenzenden Bauelement abgegebenen Wärmemenge darstellt
und damit mit der Degradation des überspannungsbegrenzenden Bauelements korreliert.
[0015] Eine bestimmte Positionsveränderung des Anzeigeelements der Zustandsanzeige kann
dabei sowohl durch den einmaligen Umsatz einer großen Energiemenge und die daraus
resultierende starke Erwärmung des überspannungsbegrenzenden Bauelements als auch
durch die aufeinander folgende Umsetzung mehrerer kleinerer Energiemengen und die
daraus resultierende mehrfache, jeweils geringere Erwärmung des Bauelements hervorgerufen
werden. Die Schädigung von Überspannungsableitern, insbesondere von Funkenstrecken
und Varistoren, erfolgt nach einer nichtlinearen Kurve in Abhängigkeit von der Impulshöhe
und der Erwärmung. Einmalige sehr hohe Impulse mit der Folge sehr hoher Erwärmung
haben einen wesentlich höheren schädigenden Einfluss als mehrere Impulse mittlerer
Leistung und Erwärmung. Kleine Impulse erwärmen den Varistor kaum und führen auch
bei sehr hoher Anzahl zu keiner merklichen Schädigung. Dieses Verhalten korrespondiert
in sehr guter Weise mit dem Forschritt der Expansion geeigneter Treibmittel, die unterhalb
einer Schwelltemperatur nahezu keine Reaktion zeigen und bei sehr starker Erhitzung
eine überproportionale Reaktion zeigen.
[0016] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Menge, die
Anordnung und die Beschaffenheit des thermisch aktivieren endothermen Materials derart
gewählt, dass das Material dann seine maximale Ausdehnung erreicht, wenn das überspannungsbegrenzende
Bauelement die Energiemenge umgesetzt hat, die es über seine Lebensdauer maximal umsetzen
darf bzw. soll. Ist in dem überspannungsbegrenzenden Bauelement die zuvor bestimmte
maximale Energie umgesetzt worden, so dass das Ende der vorgeschriebene Lebensdauer
des Bauelements erreicht ist, so soll auch das endotherme Material seine maximale
Ausdehnung erreicht haben. Dadurch kann auf einfache Art und Weise gleichzeitig die
maximale Positionsveränderung des Anzeigeelements der Zustandsanzeige festgelegt werden,
so dass anhand der Position des Anzeigeelements die noch verbleibende Restlebensdauer
des überspannungsbegrenzenden Bauelements erkennbar ist.
[0017] Als thermisch aktivierbares endothermes Material kann beispielsweise ein Material
mit Memory-Effekt eingesetzt werden. Als Materialien mit Memory-Effekt sind sowohl
Kunststoffe als auch Metalle bekannt, wobei bei Ausnutzung des sogenannten Einweg-Memory-Effekts
die zuvorgenannte bevorzugte irreverisible Ausdehnung des Materials erreicht werden
kann.
[0018] Darüber hinaus kann als thermisch aktivierbares endothermes Material jedoch auch
ein intumeszentes Material eingesetzt werden, welches sich vorzugsweise aus einem
niedrig schmelzenden Kunststoff, beispielsweise Polyethylen (PE) oder Polypropylen
(PP), und einem Treibmittel zusammensetzt. Als besonders vorteilhaft hat sich dabei
die Mischung von Treibmitteln mit Polyolefinen und Wachsen herausgestellt, die bereits
bei einer Temperatur unterhalb der Expansionstemperatur des Treibmittels flüssig oder
zähflüssig werden. Im nicht erwärmten Betriebszustand kann sich das intumeszente Material
in einem festen Zustand befinden. Erhöht sich die Temperatur des intumeszenten Materials,
aufgrund einer Erwärmung des überspannungsbegrenzenden Bauelements, so wechselt das
intumeszente Material seinen Aggregatzustand und wird flüssig. Nach Überschreiten
einer bestimmten Temperatur reagiert das intumeszente Material mit einer starken Volumenzunahme;
das intumeszente Material schäumt auf.
[0019] Diese durch den Temperaturanstieg hervorgerufene Volumenzunahme eines intumeszenten
Materials kann bei dem erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelement dazu genutzt werden,
die Position des Anzeigeelements der Zustandsanzeige zu verändern. Wird das intumeszente
Material nur für eine kurze Zeit oder nur auf eine relativ geringe Temperatur oberhalb
der Mindesttemperatur erwärmt, so führte dies dazu, dass nur ein Teil des intumeszenten
Materials reagiert, d.h. aufschäumt. Die Volumenzunahme des intumeszenten Materials
stellt dann - gewollt - ein Maß für die Erwärmung des intumeszenten Materials und
damit ein Maß für den Energieumsatz in dem überspannungsbegrenzenden Bauelement dar.
[0020] Bezüglich der Anordnung des thermisch aktivierbaren endothermen Materials relativ
zum überspannungsbegrenzenden Bauelement und relativ zum Anzeigelement der Zustandsanzeige
gibt es verschiedene Möglichkeiten, wobei eine solche Anordnung vorteilhaft ist, die
einen guten und möglichst dauerhaften thermischen Kontakt zwischen dem überspannungsbegrenzenden
Bauelement und dem Material gewährleistet.
[0021] Gemäß einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen dem
thermisch aktivierbaren endothermen Material und dem Anzeigeelement der Zustandsanzeige
ein stabförmiges Betätigungselement angeordnet, das an seinem einen Ende mit dem Anzeigeelement
und an seinem anderem Ende mit einem Kolben verbunden ist. Das thermisch aktivierbare
Material ist dabei in einem Gehäuse angeordnet, in dem auch der Kolben und ein Teil
des Betätigungselements verschiebbar angeordnet sind, so dass der Kolben in dem als
eine Art Zylinder fungierenden Gehäuse durch das sich ausbreitendes Material verschoben
werden kann. Das Gehäuse, das das endotherme Material und den Kolben sowie einen Teil
des Betätigungselements aufnimmt, steht dabei in thermischen Kontakt mit dem überspannungsbegrenzenden
Bauelement, wozu das Gehäuse unmittelbar an einer Außenseite des überspannungsbegrenzenden
Bauelements, beispielsweise eines scheibenförmigen Varistors, befestigt sein kann.
Dabei hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Gehäuse aus einem Material
hohe Wärmeleitfähigkeit besteht, insbesondere eine Wärmeleitfähigkeit aufweist, die
größer als die des thermisch aktivierbaren endothermen Materials ist. Dadurch kann
die Gefahr eines thermischen Abkoppelns durch ein bereits teilweise expandiertes Material
weitgehend vermieden werden kann.
[0022] Um eine über die Temperatur möglichst linear zunehmende Ausdehnung des thermisch
aktivierbaren endothermen Materials zu erreichen, kann innerhalb des Gehäuses ein
Federelement angeordnet sein, dessen Federkraft der Druckkraft entgegenwirkt, die
bei der Ausdehnung des thermisch aktivierbaren endothermen Materials wirkt. Das Federelement,
bei dem es sich beispielsweise um eine Zylinderfeder handeln kann, kann beispielsweise
zwischen der dem endothermen Material abgewandten Seite des Kolbens des Betätigungselements
und der gegenüberliegenden Innenwand des Gehäuses eingespannt sein und das Betätigungselement
konzentrisch umgeben.
[0023] Zur Gewährleistung einer möglichst flächigen und gleichmäßigen Erwärmung des thermisch
aktivierbaren endothermen Materials sind gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung innerhalb des Gehäuses mehrere Thermoleitelemente derart angeordnet,
dass die Thermoleitelemente einerseits mit dem Gehäuse wärmeleitend verbunden und
andererseits mit dem thermisch aktivierbaren Material in thermischen Kontakt stehen.
Die Thermoleitelemente sind dabei vorzugsweise einstückig mit dem Gehäuse ausgebildet.
Handelt es sich bei dem thermisch aktivierbaren endothermen Material um ein intumeszentes
Material, so ragen die Thermoleitelemente vorzugsweise in das intumeszente Material
herein bzw. sind von dem intumeszente Material umgeben, wobei die Thermoleitelemente
eine Länge aufweisen, die größer ist als die entsprechende Erstreckung des intumeszenten
Materials im nicht ausgedehnten Zustand. Dadurch wird gewährleistet, dass auch im
bereits (teilweise) ausgedehnten Zustand des intumeszenten Materials eine gute Wärmeeinleitung
über die Thermoleitelemente in das intumeszente Material erfolgt.
[0024] Alternativ oder zusätzlich kann gemäß einer Ausgestaltung ein aktiv heizendes Element
verwendet werden, das mit dem thermisch aktivierbaren endothermen Material in thermischen
Kontakt steht, so dass eine Erwärmung des aktiv heizenden Elements zu einer Erwärmung
des thermisch aktivierbaren endothermen Materials führt. Damit sich das aktiv heizende
Element nur dann erwärmt, wenn sich auch das überspannungsbegrenzende Bauelement erwärmt,
ist das aktiv heizende Element in Reihe mit dem überspannungsbegrenzenden Bauelement
geschaltet. Ein durch das überspannungsbegrenzende Bauelement fließender Leckstrom
fließt dann ebenfalls durch das heizende Element, was zu der gewünschten Erwärmung
desselben führt. Ein guter thermischer Kontakt zwischen dem aktiv heizenden Element
und dem endothermen Material kann dadurch gewährleistet sein, dass das heizende Element
in dem endothermen Material eingebettet ist. Als aktiv heizendes Element kann beispielsweise
ein Halbleiterwiderstand, insbesondere ein Kaltleiter (PCT-Widerstand), verwendet
werden.
[0025] Eingangs ist ausgeführt worden, dass die Zustandsanzeige ein Anzeigeelement aufweist.
Bei der Zustandsanzeige kann es sich dabei im einfachsten Fall nur um eine optische
Zustandsanzeige handeln, wobei dann die optische Zustandsanzeige neben dem Anzeigeelement
noch eine optische Anzeigeeinrichtung, insbesondere eine Anzeigeskala aufweist. Darüber
hinaus kann das Anzeigeelement jedoch auch mit einer elektrischen Anzeigeeinrichtung,
insbesondere einem Schiebepotentiometer zusammenwirken, so dass die Zustandsanzeige
nicht nur eine optische sondern gleichzeitig auch eine elektrische Zustandsanzeige
darstellt. Die elektrische Anzeige kann dabei insbesondere auch zur Fernmeldung des
Zustands des Überspannungsschutzelements an eine Kontrollstation genutzt werden.
[0026] Soll der Zustand des überspannungsbegrenzenden Bauelements nicht (nur) über eine
analoge Anzeigeskala angezeigt werden, so besteht auch die Möglichkeit, dem Anzeigeelement
eine Einrichtung zur Digitalisierung der Positionsveränderung des Anzeigeelements
zuzuordnen. Hierfür kann insbesondere ein Inkrementalgeber eingesetzt werden. Ein
derart digitalisierter Wert kann dann besonders einfach weiterverarbeitet werden.
[0027] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements
ist ein zusätzlicher Schalter vorgesehen, der dann, wenn das thermisch aktivierbare
endotherme Material seine maximale Ausdehnung erreicht hat, betätigt wird. Die Betätigung
des Schalters kann dabei vorzugsweise über das Ende des stabförmigen Betätigungselements
erfolgen, das auch mit dem Anzeigeelement verbunden ist. Bei Betätigung des Schalters
wird dabei eine weitere Anzeige aktiviert, durch die das Ende der Lebensdauer des
überspannungsbegrenzenden Bauelements elektrisch, optisch und/oder akustisch angezeigt
werden kann. Der Schalter kann dabei wiederum vorzugsweise zur Fernmeldung des Zustands
des Überspannungsschutzelements genutzt werden.
[0028] Im einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, das erfindungsgemäße Überspannungsschutzelement
auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen sowohl auf die dem Patentanspruch
1 nachgeordneten Patentansprüche als auch auf die nachfolgende Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzelements,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Überspannungsschutzelements,
- Fig. 3
- eine weitere Ausführungsform eines Teils des erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements,
einmal mit einem nicht ausgedehnten und einmal mit einem teilweise ausdehnten intumeszenten
Material, und
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Teils des Überspannungsschutzelements, einmal
mit einem nicht ausgedehnten und einmal mit einem vollständig ausgedehnten intumeszenten
Material.
[0029] Die Figuren zeigen verschiedene Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements
1 mit einem - in den Fig. 1 und 2 gestrichelt dargestellten - Gehäuse 2, in dem ein
schematisch dargestelltes überspannungsbegrenzendes Bauelement 3 angeordnet ist, bei
dem es sich beispielsweise um einen Varistor handeln kann. Als überspannungsbegrenzendes
Bauelement kann jedoch grundsätzlich auch eine Funkenstrecke oder ein gasgefüllter
Überspannungsableiter verwendet werden. Zu dem Überspannungsschutzelement 1 gehört
darüber hinaus noch eine ein Anzeigeelement 4 aufweisende Zustandsanzeige 5, wobei
die Zustandsanzeige in der praktischen Realisierung des Überspannungsschutzelements
1 derart im Gehäuse 2 angeordnet ist, dass die Zustandsanzeige 5 von außerhalb des
Gehäuses 2, beispielsweise durch ein entsprechendes Sichtfenster erkennbar ist.
[0030] Bei dem erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelement 1 ist ein thermisch aktivierbares
endothermes Material 6, bei dem es sich beispielsweise um ein intumeszentes Material
handelt, derart in thermischen Kontakt mit dem überspannungsbegrenzenden Bauelement
3 angeordnet, dass eine Erwärmung des überspannungsbegrenzenden Bauelements 3 oberhalb
einer bestimmten Mindesttemperatur zu einer entsprechenden Ausdehnung des Materials
6 führt. Da das Material 6 über ein stabförmiges Betätigungselement 7 mechanisch mit
dem Anzeigeelement 4 der Zustandsanzeige 5 in Verbindung steht, führt eine Ausdehnung
des thermisch aktivierbaren endothermen Materials 6 zu einer Positionsveränderung
des Anzeigeelements 4, wobei die Größe der Positionsveränderung ein Maß für die Erwärmung
des überspannungsbegrenzenden Bauelements 3 und damit auch ein Maß für die Degradation
des Bauelements 3 ist.
[0031] Bei dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen ist das eine Ende 8 des
stabförmigen Betätigungselements 7 direkt mit dem Anzeigeelement 4 verbunden; das
in den Ausführungsbeispielen dreieckförmige Anzeigeelement 4 ist am Ende 8 des stabförmigen
Betätigungselements 7 befestigt. Am gegenüberliegenden Ende 9 des Betätigungselements
7 ist ein Kolben 10 befestigt, wobei der Kolben 10 zusammen mit einem Teil des stabförmigen
Betätigungselements 7 verschiebbar in einem als Zylinder wirkenden Gehäuse 11 angeordnet
ist. Da in dem Gehäuse 11 auf der dem Betätigungselement 7 abgewandten Seite des Kolbens
10 auch das intumeszente Material 6 angeordnet ist, wird der Kolben 10 durch ein sich
ausdehnendes Material 6 von diesem innerhalb des Gehäuses 11 - bei der Darstellung
gemäß den Fig. 1 bis 4 nach rechts - verschoben, so dass sich auch das Anzeigeelement
4 im Bereich der Zustandsanzeige 5 verschiebt.
[0032] Die Fig. 1 und 2 zeigen das Anzeigeelement 4 sowohl im nicht erwärmten, d.h. nicht
ausgedehnten Zustand des thermisch aktivierbaren endothermen Materials 6 (durchgezogene
Linie) als auch bei maximal ausgedehntem Material 6 (gestrichelte Linie), bei dem
sich das Anzeigeelement 4 in seiner das Lebensende des überspannungsbegrenzenden Bauelements
3 anzeigenden Endposition befindet.
[0033] Bei dem Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements 1 gemäß
Fig. 2 ist innerhalb des Gehäuses 11 ein Federelement 12 in Form einer Zylinderfeder
konzentrisch zum stabförmigen Betätigungselement 7 angeordnet. Die Zylinderfeder 12
stützt sich dabei einerseits an der dem intumeszenten Material 6 abgewandten Seite
des Kolbens 10 und andererseits an der gegenüberliegenden Innenwand 13 des Gehäuses
11 ab. Die Federkraft der Zylinderfeder 12 wirkt somit der Druckkraft entgegen, die
bei einer Ausdehnung des Materials 6 auf den Kolben 10 wirkt. Durch eine entsprechende
Wahl der Federkennlinie der Zylinderfeder 12 kann somit der Kraft-Weg-Verlauf des
Betätigungselements 7 und damit auch die Verschiebung des Anzeigeelements 4 so eingestellt
werden, dass die Positionsveränderung des Anzeigeelements 4 möglichst linear zum Grad
der Degradation des überspannungsbegrenzenden Bauelements 3 ansteigt.
[0034] Die Fig. 3 und 4 zeigen jeweils nur einen Teil des erfindungsgemäßen Überspannungsschutzelements
1, nämlich jeweils nur das Gehäuse 11 mit dem darin angeordneten intumeszenten Material
6 sowie dem Kolben 10 und einem Teil des stabförmigen Betätigungselements 7. Bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 weist das Gehäuse 11 mehrere Thermoleitelemente 14
auf, die sich in Längsrichtung des Gehäuses 11 und damit auch in Verschieberichtung
des Kolbens 10 erstrecken. Durch die Anordnung der Thermoleitelemente 14 wird die
von dem überspannungsbegrenzenden Bauelement 3 auf das Gehäuse 11 übertragene Wärme
großflächig in das intumeszente Material 6 eingeleitet, so dass es zu einer relativ
gleichmäßigen Erwärmung des Materials 6 kommt. Da die Länge der Thermoleitelemente
14 größer als die entsprechende Erstreckung des intumeszenten Materials 6 im nicht
ausgedehnter Zustand (Fig. 3a) ist, ist auch dann noch eine gute Wärmeeinleitung in
das intumeszente Material 6 gewährleistet, wenn sich dies bereits etwas ausgedehnt
hat (Fig. 3b).
[0035] Auch die Fig. 4 zeigt zwei Darstellungen des Gehäuses 11, einmal mit einem nicht
ausgedehnten intumeszenten Material 6 (Fig. 4a) und einmal mit einem maximal ausgedehnten
intumeszenten Material 6 (Fig. 4b). Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 ist das intumeszente Material 6 innerhalb des Gehäuses 11 in einer zusätzlichen
dehnbaren Hülle 15 angeordnet, so dass beim Ausdehnen des Materials 6 ein Teil der
Kraft zur Dehnung der Hülle 15 aufgewandt werden muss. Die Hülle 15 dient dabei insbesondere
auch dazu, ein Verkleben des sich ausdehnenden intumeszenten Materials 6 an der Innenwand
des Gehäuses 11 zu verhindern. Um die Reibung zwischen der Hülle 15 und der Innenwand
des Gehäuses 11 sowie zwischen der Innenwand des Gehäuses 11 und den gegenüberliegenden
Flächen des Kolbens 10 zu reduzieren, ist bei dem in der Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
auf den Innenwandflächen des Gehäuses 11 eine Gleitschicht 16 aufgebracht. Anhand
der Fig. 1 und 2 ist schließlich noch dargestellt, dass die Zustandsanzeige 5 zur
einfachen Ablesbarkeit der Position des Anzeigeelements 4 eine optische Anzeigeeinrichtung
17 in Form einer Anzeigeskala ausweist. Mit Hilfe der Anzeigeskala 17 kann dabei die
Restlebensdauer des überspannungsbegrenzenden Bauelements 3 einfach angezeigt werden,
so dass schnell und einfach direkt vor Ort erkannt werden kann, wann ein Überspannungsschutzelement
1 ausgetauscht werden sollte.
[0036] Darüber hinaus ist das Anzeigeelement 4 auch mit einer elektrischen Anzeigeeinrichtung
18 in Form eines Schiebepotentiometers verbunden, so dass der Zustand des Überspannungsschutzelements
1 auch elektrisch erfasst oder über eine entsprechende Fernmeldung an einer zentralen
Stelle angezeigt werden kann. Schließlich weist das Überspannungsschutzelement 1 noch
einen Schalter 19 auf, der dann betätigt wird, wenn das thermisch aktivierbare endotherme
Material 6 seine maximale Ausdehnung erreicht hat. Über den Schalter 19 kann dann
eine zusätzliche Anzeige aktiviert werden, die das Ende der Lebensdauer des überspannungsbegrenzenden
Bauelements 3 elektrisch, optisch und/oder akustisch anzeigt. Der Schalter 19 kann
auch als Fernmeldekontakt ausgebildet sein, so dass eine einfache Femüberwachung des
Zustands des Überspannungsschutzelements 1 möglich ist.
1. Überspannungsschutzelement mit einem Gehäuse (2), mit mindestens einem in dem Gehäuse
(2) angeordneten überspannungsbegrenzenden Bauelement (3), mit Anschlusselementen
zum elektrischen Anschluss des Überspannungsschutzelements (1) an den zu schützenden
Strom- oder Signalpfad und mit einer ein Anzeigeelement (4) aufweisenden Zustandsanzeige
(5) zur Anzeige des Zustandes des Überspannungsschutzelements (1),
dadurch gekennzeichnet,
dass ein thermisch aktivierbares endothermes Material (6) vorgesehen ist, das sowohl in
thermischem Kontakt mit dem überspannungsbegrenzenden Bauelement (3) als auch in mechanischem
Kontakt mit dem Anzeigeelement (4) der Zustandsanzeige (5) steht,
wobei bei einer Erwärmung des überspannungsbegrenzenden Bauelements (3) oberhalb einer
bestimmten Mindesttemperatur das Anzeigeelement (4) aufgrund einer Ausdehnung des
thermisch aktivierbaren endothermen Materials (6) eine Positionsveränderung vollzieht,
deren Größe ein Maß für die Erwärmung des überspannungsbegrenzenden Bauelements (3)
ist.
2. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das thermisch aktivierbare endotherme Material (6) derart beschaffen ist, dass die
aufgrund einer Erwärmung des überspannungsbegrenzenden Bauelements (3) oberhalb einer
bestimmten Mindesttemperatur erfolgte Ausdehnung des Materials (6) irreversibel ist.
3. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Menge, die Anordnung und die Beschaffenheit des thermisch aktivierbaren endothermen
Materials (6) derart gewählt ist, dass das Material (6) dann seine maximale Ausdehnung
erreicht, wenn das überspannungsbegrenzende Bauelement (3) die Energiemenge umgesetzt
hat, die das überspannungsbegrenzende Bauelement (3) über seine Lebensdauer maximal
umsetzten darf.
4. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das thermisch aktivierbare endotherme Material (6) ein intumeszentes Material ist.
5. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das intumeszente Material aus einem niedrig schmelzenden Kunststoff und einem Treibmittel
zusammensetzt ist, wobei der Kunststoff bereits bei einer Temperatur unterhalb der
Expansionstemperatur des Treibmittels flüssig oder zähflüssig wird.
6. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem thermisch aktivierbaren endothermen Material (6) und dem Anzeigeelement
(4) der Zustandsanzeige (5) ein stabförmiges Betätigungselement (7) angeordnet ist,
das an seinem einen Ende (8) mit dem Anzeigeelement (4) der Zustandsanzeige (5) und
an seinem anderen Ende (9) mit einem Kolben (10) verbunden ist, wobei das thermisch
aktivierbare endotherme Material (6) in einem Gehäuse (11) angeordnet ist, in dem
auch der Kolben (10) und ein Teil des Betätigungselements (7) verschiebbar angeordnet
sind.
7. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Gehäuses (11) ein Federelement (12) angeordnet ist, dessen Federkraft
der Druckkraft entgegenwirkt, die bei der Ausdehnung des thermisch aktivierbaren endothermen
Materials (6) wirkt.
8. Überspannungsschutzelement nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Gehäuses (11) mindestens ein Thermoleitelement (14) derart angeordnet
und mit dem Gehäuse (11) wärmeleitend verbunden ist, dass das Thermoleitelement (14)
mit dem thermisch aktivierbaren endothermen Material (6) in thermischen Kontakt steht,
wobei vorzugsweise die Länge des Thermoleitelements (14) größer ist als die entsprechende
Erstreckung des thermisch aktivierbaren endothermen Material (6) im nicht ausgedehnten
Zustand.
9. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein aktiv heizendes Element, insbesondere ein Kaltleiter, mit dem thermisch aktivierbaren
endothermen Material (6) in thermischen Kontakt steht, insbesondere in dem Material
(6) eingebettet ist, wobei das aktiv heizende Element in Reihe mit dem überspannungsbegrenzenden
Bauelement (3) geschaltet ist.
10. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das thermisch aktivierbare endotherme Material (6) von einer dehnbaren Hülle (15)
umgeben ist.
11. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeigeelement (4) sowohl mit einer optischen Anzeigeeinrichtung (17), insbesondere
einer Anzeigeskala, als auch mit einer elektrischen Anzeigeeinrichtung (18), insbesondere
einem Schiebepotentiometer, zusammenwirkt.
12. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass dem Anzeigeelement (4) eine Einrichtung zur Digitalisierung der Positionsveränderung
des Anzeigeelements (4), insbesondere ein Inkrementalgeber, zugeordnet ist.
13. Überspannungsschutzelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass dann, wenn das thermisch aktivierbare endotherme Material (6) seine maximale Ausdehnung
erreicht hat, ein Schalter (19) betätigt wird, wodurch eine zusätzliche Anzeige aktiviert
wird, die das Ende der Lebensdauer des überspannungsbegrenzenden Bauelements (3) elektrisch,
optisch und/oder akustisch anzeigt.
1. Overvoltage protection element, comprising a housing (2), at least one overvoltage
limiting component (3) which is located in the housing (2), terminal elements for
electrical connection of the overvoltage protection element (1) to a current or signal
path which is to be protected, and a state display (5) which has a display element
(5) for displaying the usage state of the overvoltage protection element,
characterized in
that a thermally activatable, endothermic material (6) is provided that is in thermal
contact with the overvoltage limiting component (3) and also in mechanical contact
with the display element (4) of the state display (5),
wherein when the overvoltage limiting component (3) is heated above a certain minimum
temperature, the display element (4) changes position by expansion of the thermally
activatable, endothermic material (6), the degree being a measure for the heating
of the overvoltage limiting component (3),
2. Overvoltage protection element according to claim 1, characterized in that the thermally activatable, endothermic material (6) is made such that the expansion
of the material (6), which results from the heating of the overvoltage limiting component
(3) above a certain minimum temperature, is irreversible.
3. Overvoltage protection element according to claim 2, characterized in that the amount, arrangement and composition of the thermally activatable, endothermic
material (6) is chosen such that the material (6) reaches its maximum expansion when
the overvoltage limiting element (3) has converted the amount of energy that the overvoltage
limiting element (3) can convert at the most in its service life.
4. Overvoltage protection element according to any one of claims 1 to 3, characterized in that the thermally activatable, endothermic material (6) is an intumescent material.
5. Overvoltage protection element according to claim 4, characterized in that the intumescent material consists of a low-melting plastic and an expanding agent,
wherein the plastic is already liquid or viscous at a temperature below the expansion
temperature of the expanding agent.
6. Overvoltage protection element according to any one of claims I to 5, characterized in that a rod-shaped actuating element (7) is disposed between the thermally activatable,
endothermic material (6) and the display element (4), the rod-shaped actuating element
being connected at one end (8) to the display element (4) and to a piston (10) at
an opposite end (9), and wherein the thermally activatable, endothermic material (6)
is located in a housing (11) in which the piston (10) and part of the actuating element
(7) are movably arranged.
7. Overvoltage protection element according to claim 6, characterized in that a spring element (12) is disposed within the housing (11), the spring exerting a
spring force directed to counteract a pressure force produced by expansion of the
thermally activatable, endothermic material (6).
8. Overvoltage protection element according to claim 6 or 7, characterized in that at least one thermoconductive element (14) is arranged within and connected to the
housing (11) in a heat conductive manner, that the thermoconductive element (14) is
in thermal contact with the thermally activatable, endothermic material (6), wherein
the thennoconductive element (14) has a length that is greater than a corresponding
length of the thermally activatable, endothermic material (6) in an unexpanded state.
9. Overvoltage protection element according to any one of claims I to 8, characterized in that an active heating element, in particular a PCT resistor, is in thermal contact with
the thermally activatable, endothermic material (6), in particular is embedded in
the material (6), wherein the active heating element is connected in series with the
overvoltage limiting component (3).
10. Overvoltage protection element according to any one of claims 1 to 9, characterized in that the thermally activatable, endothermic material (6) is surrounded by a flexible jacket
(15).
11. Overvoltage protection element according to any one of claims 1 to 10, characterized in that the display element (4) interacts with an optical display means (17), in particular
a display scale, as well as with an electrical display means (18), in particular a
sliding potentiometer.
12. Overvoltage protection element according to any one of claims 1 to 11, characterized in that the display element (4) is connected to a means for digitization of the position
change of the display element (4), in particular an incremental transmitter.
13. Overvoltage protection element in according to any one of claims 1 to 12, characterized in that a switch (19) is actuated when the thermally activatable, endothermic material (6)
reaches its maximum expansion, wherein an additional display is activated that electrically,
optically and/or acoustically indicates that the end of the service life of the overvoltage
limiting component (3) has been reached.
1. Élément de protection contre les surtensions comprenant un boîtier (2), au moins un
composant limiteur de surtension (3) disposé dans le boîtier (2), des éléments de
raccordement pour le raccordement électrique de l'élément de protection contre les
surtensions (1) au trajet de courant ou de signal à protéger et un indicateur d'état
(5) qui présente un élément indicateur (4) pour indiquer l'état de l'élément de protection
contre les surtensions (1),
caractérisé en ce
qu'il est prévu un matériau endotherme (6) pouvant être activé thermiquement, lequel
est à la fois en contact thermique avec le composant limiteur de surtension (3) et
en contact mécanique avec l'élément indicateur (4) de l'indicateur d'état (5),
l'élément indicateur (4), en cas d'échauffement du composant limiteur de surtension
(3) au-dessus d'une température minimale donnée, en raison d'une dilatation du matériau
endotherme (6) pouvant être activé thermiquement, accomplissant un changement de position
dont l'amplitude est un indice pour l'échauffement du composant limiteur de surtension
(3),
2. Élément de protection contre les surtensions selon la revendication 1, caractérisé en ce que le matériau endotherme (6) pouvant être activé thermiquement est constitué de telle
sorte que la dilatation du matériau (6) qui se produit en raison d'un échauffement
du composant limiteur de surtension (3) au-dessus d'une température minimale donnée
est irréversible.
3. Élément de protection contre les surtensions selon la revendication 2, caractérisé en ce que la quantité, l'arrangement et la constitution du matériau endotherme (6) pouvant
être activé thermiquement sont choisis de telle sorte que le matériau (6) atteint
sa dilatation maximale lorsque le composant limiteur de surtension (3) a converti
la quantité d'énergie maximale que peut convertir le composant limiteur de surtension
(3) sur sa durée de vie.
4. Élément de protection contre les surtensions selon l'une des revendications 1 à 3,
caractérisé en ce que le matériau endotherme (6) pouvant être activé thermiquement est un matériau intumescent.
5. Élément de protection contre les surtensions selon la revendication 4, caractérisé en ce que le matériau intumescent est composé d'une matière plastique à faible point de fusion
et un agent gonflant, la matière plastique étant liquide ou visqueuse déjà à une température
au-dessous de la température d'expansion de l'agent gonflant.
6. Élément de protection contre les surtensions selon l'une des revendications 1 à 5,
caractérisé en ce qu'entre le matériau endotherme (6) pouvant être activé thermiquement et l'élément indicateur
(4) de l'indicateur d'état (5) est disposé un élément d'actionnement (7) en forme
de tige dont l'une des extrémités (8) est reliée avec l'élément indicateur (4) de
l'indicateur d'état (5) et l'autre extrémité (9) avec un piston (10), le matériau
endotherme (6) pouvant être activé thermiquement étant disposé dans un boîtier (11)
dans lequel sont également disposés de manière à pouvoir coulisser le piston (10)
et une partie de l'élément d'actionnement (7).
7. Élément de protection contre les surtensions selon la revendication 6, caractérisé en ce qu'à l'intérieur du boîtier (11) est disposé un ressort (12) dont la force de ressort
agit contre la force de compression qui agit lors de la dilatation du matériau endotherme
(6) pouvant être activé thermiquement.
8. Élément de protection contre les surtensions selon la revendication 6 ou 7, caractérisé en ce qu'à l'intérieur du boîtier (11) est disposé au moins un élément thermoconducteur (14),
lequel est en liaison thermiquement, conductrice avec le boîtier (11), de telle sorte
que l'élément thermoconducteur (14) se trouve en contact thermique avec le matériau
endotherme (6) pouvant être activé thermiquement, la longueur de l'élément thermoconducteur
(14) étant de préférence supérieure à la projection correspondante du matériau endotherme
(6) pouvant être activé thermiquement à l'état non dilaté,
9. Élément de protection contre les surtensions selon l'une des revendications 1 à 8,
caractérisé en ce qu'un élément chauffant actif, notamment une résistance à coefficient de température
positif, se trouve en contact thermique avec le matériau endotherme (6) pouvant être
activé thermiquement, est notamment enrobé dans le matériau (6), l'élément chauffant
actif étant branché en série avec le composant limiteur de surtension (3).
10. Élément de protection contre les surtensions selon l'une des revendications 1 à 9,
caractérisé en ce que le matériau endotherme (6) pouvant être activé thermiquement est entouré par une
gaine (15) extensible.
11. Élément de protection contre les surtensions selon l'une des revendications 1 à 10,
caractérisé en ce que l'élément indicateur (4) interagit à la fois avec un dispositif indicateur visuel
(17), notamment une graduation d'indication, ainsi qu'avec un dispositif indicateur
électrique (18), notamment un potentiomètre à curseur.
12. Élément de protection contre les surtensions selon l'une des revendications 1 à 11,
caractérisé en ce qu'un dispositif pour numériser le changement de position de l'élément indicateur (4),
notamment un codeur incrémental, est associé à l'élément indicateur (4).
13. Élément de protection contre les surtensions selon l'une des revendications 1 à 12,
caractérisé en ce que lorsque le matériau endotherme (6) pouvant être activé thermiquement a atteint sa
dilatation maximale, un commutateur (19) est actionné, ce qui active un indicateur
supplémentaire qui indique la fin de la durée de vie du composant limiteur de surtension
(3) de manière électrique, visuelle et/ou sonore.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente