[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Steckdichtungsprofil zum Bilden einer Steckdichtungsanordnung
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, auf eine Verwendung eines Steckdichtungsprofils
und auf eine Steckdichtungsanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 16.
[0002] Gattungsgemäße - und auch erfindungsgemäße - Steckdichtungsprofile werden in einen
bereits bestehenden Spalt zwischen einem Rahmenprofil wie beispielsweise einer Glashalteleiste
- und einem Flächenelement insbesondere einer Isolierglasscheibe, eingedrückt, wodurch
eine Steckdichtungsanordnung ausgebildet wird, welche den Spalt abdichtet. Bei dem
Montagevorgang werden die Steckdichtungen gleichzeitig (in einem Montageschritt) für
die Positionierung und für die Abdichtung in Endstellung komprimiert. Hierfür sind
besondere konstruktive Ausgestaltungen des Steckdichtungsprofils der Steckdichtungsanordnung
erforderlich.
[0003] Steckdichtungsprofile sind insbesondere von Anlagedichtungsprofilen zu unterscheiden.
Diesen Dichtungen ist ein kräftiger bzw. großvolumiger Haltefuß gemeinsam, der auch
als Verankerungsfuß bezeichnet wird. Üblicherweise wird der Haltefuß des Anlagedichtungsprofils
in einem ersten Montageschritt in eine hinterschnittene Nut des Rahmenprofils eingesetzt.
Das Anlagedichtungsprofil ist dann sicher verankert. Erst in einem zweiten Montageschritt
wird dann das Flächenelement wie eine Isolierglasscheibe an das Anlagedichtungsprofil
angelegt, wobei es in die endgültige Dichtungsgeometrie komprimiert wird.
[0004] Der Montagevorgang von Steckdichtungen und Anlagedichtungen unterscheidet sich also
wesentlich, insbesondere auch durch die Anzahl der erforderlichen Montageschritte
bei der Montage der beiden Dichtungsarten.
[0005] Ein bekanntes Steckdichtungsprofil zeigt die
DE 42 28 874 A1. Dieses typische, schlauchförmige Steckdichtungsprofil weist - wie alle Steckdichtungsprofile
- keinen Haltefuß auf, sondern eine sich senkrecht zur Steck- bzw. Einsetzrichtung
erstreckende Nut zur Lagesicherung. Die Dichtung nach
DE 42 28 874 A1 wird mit einem Basissteg in den Spalt zwischen Isolierglasscheibe und Rahmenprofil
eingedrückt, bis ein Steg des Profils in die Nut der Dichtung eingreift. Das Steckdichtungsprofil
komprimiert sich während der Montage im vorderen sichtbaren Kopfbereich nur unwesentlich
und weist daher nach der Montage eine relativ große sichtbare Breite auf, die einen
nachteiligen visuellen Eindruck vermittelt. Die Wärmedämmeigenschaften der Dichtung
entsprechen zudem nicht den aktuellen Anforderungen.
[0006] Ein weiteres aus dem Stand der Technik bekanntes Steckdichtungsprofil zeigt die
EP 2 192 333 A1. Dieses Steckdichtungsprofil wird in einem Co-Extrusionsverfahren aus einem geschäumten
und einem kompakten gummielastischen Material hergestellt, zum Beispiel einem EPDM.
Durch den Einsatz einer geschäumten Komponente ergeben sich verbesserte Wärmedämmeigenschaften
der Dichtung. Nachteilig bei dieser Steckdichtungsanordnung ist aber nach wie vor
der visuelle Eindruck des nach wie vor recht großen sichtbaren Bereichs der montierten
Steckdichtung. Zudem sind zur steckenden Montage relativ große Kräfte notwendig.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Steckdichtungsprofil für Steckdichtungsanordnungen
zu schaffen, das die vorgenannten Nachteile vermeidet, d.h., die Dichtungsanordnung
mit der montierten Steckdichtungsprofil soll ein weniger störendes, harmonisches visuelles
Erscheinungsbild vermitteln. Zudem soll das Steckdichtungsprofil einfacher montierbar
sein und dennoch gute Wärmedämmeigenschaften aufweisen.
[0008] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1, 15 und 16.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Montage vereinfacht, da die Hohlkammer ein leichteres Biegen
des Dichtungsprofils ermöglicht. Zudem wird die Wärmedämmung durch die Hohlkammer
in Verbindung mit dem Schaum besonders optimiert. Als vorteilhaft zu erwähnen sind
in diesem Zusammenhang auch der gute Sitz der Dichtung und die vorteilhafte Optik.
[0010] Durch in den Unteransprüchen beanspruchte Geometriemerkmale der Hohlkammer wird sichergestellt,
dass die Montage besonders einfach erfolgt und dennoch ein guter Sitz im montierten
Zustand sichergestellt ist.
[0011] Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Steckdichtungsprofile sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben, wobei auch weitere Vorteile
erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittdarstellung der Situation vor der Montage eines erfindungsgemäßen Steckdichtungsprofils
für eine Steckdichtungsanordnung in ein Rahmenprofil mit eingestelltem, flächigem
Fassadenelement, wie z.B. einer Isolierglasscheibe;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung des Steckdichtungsprofil aus Fig. 1;
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung der Anordnung aus Fig. 1 nach erfolgter Montage des Steckdichtungsprofils;
- Fig. 4
- die Anordnung der Fig. 1, wobei in Figur 4 die einzelnen wärmedämmwirksamen Bereiche
des Steckdichtungsprofils detailliert dargestellt sind;
- Figur 5:
- eine Schnittdarstellung einer weiteren Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen
Steckdichtungsprofils für eine Steckdichtungsanordnung;
[0012] Figur 1 veranschaulicht die Situation vor bzw. bei der Montage eines erfindungsgemäßen
Steckdichtungsprofils 1. Das Steckdichtungsprofil 1 wird unter der Einwirkung von
Druckkräften, die während des Montagevorgangs auf die Steckdichtungsprofil 1 ausgeübt
werden, in Richtung X einen Spalt S mit definierter Breite zwischen einem Schenkel
eines Rahmenprofils 21 und einem flächigem Fassadenelement 22, zum Beispiel einer
Isolierglasscheibe, eingesetzt.
[0013] Bevor dieser Einsetzvorgang näher erläutert wird, sei zunächst der Aufbau des Steckdichtungsprofils
näher betrachtet.
[0014] Fig. 2 zeigt das Steckdichtungsprofil 1 der Fig. 1 im unmontierten Zustand. Die Grundgeometrie
des Querschnitts des Steckdichtungsprofils 1 ist im Wesentlichen C-förmig, wobei das
C-förmige Steckdichtungsprofil wiederum aus zwei "ineinander" geschachtelten C-förmigen
Bereichen - einem Grundbereich 1a und einem Schaumbereich 1 b - besteht, die abschnittsweise
aneinander angrenzen bzw. aneinander liegen und zwischen denen wenigstens eine Hohlkammer
8 ausgebildet ist.
[0015] Vorzugsweise ist die Hohlkammer 8 als Aussparung in dem Schaumbereich 1 b ausgebildet,
wobei die Hohlkammer 8 an den Grundbereich 1 a angrenzt.
[0016] Der - in Bezug auf die C-Kontur - im montierten Zustand zum Rahmenprofil 21 hin gewandte
C-förmige Grundbereich 1a des Steckdichtungsprofils 1 besteht vorzugsweise aus einem
kompakten, insbesondere gummiartig elastischen Werkstoff wie zum Beispiel EPDM oder
einem anderen thermoplastischen Elastomer, wohingegen der Schaumbereich 1 b aus einem
geschäumten Werkstoff wie beispielsweise Moosgummi besteht. In Hinsicht auf die Werkstoffe/Materialien
sei ergänzend auch auf die
EP 2 192 333 A verwiesen.
[0017] Der Grundbereich 1 a weist rahmenprofilseitig eine Haltenut 2 zur Positionierung
des Steckdichtungsprofils 1 in einer definierten Montageendposition am Rahmenprofil
21 auf. Diese Haltenut 2 ist an der vom Flächenelement abgewandten Außenseite des
Bereiches 1 a ausgebildet und ist senkrecht zur Montagerichtung bzw. senkrecht zur
Ebene des Flächenelementes 22 hin geöffnet.
[0018] Die Haltenut 2 wird an einen Seite von einem Positionierungssteg 3 begrenzt und an
ihrer anderen Seite von einem Raststeg 4.
[0019] Der Positionierungssteg 3 ist nach der Montage sichtbar, denn er liegt nach erfolgter
Montage des Steckdichtungsprofils an der Sichtseite 1 auf dem Rahmenprofilsteg 18
auf und dient somit quasi als Anschlag für das Erreichen einer definierten Montageendposition.
[0020] Der Raststeg 4 dient ergänzend an der Falzseite II zur Positionierung der Dichtung
in der definierten Montagenendposition der Fig. 3.
[0021] Die Haltenut 2 bildet den mittleren Bereich der Rahmenprofilseite des Steckdichtungsprofils
1 aus. An diesen mittleren Bereich schließt sich "oberhalb" bzw. "nach außen hin"
als Sichtfläche 12 ein äußerer Schenkel 19 des C-förmigen Steckdichtungsprofils 1
an.
[0022] Der äußere Schenkel 19, der im unmontierten Zustand des Steckdichtungsprofils 1 einen
leicht konvexen Radius ausbildet, mündet in eine obere Dichtlippe 6, die sich im montierten
Zustand bis zur Isolierglasscheibe 22 erstreckt.
[0023] Ein "unterer" bzw. im montierten Zustand "innerer" Schenkel 17 der C-förmigen Grundgeometrie
der Steckdichtungsprofil 1 weist einen konvexen Radius auf, der in eine untere bzw.
zu einem Falz gewandte Dichtlippe 7 mündet, die einen Steckbereich ausbildet, der
bei Einsetzen der Steckdichtung zuerst in den Spalt S gesteckt wird.
[0024] Der bisher beschriebene Grundbereich 1 a des Steckdichtungsprofils 1 ist vorzugsweise
aus einem kompakten, insbesondere gummiartig elastischen Werkstoff - wie zum Beispiel
EPDM - hergestellt.
[0025] Innerhalb des C-förmigen Grundteils 1a des Steckdichtungsprofils 1 ist der Schaumbereich
1 b des Steckdichtungsprofils 1 angeordnet, der ebenfalls eine C-förmige Geometrie
aufweist.
[0026] Im Bereich der oberen Dichtlippe 6 entsteht aus dem Zusammenwirken der oberen Dichtlippe
6 mit dem unterhalb der oberen Dichtlippe 6 angrenzenden geschäumten Bereich eine
Dichtwulst 5. Unterhalb des oberen Schenkels 19 weist der Schaumbereich 1 b eine Hohlkammer
8 auf, die in ihrem oberen Abschnitt direkt am oberen Schenkel 19 der C-förmigen Grundgeometrie
aus kompaktem Werkstoff abschließt. Die Hohlkammer 8 weist vorzugsweise einen dreieckigen
Querschnitt auf, der auch als V-förmig bezeichnet werden kann.
[0027] Die Hohlkammer 8 weist drei Eckbereiche auf, von denen zwei Ecken an der Grenzfläche
zwischen dem Grund- und dem Schaumbereich 1 a und 1 b liegen und eine Ecke innen in
dem Schaumbereich 1 b.
[0028] Die im montierten Zustand zum Fenster- bzw. Fassadenprofil 21 hin orientierte Ecke
zwischen den Bereichen 1a und 1 b weist vorzugsweise einen stumpfen Winkel α > 90°
auf. Die im montierten Zustand zum Flächenelement 22 hin orientierte Ecke zwischen
den Bereichen 1 a und 1 b weist vorzugsweise einen spitzen Winkel β < 60° auf und
die im montierten Zustand innen im Schaumbereich 1 b liegende Ecke weist vorzugsweise
ebenfalls einen spitzen Winkel β < 60° auf, wobei in diesem Bereich auch ein Radius
ausgebildet sein kann bzw. hier ausgebildet ist.
[0029] Diese bevorzugte Geometrie der Hohlkammer 8 wirkt sich besonders vorteilhaft auf
das Montageverhalten, den Sitz im montierten Zustand und auf das Wärmedämmverhalten
aus.
[0030] Die Hohlkammer 8 wird durch den oberen Schenkel 19 aus kompaktem Werkstoff, einen
im montierten Zustand an dem Flächenelement anliegenden Dehnsteg 10 aus geschäumten
Werkstoff und einem Verbindungssteg 25 zwischen dem Schenkel 19 und dem Dehnsteg 10
begrenzt.
[0031] Ein im montierten Zustand zum Fenster- bzw. Fassadenprofil 21 hin orientierte Verbindungssteg
25 (hier links) neben der Hohlkammer 8 weist eine Haltefläche 16 auf, die mit dem
Schenkel 19 verbunden ist, welcher in diesem Bereich wenig verformbar ist. Dies hat
den Vorteil, dass der Schenkel 19 auch bei der Verformung der Steckdichtungsprofil
1 auf Grund der wirkenden Kräfte bei deren Montage auch im komprimierten Zustand nicht
zur Sichtseite I hin oder nur wenig/unwesentlich in diese Richtung "in der Fig. 1
und 2 nach oben" ausweicht.
[0032] Der im montierten Zustand zum Flächenelement orientierte Verbindungssteg (hier rechts)
neben der Hohlkammer 8 weist eine Anbindungsfläche 13 auf, die der Anbindung der Verbindungssteges
- eines Dehnsteges 10 - dient, der so ausgelegt ist, dass sich die Dichtlippe 6 bei
Verformung auf Grund der Montagekräfte nach oben bewegen kann.
[0033] Dabei bildet der Dehnsteg 10 im montierten Zustand eine besonders große Anlagefläche
11 an das flächige Fassadenelement 22 aus.
[0034] Durch diese geometrische und werkstoffliche Ausgestaltung der Dichtlippe 6, nämlich
rahmenprofilseitig mit einer hohen Steifigkeit und auf der Seite des flächigen Fassadenelements
22 (nicht dargestellt) mit einer niedrigen Steifigkeit bzw. hohen Nachgiebigkeit,
ergibt sich eine definierte Verformung der Dichtlippe 6.
[0035] Die Dichtlippe 6 wird bei der Montage der Steckdichtungsprofil 1 im Stauchbereich
15 - siehe vergleichend Fig. 1 und 3 - zunächst gestaucht, um bei weiterer Verformung
schließlich nach unten in die Hohlkammer 8 hinein über die Knickfläche 14 auszuknicken.
Hierdurch verändert sich in besonders vorteilhafter Weise die Länge der Dichtlippe
6, was aus der definierte Form und Positionierung der Hohlkammer in der Steckdichtungsprofil
1 resultiert.
[0036] Durch die Verformung der Dichtlippe 6 und damit des oberen Schenkels 19 der Steckdichtungsprofil
1 ergibt sich - siehe Fig. 3 - im montierten Zustand des Steckdichtungsprofils eine
kleine sichtbare Breite 20 (siehe Fig. 3) des Steckdichtungsprofils 1. Der Dehnsteg
10 stellt dabei eine dauerhafte Dichtwirkung der Dichtlippe 6 sicher, da er ein Ausweichen
der Dichtlippe nach oben und somit ein mögliches Abgleiten der Dichtlippe von der
abzudichtenden Oberfläche des flächigen Fassadenelements 22 (nicht dargestellt) durch
die geometrische Gestaltung und Positionierung der Hohlkammer 8 verhindert.
[0037] Bei der Montage nach Art der Fig. 1 wird das Steckdichtungsprofil 1 mit dem keilförmigen,
als Dichtlippe 7 ausgebildeten Steckabschnitt voran, in den Spalt S zwischen Rahmenprofil
21 und flächigem Fassadenelement 22 eingedrückt, bis eine definierte Montageendposition
der Steckdichtungsprofil 1 erreicht ist. Dabei wird das Steckdichtungsprofil 1 entsprechend
verformt. Die Steckdichtungsprofil 1 gleitet dabei rahmenprofilseitig über einen sich
senkrecht zur Steckrichtung X bzw. senkrecht zur Scheibenfläche erstreckenden, vom
Rahmenprofil 21 in vorstehenden Rahmenprofilsteg 18, bis diese durch die Ausgleichsbewegung
des verformten Raststegs 4 der Steckdichtungsprofil 1 unter den Rahmenprofilsteg 18
in die Haltenut 2 der Steckdichtungsprofil 1 einrastet. Die Verrastung der Steckdichtungsprofil
1 am Rahmenprofil 21 verhindert ein Herausgleiten der Steckdichtungsprofil 1 aus dem
Spalt und sorgt somit für eine definierte Montageendposition der Steckdichtungsprofil
1.
[0038] Auf der Seite des flächigem Fassadenelements 22 strebt die Dichtlippe 6 der Steckdichtungsprofil
1 durch die Verformung der Dichtlippe 6 hervorrufenden Montagekräfte nach oben, wird
aber durch den Dehnsteg 10 in Position gehalten und deshalb zur definierten Verformung
an der Knickfläche 14 gezwungen. Dadurch schmiegt sich die Dichtlippe 6 und die Anlagefläche
11 an das flächige Fassadenelement 22 an und dichtet den Spalt zwischen flächigem
Fassadenelement 22 und Rahmenprofil 21 ab, wobei die dazu erforderlichen Dichtkraft
aus der definierten Verformung der Steckdichtungsprofil 1 resultiert.
[0039] Es besteht somit ein erheblicher Unterschied in der Montagereihenfolge und im eigentlichen
Montageprozess zwischen einer Steckdichtungsprofil und einer Anlagedichtung:
[0040] Eine Anlagedichtung wird zunächst über den Haltefuß in ein entsprechendes Rahmenprofil
montiert. Danach wird die Dichtlippe der Anlagedichtung durch Einstellen und Positionieren
eines flächigen Fassadenelementes in die dafür vorgesehene Falzöffnung des Rahmenprofils
in Funktion gebracht. Mit einer entsprechenden Halteleiste, die üblicherweise ebenfalls
mit einer Anlagedichtung versehen ist, wird das flächige Fassadenelement dann endgültig
eingedichtet.
[0041] Durch Figur 1 ist gezeigt und wurde vorstehend erläutert, dass sich bei der Verwendung
eines Steckdichtungsprofils 1 eine andere Montagereihenfolge als bei einer Anlagedichtung
ergibt. Bei der Verwendung eines Steckdichtungsprofils wird zunächst das flächige
Fassadenelement 22 in die dafür vorgesehene Falzöffnung des Rahmenprofils 21 eingestellt
und positioniert. Die Falzöffnung des Rahmenprofils 21 wird dann zum Beispiel mit
einer Halteleiste nach außen hin verschlossen. Die sich zwischen flächigem Fassadenelement
22 und Rahmenprofil 21 bzw. Halteleiste ergebenen Spalte werden dann in einem letzten
Montageschritt jeweils mit einem Steckdichtungsprofil 1 verschlossen.
[0042] Figur 3 zeigt die erfindungsgemäße Steckdichtungsprofil 1 im montierten Zustand.
Hierbei hat sich die sichtbare Breite 20 gegenüber dem unmontierten Zustand des Steckdichtungsprofils
deutlich verringert, so dass sich ein harmonischer visueller Eindruck der Steckdichtungsprofil
1 einstellt. Das erfindungsgemäße Steckdichtungsprofil 1 weist nicht nur optische
Vorteile im Vergleich zum Stand der Technik auf, sondern zeichnet sich auch durch
eine besonders vorteilhafte, einfache und prozesssichere Montage aus.
[0043] Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die Wärmedämmeigenschaften besser sind
als die der Steckdichtungen nach dem Stand der Technik. Ursächlich dafür ist die Kombination
von Geometrie und Werkstoffen des Steckdichtungsprofils 1 im eingesetzten bzw. montierten
Zustand.
[0044] Dies ist in Figur 4 veranschaulicht. Das Steckdichtungsprofil 1 weist in Wärmestromrichtung,
also vom rahmenseitigen Ende des Steckdichtungsprofils 1 bis zum flächenelementseitigen
Ende des Steckdichtungsprofilsl betrachtet , vier Bereiche A bis D verschiedener Beschaffenheit
auf.
[0045] So ist ein zum Profil 21 gewandter Bereich A des Steckdichtungsprofils 1 aus einem
kompakten gummi-elastischen Werkstoff relativ hoher Festigkeit zur sicheren Montage
hergestellt. Bereich B bildet einen zweiten Schaumbereich, der aus einem geschäumten
gummi-elastischen Werkstoff hergestellt ist. Bereich C besteht aus Luft, die sich
in einer Hohlkammer 8 befindet und Bereich D bildet einen vierten Schaumbereich, der
bevorzugt ebenfalls aus einem geschlossenzelligen, geschäumten gummi-elastischen Werkstoff
herstellt ist.
[0046] Diese vier Bereiche befinden sich auf Höhe des wärmedämmtechnisch kritischen Bereichs
der Profilanbindung, wodurch sich die besonders guten Wärmedämmeigenschaften ergeben.
[0047] Der untere Schenkel 19 der Steckdichtungsprofils 1 ist bevorzugt geschlitzt ausgeführt,
so dass das Steckdichtungsprofil 1 einfach in den Ecken eines Rahmenprofils 21 verlegt
werden kann. Die definierte Verformbarkeit der Steckdichtungsprofil 1 ist dabei ebenfalls
von Vorteil.
[0048] Fig. 5 zeigt eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Steckdichtungsprofils
1. Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsvariante weist in unterer Verlängerung des
rahmenseitigen Stegs der C-förmigen Grundgeometrie des Steckdichtungsprofils 1 eine
weitere Dichtlippe 24 auf. Dadurch ergeben sich weiter verbesserte Wärmedämmeigenschaften
einer solchen Ausführungsvariante des Steckdichtungsprofils 1, da durch die zusätzliche
Dichtlippe 24 Konvektionseffekte verringert werden.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Steckdichtung
- 2
- Haltenut
- 3
- Positionierungssteg
- 4
- Raststeg
- 5
- Dichtwulst
- 6
- Obere Dichtlippe
- 7
- Untere Dichtlippe
- 8
- Hohlkammer
- 9
- Scharnierartiger Einschnitt
- 10
- Dehnsteg
- 11
- Anlagefläche
- 12
- Sichtfläche
- 13
- Anbindungsfläche
- 14
- Knickfläche
- 15
- Stauchbereich
- 16
- Haltefläche
- 17
- Unterer Steg
- 18
- Rahmenprofilsteg
- 19
- Oberer Steg
- 20
- Sichtbare Breite
- 21
- Rahmenprofil
- 22
- Flächiges Fassadenelement
- 23
- Knickstelle
- 24
- Dichtlippe
- 25
- Verbindungssteg
- I
- Sichtseite
- II
- Falzseite
- X
- Steckrichtung
- S
- Spalt
- 1a
- Grundbereich
- 1b
- Schaumbereich
1. Steckdichtungsprofil (1) zum Ausbilden einer Steckdichtungsanordnung durch nachträgliches
Einsetzen und Abdichten eines bereits bestehenden Spaltes (S) zwischen einem Rahmenprofil
(21) und einem Flächenelement (22), einer Isolierglasscheibe, eines Fensters, einer
Tür oder eines Fassadenelementes, mit folgenden Merkmalen: einen C-förmigen Querschnitt,
mit zwei ineinander geschachtelten C-förmigen Bereichen - einem Grundbereich (1a)
aus einem kompakten Material und einem Schaumbereich (1 b) aus einem geschäumten Material
- besteht, die abschnittsweise aneinander angrenzen bzw. aneinander liegen, wobei
die beiden Bereiche (1a, 1b) im Koextrusionsverfahren gemeinsam hergestellt sind,
dadurch gekennzeichnet, dass im Grenzbereich zwischen dem Grundbereich (1 a) und dem Schaumbereich (1 b) wenigstens
eine Hohlkammer (8) ausgebildet ist.
2. Steckdichtungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (8) als Aussparung in dem Schaumbereich (1 b) ausgebildet ist, wobei
die Hohlkammer (8) an den Grundbereich (1a) angrenzt.
3. Steckdichtungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (8) einen dreieckigen Querschnitt aufweist.
4. Steckdichtungsprofil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (8) drei Eckbereiche aufweist, von denen zwei an der Grenzfläche zwischen
dem Grundbereich und dem Schaumbereich (1a und 1 b) liegen und einer innen in dem
Schaumbereich (1 b).
5. Steckdichtungsprofil nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die im montierten Zustand zum Fenster- bzw. Fassadenprofil (21) hin orientierte Ecke
zwischen dem Grundbereich (1 a) und dem Schaumbereich (1 b) einen Winkel α > 80° aufweist
und dass die im montierten Zustand zum Flächenelement (22) hin orientierte Ecke zwischen
dem Grundbereich (1a) und dem Schaumbereich (1 b) einen spitzen Winkel γ < 60° aufweist
und dass die im montierten Zustand innen im Schaumbereich (1 b) liegende Ecke ebenfalls
einen spitzen Winkel γ < 60° aufweist.
6. Steckdichtungsprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (8) durch einen Schenkel (19) aus kompaktem Werkstoff, einem im montierten
Zustand an dem Flächenelement anliegenden Dehnsteg (10) aus geschäumten Werkstoff
und einem Verbindungssteg (25) zwischen dem Schenkel (19) und dem Dehnsteg (10) begrenzt
ist.
7. Steckdichtungsprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundbereich (1a) rahmenprofilseitig eine Haltenut (2) zur Positionierung der
Steckdichtungsprofil (1) in einer definierten Montageendposition am Rahmenprofil (21)
aufweist, die an der vom Flächenelement abgewandten Außenseite des Grundbereiches
(1a) ausgebildet ist und die senkrecht zur Steckrichtung X bzw. senkrecht zur Ebene
des Flächenelementes (22) hin geöffnet ausgebildet ist.
8. Steckdichtungsprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltenut (2) an ihrer einen Seite von einem Positionierungssteg (3) begrenzt
ist und an ihrer anderen Seite von einem Raststeg (4), vorzugsweise derart, dass der
Positionierungssteg (3) in montierter Stellung sichtbar ist, wobei er an der Sichtseite
I auf dem Rahmenprofilsteg (18) aufliegt und als Anschlag für das Erreichen einer
definierten Montageendposition ausgelegt ist und/oder dass der Raststeg (4) ergänzend
an der Falzseite II zur Positionierung der Dichtung in der Montagenendposition dient.
9. Steckdichtungsprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Positionierungssteg (3) ein Teil eines zur Sichtseite orientierten Schenkels
(19) des C-förmigen Steckdichtungsprofils (1) ist und/oder dass der äußere Schenkel
(19) im unmontierten Zustand des Steckdichtungsprofils (1) einen konvexen Radius ausbildet.
10. Steckdichtungsprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der äußere Schenkel (19) an der vom Raststeg abgewandten Seite in eine obere Dichtlippe
(6) übergeht, die sich im montierten Zustand bis zur isolierglasscheibe (22) erstreckt
und/oder dass der im montierten Zustand zur Falzseite II orientierter Schenkel (17)
des Grundbereichs (1a) einen konvexen Radius aufweist, der in eine untere Dichtlippe
(7) mündet.
11. Steckdichtungsprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der oberen Dichtlippe (6) aus dem Zusammenwirken der oberen Dichtlippe
(6) mit dem unterhalb der oberen Dichtlippe (6) angrenzenden geschäumten Bereich eine
Dichtwulst (5) zur Anlage an dem Flächenelement gebildet ist.
12. Steckdichtungsprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unterhalb des oberen Schenkels (19) in dem Schaumbereich (1 b) die Hohlkammer (8)
ausgebildet ist, die direkt am oberen Schenkel abschließt und/oder dass der im montierten
Zustand zum Fenster- bzw. Fassadenprofil (21) hin orientierte Verbindungssteg (25)
des Schaumbereichs (1 b) neben der Hohlkammer (8) eine Haltefläche (16) ausbildet.
13. Steckdichtungsprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dehnstege (10) so ausgelegt ist, dass die Dichtlippe (6) bei Verformung auf Grund
der Montagekräfte zur Sichtseite bewegbar ist.
14. Steckdichtungsprofil nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im montierten Zustand eine Knickfläche (14) an der Dichtlippe (6) ausgebildet ist.
15. Verwendung eines Dichtungsprofils nach einem der vorstehenden Ansprüche zum Ausbilden
einer Steckdichtungsanordnung durch Einstecken des Dichtungsprofils in einen Spalt
zwischen einem Profil (21) und einem Flächenelement (22) eines Fensters, einer Tür
oder einem Fassadenelement ausgebildet ist.
16. Steckdichtungsanordnung mit einem Steckdichtungsprofil nach einem der vorstehenden
Ansprüche, das in einen Spalt zwischen einem Profil (21) und einem Flächenelement
(22) eines Fensters, einer Tür oder einem Fassadenelement ausgebildet ist.
17. Steckdichtungsanordnung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass das Steckdichtungsprofil (1) in Wärmestromrichtung, also vom rahmenseitigen Ende
des Steckdichtungsprofils (1) bis zum flächenelementseitigen Ende des Steckdichtungsprofils
(1) vier Bereiche A bis D ausbildet:
a. Bereich A der Steckdichtungsprofil 1 ist aus einem kompakten gummi-elastischen
Werkstoff relativ hoher Festigkeit zur sicheren Montage hergestellt.
b. Bereich B bildet einen zweiten Schaumbereich, der aus einem geschäumten gummi-elastischen
Werkstoff hergestellt ist.
c. Bereich C besteht aus Luft, die sich in einer Hohlkammer 8 befindet und
d. Bereich D bildet einen vierten Schaumbereich, der bevorzugt ebenfalls aus einem
geschlossenzelligen, geschäumten gummi-elastischen Werkstoff herstellt ist,
e. wobei die vier Bereiche sich auf Höhe des wärmedämmtechnisch kritischen Bereichs
der Profilanbindung liegen.