[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Abstandhalterelement zum Verspannen zwischen Schalungselementen
im Betonbau nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Für die Erstellung von Betonwänden insbesondere von Sichtbetonwänden aus gießbarem
Frischbeton ist ein vorheriges Verschalen der zu betonierenden Wand erforderlich.
Die Verschalung dient als Form für den anfänglich flüssigen Frischbeton bis zu dessen
Aushärtung. Somit bedingen die Abstände innerhalb der Verschalungswände die späteren
Abmessungen und die Gestalt der betonierten Wand. Wegen der hohen spezifischen Dichte
von Frischbeton ist ein robustes Verspannen der Verschalungswände notwendig, damit
diese dem anfänglich herrschenden Druck des Frischbetons widerstehen können. Wo anwendbar,
werden deswegen gegeneinander beabstandete Verschalungswände durch auf im Wesentlichen
auf Zug beanspruchte Anker miteinander verspannt. Um besagte Zugverspannung der Schalung
realisieren zu können, ist im Inneren der Verschalung der Einsatz von Abstandhalter
als Konterstücke zur Sicherstellung definierter Abstände zwischen den sich gegenüberliegenden
Schalungswänden vorgesehen. Diese Abstandhalter, oder auch Spannstellen genannt, sind
in der Regel nach außen dichte Hohlkörper und dienen als Durchführung für die Anker.
Für gewöhnlich verbleibt zumindest ein Teil des Abstandhalters als sogenanntes verlorenes
Teil in der ausgehärteten Betonwand.
[0003] Aus der Praxis ist ein Abstandhalter als mehrteiliges System bekannt, das aus einem
abgelängten Rohr besteht, welches das verlorene Teil darstellt, sowie aus zwei Konen,
die in die jeweiligen Enden des Rohres eingesteckt sind. Nach dem Verspannen der Schalungswände
mit diesem mehrteiligen System, wird der Frischbeton in die Verschalung eingegossen,
härtet aus, die ausgehärtete Wand wird entschalt und die eingesteckten Konen von dem
eingegossenen Rohr entfernt. Das Rohr wird anschließend im Rohrinneren mit Materialien,
die die Wasserundurchlässigkeit, die Brandschutzeigenschaften und die Schallisolierung
an der Spannstelle verbessern, befüllt. Abschließend werden die nach außen hin sichtbaren
Negativformen der entfernten Konen durch das Einkleben von Kegelstopfen aus Beton,
Kunststoff oder anderen Materialien in die Betonwand versiegelt. Hierdurch wird die
Betonwand in ihrer Optik für den Betrachter aufgewertet. Die Steckverbindung des mehrteiligen
Systems besitzt eine Anfälligkeit zum unbeabsichtigten Lösen, insbesondere vor dem
Verspannen der Verschalung, und weist weiterhin eine gewisse Anfälligkeit für eine
Fehlmontage auf der Baustelle auf. Weiterhin bedingt die Mehrteiligkeit des Systems
einen vergleichsweise hohen Zeitaufwand in Produktion, Logistik und Einbau.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Abstandshalterelement
dahingehend zu verbessern, dass es trotz einfacher Gestaltung im Zustand vor und nach
dem Verspannen einfach und zuverlässig handhabbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfirtdungsgemäß durch ein Abstandhalterelement mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Die beiden Abschnitte sind im Bereich der Verbindung vor dem Verspannen stoffschlüssig
miteinander gekoppelt. Dadurch ist sichergestellt, dass das Abstandhalterelement vor
dem Verspannen verlässlich in einem zu handhabenden Teil vorliegt, das vor Ort einfach
eingebaut werden kann. Nach dem Verspannen liegen die beiden Abschnitte trotz vorheriger
stoffschlüssiger Koppelung in einem voneinander lösbaren Zustand vor, so dass der
Vorsatzabschnitt nach erfolgtem Einsatz vom rohrartigen Abschnitt getrennt werden
kann.
[0007] Vorzugsweise kann die Verbindung eine Sollbruchstelle aufweisen. Hierdurch sind die
beiden Abschnitte vor dem Verspannen im gekoppelten Zustand sicher miteinander verbunden
und durch einen definierten Kraftaufwand voneinander lösbar.
[0008] In einer Ausführungsform kann die Verbindung durch Überschreiten einer Grenzlast
in Verspannrichtung lösbar sein. Hierdurch kann die Lösbarkeit der Verbindung durch
das Verspannen der Verschalung bewirkt werden. Somit liegt das Abstandhalterelement
nach dem Abschalen im lösbaren Zustand vor.
[0009] Günstigerweise kann die Gesamtlänge des Abstandhalterelements in Verspannrichtung
in einem ersten, gekoppelten Zustand größer sein, als in einem zweiten Zustand, in
welchem die beiden Abschnitte voneinander lösbar sind. Durch ein Verringern der Gesamtlänge
des Abstandhalterelements beim Verspannen wird hierdurch die Lösbarkeit der beiden
Abschnitte voneinander hergestellt.
[0010] In einer bevorzugten Ausführungsform können der rohrartige Abschnitt und der Vorsatzabschnitt
Anschläge aufweisen, die im ersten Zustand zueinander beabstandet sind, vorzugsweise
in einem Abstand von 0,3 mm bis 3 mm, und im zweiten Zustand wenigstens teilweise
miteinander in Kontakt sind. Durch die Beabstandung der Anschläge im ersten Zustand
im Vergleich zum zweiten Zustand führt das Verspannen eine definierte Längenänderung
des Abstandhalterelements herbei. Nach der definierten Längenänderung liegt das Abstandhalterelement
dann im lösbaren Zustand vor. Es hat sich gezeigt, dass eine Beabstandung der Anschläge
besonders im Bereich von 0,5 mm bis 2 mm, idealer Weise im Bereich von 1 mm bis 1,5
mm, die zuverlässige Lösbarkeit der beiden Abschnitte ermöglicht und dabei den Zeitaufwand
des Arbeiters beim Verschrauben der Verspannung bis zum Kontakt der Anschläge gering
hält. Zusätzlich kann durch den Kontakt der beiden Anschläge im zweiten Zustand ein
Abdichten des Inneren des Abstandhalterelements gegenüber dem Frischbeton erreicht
werden.
[0011] In einer Variante der Erfindung können sich der Vorsatzabschnitt und der rohrartige
Abschnitt im ersten und im zweiten Zustand längs einer gemeinsamen Achse erstrecken
und sich im zweiten Zustand in Achsrichtung zumindest teilweise überlappen. Dies erlaubt
ein wenigstens ansatzweises Ineinanderschieben der beiden Abschnitte beim Verspannen.
[0012] In einer Variante der Erfindung kann die Verbindung eine Materialstärke von 0,1 mm
bis 3 mm, vorzugsweise im Bereich von 0,2 mm bis 0,5 mm aufweisen. Es hat sich gezeigt,
dass die Materialstärke im bevorzugten Bereich, bei den auf der Baustelle während
der Handhabung auftretenden Kräften, das verlässliche Koppeln der beiden Abschnitte
im ersten Zustand sicherstellt und ebenso die Lösbarkeit der beiden Abschnitte im
zweiten Zustand erlaubt. Des Weiteren erlaubt die Materialstärke im bevorzugten Bereich
einen ungehinderten Fluss der Schmelze bei kostengünstigen Spritzgussfertigungsverfahren.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die Verbindung eine Führungsflanke
aufweisen, welche den Vorsatzabschnitt und/oder den rohrartigen Abschnitt in deren
Bewegung relativ zueinander führt. Dies erlaubt die gezielte Bewegungsführung der
beiden Abschnitte zueinander und in Richtung auf eine beabsichtigte Geometrie des
Abstandhalterelements im zweiten Zustand.
[0014] Vorzugsweise kann sich die Verbindung hin zu einer Kontaktstelle zwischen Vorsatzabschnitt
und rohrartigen Abschnitt verjüngen. Durch das Verjüngen der Verbindung hin zu der
Kontaktstelle werden die genannten Funktionen und Vorteile einer Mindestmaterialstärke
mit denen einer Führungsflanke kombiniert.
[0015] Gemäß einer Variante der Erfindung können der Vorsatzabschnitt und der rohrartige
Abschnitt an der Verbindung Innendurchmesser aufweisen, welche im Wesentlichen gleich
sind. Dies erlaubt ein leichtes Ein- und Durchführen eines Ankers.
[0016] Es wird vorgeschlagen, dass sich der Vorsatzabschnitt im gekoppelten Zustand zum
rohrartigen Abschnitt hin in mehreren Abschnitten unterschiedlicher Steigung verjüngt.
Dies erleichtert ein späteres Entfernen des Vorsatzabschnitts aus der betonierten
Wand und verhindert ein späteres Ausbrechen des erhärteten Betons an der Kontaktstelle
zur Stirnseite des rohrartigen Abschnitts.
[0017] In einer weiteren Variante kann der rohrartige Abschnitt mindestens eine im Wesentlichen
radial abstehende Fluidsperre aufweisen. Dadurch wird im einbetonierten Zustand das
Eindringen von Sickerwasser zwischen dem Beton und dem rohrartigen Abschnitt gehemmt.
[0018] Es ist ebenfalls vorstellbar, dass der Vorsatzabschnitt im zweiten Zustand von dem
rohrartigen Abschnitt gelöst ist und ein Verschlussteil wenigstens teilweise in dem
rohrartigen Abschnitt befestigt ist. Im einbetonierten Zustand dichtet das Verschlussteil
das Innere des rohrartigen Abschnitts gegenüber der Außenumgebung ab.
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Abstandhalterelements,
- Figur 2
- eine Schnittansicht des Abstandhalterelements aus Figur 1 in einem ersten unverspannten
Zustand, geschnitten in einer Ebene gebildet aus der Schnittachse I-I und der Achse
Z,
- Figur 3
- eine vergrößerte Ansicht eines Endes eines Abstandhalterelements wie in Figur 2 gezeigt,
- Figur 4
- einen Teil des geschnitten dargestellten Abstandhalterelements von Figur 2, in einem
zweiten Zustand nach dem Verspannen, einbetoniert in eine Wand und noch mit dem in
der Wand befindlichen Vorsatzabschnitt,
- Figur 5
- eine vergrößerte Ansicht des linken Teils des in Figur 4 dargestellten Abstandhalterelements,
- Figur 6
- den in der betonierten Wand verbleibenden rohrartigen Abschnitt des Abstandhalterelements
aus Figur 4 mit entfernten Vorsatzabschnitten und zwei in den rohrartigen Abschnitt
eingesetzten, hier unterschiedlichen Verschlussteilen, und
- Figur 7
- eine perspektivische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Abstandhalterelements.
[0020] Figur 1 zeigt ein einstückig ausgebildetes Abstandhalterelement 1, welches einen
etwa rohrartigen Abschnitt 2 und zwei Vorsatzabschnitte 3 aufweist, welche sich an
den jeweiligen Enden des rohrartigen Abschnitts 2 befinden. Der rohrartige Abschnitt
2 und die Vorsatzabschnitte 3 weisen eine gemeinsame Achse Z auf. Der rohrartige Abschnitt
2 umfasst auf seiner äußeren Umfangsfläche zwei im Wesentlichen radial abstehende
Fluidsperren 4 mit einer beispielsweise oktagonalen Gestalt und ist auf seiner äußeren
Umfangsfläche mit Stützrippen 5 versehen. Einige Stützrippen 5 verlaufen parallel
und andere Stützrippen 5 verlaufen kreisförmig umlaufend zur Z-Achse, wobei sich die
parallelen und kreisförmigen Stützrippen in mehreren Punkten schneiden. Wie in Figur
1 zu sehen, weist der Vorsatzabschnitt 3 zumindest teilweise eine konusartige Form
auf. Der konusartige Teil des Vorsatzabschnitts besteht aus einer äußeren 26 und einer
inneren 27 Wand, die in ihrem Zwischenraum über strahlenförmig und gleichmäßig um
die Z-Achse angeordnete Verstärkungen 6 miteinander verbunden sind.
[0021] Die Figuren 1 bis 3 zeigen das Abstandhalterelement 1 in einem ersten, unverspannten
Zustand. In Figur 2 deutet eine Y-Achse die Spiegelsymmetrie des gezeigten Schnittes
an. Der rohrartige Abschnitt 2 ist über eine Verbindung 7 an einer Sollbruchstelle
21 mit dem Vorsatzabschnitt 3 stoffschlüssig gekoppelt. Der rohrartige Abschnitt 2
weist an einem mittleren Abschnitt A1 einen kleineren Innendurchmesser D1 und an seinen
beiden in Z-Richtung außenliegenden Abschnitten A2 einen größeren Innendurchmesser
D2 auf. Der Übergang zwischen dem größeren Innendurchmesser D2 und dem kleineren Innendurchmesser
D1 erfolgt vorzugsweise über einen sich entlang der Z-Achse verjüngenden Innendurchmesser
D3 eines Abschnitts A3.
[0022] Der Innendurchmesser D2 und ein Innendurchmesser D4 des Vorsatzabschnitts 3 sind
an der Verbindung 7 im Wesentlichen gleich groß. Der Innendurchmesser D4 ist in seiner
Erstreckung entlang der Z-Achse bis zur Kontaktstelle 15 zwischen der Verbindung 7
und dem rohrartigen Abschnitt 2 im Wesentlichen so groß, wie der Innendurchmesser
D2. Die Wandstärke des rohrartigen Abschnitts 2 in nicht zusätzlich durch Stützrippen
5 verstärkten Bereichen liegt vorzugsweise im Bereich von 1 mm bis 5 mm. Die Gesamtlänge
L1 des Abstandhalterelements 1 entlang der Z-Achse liegt vorzugsweise in einem Bereich
von 10 cm bis 100 cm im unverspannten, ersten Zustand. Die Gesamtlänge L3 im zweiten
Zustand nach dem Verspannen liegt vorzugsweise in einem Bereich von 9,4 cm bis 99,94
cm.
[0023] Figur 3 zeigt, wie sich der äußere Durchmesser des Vorsatzabschnitts 3 in Z-Richtung
von der nach außen zeigenden Seite 20 hin zu der dem rohrartigen Abschnitt 2 zugewandten
Seite konusförmig in mehreren Abschnitten 16, 17, vorzugsweise unterschiedlicher Steigung,
verjüngt. Der maximale äußere Durchmesser D5 des Vorsatzabschnitts 3 auf der Seite
20 liegt vorzugsweise im Bereich von 3 cm bis 15 cm. Eine konusartige Verjüngung in
nur einem Abschnitt ist ebenfalls denkbar.
[0024] Auf seiner Seite 20 weist der Vorsatzabschnitt 3 eine Aussparung 10 für ein Dichtelement
auf. Er hat auf einer dem rohrartigen Abschnitt 2 zugewandten Seite einen Anschlag
8, der orthogonal und kreisförmig umlaufend zur Z-Achse ausgebildet ist. Der rohrartige
Abschnitt 2 weist auf einer dem Vorsatzabschnitt 3 zugewandten Seite einen Anschlag
9 auf, der orthogonal und kreisförmig umlaufend zur Z-Achse ausgebildet ist. Der Anschlag
8 und der Anschlag 9 sind einander gegenüberliegend angeordnet und parallel zueinander
beabstandet, vorzugsweise liegt dieser Abstand x in einem Bereich von 0,3 mm bis 3
mm. Die Verbindung 7 verjüngt sich vom Vorsatzabschnitt 3 hin zum rohrartigen Abschnitt
2 bis zu einer Materialstärke, welche an der Kontaktstelle 15 und somit an der Sollbruchstelle
21 bevorzugt im Bereich von 0,1 mm bis 3 mm liegt. Die nach außen gerichtete Oberfläche
der sich verjüngenden Verbindung 7 stellt eine schräg zur Achse Z verlaufende Führungsflanke
18 dar.
[0025] Es ist ebenfalls denkbar, dass sich die Verbindung 7 vom rohrartigen Abschnitt 2
hin zum Vorsatzabschnitt 3 verjüngt. Die Verbindung 7 mit der Führungsflanke 18 kann
beispielsweise auch im Inneren des rohrartigen Abschnitts 2 angeordnet sein.
[0026] Die Verbindung 7 kann durchgehend, kreisförmig umlaufend zur Z-Achse ausgebildet
sein oder aber nur an einzelnen Punkten, zum Beispiel in der Form von einzelnen Stegen,
den Stoffschluss zwischen dem Vorsatzabschnitt 3 und dem rohrartigen Abschnitt 2 herstellen.
Eine Kombination aus einer kreisförmig umlaufenden Verbindung mit zusätzlichen Stegen
ist ebenfalls möglich. Die Stege erlauben bei einer Fertigung im Spritzgussverfahren
ein verbessertes Fließen der Schmelze im Werkzeug und können durch ihre besondere
Ausgestaltung das Löseverhalten der Verbindung 7 an der Sollbruchstelle 21 gezielt
beeinflussen.
[0027] Figur 4 zeigt einen Teil eines Abstandhalterelements 1, geschnitten wie in Figur
3, im zweiten Zustand nach dem Verspannen und verbaut in einer ausschnittsweise dargestellten,
betonierten Wand 11. Die Länge L3 entspricht der späteren Stärke der Wand 11. Ein
Anker 19 zum Verspannen der Konstruktion, der entlang der Z-Achse durch das Abstandhalterelement
1 durchgeführt wird, ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nur gestrichelt dargestellt.
Dasselbe gilt für die in der Verspannung notwendigen Hilfselemente Scheibe 22 und
Mutter 23. Im gezeigten verspannten und noch verschalten Zustand schließt der Vorsatzabschnitt
3 auf seiner dem rohrartigen Abschnitt 2 abgewandten Seite 20 mit einer Wandschalung
12 dichtend ab. Die Position der Wandschalung 12 zum verspannten Abstandhalterelement
1 ist ebenfalls durch gestrichelte Linien angedeutet. Ein in die Aussparung 10 optional
einsetzbares Dichtelement ist in Figur 4 nicht dargestellt.
[0028] Figur 5 zeigt eine vergrößerte Teildarstellung des Abstandhalterelements aus Figur
4. Der Anker 19 und seine Hilfselemente 22, 23 sind der Übersichtlichkeit halber nicht
mehr angedeutet. Die Anschläge 8 und 9 des Vorsatzabschnitts 3 und des rohrartigen
Abschnitts 2 sind in Figur 4 und 5 zumindest teilweise in Kontakt, vorzugsweise vollständig
miteinander in Kontakt.
[0029] Der Vorsatzabschnitt 3 und der rohrartige Abschnitt 2 überlappen sich zumindest teilweise
wenn man sie aus einem Blickwinkel orthogonal zur Z-Achse betrachtet. In der in Figur
4 und 5 dargestellten Ausführungsform sind der rohrartige Abschnitt 2 und der Vorsatzabschnitt
3 in Z-Richtung teilweise ineinandergeschoben, wobei die Führungsflanke 18 in das
Innere des rohrartigen Abschnitts 2 in Z-Richtung hineinragt. Der Vorsatzabschnitt
3 ist in seiner räumlichen Position zum rohrartigen Abschnitt 2 exakt positioniert
und liegt mit der Führungsflanke 18 trichterartig im Inneren des Abschnitts A2. Die
Führungsflanke 18 an der Verbindung 7 ist in dieser Ausführungsform im zweiten Zustand
zumindest teilweise in Kontakt mit dem rohrartigen Abschnitt 2. Die stoffschlüssige
Koppelung zwischen dem Vorsatzabschnitt 3 und dem rohrartigen Abschnitt 2 durch die
Verbindung 7 an der Sollbruchstelle 21 wie im ersten, unverspannten Zustand ist im
zweiten Zustand nach dem Verspannen nicht mehr gegeben. Der Vorsatzabschnitt 3 ist
vom rohrartigen Abschnitt 2 lösbar.
[0030] Figur 6 zeigt eine Schnittansicht des gesamten in den Figuren 4 und 5 nur teilweise
dargestellten Abstandhalterelements 1 im entschalten Zustand und mit aus der Wand
11 herausgenommenen Vorsatzabschnitten 3. In dem rohrartigen Abschnitt 2 sind auf
beiden Seiten jeweils eine unterschiedliche Ausführungsform eines Verschlussteils
13, 14 eingebracht.
[0031] Das innen hohle und zum rohrartigen Abschnitt 2 einseitig offene Verschlussteil 13
ragt im eingebrachten Zustand zumindest teilweise in den rohrartigen Abschnitt 2.
Das Verschlussteil 13 verjüngt sich von seiner geschlossenen hin zu seiner offenen
Seite, vorzugsweise in mehreren Abschnitten, wie in Figur 6 gut zu sehen. Die äußere
Mantelfläche 28 des in den rohrartigen Abschnitt 2 eingeführten Abschnitts des Verschlussteils
13 ist dabei in Kontakt mit der Innenwand des rohrartigen Abschnitts 2, vorzugsweise
im gesamten Abschnitt A2. Das Verschlussteil 13 weist einen Anschlag 29 auf, welcher
im eingebrachten Zustand in Kontakt mit dem Anschlag 9 des rohrartigen Abschnitts
2 ist. Der Teil des Verschlussteils 13 mit der geschlossenen Seite weist einen orthogonal
und kreisförmig zur Z-Achse ausgebildeten Abschnitt 24 auf, der der in der Wand 11
hinterlassenen Negativform 25 des entfernten Vorsatzabschnitts 3 in seiner Geometrie
derart angepasst ist, dass besagter Abschnitt 24 mit der Negativform 25 derart abschließt,
dass die für den Betrachter sichtbare, geschlossene Seite des Verschlussteils 13 von
der Wandaußenfläche nach hinten ins Wandesinnere versetzt ist.
[0032] Auf der rechten Seite der Figur 6 ist eine weitere Ausführungsform des Verschlussteils
14 zu sehen. Dies weist, anders als das Verschlussteil 13, keinen Anschlag auf und
der besagte Abschnitt 24 berührt die betonierte Wand 11 nicht.
[0033] Figur 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Abstandhalterelements.
Das gezeigte Abstandhalterelement unterscheidet sich von dem in den Figuren 1 bis
6 gezeigten Abstandhalterelement lediglich durch eine glatte äußere Oberfläche 30
des rohrartigen Abschnitts 2, die sich mit einem konstanten äußeren Durchmesser des
rohrartigen Abschnitts 2, in selber Länge, zu beiden Seiten der Mitte des rohrartigen
Abschnitts 2 entlang der Z-Achse erstreckt. Der rohrartige Abschnitt 2 weist im Bereich
der Oberfläche 30 keine Stützrippen 5 auf, ist aber in seiner Rohrwandstärke größer,
als die Wandstärken zwischen den Stützrippen 5 in anderen Bereich des rohrartigen
Abschnitts 2 ausgebildet. Die Stützrippen 5 überragen in radialer Richtung die glatte
Oberfläche 30. Die weiteren Merkmale des Abstandhalterelements in Figur 7 entsprechen
denen des in den Figuren 1 bis 6 gezeigten Abstandhalterelements und besitzen deshalb
dieselben Bezugszeichen.
[0034] Im Folgenden wird die Wirkungs- und Funktionsweise des in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0035] Während der Montage der Wandverschalung wird das Abstandhalterelement 1 bündig zwischen
zwei gegeneinander beabstandete Verschalungswände 12 positioniert. Beim anschließenden
Verspannen der Verschalungswände 12 wird das Abstandhalterelement 1 im Wesentlichen
auf Druck entlang der Z-Achse belastet. Stützrippen 5 und Verstärkungen 6 geben dem
Abstandhalterelement 1 die notwendige Festigkeit und Steifigkeit, um den im verspannten
Zustand herrschenden Kräften verlässlich widerstehen zu können. Oberhalb einer gewissen
Druckkraft löst sich die Verbindung 7 an der Sollbruchstelle 21 und der Vorsatzabschnitt
3 und der rohrartige Abschnitt 2 bewegen sich aufeinander zu, bis diese Bewegung durch
den zumindest teilweisen Kontakt zwischen dem Anschlag 8 und dem Anschlag 9 unterbunden
wird. Die Führungsflanke 18 an der Verbindung 7 stellt sicher, dass der Vorsatzabschnitt
3 teilweise in das Innere des Abschnitts A2 hineingleitet. Abhängig von den Versagenseigenschaften
des Einsatzmaterials, welches bevorzugt ein polyvinylchloridfreies Polymer ist, kann
das Lösen der Verbindung 7 auch während oder nach der Relativbewegung der beiden Abschnitte
herbeigeführt werden. Die Materialstärke der Verbindung 7 in Kombination mit den jeweiligen
Eigenschaften des eingesetzten Materials ermöglichen eine gezielte Einflussnahme auf
die Grenzlast, über die hinaus die Verbindung 7 gelöst ist. Der Kontakt zwischen den
beiden Anschlägen 8 und 9 sowie die trichterartige Form der Führungsflanke 18 im Inneres
des Abschnitts A2 verhindert ein Eindringen des Frischbetons in das Innere des Abstandhalterelements
1 trotz des gelösten Stoffschlusses an der Sollbruchstelle 21 der Verbindung 7.
[0036] Eine Ausgestaltung von Führungsflanken an der Verbindung 7 in der Art, dass eine
Relativbewegung des Vorsatzabschnitts 3 und des rohrartigen Abschnitts 2 in der Z-Achse
eine relative Rotationsbewegung der beiden Abschnitte zueinander bewirkt und somit
letztendlich zum Lösen der Verbindung 7 an einer Sollbruchstelle führt, wäre ebenfalls
denkbar.
[0037] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Verbindung 7 zwischen
dem Vorsatzabschnitt 3 und dem rohrartigen Abschnitt 2 im zweiten Zustand nach dem
Verspannen erst durch den Einsatz eines Werkzeugs, welches an dem Vorsatzabschnitt
3 angreift, über Krafteinwirkung auf den Vorsatzabschnitt 3 vollständig gelöst werden.
Vorzugsweise hat das vorangegangene Verspannen des Abstandhalterelements 1 die Verbindung
7 geschwächt, so dass ein vollständiges Ablösen des Vorsatzabschnitts 3 vom rohrartigen
Abschnitt 2 leicht vonstatten geht.
[0038] Die Fluidsperren 4 wirken dem Eindringen von Feuchtigkeit vom Wandesäußeren hin zum
Wandesinneren entlang der Kontaktfläche zwischen dem ausgehärteten Beton und der äußeren
Umfangsfläche des rohrartigen Abschnitts 2 entgegen. Dies geschieht über eine Verlängerung
des Weges, den die Feuchtigkeit wegen der Fluidsperre 4 zurücklegen muss.
[0039] Ein auf dem Umfang der glatten Oberfläche 30 optional anbringbares Quellband hemmt
zusätzlich das Eindringen von Feuchtigkeit von einer Seite der Wand hin zur anderen
Seite. Die zu beiden Seiten der glatten Oberfläche 30 erhöhten axial verlaufenden
Stützrippen 5 halten das Quellband während des Anbringens und danach in seiner gewünschten
Position. In Kontakt mit Feuchtigkeit vergrößert das Quellband langsam sein Volumen
und somit auch seine radiale Ausdehnung und schmiegt sich durch den dabei entstehenden
Pressdruck dichtend an die glatte Oberfläche 30 sowie an den gehärteten Beton an.
[0040] Das Verjüngen des Vorsatzabschnitts 3 in mehreren Abschnitten 16, 17 hin zum rohrartigen
Abschnitt 2 wirkt dem Ausbilden einer festen Verbindung zwischen dem Beton und der
umfänglichen Oberfläche des Abschnitts 3 entgegen. Der Vorsatzabschnitt 3 kann somit
leicht nach dem Aushärten des Betons aus der Wand 11 entfernt werden. Des Weiteren
verhindert das Verjüngen in mehreren Abschnitten 16, 17 im Vergleich zum Verjüngen
in nur einem konstanten Abschnitt ein Ausbrechen des erhärteten Betons an der Kontaktstelle
zum Anschlag 9 des rohrartigen Abschnitts.
[0041] Zum Entfernen des Vorsatzabschnitts 3 aus der Wand 11 kann ein geeignetes Werkzeug
zur Hilfe genommen werden. Der Anschlag 9 am rohrartigen Abschnitt 2 dient weiterhin
als Anschlagsfläche für das definierte Einbringen eines Verschlussteils 13, 14 in
das Ende des rohrartigen Abschnitts 2. Das Verschlussteil dichtet die beiden Öffnungen
und somit das Innere des rohrartigen Abschnitts 2 gegenüber der Außenumgebung über
eine oder mehrere der Verbindungsarten Reib-, Stoff- oder Formschluss ab.
1. Abstandhalterelement (1) zum Verspannen zwischen Schalungselementen im Betonbau, mit
einem etwa rohrartigen Abschnitt (2), und
einem Vorsatzabschnitt (3),
wobei beide Abschnitte in einem ersten Zustand vor dem Verspannen über eine Verbindung
(7) miteinander gekoppelt sind, und
in einem zweiten Zustand nach dem Verspannen der Vorsatzabschnitt (3) an der Verbindung
(7) von dem rohrartigen Abschnitt (2) lösbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Abschnitte im Bereich der Verbindung vor dem Verspannen stoffschlüssig
miteinander gekoppelt sind.
2. Abstandhalterelement gemäß des Anspruchs 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindung (7) eine Sollbruchstelle (21) aufweist.
3. Abstandhalterelement nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindung durch Überschreiten einer Grenzlast in Verspannrichtung lösbar ist.
4. Abstandhalterelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass seine Gesamtlänge in Verspannrichtung in dem ersten, gekoppelten Zustand (L1) größer
ist, als in dem zweiten Zustand (L3), in welchem die beiden Abschnitte voneinander
lösbar sind.
5. Abstandhalterelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der rohrartige Abschnitt (2) und der Vorsatzabschnitt (3) im ersten Zustand zueinander
beabstandete Anschläge (8, 9) aufweisen, vorzugsweise in einem Abstand (x) von 0,3
mm bis 3 mm, die im zweiten Zustand wenigstens teilweise miteinander in Kontakt sind.
6. Abstandhalterelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Vorsatzabschnitt (3) und der rohrartige Abschnitt (2) im ersten und im zweiten
Zustand längs einer gemeinsamen Achse (Z) erstrecken und sich im zweiten Zustand in
Achsrichtung zumindest teilweise überlappen.
7. Abstandhalterelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindung (7) eine Materialstärke von 0,1 mm bis 3 mm, vorzugsweise im Bereich
von 0,2 mm bis 0,5 mm aufweist.
8. Abstandhalterelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindung (7) eine Führungsflanke (18) aufweist, welche den Vorsatzabschnitt
(3) und/oder den rohrartigen Abschnitt (2) in deren Bewegung relativ zueinander führt.
9. Abstandhalterelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich die Verbindung (7) zu einer Kontaktstelle (15) zwischen Vorsatzabschnitt (3)
und rohrartigen Abschnitt (2) hin verjüngt.
10. Abstandhalterelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Vorsatzabschnitt (3) und der rohrartige Abschnitt (2) an der Verbindung (7) Innendurchmesser
(D4, D2) aufweisen, welche im Wesentlichen gleich sind.
11. Abstandhalterelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Vorsatzabschnitt (3) im gekoppelten Zustand zum rohrartigen Abschnitt (2)
hin in mehreren Abschnitten (16, 17) unterschiedlicher Steigung verjüngt.
12. Abstandhalterelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der rohrartige Abschnitt (2) mindestens eine im Wesentlichen radial abstehende Fluidsperre
(4) aufweist.
13. Abstandhalterelement nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Vorsatzabschnitt (3) im zweiten Zustand von dem rohrartigen Abschnitt (2) gelöst
ist und ein Verschlussteil (13,14) wenigstens teilweise in dem rohrartigen Abschnitt
(2) befestigt ist.