[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verriegeln oder Entriegeln eines Schiebeflügels
eines Fensters oder einer Tür an einem zu dem Schiebeflügel gehörenden Fest- oder
Blendrahmen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In der Regel wird ein verschiebbarer Flügel durch ein am Flügel angeordneten Treibstangenbeschlag
zum Ver- und Entriegeln betätigt, der eine längsbeweglich verschiebbare Treibstange
mit Riegelgliedern aufweist. Bei geschlossenem Flügel ist der Treibstangenbeschlag
über ein Betätigungselement beispielsweise ein Handhebel manuell betätigbar, welches
den Treibstangenbeschlag über ein Treibstangengetriebe antreibt. Zur Übertragung der
Bewegung vom Handhebel zum Treibstangenbeschlag ist an dem Treibstangengetriebe ein
Gehäuse vorgesehen, in dem ein Ritzel mit einer Zahnung des Treibstangenabschnitts
des Treibstangengetriebes kämmt.
[0003] Üblicherweise sind zur Verriegeln am vertikalen Holm des Rahmens auf der Verschlussseite
in bestimmten Abständen entsprechende Riegeleingriffe angeordnet, die in Verschlussstellung
mit den am Treibstangenbeschlag aufweisenden Riegelgliedern in Eingriff sind.
[0004] Ein derartiger Beschlag ist bereits aus der
DE 10150012 A1 bekannt. Hierbei weist der Beschlag eine Verschlussvorrichtung auf, die mit dem schließseitigen
Betätigungsgestänge gekuppelt ist und wahlweise manuell oder motorisch betätigbar
ist.
[0005] Dies gelingt dadurch, dass die Treibstange einen ersten und einen zweiten Treibstangenabschnitt
aufweist, die jeweils getrennten Antrieben, nämlich einem motorischen und einem manuellen
Antrieb zugeordnet sind bzw. über diese antreibbar sind, wobei der über den motorischen
Antrieb angetriebene Treibstangenabschnitt von der Treibstange des Treibstangenbeschlages
an einem Kopplungselement koppelbar bzw. entkoppelbar ist.
[0006] Aus der
EP 2290181 A2 ist eine Vorrichtung zum Verriegeln und/oder Entriegeln eines Schiebeflügels eines
Fensters oder einer Tür an einem zu dem Schiebeflügel gehörigen Fest-oder Blendrahmen
bekannt geworden. Dabei besteht die Vorrichtung aus einem U-förmigen Tragprofil, das
zwei übereinander liegende Führungsnuten aufweist, wobei eine Führungsnut mit einer
elektromotorischen Antriebseinheit dauerhaft gekoppelten ersten Schiene als Treibschiene
und die andere Führungsnut mit einer zweiten Schiene als Betätigungsschiene ausgebildet
ist. Die zweite Schiene weist dazu eine rechteckige Öffnung für einen schwenkbar in
der Vorrichtung gelagerten Riegelhaken auf, wobei die zweite und die erste Schiene
über eine Kupplungsvorrichtung mit einem unter Federspannung stehenden Kupplungselement
zur gemeinsamen Längsverschiebung gekuppelt sind. Dabei ist das Kupplungselement von
zumindest einer der Schienen entkuppelbar, um nach einem Lösen des Kupplungselements
die zweite Schiene zum Verschwenken des Riegelhakens eigenständig zu verschieben,
insbesondere in eine Verriegelungsstellung oder in eine Entriegelungsstellung oder
von einer der Stellungen in die andere der Stellungen.
[0007] Nachteilig bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen ist es dabei, dass
diese entweder einen großen Bauraum im Bereich der motorischen Antriebe benötigen,
da der Antrieb aufwendig konzipiert ist, wie es aus der
EP2290181 A2 hervorgeht oder aber der motorische Antrieb mit einem herkömmlichen Treibstangenbeschlag
nach
DE 10150012 A2 gekuppelt oder kuppelbar ist, was eine Vielzahl von Bauteilen erfordert, sich dadurch
bedingt kostenaufwendig darstellt und einen hohen Montageaufwand benötigt.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, mit möglichst geringem Bauteileaufwand
eine kompakte, kostengünstige und leicht montierbare sowie bedienungsfreundliche Verriegelungsvorrichtung
für Schiebeflügel vorzusehen, die zugleich verdeckt liegend einen erhöhten Einbruchschutz
bietet.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit den Mitteln des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Ver- und/oder Entriegeln eines Schiebeflügels
eines Fensters oder einer Tür mit einer elektromotorischen Antriebseinheit kann in
einfacher Weise an die entsprechend benötigte Position des Fest- oder Blendrahmen
an eine Blendrahmenfalzfläche montiert werden und lässt sich aufgrund des geringen
Bauteileaufwandes kostengünstig und platzsparend völlig verdeckt im Falzraum zwischen
Schiebeflügel und Blendrahmen montieren.
[0011] Dabei bildet die Verriegelungsvorrichtung eine integrale Baueinheit und kann je nach
Bedarfsfall, beispielsweise in Abhängigkeit der Größe des Fensters oder der Tür oder
des Einbruchschutzes einfach oder mehrfach sowohl senkrecht als auch waagerecht am
Fenster oder der Tür montiert werden.
[0012] Dazu ist an der elektromotorischen Antriebsvorrichtung eine Riegeleingriffsvorrichtung
vorgesehen, welche als Verriegelungsring ausgebildet ist und mit einem Ende drehbeweglich
daran gekoppelt ist. Die Drehachse des Verriegelungsrings ist im rechten Winkel zum
Flügel weisend bzw. senkrecht zur Flügelfalzfläche und damit zu dem am Flügel angeordneten
Riegelglied zu dessen Mittelachse gerichtet.
[0013] Das Riegelglied selbst ist vorzugsweise als Pilzkopfzapfen ausgebildet und ist im
Flügel entweder einem bereits montierten Treibstangenbeschlag zugeordnet oder form-
und/oder kraftschlüssig direkt mit dem Schiebeflügel an der Flügelfalzfläche befestigt.
Das Riegelglied kann aber auch als zylindrischer Schließzapfen ausgebildet sein. Um
ein Verschieben des Schiebeflügels zu verhindern, sollte bei dieser Ausgestaltung
vorzugsweise die Riegeleingriffsvorrichtung am waagerechten oberen oder unteren Holm
des Flügels vorgesehen werden.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 10.
[0015] Eine zweckmäßige, weil einfache und kostengünstige Herstellung der Verriegelungsvorrichtung
ist gewährleistet, wenn die elektromotorische Antriebseinheit an einer Platte befestigt
ist, die eine kreisförmige Aufnahme aufweist, in der der Verriegelungsring drehbar
gelagert ist.
[0016] Durch die automatische Bewegungsübertragung der elektromotorischen Antriebseinheit
auf den Verriegelungsring, ist der Verriegelungsring selbst bereits orthogonal lagepositioniert
gehalten. Eine stabile Position während der Bewegung erhält der Verriegelungsring
durch die kreisförmige Aufnahme der Platte, die zugleich eine Führungsfunktion übernimmt.
Die Art und Länge der Führung ist dabei von der Materialstärke der Platte abhängig.
Die Platte kann aber auch bereichsweise in Richtung Flügelfalzfläche abgekröpft sein.
Dadurch bildet sich ein Abstand zwischen der bewegungsübertragenden Kupplung des Verriegelungsrings
mit der elektromotorischen Antriebseinheit zu der Platte. Der Verriegelungsring erhält
einen ausreichenden Halt, der ein Verhaken während der Bewegung von der Öffnungsposition
in Verriegelungsposition ausschließt.
[0017] Um die elektromotorische Antriebseinheit der Verriegelungsvorrichtung möglichst einfach
und auf die herkömmlich bekannte Weise im Fest- oder Blendrahmen an der Blendrahmenfalzfläche
aufliegend oder eingelassen und bündig abschließend zu befestigen, weist die Platte
zumindest ein Aufnahmeloch vorzugsweise zwei Aufnahmelöcher zur Aufnahme von Befestigungsmitteln
auf. Die Platte ist in der Materialdicke so gewählt, dass das Kopfteil beispielweise
der Schraube nicht übersteht.
[0018] Eine zweckmäßige, weil einfache und kostengünstige Herstellung der Platte ist gewährleistet,
wenn die Platte aus einem metallischen Bandmaterial als Stanzbiegeteil gefertigt ist.
Gleichzeitig erhält damit das Bauteil selbst und die Verriegelungsvorrichtung eine
hohe Festigkeit, die bei einem möglichen Einbruchversuch als Wesentlich zu betrachten
ist.
[0019] Die Abmessungen der elektromotorischen Antriebseinheit tragen ebenfalls in vorteilhafter
Weise dazu bei, möglichst viel Raum für den Bewegungsapparat insbesondere für den
Verriegelungsring bereit zu stellen, als auch eine montagefreundliche Verriegelungsvorrichtung
zu erreichen, wenn die kreisförmige Aufnahme in der Platte stufenförmig ausgebildet
ist, wobei ein großer Kreisdurchmesser in der Platte zur Antriebseinheit weisend und
ein kleiner Kreisdurchmesser auf der sichtbaren Seite der Platte zum Riegelglied angeordnet
ist und der Verriegelungsring beweglich den Konturen der kreisförmigen Aufnahme angepasst
ist. Mit diesem Merkmal ist der Verriegelungsring formschlüssig gehalten und gegen
ein Herausfallen gesichert.
[0020] Zur Erreichung eines erhöhten Einbruchschutzes und zur Verbesserung der Herstellung
der Riegeleingriffsvorrichtung, ist eine Öffnung auf der abgewandten Seite der elektromotorischen
Antriebseinheit zur Flügelfalzfläche am freien Ende des Verriegelungsrings am horizontalen
Holm zur Verschieberichtung im Querschnitt gabelförmig ausgebildet. In geöffneter
Stellung des Schiebeflügels, weist der offene Ausschnitt der Gabel in Richtung Öffnungsstellung.
Mit Betätigung der elektromotorischen Antriebseinheit wird der Verriegelungsring um
seine Achse verdreht. Im Eingriff des Verriegelungsrings mit dem Riegelglied umgreift
der offene Ausschnitt der Gabel das Riegelglied. Selbst bei einer leicht verdrehten
Position des Verriegelungsrings, sind das Riegelglied und damit der Schiebeflügel
gegen ein Verschieben gesichert. Ist der offene Ausschnitt der Gabel des Verriegelungsrings
ausgehend von der geöffneten Stellung um 180° verdreht, wird das Riegelglied vollständig
von dem Verriegelungsring hintergriffen und bildet eine Verschlussstellung.
[0021] Eine erhöhter Einbruchschutz und zugleich ein Aushebelschutz wird dadurch erreicht,
dass das Riegelglied mit einem Schaft und einem Kopf als Pilzkopfzapfen ausbildet
ist, wobei der Schaft in der Verschlussstellung oder Verriegelungsstellung an eine
Fläche der Öffnung des Verriegelungsrings angreift und der Kopf in einer hinterschnittenen
Nut der Öffnung geführt und senkrecht zur Drehachse gehalten ist. Durch den Hintergriff
findet der Flügel- oder Blendrahmen Horizontal und Vertikal einen sicheren Halt.
[0022] Dadurch, dass der Verriegelungsring aus einem Strangpressprofil, aus Kunststoff oder
aus einem Gussteil gefertigt ist, ergibt sich eine einfache Herstellung, die sich
ebenfalls in vorteilhafter Weise auf die Kosten auswirkt. Des Weiteren ergeben sich
Vorteile in der Bestimmung einer genauen Maßangabe des Verriegelungsrings. Das Verhalten
des Verriegelungsrings mit dem Riegelglied in Wirkverbindung bewirkt eine Leichtgängigkeit.
Ferner sind die Bauteile verschleißarm, was sich auf eine hohe Lebensdauer auswirkt.
[0023] Eine zweckmäßige, weil einfache und kostengünstige Herstellung der Verriegelungsvorrichtung
ist gewährleistet, wenn die elektromotorische Antriebseinheit an der Platte durch
eine Nietverbindung hergestellt ist, so dass durch die Verbindung ein integrales Bauteil
entsteht und eine hohe Abscherfestigkeit erreicht wird. Mit diesem Merkmal ist ein
sicherer Halt der Verriegelungsvorrichtung selbst gegeben. Mit einem Befestigungsmittel,
beispielweise einer Befestigungsschraube kann die Verriegelungsvorrichtung im Fest-
oder Blendrahmen an der Blendrahmenfalzfläche entsprechend kraftschlüssig gesichert
werden.
[0024] Vorzugsweise ist die elektrische Antriebseinheit verdeckt im Fest- oder Blendrahmen
im Hohlprofil oder in einer Ausfräsung angeordnet und entspricht vornehmlich den Abmessungen
der Beschlagnut. Die Abmessungen der elektromotorischen Antriebseinheit tragen ebenfalls
in vorteilhafter Weise dazu bei, sowohl konstruktiv, d.h. möglichst viel Raum für
den Bewegungsapparat bereit zu stellen, als auch eine montagefreundliche Verriegelungsvorrichtung
zu erreichen. Außerdem bleibt dabei die Optik des Fensters oder der Tür unbeeinträchtigt.
Durch die verdeckt liegende im Falzraum angeordnete Verriegelungsvorrichtung werden
mögliche Angriffspunkte ebenfalls nicht sichtbar, was einen Einbruchs- oder Aushebelversuch
erschwert.
[0025] Je nach Größe des Fensters oder der Tür und/oder nach Art der Sicherheit gegen Einbruch,
findet die Verriegelungsvorrichtung an mehreren Positionen ihren Einsatz.
[0026] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung
und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird
die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und in sinnvollen weiteren
Kombinationen zusammenfassen.
[0027] Es zeigt:
- Fig. 1
- die Verriegelungsvorrichtung mit der elektrischen Antriebseinheit in der Vorderansicht
in einem Längsschnitt parallel beabstandet durch einen Falzraum zu einer Fläche des
Schiebeflügels in geöffneter Stellung des Schiebeflügels mit dem Riegelglied zum Fest-oder
Blendrahmen,
- Fig. 2
- die Verriegelungsvorrichtung mit der elektrischen Antriebseinheit in der Vorderansicht
in einem Längsschnitt parallel beabstandet durch einen Falzraum zu einer Fläche des
Schiebeflügels mit dem Riegelglied in einer in die Riegeleingriffsvorrichtung angreifende
Verschlusslage zum Fest- oder Blendrahmen,
- Fig. 3
- eine entsprechende Darstellung der Fig. 2 mit der elektrischen Antriebseinheit und
dem Riegelglied in einer umgriffenen Verschlussstellung,
- Fig. 4
- eine der Fig. 1 entsprechende Einbausituation der Verriegelungsvorrichtung mit der
elektrischen Antriebseinheit in geöffneter Stellung des Schiebeflügels mit dem Riegelglied
zum Fest- oder Blendrahmen in der Draufsicht,
- Fig. 5
- eine der Fig. 2 entsprechende Einbausituation der Verriegelungsvorrichtung mit der
elektrischen Antriebseinheit und dem Riegelglied in einer in die Riegeleingriffsvorrichtung
angreifende Verschlusslage zum Fest- oder Blendrahmen in der Draufsicht und
- Fig. 6
- eine der Fig. 3 gleichkommende Einbausituation der Verriegelungsvorrichtung mit der
elektrischen Antriebseinheit und dem Riegelglied in einer umgriffenen Verschlussstellung
in der Draufsicht.
[0028] In einem Fest- oder Blendrahmen 3 eines Fensters oder einer Tür, ist durch ein Falzraum
23 getrennt voneinander beabstandet ein Schiebeflügel 2 im Sinne des Pfeils 20 nach
Fig. 1 von der geöffneten Lage in Richtung Verschlusslage verschiebbar angeordnet.
Dazu ist zum Ver- und/oder Entriegeln des Schiebeflügels 2 vom Fest- oder Blendrahmen
3 des Fensters oder einer Tür eine Verriegelungsvorrichtung 1 vorgesehen, mit einer
am Fest- oder Blendrahmen 3 an der Blendrahmenfalzfläche 24 angeordneten elektromotorischen
Antriebseinheit 4 und einer daran betätigbar angeordneten Riegeleingriffsvorrichtung
5 und mit einem am Schiebeflügel 2 zur Flügelfalzfläche 25 angeordneten Riegelglied
6, welches durch Verschieben des Schiebeflügels 2 von der Öffnungsstellung nach Fig.
1 in Richtung Pfeil 20 in eine Verschlusslage nach Fig. 2 überführbar ist und in eine
Öffnung 7 der Riegeleingriffsvorrichtung 5 angreift.
[0029] Die Verriegelungsvorrichtung 1 ist ebenfalls bei einem nicht dargestellten und nicht
weiter beschrieben Hebe-Schiebe-Fenster oder -Tür anwendbar. In dieser Ausführung
ist das Riegelglied 6 senkrecht in Richtung elektromotorischer Antriebseinheit 4 und
in Richtung Blendrahmenfalzfläche 24 beispielweise teleskopisch verlängerbar, um den
Hub zum Anheben und/ oder zum Absenken ausgleichen zu können.
[0030] Die elektromotorische Antriebseinheit 4 kann - zeichnerisch nicht dargestellt - manuell
oder über eine Fernbedienung angesteuert werden. Zum Ver- und Entriegeln ist an der
elektromotorischen Antriebseinheit 4 eine Riegeleingriffsvorrichtung 5 vorgesehen,
welche aus einem Verriegelungsring besteht. Der Verriegelungsring 5 ist senkrecht
zur elektromotorischen Antriebseinheit 4 und im rechten Winkel zu den jeweiligen Holmen
des Schiebeflügels 2 drehbar um eine Drehachse 8 gelagert. Im Eingriff des Verriegelungsrings
5 mit dem Riegelglied 6 befindlichen Verschlusslage nach Fig. 2 oder Fig.5, wird mit
Verdrehen des Verriegelungsrings 5 in Pfeilrichtung 21 das Riegelglied 6 von dem Verriegelungsring
5 umgriffen. Dadurch wird der Schiebeflügel 2 gegen ein Verschieben in die Öffnungsstellung
sichernd in einer Verschlussstellung nach Fig. 3 und Fig. 6 gehalten. In dieser Position
wird das Riegelglied 6 gegen die zu öffnende Schieberichtung nach Pfeilangabe 22 durch
den Verriegelungsring 5 gesichert.
[0031] Die Drehachse 8 des Verriegelungsrings 5 ist senkrecht zur Flügelfalzfläche 25 zum
Flügel 2 weisend und damit zu dem am Flügel 2 angeordneten Riegelglied 6 zur dessen
Mittelachse gerichtet.
[0032] Das Riegelglied 6 ist nach Fig. 1 bis Fig. 3 vorzugsweise als Pilzkopfzapfen ausgebildet.
Befestigt ist das Riegelglied 6 im Flügel 2 entweder an einem bereits montierten -
zeichnerisch nicht dargestellten - Treibstangenbeschlag oder ist direkt form- und/oder
kraftschlüssig dem Flügel 2 zugeordnet. Das Riegelglied 6 kann aber auch als zylindrischer
Schließzapfen ausgebildet sein. Um ein Verschieben des Schiebeflügels 2 zu verhindern,
ist bei dieser Ausgestaltung vorzugsweise die Verriegelungsvorrichtung 1 am waagerechten
oberen oder unteren Holm des Flügels 2 vorgesehen.
[0033] Eine an der elektromotorischen Antriebseinheit 4 kraft- und/ oder formschlüssig verbundene
Platte 9 nach Fig. 1 bis Fig. 3, weist eine kreisförmige Aufnahme 10 auf, in der der
Verriegelungsring 5 drehbar gelagert ist.
[0034] Durch die automatische Bewegungsübertragung der elektromotorischen Antriebseinheit
4 zum Verriegelungsring 5, ist der Verriegelungsring 5 selbst bereits orthogonal durch
die Kupplung mit der elektromotorischen Antriebseinheit 4 Lagepositioniert gehalten.
Eine stabile Position während der Bewegung erhält der Verriegelungsring 5 durch die
kreisförmige Aufnahme 10 der Platte 9, die zugleich eine Führungsfunktion übernimmt.
Die Art und Länge der Führung ist dabei von der Materialstärke der Platte 9 abhängig.
Die Platte 9 kann aber auch bereichsweise zur Flügelfalzfläche 25 abgekröpft sein.
Dadurch bildet sich - nicht gezeigt - ein Abstand zwischen der bewegungsübertragenden
Kupplung des Verriegelungsrings 5 mit der elektromotorischen Antriebseinheit 4 zu
der Platte 9. Der Verriegelungsring 5 erhält einen ausreichenden Halt, der ein Verhaken
während der Bewegung von der Öffnungsposition in Verriegelungsposition ausschließt.
[0035] Zur Befestigung der elektromotorischen Antriebseinheit 4 in den Fest- oder Blendrahmen
3 an der Blendrahmenfalzfläche 24, weist die Platte 9 andeutungsweise in Fig. 1 bis
Fig. 3 eingezeichnete Mittelachsen für zwei Aufnahmelöcher 11 zur Aufnahme von Befestigungsmitteln
auf. Die Platte 9 ist in der Materialdicke so gewählt, dass der Kopfteil beispielweise
der Befestigungsschraube nicht übersteht.
[0036] Vorzugsweise ist die Platte 9 aus einem metallischen Bandmaterial als Stanzbiegeteil
gefertigt. Gleichzeitig erhält damit das Bauteil selbst und die Verriegelungsvorrichtung
1 eine hohe Festigkeit, die bei einem möglichen Einbruchversuch als Wesentlich zu
betrachten ist.
[0037] Die geringen Abmessungen der elektromotorischen Antriebseinheit 4 tragen dazu bei,
möglichst viel Raum für den Bewegungsapparat insbesondere für den Verriegelungsring
5 bereit zu stellen. Des Weiteren wird eine montagefreundliche Verriegelungsvorrichtung
1 erreicht, da die kreisförmige Aufnahme 10 in der Platte 9 nach Fig. 1 bis Fig. 3
stufenförmig ausgebildet ist, wobei ein großer Kreisdurchmesser 12 in der Platte 9
zur Antriebseinheit 4 weisend und ein kleiner Kreisdurchmesser 13 auf der sichtbaren
Seite der Platte 9 zum Riegelglied 6 angeordnet ist. Der Verriegelungsring 5 ist dazu
beweglich den Konturen der kreisförmigen Aufnahme 10 angepasst. Mit diesem Merkmal
ist der Verriegelungsring 5 formschlüssig gehalten und gegen ein Herausfallen gesichert.
[0038] Eine Öffnung 7 ist auf der abgewandten Seite der elektromotorischen Antriebseinheit
4 zur Flügelfalzfläche 25 am freien Ende des Verriegelungsrings 5 am horizontalen
Holm zur Verschieberichtung im Querschnitt gabelförmig ausgebildet. In geöffneter
Stellung des Schiebeflügels 2 nach Fig. 4, weist der offene Ausschnitt 15 der Gabel
in Richtung Öffnungsstellung. Mit Betätigung der elektromotorischen Antriebseinheit
4 wird der Verriegelungsring 5 um seine Achse 8 verdreht. Im Eingriff des Verriegelungsrings
5 mit dem Riegelglied 6 umgreift der offene Ausschnitt 15 der Gabel das Riegelglied
6. Selbst bei einer leicht verdrehten Position des Verriegelungsrings 5, sind das
Riegelglied 6 und damit der Schiebeflügel 2 gegen ein Verschieben gesichert. Ist der
offene Ausschnitt 15 der Gabel des Verriegelungsrings 5 ausgehend von der geöffneten
Stellung um 180° verdreht, wird das Riegelglied 6 vollständig von dem Verriegelungsring
5 hintergriffen und bildet eine Verschlussstellung nach Fig. 3 und Fig. 6.
[0039] Eine erhöhter Einbruchschutz und zugleich ein Aushebelschutz wird damit erreicht,
dass das Riegelglied 6 mit einem Schaft 16 und einem Kopf 17 als Pilzkopfzapfen ausbildet
ist, wobei der Schaft 16 in der Verschlusslage oder Verriegelungsstellung an eine
Fläche 18 der Öffnung des Verriegelungsrings 5 angreift und der Kopf 17 in einer hinterschnittenen
Nut 19 der Öffnung 7 geführt und senkrecht zur Drehachse 8 gehalten ist.
[0040] In Wirkverbindung des Verriegelungsrings 5 mit dem Riegelglied 6 werden die Bauteile
nach Anzahl der Schaltvorgänge beansprucht. Zur Erhöhung der Laufzeit und Verringerung
der Beanspruchung durch einen reibungslosen Einlauf, sind an den Bauteilen - zeichnerisch
nicht dargestellte - Einlaufschrägen oder Radien angebracht.
[0041] Die elektromotorische Antriebseinheit 4 und die Platte 9 bilden durch eine Nietverbindung
eine integrale Baueinheit. Das einteilige Bauteil lässt sich montagefreundlich in
den Fest- oder Blendrahmen 3 an der Blendrahmenfalzfläche 24 einbauen. Des Weiteren
wird eine hohe Abscherfestigkeit erreicht.
[0042] Aufgrund der kompakten Konzeption der Verriegelungsvorrichtung 1, wonach nahezu sämtliche
Bauteile von der elektromotorischen Antriebseinheit 4 aufgenommen sind, ist die gesamte
Verriegelungsvorrichtung 1 völlig verdeckt innerhalb des Fensters oder der Tür montierbar.
Insbesondere die Länge, Höhe und Breite der elektrischen Antriebseinheit 4, was einem
Rechteck gleich kommt , bilden den Maßstab für die kleine Bauweise, wodurch die Montage
verdeckt im Fest- oder Blendrahmen 3 beispielsweise im Hohlprofil oder einer Ausfräsung
möglich ist. Die beschriebene Formgebung der elektromotorischen Antriebseinheit 4
ist demnach quer zur Fest- oder Blendrahmen 3 gegen Verdrehen gehalten.
[0043] Die Abmessungen der elektromotorischen Antriebseinheit 4 tragen ebenfalls in vorteilhafter
Weise dazu bei, dass viel Raum für den Bewegungsapparat der Verriegelungsvorrichtung
1 bereitgestellt wird und den Einbau bei schmalen und leichten Flügeln 2 erleichtert.
[0044] Außerdem wird dabei die Optik des Fensters oder der Tür nicht beeinträchtigt. Durch
die verdeckt liegende Verriegelungsvorrichtung 1 werden mögliche Angriffspunkte ebenfalls
nicht sichtbar, was einen Einbruchs- oder Aushebelversuch erschwert.
[0045] Je nach Größe des Fensters oder der Tür und/oder nach Art der Sicherheit gegen Einbruch,
findet die Verriegelungsvorrichtung 1 an mehreren Positionen des Fensters oder der
Tür ihren Einsatz.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Schiebeflügel
- 3
- Blendrahmen
- 4
- Antriebseinheit
- 5
- Riegeleingriffsvorrichtung / Verriegelungsring
- 6
- Riegelglied
- 7
- Öffnung
- 8
- Drehachse
- 9
- Platte
- 10
- Aufnahme
- 11
- Aufnahmeloch
- 12
- Kreisdurchmesser
- 13
- Kreisdurchmesser
- 14
- Seite
- 15
- Ausschnitt
- 16
- Schaft
- 17
- Kopf
- 18
- Fläche
- 19
- Nut
- 20
- Pfeilrichtung
- 21
- Pfeilrichtung
- 22
- Pfeilrichtung
- 23
- Falzraum
- 24
- Blendrahmenfalzfläche
- 25
- Flügelfalzfläche
1. Vorrichtung (1) zum Ver- und/oder Entriegeln eines Schiebeflügels (2) eines Fensters
oder einer Tür mit einem zu dem Schiebeflügel (2) durch einen Falzraum (23) beabstandeten
Fest- oder Blendrahmen (3),
mit einer an einer Blendrahmenfalzfläche (24) des Fest- oder Blendrahmens (3) angeordneten
elektromotorischen Antriebseinheit (4) und einer daran betätigbar angeordneten Riegeleingriffsvorrichtung
(5), mit einem an einer Flügelfalzfläche (25) des Schiebeflügels (2) angeordneten
Riegelglied (6), welches durch Verschieben des Schiebeflügels (2) von einer Öffnungsstellung
in Richtung einer Verschlusslage in eine Öffnung (7) der Riegeleingriffsvorrichtung
(5) angreift,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Riegeleingriffsvorrichtung (5) ein Verriegelungsring ist, der senkrecht zur Flügelfalzfläche
(25) des Schiebeflügels (2) drehbar um eine Drehachse (8) gelagert ist, wobei das
Riegelglied (6) von der Verschlusslage mit Verdrehen des Verriegelungsrings (5) gegen
ein Verschieben in die Öffnungsstellung sichernd in einer Verschlussstellung von dem
Verriegelungsring (5) umgriffen ist.
2. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die elektromotorische Antriebseinheit (4) an einer Platte (9) befestigt ist, die
eine kreisförmige Aufnahme (10) aufweist, in der der Verriegelungsring (5) drehbar
gelagert ist.
3. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte (9) zwei Aufnahmelöcher (11) zur Aufnahme von Befestigungsmitteln aufweist,
die die elektrische Antriebseinheit (4) mit dem Fest-oder Blendrahmen (3) an der Blendrahmenfalzfläche
(24) kraft- und/ oder formschlüssig einander verbindet.
4. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Platte (9) vorzugsweise aus einem metallischen Bandmaterial gefertigt ist.
5. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die kreisförmige Aufnahme (10) stufenförmig ausgebildet ist, wobei der große Kreisdurchmesser
(12) in der Platte (9) zur Antriebseinheit (4) weisend und der kleine Kreisdurchmesser
(13) auf der sichtbaren Seite (14) der Platte (9) zum Riegelglied (6) angeordnet ist,
und der Verriegelungsring (5) beweglich den Konturen der kreisförmigen Aufnahme (10)
angepasst ist.
6. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dass der Verriegelungsring (5) senkrecht zur Blendrahmenfalzfläche (24) im Querschnitt
gabelförmig ausgebildet ist, wobei der offene Ausschnitt (15) der Gabel in Öffnungsstellung
weisend das Öffnen des Schiebeflügels (2) erlaubt und in abgewinkelter oder um 180°
gedrehter entgegengesetzt der Verschieberichtung weisender Position eine Verschlussstellung
bildet.
7. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dass das Riegelglied (6) mit einem Schaft (16) und einem Kopf (17) als Pilzkopfzapfen
ausbildet ist, wobei der Schaft (16) in der Verschlusslage oder Verriegelungsstellung
an eine Fläche (18) der Öffnung (7) des Verriegelungsrings (5) angreift und der Kopf
(17) in einer hinterschnittenen Nut (19) der Öffnung (7) geführt und senkrecht zur
Drehachse (8) gehalten ist.
8. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dass der Verriegelungsring (5) aus einem Strangpressprofil, aus Kunststoff oder aus
einem Gussteil gefertigt ist.
9. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dass die elektromotorische Antriebseinheit (4) an der Platte (9) beispielsweise durch
eine Nietverbindung hergestellt ist.
10. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dass die elektromotorische Antriebseinheit (4) verdeckt im Fest- oder Blendrahmen
(3) im Hohlprofil oder in einer Ausfräsung angeordnet ist und im Querschnitt vorzugsweise
den Abmessungen der Beschlagnut entspricht, wobei der Verriegelungsring (5) und das
Riegelglied (6) im Falzraum (23) angeordnet sind.