[0001] Die Erfindung betrifft einen Lagertank aus Kunststoff zur Aufnahme von Flüssigkeiten
mit mindestens einem im Wesentlichen quaderförmigen Grundkörper aus Kunststoff.
[0002] Lagertanks werden sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden zum Lagern von
Flüssigkeiten eingesetzt. Bei einer Verwendung außerhalb von Gebäuden wird in vielen
Fällen ein unterirdischer Lagertank bevorzugt, sei es aus ästhetischen Gründen oder
um oberirdischen Lagerplatz einzusparen.
[0003] Im Dokument
DE 20 2006 011 483 U1 ist ein flacher Lagertank für Flüssigkeiten beschrieben, der einen im wesentlichen
quaderförmigen Grundkörper mit einer oberen Wand, einer unteren Wand und vier einander
paarweise gegenüberliegende Seitenwände hat. In der oberen Wand ist ein Tankelement
vorgesehen, das einen Zugang zum Lagertank ermöglicht.
[0004] Ein großvolumiger Lagertank mit zwei Grundkörpern ist aus der
DE 102 42 387 A1 desselben Anmelders bekannt. Der Lagertank besteht aus zwei Grundkörpern, die an
einem Verbindungsteil miteinander verbunden sind. Das Zusammenfügen der einzelnen
Grundkörper zu einem Lagertank mittels einem Schweißverfahren erfolgt am Einsatzort.
Das Verbindungsteil umfasst einen Verbindungsrahmen, durch den ein Abstand zwischen
den beiden Grundkörpern entsteht, der eine erhöhte Baulänge des Lagertanks zur Folge
hat. Der Abstand der Grundkörper erschwert das Einbringen in das Erdreich, da wegen
der vergrößerten Baulänge mehr Erdaushub anfällt und außerdem der Raum zwischen den
Grundkörpern nach dem Einbringen des Lagertanks in das Erdreich wieder verfüllt werden
muss. Dieses System ist nicht erweiterbar, so dass das maximale Füllvolumen des Lagertanks
auf das Innenvolumen zweier Grundkörper beschränkt ist.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Lagertank angegeben, bei dem das Verbindungsteil
so angeordnet ist, dass kein Abstand zwischen zwei Grundkörpern des Lagertanks notwendig
ist.
[0006] Diese Aufgabe wird für einen Lagertank mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Gemäß der Erfindung wird ein Lagertank aus Kunststoff zur Aufnahme von Flüssigkeiten
angegeben. Er hat einen im Wesentlichen quaderförmigen Grundkörper, der eine obere
Wand, eine untere Wand und vier einander paarweise gegenüberliegende Seitenwände umfasst.
In mindestens einer Seitenwand ist ein Verbindungsteil vorhanden, das in einem ersten
Gebrauchszustand die Seitenwand verschließt und in einem zweiten Gebrauchszustand
eine Verbindungsöffnung zum Herstellen einer für Flüssigkeiten durchlässigen Verbindung
zu einem benachbarten Grundkörper bildet.
[0008] Das Verbindungsteil ist im Wesentlichen in Form eines Tellers ausgebildet, dessen
Boden ins Innere des Grundkörpers ragt und herauszutrennen ist, wenn die Verbindungsöffnung
gebildet werden soll. Der Rand bildet dann eine erste umlaufende seitliche Stützfläche
für eine vom Inneren des Lagertanks aus aufzubringende Innenschweißnaht. Die zweite
umlaufende Stützfläche für die Innenschweißnaht, die z.B. V-förmig ist, wird vom Rand
des Verbindungsteils des benachbart anzubringenden Grundkörpers gebildet. Bei dieser
Anordnung berühren sich die zu einem Lagertank verbundenen Grundkörper entlang einer
Seitenwand und das Anbringen der Innenschweißnaht ohne einen Abstand zwischen den
Grundkörpern ist auf einfache Weise möglich.
[0009] Die Form eines Tellers kann unterschiedlich sein, z.B. ein kreisförmiger oder elliptischer
Teller. Wesentlich ist der Tellerrand, der mit dem Tellerrand eines weiteren Verbindungsteils
eines benachbarten Grundkörpers zusammenwirkt und schräge Stützflächen für die Innenschweißnaht
bildet, z.B. eine im Querschnitt V-förmige Innenschweißnaht.
[0010] Vorzugsweise hat die Verbindungsöffnung eine Höhe, die nahezu der Höhe der Seitenwand
entspricht. Dies erleichtert einerseits die Montage, insbesondere das Verbinden mehrerer
Grundkörper, die Wartung und die Kontrolle des Lagertanks. Andererseits erleichtert
eine große Verbindungsöffnung den Flüssigkeitsaustausch zwischen den einzelnen Grundkörpern.
[0011] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Lagertanks umfasst dieser mindestens einen
weiteren Grundkörper, der danebenliegend angeordnet ist. Dabei berühren sich die gegenüberliegenden
Seitenwände benachbarter Grundkörper so, dass deren Verbindungsöffnungen deckungsgleich
aneinander liegen. Durch die flächige Berührung der Seitenwände wird der Lagertank
gegen vertikale Kräfte stabilisiert und durch die Verbindungsöffnungen ist ein Flüssigkeitsaustausch
zwischen den Grundkörpern möglich. Ein weiterer Vorteil der flächigen Berührung der
Seitenwände ist eine kompakte Bauform eines aus mehreren Grundkörpern gebildeten Lagertanks.
Bei einer unterirdischen Anwendung wird ein einfaches Einbringen des Lagertanks in
das Erdreich ermöglicht. Dies zeigt sich insbesondere daran, dass zwischen den Grundkörpern
keine zu verfüllende Leerräume auftreten.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist an der oberen Wand des Grundkörpers umlaufend
entlang der Kante eine Abschrägung, auch als Fase bezeichnet, ausgebildet. Ebenso
ist an der unteren Wand eine vorzugsweise gleichartige Abschrägung ausgebildet. Diese
Abschrägungen bilden jeweils die Stützfläche einer Außenschweißnaht. Umfasst ein Lagertank
zwei oder mehr Grundkörper, so bilden die jeweiligen Stützflächen der einzelnen Grundkörper
bei Kontakt zweier Seitenwände V-förmige Vertiefungen aus, die ein Verschweißen der
Grundkörper mittels einer Schweißverbindung nach dem Schmelzschweißverfahren erleichtern.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein Winkel zwischen der jeweiligen Stützfläche
und der Seitenwand in einem Bereich von 30° bis 60°, vorzugsweise 40° bis 50° liegt.
Dadurch hat die V-förmige Vertiefung einen Öffnungswinkel im Bereich von 60° bis 120°,
vorzugsweise 80° bis 100°, wodurch die Schweißverbindung nach dem Schmelzschweißverfahren
besonders einfach herzustellen ist.
[0014] Beim Verbinden mehrerer Grundkörper zu einem Lagertank sind zum Verbinden zweier
benachbarter Grundkörper drei Schweißverbindungen nach dem Schmelzschweißverfahren
vorzunehmen. Die Innenschweißverbindung, die flüssigkeitsdicht auszuführen ist, verbindet
die Stützflächen der beiden sich gegenüberliegenden Verbindungsteile miteinander und
ist im Lagertank von innen auszuführen. Die obere und die untere Außenschweißverbindung
muss nicht flüssigkeitsdicht ausgeführt sein und verbindet die benachbarten Grundkörper
entlang der Abschrägung an ihrer oberen bzw. unteren Wand. Dabei verlaufen die obere
und untere Außenschweißverbindung außen am Lagertank, wodurch sie besonders leicht
zugänglich und anbringbar sind.
[0015] Eine andere Weiterbildung des Lagertanks sieht vor, dass die obere Wand ein Tankelement
mit einem heraustrennbaren Boden hat. In einem ersten Nutzungszustand des Tankelements
ist der Boden herausgetrennt und gibt eine Tanköffnung frei, durch die der Tank befüllt
und entleert werden kann. Auch ist durch diese Tanköffnung die Wartung und die Kontrolle
des Lagertanks möglich. In einem zweiten Nutzungszustand des Tankelements ist der
Boden nicht herausgetrennt und verschließt den Lagertank flüssigkeitsdicht.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist am Grundkörper an zwei einander gegenüberliegenden
Seitenwänden je ein Verbindungsteil ausgebildet. Das Tankelement ist hierbei mittig
zu den Verbindungsteilen angeordnet, so dass sein Abstand zu den Verbindungsteilen
klein ist. Dadurch sind die Verbindungsteile nah am Tankelement und leicht vom Tankelement
aus erreichbar. Die Innenschweißnaht ist vom Inneren des Lagertanks aus an die jeweiligen
Stützflächen der Verbindungsteile anzubringen und kann bei leicht erreichbaren Verbindungsteilen
besonders einfach angebracht werden.
[0017] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung sind die Verbindungsteile in den größten
Seitenwänden und einander gegenüberliegend angeordnet. Dadurch wird der Abstand zwischen
dem Tankelement und jedem der Verbindungsteile minimal, wodurch jedes der Verbindungsteile
besonders einfach zu erreichen ist.
[0018] Vorzugsweise weist jeder Lagertank ein Tankelement im ersten Nutzungszustand auf.
Umfasst der Lagertank mehr als einen Grundkörper, so weist von zwei benachbarten Grundkörpern
mindestens einer ein Tankelement im ersten Nutzungszustand auf. Dadurch wird bei einem
großvolumigen Lagertank, der viele Grundkörper umfasst, ein einfacher Zugang zu allen
Grundkörpern gewährleistet.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Grundkörper einer Ladefläche eines LKWs
angepasst. Daher wird die Länge einer Seitenwand so dimensioniert, dass eine Ladebreite
des LKWs, etwa 2,4 m, vollständig genutzt wird. Dadurch ist die Länge des Grundkörpers
in einer ersten Raumrichtung festgelegt. Die Grundkörper sind stapelfähig ausgeführt,
so dass zur Ausnutzung einer Ladehöhe des LKWs von ca. 2,8 m drei bis fünf, vorzugsweise
vier Grundkörper aufeinander liegend transportiert werden können. Somit liegt der
Abstand von der oberen zur unteren Wand in einem Bereich von 50 cm bis 90 cm, vorzugsweise
60 cm bis 75 cm. Somit ist die Länge des Grundkörpers in einer zur ersten Raumrichtung
senkrecht stehenden zweiten Raumrichtung festgelegt. Die Länge des Grundkörpers in
einer senkrecht zur ersten und zur zweiten Raumrichtung stehenden dritten Raumrichtung
wird durch das Innenvolumen des Grundkörpers, das in einem Bereich von ca. 2000 Litern
bis ca. 2500 Litern liegt, bestimmt.
[0020] Diese flache Bauform des Lagertanks bietet noch weitere Vorteile. Beispielsweise
ist es auch bei ungünstigen Bodenverhältnissen wie ein hoher Grundwasserspiegel, felsiger
Untergrund oder ähnlichem, möglich, eine flache Grube auszuheben und einen Lagertank
mit niedriger Bauhöhe komplett unterirdisch einzusetzen.
[0021] Vorteilhaft ist es, zumindest die Innenschweißnaht mittels eines Schweißroboters
herzustellen. Dies ist eine besonders einfache Möglichkeit, schnell qualitativ hochwertige
Schweißnähte zu erzeugen.
[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren beschrieben.
Darin zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Lagertanks mit einem Grundkörper,
- Figur 2
- eine Seitenansicht eines Grundkörpers,
- Figur 3
- eine Ansicht eines Lagertanks mit drei Grundkörpern von Oben,
- Figur 4
- einen Querschnitt durch eine Innenschweißnaht, und
- Figur 5
- einen Querschnitt durch eine Außenschweißnaht.
[0023] Figur 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Lagertank 10 mit einem im wesentlichen
quaderförmigen Grundkörper 12. Der Grundkörper 12 besteht aus Kunststoff, beispielsweise
aus hochmolekularem Niederdruckpropylen, und ist vorzugsweise im Blasformverfahren
gefertigt. Er enthält in seinen Wänden Sicken 14, die der Versteifung seiner äußeren
Form dienen. Diese Sicken 14 sind rinnenartige Vertiefungen, die beim Kunststoffblasen
in der Wand ausgeformt werden, so dass der Erdlast und den auftretenden Auftriebskräften
Rechnung getragen wird. Der Grundkörper 12 weist an seiner oberen Wand 16 eine umlaufende
erste Abschrägung 18, auch Fase genannt, auf. An der unteren Wand 20 ist eine gleichartige
zweite Abschrägung 22 vorhanden. In den längeren Seitenwänden 24, 26 ist jeweils ein
Verbindungsteil 28, 30 vorhanden, das weiter unten in Zusammenhang mit Figur 2 genauer
beschrieben ist. In den kürzeren Seitenwänden 32, 34 ist in diesem Ausführungsbeispiel
kein Verbindungsteil vorgesehen. Weiterhin ist in der oberen Wand 16 ein Tankelement
36 ausgebildet. Bei diesem Tankelement 36 ist im ersten Nutzungszustand ein Boden
herausgetrennt und ermöglicht den Zugang zum Inneren des Lagertanks 10.
[0024] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Verbindungsteile 28, 30 und das Tankelement
36 jeweils nahe der Seitenwand 34 angeordnet. Das Tankelement 36 ist mittig zu den
Verbindungsteilen 28, 30 angeordnet. Dadurch sind die Verbindungsteile 28, 30 in kurzer
Entfernung durch das Tankelement 36 erreichbar.
[0025] Der Grundkörper 12 hat in dieser Ausführungsform ein Innenvolumen von ca. 2500 Litern
und kann bereits einen vollständigen Lagertank 10 bilden. Durch das Zusammenfügen
mehrerer Grundkörper 12 zu einem Lagertank können, wie weiter unten in Figur 3 gezeigt,
die ebenfalls häufig benötigten Innenvolumina von ca. 5000 Litern bzw. ca. 7500 Litern
einfach realisiert werden. Dadurch werden Werkzeug- und Lagerhaltungskosten für verschiedenvolumige
Lagertanks verringert.
[0026] Die Sicken 14 verleihen dem Grundkörper 12 eine ausreichende Stabilität, um stapelfähig
zu sein. Entsprechend dem Transportvolumen eines LKWs, in dem vier dieser Grundkörper
12 aufeinander gestapelt transportiert werden können, haben die Seitenwände 24, 26
eine Länge von ca. 2,4 m, was einer Ladebreite des LKWs entspricht, und eine Höhe
von ca. 70 cm, wodurch eine Ladehöhe des LKWs von ca. 2,8 m bei vier aufeinandergestapelten
Grundkörpern 12 vollständig genutzt wird.
[0027] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht des Grundkörpers 12. Elemente mit gleichem Aufbau
oder Funktionen haben dieselben Bezugszeichen, wie dies auch in den weiteren Figuren
der Fall ist. Das Verbindungsteil 28 hat in einem ersten Gebrauchszustand die Form
eines tiefen Tellers mit einem Boden 38 und einem Rand 40. Der Boden 38 ragt dabei
ins Innere des Grundkörpers 12 und verschließt diesen flüssigkeitsdicht. Um eine Verbindungsöffnung
zu einem weiteren, benachbart anzuordnenden Grundkörper (nicht dargestellt in Figur
2) herzustellen, wird der Boden 38 vollständig abgeschnitten, so dass das Verbindungsteil
28 in einem dadurch erreichten zweiten Gebrauchszustand den Rand 40 und eine durch
das Entfernen des Bodens 38 geschaffene Verbindungsöffnung umfasst.
[0028] Das Verbindungsteil 28 hat einen Durchmesser, der nahezu der Höhe der Seitenwand
24 entspricht. Somit wird auch ein Durchmesser des Bodens 38 und somit auch der Verbindungsöffnung
maximal, was einen Flüssigkeitsaustauch zweier verbundener Grundkörper erleichtert
oder bei einem leeren Lagertank das Betreten des benachbarten Grundkörpers erleichtert.
[0029] In Figur 3 wird ein Lagertank 42 gezeigt, der drei im Wesentlichen gleiche Grundkörper
12 umfasst, die sich ausschließlich in den Gebrauchszuständen der jeweiligen Verbindungsteile
28, 28`, 30, 30' und den Nutzungszuständen der Tankelemente 36, 36' unterscheiden.
Dabei weisen die mit einem Strich gekennzeichneten Bezugszeichen auf den jeweils zweiten,
von dem in Figur 1 gezeigten abweichenden Gebrauchs- bzw. Nutzungszustand hin. Dies
bedeutet, dass der Boden des Tankelements 36' nicht herausgetrennt ist und dadurch
die obere Wand 16 bei beiden randseitigen Grundkörpern 12 flüssigkeitsdicht verschlossen
ist. Außerdem ist an den Verbindungsteilen 28', 30' der jeweiligen Boden 38 herausgetrennt,
so dass zwei benachbarte Grundkörper 12 mit einer Verbindungsöffnung verbunden sind
und somit der Lagertank 42 ein Innenvolumen von etwa dem Dreifachen des Innenvolumens
des Grundkörpers 12 hat. Das Verbinden jeweils benachbarter Grundkörper 12 erfolgt
durch drei nach dem Schmelzschweißverfahren erzeugte Schweißnähte. Der Querschnitt
der Innenschweißnaht, die die gegenüberliegenden Verbindungsteile 28`, 30' flüssigkeitsdicht
verbindet, ist weiter unten in Zusammenhang mit Figur 4 gezeigt. Ebenfalls weiter
unten in Zusammenhang mit Figur 5 wird der Querschnitt der oberen Außenschweißnaht,
die in der ersten Abschrägung 18 zweier benachbarter Grundkörper 12 ausgebildet ist
und diese im Bereich der oberen Wand 16 verbindet, gezeigt. Die untere Außenschweißnaht,
wird in den Abschrägungen 22 der unteren Wände 20 ausgeführt.
[0030] Der aus mehreren Grundkörpern 12 zusammengesetzte Lagertank 42 hat eine hohe Stabilität
gegen vertikale Kräfte, weil sich diese auf eine Vielzahl von Seitenwände 24, 26 verteilen.
Die obere und untere Außenschweißnaht verhindern effektiv ein Auseinanderbrechen des
Lagertanks 42 entlang der Seitenwände 24, 26 des mittleren Grundkörpers 12.
[0031] Figur 4 zeigt einen Querschnitt durch die Innenschweißnaht 44, die zwei Verbindungsteile
28`, 30' im zweiten Gebrauchszustand miteinander flüssigkeitsdicht verbindet. Der
Rand 40 ist in einem Winkel α, der im Bereich von 30° bis 60° liegt und im gezeigten
Ausführungsbeispiel 45° hat, gegen die jeweilige Seitenwand 24, 26 geneigt. Dadurch
bilden die Ränder 40 eine V-förmige Vertiefung aus, deren Öffnungswinkel β doppelt
so groß wie der Winkel α ist und somit im Bereich von 60° bis 120° liegt. Der im Ausführungsbeispiel
gezeigte Öffnungswinkel β von 90° ermöglicht ein besonders leichtes Verschweißen der
Verbindungsteile 28`, 30' mittels eines Schweißroboters. Hierbei dienen die Ränder
40 als Stützflächen für die Innenschweißnaht 44.
[0032] Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch die obere Außenschweißnaht 46, die zwei Grundkörper
12 an der oberen Wand 16 verbindet. Die beiden Abschrägungen 18, die umlaufend um
die oberen Wände 16 ausgebildet sind, sind in einem Winkel γ gegen die Seitenwände
24, 26 geneigt und bilden daher eine V-förmige Vertiefung mit einem Innenwinkel δ
aus. Im Ausführungsbeispiel hat der Winkel γ 45°. Somit hat der Innenwinkel δ den
für Schmelzschweißverfahren besonders geeigneten Winkel von 90°. Da die Schweißnaht
46 keinen Kontakt zum Innenvolumen des Lagertanks 42 hat, ist eine Flüssigkeitsdichtigkeit
nicht erforderlich.
[0033] In weiteren Ausführungsformen des Lagertanks sind zwei oder mehr als drei Grundkörper
12 vorgesehen, um Innenvolumina von entsprechenden Vielfachen des Innenvolumens eines
Grundkörpers 12 zu erreichen. In einer anderen Bauform des Grundkörpers ist in drei
dem Tankelement nahestehenden Seitenwänden ein Verbindungsteil vorgesehen, wodurch
entsprechende Grundkörper in zwei parallelen Reihen zu großvolumigen Lagertanks verbunden
werden können. Eine dritte Bauform des Grundkörpers hat in allen vier Seitenwänden
ein Verbindungsteil, wodurch der Lagertank auch nicht rechteckige Flächen optimal
ausnutzen kann.
[0034] Für den Transport zum Einsatzort ist es vorteilhaft, mehrere gleiche Grundkörper
zu fertigen und diese erst am Einsatzort zu einem Lagertank zusammenzufügen. Dazu
sind die Verbindungsteile ab Werk im ersten Gebrauchszustand und die Tankelemente
im zweiten Nutzungszustand. Am Einsatzort werden ausgewählte Verbindungsteile in den
zweiten Gebrauchszustand und ausgewählte Tankelemente in den ersten Nutzungszustand
gebracht. Durch die Anordnung der Schweißnähte sind die einzelnen Grundkörper ohne
Abstand verbindbar. Die dadurch erreichbare kompakte Bauweise erleichtert das Einbringen
in das Erdreich, da weniger Erdaushub anfällt und außerdem zwischen den Grundkörper
nach dem Einbringen des Lagertanks in das Erdreich kein Leerraum verfüllt werden muss.
[0035] Aufgrund der Kombination aus einem niedrigen Gewicht, einfacher Herstellungsmethoden
und preisgünstiger Ausgangsmaterialien wird der Lagertank vorzugsweise aus Kunststoff
gefertigt. Andere Ausführungsformen des Lagertanks sind aus anderen für diesen Zweck
geeigneten Materialien, beispielsweise aus Eisenwerkstoffen, Stahl, Glasfaser- oder
Kohlefaserverstärkten Materialien hergestellt.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 10
- Lagertank
- 12
- Grundkörper
- 14
- Sicke
- 16
- obere Wand
- 18
- Abschrägung
- 20
- untere Wand
- 22
- Abschrägung
- 24, 26
- Seitenwand
- 28, 28', 30, 30'
- Verbindungsteil
- 32, 34
- Seitenwand
- 36, 36'
- Tankelement
- 38
- Boden
- 40
- Rand
- 42
- Lagertank
- 44
- Innenschweißnaht
- 46
- Außenschweißnaht
- α, β, γ, δ
- Winkel
1. Lagertank (10) zum Aufnehmen von Flüssigkeiten,
mit mindestens einem im Wesentlichen quaderförmigen Grundkörper (12) aus Kunststoff,
der eine obere Wand (16), eine untere Wand (20) und vier einander paarweise gegenüberliegende
Seitenwände (24, 26, 32, 34) hat,
dadurch gekennzeichnet, dass
in mindestens einer Seitenwand (24, 26) ein Verbindungsteil (28, 30) ausgebildet ist,
das in einem ersten Gebrauchszustand die Seitenwand (24, 26) verschließt oder
in einem zweiten Gebrauchszustand eine Verbindungsöffnung zum Herstellen einer für
Flüssigkeit durchlässigen Verbindung zu einem benachbarten Grundkörper (12) bildet,
und dass das Verbindungsteil (28, 30) als Vertiefung in Form eines Tellers ausgebildet
ist, dessen Boden (38) in das Innere des Grundkörpers (12) ragt und zur Bildung der
Verbindungsöffnung heraustrennbar ist und dessen Rand (40) eine erste seitliche Stützfläche
(40) einer Innenschweißnaht (44) beim Verschweißen mit einem benachbarten Grundkörper
(12) bildet.
2. Lagertank nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsöffnung eine Höhe hat, die nahezu der Höhe der Seitenwand (24, 26)
entspricht.
3. Lagertank nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens einen weiteren nebeneinanderliegenden Grundkörper (12) aufweist, wobei
sich die Verbindungsöffnungen der sich im zweiten Gebrauchszustand befindlichen Verbindungsteile
(28', 30') berühren, wobei ihre beiden Ränder die erste und zweite Stützfläche (40)
für die Innenschweißnaht (44) bilden.
4. Lagertank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der umlaufenden Kante der oberen Wand (16) eine erste Abschrägung (18) ausgebildet
ist, die eine seitliche Stützfläche einer oberen Außenschweißnaht (46) beim Verschweißen
mit einem benachbarten Grundkörper (12) bildet und entlang der umlaufenden Kante der
unteren Wand (20) eine zweite Abschrägung (22) ausgebildet ist, die eine seitliche
Stützfläche einer unteren Außenschweißnaht beim Verschweißen mit einem benachbarten
Grundkörper (12) bildet.
5. Lagertank nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Stützfläche der ersten Schweißnaht, die zweite Stützfläche der zweiten
Schweißnaht und die dritte Stützfläche der dritten Schweißnaht jeweils einen Winkel
(α, γ) im Bereich von 30° bis 60°, vorzugsweise 40° bis 50°, zur jeweiligen Seitenwand
(24, 26) bilden.
6. Lagertank nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass zwei benachbarte Grundkörper (12) mittels der ersten Schweißnaht (44), der zweiten
Schweißnaht (46) und der dritten Schweißnaht verbindbar sind.
7. Lagertank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Wand (16) ein Tankelement (36) aufweist, das einen heraustrennbaren Boden
hat, der in einem ersten Nutzungszustand abgetrennt ist und eine Tanköffnung freigibt
und in einem zweiten Nutzungszustand die obere Wand (16) verschließt.
8. Lagertank nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass am jeweiligen Grundkörper (12) auf zwei einander gegenüberliegenden Seitenwänden
(24, 26) je ein Verbindungsteil (28, 30) ausgebildet ist, wobei das Tankelement (36)
mittig zu den Verbindungsteilen (28, 30) so angeordnet ist, dass sein Abstand zu den
Verbindungsteilen (28, 30) minimal ist.
9. Lagertank nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lagertank (10, 42) mindestens ein Tankelement (36) im ersten Nutzungszustand
aufweist und dass zwei benachbarte Grundkörper (12) maximal ein Tankelement (36')
im zweiten Nutzungszustand aufweisen.
10. Lagertank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (12) ein Fassungsvolumen von etwa 2000 Liter bis 2500 Liter hat.
11. Lagertank nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe des Grundkörpers (12) 50 cm bis 90 cm, vorzugsweise 60 cm bis 75 cm ist.