[0001] Weblitze vorzugsweise zum Verarbeiten von bandförmigem Material und Verfahren zum
Herstellen derselben.
[0002] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Weblitze vorzugsweise zum Verarbeiten
von bandförmigem Material und ein Verfahren zum Herstellen derselben.
[0003] Weblitzen und ihre Herstellverfahren sind bekannt. Traditionell werden vor allem
Fäden und Drähte verwoben. Vor allem in jüngerer Zeit werden auch Bänder mit Weblitzen
verwoben. So befasst sich die
EP 1 795 636 B1 mit einer Weblitze für bandförmige Kettfäden. Die dort gezeigte Weblitze ist vor
allem für die Herstellung technischer Gewebe optimiert, wie sie beispielsweise zur
Herstellung von Faserverbundmaterialien Verwendung finden.
[0004] Die
EP 1 795 636 B1 zeigt eine Litze, die im Wesentlichen aus zwei Bändern besteht, die parallel und
in einem Abstand zueinander angeordnet sind.
[0005] In dem Zwischenraum zwischen den Bändern befinden sich Abstandshalter und zwei stangenartige
Bauelemente, die das Fadenauge bilden. Die Abstandshalter, nicht aber die stangenartigen
Bauelemente, die das Fadenauge bilden, verfügen zum Teil über Befestigungselemente,
die jeweils in eine Ausnehmung in einem der Bänder greifen. An den beiden Enden der
Bänder befinden sich Endösen, so dass die in der
EP 1 795 636 B1 gezeigte Weblitze vier Endösen aufweist. Die vorgenannte Druckschrift macht keine
detaillierten Angaben zur Herstellung der gezeigten Weblitzen.
[0006] Die in der
EP 1 795 636 B1 gezeigte Weblitze ist vor allem für die Herstellung technischer Gewebe optimiert,
wie sie beispielsweise zur Herstellung von Faserverbundmaterialien Verwendung finden.
Bei der Verarbeitung teurer Materialien wie von CFK-Fäden spielt der Preis der verwendeten
Litzen eine eher untergeordnete Rolle.
[0007] Weitere Anwendungen für Litzen zum Verarbeiten von Bändern könnten sich jedoch vor
allem in Bereichen der Technik ergeben, die unter größerem Preisdruck stehen als die
Hersteller von Faserverbundbauteilen. Ein solcher Bereich ist die Herstellung von
Verpackungsmitteln aus bandartigen Kunststoffmateriallen, aus denen Gewebe gebildet
werden. Zur Herstellung solcher Verpackungsmaterialien - wie Säcken -werden vor allem
Rundwebmaschinen eingesetzt.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Weblitze vorzuschlagen,
die sich günstig herstellen lässt und die mit einer geringen Breite ausgestattet ist,
um in anspruchsvollen Einbaulagen -wie beim Rundweben - zum Einsatz zu kommen.
[0009] Zur Lösung der vorgenannten Aufgabe geht die vorliegende Erfindung von einer Weblitze
gemäß der vorgenannten Druckschrift
EP 1 795 636 B1 aus und löst die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Ein bevorzugtes Herstellverfahren
für eine solche Weblitze wird durch den Anspruch 14 vorgeschlagen.
[0010] Zu den weiteren Vorteilen der in Anspruch 1 vorgeschlagenen Litze gehört, dass sie
auch bei einer geringen Materialstärke des Bandmaterials eine große Festigkeit aufweist,
was die Herstellkosten herabsetzt. Auch die Verbindungspunkte lassen sich in den Abschnitten,
in denen die beiden Bänder vorzugsweise mit ihren Flachseiten aneinander anliegen,
kostengünstig herstellen. Stoffschlüssige Verbindungsverfahren wie kleben, schweißen
oder löten sind hier vorteilhaft einsetzbar. Auch andere Verfahren, die beispielsweise
einen Formschluss herbeiführen, wie nieten oder klammern bieten hier Vorteile. Denkbar
sind z.B. auch Verbindungspunkte, an denen sich die Bänder gegenseitig durchdringen
oder überkreuzen und verrasten. Die konkrete Form der Verbindungspunkte ist in keinem
der genannten Verbindungsverfahren auf bestimmte Formen, wie z.B. eine runde Form
eingeschränkt, sondern kann jede beliebige, an die Erfordernisse angepasste Form annehmen.
Überraschenderweise hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Abstände zwischen
den Verbindungspunkten, die dem Fadenauge oberhalb und unterhalb desselben am nächsten
sind, und dem Fadenauge selber, gering sind. Durch eine zunehmende Nähe lässt sich
unter anderem die Stabilität der Litze steigern. So sind Abstände, die auf der jeweiligen
Seite des Fadenauges geringer sind als die Hälfte, ein Drittel, ein Viertel, ein Sechstel,
ein Achtel oder gar ein Zehntel des Abstandes zwischen Fadenauge und Endöse vorteilhaft.
Ein Abstand von Fadenauge zur Endöse, der zumindest das 1,5-fache des Abstandes des
Fadenauges zum Verbindungspunkt beträgt, ist vorteilhaft.
[0011] In diesem Zusammenhang ergeben sich auch Vorteile, da die beiden Bänder, die in dem
Bereich, in dem das Fadenauge in die Litze eingebracht ist, voneinander beabstandet
sind, in der Regel eine Kraft (Normalkraft zur Ebene, die von der Litzenlängsrichtung
und der Breitenrichtung der beiden Bänder aufgespannt wird) ausüben, die der Beabstandung
der Bänder entgegenwirkt und mit der sich das Fadenauge bzw. das zumindest eine Bauelement,
das das Fadenauge begrenzt, zwischen den beiden Bändern festklemmen lässt. Diese Klemmkraft
wird umso größer, je näher die beiden dem Fadenauge nächsten Verbindungspunkte zusammenliegen.
Für die Schonung des Kettmaterials ist es allerdings vorteilhaft, wenn der Abstand
des Fadenauges zum nächsten Verbindungspunkt größer ist als die Breite des Fadenauges.
Insbesondere werden dadurch die seitlich an der Litze vorbeigleitenden Nachbarkettbänder
geschont.
[0012] Zusätzlich oder alternativ kann eine solche Normalkraft erzeugt werden, indem sich
zumindest eines der Bänder (oder beide Bänder) in seiner Einbaulage in einem angespannten
Zustand befindet. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn das betreffende Band in
dem Bereich zwischen den beiden Verbindungspunkten, die dem Fadenauge am nächsten
sind, voll ausgelenkt oder gar gelängt wird. Dann kommt unter anderem das Hooksche
Gesetz zum Tragen.
[0013] Das zumindest eine Bauelement greift mit einem Befestigungselement in zumindest eines
der Bänder ein. Oft wird ein solches Bauelement jeweils zumindest mit einem Befestigungselement
in jedes der beiden Bänder eingreifen. In einer vorteilhaften Weiterbildung verfügt
zumindest ein Bauelement über Befestigungselemente, die in die beiden Bänder eingreifen.
Ein solches Bauelement kann auch über mehr als ein Befestigungselement verfügen, die
in ein Band eingreifen. Der Eingriff eines Befestigungselements in ein Band kann dergestalt
ausgeführt sein, dass im Band eine Ausnehmung vorhanden ist, die das Band ganz durchbricht.
Die Ausnehmung kann auch das Band nur teilweise durchbrechen oder auch derart ausgeführt
sein, dass "Ausnehmungen" im Band durch einwärtsragende Materialverformungen hergestellt
sind, z.B. auch ohne dass Bandmaterial weggenommen wird. Auf diese oder eine andere
Weise (hier zum Beispiel durch Stanzen) können auch Befestigungselemente an dem Band
oder beiden Bändern hergestellt werden, die in zumindest ein Bauelement eingreifen.
[0014] Das Bauelement ist vorzugsweise aus einem Keramikwerkstoff hergestellt, kann aber
auch z.B. als Sinter-, MIM- oder Spritzgussteil hergestellt sein.
[0015] Es ist von Vorteil, wenn ein Befestigungselement über eine Kontaktfläche zu zumindest
einem der beiden Bänder verfügt, die als Anschlag dient und daher die Relativbewegung
- hier die Annäherung - von Band und Befestigungselement am Anschlagpunkt stoppt.
[0016] Bei mehreren Befestigungselementen kann die Kontaktfläche zwischen den Befestigungselementen
liegen. Dann kann es vorteilhaft sein, zwischen den Flächen der Befestigungselemente
und der Kontaktfläche jeweils einen Freischnitt vorzusehen, um eine möglichst präzise
Ausführung der Flächen gewährleisten zu können.
[0017] Es ist auch möglich, dass mehrere Kontaktflächen vorliegen, insbesondere auch dann,
wenn mehrere Befestigungselemente vorgesehen sind, die z.B. über die Freischnitte
hinweg miteinander verbunden sein können.
[0018] Es können Anstiegsflächen vorliegen, die dazu dienen können, dass die das Fadenauge
bildenden Bauelemente durch die Normalkraft der Bänder richtig zu den Bändern positioniert
werden und bleiben. Dazu weisen die Anstiegsflächen einen vom rechten Winkel abweichenden
Winkel zu der Kontaktfläche auf. Dieser Winkel kann stumpf oder auch spitz ausgeführt
sein. Die Kontaktfläche kann auch nur annähernd eben ausgeführt sein oder zumindest
einen von 90° abweichenden Winkel zur Mittenlinie des Bauelements aufweisen. Die formmäßige
Ausgestaltung der Kontaktfläche kann an die Biegelinie des Bandes angepasst sein,
an das sie anstößt. Eine formmäßige Angleichung an die Biegung der Bänder kann für
alle Flächenbereiche der Stirnfläche vorteilhaft sein.
[0019] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, das Fadenauge aus zumindest zwei Bauelementen,
die das Fadenauge begrenzen, zusammenzusetzen. Oft werden die Bauelemente die Form
eines Steges haben. Die Verrundung zumindest der Teile der Bauelemente, die in Kontakt
mit den Fäden oder bandartigem Kettmaterial kommen, ist vorteilhaft.
[0020] Aus den verschiedensten Gründen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Bereich
der Endöse frei von Verbindungspunkten bleibt. Auf diese Weise können die in der Regel
flexiblen Bänder besser eingehängt werden. Es ist auch vorteilhaft, wenn nur ein Litzenband
in zumindest einem Bereich der Endöse - bevorzugt in beiden Endösenbereichen - vorhanden
ist. Falls zwei Bänder in zumindest einem Endösenbereich vorhanden sind, ist es möglich,
die Endösen der beiden Bänder unterschiedlich zu gestalten. So können sie beispielsweise
deckungsgleich geformt und spiegelbildlich oder um 180° um die Bandlängsachse gedreht
zueinander ausgerichtet sein. Auch unterschiedliche Formen der Endösen der beiden
Bänder bieten sich an.
[0021] Zur Herstellung der in dieser Druckschrift beschriebenen Weblitzen sind die folgenden
Verfahrensmerkmale vorteilhaft:
- Zusammenbringen zweier Bänder entlang ihrer Flachseiten unter Bildung von zumindest
zwei Verbindungspunkten, die die Bänder zumindest in Abschnitten ihrer Fläche (Länge
in Litzenerstreckungsrichtung) zusammenfügen,
- Bildung eines Abstandes zwischen den beiden Bändern in dem Teilbereich ihrer Erstreckung
in Litzenlängsrichtung, der sich zwischen den zumindest zwei Verbindungspunkten befindet,
- Einbringen von zumindest einem Bauelement, das ein Fadenauge begrenzt, in den beabstandeten
Bereich.
[0022] Es ist normalerweise vorteilhaft, Einkerbungen und Ausnehmungen in die Bänder einzubringen,
bevor diese zusammengebracht und/oder verbunden werden. Insbesondere falls die Bänder
deckungsgleich gestaltet sind und/oder falls sie Ausnehmungen an denselben Stellen
enthalten, können diese jedoch auch vorgenommen werden, wenn die Bänder bereits zusammengebracht
oder sogar bereits verbunden sind. Insbesondere das "Durchstanzen" von Ausnehmungen
bietet sich in diesem Fall an. Ggf. erscheint sogar ein Durchstanzen von mehr als
zwei Bändern sinnvoll.
[0023] Ein Beabstanden der beiden Bänder in einem Teilbereich ihrer Erstreckung in Litzenlängsrichtung
zwischen den zumindest zwei Verbindungspunkten kann nach dem Zusammenbringen und sogar
nach dem Bilden der Verbindungspunkte - beispielsweise durch Punktschweißen - erfolgen.
Zu diesem Zweck kann ein Keil in den Teilabschnitt der beiden Bänder, die beabstandet
werden sollen, eingefahren werden. Es ist in diesem Zusammenhang vorteilhaft, wenn
die beiden Bänder in dem betreffenden Teilbereich nicht spielfrei aufeinander liegen.
Ein Spalt zwischen den beiden Bändern kann gewährleistet werden, indem ein entnehmbarer
Abstandshalter vor dem Zusammenbringen der beiden Bänder in den beabstandeten Bereich
eingebracht wird. Der Abstandshalter kann entfernbar sein, er kann jedoch auch als
ein permanenter Bestandteil der Litze in dem beabstandeten Bereich verbleiben. Er
kann in diesem Fall als ein Bauelement, das das Fadenauge begrenzt, fungieren.
[0024] Als Abstandshalter können jedoch auch Prägungen eines oder beider Bänder fungieren,
wenn die Prägung gegenüber der restlichen Bandoberfläche erhaben und dem anderen Band
zugewandt ist. In den genannten Fällen kann das Beabstandungswerkzeug - wie erwähnt
in der Regel ein Keil - in den Spalt einfahren und ihn weiter aufweiten.
[0025] Es ist jedoch auch denkbar, den Durchmesser des "Spaltes" so auszulegen, dass es
keiner weiteren Beabstandung durch den Keil mehr bedarf. In diesem Fall bestimmt der
Abstandshalter also den späteren Abstand der beiden Bänder im Bereich des Fadenauges.
Dieser Abstand wird nach dieser Lesart der obigen "Verfahrensmerkmale" also beim Zusammenbringen
und nicht danach gebildet, so dass die Verfahrensmerkmale für das letztgenannte Ausführungsbeispiel
nicht notwendigerweise aufeinander abfolgen wie Verfahrensschritte. Bringt man allerdings
zuerst die beiden Bänder zusammen, um sie anschließend mit einem Beabstandungswerkzeug
wieder (ggf. weiter) zu beabstanden (siehe oben, erstgenannte Ausführungsform des
Herstellverfahrens), so folgen die obigen Verfahrensmerkmale wie Verfahrensschritte
aufeinander ab.
[0026] In beiden Fällen ergibt sich ein beabstandeter Bereich (die beiden Bänder sind hier
voneinander beabstandet), in den das Fadenauge in irgendeiner Weise eingebracht wird.
Dieser beabstandete Bereich erstreckt sich zwischen den zumindest zwei Verbindungspunkten.
[0027] Weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den abhängigen
Patentansprüchen und der Beschreibung. Auch die Beschreibung beschränkt sich auf wesentliche
Merkmale der Erfindung, wobei die einzelnen Merkmale in der Regel bei allen Ausführungsbeispielen
vorteilhaft einsetzbar sind.
[0028] Die Figuren sind ergänzend heranzuziehen.
[0029] Die technischen Merkmale der einzelnen Ausführungsbeispiele lassen sich in der Regel
in Zusammenhang mit allen Ausführungsformen der Erfindung vorteilhaft verwenden.
[0030] Nachstehend werden einige ausgewählte Ausführungsformen der Erfindung anhand der
Figuren erläutert.
- Fig. 1
- Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht des Fadenaugenbereichs einer Weblitze.
- Fig. 2
- Figur 2 zeigt die in Figur 1 dargestellte Weblitze in einer Schnittdarstellung
- Fig. 3
- Figur 3 zeigt einen Endösenabschnitt, der aus zwei deckungsgleichen und gleich (händisch)
geformten Bandendabschnitten geformt ist.
- Fig. 4
- Figur 4 zeigt einen Endösenbereich einer Weblitze, der aus zwei deckungsgleichen Bandendabschnitten
besteht, die spiegelbildlich zueinander angeordnet sind.
- Fig. 5
- Figur 5 zeigt denselben Endösenbereich einer Weblitze wie Figur 4, der ebenfalls aus
zwei deckungsgleichen Bandendabschnitten besteht, die spiegelbildlich zueinander angeordnet
sind.
- Fig. 6
- Figur 6 zeigt einen Endösenabschnitt, der aus zwei deckungsgleichen und gleich geformten
Bandendabschnitten geformt ist mit einer alternativen Endösenform.
- Fig. 7
- Figur 7 zeigt eine perspektivische Ansicht des Fadenaugenbereichs eines weiteren Ausführungsbeispiels
einer Weblitze.
- Fig. 8
- Figur 8 zeigt eine perspektivische Gesamtansicht der Litze 1 aus Figur 1
- Fig. 9
- Figur 9 zeigt den Fadenaugenbereich, der in den Figuren 1, 2 und 8 gezeigten Weblitze
in perspektivischer Ansicht.
- Fig. 10
- Figur 10 zeigt das Band 3 aus Figur 1.
- Fig. 11
- Figur 11 zeigt ein Bauteil 7 aus Figur 1.
- Fig. 12
- Figur 12 zeigt ein Bauteil 7 aus Figur 1 in einer Schnittdarstellung.
- Fig. 13
- Figur 13 zeigt eine alternative Ausführung des Bauteils 6 in einer Schnittdarstellung.
- Fig. 14
- Figur 14 zeigt einen Schnitt eines Teilbereichs einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung,
[0031] Die Figuren 1 und 2 zeigen den beabstandeten Bereich 4 einer Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Weblitze 1, die sich aus den beiden Bändern 2 und 3 zusammensetzt.
Die beiden Bänder 2, 3 sind in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel vor ihrem Zusammenbringen
mit Prägepunkten 5 versehen worden, die bei der Herstellung der Weblitze 1 als Abstandshalter
fungiert haben.
[0032] Zwischen den beiden Bändern 2 und 3 sind zwei Bauelemente 6, 7, die das Fadenauge
8 begrenzen, gehalten. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel verfügen die beiden Bauelemente
6, 7 über Befestigungselemente 9, 10, die in Ausnehmungen 11, 12 in den beiden Bändern
2, 3 eingreifen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Ausnehmungen 11, 12
Löcher, die durch die Bänder hindurchgehen. Es sind jedoch auch Sacklöcher, die z.
B. als Prägungen oder Einkerbungen zustande kommen können, denkbar.
[0033] Auch die Figuren 8, 9 sowie 11, 12 und 13 zeigen eine Gesamtansicht oder Elemente
der Weblitze 1 nach den Figuren 1 und 2. Anhand der Figuren 8 und 9 wird deutlich,
dass die beiden Bänder 2 und 3 durch die beiden Verbindungspunkte 13 und. 14 zusammengehalten
werden. Es ist auch denkbar, die beiden Bänder durch drei, vier, fünf oder mehr Verbindungspunkte
13, 14 zusammenzuhalten, oder den Verbindungspunkten eine größere Ausdehnung in der
Litzenlängsrichtung I zu geben. Im Bereich der Endösen 15 und 16 befinden sich keine
Verbindungspunkte 13, da diese - wie bereits oben erwähnt - vorteilhafterweise in
der Nähe des Fadenauges 8 positioniert sind. Aus Figur 8 gehen auch die in der Beschreibung
genannten Abstände D, A, und B hervor. D reicht hier von der Mitte des Fadenauges
8 bis zum Ende der Innenkante der Endöse in Litzenlängsrichtung I, mit der die Litze
auf der Tragschiene hängt. A reicht von der Mitte des Fadenauges 8 in der Litzenlängsrichtung
I bis zum Beginn des Befestigungspunktes 13 auf der dem Fadenauge 8 zugewandten Seite
des Befestigungspunktes 13. Figur 8 zeigt auch, dass die Weblitze mit J-förmig ausgeprägten
Endösen ausgestattet ist. Es sind in diesem und in allen anderen Ausführungsbeispielen
der Erfindung auch C-förmige Endösen an Stelle der J-förmigen Endösen möglich. Die
Endösen 17 der beiden Bänder 2 und 3 sind gleich geformt und in einem jeden Endösenbereich
15, 16 gleich ausgerichtet. Die Figur 3 zeigt eine Frontalansicht auf den oberen Endösenbereich
15 der in Figur 8 gezeigten Weblitze 1, bei der nur die in der Ansicht vordere Endöse
17 zu sehen ist. Die Figuren 4 und 5 zeigen einen Endösenbereich 15, bei dem die Endösen
17 gleich geformt sind wie in Figur 3. Allerdings ist die Ausrichtung der Endösen
17 der beiden Bänder 2 und 3 unterschiedlich: Die beiden Endösen 17 sind entlang der
Bandlängsachse gegeneinander rotiert.
[0034] Anhand der Figuren 10 bis 12 wird noch einmal die genaue Funktion der Ausnehmungen
11, 12 und der Befestigungselemente 9 und 10 des Ausführungsbeispiels gemäß der Figuren
1 und 2 deutlich. Das in den Figuren 11 und 12 gezeigte Bauelement 7 hat in jeder
seiner Stirnseiten 18 zwei Befestigungselemente 9 und 10, die in die Ausnehmungen
11 und 12 der Bänder 2, 3 hineingreifen. Die Befestigungselemente 9 und 10 sind gegenüber
der Kontaktfläche 19 erhaben. Die Kontaktfläche begrenzt die Bewegung des Bauelements
7 auf das jeweilige Band 2, 3 zu und fungiert damit als Anschlag. Zwischen der Kontaktfläche
19 und der oberen Anstiegsfläche 21 ergibt sich ein rechter Winkel α. Von der unteren
Anstiegsfläche 22 und der Kontaktfläche 19 wird ein (stumpfer) Winkel β aufgespannt,
der vom rechten Winkel abweicht. Zwischen den Anstiegsflächen 21 und 22 sind Freischnitte
20 in das Bauteil 7 eingebracht.
[0035] Die in den vorgenannten drei Figuren gezeigte Gestaltung der Befestigungselemente
ist besonders vorteilhaft. Dabei ist zu beachten, dass die Flächenbereiche der Stirnfläche
nicht parallel zur in Figur 12 dargestellten Mittenlinie 27 des Bauelements 7 sind.
Der Winkel W1, der zwischen der Stirnfläche des Bestigungselements 9 und der Mittenlinie
27aufgespannt wird, weist die kleinste Abweichung von 90° hin zu kleineren Werten
auf. Die Winkel W2 und W3 sind weiter von 90° abweichend, da das Bauelement an die
Biegelinie des Bandes angepasst ist. Hierbei wird der Winkel W3 von der Stirnfläche
des Befestigungselements 10 und der Mittenlinie 27 aufgespannt. Der Winkel W3 verläuft
zwischen der Mittenlinie 27 und der Kontaktfläche 19. In Figur 7 ist der Bereich des
Fadenauges 8 einer anderen erfindungsgemäßen Weblitze 1 gezeigt, der verdeutlicht,
dass die Ausnehmungen 11, 12 und Befestigungselemente 9, 10 auch in anderer Weise
gestaltet sein können. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Befestigungselemente
9, 10 durch einen Steg 23 miteinander verbunden. Dementsprechend sind die Ausnehmungen
11, 12 durch eine Nut verbunden.
[0036] In Figur 13 ist eine Abwandlung des Bauelements 7 gezeigt. Die in der Figur rechte
Kontaktfläche 19 ist hier als im Schnitt (die Zeichnungsebene wird hier von der Litzenlängsrichtung
I und der Raumrichtung c der Breite C des Fadenauges 8 aufgespannt) bogenförmige Fläche
ohne geraden Bereich ausgeführt.
[0037] Figur 14 zeigt einen Schnitt eines Teilbereichs einer weiteren Ausführungsform der
Erfindung, bei der das Befestigungselement 25 Bestandteil des Bandes 3 ist. Das Befestigungslement
greift in eine Ausnehmung 26 des Bauelements 7, das ein Fadenauge 8 begrenzt, ein.
Es ist bei allen Ausführungsformen der Erfindung von Vorteil, wenn es mehrere solcher
Befestigungselemente 25 gibt. Diese können auch von beiden Bändern 2, 3 aus in eines
oder mehrere Bauelemente 6, 7 eingreifen.
Bezugszeichenliste |
1 |
Weblitze |
2 |
Band, links |
3 |
Band, rechts |
4 |
beabstandeter Bereich |
5 |
Prägepunkt |
6 |
Bauelement, das das Fadenauge begrenzt, oben |
7 |
Bauelement, das das Fadenauge begrenzt, unten |
8 |
Fadenauge |
9 |
Befestigungselement, halbkreisförmig |
10 |
Befestigungselement, rechteckig |
11 |
Ausnehmung, halbkreisförmig |
12 |
Ausnehmung, rechteckig |
13 |
Verbindungspunkt, oben |
14 |
Verbindungspunkt, unten |
15 |
Endösenbereich, oben |
16 |
Endösenbereich, unten |
17 |
Endöse, J-förmig |
18 |
Stirnfläche des Bauelements 7 |
19 |
Kontaktfläche |
20 |
Freischnitt |
21 |
Anstiegsfläche, oben |
22 |
Anstiegsfläche, unten |
23 |
Steg |
24 |
Litzenschaft |
25 |
Befestigungselement am Band 3 |
26 |
Ausnehmung im Bauelement 7 |
27 |
Mittenlinie des Bauelements 7 |
α |
rechter Winkel |
β |
stumpfer Winkel |
A |
Abstand Verbindungspunkt 13, 14 - Fadenauge 8 |
B |
Endösenbereich, der frei von Verbindungspunkten ist |
C |
Breite des Fadenauges |
D |
Abstand Fadenauge 8 - Endöse 17 |
W1 |
Winkel zwischen Mittenlinie und Stirnfläche |
W2 |
Winkel zwischen Mittenlinie und Kontaktfläche |
W3 |
Winkel zwischen Mittenlinie und Stirnfläche |
l |
Raumrichtung in Litzenlängsrichtung |
b |
Raumrichtung in Breitenrichtung der Bänder |
c |
Raumrichtung in Richtung der Breite C des Fadenauges 8 |
1. Weblitze (1) vorzugsweise zur Verarbeitung von bandartigem Kettmaterial, welche folgende
Merkmale umfasst:
- zumindest zwei Bänder (2, 3), die den Litzenschaft (24) bilden,
- zumindest ein Bauelement (6, 7), das ein Fadenauge (8) begrenzt
- zumindest zwei Endösen (17)
dadurch gekennzeichnet,
- dass das zumindest eine Bauelement (6, 7) zumindest ein Befestigungselement (9, 10) aufweist,
das (9, 10) in eine Ausnehmung (11, 12) in dem ersten der beiden Bänder eingreift,
- und/oder dass zumindest eines der beiden Bänder (2, 3) zumindest ein Befestigungselement (25)
aufweist, das in zumindest ein Bauelement (6, 7) eingreift,
- dass die beiden Bänder (2,3), die den Litzenschaft (24) bilden, oberhalb und unterhalb
des Fadenauges (8) zumindest abschnittweise an Verbindungspunkten (13, 14) aneinander
anliegen,
- und dass zumindest der erste Verbindungspunkt (13) oberhalb des Fadenauges oder zumindest
der erste Verbindungspunkt (14) unterhalb des Fadenauges (8) einen Abstand (A) von
dem Fadenauge (8) aufweist, der geringer ist als die Hälfte des Abstandes (D) zwischen
dem Fadenauge (8) und der dem Verbindungspunkt (13, 14) jeweils nächstgelegenen Endöse
(17) .
2. Weblitze nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
der Abstand (A), den zumindest der erste Verbindungspunkt (13) oberhalb des Fadenauges
(8) oder zumindest der erste Verbindungspunkt (14) unterhalb des Fadenauges (8) von
dem Fadenauge (8) aufweist, geringer ist als ein Drittel, vorzugsweise jedoch geringer
als ein Sechstel des Abstandes (D) zwischen dem Fadenauge (8) und der dem Verbindungspunkt
(13, 14) jeweils nächstgelegenen Endöse (17).
3. Weblitze nach einem der beiden vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
der Abstand (A), den die beiden ersten Verbindungspunkte (13, 14) zu dem Fadenauge
(8) aufweisen, kleiner ist als die Hälfte, vorzugsweise jedoch kleiner als ein Drittel
des Abstandes (D) zwischen dem Fadenauge (8) und der dem jeweiligen Verbindungspunkt
(13, 14) nächstgelegenen Endöse (17).
4. Weblitze nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Bauelement (6, 7), das das Fadenauge (8) begrenzt, unter anderem
von einer Normalkraft zur Litzenlängsrichtung (L) zwischen den beiden Bändern (2,
3) gehalten ist.
5. Weblitze nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
sich zumindest eines der beiden Bänder (2, 3) in seiner Einbaulage in der Weblitze
(1) in dem Bereich zwischen den beiden ersten Verbindungspunkten (13, 14) in einem
mechanisch angespannten Zustand befindet.
6. Weblitze nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Bauelement (6, 7), welches das Fadenauge (8) begrenzt, mit einem
Befestigungselement (9, 10) in zumindest eines der beiden Bänder (2, 3) eingreift
und darüber hinaus zumindest eine Kontaktfläche (19) zu dem zumindest einen Band aufweist,
die einer Bewegung des zumindest einen Bauelements (6, 7) in Richtung auf das zumindest
eine Band (2,3) in der Einbaulage des zumindest einen Bauelements (6, 7) entgegensteht.
7. Weblitze nach einem der vorstehenden Ansprüche
gekennzeichnet durch
zumindest zwei Bauelemente (6, 7), welche das Fadenauge (8) begrenzen, und welche
jeweils über zumindest ein Befestigungselement (9, 10) verfügen, welches (9, 10) in
zumindest eines der beiden Bänder (2, 3) eingreift.
8. Weblitze nach einem der beiden vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass das zumindest eine Bauelement (6, 7), welches das Fadenauge (8) begrenzt, mit zumindest
zwei Befestigungselementen (9, 10) in zumindest eines der beiden Bänder (2, 3) eingreift
und dass die zumindest eine Kontaktfläche (19) zu dem zumindest einen Band (2, 3), die einer
Bewegung des zumindest einen Bauelements (6, 7) in Richtung auf das zumindest eine
Band (2, 3) in der Einbaulage des zumindest einen Bauelements (6, 7) entgegensteht,
zwischen diesen beiden Befestigungselementen (9, 10) ausgeprägt ist.
9. Weblitze nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet,
dass die zumindest eine Kontaktfläche (19) weitgehend parallel zu der Fläche des einen
Bandes (2, 3), zu dem sie (19) Kontakt hat, verläuft,
dass die beiden Befestigungselemente (9, 10) gegenüber der zumindest einen Kontaktfläche
(19) erhaben sind,
dass zumindest ein Befestigungselement (9, 10) entlang einer Anstiegsfläche gegenüber
der zumindest einen Kontaktfläche (19) ansteigt und dass die Kontaktfläche (19) und die Anstiegsfläche (22) des zumindest einen Befestigungselements
(9, 10) einen Winkel (β) einschließen, der vom rechten Winkel abweicht.
10. Weblitze nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anstiegsfläche (22) des zumindest einen Befestigungselements (10) sich auf der
dem Fadenauge (8) zugewandten Seite des Befestigungselements (10) befindet.
11. Weblitze nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest der Bereich (15, 16) einer Endöse (17) frei von Verbindungspunkten (13,
14) ist.
12. Weblitze nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest der eine Bereich (15, 16) einer Endöse (17), der frei von Verbindungspunkten
(13, 14) ist, eine Länge (B) aufweist, die zumindest einem Viertel des Abstandes zwischen
dem Fadenauge (8) und der jeweiligen Endöse (17) entspricht.
13. Weblitze nach einem der vorstehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest beide Bänder (2, 3) in den Bereich einer Endöse (17) hineinreichen
und dass die beiden Bänder (2, 3) im Bereich der Endöse nicht deckungsgleich - vorzugsweise
spiegelbildlich - ausgerichtet oder gar unterschiedlich ausgeformt sind.
14. Verfahren zur Herstellung einer Weblitze mit zumindest folgenden Verfahrensmerkmalen:
- Zusammenbringen zweier Bänder (2, 3) entlang ihrer Flachseiten unter Bildung von
zumindest zwei Verbindungspunkten (13, 14), die die Bänder (2, 3) zumindest in Abschnitten
ihrer Fläche zusammenfügen,
- Bildung eines Abstandes zwischen den beiden Bändern in dem Teilbereich ihrer Erstreckung
in Litzenlängsrichtung (L), der sich zwischen den zumindest zwei Verbindungspunkten
(13, 14) befindet,
- Einbringen von zumindest einem Bauelement (6, 7), das ein Fadenauge (8) begrenzt,
in den beabstandeten Bereich (4).
15. Verfahren nach dem vorstehenden Anspruch
dadurch gekennzeichnet, dass
dem Verfahrensmerkmal des Zusammenbringens der beiden Bänder (2, 3), das Einbringen
von Einkerbungen, Prägungen (5) und/oder Ausnehmungen (11, 12) vorangeht.