[0001] Diese Erfindung betrifft ein Flurförderzeug mit einem Fahrzeugrahmen und einer Achsvorrichtung.
[0002] Eine Ausführungsform eines Gabelstaplers als Ausgestaltung eines Flurförderzeugs
ist in der
DE 34 42 012 A1 offenbart. Dieser Gabelstapler weist eine Vorderradwelle auf, die durch Lagerstellen
verläuft, die an den nach vorne verlängerten Seitenteilen des Gabelstaplers angeordnet
sind. Die Lagerstellen sind dabei als geteilte Lagerschalen ausgeführt, wobei die
beiden unteren Lagerschalen mit einem Verbindungsbauteil verbunden sind. Das Verbindungsbauteil
ist im Wesentlichen als ein halbschalenförmiges, langgestrecktes Bauteil gestaltet.
Wird das Verbindungsbauteil mit den beiden unteren Lagerschalen von dem Gabelstapler
entfernt, kann die Vorderachse nach unten aus dem Gabelstapler ausgebaut werden. Zudem
dient das Verbindungsbauteil der Schalldämmung der Antriebskomponenten nach vorne/unten.
An dem Verbindungsbauteil sind Mastaufnahmen vorgesehen, in die ein Hubmast eingehängt
werden kann. Die Kräfte aus den Mastaufnahmen werden über eine kurze Strecke zu den
Lagerstallen geleitet, so dass die vertikalen Kräfte darüber in die Vorderräder eingeleitet
werden. Nachteilig an dieser Konstruktion ist jedoch, dass von der Verbindungsstruktur
Biegekräfte, die durch horizontale Kräfte auf die Mastaufnahmen entstehen können,
durch das offene Profil nicht optimal aufgenommen werden können bzw. eine dickwandige
und somit schwere Ausführung erforderlich ist.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bauweise mit einer Geometrie
vorzuschlagen, mit der eine bezüglich der Einsatzmöglichkeiten flexiblere und zudem
leichtere Struktur für ein Flurförderzeug geschaffen wird.
[0004] Die Aufgabe wird mit einem Fahrzeugrahmen gelöst, der eine zumindest abschnittsweise
rohrförmige Achsaufnahmestruktur umfasst, in welcher die Achsvorrichtung fest aufgenommen
ist, wobei die axiale Längsrichtung der Achsvorrichtung quer zur Längsrichtung des
Flurförderzeugs orientiert ist, wobei die Achsvorrichtung eine Drehachse eines Rades
des Flurförderzeugs aufweist und wobei die Drehachse durch das Innere eines rohrförmigen
Abschnitts der Achsaufnahmevorrichtung verläuft.
[0005] Als Achsvorrichtung gilt hier eine Einheit, die ermöglicht, dass sich ein Rad gegenüber
der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur dreht. Dazu kann das Rad um eine feststehende
Achse der Achsvorrichtung umlaufen oder das Rad kann auf einer Welle laufen, die an
einem Teil der Achsvorrichtung drehbar gelagert ist, wobei ein Teil der Achsvorrichtung
nicht mitdreht und fest mit der Achsaufnahmestruktur verbunden ist.
[0006] Vorzugsweise wird die vorgeschlagene Ausführungsform auf eine Vorderachse, bevorzugt
eines Gabelstaplers, besonders bevorzugt eines Elektrogabelstaplers, angewendet. Vorzugsweise
ist diese Vorderachse nicht lenkbar und an dem Ende des Flurförderzeugs angeordnet,
an dem sich ein Hubmast befindet. Der rohrförmige Abschnitt der Achsaufnahmestruktur
ist an seinem Umfang wenigstens zu einem erheblichen Teil geschlossen und weist im
Vergleich zu einem offenen Profil ein höheres Flächenträgheitsmoment auf. Dadurch
kann dieser Abschnitt der Achsaufnahmestruktur in sie eingeleitete Momente gut aufnehmen
bzw. im Vergleich zu einem offenen Profil kann Material eingespart werden. Erfindungsgemäß
ist die Achsvorrichtung in der Achsaufnahmestruktur fest aufgenommen. Dies bedeutet,
dass die Achsvorrichtung gegenüber der Achsaufnahmestruktur weder verdrehbar noch
verschiebbar ist. Vorzugsweise ist die Achsvorrichtung mit der Achsaufnahmestruktur
an einem Achsanschlussflansch, der an der Stirnseite des rohrförmigen Abschnitts der
Achsaufnahmestruktur vorgesehen ist, befestigt, bevorzugt verschraubt. Bevorzugt sind
die Räder der Achsvorrichtung angetrieben. Dazu ist vorzugsweise ein Antriebsmotor
für die Räder axial vor und/oder wenigstens teilweise innerhalb des rohrförmigen Abschnitts
der Achsaufnahmestruktur angeordnet. Außerdem können in den rohrförmigen-Abschnitt
der Achsaufnahmestruktur Bremsen und/oder ein Differentialgetriebe aufgenommen sein.
Besonders bevorzugt ist in den rohrförmigen Abschnitt der Achsaufnahmestruktur eine
vorgefertigte Achsvorrichtung eingebaut, die einen Antriebsmotor und/oder Bremsen
und/oder ein Differentialgetriebe umfassen kann. Die Achsvorrichtung weist vorzugsweise
ein eigenes Gehäuse auf. Die Achsvorrichtung ist bevorzugt an dem Gehäuse mit der
Achsaufnahmestruktur verbunden. Die Achsaufnahmestruktur ermöglicht, unaufwendig verschiedene
Achsvorrichtungen einzusetzen, indem diese an eine standardisierte Anschlussstelle
an dem rohrförmigen Abschnitt der Achsaufnahmestruktur befestigt werden.
[0007] Die Verwendung einer solchen Achsaufnahmestruktur ermöglicht zudem große Gestaltungsfreiheit
bezüglich des Einbaus in das Flurförderzeug, da sie eine große, gleichmäßige Oberfläche
für den Anschluss an Teile des Fahrzeugrahmens bereitstellt. Gleiches gilt für die
Befestigung von Mastaufnahmen. Vorzugsweise ist die Verbindungsstrecke von einem Achsanschlussflansch
an einem Ende des rohrförmigen Abschnitts der Achsaufnahmestruktur zu einem zweiten
Achsanschlussflansch an dessen anderem Ende einteilig oder mit fest miteinander verbundenen
Teilen oder einem einstückigen Abschnitt der Achsaufnahmestruktur ausgeführt. Dies
bietet den Vorteil, dass die Toleranzen des Abstands der Achsaufnahmeflansche zueinander
eingehalten werden und nicht durch Verschiebung von Teilen zueinander verändert werden
können. Die Achsaufnahmestruktur kann vor dem Einbau in einen Gabelstapler präzise
vorgefertigt werden. Die Toleranzen der Befestigungsstellen für die Achsvorrichtung
zueinander werden somit unabhängig von den Toleranzen des Fahrzeugrahmens. Noch ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Struktur besteht in dem optimierten Schallschutz
für die in die Achsaufnahmestruktur eingebauten Komponenten, indem diese von einer
geschlossenen Struktur zumindest weitgehend ringsum umgeben sind. Vorzugsweise ist
der rohrförmige Abschnitt der Achsaufnahmestruktur als Rohr mit vorzugsweise kreisrundem
Querschnitt ausgebildet. Der rohrförmige Abschnitt der Achsaufnahmestruktur kann alternativ
oder zusätzlich einen rechteckigen, quadratischen oder polygonalen oder noch einen
anderen geschlossenen Querschnitt aufweisen. Die Achsaufnahmestruktur kann eine Aussparung
aufweisen, die verhindert, dass die rohrförmige Achsaufnahmestruktur mit einem Neigezylinder
oder einem Hubmast kollidiert, indem der Neigezylinder oder der Hubmast innerhalb
der Aussparung verläuft. Vorzugsweise ist die Achsaufnahmestruktur aus Stahl, Gusseisen
oder Aluminium gefertigt.
[0008] In einer weiteren Ausführungsform ist zumindest der rohrförmige Abschnitt der Achsaufnahmestruktur
im Wesentlichen symmetrisch ausgebildet und mittig in Querrichtung des Flurförderzeugs
in dem Flurförderzeug angeordnet. Dadurch wird ein symmetrisches Steifigkeitsverhalten
der vorgeschlagenen Struktur erreicht, das sich beim Heben von Lasten und im Fahrbetrieb
vorteilhaft auswirkt. Außerdem können auf beiden Seiten gleiche Typen von Einzelradantrieben
in die Achsaufnahmestruktur eingebaut werden.
[0009] In einer weiteren Ausführungsform weist das Flurförderzeug ein Gegengewicht und eine
vertikal aufragende, lasttragende Verbindungsstruktur zwischen der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur
und dem Gegengewicht auf, die mittig und in Längsrichtung des Flurförderzeugs verläuft.
[0010] Das Heben einer Last, die sich nicht zwischen zwei Achsvorrichtungen eines Flurförderzeugs
befindet, sondern außerhalb davor oder dahinter, führt zu einem Nickmoment, das das
Flurförderzeug um die Achsvorrichtung, die der Last am nächsten ist, rotierend anzuheben
sucht. Um dem vorzubeugen, weist das Flurförderzeug in einem Abstand von dieser Achsvorrichtung
und auf der der Last abgewandten Seite ein Gegengewicht auf, das das Flurförderzeug
am Boden hält. Zur Übertragung des Nickmoments zwischen dem Gegengewicht und der Nickmomenteneinleitung
am Hubmast ist daher die biegesteife Verbindungsstruktur vorgesehen. Vorzugsweise
verläuft die Verbindungsstruktur im Wesentlichen gerade und in einem mittleren Bereich
in dem Flurförderzeug von vorne nach hinten. Neben dem Nickmoment ergibt sich eine
vertikal ausgerichtete Querkraft, die ebenfalls von der lasttragenden Verbindungsstruktur
aufgenommen wird. Das Gegengewicht kann als abgegrenztes Bauteil ausgeführt sein,
jedoch haben auch andere Komponenten eines Flurförderzeugs, beispielsweise eine Batterie,
die Wirkung eines Gegengewichts. Die lasttragende Verbindungsstruktur überträgt Nickmoment
und Querkraft von der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur und dem abgegrenzt ausgebildeten
Gegengewicht und/oder anderen Gegengewichtskomponenten des Gabelstaplers. Die vertikal
aufragende, lasttragende Verbindungsstruktur umfasst keine der Seitenwände des Flurförderzeugs.
Der Vorteil der Verwendung einer vertikal aufragenden, zentralen, lasttragenden Verbindungsstruktur
besteht darin, eine Unterbrechung der Seitenwände zu ermöglichen, um Batterien aus
dem Flurförderzeug seitlich entnehmen zu können. Das Nickmoment und die Querkraft
werden an den Stellen des Flurförderzeugs, an denen die Seitenwand fehlt, über die
lasttragende Verbindungsstruktur zu dem oder den Gegengewichten übertragen. Selbstverständlich
können neben der lasttragenden Verbindungsstruktur auch andere Komponenten des Flurförderzeugs
Nickmoment und Querkraft übertragen, wie etwa Bodenblech, Seitenwände, Kotflügel,
ein Fahrerschutzdach oder eine Sitzhaube. Die Verbindungsstruktur trägt jedoch bevorzugt
mindestens 15% der Lasten, besonders bevorzugt mindestens 30%. Das Nickmoment wird
typischerweise über Mastaufnahmen und Neigezylinderaufnahmen in den Fahrzeugrahmen
des Flurförderzeugs übertragen. Aus der mittigen Anordnung der lasttragenden Verbindungsstruktur
in dem Flurförderzeug ergibt sich der Vorteil kurzer Wege der Einleitung von Kräften
in die Verbindungsstruktur von den Rädern, so dass einer seitlichen Verbiegung des
Flurförderzeugs durch große Momente entgegengewirkt wird. Außerdem ergibt sich ein
symmetrisches Verformungsverhalten des Flurförderzeugs, was den Fahreigenschaften
zugute kommt. Die vertikal aufragende, lasttragende Verbindungsstruktur ist vorzugsweise
ununterbrochen von der Achsaufnahmestruktur bis zu einem abgegrenzt ausgestalteten
Gegengewicht ausgebildet. Vorzugsweise ist die Verbindungsstruktur im Wesentlichen
oder in wesentlichen Abschnitten oder vollständig einteilig von der Achsaufnahmestruktur
bis zu dem Gegengewicht ausgebildet. "Einteilig" umfasst auch aus mehreren Teilen
zusammengeschweißte oder anderweitig fest verbundene Konstruktionen. Die vertikal
aufragende, lasttragende Verbindungsstruktur kann aus einem Doppel-T- bzw. I-Profil,
einem U-Profil, einem Rechteckprofil, einem Rundrohr, aus umgeformtem, insbe-sondere
abgekantetem Blechprofil oder geschweißtem Blechprofil mit geeignetem, vorzugsweise
geschlossenem Querschnitt, insbesondere besonders biegesteifem Profil ausgeführt sein.
Die genannten Profile können miteinander kombiniert sein. Das vertikale Aufragen der
Verbindungsstruktur führt zu einer hohen Biegesteifigkeit gegen das zu übertragende
Nickmoment.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform ist die Verbindungsstruktur an der Achsaufnahmestruktur
in einem mittleren Abschnitt von dessen Längsausdehnung befestigt. Es ergeben sich
die Vorteile eines verbesserten Fahrverhaltens und kürzerer Hebel zwischen Rädern
und Verbindungsstelle zwischen der Achsaufnahmestruktur und der Verbindungsstruktur.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform ist die Verbindungsstruktur als Hohlprofil, insbesondere
als Hydrauliktank ausgebildet. Ein Hohlprofil weist häufig eine gute Biegesteifigkeit
und insbesondere eine gute Torsionssteifigkeit auf, so dass das Flurförderzeug außerdem
verwindungssteif in Bezug auf eine Verdrehung zwischen einer Vorder- und einer Hinterachse
des Flurförderzeugs ist. Zudem ergibt sich ein Doppelnutzen, wenn das Hohlprofil gleichzeitig
als Tank für Hydraulikflüssigkeit verwendet wird oder andere Komponenten des Flurförderzeugs
zu ihrem Schutz im Inneren des Hohlprofils untergebracht sind.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform ist die Verbindungsstruktur in einem hinteren Teil
des Fahrzeugrahmens mehrteilig unterteilt gestaltet.
[0014] Insbesondere sind bei einer Unterteilung der Verbindungsstruktur in mehrere Teile
diese als voneinander separate Abschnitte der Verbindungsstruktur ausgeführt. Die
separaten Abschnitte sind an Verzweigungsstellen miteinander verbunden und bilden
gemeinsam, u.U. auch mit einem nicht mehrteilig unterteilt gestalteten Abschnitt der
Verbindungsstruktur die gesamte Verbindungsstruktur. Besonders vorteilhaft ist die
Verbindungsstruktur in einem Abschnitt des Flurförderzeugs, in dem die Seitenwand
als Durchlass für eine Batterie auf einer oder beiden Seiten durchbrachen ist, mehrteilig
unterteilt gestaltet. Der Wegfall des Biegesteifigkeitsbeitrags der Seitenwände wird
so bevorzugt durch ein erhöhtes Biegemoment der mehrteiligen Verbindungs struktur
ausgeglichen, das sich aus dem Abstand der separaten Teile zuein ander ergibt. Bevorzugt
sind die Teile der Verbindungsstruktur in dem unter-teilten Abschnitt übereinander
angeordnet. Dies erhöht die Biegesteifigkeit der Verbindungsstruktur um eine horizontale
theoretische Biegeachse. Besonders bevorzugt ist die Verbindungsstruktur in einem
mehrteiligen Ab schnitt in zwei Teile unterteilt. Die Teile können die in Bezug auf
die Verbin dungsstruktur genannten Profilformen umfassen. Der Zwischenraum zwischen
zwei Teilen in einem mehrteiligen Abschnitt der Verbindungsstruktur kann als Raum
für Komponenten des Flurförderzeugs, beispielsweise für Batteriezubehör genutzt werden.
Solche Komponenten können an den Profilen auf einfache Weise befestigt, beispielsweise
angeschraubt sein. Vorzugsweise erstreckt sich der unterteilte Abschnitt der Verbindungsstruktur
bis zu oder nahezu bis zu einem abgegrenzt ausgebildeten Gegengewicht. Durch die in
Querrichtung der Verbindungsstruktur vergleichsweise ausgedehntere mehrteilige Struktur
vergrößert sich der Abstand möglicher Anschlussstellen an das Gegengewicht. Dadurch
können Kräfte in das Gegengewicht in einem größeren Bereich eingeleitet werden, was
die Spannungen in den Anschlussstellen und in dem Gegengewicht senkt. Außerdem sinken
auch die zugehörigen Kräfte durch einen längeren Hebelarm zwischen den weiter auseinanderliegenden
Befestigungsstellen der Teile des mehrteiligen Verbindungsabschnitts an dem Gegengewicht.
Zudem kann durch eine in Vertikalrichtung ausgedehntere Struktur des mehrteiligen
Abschnitts der Verbindungsstruktur das verwendete Material effektiver zur Erzeugung
von Biegesteifigkeit gegen das Nickmoment eingesetzt werden.
[0015] In einer weiteren Ausführungsform ist die Achsaufnahmestruktur über ein Seitenteil
und/oder einen Kotflügel eines Rades an der Achsvorrichtung und/oder ein Bodenblech
mit dem Gegengewicht verbunden. Diese Ausführungsform kann alternativ oder zusätzlich
zu einer mittigen, lasttragenden Verbindungsstruktur vorgesehen sein. Durch die genannten
Merkmale werden Strukturen, die ohnehin erforderlich sein können, auch für die Kraftübertragung
zwischen der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur und dem Gegengewicht genutzt. Zudem
ergibt sich eine zusätzliche Momentenabstützung der Achsaufnahmestruktur gegenüber
Kräften, die von den Rädern über die Achsaufnahmestruktur in das Flurförderzeug eingebracht
werden, insbesondere, wenn diese Kräfte einseitig auftreten, beispielsweise beim Auffahren
auf einen Bordstein.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform ist die Achsaufnahmestruktur über eine Sitzträgerstruktur
mit dem Gegengewicht verbunden. Durch eine solche Verbindung wird ein Anteil des Kraftflusses
von der Achsaufnahmestruktur über die Sitzträgerstruktur in das Gegengewicht geleitet.
Dies kann insbesondere vorteilhaft sein, wenn ein oder beide Seitenteile unterbrochen
sind, um ein seitliches Entnehmen bzw. Bestücken des Flurförderzeugs mit Batterien
zu ermöglichen. Die Sitzträgerstruktur muss dabei nicht direkt mit der Achsaufnahmestruktur
verbunden sein, sondern kann den Kraftfluss aus dieser beispielsweise auch aus den
Seitenteilen, den Kotflügeln, aus einem Bodenblech oder einer mittigen, last-tragenden
Verbindungsstruktur, wie sie oben definiert wurde, aufnehmen. Die Sitzträgerstruktur
kann, muss aber nicht unmittelbar mit einem Gegengewicht verbunden sein, sondern kann
über Verbindungsteile Kräfte und Momente in das Gegengewicht einleiten. In einem Ausführungsbeispiel
kann die mittige, lasttragende Verbindungsstruktur an einem Batteriefach unterbrochen
und durch eine Sitzhaube ersetzt sein, so dass eine einzelne, von einer Seite bis
zur anderen Seite des Flurförderzeugs durchgehende Batterie vorgesehen sein kann.
Insbesondere kann die Sitzträgerstruktur mit einer mit dem Gegengewicht verbundenen
Rahmenrückwand verbunden, vorzugsweise verschraubt werden. Die Sitzträgerstruktur
vermeidet ein zusätzliches Trägerelement über der Batterie und verwirklicht daher
den Doppelnutzen, sowohl den Sitz aufzunehmen als auch Kräfte und Momente zu übertragen.
[0017] In einem Ausführungsbeispiel besteht die Sitzträgerstruktur aus verklebten Präge-
und/oder Tiefziehteilen. Vorzugsweise besteht sie aus zwei Präge- und/oder Tiefziehteilen.
Durch einen solchen Aufbau der Sitzträgerstruktur erhält diese durch ihre von einem
ebenen Bauteil abweichende Form die nötige Steifigkeit. Vorzugsweise ist die Sitzträgerstruktur
in vertikaler Richtung ausgedehnt gestaltet, um die Biegesteifigkeit und den Schubwiderstand
bzw. die Querschnittsfläche in Richtung von Querkräften zu erhöhen. Besonders bevorzugt
weisen die Präge- und/ oder Tiefziehteile eine verwölbte Form auf.
[0018] In einer weiteren Ausführungsform weist ein Flurförderzeug gemäß einer der vorgenannten
Ausführungsformen einen Hubmast und eine Mastaufnahme zur Befestigung des Hubmastes
an dem Fahrzeugrahmen auf, wobei die Mastaufnahme an der Achsaufnahmestruktur befestigt
ist. Im Vergleich zu vorbekannten Ausführungsformen, in denen Mastaufnahmen direkt
an der Achsvorrichtung befestigt sind, bietet diese Ausführungsform insbesondere,
wenn die verwendeten Achsvorrichtungen Zukaufteile sind, eine erheblich höhere Gestaltungsfreiheit
Außerdem wird die Achsvorrichtung nicht mit dem Nickmoment belastet, das sich aus
einer außerhalb der Achsen des Flurförderzeugs befindlichen zu hebenden Last ergibt.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform ist der Hubmast über wenigstens zwei Mastaufnahmen
an der Achsaufnahmestruktur befestigt, wobei Mastaufnahmen symmetrisch zur Mitte in
Längsrichtung der Achsaufnahmestruktur angeordnet sind. Dadurch ergibt sich ein gleichmäßiges
Verformungsverhalten bei Belastung der Struktur. Dies ist beim Heben von lasten leichter
zu beherrschen und verbessert die Fahreigenschaften im Fahrbetrieb.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform weist eine Neigezylinderaufnahme zur Befestigung
eines Neigezylinders für den Hubmast an dem Fahrzeugrahmen im Wesentlichen die gleiche
Position in Seitenrichtung des Flurförderzeugs auf wie eine Mastaufnahme an der Achsaufnahmestruktur.
Dadurch ergibt sich wenig oder kein Biegemoment in der Achsaufnahmestruktur, da die
Fluchtung von Kraftvektoren, die die Kräfte in dem Neigezylinder bzw. der Mastaufnahme
repräsentieren, ein entsprechendes Moment vermeidet. Dieses Moment durchsetzt bei
versetzten Kraftvektoren die Elemente, die die Verbindungsstrecke zwischen der Mastaufnahme
und der Neigezylinderaufnahme darstellen. Entsprechend wird das Moment in diesem zu
vermeidenden Fall auch in die Achsaufnahmestruktur eingeleitet. Dies ist sogar dann
der Fall, wenn die Verbindungsstellen der Achsaufnahmestruktur und die Teile, die
sie mit der Neigezylinderaufnahme verbinden, dieselbe Position in Seitenrichtung aufweisen.
Daher führen die Merkmale dieser Ausführungsform zu einer besonders geringen Materialbelastung,
so dass die Konstruktion leichter und somit auch kostengünstiger ausgeführt werden
kann. Besonders bevorzugt werden die oben und nachfolgend genannten Lasten über den
rohrförmigen Abschnitt der Achsaufnahmestruktur geleitet.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform weist eine Verbindungsstelle zwischen der Achsaufnahmestruktur
und einem Anschlussteil, das mit der Neigezylinderaufnahme verbunden ist, im Wesentlichen
die gleiche Position in Seitenrichtung des Flurförderzeugs auf wie eine Mastaufnahme
an der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur. Durch die genannten Merkmale ergibt sich
wenig oder kein zusätzliches Biegemoment aus einer von dem Flurförderzeug angehobenen
Last in der Achsaufnahmestruktur. Abweichungen der genannten Positionen in Seitenrichtung
führen jedoch zu einem Abstand der Kraftvektoren in der Verbindungsstelle und in der
Neigezylinderaufnahme zueinander in Seitenrichtung, der zu einem Biegemoment in der
rohrförmigen Achsaufnahmestruktur führt. Dies ist sogar dann der Fall, wenn die Neigezylinderaufnahme
und die Mastaufnahme in Seitenrichtung dieselbe Position aufweisen. Das Anschlussteil
ist vorzugsweise ein Seitenteil oder ein Kotflügel des Flurförderzeugs. In oder an
einem Seitenteil oder Kotflügel oder in oder an einem daran befestigten Teil ist bevorzugt
die Neigezylinderaufnahme angeordnet.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform des Flurförderzeugs ist eine Neigezylinderaufnahme
an der mittigen, lasttragenden Verbindungsstruktur angeordnet. Dadurch wird zwar ein
rehmoment an der Achsaufnahmestruktur und in den Teilen, die die Neigezylinderaufnahme
mit den typischerweise seitlich weiter außen angeordneten Mastaufnahmen verbinden,
erzeugt, jedoch können durch diese Anordnung die Kräfte auf die Neigezylinderaufnahme
durch einen langen Hebelarm zwischen der Mastaufnahmen und der Neigezylinderaufnahme
verringert werden. Zudem ist die vertikal aufragende, mittige, lasttragende Verbindungsstruktur
schon aus anderen Gründen mit der Achsaufnahmestruktur verbunden, so dass kein Zusatzaufwand
für die Kraftleitung zwischen Neigezylinderaufnahme und der Achsaufnahmestruktur getrieben
werden muss. Insbesondere ist die Neigezylinderaufnahme in dieser Ausführungsform
von der Außenoberfläche der Achsaufnahmestruktur um wenigstens den halben Durchmesser
der Achsaufnahmestruktur entfernt. Insbesondere kann die Neigezylinderaufnahme durch
zwei Bleche realisiert sein, die jeweils eine Bolzenaufnahme beispielsweise in Form
eines Loches aufweisen.
[0023] Die Bleche sind vorzugsweise parallel zueinander angeordnet und mit Seiten der mittigen,
lasttragenden Verbindungsstruktur verbunden, die in Richtung der Seiten des Flurförderzeugs
orientiert sind. Der Neigezylinder kann zwischen den Blechen angeordnet und mit einem
Bolzen oder dgl. mit diesen verbunden werden.
[0024] In noch einer weiteren Ausführungsform ist eine Neigezylinderaufnahme in oder an
einem Kotflügel für ein Rad der in der Achsaufnahmestruktur angeordneten Achsvorrichtung
oder in oder an einem Seitenteil angeordnet. Auf diese Weise kann die Kraft aus dem
Neigezylinder über den Kotflügel oder das Seitenteil in die rohrförmige Struktur eingeleitet
werden. In manchen Ausführungsformen ist diese Verbindung zwischen dem Kotflügel bzw.
dem Seitenteil und der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur ohnehin vorhanden, so dass
sie zusätzlich für diese Kraftübertragung genutzt werden kann.
[0025] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist in Anspruch 15 angegeben.
[0026] In einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Baukastensystem vorgeschlagen, das
ein Flurförderzeug mit einer Achsaufnahmestruktur gemäß einer der voranstehend beschriebenen
Ausführungsformen umfasst, und das weiter mehrere verschiedene Achsvorrichtungen umfasst,
die mit der Achsaufnahmestruktur jeweils verbindbar sind. Auf diese Weise ist es möglich,
verschiedene Achsvorrichtungen, die beispielsweise verschieden starke Antriebsmotoren
umfassen, in Flurförderzeuge einzubauen. Somit können in einer Baureihe verschiedene
Flurförderzeuge unaufwendig hergestellt werden; außerdem können bestehende Flurförderzeuge
mit anderen Achsvorrichtungen auf eine andere Antriebsleistung umgerüstet werden.
[0027] In einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Einzelradantrieb für
ein Flurförderzeug vorgeschlagen, der eine Lagerung eines Rades eines Flurförderzeugs,
einen Antriebsmotor für dieses Rad und ein Anschlusselement umfasst, gegenüber dem
fest ein mit dem Rad verbundener Teil der Achsvorrichtung drehbar ist. Dieses Anschlusselement
ist mit einer Achsaufnahmestruktur des Flurförderzeugs verbindbar, vorzugsweise mit
einem zumindest abschnittsweise rohrförmigen Abschnitt der Achsaufnahmevorrichtung.
Vorzugsweise umfasst die Achsvorrichtung zusätzlich zu der Radlagerung und dem Antriebsmotor
ein Getriebe und/oder eine Bremse. Ein solcher Einzelradantrieb kann vorgefertigt,
so dass die Endmontage an einem Fertigungsband eines Flurförderzeugs schneller vonstatten
gehen kann. Außerdem werden Reparatur und Wartung einer solchen Achsvorrichtung durch
vereinfachten Aus- und Einbau vereinfacht. Vorzugsweise ist die Anschlussstelle zu
einer Achsaufnahmestruktur als bevorzugt gelochter Flansch ausgeführt, mit dem die
Achsvorrichtung mit der Achsaufnahmestruktur verschraubt werden kann. Alternativ kann
die Verbindung z.B. durch Klemmen oder Pressen hergestellt werden. Vorzugsweise umfasst
die Achsvorrichtung ein Gehäuse, in dem die Radlagerung, der Antriebsmotor und, wenn
vorhanden, eine Bremse und/oder ein Getriebe angeordnet sein können. Vorzugsweise
umfasst das Gehäuse einen Radanschluss, der gegenüber dem Gehäuse drehbar ist und
das Gehäuse an einer Seite verschließt.
[0028] Durch die Verwendung von zwei mechanisch unabhängig bewegbaren Einzelradantrieben
kann auf ein Differenzialgetriebe verzichtet werden.
[0029] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die anliegenden Figuren beispielhaft
und nicht einschränkend beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt eine Ausführungsform eines Fahrzeugrahmens des erfindungsgemäßen Flurförderzeugs
in einer perspektivischen Ansicht.
- Fig. 2
- zeigt eine weitere Ausführungsform eines Fahrzeugrahmens des erfin dungsgemäßen Flurförderzeugs
in einer perspektivischen Ansicht.
- Fig. 3
- zeigt noch eine weitere Ausführungsform eines Fahrzeugrahmens des erfin dungsgemäßen
Flurförderzeugs in einer perspektivischen Ansicht.
- Fig. 4
- zeigt noch eine andere Ausführungsform eines Fahrzeugrahmens des erfindungsgemäßen
Flurförderzeugs in einer perspektivischen Ansicht.
- Fig. 5
- zeigt in einer Ausführungsform der Achsaufnahmestruktur einen Querschnitt durch die
Achsaufnahmestruktur mit zwei darin eingesetzten Achsvorrichtungen.
[0030] Fig. 1 ist eine schematische Darstellung eines Fahrzeugrahmens 1 eines erfindungsgemäßen
Flurförderzeugs in einer perspektivischen Ansicht. Der Fahrzeugrahmen umfasst eine
Achsaufnahmestruktur 3 mit einem rohrförmigen Abschnitt, an die mittig eine vertikal
aufragende, mittige, lasttragende Verbindungsstruktur 5 angebracht ist. An dem Ende
der vertikal aufragenden, mittigen, lasttragen den Verbindungsstruktur 5, das der
Achsaufnahmestruktur 3 abgewandt ist, ist ein in Querrichtung des Flurförderzeugs
angeordnetes Anschlussblech 7 für die Befestigung des Fahrzeugrahmens an einem Gegen
gewicht vorgesehen. An der Achsaufnahmestruktur 3 sind weiter symmetrisch um die Mitte
des rohrförmigen Abschnitts der Achsaufnahmestruktur 3 zwei Mastaufnahmen 9 angeordnet.
Die Mastaufnahmen 9 befinden sich unterhalb einer vertikalen Mitte des rohrförmigen
Abschnitts der Achsaufnahmestruktur 3. Die Achsaufnahmestruktur 3 weist weiter zwei
Achsanschlussflansche 11 auf, die an den Stirnseiten des rohrförmigen Abschnitts der
Achsaufnahmestruktur 3 angeordnet sind. Die Achsanschlussflansche 11 stehen radial
über den rohrförmigen Abschnitt der Achsaufnahmestruktur 3 vor. Sie weisen an ihrer
der Achsaufnahmestruktur 3 abgewandten Seite mehrere Gewindebohrungen oder Durchgangsbohrungen
auf, an denen eine Achsvorrichtung befestigt werden kann. Weiter sind an der Achsaufnahmestruktur
zwei Kotflügel symmetrisch um die Mitte der Achsaufnahmestruktur 3 angeordnet. Die
Kotflügel umfassen jeweils ein ebenes Kotflügelinnenblech 13 und ein gebogenes Kotflügelumfangsblech
15. Die Kotflügelinnenbleche 13 sind an der Achsaufnahmestruktur 3 befestigt. Die
Hauptebene des Kotflügelinnenblechs 13 ist dabei senkrecht zur Umfangsfläche des rohrförmigen
Abschnitts der Achsaufnahmestruktur 3 angeordnet. Die Kotflügelinnenbleche 13 weisen
jeweils eine Neigezylinderaufnahme 17 auf. Diese ist als ein Loch in dem Kotflügelinnenblech
13 ausgestaltet. Vorzugsweise steht die Neigezylinderaufnahme als Lasche mit dem Loch
aus einem Hauptteil des Kotflügelinnenblechs 13 hervor. Die Kotflügelumfangsbleche
15 sind an ihrer jeweils innen liegenden Stirnkante mit dem Kotflügelinnenblech 13
verbunden. Weiter weist der Fahrzeugrahmen 1 an jeder seiner Längsseiten eine Seitenwand
19 auf. Die Seitenwand erstreckt sich in Längsrichtung des Fahrzeugrahmens etwa bis
zur Hälfte der Länge der mittigen, lasttragenden Verbindungsstruktur 5. Eine seitliche
Öffnung in dem Fahrzeugrahmen 1 zwischen dem Ende der Seitenwand 19 und dem Anschlusselement
7 für das Gegengewicht dient der Möglichkeit, seitlich eine oder mehrere Batterien
in das Flurförderzeug einzusetzen bzw. aus diesem zu entnehmen. Zwischen der Seitenwand
19 und der mittigen, lasttragenden Verbindungsstruktur 5 ist auf beiden Seiten des
Fahrzeugrahmens 1 ein Bo denblech 21 angeordnet. Dieses erstreckt sich in Längsrichtung
des Fahrzeugrahmans über das Ende der Seitenwand 19 hinaus bis zu dem Anschlusselement
7 für das Gegengewicht. Auf diesem Abschnitt kann eine Batterie aufliegen.
[0031] Fig. 2 zeigt eine weitere Ausführungsform des Flurförderzeugs in einer perspektivischen
Ansicht. Die Ausführungsform unterscheidet sich von der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
durch einen mehrteilig unterteilten Abschnitt der mittigen, lasttragenden Verbindungsstruktur
5. Elemente dieser Ausführungsform, die mit Elementen der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform
gleich sind, haben gleiche Bezugsziffern und werden nicht noch einmal gesondert beschrieben.
Es wird auf die Ausführungen bezüglich Fig. 1 verwiesen.
[0032] Die vertikal aufragende, mittige, lasttragende Verbindungsstruktur 5 ist in ihrem
hinteren Abschnitt in eine Oberstrebe 23 und eine Unterstrebe 25 unterteilt. Die Oberstrebe
23 besteht aus zwei U-Profilen, die abgewinkelt aneinander befestigt sind. Das nach
vorn gerichtete U-Profil der Oberstrebe 23 ist mit dem hinteren Ende der mittigen,
lasttragenden Verbindungsstruktur 5 in einem Winkel verbunden, so dass der vordere
Abschnitt der Oberstrebe 23 von der Verbindungsstruktur 5 aus gesehen nach oben gerichtet
ist. Der hintere Teil der Oberstrebe verbindet das Ende des vorderen Teils der Oberstrebe
mit dem Anschlusselement 7 für das Gegengewicht. Die Unterstrebe 25 besteht aus einem
geraden U-Profil. Die Unterstrebe 25 verbindet das Ende der mittigen, lasttragenden
Verbindungsstruktur 5 mit dem Anschlusselement 7 für das Gegengewicht. Die Unterstrebe
5 ist oberhalb des Bodenblechs 21 angeordnet. Die U-Profile der Oberstrebe 23 und
der Unterstrebe 25 sind jeweils mit ihrer offenen Seite einander zugewandt. Das Bodenblech
21 ist in dieser Ausführungsform im hinteren Bereich vor dem Anschlusselement 7 für
das Gegengewicht durchgängig von der linken bis zur rechten Seite des Fahrzeugrahmens
1. Zwischen dem Bodenblech 21 und der Unterstrebe 25 befindet sich ein Zwischenraum.
Ein Zwischenraum befindet sich auch zwischen der Unterstrebe 25 und der Oberstrebe
23. In diesen Zwischenräumen können Zubehörkomponenten für den Anschluss der Batterie
und Steuerkomponenten für die Steuerung von Batteriefunktionen untergebracht sein.
[0033] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform des Flurförderzeugs in einer perspektivischen
Ansicht. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungsform in der Fig.
2 durch eine geänderte Anbringung der Neigezylinderaufnahmen 17. Elemente, die mit
denen in der Ausführungsform 2 bzw. Ausführungsform 1 gleich sind, werden nicht noch
einmal gesondert beschrieben und haben dieselben Bezugsziffern. Es sei auf die Beschreibung
der vorangehenden Ausführungsformen verwiesen.
[0034] Abweichend von der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform sind die Neigezylinderaufnahmen
17 nicht an den Kotflügelinnenblechen 13, sondern an Laschen angeordnet, die mit der
vertikal aufragenden, mittigen, lasttragenden Verbindungsstruktur 5 verbunden sind.
Die Laschen können Teil der Verbindungsstruktur 5 oder gesonderte Bleche sein, die
an der Verbindungsstruktur 5 befestigt sind, beispielsweise angeschweißt sind. Diese
Anordnung der Neigezylinderaufnahme 17 ermöglicht, die Anschlussposition eines nicht
dargestellten Neigezylinders in dem Fahrzeugrahmen ohne Materialmehraufwand weiter
nach hinten zu verlegen. Durch die Verbindung über die mittige, lasttragende Verbindungsstruktur
5 ist außerdem eine gute Kraftübertragung von den Neigezylinderaufnahmen 17 zu der
rohrförmigen Achsaufnahmestruktur 3 gewährleistet.
[0035] In der Fig. 4 ist eine weitere Ausführungsform des Flurförderzeugs in einer perspektivischen
Ansicht gezeigt. Sie unterscheidet sich von den Ausführungsformen der Fig. 1 -3 dadurch,
dass sie keine mittige, lasttragende Verbindungsstruktur aufweist. Elemente, die mit
denen der vorangehenden Ausführungsformen gleich sind, sind mit gleichen Bezugsziffern
bezeichnet und werden nicht noch einmal gesondert beschrieben. Es sei auf die diesbezüglichen
vorangehenden Ausführungsformen verwiesen.
[0036] Die in der Fig. 4 gezeigte Ausführungsform weist einen Batteriekasten 27 auf, der
eine Sitzträgerstruktur 29 umfasst. Die Sitzträgerstruktur 29 erstreckt sich in dem
Fahrzeugrahmen 1 von dem Bodenblech 21 vertikal nach oben und nach einer Biegestelle
31 horizontal nach hinten. In einem Ausführungsbeispiel kann die Sitzträgerstruktur
nach hinten von einem in der Fig. 4 nicht dargestellten Anschlusselement 7 für das
Gegengewicht abgeschlossen sein, so dass sich im Inneren der Sitzträgerstruktur 29
und dem Anschlusselement 7 ein Batteriefach ergibt. in dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Sitzträgerstruktur 29 an wenigstens einem ihrer seitlichen Enden mit einem
Seitenteil 19 abgeschlossen. Ein nicht abgeschlossenes seitliches Ende der Sitzträgerstruktur
29 kann mit einem Teil 33 eines nicht vollständig dargestellten Verschlussmechanismus
versehen sein, so dass mit dem Verschlussmechanismus ein aus der Sitzträgerstruktur
29 gebildetes Batteriefach verschlossen werden kann. Ein auf der Seite des Verschlussmechanismus
angeordnetes Seitenteil 19 des Fahrzeugrahmens 1 ist vorzugsweise nur bis zu der Sitzträgerstruktur
29 bzw. dem Teil 33 des Verschlussmechanismus ausgeführt. Vorzugsweise besteht die
Sitzträgerstruktur 29 aus einem abgekanteten Biegeteil.
[0037] In der Achsaufnahmestruktur 3 sind oberhalb der Mastaufnahmen 9 auf der nach vorne
gerichteten Seite der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur 3 zwei Aussparungen 35 vorgesehen.
Durch diese Aussparungen ist der am weitesten nach vorne vorstehende Teil der rohrförmigen
Achsaufnahmestruktur 3 über den Mastaufnahmen 9 entfernt. Dadurch ist es möglich,
einen nicht dargestellten Hubmast, der an den Mastaufnahmen befestigt ist, weiter
nach hinten zu neigen, ohne dazu den Hubmast im Bereich der Mastaufnahme stark nach
hinten abgewinkelt oder gebogen ausgestalten zu müssen. Dies ist vorteilhaft für den
Kraftfluss in dem Hubmast Vorzugsweise ist die seitliche Breite der Aussparungen 35
unwesentlich größer als die Breite einer darin verlaufenden Strebe des Hubmastes.
Die in diesem Absatz beschriebenen Merkmale können auch bei den anderen in dieser
Patentanmeldung beschriebenen Ausführungsformen zum Einsatz kommen.
[0038] Fig. 5 zeigt einen Querschnitt durch eine Ausführungsform einer Achsaufnahmestruktur
3 mit einem rohrförmigen Abschnitt, an dem an jedem axialen Ende ein Einzelradantrieb
40 befestigt ist. Vorzugsweise sind die Einzelradantriebe baugleich. Als Achsvorrichtung
umfasst der Einzelradantrieb 40 eine theoretische Achse, um die sich ein Rad des Flurförderzeugs
drehen kann. Besonders bevorzugt fluchten diese theoretischen Achsen der beiden Einzelradantriebe
miteinander. Besonders bevorzugt fluchtet die Drehachse eines oder beider Einzelradantriebe
mit der Mittenachse der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur. Alternativ zu einem Elektromotor
ist auch ein anderer Antrieb, wie etwa ein Fluid- oder Pneumatikmotor denkbar. Vorzugsweise
verlaufen die beiden theoretischen Drehachsen der beiden Einzelradantriebe 40 im Inneren
der Achsaufnahmestruktur 3. Vorzugsweise erstreckt sich ein Teil der Einzelradantriebe
im Inneren der Achsaufnahmestruktur 3 und ein Teil außerhalb der Achsaufnahmestruktur
3. An die axialen Enden der Achsaufnahmestruktur 3 ist jeweils ein Anschlussflansch
11 angebracht, vorzugsweise angeschweißt, an den jeweils ein Einzelradantrieb 40 angeschraubt
werden kann. Besonders bevorzugt ist der Anschlussflansch 11 die einzige Befestigungsstelle
zwischen dem Einzelradantrieb 40 und der Achsaufnahmestruktur 3. Alternativ oder zusätzlich
kann eine Befestigung am Inneren des rohrförmigen Abschnitts der Achsaufnahmestruktur
3 vorgesehen sein, z.B. als Press- oder Klemmverbindung oder als zusätzliche Momentabstützung,
die nur anliegen kann. Die Einzelradantriebe umfassen bevorzugt jeweils einen Elektromotor,
wahlweise dazu eine Getriebeeinheit und/oder eine Bremseinheit, sowie in jedem Falle
eine Radlagerung.
[0039] Durch die Aufnahme der Einzelradantriebe 40 ausschließlich an den Achsanschlussflanschen
11 ergibt sich die Möglichkeit, ein Baukastensystem für verschiedene Traglasten des
Flurförderzeugs als auch für verschiedene Einzelradantriebe 40 zu realisieren. Für
verschiedene Traglasten können beispielsweise rohrförmige Achsaufnahmestrukturen 3
mit verschiedenen Durchmessern oder Wandstärken sowie für verschiedene Antriebsleistungen
des Flurförderzeugs verschiedene Einzelradantriebe 40 zum Einsatz kommen.
1. Flurförderzeug mit einem Fahrzeugrahmen (1) und einer Achsvorrichtung (40), dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugrahmen (1) eine zumindest abschnittsweise rohrförmige Achsaufnahmestruktur
(3) umfasst, in welcher die Achsvorrichtung (40) fest aufgenommen ist, wobei die axiale
Längsrichtung der Achsvorrichtung (40) quer zur Längsrichtung des Flurförderzeugs
orientiert ist, wobei die Achsvorrichtung (40) eine Drehachse (41) eines Rades des
Flurförderzeugs aufweist, und wobei die Drehachse (41) durch das Innere eines rohrförmigen
Abschnitts der Achsaufnahmestruktur (3) verläuft.
2. Flurförderzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die rohrförmige Achsaufnahmestruktur (3) im Wesentlichen symmetrisch ausgebildet
und mittig in Querrichtung des Flurförderzeugs in dem Flurförderzeug angeordnet ist.
3. Flurförderzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es ein Gegengewicht und eine vertikal aufragende, lasttragende Verbindungsstruktur
(5) zwischen der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur (3) und dem Gegengewicht aufweist,
die mittig und in Längsrichtung des Flurförderzeugs verläuft.
4. Flurförderzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstruktur an der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur (3) in einem mittleren
Abschnitt von deren Längsausdehnung befestigt ist.
5. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstruktur (3) als Hohlprofil, insbesondere als Hydrauliktank, ausgebildet
ist.
6. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstruktur (3) in einem hinteren Teil des Fahrzeugrahmens (1) mehrteilig
unterteilt gestaltet ist.
7. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die rohrförmige Achsaufnahmestruktur (3) über ein Seitenteil (19) und/oder einen
Kotflügel (13, 15) eines Rades der Achsvorrichtung (40) und/oder ein Bodenblech (21)
mit dem Gegengewicht verbunden ist.
8. Flurförderzeug nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die rohrförmige Achsaufnahmestruktur (3) über eine Sitzträgerstruktur (27) mit dem
Gegengewicht verbunden ist.
9. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8 mit einem Hubmast und einer Mastaufnahme
(9) zur Befestigung des Hubmastes an dem Fahrzeugrahmen (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Mastaufnahme (9) an der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur (3) befestigt ist.
10. Flurförderzeug nach Anspruch 9, bei dem der Hubmast an wenigstens zwei Mastaufnahmen
(9) an der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur (3) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass Mastaufnahmen (9) symmetrisch zur Mitte in der Längsrichtung der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur
(3) angeordnet sind.
11. Flurförderzeug nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Neigezylinderaufnahme (17) zur Befestigung eines Neigezylinders für den Hubmast
an dem Fahrzeugrahmen (1) im Wesentlichen die gleiche Position in Seitenrichtung des
Flurförderzeugs aufweist wie eine Mastaufnahme (9) an der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur
(3).
12. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 9 oder 10 und nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verbindungsstelle zwischen der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur (3) und einem
Anschlussteil (13, 5), das mit der Neigezylinderaufnahme (17) verbunden ist, im Wesentlichen
die gleiche Position in Seitenrichtung des Flurförderzeugs aufweist, wie eine Mastaufnahme
(9) an der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur (3).
13. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Neigezylinderaufnahme (17) an der vertikal aufragenden, lasttragenden Verbindungsstruktur
(5) angeordnet ist.
14. Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass eine Neigezylinderaufnahme (17) in oder an einem Kotflügel (13, 15) für ein Rad der
in der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur (3) angeordneten Achsvorrichtung (40) oder
in oder an einem Seitenteil (19) angeordnet ist.
15. Flurförderzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Achsvorrichtung (40) eine Radlagerung für ein einzelnes Rad des Flurförderzeugs,
einen Antriebsmotor für ein einzelnes Rad sowie ein nicht mit dem Rad rotierendes
Anschlusselement aufweist, wobei das Anschlusselement mit der Achsaufnahmestruktur
(3) des Flurförderzeugs verdrehfest verbunden ist, wobei an entgegengesetzten Enden
der rohrförmigen Achsaufnahmestruktur (3) eine solche Achsvorrichtung (40) jeweils
vorgesehen ist.
16. Baukastensystem umfassend ein Flurförderzeug nach einem der Ansprüche 1 - 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Baukastensystem verschiedene Achsvorrichtungen umfasst, die mit der rohrförmigen
Achsaufnahmestruktur verdrehfest verbindbar sind.