(19)
(11) EP 2 403 371 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
14.01.2015  Patentblatt  2015/03

(21) Anmeldenummer: 10787435.6

(22) Anmeldetag:  03.12.2010
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A43C 1/04(2006.01)
A43C 1/00(2006.01)
A43C 7/08(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2010/068868
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2011/067388 (09.06.2011 Gazette  2011/23)

(54)

SCHUH MIT SCHNÜRSENKEL-KLEMMUNG

SHOE WITH LACE CLAMPING

CHAUSSURE AVEC BLOCAGE DE LACET


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 04.12.2009 DE 102009047507

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
11.01.2012  Patentblatt  2012/02

(73) Patentinhaber: Lowa Sportschuhe GmbH
85305 Jetzendorf (DE)

(72) Erfinder:
  • SETTELE, Andreas
    80637 München (DE)

(74) Vertreter: Herzog, Markus 
Weickmann & Weickmann Patentanwälte Postfach 86 08 20
81635 München
81635 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A2- 1 050 224
CH-A5- 674 445
DE-U1- 29 708 834
EP-B1- 0 808 113
DE-U1- 8 916 201
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen mittels eines Schnürsenkels schnürbaren Schuh mit einem Unterschenkelbereich und einem Vorderfußbereich, von denen jeder eine Mehrzahl von Schnürsenkel-Umlenkelementen aufweist und wenigstens zwei Trenneinheiten zur Unterteilung des Schnürsenkels in einen im Vorderfußbereich verlaufenden Schnürsenkelabschnitt und einen im Unterschenkelbereich verlaufenden Schnürsenkelabschnitt, vorzugsweise zur zugspannungsmäßigen Trennung dieser Schnürsenkelabschnitte, wobei die Trenneinheiten jeweils ein auf dem Schuh befestigtes Basiselement und ein Ösenelement umfassen, welches an dem Basiselement um eine Schwenkachse schwenkbar angebracht ist, die zu einem das Basiselement tragenden Oberflächenabschnitt des Schuhs im Wesentlichen parallel verläuft, wobei der Schnürsenkel zwischen dem Ösenelement und dem Basiselement einklemmbar ist, und wobei das Ösenelement einen im Wesentlichen bogenförmig ausgebildeten Bügelabschnitt mit einem Mittelteil und zwei beidseits des Mittelteils an dieses anschließenden Bügelschenkeln umfasst, wobei die Schwenkachse durch die freien Enden der Bügelschenkel verläuft.

    [0002] Als derartige Schuhe sind beispielsweise Wanderschuhe bekannt, bei denen der Schnürsenkel in einem Vorderfußbereich des Schuhschafts durch Ösenelemente geführt und umgelenkt ist, während er in einem Unterschenkelbereich des Schuhschafts durch Hakenelemente geführt und umgelenkt ist, welche in einfacher Weise außer Eingriff mit dem Schnürsenkel gebracht werden können, um den Wanderer ein bequemes An- und Ausziehen des Schuhs zu ermöglichen. Zwischen den Bereichen der Ösenelemente und der Hakenelemente ist dabei üblicherweise beidseits eines von der Schuhzunge überdeckten Schlitzes des Schuhschafts, d.h. sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite des Schuhs, eine Trenneinheit vorgesehen, deren Aufgabe es ist, den Vorderfußbereich und den Unterschenkelbereich voneinander zu trennen, beispielsweise hinsichtlich der jeweils auf den Schnürsenkel ausgeübten Zugspannung. In dem genannten Beispielsfall ist es hierdurch möglich, einerseits den Vorderfuß des Wanderers durch entsprechendes Anziehen des Schnürsenkels im Bereich der Ösenelemente im Vorderfußbereich des Schuhschafts sicher zu halten, während andererseits die Zugspannung im Unterschenkelbereich des Schuhschafts je nach den Anforderungen des Geländes gewählt werden kann. So kann der Schnürsenkel beim Wandern auf gerölligem Untergrund beispielsweise sowohl im Vorderfußbereich als auch im Unterschenkelbereich fest angezogen werden, um dem Wanderer sicheren Halt zu verleihen, wohingegen beim Bergabgehen oder im flachen und einfachen Gelände nur der Vorderfußbereich fest geschnürt wird, während der Unterschenkelbereich lockerer geschnürt sein kann, um dem Knöchelgelenk eine größere Bewegungsfreiheit zu gewähren und damit den Gehkomfort zu erhöhen. Bei den herkömmlichen Schuhen beruht die Trennwirkung üblicherweise auf einem "Einkeilen" des Schnürsenkels zwischen zwei aufeinander zu verlaufenden Schenkeln der Trenneinheit, welche zwischen sich einen sich verjüngenden Spalt bilden.

    [0003] Aus der gattungsbildenden DE-U-297 08 834 ist bereits eine Trenneinheit bekannt, die ein Basiselement und ein an dem Basiselement schwenkbar angebrachtes Ösenelement aufweist. Bei dieser Trenneinheit wird der Schnürsenkel zwischen dem Basiselement und dem Ösenelement festgeklemmt. Das Ösenelement kann hierzu relativ zum Basiselement zwischen einer Klemmstellung, in der es den im Vorderfußbereich verlaufenden Schnürsenkelabschnitt und den im Unterschenkelbereich verlaufenden Schnürsenkelabschnitt, beispielsweise zugspannungsmäßig, voneinander trennt, und einer Lösestellung, in der es diese Trennfunktion nicht ausübt, verschwenkt werden. Um die Ösenelemente der Trenneinheiten in die Klemmstellung überführen zu können, muss beim Schnüren des Schuhs wie folgt vorgegangen werden: Zunächst wird der Schnürsenkel angezogen, bis er die für seinen im Vorderfußbereich verlaufenden Abschnitt gewünschte Spannung aufweist. Danach müssen die beiden jeweils ein Trumm des Schnürsenkels haltenden Hände unter Aufrechterhaltung dieser Spannung überkreuzt werden, um die Ösenelemente der Trenneinheiten derart zu verschwenken, dass der Schnürsenkel zwischen den Basiselementen und dem jeweils zugehörigen Ösenelement eingeklemmt wird. Anschließend kann der Unterschenkelbereich mit der für diesen gewünschten Spannung geschnürt werden.

    [0004] Insbesondere das Überkreuzen der freien Enden des Schnürsenkels, insbesondere unter Aufrechterhaltung der Spannung, wird vom Verbraucher als überaus mühsam empfunden.

    [0005] Zum weiteren Stand der Technik sei auf die EP-B-0808113, die CH-A-674 445, die DE-U-89 16 201 und die EP-A-1 050 224 hingewiesen.

    [0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schuh der eingangs genannten Art bereitzustellen, welcher die Unterteilung des Schnürsenkels in den im Vorderfußbereich verlaufenden Schnürsenkelabschnitt und den im Unterschenkelbereich verlaufenden Schnürsenkelabschnitt, und vorzugsweise auch die Bereitstellung und Aufrechterhaltung unterschiedlicher Zugspannungen im Vorderfußbereich und Unterschenkelbereich, erleichtert.

    [0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Schuh der eingangs genannten Art gelöst, bei welchem die beiden Bügelschenkel jeweils eine Durchbrechung aufweisen, wobei der Schnürsenkel durch die eine Durchbrechung in das Innere der Bogenform einführbar, unter dem Mittelteil hindurchführbar und durch die andere Durchbrechung wieder aus der Bogenform herausführbar ist. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Ösenelements verläuft der Schnürsenkel im Bereich der Trenneinheit nicht orthogonal zu der vom Ösenelement aufgespannten Ebene, wie dies bei der DE 297 08 834 U1 der Fall ist, sondern im Wesentlichen in dieser Ebene. Dies ermöglicht es, dass das Ösenelement durch einfaches Anziehen des Schnürsenkels, d.h. ohne Überkreuzen der Hände, in seine Klemmstellung übergeführt werden kann, um den Schnürsenkel sicher zwischen Basiselement und Ösenelement einzuklemmen.

    [0008] An dieser Stelle sei angemerkt, dass der im Vorderfußbereich verlaufende Schnürsenkelabschnitt üblicherweise ein zusammenhängendes Trumm des Schnürsenkels umfasst, während der im Unterschenkelbereich verlaufende Schnürsenkelabschnitt von zwei voneinander unabhängigen und üblicherweise nur über den im Vorderfußbereich verlaufenden Schnürsenkelabschnitt zusammenhängenden Trummen gebildet ist.

    [0009] An dieser Stelle sei ferner angemerkt, dass die Bogenform des Ösenelements nicht notwendigerweise eine "umgekehrtes U"-Form zu sein braucht. Vielmehr kann auch eine "umgekehrtes V"-Form oder eine andere geeignete Form verwendet werden, die zwischen den freien Enden der Bügelschenkel offen ist. In diesem Fall wird der Mittelteil lediglich von der Verbindung der beiden Schenkel der "umgekehrtes V"-Form gebildet. Es können aber auch Formen eingesetzt werden, bei denen die freien Enden der Bügelschenkel durch einen weiteren Schenkel miteinander verbunden sind, der die Schwenkachse bildet, beispielsweise eine "seitlich liegendes D"-Form. Aber da die Schwenkachse aus fertigungstechnischen Gründen vorzugsweise von einem gesonderten Stift gebildet ist, der durch Öffnungen in den freien Enden des Bügelabschnitts hindurchführbar ist, kann die Unterscheidung zwischen offenen und geschlossenen Bügelformen ohnehin nicht eindeutig getroffen werden.

    [0010] Zur Verstärkung des Klemmeingriffs zwischen der Trenneinheit und dem Schnürsenkel kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass das Ösenelement auf der Innenseite des Mittelteils einen Vorsprung aufweist. Dieser Vorsprung hat auf den Schnürsenkel eine Kerbwirkung, die den Klemmeingriff verstärkt. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass das Basiselement eine dem Vorsprung entsprechende Vertiefung aufweist. Durch das Zusammenwirken von Vorsprung und Vertiefung wird dem Schnürsenkel ein mäanderförmiger Verlauf aufgezwungen, der die Klemmwirkung durch Erhöhung des Reibeingriffs zwischen Trenneinheit und Schnürsenkel verstärkt.

    [0011] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Bügelabschnitt auf seiner Außenseite wenigstens eine Greifstruktur aufweist. Eine derartige Greifstruktur kann das Lösen des Klemmeingriffs zwischen Trenneinheit und Schnürsenkel erleichtern, d.h. das Überführen des Ösenelements aus seiner Klemmstellung in die Lösestellung.

    [0012] An dieser Stelle sei betont, dass das Ösenelement auch ohne das Vorsehen einer derartigen Greifstruktur wieder aus seiner Klemmstellung gelöst werden kann. Da der Schnürsenkel im Wesentlichen in der vom Ösenelement aufgespannten Ebene durch das Ösenelement verläuft, braucht er lediglich derart gehalten zu werden, dass er nach dem Wiederaustritt aus dem Ösenelement zu der vom Ösenelement aufgespannten Ebene schräg verläuft. Zieht man nun an dem Schnürsenkel an, so wird hierdurch auf das Ösenelement eine Kraft ausgeübt, welche das Ösenelement aus seiner Klemmstellung heraus in Richtung seiner Lösestellung schwenkt.

    [0013] Die Greifstruktur kann grundsätzlich durch das Vorsehen einer reibungserhöhenden Beschichtung auf dem Ösenelement bereitgestellt werden. Bevorzugt ist es jedoch, die Greifstruktur als Rillenstruktur auszubilden, wobei die Rillen der Rillenstruktur vorzugsweise zu einer durch die Bogenform des Bügelabschnitts aufgespannten Ebene im Wesentlichen parallel verlaufen. Diese rein mechanische Lösung hat im Unterschied zu der Beschichtungsvariante den Vorteil, dass sie für Witterungseinflüsse, beispielsweise Feuchtigkeit und Temperatur, weniger anfällig ist.

    [0014] Zusätzlich oder alternativ kann die Greifstruktur einen Ansatz aufweisen, der vorzugsweise auf einer von der Oberfläche des Schuhs abgewandten Seite des Ösenelements angeordnet ist. Insbesondere soll der Ansatz auf derjenigen Seite des Ösenelements angebracht sein, die dann, wenn sich das Ösenelement in der Klemmstellung befindet, von der Oberfläche des Schuhs abgewandt ist. Durch einen solchen Ansatz wird das Ergreifen der Greifstruktur, insbesondere auch mit Handschuhen, erleichtert.

    [0015] Um den Eingriff mit der Greifstruktur, insbesondere auch mit Handschuhen, besonders ergonomisch gestalten zu können, wird zusätzlich oder alternativ vorgeschlagen, dass die Greifstruktur an dem Mittelteil des Bügelabschnitts vorgesehen ist.

    [0016] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, das Basiselement oder/und das Ösenelement als Gussteil zu fertigen. Dabei kann grundsätzlich daran gedacht werden, das Basiselement oder/und das Ösenelement aus Kunststoff zu fertigen, beispielsweise als Spritzgussteil. Zur Erhöhung der Festigkeit und Belastbarkeit der Trenneinheit ist es jedoch vorteilhaft, das Basiselement oder/und das Ösenelement aus Metall zu fertigen.

    [0017] Zur Vereinfachung der Fertigung kann das Basiselement der Trenneinheit ein Befestigungsteil und ein Klemmteil umfassen. Vorzugsweise dient das Befestigungsteil dazu, die Trenneinheit am Schaft des Schuhs zu befestigen, während das Klemmteil im Zusammenwirken mit dem Ösenelement für die Bereitstellung des Klemmeingriffs zwischen Trenneinheit und Schnürsenkel sorgt. Zur Erhöhung der Festigkeit und Belastbarkeit können das Befestigungsteil und das Klemmteil miteinander einstückig ausgebildet sein.

    [0018] Um verhindern zu können, dass sich die Trenneinheit unter dem Einfluss der vom Schnürsenkel auf sie ausgeübten Kräfte relativ zum Schaft des Schuhs verdreht, kann das Basiselement, vorzugsweise dessen Befestigungsteil, mittels wenigstens zwei Befestigungsmitteln, beispielsweise Nieten, am Schaft des Schuhs befestigt sein.

    [0019] Schließlich kann der Schuh wenigstens zwei Fersenelemente umfassen, welche den von den Trenneinheiten kommenden Schnürsenkel zu den Umlenkelementen des Unterschenkelbereichs weiterleiten. Das Vorsehen der Fersenelemente verhindert Druckstellen an der Beugestelle zwischen Unterschenkelbereich und Vorderfußbereich. Beispielsweise kann das Fersenelement als Schlaufe ausgebildet sein, durch die der Schnürsenkel hindurchführbar ist. Dabei kann die Schlaufe vorzugsweise aus Textilmaterial gefertigt sein, um die Bildung von Druckstellen am Fuß des Trägers verhindern zu können.

    [0020] Die Erfindung wird im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es stellt dar:
    Figur 1
    eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schuhs;
    Figur 2
    eine Draufsicht auf die Vorderseite einer erfindungsgemäßen Trenneinheit, wie sie bei dem Schuh gemäß Figur 1 zum Einsatz kommt;
    Figur 3
    eine Druntersicht der Trenneinheit gemäß Figur 2;
    Figur 4
    eine in Richtung des Pfeils IV in Figur 2 gesehene Seitenansicht der Trenneinheit aus Figur 2 in Klemmstellung; und
    Figur 5
    eine Seitenansicht der Trenneinheit aus Figur 2 in Lösestellung.


    [0021] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßer Schuh ganz allgemein mit 10 bezeichnet. Der Schuh 10 weist im Vorderfußbereich 16 des Schuhschafts 10a Ösen 19 und im Unterschenkelbereich 14 des Schuhschafts 10a Haken 18 auf. Ferner sind zwei Trenneinheiten 20 vorgesehen, deren Aufbau und Funktion nachstehend noch näher erläutert werden wird. Die Umlenkelemente 18, 19 und die Trenneinheiten 20 sind beidseits eines von der Zunge 10b überdeckten Schlitzes 10c des Schuhschafts 10a auf dem Schuhschaft 10a befestigt. Die Ösen 19, die Trenneinheiten 20 und die Haken 18 dienen als Umlenkelemente für einen Schnürsenkel 12, der den Schlitz 10c in einer Überkreuzschnürung oder Parallelschnürung mehrfach überspannt, um dem Fuß des Trägers des Schuhs 10 festen Halt in dem Schuh 10 zu geben.

    [0022] Mit 60 sind zwei Fersenelemente bezeichnet (in Figur 1 nur eines sichtbar), welche den von den Trenneinheiten 20 kommenden Schnürsenkel 12 zu den Haken 18 des Unterschenkelbereichs 14 weiterleiten. Bei der in Figur 1 dargestellten Ausführungsform sind die Fernsenelemente als Schlaufe ausgebildet. Die Fersenelemente 60 dienen der Vermeidung von Druckstellen an der Beugestelle zwischen Unterschenkelbereich und Vorderfußbereich.

    [0023] Die vorliegende Erfindung befasst sich hauptsächlich mit der Ausgestaltung der Trenneinheiten 20, deren Aufbau insbesondere in den Figuren 2 bis 5 dargestellt ist.

    [0024] Die Trenneinheiten 20 haben die Aufgabe, den dem Unterschenkelbereich 14 zugeordneten Abschnitt 12b des Schnürsenkels 12 und den dem Vorderfußbereich 16 zugeordneten Abschnitt 12a des Schnürsenkels 12 hinsichtlich der Zugspannung, mit der der Schnürsenkel 12 in dem jeweiligen Abschnitt 12a, 12b geschnürt ist, voneinander zu entkoppeln. Hierdurch kann der Fuß des Trägers des Schuhs 10 beispielsweise im Vorderfußbereich 16 mit einer gewünschten Zugspannung sicher gehalten werden, und zwar unabhängig davon, welchen Wert die Zugspannung im Unterschenkelbereich 14 aufweist. Folglich kann der Träger des Schuhs 10 gewünschtenfalls zur Erhöhung der Bewegungsfreiheit seines Knöchelgelenks und damit zur Erhöhung seiner Bequemlichkeit die Schnürung des Schnürsenkels 12 im Unterschenkelbereich 14 lockern, ohne dass dadurch der sichere Halt des Fußes im Vorderfußbereich 16 verloren geht.

    [0025] Gemäß der in Figur 2 dargestellten Draufsicht sowie der in Figur 3 dargestellten Druntersicht umfasst die Trenneinheit 20 ein auf dem Schuh 10 befestigbares Basiselement 22 und ein Ösenelement 24, welches an dem Basiselement 22 um eine Schwenkachse 26 schwenkbar angebracht ist. Dabei verläuft die Schwenkachse 26 zu einem das Basiselement 22 tragenden Oberflächenabschnitt des Schuhs im Wesentlichen parallel. Das Ösenelement 24 umfasst einen im Wesentlichen U-förmig ausgebildeten Bügelabschnitt 40 mit einem Mittelteil 42 und zwei beidseits des Mittelteils 42 an dieses anschließenden Bügelschenkeln 44. Ferner kann das Ösenelement 24 einen einstückig angeformten Schwenkachsenabschnitt umfassen. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Schwenkachse 26 hingegen als gesonderter Stift 28 ausgebildet, der durch die freien Enden 52 der Bügelschenkel 44 verläuft. Dies ist fertigungstechnisch einfacher zu realisieren, als z.B. ein geschlossener Bügelabschnitt in Form eines seitlich liegenden "D".

    [0026] Die beiden Bügelschenkel 44 des Ösenelements 24 weisen jeweils eine Durchbrechung 50 auf, durch welche der Schnürsenkel 12 hindurchgeführt werden kann. Ferner ist auf der Innenseite des Mittelteils 42 ein Vorsprung 48 vorgesehen, und das Basiselement 22 umfasst eine entsprechende Vertiefung 30. Der durch die Durchbrechungen 50 durchgeführte Schnürsenkel 12 kann zwischen dem Vorsprung 48 und der Vertiefung 30 eingeklemmt werden, wobei er in der von dem Ösenelement 24 aufgespannten Ebene E verläuft.

    [0027] Das Basiselement 22 der Trenneinheit 20 umfasst ein Befestigungsteil 34, das mit zwei Befestigungselementen 36 (siehe Figuren 4 und 5), beispielsweise Nieten, am Schaft 10a des Schuhs 10 befestigt werden kann, sowie ein Klemmteil 32, welches in dieser Ausführungsform mit dem Befestigungsteil 34 einstückig ausgebildet ist. Die Vertiefung 30 ist an dem Klemmteil 32 ausgebildet.

    [0028] In der Seitenansicht der Trenneinheit 20 gemäß Figur 4 ist ferner eine Greifstruktur 46 des Ösenelements 24 sichtbar. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Greifstruktur 46 als Rillenstruktur ausgebildet, und zwar an dem Mittelteil 42 des Bügelabschnitts 40. Die Rillen 54 der Greifstruktur 46 verlaufen vorzugsweise zur Ebene E im Wesentlichen parallel. Auf der von der Oberfläche des Schuhs 10 abgewandten Seite des Ösenelements 24 ist die Rillenstruktur von einem besonders weit vorstehenden Ansatz 56 begrenzt. Die Greifstruktur 46 und insbesondere der Ansatz 56 erleichtert das Lösen des Klemmeingriffs zwischen Trenneinheit 20 und Schnürsenkel 12.

    [0029] Nachstehend soll noch die Funktion der Trenneinheit 20 erläutert werden: Zieht man den Schnürsenkel 12 im Wesentlichen längs des Unterschenkels, d.h. in Figur 1 in Richtung des Pfeiles A, so schwenken die Ösenelemente 24 aus der Lösestellung (siehe Figur 5) in Richtung der Klemmstellung (siehe Figur 4). Dadurch nähern sich die jeweiligen Mittelteile 42 der Ösenelemente 24 den zugeordneten Klemmteilen 32 der Basiselemente 22 an. Der Abstand zwischen dem Vorsprung 48 der Ösenelemente 24 und der sich über den im Wesentlichen gesamten Rücken 32a des Klemmteils 32 erstreckenden Vertiefung 30 der Basiselemente 22 verkleinert sich, wodurch der Schnürsenkel 12 mit Fortschreiten der Schwenkbewegung zunehmend zwischen Ösenelement 24 und Klemmteil 32 eingeklemmt wird. Diese Klemmwirkung wird bei anschließendem Schnüren des Schnürsenkels 12 im Unterschenkelbereich 14 durch die Trenneinheiten 20 gehalten. Ein Überkreuzen der Hände ist zur Erzielung der Klemmwirkung nicht erforderlich.

    [0030] Zum Lösen des Klemmeingriffs braucht man lediglich an dem Schnürsenkel 12 in einer Richtung zu ziehen, die zu der Ebene E schräg verläuft, die das Ösenelement 24 dann aufspannt, wenn es sich in seiner Klemmstellung befindet, beispielsweise der in Figur 1 durch den Pfeil B angedeuteten Richtung. Dadurch wird auf das Ösenelement 24 eine Kraft ausgeübt, welche es aus seiner Klemmstellung heraus in Richtung seiner Lösestellung zu schwenken sucht.

    [0031] Das Ösenelement 24 kann aber auch aus der Klemmstellung herausbewegt werden, indem man an der Greifstruktur 46 angreift und es "von Hand" aus der Klemmstellung löst. Dabei erleichtert der Ansatz 56 die Handhabung, so dass die Wanderschuhe 10 beispielsweise auch mit behandschuhten Fingern aufgeschnürt werden können.


    Ansprüche

    1. Mittels eines Schnürsenkels (12) schnürbarer Schuh (10) mit einem Unterschenkelbereich (14) und einem Vorderfußbereich (16), von denen jeder eine Mehrzahl von Schnürsenkel-Umlenkelementen (18, 19) aufweist, und wenigstens zwei Trenneinheiten (20) zur Unterteilung des Schnürsenkels (12) in einen im Vorderfußbereich (16) verlaufenden Schnürsenkelabschnitt (12a) und einen im Unterschenkelbereich (14) verlaufenden Schnürsenkelabschnitt (12b),
    wobei die Trenneinheiten (20) jeweils ein auf dem Schuh (10) befestigtes Basiselement (22) und ein Ösenelement (24) umfassen, welches an dem Basiselement (22) um eine Schwenkachse (26) schwenkbar angebracht ist, die zu einem das Basiselement (22) tragenden Oberflächenabschnitt (10b) des Schuhs (10) im Wesentlichen parallel verläuft,
    wobei der Schnürsenkel (12) zwischen dem Ösenelement (24) und dem Basiselement (22) einklemmbar ist, und
    wobei das Ösenelement (24) einen im Wesentlichen bogenförmig ausgebildeten Bügelabschnitt (40) mit einem Mittelteil (42) und zwei beidseits des Mittelteils (42) an dieses anschließenden Bügelschenkeln (44) umfasst,
    wobei die Schwenkachse (26) durch die freien Enden (52) der Bügelschenkel (44) verläuft,
    dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Bügelschenkel (44) jeweils eine Durchbrechung (50) aufweisen, wobei der Schnürsenkel (12) durch die eine Durchbrechung (50) in das Innere der Bogenform einführbar, unter dem Mittelteil (42) hindurchführbar und durch die andere Durchbrechung (50) wieder aus der Bogenform herausführbar ist.
     
    2. Schuh (10) nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, dass das Ösenelement (24) auf der Innenseite des Mittelteils (42) einen Vorsprung (48) aufweist.
     
    3. Schuh (10) nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet, dass das Basiselement (22) eine dem Vorsprung (48) entsprechende Vertiefung (30) aufweist.
     
    4. Schuh (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, dass der Bügelabschnitt (40) auf seiner Außenseite wenigstens eine Greifstruktur (46) aufweist.
     
    5. Schuh (10) nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, dass die Greifstruktur (46) als Rillenstruktur ausgebildet ist, wobei Rillen (54) der Rillenstruktur vorzugsweise zu einer durch die Bogenform des Bügelabschnitts (40) aufgespannten Ebene (E) im Wesentlichen parallel verlaufen.
     
    6. Schuh (10) nach Anspruch 4 oder 5,
    dadurch gekennzeichnet, dass die Greifstruktur (46) einen Ansatz (56) aufweist, der vorzugsweise auf einer von der Oberfläche des Schuhs (10) abgewandten Seite des Ösenelements (24) angeordnet ist.
     
    7. Schuh (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet, dass die Greifstruktur (46) an dem Mittelteil (42) des Bügelabschnitts (40) vorgesehen ist.
     
    8. Schuh (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, dass das Basiselement (22) oder/und das Ösenelement (24) als Gussteil gefertigt ist bzw. sind, vorzugsweise aus Metall.
     
    9. Schuh (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, dass das Basiselement (22) ein Befestigungsteil (34) und ein Klemmteil (32) umfasst, welche vorzugsweise miteinander einstückig ausgebildet sind.
     
    10. Schuh (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, dass das Basiselement (22) mittels wenigstens zwei Befestigungsmitteln (36) am Schaft (10a) des Schuhs (10) befestigt ist.
     
    11. Schuh (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, dass ferner wenigstens zwei Fersenelemente (60) vorgesehen sind, welche den von den Trenneinheiten (20) kommenden Schnürsenkel (12) zu den Umlenkelementen (18) des Unterschenkelbereichs (14) weiterleiten.
     


    Claims

    1. A shoe (10) that can be laced up by means of a lace (12), having an ankle region (14) and a foot front region (16), of which each has a plurality of lace deflecting elements (18, 19), and at least two separating units (20) for separating the lace (12) into a lace section (12a) that extends in the foot front region (16) and a lace section (12b) that extends in the ankle region (14),
    wherein the separating units (20) each include a base element (22) that is secured to the shoe (10) and an eyelet element (24) that is mounted on the base element (22) such that it is pivotal about a pivot axis (26) which extends substantially parallel to a surface section (10b) of the shoe (10) that carries the base element (22),
    wherein the lace (12) may be clamped between the eyelet element (24) and the base element (22), and
    wherein the eyelet element (24) includes a substantially arc-shaped yoke section (40) having a central part (42) and two yoke limbs (44) that adjoin the central part (42) on either side thereof,
    wherein the pivot axis (26) extends through the free ends (52) of the yoke limbs (44), characterised in that the two yoke limbs (44) each have an aperture (50), wherein the lace (12) may be inserted through the one aperture (50) and into the interior of the arc, guided through below the central part (42) and guided out of the arc again through the other aperture (50).
     
    2. A shoe (10) according to Claim 1, characterised in that the eyelet element (24) has a projection (48) on the inside of the central part (42).
     
    3. A shoe (10) according to Claim 2, characterised in that the base element (22) has a depression (30) corresponding to the projection (48).
     
    4. A shoe (10) according to one of Claims 1 to 3, characterised in that the yoke section (40) has at least one grip structure (46) on its outside.
     
    5. A shoe (10) according to Claim 4, characterised in that the grip structure (46) takes the form of a ribbed structure, wherein ribs (54) of the ribbed structure preferably extend substantially parallel to a plane (E) that runs through the arc of the yoke section (40).
     
    6. A shoe (10) according to Claim 4 or 5, characterised in that the grip structure (46) has an adjoining part (56) that is preferably arranged on a side of the eyelet element (24) remote from the surface of the shoe (10).
     
    7. A shoe (10) according to one of Claims 4 to 6, characterised in that the grip structure (46) is provided on the central part (42) of the yoke section (40).
     
    8. A shoe (10) according to one of the preceding claims, characterised in that the base element (22) and/or the eyelet element (24) is or are made as a cast part, preferably from metal.
     
    9. A shoe (10) according to one of the preceding claims, characterised in that the base element (22) includes a securing part (34) and a clamping part (32) which are preferably made in one piece with one another.
     
    10. A shoe (10) according to one of the preceding claims, characterised in that the base element (22) is secured to the upper (10a) of the shoe (10) by means of at least two securing means (36).
     
    11. A shoe (10) according to one of the preceding claims, characterised in that further at least two heel elements (60) are provided that guide the lace (12) coming from the separating units (20) on to the deflecting elements (18) of the ankle region (14).
     


    Revendications

    1. Chaussure (10) à lacer au moyen d'un lacet (12), comprenant une partie entourant le mollet (14) et une partie pour l'avant-pied (16), dont chacune présente une pluralité d'éléments de renvoi du lacet (18, 19), et au moins deux unités de séparation (20) pour subdiviser le lacet (12) en un tronçon de lacet (12a) s'étendant dans la partie pour l'avant-pied (16) et un tronçon de lacet (12b) s'étendant dans la partie entourant le mollet (14),
    dans laquelle lesdites unités de séparation (20) comprennent chacune un élément de base (22) fixé sur la chaussure (10) et un élément formant oeillet (24) qui est monté sur l'élément de base (22) de manière à pouvoir pivoter autour d'un axe de pivotement (26) sensiblement parallèle à une portion de surface (10b) de la chaussure (10) portant l'élément de base (22),
    dans laquelle le lacet (12) peut être bloqué entre l'élément formant oeillet (24) et l'élément de base (22), et
    dans laquelle l'élément formant oeillet (24) comprend une portion en étrier (40) de forme sensiblement courbe avec une partie centrale (42) et deux branches d'étrier (44), situées de part et d'autre de la partie centrale (42) et rattachées à celle-ci,
    dans laquelle l'axe de pivotement (26) passe à travers les extrémités libres (52) des branches d'étrier (44),
    caractérisée en ce que les deux branches d'étrier (44) présentent chacune une découpe (50), le lacet (12) étant propre à être introduit à l'intérieur de la forme courbe en passant au travers de l'une des découpe (50), à être guidé en dessous de la partie centrale (42) et à ressortir de la forme courbe en passant au travers de l'autre découpe (50).
     
    2. Chaussure (10) selon la revendication 1, caractérisée en ce que l'élément formant oeillet (24) présente une saillie (48) sur le côté intérieur de la partie centrale (42).
     
    3. Chaussure (10) selon la revendication 2, caractérisée en ce que l'élément de base (22) présente une empreinte (30) correspondant à la saillie (48).
     
    4. Chaussure (10) selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que la portion en étrier (40) présente au moins une structure d'accroche (46) sur son côté extérieur.
     
    5. Chaussure (10) selon la revendication 4, caractérisée en ce que la structure d'accroche (46) est réalisée sous la forme d'une structure à rainures, les rainures (54) de la structure à rainures étant de préférence sensiblement parallèles à un plan (E) défini par la forme courbe de la portion en étrier (40).
     
    6. Chaussure (10) selon la revendication 4 ou 5, caractérisée en ce que la structure d'accroche (46) comprend une protubérance (56) qui est disposée de préférence sur un côté de l'élément formant oeillet (24), opposé à la surface de la chaussure (10).
     
    7. Chaussure (10) selon l'une quelconque des revendications 4 à 6, caractérisée en ce que la structure d'accroche (46) est prévue sur la partie centrale (42) de la portion en étrier (40).
     
    8. Chaussure (10) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que l'élément de base (22) ou/et l'élément formant oeillet (24) est ou sont réalisés sous forme de pièce moulée, de préférence en métal.
     
    9. Chaussure (10) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que l'élément de base (22) comprend une partie de fixation (34) et une partie de blocage (32), qui sont réalisées de préférence d'un seul tenant.
     
    10. Chaussure (10) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce que l'élément de base (22) est fixé à la tige (10a) de la chaussure (10) par au moins deux moyens de fixation (36).
     
    11. Chaussure (10) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisée en ce qu'il est prévu, en outre, deux éléments de talon (60), par lesquels le lacet (12) venant des unités de séparation (20) est guidé vers les éléments de renvoi (18) de la partie entourant le mollet (14).
     




    Zeichnung














    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente