[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Plattenwärmetauschers
mit von einem ersten und einem zweiten Medium durchströmten Strömungskanälen, die
für das erste Medium zwischen jeweils zu einem Plattenpaar verbundenen Einzelplatten
und für das zweite Medium zwischen zu einem Plattenstapel zusammengefügten Plattenpaaren
gebildet sind, wobei die Einzelplatten und die Plattenpaare an jeweils parallel zur
Hauptströmungsrichtung verlaufenden Rändern und/oder Anlageflächen miteinander verbunden
sind, wobei jede Einzelplatte in Hauptströmungsrichtung des ersten Mediums korrespondierende
Zu- und Abströmquerschnitte für das erste Medium und in Hauptströmungsrichtung des
zweiten Mediums korrespondierende Zu- und Abströmquerschnitte für das zweite Medium
aufweist.
[0002] Im Stand der Technik sind Verfahren zur Herstellung von Plattenwärmetauschern hinreichend
bekannt. Dabei können die Plattenwärmetauscher als Gleich-/Gegenstromplattenwärmetauscher
oder als Kreuzstromwärmetauscher ausgebildet sein.
[0003] Dabei ist es jeweils so, dass mit einer Fertigungsstrecke, welche für die Herstellung
von Gegenstromplatten ausgelegt ist, nicht ohne weiteres auch Kreuzstromplatten hergestellt
werden können und umgekehrt. Dies liegt an dem unterschiedlichen konstruktiven Aufbau
von Gegenstromplatten beziehungsweise Kreuzstromplatten. Insbesondere unterscheiden
sich die Position und Größe der Zu- und Abströmquerschnitte, über welche die Medien
zwischen die benachbarten Wärmetauscherplatten strömen. Ebenso unterscheiden sich
Gegenstromplatten und Kreuzstromplatten auch durch ihre Abmessungen. Die Wärmeübertragungsleistung
der Gegenstromplatten wird beispielsweise im Wesentlichen über die Längen der Platten
eingestellt. Im Sinne des Begriffes Gegenstromplatten sind hier jeweils sowohl Gegenstromplatten
als auch Gleichstromplatten gemeint. Im Gegensatz zu Gegenstromplatten ist bei der
Auslegung von Kreuzstromplatten mitzuberücksichtigen, dass das erste Medium über die
Länge der Platte strömt, während das zweite Medium über die Breite der Platte strömt.
Daher ist es besonders bei der Auslegung von Kreuzstromplatten wichtig, die Breite
der Platte auf deren Länge abzustimmen beziehungsweise umgekehrt. Idealerweise nehmen
Kreuzstromplatten eine nahezu quadratische Form an.
[0004] Insgesamt ergeben sich bei der Herstellung von Kreuzstromplatten beziehungsweise
Gleichstromplatten widerstreitende Anforderungen, welche auf die notwendigen konstruktiven
Besonderheiten der jeweiligen Einzelplatte zurückzuführen sind. Bei Gegenstromplatten
ist es aus fertigungstechnischen Gründen insbesondere erwünscht, dass diese eine feste
Plattenbreite aufweisen. Dadurch können diese einfach in die Fertigungsabläufe eingebunden
werden. Die notwendige Auslegung für eine bestimmte Wärmeübertragungsleistung erfolgt
dabei über die Plattenlänge. Mit einer vorgegebenen Breite lassen sich somit je nach
den Anforderungen an die Wärmeübertragungsleistung unterschiedlich lange Platten fertigen.
Bei Kreuzstromplatten sind hingegen andere Parameter vorrangig. Da die Kreuzstromplatten
auf Ihrer Vorder- beziehungsweise Rückseite von den Wärmemedien aus unterschiedlichen
Richtungen durchströmt werden, ist es notwendig, die Einzelplatte so zu konfektionieren,
dass Maßnahmen ergriffen werden, die den Wärmeübergangskoeffizienten auf beiden Seiten
der Plattengrundfläche im wesentlichen angleichen. Im Stand der Technik werden bei
Kreuzstromplatten gleiche Wärmeübergangskoeffizienten dadurch sichergestellt, dass
Plattenbreite und Plattenlänge aufeinander abgestimmt werden. Dies ist erforderlich,
da das eine Medium die Platte entlang der Plattenlänge durchströmt, während das zweite
Medium über die Breite der Platte fließt. Diese widerstreitenden Anforderungen sind
dafür verantwortlich, dass die Herstellungsparameter und Verfahren zur Herstellung
von Gegenstromplatten nicht auf Kreuzstromplatten übertragen werden können und umgekehrt.
[0005] Ebenfalls sind auch die Zu- und Abströmquerschnitte bei Gegenstromplatten und Kreuzstromplatten
anders ausgebildet. Dies betrifft sowohl deren Position auf der jeweiligen Einzelplatte,
als auch ihre Größe. Da bei Gegenstromplatten das erste und das zweite Medium in dieselbe
beziehungsweise entgegensetzte Richtung strömen, ist es aus Platzgründen erforderlich
als Zu- beziehungsweise Abströmquerschnitt jeweils nur die halbe Plattenbreite vorzusehen.
Bei Kreuzstromplatten hingegen tritt dieses Problem nicht auf, da die Zu- beziehungsweise
Abströmquerschnitte der beiden Plattenseiten um 90° zueinander versetzt sind. Somit
ergibt sich auch in diesem Punkt keine Übertragbarkeit der von Gegenstromplatten bekannten
Fertigungsprinzipien auf die Herstellung von Kreuzstromplatten. Weiterhin entsteht
ein konstruktiv anderer Aufbau bei Gegenstromplatten beziehungsweise Kreuzstromplatten
dadurch, dass durch die unterschiedliche Position der Zu- und Abströmquerschnitte
auch die Position der Ränder und Anlageflächen eine unterschiedliche ist. Da bei Kreuzstromplatten
jeder der vier Plattenränder entweder auf der Vorder- oder auf der Rückseite der Einzelplatte
mit Zubeziehungsweise Abströmquerschnitten versehen wird, kann auch das Prinzip der
Verbindung von zwei Einzelplatten zu einem Plattenpaar beziehungsweise der Verbindung
von mehreren Plattenpaaren zu einem Plattenstapel nicht von der Gegenstromplatte auf
die Kreuzstromplatte übertragen werden.
[0006] Insgesamt ergeben sich durch all diese konstruktiven Unterschiede sowohl unterschiedliche
Dimensionen der Einzelplatten sowie andere Positionen und Dimensionen der Zu- /Abströmquerschnitten
als auch in jedem Einzelfall eine völlig unterschiedliche Auslegung für die Erreichung
eines gewünschten Wärmeübergangskoeffizienten beziehungsweise eines auf beiden Seiten
der Plattengrundfläche gleichen Wärmeübergangskoeffizienten.
[0007] Daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung eines
Plattenwärmetauschers zu schaffen, welches sowohl die Herstellung von Gegenstromplattenwärmetauschern
als auch von Kreuzstromplattenwärmetauschern ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Einzelplatten jeweils
aus einem ungepressten Plattenrohling hergestellt werden, wobei zuerst ein Werkzeug
mit austauschbaren Pressformstücken zur Herstellung von entweder Kreuzstromplatten
oder Gegenstromplatten konfektioniert wird, und anschließend der Plattenrohling mittels
des konfektionierten Werkzeugs unter Ausbildung entsprechender Ränder und/oder Anlageflächen
sowie Zu- und Abströmquerschnitten entweder zu einer Kreuzstromplatte oder einer Gegenstromplatte
gepresst wird.
[0009] Kerngedanke ist dabei, die beispielsweise für die Herstellung von Gegenstromplatten
ausgelegten Fertigungsanlagen ebenso mit möglichst geringem Umbauaufwand zur Herstellung
von Kreuzstromplatten nutzen zu können. Insbesondere werden die zur Herstellung von
Gegenstromplatten verwendeten Presswerkzeuge durch einfache und insbesondere preisgünstige
Modifikationen so umgerüstet, dass diese auch zur Herstellung von Kreuzstromplatten
geeignet sind. Die grundsätzliche Ausgestaltung der Wärmetauscherplatten bleibt dabei
unverändert, so dass zur Herstellung von Kreuzstromplatten auch Plattenrohlinge zur
Herstellung von Gegenstromplatten verwendet werden können. Das verwendete Werkzeug
ist dabei nach einem Baukastenprinzip mit austauschbaren Pressformstücken ausrüstbar,
so dass lediglich das geeignete Pressformstück zur Herstellung von Gegenstromplatten
oder Kreuzstromplatten auf das Werkzeug aufgesteckt werden muss. Das verwendete Pressformstück
dient zur Pressung der Plattenrohlinge an den Rändern und Anlageflächen beziehungsweise
den Zu- und Abströmquerschnitten. Sofern in derselben Fertigungsanlage nach der Herstellung
von Gegenstromplatten nun auf Kreuzstromplatten gewechselt werden soll, wird lediglich
das für Kreuzstromplatten geeignete Pressformstück auf das Werkzeug aufgesetzt, welches
die Zu- und Abströmquerschnitte an der für Kreuzstromplatten geeigneten Position ausbildet.
Die Plattenrohlinge bleiben darüber hinaus die gleichen, egal ob Wärmetauscherplatten
für Kreuzstromplattenwärmetauscher oder Gegenstromplattenwärmetauscher hergestellt
werden sollen. Das bedeutet insbesondere auch, dass die Dimensionen der Plattenrohlinge
gleichbleiben können. Andernfalls ergäbe sich das Problem, dass die für Kreuzstromplatten
verwendeten Plattenrohlinge nicht in eine Fertigungsanlage für Gegenstromplatten integrierbar
wären. Die weiteren Merkmale der Wärmetauscherplatten sind unabhängig davon, ob die
Platte später als Kreuzstromplatte oder Gegenstromplatte verwendet werden soll. Dies
betrifft insbesondere eine eingebrachte Noppenstruktur, wechselseitige Plattenabstützungen
für die Abstützung der nebeneinander angeordneten Wärmetauscherplatten oder die Plattendicke.
[0010] Insgesamt ergibt sich damit durch die Erfindung ein vereinfachtes Verfahren zur Herstellung
von sowohl Kreuzstromplattenwärmetauschern als auch Gegenstromplattenwärmetauschern,
welches nicht zwei separate Fertigungsanlagen für Kreuzstromplatten beziehungsweise
Gegenstromplatten erfordert, sondern eine einzige Fertigungsanlage zur Herstellung
beider Arten verwendet.
[0011] Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass die Einzelplatten Kreuzstromplatten sind,
wobei die Kreuzstromplatten in solchem Abstand zueinander positioniert werden, dass
sich auf beiden Seiten einer Kreuzstromplatte im Wesentlichen gleiche Wärmeübergangskoeffizienten
in Bezug auf das erste und das zweite Medium ergeben.
[0012] Kreuzstromplatten sind weniger effektiv in der Ausbeutung als Gegenstromplatten,
daher muss für den Einsatz einer Kreuzstromplatte, deren Plattenrohling die Dimensionen
einer Gegenstromplatte trägt, eine besondere Maßnahme ergriffen werden, um die Effizienz
zu erhöhen. Die Variation des Abstandes zwischen benachbarten Kreuzstromplatten ist
dabei geeignet, den Wärmeübergangskoeffizienten auf beiden Seiten der Plattengrundfläche
im Wesentlichen gleich einzustellen. Dadurch wird der Nachteil ausgeglichen, dass
sich die Kreuzstromplatten gemäß der Erfindung nicht mit beliebiger Breite herstellen
lassen, da diese weiterhin in eine Fertigungsanlage zur Herstellung von Gegenstromplatten
integrierbar sein müssen. Damit fehlt ein Freiheitsgrad, um eine optimierte Ausgestaltung
der bislang nur zur Herstellung von Gegenstromplatten genutzten Plattenrohlinge hinsichtlich
der Verwendung als Kreuzstromplatten vorzunehmen. Um diesen Nachteil zu kompensieren,
wird der Strömungsquerschnitt angepasst, der sich als Abstand zwischen zwei benachbarten
Einzelplatten ergibt. Dabei wird der Plattenabstand verringert, was im Ergebnis zu
einer erhöhten Durchflussgeschwindigkeit führt. Auf diese Weise entsteht ein Kreuzplattenwärmetauscher,
der hinsichtlich der durchgeführten Medien unterschiedlich ausgestaltete Durchströmungsquerschnitte
aufweist.
[0013] Dabei empfiehlt es sich insbesondere, dass der Abstand benachbarter Einzelplatten
zueinander durch die Länge auf einer oder beiden Einzelplatten angeordneter Noppen
bestimmt wird. Fertigungstechnisch wird damit eine besonders einfache Weise zur Einstellung
der Plattenabstände geschaffen. Die Noppen dienen dabei als Abstandshalter zwischen
zwei benachbarten Einzelplatten, so dass durch einfache Einprägung tieferer beziehungsweise
weniger tiefer Noppen der Abstand variabel einstellbar ist. Dabei ist die Noppentiefe
fertigungstechnisch in einfacher Weise umzusetzen, da es nur darauf ankommt, werkzeugseitig
entsprechende Noppenstempel einzusetzen. Weiterhin handelt es sich dabei nicht um
einen zusätzlich einzuführenden Arbeitsschritt, da die Noppen ohnehin als strömungsverteilende
Einrichtungen auf die Einzelplatten aufgebracht werden.
[0014] Weiterhin hat die Einstellung unterschiedlicher Plattenabstände auf gegenüberliegenden
Seiten der Einzelplatte den Vorteil, dass der Durchströmungsquerschnitt für ein mit
Fremd- oder Schmutzpartikeln angereichertes Wärmemedium, welches beispielsweise Rauchgas
aus einer Müllverbrennungsanlage sein kann, entsprechend groß ausgebildet werden kann,
womit die Gefahr von Verschmutzungen durch Anhaftung reduziert wird. Insofern wird
der mangelnde Grad an Freiheit bezüglich der Plattenbreite vollständig dadurch ausgeglichen,
dass sich die Produktion vereinfacht und sich darüber hinaus ein weiterer durch die
freie Einstellbarkeit der Plattenabstände gegebener Vorteil ergibt.
[0015] Die Erfindung sieht weiterhin vor, dass auf die Einzelplatte eine oder mehrere Trennprägungen
aufgebracht werden, welche parallel zur Hauptströmungsrichtung des Mediums verlaufen.
Aufgrund der abweichend verlaufenden Strömungskanäle zwischen benachbarten Kreuzstromplatten
im Unterschied zu Gegenstromplatten kann eine Unterteilung der Platten durch Trennprägungen
vorgenommen werden. Dies ergibt sich daraus, dass die Medien jeweils über die gesamte
Plattenbreite der Kreuzstromplatte einströmen, während beim Gegenstromwärmetauscher
die Medien jeweils nur über eine Plattenhälfte eingeführt werden. Die Ausbildung von
Trennprägungen ist optional. Es können auch Platten ohne Trennprägungen vorgesehen
sein.
[0016] Die Unterteilung durch Trennprägungen kann indes aus zweierlei Gründen erfolgen:
Zum einen kann durch die Unterteilung der Einzelplatte mittels einer oder mehreren
Trennprägungen ein schlaufenartiger Rückführbetrieb vorgesehen sein, bei welchem das
einströmende Medium die Wärmetauscherplatte lediglich auf einer Seite der Trennprägung
überströmt, dann bei Erreichen des gegenüberliegenden Plattenrandes einen Richtungswechsel
um 180° erfährt und sodann die Plattenbreite ein weiteres Mal, diesmal auf der anderen
Seite der Trennprägung durchläuft, so dass dieses in Gegenrichtung strömt. Bei einer
einzigen Trennprägung pro Plattenseite wird damit ein zweimaliges Durchströmen der
Platte durch das Medium erreicht. Ebenso können jedoch auch mehrere Trennprägungen
auf einer Plattenseite vorgesehen sein, so dass das Medium die Plattenbreite mehrfach
durchläuft. Dadurch ergibt sich ein mäanderförmiger Durchfluss des Mediums innerhalb
der Einzelplatte. Über die Anzahl der eingesetzten Trennprägungen kann somit nicht
zuletzt der Wärmeübertragungskoeffizient für eine Einzelplatte eingestellt werden.
[0017] Zum anderen können die Trennprägungen jedoch auch eingesetzt werden, um den Strömungscharakter
der durch eine Einzelplatte geführten Strömung zu verändern. Je nachdem, wie viele
Trennprägungen und in welchem Abstand zueinander diese eingesetzt werden, kann die
Strömung so konditioniert werden, dass diese in ungerührtem Zustand die Platte durchläuft.
Um dies zu erreichen, muss eine besonders enge Führung des Mediums zwischen den Trennprägungen
verwirklicht sein. Sofern mehrere Trennprägungen in möglichst geringen Abständen verwendet
werden, lässt sich daher erfolgreich eine ungerührte Strömung beibehalten.
[0018] Bei der Ausbildung der Trennprägungen ist es weiterhin möglich, dass sowohl ein schlaufenartiger
Rückführbetrieb erreicht werden kann, als auch gleichzeitig die Beibehaltung einer
ungerührten Strömung. Somit können beide Parameter miteinander kombiniert werden,
um die Vorteile beider Varianten zu nutzen und dadurch die Wärmeübertragungsleistung
des Wärmetauschers zu verbessern beziehungsweise die Wärmeübergangskoeffizienten auf
beiden Seiten der Platte anzugleichen. In beiden Fällen wird die Separierung einzelner
Bereiche der Platte voneinander durch eine einfache Einprägung erreicht, was werkzeugseitig
besonders einfach erzielt werden kann. So kann das Werkzeug anstelle von Noppenstempeln
eine durchgehende Pressleiste aus Metall aufweisen, wodurch ohne hohen Aufwand ein
Werkzeug bereitgestellt wird, das neben der Noppenausprägung auch eine entsprechende
Prägung für die Trennprägungen ausbildet.
[0019] Mit der Erfindung wird weiterhin ein Presswerkzeug zum Pressen von Einzelplatten
für Plattenwärmetauscher vorgeschlagen, gekennzeichnet durch mehrere austauschbare
Pressformstücke, welche sowohl Pressformstücke zur Herstellung von Kreuzstromplatten
als auch Pressformstücke zur Herstellung von Gegenstromplatten umfassen. Somit ergibt
sich ein baukastenartig aufgebautes Presswerkzeug, welches unterschiedliche Pressformstücke
aufnehmen kann, unter denen sich sowohl Pressformstücke zur Herstellung von Kreuzstromplatten
als auch Pressformstücke zur Herstellung von Gegenstromplatten befinden. Daher ist
ein leichter Wechsel der Produktion von der Herstellung von Gegenstromplatten auf
Kreuzstromplatten möglich.
[0020] Weiterhin schlägt die Erfindung ein System zur Herstellung von Einzelplatten für
Plattenwärmetauscher mit mehreren zur Herstellung von sowohl Gegenstromplatten als
auch Kreuzstromplatten geeigneten Plattenrohlingen vorgegebener Breite, und mit einem
Presswerkzeug mit mehreren austauschbaren Pressformstücken, welche sowohl Pressformstücke
zur Herstellung von Gegenstromplatten als auch Pressformstücke zur Herstellung von
Kreuzstromplatten umfassen, vor. Mit diesem System lassen sich auf einfache und kostengünstige
Art und Weise aus Plattenrohlingen, welche eigentlich nur für die Herstellung von
Gegenstromplatten gedacht sind, Kreuzstromplatten für Kreuzstromplattenwärmetauscher
herstellen.
[0021] Weitere Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines aus mehreren Einzelplatten gebildeten Plattenstapels;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Einzelplatte;
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht eines Plattenwärmetauschers mit Kreuzstromplatten.
[0022] Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Ausführungsbeispiel eines Plattenwärmetauschers
aus Gegenstromplatten zeigt perspektivisch einen Plattenstapel S aus einer Mehrzahl
geprägter Einzelplatten 1, die jeweils miteinander zu einem Plattenpaar P verbunden
sind. Jede Einzelplatte 1 verfügt über eine Boden 11, Ränder 12, Anlageflächen 13
und Querränder 14a, 14b. Die Anlageflächen 13 sind gegenüber den Rändern 12 in der
Höhe versetzt. Der Versatz zwischen der Anlagefläche 13 und dem zugehörigen Rand 12
ist doppelt so groß wie der Versatz zwischen den Rändern 12 und dem Boden 11 der Einzelplatte
1. Der Boden 11 liegt demzufolge höhenmäßig in der Mitte zwischen der Ebene der Ränder
12 und der Ebene der Anlageflächen 13. Die quer zu den Rändern 12 der Einzelplatte
1 verlaufenden Querränder 14a, 14b liegen beim Ausführungsbeispiel etwa zur Hälfte
in der Ebene der Ränder 12 beziehungsweise in der Ebene der Anlagefläche 13. Die Fig.
1 lässt erkennen, dass hierbei die Querränder 14a, 14b einander diagonal gegenüberliegen.
[0023] Jeweils zwei der in Fig. 1 als oberstes Teil dargestellten Einzelplatten 1 werden
gemäß der unteren Darstellung in Fig. 1 zu Plattenpaaren P verbunden. In Fig. 1 sind
fünf komplette Plattenpaare P dargestellt, wobei auf dem obersten Plattenpaar noch
eine Einzelplatte 1 angeordnet ist, die mit der im Abstand dargestellten obersten
Einzelplatte 1 ebenfalls zu einem Plattenpaar P verbunden wird.
[0024] Durch das Verbinden der Plattenpaare P im Bereich der Anlageflächen 13 zum Plattenstapel
S ergeben sich übereinander liegende Kanäle für die beiden am Wärmeaustausch teilnehmenden
Medien. Während das eine Medium in den Strömungskanälen strömt, die jeweils durch
die Plattenpaare P gebildet werden, strömt das andere Medium in den Strömungskanälen,
die sich durch das Zusammenfügen der Plattenpaare P zum Plattenstapel S ergeben. Die
in der Ebene der Ränder 12 liegenden Querränder 14a, 14b der Einzelplatten 1 bilden
hierbei den Zuströmquerschnitt Z1 beziehungsweise den Abströmquerschnitt A1 der Strömungskanäle
für das zwischen den Plattenpaaren P strömende Medium. Die in der Ebene der Anlageflächen
13 verlaufenden Querränder 14a, 14b der Einzelplatten 1 bilden die Zuströmquerschnitte
Z2 beziehungsweise die Abströmquerschnitte A2 für das andere Medium, das zwischen
den Einzelplatten 1 jedes Plattenpaares P entweder in derselben oder in Gegenrichtung
zum ersten Medium strömt. Die Fig. 1, die einen Gegenstromwärmetauscher zeigt, lässt
erkennen, dass aufgrund der diagonalen Anordnung der Eintritts- und Austrittsöffnungen
die Zuströmquerschnitte Z1 beziehungsweise Z 2 für das eine Medium neben den Abströmquerschnitten
A2 beziehungsweise A1 für das andere Medium liegen, und zwar jeweils um eine halbe
Höhe eines Plattenpaares P versetzt.
[0025] Fig. 2 zeigt eine Einzelplatte 1, deren Zuströmquerschnitt Z1 sich über die halbe
Breite der Einzelplatte 1, von der Längsmitte bis zum Rand 12 erstreckt. Die Einzelplatte
1 weist über Ihre gesamte Breite bis zu den Anlageflächen 13 eine Turbulenzen erzeugende
Profilierung 31, 32 auf. Diese Profilierung 31, 32 besteht aus einer großen Vielzahl
in die Einzelplatte 1 eingeprägter Noppen 31, 32.
[0026] In Fig. 3 ist ein Kreuzstromplattenwärmetauscher dargestellt, welcher aus nebeneinander
angeordneten Einzelplatten 1 (Kreuzstromplatten) besteht. Jede Kreuzstromplatte 1
verfügt über zwei korrespondierende Zu- und Abströmquerschnitte Z1, A1 (in Fig. 3
nicht weiter dargestellt), sowie zwei dazu um 90° versetzt angeordnete, korrespondierende
Zu-und Abströmquerschnitte Z2, A2 an der gegenüberliegenden Plattenseite der Einzelplatte
1. Die gegenüberliegende Seite der Einzelplatte 1 befindet sich dabei in der Zeichenebene
hinter der dargestellten Kreuzstromplatte. Auf der Einzelplatte 1 sind weiterhin Noppen
31, 32 angebracht, welche der Verteilung des Mediums über die gesamte Erstreckung
der Einzelplatte 1 dienen. Auf der in Bildebene zu vorderst dargestellten Einzelplatte
1 befindet sich darüber hinaus eine Trennprägung 2, welche die Platte 1 in zwei vorzugsweise
symmetrische Hälften teilt. Der Kreuzstromplattenwärmetauscher ist dabei insgesamt
so ausgebildet, dass das erste Medium in den Zwischenraum zwischen dem dargestellten
Plattenstapel P aus Einzelplatten 1 und der exemplarisch in Blattebene nach vorne
gestellten Einzelplatte 1 einströmt, während das zweite Medium die einzeln dargestellte
Platte 1 auf der Vorderseite durchströmt. Dabei fließt das erste Medium in Bildebene
von oben nach unten, während das zweite Medium die Platte 1 von links nach rechts
durchläuft, dort eine 180°-Wendung erfährt und anschließend die Platte 1 noch einmal
von rechts nach links durchströmt.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Plattenwärmetauschers aus Einzelplatten
1 gemäß der Erfindung erfolgt so, dass beispielsweise der Betreiber einer Fertigungsanlage
für Gegenstromplatten das von ihm eingesetzte Presswerkzeug so variiert, dass das
Werkzeug mit austauschbaren, zur Herstellung von Kreuzstromplatten geeigneten Pressformstücken
versehen ist. Sodann werden die üblicherweise zur Herstellung von Gegenstromplatten
vorgesehenen Plattenrohlinge mittels des variierten Werkzeuges gepresst, wodurch die
Zu- und Abströmquerschnitte Z1, Z2, A1, A2 an den Stellen gepresst werden, wo sie
zur Ausbildung einer Kreuzstromplatte erforderlich sind. Weiterhin wird die Einzelplatte
1 mittels eines dementsprechenden Presswerkzeuges mit Noppen 31, 32 versehen, welche
im Wesentlichen über die gesamte Platte 1 verteilt sind. Diese Noppen 31, 32 werden
zudem in ihrer Länge so bemessen, dass sie als Abstandshalter zwischen zwei benachbarten
Einzelplatten 1 dienen. Über die Länge der Noppen 31, 32 wird der Abstand so reguliert,
dass ein geeigneter Durchströmquerschnitt zwischen benachbarten Einzelplatten 1 entsteht,
welcher geeignet ist, den Wärmeübergangskoeffizienten der beiden Wärmemedien auf gegenüberliegenden
Plattenseiten im Wesentlichen gleichgroß einzustellen.
[0028] Weiterhin kann das Werkzeug mit einem Pressformstück zur Ausbildung einer Trennprägung
2 versehen sein, mittels welchem sich auf der Einzelplatte 1 eine oder mehrere Trennprägungen
2 einpressen lassen. Diese Trennprägungen 2 dienen zur Unterteilung der Einzelplatte
1 in mehrere parallel zur Strömungsrichtung des Mediums verlaufende Segmente, welche
zum einen ein turbulentes Durchmischen des Wärmemediums verhindern und somit eine
ungerührte Strömung ermöglichen und/oder zum anderen zur Schaffung mehrerer Segmente
auf der Einzelplatte 1, in welchen das Wärmemedium in gegenläufigen Richtungen hin-
und hergeführt werden kann, wobei es eine oder mehrere 180°-Wendungen durchläuft.
Hierdurch lässt sich die Leistung des Plattenwärmetauschers deutlich steigern.
Bezugszeichen
[0029]
- A1
- Abströmquerschnitt
- A2
- Abströmquerschnitt
- P
- Plattenpaar
- S
- Plattenstapel
- Z1
- Zuströmquerschnitt
- Z2
- Zuströmquerschnitt
- 1
- Einzelplatte
- 2
- Trennprägung
- 11
- Boden
- 12
- Rand
- 13
- Anlagefläche
- 14a
- Querrand
- 14b
- Querrand
- 31
- Noppe
- 32
- Noppe
1. Verfahren zur Herstellung eines Plattenwärmetauschers mit von einem ersten und einem
zweiten Medium durchströmten Strömungskanälen, die für das erste Medium zwischen jeweils
zu einem Plattenpaar (P) verbundenen Einzelplatten (1) und für das zweite Medium zwischen
zu einem Plattenstapel (S) zusammengefügten Plattenpaaren (P) gebildet sind, wobei
die Einzelplatten (1) und die Plattenpaare (P) an jeweils parallel zur Hauptströmungsrichtung
verlaufenden Rändern (12) und/oder Anlageflächen (13) miteinander verbunden sind,
wobei jede Einzelplatte (1) in Hauptströmungsrichtung des ersten Mediums korrespondierende
Zu- und Abströmquerschnitte (Z1, A1) für das erste Medium und in Hauptströmungsrichtung
des zweiten Mediums korrespondierende Zu- und Abströmquerschnitte (Z2, A2) für das
zweite Medium aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Einzelplatten (1) jeweils aus einem ungepressten Plattenrohling hergestellt werden,
wobei zuerst ein Werkzeug mit austauschbaren Pressformstücken zur Herstellung von
entweder Kreuzstromplatten oder Gegenstromplatten konfektioniert wird, und anschließend
der Plattenrohling mittels des konfektionierten Werkzeugs unter Ausbildung entsprechender
Ränder (12) und/oder Anlageflächen (13) sowie Zu- und Abströmquerschnitten (Z1, Z2,
A1, A2) entweder zu einer Kreuzstromplatte oder einer Gegenstromplatte gepresst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelplatten (1) Kreuzstromplatten sind, wobei die Kreuzstromplatten in solchem
Abstand zueinander positioniert werden, dass sich auf beiden Seiten einer Kreuzstromplatte
im Wesentlichen gleiche Wärmeübergangskoeffizienten in Bezug auf das erste Medium
und das zweite Medium ergeben.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand benachbarter Einzelplatten (1) zueinander durch die Länge auf einer oder
beiden Einzelplatten (1) angeordneter Noppen (31, 32) bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Einzelplatte (1) eine oder mehrere Trennprägungen (7) aufgebracht werden,
welche parallel zur Hauptströmungsrichtung des Mediums verlaufen.
5. Presswerkzeug zum Pressen von Einzelplatten (1) für Plattenwärmetauscher, gekennzeichnet durch mehrere austauschbare Pressformstücke, welche sowohl Pressformstücke zur Herstellung
von Kreuzstromplatten als auch Pressformstücke zur Herstellung von Gegenstromplatten
umfassen.
6. System zur Herstellung von Einzelplatten (1) für Plattenwärmetauscher mit mehreren
zur Herstellung von sowohl Gegenstromplatten als auch Kreuzstromplatten geeigneten
Plattenrohlingen vorgegebener Breite, und mit einem Presswerkzeug mit mehreren austauschbaren
Pressformstücken, welche sowohl Pressformstücke zur Herstellung von Gegenstromplatten
als auch Pressformstücke zur Herstellung von Kreuzstromplatten umfassen.