[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Straßenfertiger gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Ein Straßenfertiger, wie er in der Praxis bekannt ist, umfasst im Wesentlichen eine
Zugmaschine, die entlang eines Arbeitsbereichs auf einem Planum bewegbar ist, sowie
eine Einbaubohle, die zum Aufbringen des Straßenbelags vorgesehen ist. Gewöhnlicherweise
ist die Einbaubohle durch einen Zugarm, der mit der Einbaubohle starr verbunden ist,
an der Zugmaschine schwenkbar befestigt.
[0003] Der Zugarm kann durch den Bediener höhengesteuert werden, um die Einbaubohle auf
ein gewünschtes Niveau relativ zum Straßenbelag zu heben. Dadurch ist es möglich,
je nach Beschaffenheit der Oberfläche des Untergrunds, die Bohlenposition so einzustellen,
dass Unebenheiten im Untergrund, über den der Straßenfertiger fährt, ausgeglichen
werden. Dies hat zur Folge, dass eine ebene Straßenbelagschicht entsteht. Heutzutage
werden auch automatisierte Meßsysteme verwendet, die einen Abstand zu einer Referenz
erfassen, um in Reaktion darauf möglichst zeitnah ein Nivelliersignal zu erstellen,
welches zur Positionsbestimmung der Einbaubohle verwendet wird.
[0004] Für solche Meßsysteme werden beispielsweise mechanische Sensoren verwendet, die so
an der beweglichen Einbaubohle befestigt sind, dass sie vor dem neu eingebauten Straßenbelag
mit der Oberfläche des Planums in Kontakt kommen, um darauf Unebenheiten frühzeitig
zu erfassen. Nachteilig daran ist jedoch, dass ein mechanischer Sensor Unebenheiten
nur auf einem harten Untergrund erfassen kann, weil er auf einem weichen, beispielsweise
sandigen Untergrund, nicht auf Unebenheiten anspricht. Außerdem kann es sein, dass
der mechanische Sensor, der über das Planum geschoben wird, gegen einen herumliegenden
Gegenstand stößt und beschädigt wird. Ebenfalls müssen die mechanischen Sensoren regelmäßig
gewartet werden und sind empfindlich gegenüber Verschmutzungen bzw. Feuchtigkeit.
[0005] Alternativ zu den mechanischen, kontaktierenden Meßvorrichtungen werden in der Praxis
auch berührungslose Meßsysteme verwendet, um einen Abstand zum Planum zu erfassen.
Solche Meßsysteme umfassen beispielsweise eine optische oder akustische Sensorik.
[0006] Gemäß einer weiteren Technik im Straßenbau wird entlang der Einbaustrecke ein Leitdraht
als Referenz für die Abstandsmessung verwendet. Dabei wird der Abstand zwischen dem
Meßkopf und dem Leitdraht erfasst, um auf Unebenheiten auf der Straßenoberfläche schließen
zu können und entsprechend eine Nivellierung der Einbaubohle vorzunehmen. Allerdings
ist das Anbringen eines Leitdrahts entlang der Einbaustrecke extrem aufwendig und
erfordert viel Zeit. Außerdem kann es sein, dass der Leitdraht, welcher für gewöhnlich
ein normales Seil ist, durch aufgesogene Feuchtigkeit über eine Strecke so durchhängt,
dass für die Nivellierung verfälschte Abstandswerte erfasst werden.
[0007] Zur Nivellierung der Einbaubohle werden in der Praxis auch Rotationslaser verwendet,
welche als externe Referenz so positioniert werden, dass ein durch sie aufgespanntes
Laserrotationsfeld von einem am Straßenfertiger angeordneten Empfänger bei entsprechender
Höheneinstellung der Einbaubohle empfangen werden kann. Eine Höhenverstellung der
Einbaubohle erfolgt dann, wenn der Empfänger am Straßenfertiger das Rotationslaserfeld
des Rotationslasers nicht mehr empfängt. Nachteilig daran ist jedoch, dass der Rotationslaser
mehrmals entlang der Einbaustrecke umpositioniert werden muss, wozu zusätzliches Bedienpersonal
benötigt wird.
[0008] Mit den zuvor beschriebenen Systemen zur Abstandsmessung ist das Erfassen von Unebenheiten
auf dem Planum nur in einem beschränkten Maße möglich. Deshalb liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen Straßenfertiger mit einfachen, konstruktiven
technischen Mitteln dahingehend zu verbessern, dass er es ermöglicht, eine verbesserte
Straßenbelagsschicht einzubauen.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst mit den technischen Merkmalen des Anspruchs 1. Verbesserte
Weiterbildungen der Erfindung sind mit den technischen Merkmalen der Unteransprüche
gegeben.
[0010] Die Erfindung bezieht sich auf einen Straßenfertiger mit einer Zugmaschine, die entlang
eines Arbeitsbereichs auf einem Planum bewegbar ist, sowie einer Einbaubohle, die
zum Aufbringen eines Straßenbelags vorgesehen ist. Außerdem umfasst der erfindungsgemäße
Straßenfertiger eine Messvorrichtung, die so konfiguriert ist, dass sie eine Oberfläche
erfasst und eine die Oberfläche repräsentierende, virtuelle Punktwolke erzeugt. Anhand
der Punktwolke ist die erfaßte Oberfläche darstellbar, wobei die Punktwolke sich relativ
zu der Messvorrichtung in drei Raumdimensionen erstreckt, um eine räumliche Darstellung
der Oberfläche wiederzugeben. Dabei umfasst die Punktwolke mehrere Punkte, die jeweils
durch 3D-Koordinaten definiert sind. Zur räumlichen Darstellung der Oberfläche ist
vorgesehen, dass mindestens ein Punktepaar der Punktwolke in einer ersten Richtung,
vorzugsweise in Fahrtrichtung ausgerichtet ist und mindestens ein anderes Punktepaar
der Punktwolke in einem Winkel zur ersten Richtung, vorzugsweise zur Fahrtrichtung
liegt.
[0011] Durch das Erfassen der Oberflächenbeschaffenheit in Form einer Punktwolke können
wertvolle Informationen gesammelt werden, die zur Generierung unterschiedlicher Betriebseinstellungen
verwendbar sind. Die Erfindung bietet den wesentlichen technischen Vorteil, dass Unebenheiten,
beispielsweise Quer- und Längsneigungen im Straßenprofil, aussagekräftig und genau
erfassbar sind. Damit kann die Einstellung unterschiedlicher Betriebsparameter, wie
beispielsweise das Nivelliersignal, in Reaktion auf den Untergrund, auf welchem sich
der Fertiger bewegt, verbessert werden.
[0012] Ebenfalls ist die Erfindung unempfindlich gegen schlechtes Wetter und bietet eine
kostengünstige, wartungsarme Alternative zu bisher bekannten Vorrichtungen dieser
Art. Hinzu kommt, dass die Meßvorrichtung einfach bedienbar ist und ohne großen Aufwand
am Straßenfertiger zu befestigen ist. Des Weiteren kann durch die Erfindung auf eine
zusätzliche Meßausrüstung, die zur Erfassung von Querneigungen im Straßenverlauf ausgebildet
ist, verzichtet werden.
[0013] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Punktwolke
eine Oberflächenbeschaffenheit einer Fläche des Planums und/oder des Straßenbelags
definiert. Dabei kann sich das Maß der Fläche über eine variierende Länge sowie eine
variierende Breite erstrecken, sodass der erfaßte Oberflächenabschnitt unterschiedlich
groß ausfällt. Möglich ist es auch, das Maß der Fläche an eine zu erwartende Oberflächenbeschaffenheit
des Planums anzupassen, so dass es beispielsweise bei unebenen Einbauflächen vorab
möglich ist, das Maß der Fläche zur Bestimmung der Oberflächenbeschaffenheit so zu
wählen, dass dadurch eine ausreichend große Punktwolke darstellbar ist. Andererseits
kann es, insbesondere bei einer kurvigen Einbaufahrt, zweckmäßig sein, das Maß der
Fläche zur Bestimmung der Oberflächenbeschaffenheit kleiner zu wählen.
[0014] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Meßvorrichtung eine Filtereinheit,
die dazu konfiguriert ist, extreme 3D-Koordinaten aus der Punktwolke herauszufiltern.
Dadurch ist es möglich die Erfassung unerwünschter Gegenstände zu vernachlässigen.
Dies kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn die erzeugte Punktwolke Abschnitte
der Zugmaschine oder der Einbaubohle erfasst. Ebenfalls ist es dadurch möglich Komponenten,
die in die Punktwolke ragen, herauszufiltern. Schließlich ist es möglich, dass Bedienpersonal,
welches sich im Erfassungsbereich der Punktwolke befindet, aus dem Messergebnis herausgefiltert
werden kann.
[0015] Für eine besonders zuverlässige Erfassung der Punktwolke umfasst die Messvorrichtung
einen 3D-Scanner. Dieser umfasst vorzugsweise mindestens einen optischen Sensor, der
zur Erfassung eines Abstands zur erfassten Oberfläche vorgesehen ist. In einer verbesserten
Ausführungsform der Erfindung ist der 3D-Scanner ein Laserscanner mit mindestens einem
Lasersensor. Der Laserscanner ist selbst bei schlechtem Wetter gut einsetzbar und
sorgt für eine genaue Erfassung der Punktwolke.
[0016] Vorzugsweise umfasst der 3D-Scanner mindestens einen beweglichen Spiegel, um den
Lichtstrahl des mindestens einen optischen Sensors abzulenken. Dabei ist es vorstellbar,
dass der bewegliche Spiegel durch einen vorbestimmten Bewegungsablauf ansteuerbar
ist, so dass sich der abgelenkte Lichtstrahl, vorzugsweise Laserstrahl, über die vorbestimmte
Fläche, die die Punktwolke wiedergibt, läuft. Zur schnelleren Erfassung der Punktwolke
kann vorgesehen sein, dass mehrere bewegliche Spiegel vorhanden sind, um unterschiedliche
Laserstrahlen derartig abzulenken, dass sich die Punktwolke darstellen lässt.
[0017] Vorzugsweise ist die Fläche der Punktwolke mit mindestens 300 Laserabtastpunkten
definierbar. Durch diese Anzahl an Laserabtastpunkten kann ein aussagekräftiges Flächenbild,
also die Punktwolke, erzeugt werden, um Unebenheiten auf der erfassten Oberfläche
festzustellen.
[0018] Alternativ zum 3D-Scanner mittels beweglichem Spiegel, ist es vorgesehen, die Messvorrichtung
mit mehreren Lasersensoren auszustatten, welche in einer Matrix, also einer Sensoraufnahme,
derartig angeordnet sind, dass sie Laserstrahlen über die vorbestimmte Fläche zur
Erzeugung der Punktwolke aussenden. Ebenfalls kann es von Vorteil sein, wenn die Messvorrichtung
beweglich angeordnet ist, so dass sie durch einen vorbestimmten Bewegungsablauf die
Laserstrahlen über die Fläche zur Erzeugung der Punktwolke leitet. Dabei kann die
Bewegung der Messvorrichtung dafür sorgen, dass die Laserstrahlen der Lasersensoren
linienartig in parallel ausgerichteter Abfolge auf die zu erfassende Oberfläche treffen
bzw. die Messvorrichtung so bewegbar ist, dass die Laserstrahlen von außen nach innen
oder umgekehrt die Fläche erfassen.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst der Straßenfertiger eine
Steuervorrichtung, die mit der Messvorrichtung verbunden ist. Vorzugsweise ist die
Steuervorrichtung dazu konfiguriert, die durch die Messvorrichtung erfasste Punktwolke
in ein entsprechendes Signal umzuwandeln, um damit eine bestimmte Betriebsfunktion
des Straßenfertigers zu steuern. Vorzugsweise ist die Steuervorrichtung jedoch dazu
konfiguriert, die durch die Messvorrichtung erfasste Punktwolke in mindestens ein
Nivelliersignal umzuwandeln. Das Nivelliersignal kann dazu verwendet werden, die Nivellierzylinder
des Straßenfertigers anzusteuern, damit infolgedessen eine Bewegung der Einbaubohle
durchführbar ist. Folglich beeinflussen die durch die Punktwolke räumlich erfassten
Unebenheiten das Erzeugen des Nivelliersignals, um die Einbaubohle zu bewegen. Dadurch
ist es möglich, insbesondere auf unebenen Straßen einen ebenen Straßenbelag aufzubringen.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Messvorrichtung ein Halteelement
umfasst, mit dem die Messvorrichtung am Straßenfertiger befestigbar ist. Damit eine
Erfassung durch unterschiedlich große Punktwolken möglich ist, kann das Halteelement
derart ausgebildet sein, dass es höhenverstellbar ist, beispielsweise teleskopartig
ausfahrbar ist, um die Messvorrichtung in unterschiedlichen Höhen anzuordnen. Ein
besonders nützliches Maß für die Fläche einer Punktwolke kann damit erzeugt werden,
wenn die Messvorrichtung in einem Abstand bis zu zehn Meter über dem Planum angeordnet
ist.
[0021] In einer besonders vorteilhaften Ausführung ist die Messvorrichtung dazu konfiguriert,
die Punktwolke sowie die daraus resultierende Parametereinstellung mittels Echtzeiterfassung
zu regeln. Handelt es sich bei der Parametereinstellung um das Erzeugen eines Nivelliersignals,
so kann dieses ohne zeitlichen Verzug auf Unebenheiten im Untergrund reagieren.
[0022] Außerdem ist es möglich, dass in einer Ausführungsform der Erfindung mindestens eine
Messvorrichtung in Fahrtrichtung gesehen links und/oder rechts am Straßenfertiger
angeordnet ist. Dadurch lassen sich mehrere Punktwolken erzeugen, durch die die Oberflächenbeschaffenheit
des Planums bzw. des Straßenbelags darstellbar ist.
[0023] Vorteilhaft ist es jedoch, wenn die Messvorrichtung so konfiguriert ist, dass sie
die Punktwolke für eine Fläche links und/oder rechts neben dem Arbeitsbereich erzeugt.
Beispielsweise ist es vorteilhaft, dass die Punktwolke im Arbeitsbereich innerhalb
kurzen Abstands vor der Einbaubohle erfaßbar ist.
[0024] Möglich ist es auch, dass anhand einer bzw. mehrerer erfassten Punktwolken ein Mittelwert
durch die Steuervorrichtung erzeugbar ist, um anhand des erzeugten Mittelwerts ein
Signal für weitere Betriebsfunktionen des Straßenfertigers zu erzeugen. Dies bietet
den technischen Vorteil, mehrere Flächenabschnitte in der Erstellung eines Betriebsparameters
zu berücksichtigen.
[0025] Außerdem kann die Messvorrichtung auch so konfiguriert sein, dass sie die Punktwolke
für eine Fläche erzeugt, die teilweise einen Abschnitt des Arbeitsbereichs überlagert.
Dabei spielt es keine Rolle, ob die Punktwolke einen Bereich der Einbaubohle, einen
Bereich der Zugmaschine bzw. andere am Straßenfertiger vorhandenen technischen Mittel
überlagert. Dadurch ist die Messvorrichtung besonders flexibel am Straßenfertiger
einsetzbar.
[0026] Vorzugsweise ist die Messvorrichtung jedoch an der beweglichen Einbaubohle, insbesondere
am Zugarm, der die Einbaubohle trägt, angeordnet. Andererseits kann die Messvorrichtung
jedoch auch an der Zugmaschine des Straßenfertigers angeordnet sein.
[0027] Um Unebenheiten auf einer besonders großen Fläche zu erfassen, kann die Messvorrichtung
derart konfiguriert sein, dass sie die Punktwolke über eine Fläche erzeugt, die den
Straßenfertiger umgibt. Weil es möglich ist, extreme 3D-Koordinaten, also hier die
Zugmaschine und die Einbaubohle auszublenden, kann selbst durch die Flächenabschnitte
der Punktwolke, die sich links, rechts bzw. vor und hinter dem Straßenfertiger befinden,
ein aussagekräftiges Ergebnis dargestellt werden, welches die Oberflächenbeschaffenheit
des Arbeitsbereichs repräsentiert.
[0028] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Messvorrichtung dazu
ausgebildet, die 3D-Koordinaten der Oberfläche mittels Pulslaufzeit, Phasendifferenz
im Vergleich zu einer Referenz oder mittels Triangulation von optischen Strahlen zu
erfassen. Dadurch wird eine präzise Abstandsmessung zwischen der Messvorrichtung und
der Oberfläche ermöglicht.
[0029] Erfindungsgemäße Ausführungsformen werden anhand der Zeichnungen beschrieben. Es
zeigen:
- Figur 1
- einen erfindungsgemäßen Straßenfertiger mit einer Messvorrichtung,
- Figur 2
- die Messvorrichtung, wie sie für den erfindungsgemäßen Straßenfertiger verwendet wird,
und
- Figur 3
- eine die Oberflächenbeschaffenheit beschreibende Punktwolke.
[0030] Die Figur 1 zeigt einen Straßenfertiger 1 in Fahrtrichtung F gemäß der Erfindung.
Der Straßenfertiger 1 umfasst eine Zugmaschine 2 mit einem Fahrwerk 3, welches sich
auf einem Planum 4 bewegt. Der Straßenfertiger 1 umfasst des Weiteren eine Einbaubohle
5, die über einen Zugarm 6 beweglich mit der Zugmaschine 2 des Straßenfertigers 1
verbunden ist. Durch die Einbaubohle 5 wird ein neuer Straßenbelag 7 auf das Planum
4 aufgebracht. Selbst wenn in der Figur 1 das Planum 4, sprich die Oberfläche des
Untergrunds, eben dargestellt ist, sind in Wirklichkeit Unebenheiten auf dem Planum
4 vorhanden. Der Straßenbelag 7 hat eine ebene Oberfläche, selbst wenn das darunter
liegende Planum 4 Unebenheiten aufweist. Dies kann durch eine entsprechende Nivellierung
der Einbaubohle 5 errecht werden, wie es im Folgenden beschrieben wird.
[0031] Am Zugarm 6 des Straßenfertigers 1 ist eine Messvorrichtung 8 befestigt. Die Messvorrichtung
8 ist dazu konfiguriert, einen dreidimensionalen Flächenabschnitt 9 (siehe Figur 2)
des Planums 4 zu erfassen. Die Messvorrichtung 8 ist in kurzem Abstand vor der Einbaubohle
5 am Zugarm 6 angebracht. Die Messvorrichtung 8 ist dazu ausgebildet, durch den erfassten
dreidimensionalen Flächenabschnitt 9 Unebenheiten des Planums 4 zu erfassen, um daraus
während des Einbaus bestimmte Betriebsparameter für den Straßenfertiger festzulegen.
Beispielsweise ist es möglich, dass anhand des dreidimensional erfaßten Flächenabschnitt
9 durch die Messvorrichtung 8 ein Nivelliersignal zur Steuerung der Einbaubohle 5
generierbar ist, wobei das Nivelliersignal eine Positionsverlagerung der Einbaubohle
5 zur Folge haben kann.
[0032] Die Figur 2 zeigt die Messvorrichtung 8, wie sie in der Figur 1 an dem Zugarm 6 des
Straßenfertigers 1 befestigt ist. Die Messvorrichtung 8 der Figur 2 ist dazu konfiguriert,
den Flächenabschnitt 9 des Planums 4 zu erfassen. Der Flächenabschnitt 9 definiert
abschnittsweise die Oberflächenbeschaffenheit des Planums 4. Der Flächenabschnitt
9 ist durch eine Länge a und Breite b definiert. Die Messvorrichtung 8 ist dazu ausgebildet,
das Maß des Flächenabschnitts 9 zu variieren. Dazu können an der Messvorrichtung 8
Einstellungen vorgenommen werden, die das Längenmaß a und/oder das Breitenmaß b einstellen.
Schematisch sind in der Figur 2 außerdem gestrichelte Strahlen 10 gezeigt, die von
der Messvorrichtung 8 auf Eckpunkte des Flächenabschnitts 9 gerichtet sind. Die Strahlen
10 schließen untereinander einen Winkel α sowie einen Winkel β ein, wobei in Abhängigkeit
der Höhenposition der Messvorrichtung 8 relativ zum Planum 4 ein gewünschtes Maß für
den Flächenabschnitt 9 erfaßbar ist. Wie in der Figur 2 gezeigt wird, kann der Winkel
α 30° beziehungsweise der Winkel β 40° sein. Die Messvorrichtung 8, die vornehmlich
als Laserscanner 14 ausgebildet ist, ist dazu konfiguriert innerhalb des Flächenabschnitts
9 die dreidimensionale Ausbreitung des Planums 4 zu erfassen, um für eine räumliche
Darstellung der Oberfläche zu sorgen.
[0033] Des Weiteren zeigt die Figur 2, dass die Messvorrichtung 8 in einer Höhe A über dem
Planum 4 angeordnet ist. Die Höhe A ist variierbar, wobei die Messvorrichtung 8 bis
zu 10 Meter über dem Untergrund tragbar ist. In einer Höhe von 10 Meter kann die Messvorrichtung
8 beispielsweise durch eine nicht gezeigte Halterung positionierbar sein. Um Unebenheiten
auf dem Planum 4 schematisch nachzubilden, ist in der Figur 2 ein quaderförmigen Gegenstand
11 gezeigt, der auf dem Flächenabschnitt 9 liegt. Die Messvorrichtung 8 ist dazu konfiguriert
den Gegenstand 11 zu erfassen. Selbst wenn die Unebenheit in der Figur 2 quaderförmig
dargestellt ist, kann die Unebenheit auf dem Planum 4 jegliche Form annehmen. Unebenheiten
auf dem Planum 4 können beispielsweise Längsbeziehungsweise Querneigungen des Untergrunds
umfassen, auf welchem sich der Straßenfertiger 1 bewegt. Ebenfalls erfassbar sind
beispielsweise Schlaglöcher beziehungsweise langgezogene Bodensenkungen beziehungsweise
Bodenerhebungen.
[0034] Die Messvorrichtung 8 ist dazu konfiguriert, eine virtuelle netzartige Punktwolke
12 zu erzeugen, die in der Figur 3 dargestellt ist. Die Punktwolke 12 stellt den Flächenabschnitt
9 in seiner dreidimensionalen Beschaffenheit dar. Die Punktwolke 12 erstreckt sich
relativ zu der Messvorrichtung 8 in drei Raumdimensionen, um für eine räumliche Darstellung
der Oberfläche des Planums 4 zu sorgen. Dazu umfasst die Punktwolke 12 mehrere Punkte
13, die durch 3D-Koordinaten relativ zur Messvorrichtung 8 definiert sind. Um für
die räumliche Darstellung der Oberfläche zu sorgen, ist mindestens ein Punktepaar
der Punktwolke 12 in einer beliebigen ersten Richtung, vorzugsweise in Fahrtrichtung
F ausgerichtet und mindestens ein anderes Punktepaar der Punktwolke 12 in einem Winkel
zur ersten Richtung, vorzugsweise zur Fahrtrichtung F ausgerichtet. Die Messvorrichtung
8 ist dazu ausgebildet, Unebenheiten, die sich innerhalb des Flächenabschnitts 9 befinden,
mittels der Punktwolke 12 zu erfassen, um damit spezifische Betriebsparameter des
Straßenfertigers 1 einzustellen, beispielsweise ein Nivelliersignal zur Steuerung
der Position der Einbaubohle 5.
[0035] Weitere Beispiele der Erfindung sind:
- 1. Straßenfertiger (1) mit einer Zugmaschine (2), die entlang eines Arbeitsbereichs
auf einem Planum (4) bewegbar ist, einer Einbaubohle (5), die zum Aufbringen eines
Straßenbelags (7) vorgesehen ist, sowie mit mindestens einer Messvorrichtung (8),
die dazu konfiguriert ist, eine Oberfläche zu erfassen, wobei die Oberfläche mittels
der Messvorrichtung (8) als Punktwolke (12) darstellbar ist, die sich relativ zu der
Messvorrichtung (8) in drei Raumdimensionen erstreckt, um für eine räumliche Darstellung
der Oberfläche zu sorgen, sowie mehrere Punkte (13) umfasst, die jeweils durch 3D-Koordinaten
definiert sind, wobei mindestens ein Punktepaar der Punktwolke (12) in einer ersten
Richtung ausgerichtet ist und mindestens ein anderes Punktepaar der Punktwolke (12)
in einem Winkel zur ersten Richtung liegt.
- 2. Straßenfertiger nach Beispiel 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Punktwolke (12)
eine Oberflächenbeschaffenheit einer Fläche des Planums (4) und/oder des Straßenbelags
(7) definiert.
- 3. Straßenfertiger nach einem der vorigen Beispiele, dadurch gekennzeichnet, dass
die Messvorrichtung (8) dazu konfiguriert ist, extreme 3D-Koordinaten aus der Punktwolke
(12) herauszufiltern.
- 4. Straßenfertiger nach einem der vorigen Beispiele, dadurch gekennzeichnet, dass
die Messvorrichtung (8) zum Erfassen der Punktwolke (12) einen 3D-Scanner (14) umfasst.
- 5. Straßenfertiger nach Beispiel 4, dadurch gekennzeichnet, dass der 3D-Scanner (14)
mindestens einen optischen Sensor (15) umfasst.
- 6. Straßenfertiger nach Beispiel 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der 3D-Scanner
(14) ein Laserscanner mit mindestens einem Lasersensor ist.
- 7. Straßenfertiger nach einem der Beispiele 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
der 3D-Scanner (14) mindestens einen beweglichen Spiegel umfasst.
- 8. Straßenfertiger nach einem der Beispiele 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Messvorrichtung (8) mehrere in einer Matrix angeordnete Lasersensoren umfasst.
- 9. Straßenfertiger nach einem der vorigen Beispiele, gekennzeichnet durch eine Steuervorrichtung
(16), die mit der Messvorrichtung (8) verbunden ist.
- 10. Straßenfertiger nach Beispiel 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuervorrichtung
(16) dazu konfiguriert ist, die durch die Messvorrichtung (8) erzeugte Punktwolke
(12) in mindestens ein Nivelliersignal umzuwandeln.
- 11. Straßenfertiger nach Beispiel 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Nivelliersignal
dazu vorgesehen ist, eine Bewegung der Einbaubohle (5) zu steuern.
- 12. Straßenfertiger nach einem der vorigen Beispiele, dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils eine Messvorrichtung (8) in Fahrtrichtung (F) gesehen links und/oder rechts
am Straßenfertiger (1) angeordnet ist.
- 13. Straßenfertiger nach einem der vorigen Beispiele, dadurch gekennzeichnet, dass
die Messvorrichtung (8) so konfiguriert ist, dass sie eine Punktwolke (12) für eine
Fläche (9) links und/oder rechts neben dem Arbeitsbereich erzeugt.
- 14. Straßenfertiger nach einem der vorigen Beispiele, dadurch gekennzeichnet, dass
die Messvorrichtung (8) so konfiguriert ist, dass sie die Punktwolke (12) für eine
Fläche (9) erzeugt, die teilweise einen Abschnitt des Arbeitsbereichs überlagert.
- 15. Straßenfertiger nach einem der vorigen Beispiele, dadurch gekennzeichnet, dass
die Messvorrichtung (8) dazu ausgebildet ist, die 3D-Koordinaten der Oberfläche mittels
Pulslaufzeit, Phasendifferenz im Vergleich zu einer Referenz oder mittels Triangulation
von optischen Strahlen zu erfassen.
1. Straßenfertiger (1) mit einer Zugmaschine (2), die entlang eines Arbeitsbereichs auf
einem Planum (4) bewegbar ist, einer Einbaubohle (5), die zum Aufbringen eines Straßenbelags
(7) vorgesehen ist, sowie mit mindestens einer Messvorrichtung (8), die dazu konfiguriert
ist, eine Oberfläche zu erfassen, und mit einer Steuervorrichtung (16), die mit der
Messvorrichtung (8) verbunden ist, wobei die Oberfläche mittels der Messvorrichtung
(8) als Punktwolke (12) darstellbar ist, die sich relativ zu der Messvorrichtung (8)
in drei Raumdimensionen erstreckt, um für eine räumliche Darstellung der Oberfläche
zu sorgen, sowie mehrere Punkte (13) umfasst, die jeweils durch 3D-Koordinaten definiert
sind, wobei mindestens ein Punktepaar der Punktwolke (12) in einer ersten Richtung
ausgerichtet ist und mindestens ein anderes Punktepaar der Punktwolke (12) in einem
Winkel zur ersten Richtung liegt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Steuervorrichtung (16) dazu konfiguriert ist, die durch die Messvorrichtung (8)
erzeugte Punktwolke (12) in mindestens ein Nivelliersignal für einen Nivellierzylinder
umzuwandeln, welcher an der Zugmaschine (2) des Straßenfertigers (1) befestigt ist
und einen Zugarm (6) hält, an dem die Einbaubohle (5) befestigt ist, um eine Bewegung
der Einbaubohle (5) zu steuern.
2. Straßenfertiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Punktwolke (12) eine Oberflächenbeschaffenheit einer Fläche des Planums (4) und/oder
des Straßenbelags (7) definiert.
3. Straßenfertiger nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (8) dazu konfiguriert ist, extreme 3D-Koordinaten aus der Punktwolke
(12) herauszufiltern.
4. Straßenfertiger nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (8) zum Erfassen der Punktwolke (12) einen 3D-Scanner (14) umfasst.
5. Straßenfertiger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der 3D-Scanner (14) mindestens einen optischen Sensor (15) umfasst.
6. Straßenfertiger nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der 3D-Scanner (14) ein Laserscanner mit mindestens einem Lasersensor ist.
7. Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der 3D-Scanner (14) mindestens einen beweglichen Spiegel umfasst.
8. Straßenfertiger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (8) mehrere in einer Matrix angeordnete Lasersensoren umfasst.
9. Straßenfertiger nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (8) beweglich am Straßenfertiger befestigt ist.
10. Straßenfertiger nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils eine Messvorrichtung (8) in Fahrtrichtung (F) gesehen links und/oder rechts
am Straßenfertiger (1) angeordnet ist.
11. Straßenfertiger nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (8) so konfiguriert ist, dass sie eine Punktwolke (12) für eine
Fläche (9) links und/oder rechts neben dem Arbeitsbereich erzeugt.
12. Straßenfertiger nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (8) so konfiguriert ist, dass sie die Punktwolke (12) für eine
Fläche (9) erzeugt, die teilweise einen Abschnitt des Arbeitsbereichs überlagert.
13. Straßenfertiger nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (8) dazu ausgebildet ist, die 3D-Koordinaten der Oberfläche mittels
Pulslaufzeit, Phasendifferenz im Vergleich zu einer Referenz oder mittels Triangulation
von optischen Strahlen zu erfassen.