[0001] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Laufwerksanordnung mit einer Führungsschiene
für eine Schiebetür gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Schiebetüren dienen dazu, einen Schrank zugänglich zu machen, ohne dass davor für
das Ausschwenken der Türen Raum benötigt wird. Häufig werden mehr als zwei Schiebetüren
zum Schliessen eines Schranks vorgesehen, wenn letzterer eine gewisse Breite überschreitet.
Solche bekannten Schiebetüren bewegen sich auf an der Decke und/oder im Boden des
Schranks angebrachten Schienen. Wird eine Schiebetür geöffnet, so kommt sie vor oder
hinter die benachbarte Schiebetür zu liegen. Nachteilig an diesen Schiebetüren ist
die Tatsache, dass keine optimale Abdichtung des Schrankinnern möglich ist. Weiter
sind parallel versetzte Schiebetüren in ästhetischer Hinsicht oft nicht befriedigend.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind weiter Schiebetüren bekannt, bei denen die jeweils
mindestens zwei Schiebetüren in geschlossenem Zustand in einer gemeinsamen Ebene liegen
und zum Öffnen vom Schrank wegbewegt werden können, bevor eine Schiebebewegung möglich
ist. Bei einer solchen bekannten Schiebetür muss letztere im Bereich, wo die beiden
Schiebetüren stirnseitig aneinander stossen bzw. nebeneinander liegen, vorerst vom
Schrank weggezogen werden. Dabei lenkt die Schiebetür aus, d.h. sie macht anfänglich
keine parallele Bewegung, sondern eine Schwenkbewegung. Beim nachfolgenden Zur-Seite-Schieben
schwenkt auch der restliche Teil der Schiebetür aus und wird parallel zur benachbarten
Schiebetür vor der benachbarten Schiebetür verschoben. Die Schiebetüren werden dabei
je von einer Verschiebevorrichtung gehalten, die über dem Schrank oder unter dem Schrank
angeordnet ist und auf zwei beabstandeten, einzeln mit dem Schrank verschraubten Schienen
geführt ist. Zum Auslösen der Schwenk- und anschliessend Parallelstellbewegung ist
auf dem Schrank oder unter diesem eine Führungskurve befestigt, in welche ein an der
Verschiebevorrichtung befestigtes Führungsglied eingreift, um den vorgegebenen Parallelversatz
auszulösen. Damit die Schiebetür auch an deren Unterkante bzw. Oberkante, wenn sie
unten getragen wird, exakt parallel geführt wird, sind weitere Führungsmittel notwendig.
Diese werden über geeignete Synchronisierungselemente von der Tragseite her aktiviert.
Dazu muss jeweils an der der Verschiebevorrichtung gegenüberliegenden Seite im Schrankboden
oder der Schrankdecke eine Nut eingelassen sein, in welcher ein Führungselement schwenkbar
gelagert und geführt ist. Eine leichtgängige Verschiebung und zudem eine exakte Parallelführung
der Schiebetüren ist damit in Frage gestellt. Wegen der nicht präzisen Führung müssen
die Schiebetüren durch die Tragevorrichtung stark parallel verschoben werden, um ein
gegenseitiges Berühren während der seitlichen Verschiebung zu verhindern.
[0004] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Laufwerksanordnung
mit einer Führungsschiene für parallel verschiebbare Schiebetüren zu schaffen, welche
die Nachteile der bekannten beseitigt und mit einer leichtgängigen, einfach aufgebauten
und mit geringem Aufwand durch den Schreiner montierbaren Mechanik möglich ist.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Laufwerksanordnung mit zwei parallelverlaufenden
Führungsschienen mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Verschiebevorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen umschrieben.
[0006] Mit Hilfe eines am Träger befestigten schwenkbaren Stellhebels ist es möglich, die
für die Parallelverschiebung notwendige Führungsplatte mit einer Kurvenbahn auf den
90° Bereich der Kurvenbahn zu reduzieren und die Führung beim Verschieben der Schiebetür
durch den geschwenkten Schwenkhebel vorzunehmen, der an einer vorhandenen Führungsschiene
längsführbar ist. Die Montage der Laufwerksanordnung wird dadurch auf wenige Handgriffe
reduziert und es müssen bei der Schreinerei oder in der Möbelfabrik keine komplizierten
und exakt ausgeführten Fräsungen vorgenommen werden. Zusätzlich kann im Montagebetrieb
das Schienenelement auf das herzustellende Möbel abgelängt werden. Weitere Bearbeitungen,
sei es nun beim Montagewerk oder beim Hersteller des Laufwerks, entfallen völlig.
Die Zusammenlegung der beiden parallel geführten Schienen für die Lagerung der Verschiebevorrichtung
bei der Längsverschiebung zu einem einzigen aus abgekanteten Blech oder vorzugsweise
als Aluminium-Stranggussteil hergestellt, ermöglicht es, dem Hersteller von Schiebetürschränken
(Schreiner, Möbelfabriken) auf einfachste Weise die Schienen auf oder unter einem
Schrank zu montieren, wobei der Hersteller bei der Montage einzig den Abstand dieses
einzigen Monoblock-Elements zur Vorderkante des Schranks festlegen muss. Auch die
Führungskurve kann er in das Schienenelement einlegen und er braucht dabei nur den
Ort der Befestigung der Schiebetür an der Verschiebevorrichtung auszumessen und die
Führungskurve mit einer Schraube zu fixieren. Das Schienenelement kann zudem schmaler
ausgebildet sein, d.h. die beiden Schienen können näher beieinander liegen als bei
den bekannten Verschiebevorrichtungen, wodurch das Schienenelement auch an Schränken
mit geringer Tiefe montierbar ist. Die Stabilität der Führung der Schiebetür wird
durch eine grössere Länge der Verschiebevorrichtung in Schieberichtung sichergestellt.
Alternativ kann die Verschiebevorrichtung auch in zwei Abschnitte unterteilt werden.
Die Führungsmittel für die von der Verschiebevorrichtung weiter beabstandete Kante
der Schiebetür sind sehr einfach aufgebaut und an der Rückseite der Schiebetür befestigt.
Am Schrank selbst ist dazu nur die Vorrichtung zur Übertragung der Bewegung von oben
nach unten zu befestigen. Am Schrank müssen zudem keine Ausnehmungen und dergleichen
angebracht werden, so dass bei geschlossenen Schiebetüren eine optimale Rundum-Abdichtung
der Schiebetüren erreicht werden kann. Im Weiteren kann die Bauhöhe der Verschiebevorrichtung
gegenüber den bekannten Ausführungen verringert werden, was zu einem Gewinn an Innenraum
des Schranks führt. Mit der erfindungsgemässen Verschiebevorrichtung können folglich
an jedem Schrank, z.B. auch bestehenden, für Schwenktüren vorgesehenen Einbauschränken,
ohne weitere Eingriffe, wie Anbringen von Nuten für Führungsschienen etc. erfindungsgemässe
Schiebetüren angebracht werden.
[0007] Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines Schranks vor der Montage der Schiebetüren und
Schiebemechanismen,
- Figur 2
- eine perspektivische Teil-Aufsicht auf den Schrank in Figur 1 bei geschlossenen Schiebetüren
und auf die auf dem Schrank angeordnete Laufwerksanordnung für die rechte Schiebetür,
- Figur 3
- eine stirnseitige Ansicht der Laufwerksanordnung mit Teilansicht des Schranks,
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung der Laufwerksanordnung mit abgenommener Abdeckung
bei geschlossener Schiebetür,
- Figur 4a
- einen vergrössert dargestellten Querschnitt durch einen Querträger,
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht der Laufwerksanordnung bei teilweise geöffneter, parallel
vorgeschobener Schiebetür,
- Figur 6
- eine perspektivische Darstellung des rechten Schrankteils mit teilweise verschobener
Schiebetür und Darstellung der Synchronisation der oberen und der unteren Führung
der Schiebetür,
- Figur 7
- eine Detailansicht der unteren Führung der Schiebetür in einer weiteren Ausgestaltung,
- Figur 8
- eine perspektivische Darstellung der Laufwerksanordnung mit einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung bei teilweise geöffneter Schiebetür,
- Figur 9
- eine perspektivische Darstellung der Laufwerksanordnung mit einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung bei teilweise geöffneter Schiebetür,
- Figur 10
- eine Aufsicht auf die Laufwerksanordnung gemäss Figur 9 bei geschlossener Schiebetür,
- Figur 11
- eine Aufsicht auf die Laufwerksanordnung gemäss Figur 9 bei geöffneter Schiebetür,
- Figur 12
- eine perspektivische Darstellung des rechten Schrankteils mit teilweise verschobener
Schiebetür und Darstellung der Synchronisation der oberen und der unteren Führung
der Schiebetür gemäss den Figuren 8 oder 9, Laufwerksanordnung unten,
- Figur 13
- einen vergrössert dargestellten Querschnitt durch die Führungselemente an der Decke
des Schranks gemäss Figur 12,
- Figur 14
- eine perspektivische Darstellung eines Schranks von unten mit einer Laufwerksanordnung
gemäss Figur 8,
- Figur 15
- eine vergrösserte perspektivische Darstellung des unten liegenden Synchronisationselements
bei geschlossener Schiebetür und
- Figur 16
- eine vergrösserte perspektivische Darstellung des unten liegenden Synchronisationselements
bei geöffneter Schiebetür.
[0008] In Figur 1 ist ein Schrank 1 mit zwei Seitenwänden 3, zwei Zwischenwänden 5, einem
Boden 7 und einer Decke 9 sowie einer Rückwand 11 dargestellt. Sämtliche Elemente
des Schranks 1 bestehen aus rechteckigen Zuschnitten. Es werden für den Einbau einer
erfindungsgemässen Laufwerksanordnung für Schiebetüren 15 keine Anpassungen wie Einschnitte,
Nuten für Führungsschienen, Durchbrüche etc. benötigt.
In der Figur 2, welche die rechte obere Hälfte des Schranks 1 zeigt, ist die rechte
Seitenwand 3 als seitlicher Abschluss für die Laufwerksanordnung 13 oben über die
Decke 9 hinausgezogen. Auf der Oberseite der Decke 9 ist eine Verschiebevorrichtung
13 mit einer Abdeckung 17 ersichtlich. Letztere dient als Staubschutz für die darunterliegenden
Funktionselemente der Verschiebevorrichtung 13. Zusätzlich dient die Abdeckung 17
auch als oberes Drehlager für eine Welle 45 (Figur 4) sowie zum Befestigen der Schiebetür
15. Die Verschiebevorrichtung 13 ist auf einem Schienenelement 19 gelagert, das sich
über die gesamte Breite des Schranks 1 erstreckt und auf der Decke 9 oder unter dem
Boden 7 befestigt ist. Das Schienenelement 19 umfasst seitlich je eine untere Rollenbahn
21 für die Masse der Schiebetür 15 aufnehmende Tragrollen 23. Die Tragrollen 23 sind
auf horizontal liegenden Wellen oder Wellenstummeln leicht drehbar gelagert. Über
den unteren Rollenbahnen 21 sind obere Rollenbahnen 25 ausgebildet, die parallel zu
den unteren Rollenbahnen 21 angeordnet und von diesen in einem Abstand liegen, der
nur geringfügig grösser ist als der Durchmesser der Tragrollen 23. Zwischen den Rollenbahnen
21,25 sind, in einem gleichbleibenden Abstand voneinander, zwei weitere Führungsbahnen
27 zwischen paarweise angeordneten vertikalen Schenkeln 29 ausgebildet. Diese dienen
der seitlichen Führung von Führungsrollen 31, welche um vertikale Achsen drehbar gelagert
sind und die Verschiebevorrichtung 13 seitlich exakt führen. Der Abstand der beiden
Schenkel 29 jeder Führungsbahn 27 ist wiederum geringfügig grösser als der Durchmesser
der Führungsrollen 31, derart, dass diese annähernd spielfrei geführt sind, d.h. dass
diese beim Abrollen jeweils nur im Kontakt mit einem der beiden Schenkel 29 stehen,
in Abhängigkeit mit den auf die Verschiebevorrichtung 13 wirkenden Kräfte.
[0009] Das Schienenelement 19, mit den zuvor aufgeführten Merkmalen wird vorzugsweise als
Stranggussteil aus Aluminium hergestellt. Es könnte selbstverständlich auch als Blechbiegeteil
aus Stahl erzeugt sein.
Die Verschiebevorrichtung 13 umfasst weiter zwei beabstandet angeordnete miteinander
durch die Abdeckung 17 verbundene Querträger 33, an deren Enden die vier Tragrollen
23 gelagert sind (Figuren 3 bis 5). In den Querträgern 33 ist ein oben offener Führungskanal
35 mit paarweise gegenüberliegenden, parallel zueinander verlaufenden Seitenwänden
37 ausgebildet. In diese greifen von oben je zwei beabstandet zueinander liegende,
um vertikale Achsen drehbar gelagerte Rollen 39 ein. Die Rollen 39 sind an Rollenträgern
41 befestigt. Die Rollen 39 liegen mit geringem Spiel zwischen den Seitenwänden 37.
Die beiden Rollenträger 41 sind oben mit Schrauben 40 an der als Brücke dienenden
Abdeckung 17 angeschraubt. Am Rollenträger 41 sind weiter vier Stützrollen 42 auf
horizontal liegenden Achsen drehbar gelagert. Die Stützrollen 42 sind oben und unten
in einer seitlich am Rollenträger 41 ausgebildeten Laufbahn 44 geführt (Figur 4a).
[0010] An der Abdeckung 17 ist weiter eine Welle 45 als Drehlager für eine Hülse 43 befestigt.
Auf der Hülse 43 ist schwenkbar ein Stellhebel 47 befestigt, dessen freies Ende eine
Stützrolle 55 trägt. Am unteren Ende der Welle 45 ist eine Kurvenrolle 48 angeordnet.
[0011] Auf der die beiden Kanten mit den Rollen- 21 und Führungsbahnen 27 verbindenden Grundplatte
49 des Schienenelements 19 ist zwischen der Rollenbahn 27 und der einen Führungsbahn
27 eine seitlich geführte Führungsplatte 51 mit einer Arretierschraube 59 befestigt.
Die Führungsplatte 51 umfasst auf ihrer Oberfläche eine über ca 90° verlaufende Kurvenbahn
53, in welcher die Kurvenrolle 48 beidseitig geführt wird. Die Kurvenrolle 48 ist
am unteren Ende der Welle 45 drehbar gelagert und ragt in die Kurvenbahn 53 hinein.
Weiter ist an der Führungsplatte 51 nahe der Rollenbahn 27 eine in Schieberichtung
offene Ausnehmung 57 vorhanden, in welche die Stützrolle 55 einfährt, wenn die Verschiebevorrichtung
13 beim Schliessen der Schiebetür 15 über die Führungsplatte 51 gleitet.
Die Führungsplatte 51 wird in vertikaler Richtung und in der Horizontalen vom Schenkel
29 der Rollenbahn 27 gehalten. In Fahrrichtung der Schiebetüren 15 wird die Führungsplatte
51 von der in die Grundplatte 49 eindrehbaren, vorzugsweise selbstschneidenden Schraube
59 gehalten. Die Führungsplatte 51 wird vor oder nach der Befestigung des Schienenelements
19 am Schrank 1 auf dem Schienenelement 19 befestigt.
Die Abdeckung 17, an der die Querträger 33 befestigt sind, wird durch mindestens eine
Feder (nicht dargestellt) gemäss Figur 4 in die eingefahrene Stellung gezogen. Eine
in Figur 5 dargestellte Feder 61, welche mit dem Ende des Stellhebels 47 und der Abdeckung
17 verbunden ist, dient dazu, den Stellhebel 47 in einer rechtwinklig zur Fahrrichtung
der Schiebetüren 15 ausgerichteten Lage zu halten bzw. in diese Lage zu ziehen.
[0012] An der Rückseite der Schiebetür 15 ist im Bereich von deren oberen Kante eine Tragschiene
63 mit Schrauben befestigt. An der Tragschiene 63 sind Haltezapfen 65 mit konisch
ausgebildeten umlaufenden Nuten angeordnet. Die Haltezapfen 65 greifen in eng dimensionierte
Bohrungen 67 an einer Halteleiste 69 ein. Über den horizontalen Bohrungen 67 in der
Halteleiste 69 sind rechtwinklig dazu in Gewindebohrungen Feststellschrauben 71 eingeschraubt,
mit denen die Haltezapfen 65 spielfrei in der Halteleiste 69 fixiert werden können.
Die Halteleiste 69 ist an der Abdeckung 17 mit geeigneten Mitteln, wie Schrauben 70,
sowohl in der Vertikalen als auch Horizontalen justierbar gehalten, um die Schiebetür
15 zum Schrank 1 ausrichten zu können.
[0013] Nachfolgend wird die Funktionsweise der Verschiebevorrichtung 13 näher erläutert.
An einem nicht dargestellten Haltegriff (z.B. Muschelgriff) oder direkt an einer Seiten-
oder Oberkante der Schiebetür 15 wird die Schiebetür 15 aus ihrer Schliesslage, d.h.
an den Vorderkanten der Wände des Schranks 1 anliegend, senkrecht vom Schrank 1 weggezogen.
Dabei gleitet die Kurvenrolle 48 der anfänglich rechtwinkelig zum Schienenelement
19 verlaufenden, dann bogenförmigen Kurvenbahn 53 entlang aus der Position gemäss
Figur 4 in die Position gemäss Figur 5. Die Stützrolle 55 verharrt dabei noch in der
Ausnehmung 57. Dadurch erfolgt zu Beginn der Zugbewegung nur eine Parallelverschiebung
der Schiebetür 15 von der Schrankvorderseite weg. Der Stellhebel 47 dreht sich dabei
um die Drehachse der in der Ausnehmung 57 verharrenden Stützrolle 55. Danach kann
sich die Schiebetür 15 nach links bewegen und gibt den Innenraum des Schranks 1 frei.
Die Schiebetür 15 kann nun soweit nach links geschoben werden, bis im wesentlichen
eine völlige Überlappung mit der daneben liegenden Schiebetür 15 erfolgt ist. Während
der Schiebebewegung wälzt die Stützrolle auf dem Schenkel 29 der hinteren Führungsbahn
27 ab.
Wird die Schiebetür 15 geschlossen, d.h. nach rechts verschoben, so läuft am Ende
der Schiebebewegung die Stützrolle 55 in die Ausnehmung 57 ein. Danach gleitet die
Kurvenrolle 48 in die Kurvenbahn 53 ein und zieht die Schiebetür 15 translatorisch
an den Schrank 1 heran. Durch den gerade verlaufenden letzten Abschnitt am Ende der
Kurvenbahn 53 kann sich die Schiebetür 15 nicht von selbst öffnen, d.h. nach links
verschieben, sondern erst nach dem Nachvorneziehen, das manuell oder bei einem Elektroantrieb
elektrisch erfolgt.
[0014] Damit einerseits auch der untere Bereich der Schiebetür 15 synchron translatorisch
sicher von der Front des Schranks 1 abgehoben und andererseits ein Teil der Masse
der Schiebetür 15 abgestützt werden kann, ist an der Zwischenwand 5 oder nur an einer
dort angeordneten Halterung eine Synchronisations- und Stützvorrichtung 72 befestigt.
Diese umfasst eine Befestigungsplatte 73, an der eine Übertragungswelle 83 schwenkbar
gelagert und von einer Bride 75 axial gehalten wird. Am unteren Ende der Übertragungswelle
83 ist drehfest ein Schwenkhebel 85 angeordnet, auf dessen freiem Ende ein Rollenträger
77 um eine vertikale Achse 87 schwenkbar gehalten ist. Am Rollenträger 77 sind oben
zwei Halterollen 79 und unten eine Führungsrolle 79 auf horizontalen Achsen drehbar
gelagert. Die Halterollen 79 liegen an der Ober- und an der Unterkante einer an der
Innenseite der Schiebetür 15 befestigten Führungsleiste 81 auf, wobei die oben liegenden
Halterollen 79 einen Einstich aufweisen, so dass die Rollen die Oberkante 81' der
Führungsleiste 81 teilweise umgreifen können.
[0015] Eine identisch ausgebildete Synchronisationsvorrichtung 71 ist auch im Bereich der
Decke 9 des Schranks 1 an der Zwischenwand 5 befestigt und greift dort in eine Führungsleiste
81 ein, welche durch Schrauben mit der Schiebetür 15 verbunden ist. An den Befestigungsplatten
73 ist eine Zugfeder 95 mit ihrem ersten Ende befestigt. Das zweite Ende der Zugfeder
95 ist mit dem Rollenträger 77 verbunden.
[0016] Beim translatorischen Verschieben der Schiebetür 15 weg vom Schrank 1 dreht sich
die Übertragungswelle 83, da sie von den beiden Rollenträgern 77, welche mit der Schiebetür
15 über die Führungsleisten 81 in Verbindung stehen, nach aussen geführt werden. Dadurch
wird sichergestellt, dass die Ober- und die Unterkante der Schiebetür 15 gleichzeitig,
d.h. synchron, ebenfalls die translatorische Verschiebung mitmachen. Die Synchronisationsvorrichtung
72 stellt folglich die Parallelität der translatorischen Verschiebung der Schiebetür
15 sicher. Im Weiteren dient die Synchronisationsvorrichtung 72 auch dazu, die Schiebetür
15 an der von der Verschiebevorrichtung 13 entfernten Kante abzustützen. In jeder
Position der Schiebetür 15 trägt die untere Halterolle 79 über die Führungsleiste
81 die Schiebetür 15 und verhindert so ein Drehmoment auf die Laufwerksanordnung 13.
[0017] Bei sehr breiten Schiebetüren können zur besseren Lastverteilung und Vermeidung eines
grossen Drehmoments auf die Laufwerksanordnung zwei Laufwerksanordnungen beabstandet
nebeneinander angeordnet werden.
[0018] In der Ausgestaltung der Erfindung gemäss Figur 8 tritt an Stelle eines einzelnen
Stellhebels 47 ein weiterer hinzu, welcher über ein Synchronisationselement in Gestalt
eines Zahnriemens 97 die Schwenkbewegungen der beiden Hebel 47 gleichschaltet. Der
Zahnriemen 97 kämmt mit zwei Ritzeln 99, welche drehfest an den Hebeln 47 befestigt
sind. Die Ritzel 99 sitzen auf demjenigen Ende des Hebels 47, welcher durch die Kurvenbahn
53 beim Abheben der Schiebetür 15 um etwa 90° im Uhrzeigersinn geschwenkt wird. In
der Ausgestaltung der Erfindung gemäss Figur 9 tritt an die Stelle eines Zahnriemens
97 eine Gelenkstange 101, deren Enden gelenkig mit den Enden der beiden Stellhebel
47 verbunden sind. Wie im Beispiel gemäss Figur 8 bewirkt die Gelenkstange 101 eine
exakte Synchronisation der Schwenkbewegungen der beiden Stellhebel 47.
Für die Schwenkbewegung der Stellhebel 47 beim Wegziehen der Schiebetür 15 vom Schrank
1 genügt folglich eine Kurvenbahn 53, welche mit einem der beiden Stellhebel 47 zusammenwirkt.
Selbstverständlich könnten auch zwei Kurvenbahnen 53 ausgebildet sein.
Durch diese synchron verlaufenden Schwenkbewegungen der Stellhebel 47 ist sichergestellt,
dass die Schiebetür 15 eine exakt translatorische Bewegung weg vom Schrank 1 durchführt
und in der ausgefahrenen Position verwindungssicher zur Seite schiebbar ist.
Um beim Verschieben der Schiebetür 15 ein unbeabsichtigtes Verschwenken der Stellhebel
47 sicherzustellen, werden diese nicht exakt im rechten Winkel zu den Schienenelementen
19a und 19b liegend gehalten, sondern sie lenken - durch Federn belastet - etwas über
den Totpunkt hinaus in eine stabile Lage (Federn nicht dargestellt).
[0019] Um auch eine ebenso sichere und stabile Führung der Unterkante der Schiebetür 15
zu gewährleisten, ist wie in der ersten Ausgestaltung der Erfindung gemäss Figur 7
an der Rückseite der Schiebetür 15 eine Führungsleiste 81 angeordnet, auf der der
Rollenträger 77 geführt ist. Der Rollenträger 77 ist wiederum über den Ausleger 85
an der Übertragungswelle 83 befestigt. Die Übertragungswelle 83 verbindet einen weiteren
Rollenträger 77, der auf einer Schiene 81 im Bereich der Oberkante der Schiebetür
in gleicher Art und Weise ausgebildet und befestigt ist.
Um eine zusätzliche Führung der Schiebetür 15 an deren jeweils im Bereich der Seitenwände
3 zu liegen kommenden Kante zu gewährleisten, kann an der Decke 9 des Schranks 1 eine
Platte 103 mit einer Führungsnut 105 befestigt sein. In die Führungsnut 105 greift
ein an der Schiebetür 15 gelenkig befestigter Führungshebel 107 ein. Die Führungsnut
105 in der Platte 103 ist mit einer parallel zur Vorderkante des Schranks 1 verlaufenden
Führungsschiene 109 verbunden. Der Führungshebel 107 ist gelenkig an einem Tragwinkel
111 angelenkt und trägt an seinem freien Ende eine Halterolle 113, welche beim Verschieben
der Schiebetür in der Führungsschiene 109 geführt ist und am Ende der Schiebebewegung,
wenn die Schiebetür 15 aus der ausgefahrenen in die eingefahrene Stellung fährt, aus
der Führungsschiene 109 in die Führungsnut 105 gleitet und dort durch eine Feder am
Führungshebel in der eingezogenen Stellung gehalten wird bzw. von der Feder in die
eingezogene Stellung gedrängt wird. Dadurch liegt auch bei Verwendung der Verschiebevorrichtung
13 an der Unterseite eines Schranks, insbesondere eines Sideboards, die Oberkante
satt am Schrank 1 an. Während des Verschiebens der Schiebetür dient der Führungshebel
7 dazu, dass die Schiebetür 15 stets mit gleichbleibendem Abstand zur Vorderkante
des Schranks geführt wird, auch wenn eine Person im Bereich der Schiebetürecke diese
festhält und verschiebt (Figuren 12 und 13).
[0020] Die in den Figuren 1-11 dargestellten Verschiebevorrichtungen 13 sind jeweils auf
der Decke 9 des Schrankes montiert, d.h. die Schiebetür 15 hängt an der Verschiebevorrichtung
13. Um auch an einem niedrigen Schrank, z.B. einem Sideboard, eine Verschiebevorrichtung
13 unsichtbar anbringen zu können, kann letztere von unten unterhalb des Bodens 7
befestigt sein. Die Tragrollen 23 liegen dann an der oberen Rollenbahn 25 auf und
tragen die Schiebetür 15 (Figur 14).
1. Laufwerksanordnung mit zwei parallel verlaufenden Führungsschienen (21) für eine Schiebetür
(15) und mit einer Parallelvorschubvorrichtung, für die seitliche Schiebebewegung
und zum Abheben der Schiebetür (15) von einer Türöffnung eines Schranks (1), umfassend
eine auf den Schienen (21) verschiebbare Verschiebevorrichtung (13) und ein auf der
Verschiebevorrichtung (13) rechtwinkelig zur Verschieberichtung verfahrbarer Träger
(33), welcher die Schiebetür (15) im Bereich einer der beiden Türkanten trägt, ein
am Träger (33) befestigtes Führungselement, das zum Eingriff in eine zwischen den
Führungsschienen (21) angeordnete Kurvenbahn (53) bestimmt ist und den Parallelvorschub
während der seitlichen Verschiebung der Schiebetür (15) sicherstellt,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine an einer Zwischenwand (5), am Boden (7) und der Decke (9) des Schranks (1) oder
an einem zwischen Boden (7) und Decke (9) eingesetzten Halteelement anbringbare Synchronisationsvorrichtung
(72) zum Führen der Schiebetür (15) an der von der Verschiebevorrichtung (13) weiter
beabstandeten Kante, welche Synchronisationsvorrichtung (72) eine vertikal verlaufende
Übertragungswelle (83) und an deren Enden radial abstehende Ausleger (85) trägt, an
denen Rollenträger (77) mit Halterollen (79) befestigt sind, welche Halterollen (79)
an Führungsleisten (81) anliegen, wobei die Führungsleisten (81) an der Innenseite
der Schiebetür (15) befestigbar ausgebildet sind und dass die Halterollen (79) die
Schiebetür (15) oben und unten führen.
2. Laufwerksanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausleger (85) vertikal verstellbar und mit einer Feder (95) rückstellbar ausgebildet
sind.
3. Laufwerksanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine am Boden (7) oder der Decke (9) des Schranks (1) anbringbare Platte (103) mit
einer Führungsnut (105) und ein an der Schiebetür (15) gelenkig befestigter federbelasteter
Führungshebel (107) mit einer Halterolle (113), welche am Ende der Schiebebewegung
der Schiebetür (15) in die Führungsnut (105) einzugreifen bestimmt ist.
4. Laufwerksanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterolle (113) beim seitlichen Verschieben der Schiebetür (15) in einer am
Boden (7) oder der Decke (9) eingelassenen Führungsschiene (109) abwälzt.