Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Textilerzeugnisse und deren Anwendungen.
[0002] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffs enthaltend
mindestens zwei Polymere, wobei der Schmelzpunkt mindestens eines ersten Polymers
über dem Schmelzpunkt mindestens eines zweiten Polymers liegt, durch Beaufschlagen
von Mehrkomponentenfasem, welche mindestens zwei Polymere enthalten, mit Druck und
Temperatur, so dass mindestens ein erstes Polymer in Form von Elementarsegmenten in
einer Matrix aus mindestens einem zweiten Polymer verteilt wird. Die Erfindung betrifft
ferner einen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Vliesstoff, sowie die
Verwendung dieses Vliesstoffs zur Herstellung eines Verbundwerkstoffs.
[0003] Mit der vorliegenden Erfindung soll insbesondere das herkömmliche Anwendungsgebiet
von Vliesstoffen ausgeweitet werden, indem diesen physikalische, insbesondere mechanische
Merkmale und Eigenschaften verliehen werden, welche denen von Papier bzw. Folien ähneln,
wobei die vorteilhaften Merkmale und Eigenschaften von Vliesen aus Endlossegmenten
aufrechterhalten bleiben.
Stand der Technik
[0004] Vliesstoffe sind textile Flächengebilde aus einzelnen Fasern und können mit den verschiedensten
Herstellungsverfahren, wie Kardieren (dry laid), Schmelzspinnen / Melt-blown (spunbonding)
oder auch aerodynamischem Vlieslegen (air laying) gewonnen werden.
[0005] Beim Schmelzspinnen wird eine polymere Substanz in einem Extruder erhitzt und mittels
Spinnpumpen durch eine Spinndüse gepresst. Das Polymer tritt aus der Düsenplatte äls
Faden (Endlosfilament) in geschmolzener Form aus, wird durch einen Luftstrom abgekühlt
und aus der Schmelze gestreckt. Der Luftstrom befördert die Endlosfilamente auf ein
Förderband, das als Sieb ausgebildet ist. Durch eine Absaugung unter dem Siebband
können die Fäden unter Bildung eines Fasergeleges fixiert werden. Die Verfestigung
des Fasergeleges kann durch beheizte Walzen (Kalander), durch einen Dampfstrom oder
durch mechanische bzw. chemische Bindung erfolgen. Bei der Verfestigung durch Kalander
kann eine der beiden Walzen mit einer Gravur versehen sein, die aus Punkten, kurzen
Rechtecken oder diamantähnlichen Flächen bestehen kann.
[0006] Vliesstoffe werden zu den verschiedensten Zwecken eingesetzt. Vliesstoffe mit hoher
Festigkeit können alleine bzw. auch als Verstärkungslage in Faserverbundwerkstoffen
verwendet werden. Im Verpackungsbereich werden üblicherweise einlagige Aufbauten unter
Verwendung von Meltblown oder meltblownartigen Materialstrukturen, d.h. Faserstrukturen
aus nur einer Domäne verwendet (vgl. Tyvek®).
[0007] Aus der
WO2006/107695 A2 ist ein Verfahren zum Herstellen eines Vliesstoffs bekannt, in dem Bikomponentenfasern,
die eine äußere und eine innere Faserkomponente umfassen, mittels eines Spinnverfahrens
hergestellt werden. Die äußere Faserkomponente umhüllt die innere Faserkomponente
und weist eine höhere Bruchdehnung sowie eine niedrigere Schmelztemperatur als die
innere Faserkomponente auf. Die Bikomponentenfasem werden auf einem Förderband positioniert
und unter Einwirkung von Hitze zu einem Vliesstoff verfestigt. Die Vliesstoffe werden
zur Herstellung von Zeiten, Markisen, Fallschirmen und Verpackungsmaterialien verwendet.
Weitere Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffes sind in der
US 2005/039 836 offenbart.
Darstellung der Erfindung
[0008] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffs
mit papier bzw. folienähnlichen Merkmalen, insbesondere mit einer hohen Biegesteifigkeit
sowie niedriger Haftreibung bereitzustellen. Die Vliesstoffe sollen ferner eine dichte
Struktur und geringe Porosität aufweisen.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Verfahren zur Herstellung eines
Vliesstoffs enthaltend mindestens zwei Polymere, wobei der Schmelzpunkt mindestens
eines ersten Polymers über dem Schmelzpunkt mindestens eines zweiten Polymers liegt,
umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
- Bereitstellen von Mehrkomponentenfasem, welche mindestens zwei Polymere mit unterschiedlichen
Schmelzpunkten enthalten,
- flächiges Verbinden der Mehrkomponentenfasern durch Beaufschlagen mit einer Temperatur
von 100 °C bis 300 °C sowie einem Druck von 40 N/mm bis 150 N/mm, derart, dass mindestens
ein erstes Polymer in Form von Elementarsegmenten in einer Matrix aus mindestens einem
zweiten Polymer verteilt wird.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass Mehrkomponentenfasem
durch Beaufschlagen mit einem Druck von mindestens 40 N/mm sowie mit einer Temperatur
von mindestens 100 °C derart flächig verbunden werden, dass mindestens ein erstes
Polymer in Form von Elementarsegmenten in einer Matrix aus mindestens einem zweiten
Polymer verteilt wird. Hierdurch kann ein Vliesstoff mit einer hohen Biegesteifigkeit,
einer geringen Haftreibung sowie einer dichten Struktur bei geringer Porosität erhalten
werden.
[0011] Der erfindungsgemäße Vliesstoff kann bei geringem Gewicht eine hohe Festigkeit und
Wasserundurchlässigkeit aufweisen. Dies ermöglicht eine leichte Verarbeitung und Handhabung.
[0012] Praktische Versuche haben ergeben, dass Vliesstoffe mit einer besonders geringen
Drapierbarkeit erhalten werden, wenn der Druck auf Werte von 45 bis 140 N/mm, vorzugsweise
50 bis 100 N/mm, noch bevorzugter 55 bis 90 N/mm, noch bevorzugter 60 bis 90 N/mm,
insbesondere 70 bis 90 N/mm eingestellt wird.
[0013] Der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Vliesstoff zeichnet sich dadurch
aus, dass er eine Polymermatrix umfasst. Diese enthält ungeschmolzene Elementarsegmente,
vorzugsweise Elementarendlosfilamente, die im Querschnitt kreissegmentförmig bzw.
kuchenstückförmig, kreisförmig oder multilobal aufgebaut sein können.
[0014] Der Vliesstoff kann über die verschmolzenen Domänen einen folien- bzw. papierartigen
Charakter aufweisen, dies jedoch ohne die Schwächen einer Folie oder eines Papieres.
So ist es auf einfache Weise möglich die Oberfläche des Vliesstoffs glatt und nassfest
auszugestalten. Ein derartiger Vliesstoff kann als "faserverstärkte Folie" angesehen
werden.
[0015] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es auf energieintensive mechanische Verfestigungstechnologien,
wie z.B. Wasserstrahlverfestigung, zu verzichten. Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Vliesstoffe zeichnen sich durch isotrope mechanische Eigenschaften,
wie beispielsweise ein isotropes Verhältnis von Höchstzugkraft oder Weitereißkraft
in Maschinenzu Querrichtung, aus. Isotropie im Sinne der Erfindung bezeichnet die
Unabhängigkeit einer Eigenschaft von der Richtung, Isotrope Festigkeitseigenschaften
sind insbesondere für den Einsatz des Vliesstoffs als Verstärkungslage vorteilhaft,
da hierdurch eine besonders gleichmäßige Stabilisierung erzielt wird.
[0016] Unter isotropem Maschinenrichtung/Querrichtungs-Verhältnis der Höchstzugkraft und/oder
Weiterreißkraft im Sinne der Erfindung wird verstanden, dass das Maschinenrichtung/Querrichtungs-Verhältnis
der Höchstzugkraft und/oder Weiterreißkraft im Bereich von 0,7 bis 1,6, vorzugsweise
von 0,8 bis 1,5, insbesondere von 0,9 bis 1,1 liegt.
[0017] Unter Höchstzugkraft wird die Kraft verstanden, die aufgewendet werden muss, um eine
Faserlage zu zerreissen. Unter Weiterreißkraft wird die Kraft verstanden, die notwendig
ist um eine bereits eingerissene Faserlage weiter einzureißen oder weiter zu zerreißen.
Je höher diese Werte sind, desto stabiler ist eine Lage. Die Höchstzugkraft wird gemessen
in Maschinenrichtung oder quer zur Maschinenrichtung. Unter Maschinenrichtung wird
die Richtung verstanden, unter der die Fasern in Längsrichtung auf einem sich in Längsrichtung
bewegenden Förderband abgelegt werden. Die Richtung quer hierzu bzw. orthogonal hierzu
ist die Querrichtung.
[0018] Der erfindungsgemäße Vliesstoff eignet sich hervorragend für die Herstellung von
Faserverbundwerkstoffen, da seine Oberflächenstruktur z.B. über die Wahl der Polymere
sowie durch Plasma- bzw. Coronabehandlung der Oberfläche auf einfache Weise auf die
weiteren Verbundkomponenten abgestimmt werden kann. Dies ermöglicht einen vielfältigen
Einsatz von Verbundkomponenten (Film, Folie, Extrudat, etc.).
[0019] Die Mehrkomponentenfasem können durch dem Fachmann bekannte Art und Weise hergestellt
werden. Geeignete Verfahren sind insbesondere Melt-blown und Schmelzspinnen (spunbonding).
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist die Schmelzspinntechnologie.
[0020] Zur Herstellung der Mehrkomponentenfasem kann eine polymere Substanz unter Druck
in einem Extruder erhitzt und durch eine Düse gepresst werden, wobei Endlosfilamente
entstehen. Nach Austritt aus der Extrusionsdüse können die Endlosfilamente verstreckt
und mittels dynamischer Legeverfahren auf einem Förderband unter Bildung einer Faserlage
in Quenichtung abgelenkt positioniert werden. Vorteilhaft an einer in Querrichtung
abgelenkten Positionierung der Endlosfilamente ist, dass sich hierdurch die Isotropie
der mechanischen Eigenschaften des Vliesstoffs erhöht.
[0021] Die Temperatur, mit der die Verfestigung der Mehrkomponentenfasern erfolgt, kann
in weiten Bereichen variieren und wird zweckmäßigerweise an die jeweils verwendeten
Polymerkomponenten in den Mehrkomponentenfaser angepasst. Wesentlich hierbei ist,
dass bei gewählter Temperatur und Druck ein im Wesentlichen vollständiges Aufschmelzen
des ersten Polymers nicht jedoch des zweiten Polymers erfolgt.
[0022] Zweckmäßigerweise erfolgt das flächige Verbinden der Mehrkomponentenfasem durch Beaufschlagen
mit einer Temperatur von 100 bis 300 °C, vorzugsweise von 100 bis 250 °C, noch bevorzugter
von 110 bis 200 °C, insbesondere von 120 bis 180 °C.
[0023] Das Beaufschlagen mit Druck und Temperatur kann auf die dem Fachmann bekannte Art
und Weise erfolgen. Zweckmäßigerweise werden hierzu Walzen, insbesondere Kalander,
eingesetzt. Insbesondere geeignet sind Walzen mit glatter oder lediglich leicht aufgerauhter
Oberfläche. Vorzugsweise weist die Oberfläche eine Rauhtiefe von 20 bis 60 µm, insbesondere
von 30 bis 45 µm auf.
[0024] Praktische Versuche haben gezeigt, dass Vliesstoffe mit besonders guten Festigkeitseigenschaften
gewonnen werden, wenn als Mehrkomponentenfasem PIE-Fasern, Hollow-PIE-Fasern, Kern/Mantel-Fasern,
multilobale Fasern, Islands-in-Sea-Fasern oder Side by Side-Fasern eingesetzt werden.
Diese sind vorzugsweise als Endlosfilamente ausgebildet und aus mindestens zwei Polymeren
aufgebaut.
[0025] Unter PIE-Fasern werden Fasern aus Elementarsegementen verstanden, welche im Querschnitt
kuchenstückförmig bzw. kreissegmentförmig angeordnet sind.
[0026] Der Effekt beim Aufschmelzen einer PIE-Faser bzw. kuchenstückartigen Faser ist die
Einbindung stabiler kuchenstückförmiger Segmente, die als Verstärkungsfäden in der
Polymermatrix fungieren. Hierdurch wird eine Stabilisierung nach Art eines Stahlbetons
erreicht. Dabei fällt vor allem bei PIE-Endlosfilamenten eine deutliche Geometrieveränderung
der ursprünglichen Filamentstruktur auf.
[0027] Besonders vorteilhaft bei der Verwendung von PIE-Fasem ist, dass die kuchenstückförmigen
Segmente im Querschnitt einen sehr geringen Durchmesser aufweisen und die Matrix daher
besonders zahlreich durchsetzen können. Darüber hinaus wird durch die alternierende
Anordnung der einzelnen Kernsegmente in den Fasern eine besonders homogene Verteilung
der verschiedenen Polymere bewirkt. Dies führt dazu, dass ein äußerst gleichmäßiges
Aufschmelzen unter Ausbildung der Matrix erfolgt.
[0028] Bei der Verwendung von Kern/Mantel-Fasern ist es bevorzugt, wenn die Mäntel aus dem
niedriger schmelzenden Polymer bestehen. Auf diese Weise werden die Kerne in Form
stabiler kreisförmiger Segmente in die Matrix aus dem Mantelpolymer eingebettet. Vorteilhaft
beim Einsatz der Kern/Mantel-Fasern ist, dass sich aufgrund des kreisförmigen Querschnitts
der Kernsegmente eine besonders dichte Struktur, analog einer Kugelpackung, ausbildet.
[0029] Die Mehrkomponentenfasem können zwei oder mehrere Polymere umfassen, sofern mindestens
ein Polymer einen höheren Schmelzpunkt als mindestens ein weiteres Polymer aufweist.
Praktische Versuche haben ergeben, dass bereits bei der Verwendung von zwei Polymeren
(Bikomponentenfasem) Vliesstoffe mit einer stabilen Matrixstruktur erhalten werden
können.
[0030] Das Flächengewicht des erfindungsgemäßen Vliesstoffs kann in weiten Bereichen schwanken.
Die Wahl des Flächengewichts erfolgt gemäß den Anforderungen an den Faserverbund.
Üblicherweise beträgt das Flächengewicht 30 g/m
2 bis 400 g/m
2, vorzugsweise von 35 g/m
2 bis 200 g/m
2, noch bevorzugter von 40 g/m
2 bis 150 g/m
2, insbesondere von 40 g/m
2 bis 120 g/m
2.
[0031] Für manche Anwendungen des erfindungsgemäßen Vliesstoffs ist es zweckmäßig die Oberflächenenergie
des Vliesstoffes durch Corona- und/oder Plasmabehandlung zu erhöhen. Dabei erfolgt
die Plasma- oder Coronabehandlung vorzugsweise derart, dass der Oberfläche eine Oberflächenenergie
gemäß ISO 9000 von mehr als 38 dyn, vorzugsweise 38 bis 70 dyn, insbesondere 40 bis
60 dyn verliehen wird. Hierbei ist vorteilhaft, dass die Oberfläche hydrophil bzw.
hydrophob gestaltet werden kann, ohne Chemikalien beizumengen. Dies ist insbesondere
bei köpemah eingesetzten Produkten, wie beispielsweise Bekleidung, von Vorteil.
[0032] Denkbar ist die antistatische Ausrüstung der Oberfläche, sowie ihre Versehung mit
Pflegesubstanzen. Ebenfalls denkbar ist die nachträgliche Ausrüstung des Vliesstoffs
mit hydrophilen, hydrophoben oder antistatischen Spinnpräparationen, sowie ihre Versehung
mit Pflegesubstanzen. Es ist auch denkbar Additive zur Oberflächenmodifikation bereits
bei der Endlosfilamenterzeugung in einen Extruder einzugeben. Auch bei einer Färbung
ist keine nachträgliche Färbung nötig, da Pigmente bereits bei der Endlosfilamenterzeugung
in einen Extruder eingebracht werden können.
[0033] Des Weiteren kann der Vliesstoff einer Bindung oder Veredelung chemischer Art unterzogen
werden, wie beispielsweise einer Anti-Pilling-Behandlung, einer Hydrophillerung, einer
antistatischen Behandlung, einer Behandlung zur Verbesserung der Feuerfestigkeit und/oder
zur Veränderung der taktilen Eigenschaften oder des Glanzes, einer Behandlung mechanischer
Art wie Aufrauhen, Sanforisieren, Schmirgeln oder einer Behandlung im Tumbler und/oder
einer Behandlung zur Veränderung des Aussehens wie Färben oder Bedrucken.
[0034] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Vliesstoff ausgebildet als Basismaterial
zur Beschichtung mit Folien, der mit einem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt
wird. Erfindungsgemäß bevorzugt erfolgt das Beschichten mit Folien durch Laminieren
und/oder Kaschieren des Basismaterials, ggf. unter Verwendung eines Bindemittels und/oder
Druck und/oder Temperatur. Ebenfalls denkbar ist das Aufextrudieren einer folienbildenden
polymeren Schmelze oder das Aufbringen eines thermoplastischen Materials in Pulverform
mit anschließender thermischer Fixierung. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist
ein Vliesstoff ausgebildet als Basismaterial zur Imprägnierung oder Tränkung mit Bindemitteln.
Geeignete Bindemittel sind insbesondere Acrylate und Aminoplaste. Der erfindungsgemäße
Vliesstoff zeichnet sich durch eine hohe Biegesteifigkeit bei niedriger Haftreibung
aus.
[0035] Der erfindungsgemäße Vliesstoff zeichnet sich ferner durch hervorragende Festigkeitseigenschaften
aus. So kann die Weiterreißkraft in Maschinen- und/oder Querrichtung 10 N bis 60 N,
vorzugsweise 20 N bis 50 N, insbesondere 30 N bis 40 N betragen. Die Höchstzugkraft
in Maschinen- und/oder Querrichtung kann 70 bis 400 N /50 mm, vorzugsweise 100 bis
350 N /50 mm, insbesondere 150 bis 300 N /50 mm betragen.
[0036] Zur Charakterisierung besonderer, von allgemeiner Vliesstoffcharakteristik abweichender
Eigenschaften, sind besonders die Biegesteifigkeit nach DIN 53350, sowie der Haftreibungskoeffizient
nach ASTM D-4918-97 (2002) heranzuziehen. Praktische Versuche haben ergeben, dass
der erfindungsgemäße Vliesstoff eine hohe Biegesteifigkeit bei gleichzeitig hoher
Oberflächenglätte, d.h. niedrigem Reibungskoeffizient zeigt. So kann der erfindungsgemäße
Vliesstoff eine Biegesteifigkeit von 0,5 N/mm
2 bis 10 N/mm
2, gemessen nach DIN 53350 bei einem Biegewinkel von 10 % aufweisen. Vorzugsweise weist
der erfindungsgemäße Vliesstoff eine Biegesteifigkeit von 0,5 N/mm
2 bis 8 N/mm
2 bei einem Biegewinkel von 10 %, noch bevorzugter von 1 N/mm
2 bis 6 N/mm
2, insbesondere von 1 N/mm
2 bis 4 N/mm
2 auf. Die Biegesteifigkeitsangaben beziehen sich auf eine Messung in Längs- oder Querrichtung.
[0037] Ferner kann der erfindungsgemäße Vliesstoff eine Biegesteifigkeit von 1 N/mm
2 bis 20 N/mm
2, gemessen nach DIN 53350 bei einem Biegewinkel von 40 % aufweisen. Vorzugsweise weist
der erfindungsgemäße Vliesstoff eine Biegesteifigkeit von 3 N/mm
2 bis 12 N/mm
2 bei einem Biegewinkel von 40 %, noch bevorzugter von 4 N/mm
2 bis 12 N/mm
2, insbesondere von 5 N/mm
2 bis 10 N/mm
2 auf. Die Biegesteifigkeitsangaben beziehen sich auf eine Messung in Längs- oder Querrichtung.
[0038] Der erfindungsgemäße Vliesstoff kann einen Haftreibungskoeffizienten, gemessen nach
ASTM D-4918-97 (2002), tan α von 0,05 bis 0,50, vorzugsweise von 0,10 bis 0,40, insbesondere
von 0,10 bis 0,30 aufweisen.
[0039] Ein besonders vorteilhafter Haftreibungskoeffizient kann erzielt werden, wenn zur
Ausbildung der Polymermatrix Polyethylen und/oder Polyamid verwendet wird.
[0040] Strukturell zeichnet sich der erfindungsgemäße Vliesstoff dadurch aus, dass er mindestens
zwei Polymere umfasst, wobei der Schmelzpunkt mindestens eines ersten Polymers über
dem Schmelzpunkt mindestens eines zweiten Polymers liegt. Das erste Polymer liegt
in Form von Elementarsegmenten vor, welche in einer Matrix aus dem zweiten Polymer
verteilt sind.
[0041] Die Differenz zwischen dem Schmelzpunkt des ersten und zweiten Polymers kann in weiten
Bereichen variieren. Zweckmäßigerweise beträgt die Differenz mindestens 15 °C, insbesondere
mindestens 20 °C. Vorzugsweise werden Polymere mit einer Temperaturdifferenz von 15
°C bis 450 °C, noch bevorzugter von 15 °C bis 200 °C, noch bevorzugter von 20 °C bis
150 °C, insbesondere von 70 °C bis 150 °C eingesetzt.
[0042] Als Polymere können die verschiedensten Materialien eingesetzt werden.
[0043] Bevorzugte Kombinationen für Mehrkomponentenfäsern umfassen vor allem thermoplastische
Polymere, insbesondere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Nylon 6, Nylon 6.6,
Nylon 6.10, Nylon 6.11, Nylon 6.12, Polypropylen oder Polyethylen. Weitere mögliche
Polymere sind ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Polyester, Polyamid, thermoplastischen
Copolyetheresterelastomeren, Polyolefinen, Polyacrylaten und thermoplastischen Flüssigkristallen.
Auch denkbar ist der Einsatz von Copolyetheresterelastomeren aus langkettigen und
kurzkettigen Estermonomeren. Werden Elementarsegmente aus Polyethylenterephthalat
eingesetzt, so können diese bevorzugt aus recyclebaren Polyethylenterphthalat hergestellt
werden
[0044] Durch Wahl der verwendeten Polymere kann das Benetzungsverhalten des Vliesstoffs
beeinflusst werden. Zu diesem Zweck werden insbesondere folgende thermoplastische
Polymere eingesetzt: Polyamide, Polyvinylacetate, verseifte Polyvinylacetate, verseifte
Ethylenvinylacetate und weitere hydrophile Polymere.
[0045] Alternativ können auch elastische Polymere eingesetzt werden. Diese Polymere werden
vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus: Styrol/Butadien Copolymeren,
elastischem Polypropylen, Polyethylen, Metallocen-katalysierten α-Olefin-Homopolymeren,
sowie Copolymeren mit einer Dichte von weniger als 0,89 g/cm
3. Darüber hinaus ist die Verwendung von amorphen Polyalphaolefinen mit einer Dichte
von weniger als 0,89 g/cm
3, Ethylenvinylacetat, sowie Ethylen-Propylenkautschuk und Propylen-1-Buten-Copolymer
und Terpolymere denkbar.
[0046] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die Mehrkomponentenfasem
Polypropylen, Polyethylen, Polyamid, syndiotatkisches Polystyrol, Polyester, und/oder
Mischungen aus diesen Polymeren, vorzugsweise Polyethylenterephthalat.
[0047] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das erste Polymer
aus der Gruppe bestehend aus: Polyester, vorzugsweise Polyethylenterephthalat ausgewählt
und/oder das zweite Polymer aus der Gruppe bestehend aus: Polypropylen, Polyethylen,
Polyamid und/oder Polyester, vorzugsweise Polyethylenterephthalat.
[0048] Werden als Mehrkomponentenfasem Kern/Mantel-Fasern oder Islands-in-Sea-Fasern eingesetzt,
so wird der Mantel bzw. die Sea vorzugsweise aus dem zweiten, matrixerzeugenden Polymer
gebildet. Bevorzugte Polymere für die Matrix sind Polyethylen, lineares Niederdruck-Polyethylen
mit einem α-Olefinmonomeranteil größer als 10 Gew.-%, Ethylencopolymer mit mindestens
einem Vinylmonomer oder Ethylencopolymer mit ungesättigten aliphatischen Carboxylsäuren.
[0049] Der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Vliesstoff zeichnet sich dadurch
aus, dass im Vliesstoff eine filmähnlich aufgeschmolzene Polymermatrix vorliegt. Diese
enthält ungeschmolzene Elementarsegmente, die im Querschnitt kreissegmentförmig bzw.
kuchenstückförmig, multilobal oder kreisförmig aufgebaut sein können.
[0050] Elementarsegmente eines kreissegmentförmigen Querschnitts zeigen eine etwa 1,75-mal
größere Oberfläche als ein Elementarsegment mit einem runden Querschnitt. Aufgrund
der größeren Oberfläche wird eine größere Adhäsionsfläche ausgebildet.
[0051] Wie oben bereits erläutert ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, Vliesstoffe
mit einer dichten Struktur und geringen Porosität herzustellen, die bei geringem Gewicht
eine hohe Festigkeit und Wasserundurchlässigkeit aufweisen. Vorzugsweise weisen die
Fasertiter der Mehrkomponentenfasem unabhängig voneinander Werte von 1 dtex bis 4
dtex, vorzugsweise von 1,5 bis 3 dtex, noch bevorzugter von 2 dtex bis 3 dtex auf.
[0052] Das Gewichtsverhältnis von erstem Polymer zu zweitem Polymer im Vliesstoff kann in
weiten Bereichen schwanken, sofern gewährleistet ist, dass im Vliesstoff das erste
Polymer in Form von Elementafilamenten vorliegt, welche in einer Matrix aus dem zweiten
Polymer verteilt sind. Vorzugsweise beträgt das Gewichtsverhältnis von erstem Polymer
zu zweitem Polymer im Vliesstoff 50 % : 50 %, vorzugsweise 70% bis 30%, noch bevorzugter
60% zu 40%.
[0053] Bevorzugterweise beträgt der Anteil der Matrix im Vliesstoff von 1 Gew.-% bis 60
Gew.-%, vorzugsweise von 5 Gew.-% bis 50 Gew.%, insbesondere von 10 Gew.% bis 40 Gew.-%.
Bei diesen Matrixanteilen kann ein Vliesstoff mit einer besonders guten Biegesteifigkeit
erhalten werden.
[0054] Der erfindungsgemäße Vliesstoff eignet sich aufgrund seines geringen Gewichts, seiner
hohen Festigkeit und Wassebeständigkeit hervorragend zur Herstellung von Verpackungsmaterialien,
Beuteln, Taschen, Umschlägen, insbesondere Briefumschlägen, Bändern, Bannern, Verstärkungslagen,
Trennlagen und/oder Isolationslagen.
[0055] Ebenfalls hervorragend geeignet ist der erfindungsgemäße Vliesstoff als Basismaterial
zur Behandlung mit Imprägnierungsmitteln, insbesondere Bindemitteln, Harzen und/oder
Polymerdispersionen.
[0056] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verbundwerkstoff umfassend mindestens
eine erste Lage, die einen erfindungsgemäßen Vliesstoff enthält, sowie mindestens
eine zweite Lage, vorzugsweis ausgebildet alsfolie.
[0057] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die zweite Lage als Folie
mit einer Dicke von 0,01 mm bis 1 mm, vorzugsweise von 0,05 mm bis 0,5 mm, insbesondere
von 0,1 mm bis 0,2 mm ausgebildet. Die jeweiligen Lagen des erfindungsgemäßen Vliesstoffs
können in Abhängigkeit von den verwendeten Materialien auf verschiedene Arten und
Weisen miteinander verbunden werden. Praktische Versuche haben ergeben, dass besonders
feste Verbunde erhalten werden, wenn die erste und zweite Lage stoffschlüssig und/oder
mittels eines Bindemittels miteinander verbunden vorliegen.
[0058] Die Zusammensetzung der erfindungsgemäß eingesetzten Folie kann in Abhängigkeit von
dem jeweiligen Einsatzzweck des Verbundwerkstoffs in weiten Bereichen variieren. Vorzugsweise
enthält die Folie Kunststoffe, vorzugsweise Polyolefine, insbesondere Polyethlyen
und/oder Polypropylen und/oder deren Copolymere oder Metalle. Denkbar ist auch die
Verwendung einer metallisierten Folie.
[0059] In Abhängigkeit von der erwünschten Verstärkungsintensität kann die Dicke der ersten
Lage variieren. Vorzugsweise weist die erste Lage eine Dicke von 0,01 mm bis 1 mm,
noch bevorzugter von 0,05 mm bis 0,5 mm, insbesondere von 0,1 mm bis 0,2 mm auf.
[0060] Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung auf
vorteilhafte Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die
nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfolgende Erläuterung bevorzugter
Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung sowie der Tabellen zu verweisen.
Kurzbeschreibung der Zeichnung
[0061] In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine Rasterelektronenmikroskopische(REM)-Aufnahme des Faserquerschnitts des im Ausführungsbeispiel
1, Beispiel 8 hergestellten Vliesstoffs (Kern/Mantel-Filamente/ PET/PE) bei 500-facher
Vergrößerung,
- Fig. 2
- eine Rasterelektronenmikroskopische(REM)-Aufnahme eines Faserquerschnitts eines handelsüblichen
Vliesstoffs (PE) bei 500-facher Vergrößerung, und
- Fig. 3
- eine Rasterelektronenmikroskopische(REM)-Aufnahme des Faserquerschnitts eines im Ausführungsbeispiel
4 hergestellten Vliesstoffs (PIE-Filamente / PET/PA) bei 1000-facher Vergrößerung.
Ausführung der Erfindung
[0062] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Ausführungsbeispiel 1:
Herstellung eines Spinnvlieses aus Kern/Mantel-Filamenten (PET/PE)
[0063] Zur Herstellung der Kern/Mantel-Filamente werden Polyethylenterephthalat und Polyethylen
in bekannter Weise mit einem pro Lochdurchsatz von 0,65 g/L min coextrudiert und aerodynamisch
verstreckt. Die Endlosfilamente werden darauf auf einem Förderband dynamisch abgelegt.
Unter dynamischem Ablegen wird verstanden, dass sich die Orientierung der abzulegenden
Filamente in Querrichtung gezielt beeinflussen lässt. Darauf erfolgt eine Verfestigung
der Endlosfilamente durch eine raue Stahlwalze unter Druck und Wärme. Die Stahlwalze
weist Temperaturen zwischen 125 °C und 132 °C auf, Durch das Beaufschlagen der Endlosfilamente
mit Druck und Temperatur wird das Polyethylen aufgeschmolzen und das Polyethylenterephthalat
in Form von Elementarfilamenten in einer Matrix aus Polyethylen verteilt. Hierbei
wird ein Spinnvlies mit einem Flächengewicht von 80 g/m
2 erhalten. Das Spinnvlies weist eine dichte Struktur sowie eine geringe Porosität
bei charakteristischen mechanischen Werten (Höchstzugkraft (HZK), Weiterreißkraft
(WRK), Maschinenrichtung (MD):Querrichtung (CD) Verhältnis) auf. Die Parameter des
Ausführungsbeispiels sind in Tabelle 1 dargestellt.
Tabelle 1: Ausführungsbeispiel 1, 80 g/m
2 PET/PE Vliesstoff, Kern/Mantel-Filamente, mech. Eigenschaften.
Kalandertemp. |
Kalanderdruck |
PEAnteil |
Dicke |
LD 5cm2/100 Pa |
HZK MD |
HZD MD |
HZK CD |
HZD CD |
WRK MD |
WRK CD |
|
|
|
DIN EN ISO 9073-2 |
DIN EN ISO 9273 |
EN 29073 T3 |
EN 29073 T3 |
EN 29073 T3 |
EN 29073 T3 |
internal |
internal |
°C |
N/mm |
% |
mm |
l/m2sec |
N/50 mm |
% |
N/50mm |
% |
N |
N |
125 |
50 |
14 |
0,17 |
247 |
89,4 |
42,9 |
87,4 |
41,6 |
36,4 |
35,1 |
132 |
50 |
14 |
0,2 |
285 |
172,5 |
71,4 |
159,1 |
71,9 |
34,5 |
55,6 |
125 |
80 |
14 |
0,14 |
148 |
118,6 |
51 |
105,9 |
152,9 |
52,7 |
49,6 |
132 |
80 |
14 |
0,17 |
187 |
208 |
80,1 |
188,7 |
78,3 |
44 |
55,6 |
125 |
50 |
36 |
0,17 |
181 |
74,8 |
33,7 |
78 |
38,1 |
36,7 |
35,7 |
132 |
50 |
36 |
0,17 |
238 |
157,2 |
63,4 |
144,9 |
68,5 |
43,1 |
41,9 |
[0064] In Figur 1 ist der filmartige Aufbau der Oberfläche bzw. der Materialstruktur von
gesponnenen Kern-Mantel-Filamenten zu erkennen. Bei diesem liegen teilweise Polyethylen-Domänen
vor, die durch Polyethylenterephthalat-Endlosfilamente verstärkt sind.
[0065] Der Luftdurchlass kann dabei im Bereich von 135 bis 285 l/m
2sec gesteuert werden. Bei der Verfestigung bleibt der runde Querschnitt der Kemstruktur
aus Polyester im Wesentlichen erhalten. Im Spinnvlies liegen Polyethylen-Domänen,
die mit den Kemsegmenten armiert sind, vor. Besonders gut sichtbar ist dies bei den
Spinnvliesen mit einem Polyethylenanteil von 36 Gew.-% im Mantel, Durch die spezifische
Faserorientierung kommt es dabei zu typisch isotropen Maschinenrichtung/Querrichtungs-Verhältnissen,
wie in Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 2: Ausführungsbeispiel 1, 80 g/m
2 PET/PE Vliesstoff, Kern/Mantel-Filamente, mech. Eigenschaften.
Kalandertemp. |
Kalander druck |
PE-Anteil |
MD:CD-Verhältnis |
MD:CD-Verhältnis |
|
|
|
HZK |
WRK |
°C |
N/mm |
% |
|
|
125 |
50 |
14 |
1,0 |
1,0 |
132 |
50 |
14 |
1,1 |
0,6 |
125 |
80 |
14 |
1,1 |
1,1 |
132 |
80 |
14 |
1,1 |
0,8 |
125 |
50 |
36 |
1,0 |
1,0 |
132 |
50 |
36 |
1,1 |
1,0 |
125 |
80 |
36 |
1,2 |
1,1 |
[0066] In Figur 2 ist der Querschnitt von handelsüblichen flash- spun Polyethylen zu erkennen
(Du Pont Tyvek ®). Dieser zeigt ausschließlich Fasern eines einzigen Polymers in abweichender
Größe und Gestalt. Zum Vergleich der Oberflächenenergien wurde ein handelsüblicher
Verpackungsvliesstoff aus flash- spun Polyethylen genutzt (Du Pont Tyvek ®).
Ausführungsbeispiel 2:
Herstellung eines erfindungsgemäßen Vliesstoffes aus Kern Mantel Endlosfilamenten
(PET/PE)
[0067] Zur Herstellung der Kern/Mantel-Filamente werden Polyethylenterephthalat und Polyethylen
in bekannter Weise mit einem pro Lochdurchsatz von 0,65 g/L min coextrudiert und aerodynamisch
verstreckt wobei Kern/Mantel-Filamente entstehen. Der Polyethylenanteil im Extrudat
beträgt 36 bis 40 Gew.-%. Die Endlosfilamente werden darauf auf einem Förderband dynamisch
abgelegt. Unter dynamischem Ablegen wird verstanden, dass sich die Orientierung der
abzulegenden Filamente in Querrichtung gezielt beeinflussen lässt. Darauf erfolgt
eine Verfestigung der Endlosfilamente durch eine raue Stahlwalze unter Druck und Wärme.
Die Stahlwalze weist Temperaturen zwischen 128 °C und 132 °C bei einem Liniendruck
von 80 N/mm (Rauhtiefe von 40 µm) auf. Durch das Beaufschlagen der Endlosfilamente
mit Druck und Temperatur wird das Polyethylenterephthalat in Form von Elementarfilamenten
in einer Matrix aus Polyethylen verteilt. Hierbei werden Spinnvliese mit einem Flächengewicht
von 40, 60 und 80 g/m
2 erhalten. Es entstehen Vliesstoffe mit dichter Struktur und geringer Porosität bei
charakteristischen mechanischen Werten (HZK WRK, MD:CD Verhältnis). Die Parameter
des Versuchs sind in Tabelle 3 und 4 dargestellt.
Tabelle 3: Ausführungsbeispiel 2, 40, 60 und 80 g/m
2 PET/PE Vliesstoffe, Kern/Mantel-Filamente, mech. Eigenschaften.
Kalandertemp |
Kalanderdruck |
PEAnteil |
Gewicht |
Dicke |
LD 5cm2/100 Pa |
HZK MD |
HZD MD |
HZK CD |
HZD CD |
WRK MD |
WRK CD |
|
|
|
EN 29073 ang. |
DIN EN ISO 9073-2 |
DIN EN ISO 9273 |
EN 29073 T3 |
EN 29073 T3 |
EN 29073 T3 |
EN 29073 T3 |
internal |
internal |
°C |
N/mm |
% |
g/m2 |
mm |
l/m2sec |
N/50m m |
% |
N/50m m |
% |
N |
N |
132 |
80 |
36 |
80 |
0,13 |
140 |
161,8 |
68,2 |
174,3 |
72,2 |
40,5 |
40 |
128 |
80 |
40 |
60 |
0,13 |
171 |
126,8 |
53,8 |
109,8 |
59,2 |
35,5 |
33,5 |
128 |
76 |
40 |
40 |
0,09 |
474 |
104,1 |
61,7 |
89,8 |
65,9 |
22,6 |
22,9 |
Tabelle 4: Ausführungsbeispiel 2, 40, 60 und 80 g/m
2 PET/PE Vliesstoffe, Kern/Mantel-Filamente, mech. Eigenschaften.
Kalandertemp. |
Kalander druck |
PE-Anteil |
MD:CD-Verhältnis |
MD:CD-Verhältnis |
|
|
|
HZK |
WRK |
°C |
N/mm |
% |
|
|
|
|
|
|
|
132 |
80 |
36 |
0,9 |
1,0 |
128 |
80 |
40 |
1,2 |
1,1 |
128 |
76 |
40 |
1,2 |
1,0 |
Ausführungsbeispiel 3:
Herstellung eines Spinnvlieses aus Kern/Mantel-Filamenten (PET/Co-PET)
[0068] Zur Herstellung der Kern/Mantel-Filamente werden Polyethylenterephthalat und ein
niedrig schmelzender Co-Polyester in bekannter Weise mit einem pro Lochdurchsatz von
0,74 und 0,8 g/L min coextrudiert und aerodynamisch verstreckt, wobei Kern/Mantel-Filamente
entstehen. Der Anteil an Co-Polyethylenterephthalat beträgt 20 Gew.-%. Die Endlosfilamente
werden darauf auf einem Förderband dynamisch abgelegt. Unter dynamischem Ablegen wird
verstanden, dass sich die Orientierung der abzulegenden Filamente in Quenichtung gezielt
beeinflussen lässt. Darauf erfolgt eine Verfestigung der Endlosfilamente durch eine
raue Stahlwalze unter Druck und Wärme. Die Stahlwalze weist eine Temperatur von 130
°C bei einem Liniendruck von 80 N/mm (Rauhtiefe von 40 µm) auf. Durch das Beaufschlagen
der Endlosfilamente mit Druck und Temperatur wird das Polyethylenterephthalat in Form
von Elementarfilamenten in einer Matrix aus Co-Polyethylenterephtalat verteilt. Anschließend
erfolgt eine Nachbehandlung im Heißluftofen bei einer Temperatur von 160°C. Hierbei
wird ein Spinnvlies mit einem Flächengewicht von 100 g/m
2 erhalten. Hierdurch entsteht ein Vliesstoff mit dichter Struktur und geringer Porosität
bei charakteristischen mechanischen Werten (HZK, WRK, MD:CD Verhältnis). Die Parameter
des Ausführungsbeispiels sind in Tabelle 6 und Tabelle 6 dargestellt.
Tabelle 5: Ausführungsbeispiel 4, 100 g/m
2 PET/CoPET Vliesstoff, Kern/Mantel-Filamente, mech. Eigenschaften.
Kalandertemp. |
PLD |
Kalanderdruck |
Co-PET-Anteil |
Gewicht |
Dicke |
LD 5c m2/ 100 Pa |
HZK MD |
HZD MD |
HZK CD |
HZD CD |
WRK MD |
WRK CD |
|
|
|
|
EN 29073 ang. |
DIN EN ISO 9073-2 |
DIN EN ISO 927 3 |
EN 2907 3 T3 |
EN 290 73 T3 |
EN 290 73 T3 |
EN 290 73 T3 |
internal |
internal |
°C |
g/L min |
N/mm |
% |
g/m2 |
mm |
l/m2 sec |
N/50 mm |
% |
N/50 mm |
% |
N |
N |
130 |
0,74 |
80 |
20 |
100 |
0,18 |
120 |
329 |
43 |
304 |
53 |
13 |
12 |
130 |
0,8 |
80 |
20 |
100 |
0,2 |
151 |
268 |
32 |
220 |
41 |
16 |
16 |
Tabelle 6: Ausführungsbeispiel 4, 100 g/m
2 PET/CoPET Vliesstoff, Kern/Mantel-Filamente, mech. Eigenschaften.
Kalandertemp. |
PLD |
Kalanderdruck |
Co-PET-Anteil |
MD:CD-Verhältnis |
MD:CD-Verhältnis |
|
|
|
|
HZK |
WRK |
°C |
g/Lmin |
daN |
% |
|
|
130 |
0,74 |
80 |
20 |
1,1 |
1,1 |
130 |
0,8 |
80 |
20 |
1,2 |
1,0 |
Ausführungsbeispiel 4:
Herstellung eines Spinnvlieses aus PIE-Filamenten (PET/PA)
[0069] Zur Herstellung der PIE-Filamente werden Polyethylenterephthalat und Polyamid in
bekannter Weise mit einem pro Lochdurchsatz von 0,76 g/L min coextrudiert und aerodynamisch
verstreckt, wobei 16 PIE-Filamente entstehen. Der Anteil an Polyamid liegt zwischen
30 und 50 Gew.-%. Die Endlosfilamente werden darauf auf einem Förderband dynamisch
abgelegt. Unter dynamischem Ablegen wird verstanden, dass sich die Orientierung der
abzulegenden Filamente in Querrichtung gezielt beeinflussen lässt. Darauf erfolgt
eine Verfestigung der Endlosfilamente durch eine raue Stahlwalze unter Druck und Wärme.
Die Stahlwalze weist Temperaturen zwischen 130 °C und 180 °C bei einem Liniendruck
zwischen 50 N/mm und 80 N/mm (Rauhtiefe von 40 µm) auf.
[0070] Durch das Beaufschlagen der Endlosfilamente mit Druck und Temperatur wird das Polyamid
verschmolzen und das Polyethylenterephthalat in Form von im Querschnitt kreissegmentförmigen
bzw. kuchenstückartigen Elementarfilamenten in einer Matrix aus dem Polyamid verteilt.
Hierbei wird ein Spinnvlies mit einem Flächengewicht von 105 g/m
2 erhalten. Es entsteht ein Spinnvlies mit dichter Struktur und geringer Porosität
bei charakteristischen mechanischen Werten (HZK, WRK, MD:CD Verhältnis). Die Parameter
des Versuchs sind in Tabelle 7 und Tabelle 8 dargestellt.
Tabelle 7: Ausführungsbeispiel 4, 105 g/m
2 PET/PA Vliesstoff, PIE-Filamente, mech. Eigenschaften.
Kalandertemp. |
Kalanderdruck |
PA-Anteil |
Gewicht |
Dicke |
LD 20cm 2/50 Pa |
Grab Tensile MD |
Dehnung MD |
Grab Tensile CD |
Dehnung CD |
Trap Tear MD |
Trap Tear CD |
|
|
|
EN 2907 3 angel |
DIN EN ISO 9073-2 |
DIN EN ISO 9237 |
EN 2907 3 T3 |
EN 29079 T3 |
EN 2907 3 T3 |
EN 29073 T3 |
AST M D 573 3 |
ASTM D 5733 |
°C |
N/mm |
% |
g/m2 |
mm |
l/m2s 8C |
N/50 mm |
% |
N/50 mm |
% |
N |
N |
130 |
50 |
30 |
103,9 |
0,2 |
89 |
224,9 |
43,7 |
174,2 |
41,3 |
185 |
163,9 |
130 |
80 |
30 |
104,7 |
0,22 |
81 |
252,5 |
47,8 |
205 |
50,1 |
185,4 |
170,3 |
180* |
80 |
30 |
106,6 |
0,14 |
27 |
319,2 |
46,4 |
272,2 |
48,5 |
90,7 |
90,6 |
180* |
50 |
30 |
106,7 |
0,15 |
31 |
321,8 |
46,1 |
260,3 |
52,3 |
86,7 |
84,7 |
180* |
50 |
50 |
104,4 |
0,15 |
31 |
273,8 |
41,6 |
226,5 |
44,7 |
69,2 |
68,7 |
180* |
80 |
50 |
106,3 |
0,15 |
25 |
295,9 |
40,9 |
221,1 |
40,4 |
54,2 |
55,6 |
130 |
80 |
50 |
105,7 |
0,17 |
46 |
244,6 |
43,6 |
180 |
39,9 |
174,9 |
155,7 |
130 |
50 |
50 |
106 |
0,2 |
65 |
233,2 |
44,3 |
179,1 |
42,6 |
87 |
90 |
Tabelle 8: Ausführungsbeispiel 4, 105 g/m
2 PET/PA Vliesstoff, PIE-Filamente, mech. Eigenschaften.
Kalandertemperatur |
Kalanderdruck |
PA-Antell |
MD:CD Verhältnis |
MD:CD Verhältnis |
|
|
|
Grab Tenslle |
Trap Tear |
°C |
N/mm |
% |
|
|
130 |
50 |
30 |
1,3 |
1,1 |
130 |
80 |
30 |
1,2 |
1,1 |
180* |
80 |
30 |
1,2 |
1,0 |
180* |
50 |
30 |
1,2 |
1,0 |
180* |
50 |
50 |
1,2 |
1,0 |
180* |
80 |
50 |
1,3 |
1,0 |
130 |
80 |
50 |
1,4 |
1,1 |
130 |
50 |
50 |
1,3 |
1,0 |
[0071] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, die insbesondere in Figur 3 dargestellt
ist, weisen die Verbundfilamente im Querschnitt eine kreissegmentförmige Ausgestaltung
der die Querschnitte der verschiedenen Elementarsegmente darstellenden Bereiche auf.
Es ist ein filmartiger Aufbau im Querschnitt der Materialstruktur des erfindungsgemäßen
Vliesstoffs zu erkennen. Es liegen Polyamid-Domänen vor, die durch Polyethylenterephthalat-Filamente
verstärkt sind. Der ursprüngliche runde Faserquerschnitt ist dabei großteils durch
Hitze- und Druckeinfluss deformiert bzw. nicht mehr festzustellen.
Ausführungsbeispiel 5:
Corona- und Plasmabehandlung eines Spinnvlieses
[0072] Die Oberflächenenergie der hergestellten Spinnvliese wird durch eine Corona- oder
Plasmabehandlung verändert. In Tabelle 9 ist dies am Beispiel 8 (132°C / 80 daN /
36 % PE) des Ausführungsbeispiels 1 beschrieben. Die mit* markierte Seite ist die
der Aufladung zugewandten Seite im Prozess. Die Coronaaufladung erfolgt bei Standardbedingungen
(Raumtemperatur, 7500 V) und verschiedenen Geschwindigkeiten. Die Plasmatisierung
erfolgt in einer Niederdruck-Atmosphärenplasmaanlage der Firma Freudenberg Forschungsdienste
KG bei Raumtemperatur. Die Messung der Oberflächenenergien erfolgt gemäß ISO 9000
mit Sherman Testtinten der Firma Schnick D-42579 Heiligenhaus. Zum Vergleich der Oberflächenenergien
wurde ein handelsüblicher Verpackungsvliesstoff aus flash- spun Polyethylen genutzt.
Tabelle 9: Ausführungsbeispiel 1, Beispiel 8, 80 g/m
2 PET/PE Vliesstoff, Kem/Mantet-Filamente, Oberflächenenergien unbehandelt und nach
Corona- bzw. Plasmabehandlung.
|
|
Oberflächenenergie / [dyn] |
Oberflächenenergie / [dyn] |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Seite 1 |
Seite 2* |
Seite 1* |
Seite 2 |
Seite 1 |
Seite 2* |
Seite 1* |
Seite 2 |
Referenz PE |
|
40 - 42 |
40 - 42 |
# |
# |
40 - 42 |
40 - 42 |
# |
# |
Versuch 8 |
unbeh. |
38 - 40 |
38 - 40 |
# |
# |
38 - 40 |
38 - 40 |
# |
# |
Versuch 8 |
|
Corona |
Plasma |
Corona |
Plasma |
|
5 m/min |
# |
# |
> 50 |
>50 |
# |
# |
> 50 |
> 50 |
|
10 m/min |
# |
# |
>50 |
> 50 |
# |
# |
> 50 |
> 50 |
|
25 m/min |
40 - 42 dyn |
44 - 46 dyn |
> 50 |
> 50 |
40 - 42 dyn |
42 - 44 dyn |
> 50 |
> 50 |
|
35 m/min |
38 - 40 dyn |
44 - 46 dyn |
> 50 |
> 50 |
38 - 40 dyn |
42 - 44 dyn |
> 50 |
> 50 |
|
45 m/min |
Messung 1 |
Messung 1,10 Tage Lagerzeit bei Raumtemperatur |
[0073] Wie aus den Werten von Tabelle 9 ersichtlich, eignet sich der erfindungsgemäße Vliesstoff
hervorragend zur Behandlung mit Plasma- und/oder Coronabehandlung. Überraschenderweise
können auch sehr dünne Vlieslagen derart behandelt werden, dass diese eine Oberflächenenergie
von 40 bis 42 dyn. aufweisen, ohne dass eine Zerstörung des Vliesstoffes stattfindet.
Ausführungsbeispiel 6:
Biegesteifigkeit und Haftreibungskoeffizient verschiedener Materialien
[0074] Zur Charakterisierung besonderer, von allgemeiner Vliesstoffcharakteristik abweichender,
Eigenschaften, sind besonders die Biegesteifigkeit nach DIN 53350, sowie der Haftreibungskoeffizient
nach ASTM D-4918-97 (2002) heranzuziehen. Aus einem Vergleich der Messwerte ausgewählter
Ausführungsbeispiele zeigt sich eine hohe Biegesteifigkeit bei gleichzeitig hoher
Oberflächenglätte, d.h. niedrigem Reibungskoeffizient. Es ist ersichtlich, dass ein
besonders vorteilhafter Reibungskoeffizient dann erzielt werden kann, wenn zur Ausbildung
der Polymermatrix Polyethylen oder Polyamid verwendet wird.
Tabelle 10: Verschiedene Ausführungsbeispiele, Biegesteifigkeit längs gem. DIN 53350.
|
Längs |
|
Biegesteifigkeit nach DIN 53350 [N/mm2] |
Biegewinkel [Neigung in %] |
10% |
20% |
30% |
40% |
100gsm, PIE 16, PET/PA, 30% PA |
1,8 |
3,5 |
5 |
5,3 |
100gsm, PIE 16, PET/PP, 38% PP |
3,6 |
6,8 |
8,6 |
10 |
80gsm, SC, PET/PE, 40% PE |
1,2 |
2,2 |
2,8 |
3,3 |
100gsm, SC, PET/CoPET, 20% CoPET |
3,4 |
7,7 |
10 |
13 |
100gsm, PIE 16, PET/PA, 30% PA |
1,8 |
3,7 |
4,4 |
5,6 |
Tabelle 11: Verschiedene Ausführungsbeispiele, Biegesteifigkeit quer gem. DIN 53350.
|
Quer |
|
Biegesteifigkeit nach DIN 53350 [N/mm2] |
Biegewinkel [Neigung in %] |
10% |
20% |
30% |
40% |
100gsm, PIE 16. PET/PA, 30% PA |
1,7 |
3,3 |
5,1 |
5,7 |
100gsm, PIE 16, PET/PP, 38% PP |
2,9 |
5,7 |
7,3 |
8,1 |
80gsm, SC, PET/PE, 40% PE |
1,3 |
2,1 |
2.5 |
3 |
100gsm,SC, PET/CoPET, 20% CoPET |
2,3 |
4,5 |
6,8 |
8,3 |
100gsm, PIE 16, PET/PA, 30 % PA |
1,9 |
4,3 |
6.9 |
6,9 |
Tabelle 12: Verschiedene Ausführungsbeispiele, Haftreibungskoeffzient tan α gem. ASTM
D-4918-97, Seitenzuordnung A = glatte Walze, B = Rauhwalze.
Haftreibungskoeffizient nach ASTM D-4918-97 |
|
[°] |
tan α |
|
A |
B |
A |
B |
100gsm, PIE 16, PET/PP, 38% PP |
18 |
16 |
0,32 |
0,29 |
80gsm, SC, PET/PE, 40% PE |
10 |
11 |
0,18 |
0,19 |
100gsm, SC, PET/CoPET, 20% CoPET |
14 |
16 |
0,25 |
0,29 |
100gsm, PIE 16, PET/PA, 30% PA |
13 |
13 |
0,23 |
0,23 |
1. Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffs enthaltend mindestens zwei Polymere, wobei
der Schmelzpunkt mindestens eines ersten Polymers über dem Schmelzpunkt mindestens
eines zweiten Polymers liegt, umfassend die folgenden Verfahrensschritte:
- Bereitstellen von Mehrkomponentenfasem, welche mindestens zwei Polymere mit unterschiedlichen
Schmelzpunkten enthalten, wobei das erste Polymer ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend
aus Polyester, vorzugsweise Polyethylenterephthalat und/oder das zweite Polymer aus
der Gruppe bestehend aus: Polypropylen, Polyethylen, Polyamid und/oder Polyester,
vorzugsweise Polyethylenterephthalat.
- flächiges Verbinden der Mehrkomponentenfasem durch Beaufschlagen mit einer Temperatur
von 100 °C bis 300 °C sowie einem Druck von 40 N/mm bis 150 N/mm, derart, dass mindestens
ein erstes Polymer in Form von Elementarsegmenten in einer Matrix aus mindestens einem
zweiten Polymer verteilt wird, dadurch gekennzeichnet, dass als Mehrkomponentenfasern Pie-Fasern, und/oder Hollow-Pie-Fasern eingesetzt werden,
welche aus mindestens zwei Polymeren mit unterschiedlichen Schmelzpunkten aufgebaut
sind,
wobei ein Vliesstoff erhalten wird, der eine Biegesteifigkeit von 0,5N/mm
2 bis 10 N/mm
2, gemessen nach DIN 53350 bei einem Biegewinkel von 10 % erhalten wird.
2. Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffs nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige Verbinden der Mehrkomponentenfasern durch Beaufschlagen mit einem Druck
von 40 N/mm bis 100 N/mm, vorzugsweise von 60 N/mm bis 80 N/mm, insbesondere von 50
N/mm bis 90 N/mm durchgeführt wird.
3. Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffs nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das flächige Verbinden der Mehrkomponentenfasern durch Beaufschlagen mit einer Temperatur
von mehr als 100 °C, vorzugsweise von 100 °C bis 300 °C, noch bevorzugter von 110
°C bis 200 °C, insbesondere von 120 °C bis 180 °C durchgeführt wird.
4. Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffs nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass Mehrkomponentenfasern eingesetzt werden, deren Herstellungsverfahren folgende Schritte
umfasst:
- Erhitzen einer polymeren Substanz in einem Extruder,
- Verpressen der polymeren Substanz durch eine Düse,
- Verstrecken der polymeren Substanz,
- Dynamisches Positionieren der polymeren Substanz auf einem Band unter Bildung einer
Faserlage.
5. Verfahren zur Herstellung eines Vliesstoffs nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrkomponentenfasern als Bikomponentenfilamente ausgestaltet sind.
6. Vliesstoff, ausgebildet als Basismaterial zur Beschichtung mit Folien, hergestellt
mit einem Verfahren gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Biegesteifigkeit von 1 N/mm2 bis 10 N/mm2, gemessen nach DIN 53350 bei einem Biegewinkel von 10 % und/oder eine Biegesteifigkeit
von 2 N/mm2 bis 13 N/mm2, bei einem Biegewinkel von 40 %.
7. Vliesstoff nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein Maschinenrichtung/Querrichtungs-Verhältnis der Höchstzugkraft gemäß EN 29073
T3 von 0,7 bis 1,6, vorzugsweise von 0,8 bis 1,5, insbesondere von 0,9 bis 1,1.
8. Vliesstoff nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Vliesstoff mindestens zwei Polymere enthält, wobei der Schmelzpunkt mindestens
eines ersten Polymers über dem Schmelzpunkt mindestens eines zweiten Polymers liegt
und wobei das erste Polymer in Form von Elementarsegmenten vorliegt, die in einer
Matrix aus dem zweiten Polymer verteilt sind.
9. Vliesstoff nach einem oder mehreren Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der Matrix im Vliesstoff im Bereich von von 1 Gew.-% bis 60 Gew.-%, vorzugsweise
von 5 Gew.-% bis 50 Gew.-%, insbesondere von 10 Gew.-% bis 40 Gew.-% beträgt.
10. Vliesstoff nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Differenz zwischen den Schmelzpunkten des ersten und zweiten Polymers mindestens
15 °C, vorzugsweise mindestens 20 °C beträgt.
11. Vliesstoff nach einem oder mehreren Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Vliesstoff Elementarsegmente aus einem ersten Polymer vorliegen, die im Querschnitt
kreissegmentförmig bzw. kuchenstückförmig, kreisförmig oder multilobal aufgebaut sind,
welche in einer Matrix aus dem zweiten Polymer verteilt sind.
12. Vliesstoff nach einem oder mehreren Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil des zweiten Polymers im Vliesstoff im von 50 % : 50 %, vorzugsweise 70
% bis 30 %, noch bevorzugter 60 % zu 40 % liegt.
13. Vliesstoff nach einem oder mehreren Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Polymer ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus: Polyester, vorzugsweise
Polyethylenterephthalat und/oder dass das zweite Polymer ausgewählt ist aus der Gruppe
bestehend aus: Polypropylen, Polyethylen, Polyamid und/oder Polyester, vorzugsweise
Polyethylenterephthalat.
14. Verwendung eines Vliesstoffes nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 14 zur
Herstellung eines Verbundwerkstoffs.
15. Verbundwerkstoff umfassend mindestens eine erste Lage, die einen Vliesstoffs nach
einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 15 enthält, sowie mindestens eine zweite Lage,
vorzugsweise als Filmaufweist.
16. Verbundwerkstoff nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Lage eine Dicke von 0,01 mm bis 1 mm, vorzugsweise von 0,05 mm bis 0,5
mm, insbesondere von 0,1 mm bis 0,2 mm und/oder die zweite Lage eine Dicke von 0,01
mm bis 1 mm, vorzugsweise von 0,05 mm bis 0,5 mm, insbesondere von 0,1 mm bis 0,2
mm aufweist.
1. Process for the production of a non-woven fabric comprising at least two polymers,
where the melting point of at least one first polymer is above the melting point of
at least one second polymer, comprising the following steps:
- provision of multicomponent fibres which comprise at least two polymers with different
melting points, where the first polymer is selected from the group consisting of polyester,
preferably polyethylene terephthalate and/or the second polymer is selected from the
group consisting of: polypropylene, polyethylene, polyamide and/or polyester, preferably
polyethylene terephthalate,
- bonding of the surfaces of the multicomponent fibres via exposure to a temperature
of from 100°C to 300°C and to a pressure of from 40 N/mm to 150 N/mm, in such a way
that at least one first polymer is distributed in the form of elemental segments in
a matrix made of at least one second polymer, characterized in that multicomponent fibres used comprise pie fibres and/or hollow-pie fibres which are
composed of at least two polymers with different melting points,
where a non-woven fabric is obtained with flexural stiffness of from 0.5 N/mm
2 to 10 N/mm
2, measured in accordance with DIN 53350 at a bending angle of 10%.
2. Process for the production of a non-woven fabric according to Claim 1, characterized in that the surface bonding of the multicomponent fibres is carried out via exposure to a
pressure of from 40 N/mm to 100 N/mm, preferably from 60 N/mm to 80 N/mm, in particular
from 50 N/mm to 90 N/mm.
3. Process for the production of a non-woven fabric according to Claim 1 or 2, characterized in that the surface bonding of the multicomponent fibres is carried out via exposure to a
temperature of more than 100°C, preferably from 100°C to 300°C, more preferably from
110°C to 200°C, in particular from 120°C to 180°C.
4. Process for the production of a non-woven fabric according to any of the preceding
claims,
characterized in that multicomponent fibres are used whose production process comprises the following steps:
- heating of a polymeric substance in an extruder,
- forcing of the polymeric substance through a die,
- drawing of the polymeric substance,
- dynamic positioning of the polymeric substance on a belt with formation of a layer
of fibres.
5. Process for the production of a non-woven fabric according to any of the preceding
claims, characterized in that the multicomponent fibres take the form of bicomponent filaments.
6. Non-woven fabric, taking the form of base material for coating with foils, produced
by a process according to any of the preceding claims, characterized by a flexural stiffness of from 1 N/mm2 to 10 N/mm2, measured in accordance with DIN 53350 at a bending angle of 10% and/or by a flexural
stiffness of from 2 N/mm2 to 13 N/mm2 at a bending angle of 40%.
7. Non-woven fabric according to Claim 7, characterized by a machine-direction/transverse-direction ratio of the maximum tensile force in accordance
with EN 29073-3 of from 0.7 to 1.6, preferably from 0.8 to 1.5, in particular from
0.9 to 1.1.
8. Non-woven fabric according to Claim 7 or 8, characterized in that the non-woven fabric comprises at least two polymers, where the melting point of
at least one first polymer is above the melting point of at least one second polymer
and where the first polymer takes the form of elemental segments distributed in a
matrix made of the second polymer.
9. Non-woven fabric according to one or more of Claims 7 to 9, characterized in that the proportion of the matrix in the non-woven fabric is in the range from 1% by weight
to 60% by weight, preferably from 5% by weight to 50% by weight, in particular from
10% by weight to 40% by weight.
10. Non-woven fabric according to Claim 9 or 10, characterized in that the difference between the melting points of the first and second polymer is at least
15°C, preferably at least 20°C.
11. Non-woven fabric according to one or more of Claims 7 to 11, characterized in that in the non-woven fabric, distributed in a matrix made of the second polymer, elemental
segments made of a first polymer are present, and their cross section has the shape
of a segment of a circle or of a sector of a circle, or of a circle, or has a multilobal
shape.
12. Non-woven fabric according to one or more of Claims 7 to 12, characterized in that the ratio by weight of first polymer to second polymer in the non-woven fabric is
50%: 50%, preferably 70% to 30%, more preferably 60% to 40%.
13. Non-woven fabric according to one or more of Claims 7 to 13, characterized in that the first polymer is selected from the group consisting of: polyester, preferably
polyethylene terephthalate and/or in that the second polymer is selected from the group consisting of: polypropylene, polyethylene,
polyamide and/or polyester, preferably polyethylene terephthalate.
14. Use of a non-woven fabric according to one or more of Claims 7 to 14 for the production
of a composite material.
15. Composite material comprising at least one first layer which comprises a non-woven
fabric according to one or more of Claims 7 to 15, and also comprising at least one
second layer, preferably in the form of film.
16. Composite material according to Claim 15, characterized in that the thickness of the first layer is from 0.01 mm to 1 mm, preferably from 0.05 mm
to 0.5 mm, in particular from 0-1 mm to 0.2 mm, and/or the thickness of the second
layer is from 0.01 mm to 1 mm, preferably from 0.05 mm to 0.5 mm, in particular from
0.1 mm to 0.2 mm.
1. Procédé de fabrication d'un non-tissé contenant au moins deux polymères, le point
de fusion d'au moins un premier polymère étant supérieur au point de fusion d'au moins
un deuxième polymère, comprenant les étapes de procédé suivantes :
- la préparation de fibres multicomposantes, qui contiennent au moins deux polymères
de points de fusion différents, le premier polymère étant choisi dans le groupe constitué
par les polyesters, de préférence le polytéréphtalate d'éthylène et/ou le deuxième
polymère dans le groupe constitué par : le polypropylène, le polyéthylène, le polyamide
et/ou le polyester, de préférence le polytéréphtalate d'éthylène,
- la liaison en surface des fibres multicomposantes par application d'une température
de 100 °C à 300 °C et d'une pression de 40 N/mm à 150 N/mm, de sorte qu'au moins un
premier polymère soit réparti sous la forme de segments élémentaires dans une matrice
d'au moins un deuxième polymère, caractérisé en ce que des fibres Pie et/ou des fibres Pie creuses sont utilisées en tant que fibres multicomposantes,
qui sont constituées d'au moins deux polymères de points de fusion différents,
un non-tissé étant obtenu, qui présente une rigidité en flexion de 0,5 N/mm
2 à 10 N/mm
2, mesurée selon DIN 53350 à un angle de flexion de 10 %.
2. Procédé de fabrication d'un non-tissé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la liaison en surface des fibres multicomposantes est réalisée par application d'une
pression de 40 N/mm à 100 N/mm, de préférence de 60 N/mm à 80 N/mm, notamment de 50
N/mm à 90 N/mm.
3. Procédé de fabrication d'un non-tissé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la liaison en surface des fibres multicomposantes est réalisée par application d'une
température de plus de 100 °C, de préférence de 100 °C à 300 °C, de manière davantage
préférée de 110 °C à 200 °C, notamment de 120 °C à 180 °C.
4. Procédé de fabrication d'un non-tissé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que des fibres multicomposantes sont utilisées, dont le procédé de fabrication comprend
les étapes suivantes :
- le chauffage d'une substance polymère dans une extrudeuse,
- la compression de la substance polymère par une buse,
- l'étirement de la substance polymère,
- le positionnement dynamique de la substance polymère sur une bande pour former une
couche de fibres.
5. Procédé de fabrication d'un non-tissé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce que les fibres multicomposantes sont configurées sous la forme de filaments bicomposants.
6. Non-tissé, configuré sous la forme d'un matériau de base pour le revêtement avec des
films, fabriqué par un procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé par une rigidité en flexion de 1 N/mm2 à 10 N/mm2, mesurée selon DIN 53350 à un angle de flexion de 10 % et/ou une rigidité en flexion
de 2 N/mm2 à 13 N/mm2, à un angle de flexion de 40 %.
7. Non-tissé selon la revendication 7, caractérisé par un rapport sens machine/sens transversal de la force de traction maximale selon EN
29073 T3 de 0,7 à 1,6, de préférence de 0,8 à 1,5, notamment de 0,9 à 1,1.
8. Non-tissé selon la revendication 7 ou 8, caractérisé en ce que le non-tissé contient au moins deux polymères, le point de fusion d'au moins un premier
polymère étant supérieur au point de fusion d'au moins un deuxième polymère et le
premier polymère se présentant sous la forme de segments élémentaires qui sont répartis
dans une matrice du deuxième polymère.
9. Non-tissé selon une ou plusieurs des revendications 7 à 9, caractérisé en ce que la proportion de la matrice dans le non-tissé est dans la plage allant de 1 % en
poids à 60 % en poids, de préférence de 5 % en poids à 50 % en poids, notamment de
10 % en poids à 40 % en poids.
10. Non-tissé selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce que la différence entre les points de fusion du premier et du deuxième polymère est d'au
moins 15 °C, de préférence d'au moins 20 °C.
11. Non-tissé selon une ou plusieurs des revendications 7 à 11, caractérisé en ce que des segments élémentaires d'un premier polymère sont présents dans le non-tissé,
agencés dans la section transversale sous la forme de segments de cercle ou sous la
forme de parts de gâteau, sous forme circulaire ou multilobale, qui sont répartis
dans une matrice du deuxième polymère.
12. Non-tissé selon une ou plusieurs des revendications 7 à 12, caractérisé en ce que la proportion du deuxième polymère dans le non-tissé est de 50 %:50 %, de préférence
de 70 % à 30 %, de manière encore davantage préférée de 60 % à 40 %.
13. Non-tissé selon une ou plusieurs des revendications 7 à 13, caractérisé en ce que le premier polymère est choisi dans le groupe constitué par : le polyester, de préférence
le polytéréphtalate d'éthylène, et/ou en ce que le deuxième polymère est choisi dans le groupe constitué par : le polypropylène,
le polyéthylène, le polyamide et/ou le polyester, de préférence le polytéréphtalate
d'éthylène.
14. Utilisation d'un non-tissé selon une ou plusieurs des revendications 7 à 14 pour la
fabrication d'un matériau composite.
15. Matériau composite comprenant au moins une première couche, qui contient un non-tissé
selon une ou plusieurs des revendications 7 à 15, ainsi qu'au moins une deuxième couche,
de préférence sous la forme d'un film.
16. Matériau composite selon la revendication 15, caractérisé en ce que la première couche présente une épaisseur de 0,01 mm à 1 mm, de préférence de 0,05
mm à 0,5 mm, notamment de 0,1 mm à 0,2 mm, et/ou la deuxième couche présente une épaisseur
de 0,01 mm à 1 mm, de préférence de 0,05 mm à 0,5 mm, notamment de 0,1 mm à 0,2 mm.