[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dosiereinrichtung zum Dosieren von Saatgut
und/oder Dünger aus einem Saatgut- und/oder einem Düngerbehälter gemäß Patentanspruch
1 sowie einer Verteilmaschine zum Ausbringen von Saatgut und/oder Dünger mit einer
Dosiereinrichtung pro Säreihe gemäß Patentanspruch 8.
[0002] Derartige Dosiergeräte werden bei landwirtschaftlichen Maschinen eingesetzt, um Saatgut
und/oder Dünger präzise zu dosieren und anschließend auf landwirtschaftlichen Flächen
auszubringen.
[0003] Derartige Dosiergeräte sind beispielsweise in der
EP 0 094 583 beschrieben. Um den Verlust bei der Förderung des teilweise kostspieligen Saatguts/Düngers
zu minimieren, wurde im Stand der Technik versucht, den Förderkanal möglichst dicht
auszubilden.
[0004] Eine Einzelkornsämaschine mit Dosiereinrichtung ist in der
WO 01/4100 A2 offenbart,
[0005] Ein anderer Weg wird bei dem Dosiergerät gemäß der
DE 44 11 000 C1 beschrieben, bei dem der mittels einer Ausnehmung 8 und eines Abgabebereiches 9 zwischen
dem Zellenrad und der Gehäusewand in dem dort vorhandenen Spalt eingeklemmtes Saatgut
befreit werden kann. Das Saatgut wird durch das Vorsehen der Ausnehmung und des Abgabebereichs
in den Förderkanal zurückgeführt und ausgegeben.
[0006] Hieraus resultiert zwar eine an sich vorteilhafte Befreiung des Saatguts aus dem
Spalt zwischen dem Zellenrad und der Gehäusewand. Es kommt jedoch zu unkontrollierten
Effekten bei der Ausbringung des Saatguts, indem das eingeklemmte Saatgut beziehungsweise
Saatgutfragmente, die teilweise nicht mehr keimfähig sind, gemeinsam mit dem planmäßig
ausgebrachten Saatgut ausgesät werden.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Dosiereinrichtung anzugeben,
mit der gleichzeitig eine optimale Dosierung mit geringst möglichen Dosierfehlern
sowie einfachem und kostengünstigem Aufbau ermöglicht wird. Gleichzeitig soll ein
einfacher Austausch des Förderrads möglich sein.
[0008] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 und 8 erfüllt. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen
der Erfindung fallen auch sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in der Beschreibung,
den Ansprüchen und/oder den Figuren angegebenen Merkmalen. Bei angegebenen Wertebereichen
sollen auch innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart
und in beliebiger Kombination beanspruchbar sein.
[0009] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass zumindest eine Reinigungsöffnung ausschließlich
das Innere des Förderrades beaufschlagend angeordnet ist. Somit wird fehlgeleitetes
Saatgut oder sonstige Verschmutzungen beziehungsweise Staub aus dem Inneren des Förderrades,
insbesondere durch dessen Rotation oder Erschütterungen beim Fahren, aus der Dosiereinrichtung
ausgetragen und im Gegensatz zum Stand der Technik nicht wieder in den Förderkanal
zurückgeleitet. Dadurch werden auch etwaige Schaltmittel zum Schalten des Förderrades
in verschiedene Schaltzustände während des Betriebs weniger zugesetzt und deren Funktion
über längere Zeit sichergestellt. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dosiereinrichtung
zur Volumenförderung und nicht zur Einzelkornförderung, wobei insbesondere auf Grund
der unterschiedlichen Saatgutabmessungen das Zusetzen des Förderrads wesentlich problematischer
ist.
[0010] Mit anderen Worten: Die Reinigungsöffnung überragt nicht den Außenumfang des Förderrads,
so dass zwischen dem Förderrad und der Seitenwand des Gehäuses eingeklemmtes Saatgut
auch nicht in den Förderkanal gelangt. Zunächst ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
das eingeklemmte Saatgut in das Innere des Förderrades gelangt und von dort über die
Reinigungsöffnung ins Freie ausgetragen wird.
[0011] Eine unkontrollierte Ausbringung von zum Teil durch die Relativbewegung des Förderrads
zur Seitenwand zerstörtes Saatgut beziehungsweise Saatgutfragmente, die nicht mehr
keimfähig sein können, wird erfindungsgemäß daher vermieden beziehungsweise nicht
in die für das keimfähige Saatgut vorgegebene Spur ausgegeben, sondern neben der Spur
auf dem Feld liegen bleiben oder in einem entsprechend am Dosiergerät vorgesehenen
Auffangbehälter aufgefangen werden.
[0012] Gleichzeitig wird mit der vorliegenden Erfindung eine Reinigung des Inneren beziehungsweise
eines Innenraums des Förderrades ermöglicht, in welchem der Antrieb und gegebenenfalls
Schaltelemente zum Umschalten des Förderrades zwischen verschiedenen Schaltzuständen
angeordnet sind. Damit kann ein längerer, beeinträchtigungsfreier Betrieb jeder Dosiereinrichtung
gewährleistet werden.
[0013] Der Förderkanal für das Saatgut besteht demnach aus den Förderkanal begrenzenden,
starren Wandungen und dem gegenüber den Wandungen in Förderrichtung F des Saatguts
rotierenden Förderrad. Soweit die Schnittstelle des beweglichen Förderrades und der
unbeweglichen Seitenwand betroffen ist, geht die vorliegende Erfindung daher einen
Zwischenweg zu einer sehr aufwendigen und den Wechsel der Förderräder erschwerenden
Abdichtung des Förderrads gegenüber der Seitenwand und dem in der
DE 44 11 000 C1 vorgesehenen Spalt, der zur Vermeidung einer Zerstörung des eingeklemmten Saatguts
dort nicht zu klein sein darf. Erfindungsgemäß ist dagegen vorgesehen, dass der Spalt
auf ein Minimum reduziert wird, bei dem eine etwaig vorhandene Reibung zwischen jeder
(seitlich vom Förderrad angeordneten) Seitenwand und dem Förderrad noch akzeptabel
ist.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Reinigungsöffnung die Form eines, insbesondere konzentrisch zum Förderrad ausgebildeten,
Ringabschnitts aufweist. Durch die Form eines Ringabschnitts wird der Austrag von
fehlgeleitetem Saatgut beziehungsweise sonstigen Verschmutzungen aus dem Inneren des
Fördererrades beschleunigt.
[0015] Dies insbesondere dann, wenn gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der
Außenradius des Ringabschnitts im Wesentlichen, insbesondere exakt, dem Radius des
Innenumfangs des Förderrades entspricht.
[0016] Der Austrag beziehungsweise Transport der Verschmutzungen oder des fehlgeleiteten
Saatguts wird dadurch weiter verbessert, indem Austragsmittel vorgesehen sind, insbesondere
indem der Radius des Innenumfangs des Förderrads mit zunehmendem Abstand von zumindest
einer Reinigungsöffnung abnimmt. Dadurch wird der Austrag von im Inneren des rotierenden
Förderrades angeordneten Verschmutzungen beschleunigt.
[0017] Ein ähnlicher Effekt wird erreicht, indem als Austragsmittel das Förderrad an seinem
Innenumfang zumindest teilweise konisch ausgebildet ist.
[0018] Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass das Förderrad an seinem Innenumfang eine Förderschnecke als Austragsmittel aufweist,
die durch Rotation des Förderrades einen Austrag von fehlgeleitetem Saatgut oder Verschmutzungen
über die Reinigungsöffnung automatisch impliziert.
[0019] Mit Vorteil ist erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen, dass die Reinigungsöffnung,
insbesondere durch eine seitlich an der Dosiereinrichtung anordenbare oder angebrachte
Düse (Austragsmittel), mit einem auf die Reinigungsöffnung ausgerichteten Fluidstrom,
insbesondere Druckluft, beaufschlagbar ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn
zwei Reinigungsöffnungen gegenüberliegend in den das Innere des Förderrades begrenzenden
Seitenwänden vorgesehen sind, da dann ein gerichteter Förderstrom erzeugt werden kann.
Dies ist besonders dann der Fall, wenn die gegenüberliegend angeordneten Reinigungsöffnungen
fluchtend ausgerichtet sind.
[0020] Das Förderrad beziehungsweise Dosierrad besteht erfindungsgemäß aus einem äußeren
und einem inneren Hohlzylinder. Die Wandstärken der Hohlzylinder sind erfindungsgemäß
so groß gewählt, dass sie den Belastungen im Betrieb standhalten, gleichzeitig aber
wegen der damit verbundenen Gewichtsersparnis der rotierenden Teile auf ein Minimum
reduziert, wodurch auch die Herstellungskosten sinken.
[0021] Die beiden Hohlzylinder weisen einen relativen Abstand zueinander auf, so dass sich
zwischen der inneren Mantelfläche des äußeren Hohlzylinders und der äußeren Mantelfläche
des inneren Hohlzylinders eine Hohlstruktur ergibt, die im Inneren des Förderrades
angeordnet ist. Beide Hohlzylinder sind im Bereich mindestens einer ihrer beiden gemeinsamen
Seitenflächen durch eine Seitenwand in Form eines Kreisringes miteinander verbunden,
wobei der Durchmesser der Seitenwand durch den Innendurchmesser des äußeren Hohlzylinders
vorgegeben ist. Die Fläche der mindestens einen Seitenwand des Dosierrades weist insbesondere
mindestens einen, vorzugsweise mehrere Durchbrüche auf.
[0022] Eine stabilere Ausführung wird erreicht, indem an beiden Seitenflächen solche unterbrochenen
Seitenwände vorgesehen sind. Erfindungsgemäß denkbar und mit geringen Herstellkosten
und Bauteilgewicht verbunden, ist eine einzige Seitenwand mit Durchbrüchen vorgesehen,
während auf der gegenüberliegenden Seitenfläche keine Seitenwand vorgesehen ist. Hierdurch
wird außerdem die Reinigungswirkung verbessert beziehungsweise der Austrag von Verunreinigungen
erleichtert.
[0023] Die außenliegende Mantelfläche des äußeren Hohlzylinders, also der Außenumfang des
Förderrades, weist Dosiernocken auf, mit welchen das Saatgut von einem Saatgutbehälter
über den Zulauf durch den Förderkanal zu einem Dosierabgang transportiert wird.
[0024] Gelangt nun Material in den Spalt zwischen dem Förderrad und einer der Seitenwände
des Förderkanals beziehungsweise des Gehäuses, so gelangt dieses Material in den Hohlraum,
also in das Innere des Förderrades. Durch die erfindungsgemäße Minimierung des Spalts
zwischen dem Förderrad und den Seitenwänden wird bereits eine Minimierung des Materialeintrags
in die Hohlstruktur beziehungsweise das Innere des Förderrades erreicht.
[0025] Soweit doch, beispielsweise durch Abnutzung des Förderrades bedingt, Material in
das Innere des Förderrades eindringt, ist in der Seitenwand beziehungsweise vorzugsweise
beiden Seitenwänden jeweils gegenüberliegend eine Reinigungsöffnung in Form einer
Aussparung der Seitenwand vorgesehen. Die Aussparung ist dabei konzentrisch zum Inneren
Hohlzylinder und/oder äußeren Hohlzylinder. Die Reinigungsöffnung weist dabei die
Form eines Ringabschnitts auf. Vorzugsweise ist der kleinere Radius beziehungsweise
innere Radius des Ringabschnitts gleich dem Radius des inneren Hohlzylinders und der
äußere oder größere Radius des Ringabschnitts ist gleich dem inneren Radius des äußeren
Hohlzylinders. Der Ringabschnitt erstreckt sich vorzugsweise mindestens über 1/8 des
Umfangs des Förderrades, jedoch weniger als die Hälfte des Umfanges, noch bevorzugter
etwa über 1/5 bis 1/4 des Umfangs.
[0026] Es ist von Vorteil, wenn die Reinigungsöffnung am Umfang des Förderrades von dem
Förderkanal abgewandt ist. Somit ist die Reinigungsöffnung ohne Kontakt zum Förderkanal,
so dass ein Austrag von im Förderkanal befindlichem Saatgut aus der Dosiereinrichtung
verhindert wird.
[0027] Die innere Mantelfläche des äußeren Hohlzylinders des Förderrades ist in vorteilhafter
Ausführungsform im Innenumfang in Axialrichtung schräg beziehungsweise mit einer kegelförmigen
Innenform versehen, so dass auf diese Weise das Material auf Grund des Gefälles zu
der Seitenwand und damit zur Reinigungsöffnung geleitet wird.
[0028] Auf dieser inneren Mantelfläche können in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ein oder mehrere spiralförmige Erhebungen zur Ausbildung einer Förderschnecke
vorgesehen sein, damit das Material auf diese Weise mechanisch zur Reinigungsöffnung
in der Seitenwand gefördert wird.
[0029] Die Erfindung sieht außerdem vor, dass eine druckluftunterstütze Reinigung der Dosiereinrichtung
entweder über das manuelle Vorbeiführen einer Düse bei Wartungsarbeiten oder durch
die Anordnung einer oder mehrerer Düsen im Bereich der Aussparung erfolgen kann. Hierbei
ist es von besonderem Vorteil, wenn beidseitig des Innenradius in beiden Seitenwänden
gegenüberliegend Reinigungsöffnungen vorgesehen sind, damit über die Druckluft Material
ausgetragen werden kann, indem die Druckluft an der einen Seite einen und an der anderen
Seite austritt.
[0030] Bei Fixierung einer Düse an der Dosiereinrichtung beziehungsweise der Verteilmaschine
ist es vorteilhaft, die Druckluft intermittierend auf die Reinigungsöffnung in bestimmten
Intervallen zu richten, wobei der Verschmutzungsgrad pro Zeiteinheit eine Rolle spielen
kann.
[0031] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es erfindungsgemäß denkbar, die Druckluft
vom Drucksystem des Schleppers zu nutzen, wobei eine entsprechende Druckluftverbindung
zwischen Schlepper und der Dosiereinrichtung der Verteilmaschine vorgesehen wird.
Bei jedem Bremsvorgang wird dann ein Druckluftstoß zur Reinigung des Dosiergerätes
genutzt, was die Energieeffizienz der Druckluftreinigung optimiert.
[0032] Alternativ ist es denkbar, die pneumatische Versorgung der Verteilmaschine anzuzapfen.
[0033] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Förderrad in ein Normalsärad
und ein Feinsärad unterteilt, die seitlich nebeneinander angeordnet sind und mittels
eines nicht näher beschriebenen Kupplungsstücks miteinander verbunden werden. Zur
Feinsaat wird die Kupplung getrennt, damit nur noch das Feinsärad die Dosierung des
Saatgutes übernimmt. In diesem Fall ist vorgesehen, dass beide Dosierräder in ihrem
Inneren Durchbrüche aufweisen, damit eine Reinigung von der einen zu der anderen Seite
des Dosiergeräts möglich ist. Soweit am Umfang nur einige Durchbrüche vorgesehen sind,
ist eine synchrone Bewegung der Dosierräder sinnvoll und bei mehreren Durchbrüchen
reicht auch eine teilweise Überdeckung aus, um eine ausreichende Reinigungswirkung
zu erzielen.
[0034] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in:
- Figur 1
- eine schematische Perspektivansicht eines Ausschnitts der erfindungsgemäßen Verteilmaschine,
- Figur 2
- eine schematische, teilweise aufgeschnittene Perspektivansicht der erfindungsgemäßen
Dosiereinrichtung,
- Figur 3
- eine schematische, teilweise aufgeschnittene Perspektivansicht der erfindungsgemäßen
Dosiereinrichtung,
- Figur 4
- eine schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Förderrades,
- Figur 5
- eine schematische Perspektivansicht einer erfindungsgemäßen Ausführungsform der Dosiereinrichtung
mit einer Düse und
- Figur 6
- eine schematische Perspektivansicht einer Ausführungsform eines Normaldosierrades
der Dosiereinrichtung.
[0035] In den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile mit der gleichen Funktion mit den
gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0036] In der Figur 1 ist ein Saatgutbehälter 11 mit einem Boden 10 angedeutet, an dessen
Boden über Befestigungsmittel 6 eine Dosiereinrichtung 12 derart fixierbar ist, dass
ein Zulauf 8 der Dosiereinrichtung 12 im Bereich einer Bodenöffnung 5 angeordnet ist.
Die Bodenöffnung 5 ist über einen Schieber 4 verschließbar.
[0037] Beim Betrieb der Dosiereinrichtung 12 wird Saatgut aus dem Saatgutbehälter 11 durch
einen Förderkanal 9 von dem Zulauf 8 bis zu einem Dosierabgang 7 gefördert. Die Dosierung
und Förderung erfolgt durch ein zumindest teilweise in den Förderkanal 9 ragendes
Förderrad 3, an dessen Außenumfang 2 Dosiernocken 27, 27' unterschiedlicher Größe
am Außenumfang 2 verteilt angeordnet sind. Der Dosierabgang 7 ist an einem Auslauf
13 vorgesehen, an dem eine Förderleitung zum korrespondierenden Säschar der Verteilmaschine
anschließbar ist.
[0038] Nach dem Zulauf 8 ist ein Stauraum 33 vorgesehen, der durch das Förderrad 3, Seitenwände
19, 19' und eine, insbesondere federnd, an dem Förderrad 3 anliegende Bodenklappe
17 begrenzt ist. Die Bodenklappe 17 ist um eine Lagerachse 34 rotierbar. Im Stauraum
33 wird das durch den Zulauf 8 hereinströmende Saatgut "zwischengelagert", bis das
Förderrad 3 mittels der Dosiernocken 27, 27' das Saatgut durch Rotation in Förderrichtung
F weitertransportiert.
[0039] Das Förderrad 3 ist über eine Antriebswelle 1 in Form einer mit einer nicht dargestellten
Antriebswelle koppelbaren Hohlwelle in einer Rotationsrichtung R antreibbar, durch
welche eine Förderstrecke F entlang des Förderkanals 9 bestimmt wird.
[0040] Das Förderrad 3 ist in ein Normaldosierrad 14 mit Dosiernocken 27 und ein in Axialrichtung
daneben angeordnetes Feindosierrad 15 mit Dosiernocken 27' unterteilt, die durch ein
zwischen der Antriebswelle 1 und dem Normaldosierrad 14 sowie dem Feindosierrad 15
angeordnetes Kupplungsstück 16 zwischen einem gemeinsamen Betrieb und einem Einzelbetrieb,
bei dem ausschließlich das Feindosierrad 15 angetrieben ist, schaltbar sind. Hierdurch
werden zwei Schaltzustände, nämlich ein Schaltzustand zur Normalsaat und ein Schaltzustand
zur Feinsaat definiert. Das Normaldosierrad 14 weist eine Seitenfläche 35 auf, die
an einer korrespondierenden Seitenfläche 36 des Feindosierrades 15 anliegt und beim
Einzelbetrieb gleitend an dieser geführt ist.
[0041] Das Förderrad 3 ist in ein Gehäuse 28 der Dosiereinrichtung 12 über eine verschließbare
Aufnahme 29 des Gehäuses 28 aufnehmbar und austauschbar, wobei die Antriebswelle 1
seitlich aus dem Gehäuse 28 herausragt und dieses durchsetzend angeordnet ist. Das
Förderrad 3 ist vollständig innerhalb des Gehäuses 28 angeordnet und wird durch Seitenwände
19, 19' des Gehäuses 28 während der Rotation des Förderrades 3 gleitend geführt.
[0042] Das Förderrad 3 weist an seinem Außenumfang 2 in Axialrichtung eine Breite B auf,
die mit einem möglichst geringen Spiel S versehen einem Abstand A der Seitenwände
19, 19' entspricht (siehe Figur 5).
[0043] Das Förderrad 3, insbesondere bestehend aus dem Normaldosierrad 14 und dem Feindosierrad
15, weist einen Innenraum 20 auf, der von einer inneren Mantelfläche 23 eines äußeren
Hohlzylinders 26 begrenzt ist. In Figur 4 und Figur 6 ist der Einfachheit halber nur
das Normaldosierrad 14 dargestellt, wobei eine analoge Ausgestaltung auch für das
Feindosierrad 15 gilt, in dem der Innenraum 20 fortgesetzt wird. Nach Innen ist der
Innenraum 20 durch eine äußere Mantelfläche 25 eines inneren Hohlzylinders 21 begrenzt,
in dem die Antriebswelle 1 sitzt.
[0044] Der äußere Hohlzylinder 26 ist mit dem inneren Hohlzylinder 21 im Bereich der Seitenfläche
35 über eine Seitenwand 30 einstückig verbunden. Damit der Innenraum 20 durch die
Seitenwand 30 nicht vollständig unterbrochen beziehungsweise getrennt wird, weist
die Seitenwand 30 Aussparungen 22 auf. Dies gilt gleichermaßen für das Feindosierrad
15 analog.
[0045] Der innere Hohlzylinder 21 erstreckt sich radial vorzugsweise nur über einen Teilbereich,
insbesondere maximal die Hälfte, des äußeren Hohlzylinders 26. Hierdurch wird eine
weitere Material- und damit Gewichts- und Kostenersparnis erreicht. Insbesondere ist
der innere Hohlzylinder 21 gegenüber der Seitenfläche 35 zurückgesetzt.
[0046] Soweit nun während des Betriebs der Dosiereinrichtung 12 Material wie Verschmutzungen,
Saatgut, Dünger oder Teile davon, insbesondere an der Schnittstelle zwischen dem rotierenden
Förderrad 3 und dem Gehäuse 28, in den Innenraum 20 gelangt, ist erfindungsgemäß zum
Reinigen des Innenraums 20 eine Reinigungsöffnung 18 sowie eine gegenüberliegend angeordnete
Reinigungsöffnung 18' in den Seitenwänden 19, 19' vorgesehen. Die Reinigungsöffnungen
18, 18' sind zueinander fluchtend in den Seitenwänden 19, 19' ausgerichtet und vorzugsweise
in einem unteren Bereich des Innenraums 20 angeordnet, damit über die Reinigungsöffnungen
18, 18' etwaiges Material möglichst vollständig aus dem Innenraum 20 ausgebracht werden
kann. Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Reinigungsöffnungen 18, 18' sich über
mindestens 1/8, maximal 1/4 des Umfangs des Förderrades 3 erstrecken. Die Reinigungsöffnungen
18, 18' überragen das Förderrad 3 erfindungsgemäß nicht. Vielmehr ist es erfindungsgemäß
von Vorteil, wenn ein Außenradius 31 der, insbesondere als konzentrischer Ringabschnitt
ausgebildeten, Reinigungsöffnungen 18, 18' dem Radius der inneren Mantelfläche 23
entspricht, wie es anhand Figur 3 und Figur 6 erkennbar ist. Auf Grund dieser Ausgestaltung
erfolgt ein Austrag des unerwünschten Materials aus dem Innenraum 20 allein durch
Rotation des Förderrads 3 und/oder Erschütterungen der Verteilmaschine.
[0047] Der Innenradius 32 der Reinigungsöffnungen 18, 18' entspricht mit Vorteil dem Radius
der äußeren Mantelfläche 25.
[0048] Zur Beschleunigung und Unterstützung des Austrags ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die innere Mantelfläche 23 ein Gefälle α, insbesondere mindestens 1°, vorzugsweise
3°, in Richtung mindestens einer der Reinigungsöffnungen 18, 18' aufweist. Dies kann
vorgesehen sein, indem der äußere Hohlzylinder 26 von einer Seite zur anderen dicker
wird, wie es in Figur 6 dargestellt ist.
[0049] Alternativ oder zusätzlich kann an der inneren Mantelfläche 23 eine Förderschnecke
vorgesehen sein, die durch ihre Form und die Rotation des Förderrads 3 für eine Förderung
des Materials in Richtung mindestens einer der Reinigungsöffnungen 18, 18' Sorge trägt.
[0050] Gemäß der in Figur 5 gezeigten Ausführungsform ist eine Düse 24 in Form einer Leitung
vorgesehen, mittels der die Reinigungsöffnung 18' mit Druckluft beaufschlagbar ist,
insbesondere durch einen gerichteten Druckluftstrahl parallel zur Axialrichtung des
Förderrades 3. Hierdurch wird durch die Druckluft Material in Richtung der Reinigungsöffnung
18 befördert und aus dem Innenraum 20 herausgeblasen. Die Düse 24 ist gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform an das Bremssystem des Schleppers oder eine lokale pneumatische
Versorgung der Verteilmaschine anschließbar. Zur Energieeinsparung ist es erfindungsgemäß
denkbar, die Druckluftbeaufschlagung intermittierend vorzusehen.
Bezugszeichenliste
[0051]
- 1
- Antriebswelle
- 2
- Außenumfang
- 3
- Förderrad
- 4
- Schieber
- 5
- Bodenöffnung
- 6
- Befestigungsmittel
- 7
- Dosierabgang
- 8
- Zulauf
- 9
- Förderkanal
- 10
- Boden
- 11
- Saatgutbehälter
- 12
- Dosiereinrichtung
- 13
- Auslauf
- 14
- Normaldosierrad
- 15
- Feindosierrad
- 16
- Kupplungsstück
- 17
- Bodenklappe
- 18, 18'
- Reinigungsöffnungen
- 19, 19'
- Seitenwände
- 20
- Innenraum
- 21
- innerer Hohlzylinder
- 22
- Aussparungen
- 23
- innere Mantelfläche
- 24
- Düse
- 25
- äußere Mantelfläche
- 26
- äußerer Hohlzylinder
- 27, 27'
- Dosiernocken
- 28
- Gehäuse
- 29
- Aufnahme
- 30
- Seitenwand
- 31
- Außenradius
- 32
- Innenradius
- 33
- Stauraum
- 34
- Lagerachse
- 35
- Seitenfläche
- 36
- Seitenfläche
- R
- Rotationsrichtung
- F
- Förderstrecke
- A
- Abstand
- S
- Spiel
- B
- Breite
1. Dosiereinrichtung zum Dosieren von Saatgut und/oder Dünger aus einem Saatgut- und/oder
einem Düngerbehälter (11) mit folgenden Merkmalen:
- einem Förderkanal (9) mit einem Zulauf (8) und einem Dosierabgang (7) und
- einem mit seinem Außenumfang (2) in den Förderkanal (9) ragenden Förderrad (3),
an dessen Außenumfang (2) Fördermittel (27) zum dosierten Fördern durch Rotation des
Förderrades (3) entlang einer vom Zulauf (8) zum Dosierabgang (7) verlaufenden Förderstrecke
(F) angeordnet ist, wobei mindestens eine Reinigungsöffnung (18, 18') ausschließlich
einen Innenraum (20) des Förderrads (3) beaufschlagend angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Radius eines Innenumfangs (23) des Förderrades (3) mit zunehmendem Abstand von
zumindest einer Ringöffnung (18, 18') abnimmt und/oder
- das Förderrad (3) an seinem Innenumfang (23) eine Förderschnecke aufweist.
2. Dosiereinrichtung nach Anspruch 1, bei der die Reinigungsöffnung (18, 18') die Form
eines, insbesondere konzentrisch zum Förderrad (3) ausgebildeten, Ringabschnitts aufweist.
3. Dosiereinrichtung nach Anspruch 2, bei dem ein Außenradius (31) des Ringabschnitts
im Wesentlichen, insbesondere exakt, dem Radius des Innenumfangs (23) des Förderrades
(3) entspricht.
4. Dosiereinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Reinigungsöffnung
(18, 18'), insbesondere durch eine seitlich an der Dosiereinrichtung anordenbare oder
angebrachte Düse (24), mit einem auf die Reinigungsöffnung (18, 18') ausgerichteten
Fluidstrom, insbesondere Druckluft, beaufschlagbar ist.
5. Verteilmaschine zum Ausbringen von Saatgut und/oder Dünger mit einer Dosiereinrichtung
nach einem der vorhergehenden Ansprüche pro Säreihe.
6. Verteilmaschine nach Anspruch 5, wobei die Reinigungsöffnung (18, 18'), insbesondere
durch einen seitlich an der Dosiereinrichtung (12) anordenbare oder angebrachte Düse
(24) mit einem auf die Reinigungsöffnung (18, 18') ausgerichteten Fluidstrom beaufschlagbar
ist.
7. Verteilmaschine nach Anspruch 6, bei der die Düse (24) an ein Druckluftsystem der
Druckluftbremse angeschlossen ist.
1. A dosing device for dosing seeds and/or fertilizer from a seed and/or fertilizer container
(11) with the following features:
- a conveying channel (9) with an inlet (8) and a dosing outlet (7) and
- a conveying wheel (3) projecting with its outer periphery (2) into the conveying
channel (9), on the outer periphery (2) of which conveying wheel conveying means (27)
are arranged for the dosed conveying by rotation of the conveying wheel (3) along
a conveying section (F) running from the inlet (8) to the dosing outlet (7), wherein
at least one cleaning opening (18, 18') is arranged acting exclusively on an interior
(20) of the conveying wheel (3),
characterized in that
- the radius of an inner periphery (23) of the conveying wheel (3) decreases with
an increasing distance from at least one ring opening (18, 18') and/or
- the conveying wheel (3) has a conveying screw on its inner periphery (23).
2. The dosing device according to claim 1, in which the cleaning opening (18, 18') has
the form of a ring section, constructed in particular concentrically to the conveying
wheel (3).
3. The dosing device according to claim 2, in which an outside radius (31) of the ring
section corresponds substantially, in particular exactly, to the radius of the inner
periphery (23) of the conveying wheel (3).
4. The dosing device according to one of the preceding claims, in which the cleaning
opening (18, 18') is able to be acted upon by a fluid flow, in particular compressed
air, aligned to the cleaning opening (18, 18'), in particular through a nozzle (24)
which is mounted or is able to be arranged laterally on the dosing device.
5. A distributing machine for the applying of seeds and/or fertilizer with a dosing device
according to one of the preceding claims.
6. The distributing machine according to claim 5, wherein the cleaning opening (18, 18')
is able to be acted upon by a fluid flow aligned to the cleaning opening (18, 18'),
in particular through a nozzle (24) which is mounted or is able to be arranged laterally
on the dosing device (12).
7. The distributing machine according to claim 6, in which the nozzle (24) is connected
to a compressed air system of the compressed air brake.
1. Dispositif de dosage pour le dosage de semences et/ou d'engrais à partir d'un conteneur
de semences et/ou d'engrais (11) comportant les caractéristiques suivantes :
- un canal de transport (9) avec une voie d'amenée (8) et une sortie de dosage (7)
et
- une roue de transport (3) dépassant en saillie par sa circonférence extérieure (2)
dans le canal de transport (9), sur la circonférence extérieure (2) de laquelle des
moyens de transport (27) sont disposés pour le transport dosé par rotation de la roue
de transport (3) le long d'une voie de transport (F) s'étendant de la voie d'amenée
(8) à la sortie de dosage (7), dans lequel au moins une ouverture de nettoyage (18,18')
est disposée de manière à solliciter exclusivement un espace intérieur (20) de la
roue de transport (3),
caractérisé en ce que
- le rayon d'une circonférence intérieure (23) de la roue de transport (3) diminue
à mesure que l'espacement par rapport à au moins une ouverture annulaire (18,18')
augmente et/ou
- la roue de transport (3) présente sur sa circonférence intérieure (23) une vis convoyeuse.
2. Dispositif de dosage selon la revendication 1, dans lequel l'ouverture de nettoyage
(18,18') présente la forme d'une portion annulaire, réalisée notamment concentriquement
à la roue de transport (3).
3. Dispositif de dosage selon la revendication 2, dans lequel un rayon extérieur (31)
de la portion annulaire correspond essentiellement, notamment exactement au rayon
de la circonférence intérieure (23) de la roue de transport (3).
4. Dispositif de dosage selon une des revendications précédentes, dans lequel l'ouverture
de nettoyage (18,18') peut être sollicitée notamment par une buse (24) montée ou pouvant
être disposée latéralement sur le dispositif de dosage par un courant de fluide, notamment
de l'air comprimé, aligné sur l'ouverture de nettoyage (18,18').
5. Epandeur pour épandre des semences et/ou engrais avec un dispositif de dosage selon
une des revendications précédentes par ligne de semis.
6. Epandeur selon la revendication 5, dans lequel l'ouverture de nettoyage (18,18') peut
être sollicitée notamment par une buse (24) montée ou pouvant être disposée latéralement
sur le dispositif de dosage (12) par un courant de fluide, notamment de l'air comprimé,
aligné sur l'ouverture de nettoyage (18,18').
7. Epandeur selon la revendication 6, dans lequel la buse (24) est raccordée à un système
d'air comprimé du frein à air comprimé.