[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zusammenbau einer Strahlquellenbaugruppe
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine LED-Beleuchtungseinrichtung mit einer
solchen Baugruppe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 2.
[0002] Die Erfindung ist in der Lichttechnik einsetzbar und kann bei der Herstellung hochintensiver
LED-Beleuchtungsanlagen für Allgemein-, Außen- und Innenbeleuch-tung verwendet werden.
[0003] Die Umwandlung von elektrischer Energie in Lichtstrahlung durch LEDs wird von beachtlicher
Wärmefreisetzung begleitet. Um die überflüssige Wärme zu entfernen, werden z. B. Alu-Kühler
verwendet. Dabei ist es wichtig, einen sicheren Wärmekontakt zwischen der Oberfläche
des Kühlers und der Platine mit den LEDs sicherzustellen. Das ist für den Bereich
der Montage des LED-Chips besonders wichtig. Die Ebenheit der Paarungsflächen ist
bei Massenfertigung weit vom Ideal entfernt. Um Luftspalte zwischen der Platine und
dem Kühler zu beseitigen, muss eine wärmeleitfähige Paste benutzt oder eine Minimierung
der Luftspalte sicher-gestellt werden, indem die Platine gegen die Oberfläche des
Kühlers über wärmeleitfähige Paste niedergedrückt wird.
[0004] Ähnliche Probleme entstehen infolge eines Wärmeüberflusses an der Schnittstelle zwischen
der Oberfläche der Platine und der optisch transparenten Schutzhülle. Eine thermische
Hüllendeformation verursacht nicht nur eine Verschlechterung der optischen Eigenschaften
sondern auch ein Undichtwerden der Oberfläche der Platine.
[0005] Aus dem Stand der Technik sind Einrichtungen bekannt, die einen Körper und eine transparente
Glasscheibe aufweisen, welche die Leiterplatte (Platine) mit den LEDs abdeckt und
sich auf den Kühlerkörper stützt (Patente
CN102095144 (A),
CN201851969 (U),
CN201811088 (U)).
[0006] Aus dem Stand der Technik ist eine technische Lösung bekannt, wonach ein elastisches
Montageelement benutzt wird, um die Platine mit LEDs gegen einen Kühler anzudrücken,
wobei das Montageelement mit dem Kühler verschraubt wird (
EP2306035 (A1), IPC
EP2306035 (A1), veröffentlicht am 06.04.2011).
[0007] Diese technische Lösung ermöglicht es, die Wärmebelastung der LEDs herabzusetzen,
ist allerdings nicht fertigungsgerecht, weil der Einbau zahlreicher elastischer Montageelemente
sehr arbeitsaufwändig ist.
[0008] Aus dem Stand der Technik ist ein LED-Modul bekannt, bei dem die Platine mit LEDs
an der Kühleroberfläche mit der Möglichkeit eines Wärmekontakts installiert wird.
Die optisch transparente Platte umfasst eine Platine und ist luftdicht an der Oberfläche
des Kühlers befestigt. Um eine Niederdrückkraft der Platine am Kühler zu erzeugen,
wird ein transparentes Dichtungsmittel über einen speziellen Stutzen in den Raum zwischen
der optischen Platte und der Platine gespritzt. Das Dichtungsmittel dehnt sich bei
einer Erwärmung aus und erzeugt die benötigte Kraft, um die Platine anzudrücken (
CN101776256 (A), IPC F21V31/04, veröffentlicht am 14.07.2010).
[0009] Das Problem der Abdichtung und des gleichmäßigen Druckaufbaus über die gesamte Fläche
der Platine ist im bekannten Stand der Technik ideal gelöst. Aus der Sicht der Arbeitsaufwändigkeit
kann jedoch eine solche Lösung in der Großproduktion nicht verwendet werden, da sie
verfahrenstechnisch kompliziert ist.
[0010] Der nächstkommende Stand der Technik hinsichtlich der Erfindung ist die Patentanmeldung
CN101776256 (A).
[0011] Es ist Aufgabe der Erfindung, die thermische Deformation einer optischen Platte abzubauen,
die Fertigungsgerechtheit zu verbessern, die Dichtheit sicherzustellen und die Wärmeableitung
von der Platine mit LEDs zu verbessern.
[0012] Die gestellte Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0013] Das Verfahren zum Zusammenbau einer Strahlquellenbaugruppe einer LED-Beleuchtungseinrichtung
umfasst die Montage einer Lichtquellen-Platine an einer Kühler-Oberfläche, die Anordnung
und die Abdichtung einer optischen Platte und die Erzeugung einer Niederdrückkraft
der Platine am Kühler und ist dadurch gekennzeichnet, dass die optische Platte mit
einer ersten Oberfläche einer elastischen Elektroisolierschicht und deren zweite Oberfläche
mit einer Oberfläche der Platine mit LEDs verbunden wird. Dabei erfolgt die Verbindung
der erwähnten Oberflächen der elastischen Elektroisolierschicht mittels Adhäsionskräften.
Die Niederdrückkraft wird mit Hilfe eines Kraftangriffs an der Oberfläche der optisch
transparenten Platte erzeugt.
[0014] Bei der angemeldeten technischen Lösung handelt es sich um eine Baugruppe mit Strahlquellen,
die nach dem genannten Verfahren hergestellt wird und folgende Gesamtheit von kennzeichnenden
Merkmalen einschließt.
[0015] Die Strahlquellenbaugruppe mit einer optischen Platte, einem Kühler, einer Platine
mit LEDs, die auf dem Kühler so angeordnet sind, dass ein Wärmeaustausch möglich ist
und mit Niederhaltern, um die Platine gegen den Kühler zu drücken, ist dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Platine mit LEDs und der optisch transparenten Platte eine elastische
Elektroisolierschicht angeordnet ist, deren erste Oberfläche mit einer Oberfläche
der optisch transparenten Platte und deren zweite Oberfläche mit einer Oberfläche
der Platine mit LEDs verbunden ist. Dabei weist die elastische Elektroisolierschicht
Bohrungen zur Aufnahme der genannten LEDs auf. Als Niederhalter für die Platine am
Kühler sind elastische Elemente benutzt, die auf der Oberfläche der optisch transparenten
Platte montiert sind.
[0016] Die Anordnung einer elastischen Schicht zwischen der transparenten Platte und der
Oberfläche der Platine stellt eine Verbindung her, welche eine freie gegenseitige
Verschiebung der verbindbaren Elemente während der Wärmeausdehnung ermöglicht, ohne
jegliche Bindungen zu verformen und ihre Integrität zu zerstören.
[0017] Gemäß einer der Ausgestaltungen kann die elastische Schicht aus einem Silikon-Compound
erzeugt werden. Der Silikon-Compound ist mittels einer Schablone z. B. netzförmig
auf die Oberfläche der Platine mit LEDs aufgetragen.
[0018] Die Erfindung wird anhand folgender Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Detail einer Beleuchtungseinrichtung im Schnitt mit einer Strahlquellenbaugruppe,
- Fig. 2
- ein vergrößertes Detail der Strahlquellenbaugruppe nach Fig. 1, um die Ausgestaltung
des Niederhalters der Platine am Kühler zu veranschaulichen und
- Fig. 3
- eine Isometrie-Darstellung der Platine mit der elastischen Elektroisolierschicht und
der optischen Platte in Explosionsanordnung.
[0019] Die Strahlquellenbaugruppe (Fig. 1) enthält einen Kühler 1, eine Platine 2 mit LEDs,
eine elastische Elektroisolierschicht 3, eine optische Platte 4 und einen elastischen
Niederhalter 5.
[0020] Zwischen dem Kühler 1 und der Platine 2 ist ein Spalt 6 vorgesehen, um eine eventuelle
Wärmeausdehnung der Platine 2 (Fig. 2) auszugleichen. Die optische Platte 4 mit allen
angrenzenden Bauteilen der Konstruktion hat Verbindungen, welche eine freie gegenseitige
Verschiebung im Bereich der Wärmeausdehnung möglich machen. Die elastischen Niederhalter
5 sind in einer Profilnute 10 des Kühlers 1 so angeordnet, dass die elastischen Kräfte
der Niederhalter 5 einen Druck gegen die Oberfläche der optischen Platte 4 erzeugen.
Dieser Druck wird über die elastische Elektroisolierschicht 3 an die Platine 2 weitergeleitet
und drückt diese somit gegen die Oberfläche des Kühlers 1 nieder.
[0021] Die Platine 2 (Fig. 3) ist mit LEDs 7 versehen. Auf die Platine 2 ist eine elastische
Elektroisolierschicht 3 aufgetragen. Die Elektroisolierschicht 3 ist mit Bohrungen
8 versehen, deren Ausbildung die Aufnahme der LEDs 7 darin ermöglicht. Ggf. können
an der optischen Platte 4 Linsen 9 ausgebildet werden, deren optische Eigenschaften
je nach spezifischer Anwendung gewählt werden.
[0022] Die durch die LEDs 7 freigesetzte Wärme wird größtenteils über den Wärmekontakt zwischen
der Platine 2 und der Oberfläche des Kühlers 1 zerstreut. Die Qualität des Wärmeaustauschs
zwischen den Kontaktoberflächen der Platine 2 und dem Kühler 1 hängt von der Größe
ihrer Kontaktfläche ab. Um eine konstante Wärmeaustauschfläche zu erreichen, wird
die Platine 2 gegen den Kühler 1 mittels elastischer Niederhalter 5 gedrückt.
[0023] Als ein konkretes Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße technische Lösung
kann eine leistungsstarke LED-Beleuchtungseinrichtung für Straßenbeleuchtung betrachtet
werden. Ein Detail dieser LED-Beleuchtungseinrichtung ist in Fig. 1 dargestellt. Der
Kühler 1 wird aus einer Alu-Legierung gefertigt. Auf dem Kühler 1 ist eine Platine
2 mit den LEDs 7 angeordnet. Eventuell gibt es zwischen dem Kühler 1 und der Platine
2 eine wärmeleitfähige Paste. Die Oberfläche der Platine 2 ist mit einer Elektroisolierschicht
3 versehen, deren Oberfläche adhäsionsfähig ist. An einer der Oberflächen der Isolierschicht
3 ist eine optische Platte 4, z. B. aus Polykarbonat, angeordnet. Während des Betriebs
der Beleuchtungseinrichtung ruft die durch LEDs 7 entwickelte Wärme eine lineare Ausdehnung
der Platine 2 hervor. Aufgrund unterschiedlicher Längsdehnungszahlen der Werkstoffe
kommt es zu einer mechanischen Verschiebung zwischen den Elementen. Dank der Elastizität
der Elektroisolierschicht 3 wird die Integrität der Bindungen zwischen den Elementen
jedoch nicht gestört. Die LEDs bleiben abgedichtet, und die relative Verschiebung
der Bauteile wird durch die Verschiebung in der elastischen Elektroisolierschicht
3 ausgeglichen.
[0024] Die Erfindung wird nicht auf die in der Beschreibung genannten Ausgestaltungen der
Elemente der Beleuchtungseinrichtung beschränkt. Sie können durch gleichwertige Materialien,
Verbindungen und Konstruktionen ersetzt werden, welche zu einem ähnlichen Effekt führen.
Die Herstellungsschritte und die Bestandteile der Konstruktion der Beleuchtungseinrichtung
sind einfach und können unter Einsatz bekannter Produktionsmittel mit automatisierten
Steuerungen gefertigt werden.
1. Verfahren zum Zusammenbau einer Strahlquellenbaugruppe einer LED-Beleuchtungseinrichtung
mit folgenden Verfahrensschritten: Anordnung einer Platine (2) mit Lichtquellen auf
einer Oberfläche eines Kühlers (1), Montage und Abdichtung einer optischen Platte,
Erzeugung einer Niederdrückkraft, um die Platine (2) gegen den Kühler (1) zu drücken,
dadurch gekennzeichnet,
dass die optische Platte (4) mit einer ersten Oberfläche einer elastischen Elektroisolierschicht
(3) verbunden wird,
dass die zweite Oberfläche der elastischen Elektroisolierschicht (3) mit der Oberfläche
der Platine (2) mit LEDs verbunden wird, wobei die Verbindung der Oberfläche der elastischen
Elektroisolierschicht (3) mittels Adhäsionskräften erfolgt und
dass die Niederdrückkraft mittels einer Beanspruchung der Oberfläche der optisch transparenten
Platte (4) erzeugt wird.
2. Strahlquellenbaugruppe einer LED-Beleuchtungseinrichtung mit einer optischen Platte
(4), einem Kühler (1), einer Platine (2) mit LEDs, die auf dem Kühler (1) so angeordnet
sind, dass ein Wärmeaustausch möglich ist und mit Niederhaltern (5), um die Platine
(2) gegen den Kühler (1) zu drücken,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der Platine (2) mit LEDs und der optisch transparenten Platte (4) eine elastische
Elektroisolierschicht (3) angeordnet ist, deren erste Oberfläche mit einer Oberfläche
einer optisch transparenten Platte (4) und deren zweite Oberfläche mit einer Oberfläche
der Platine (2) mit LEDs verbunden ist,
dass die elastische Elektroisolierschicht (3) Bohrungen (8) zur Aufnahme der LEDs aufweist
und
dass als Niederhalter (5) für die Platine (2) am Kühler (1) elastische Elemente verwendet
sind, welche zwischen der Oberfläche der optisch transparenten Platte (4) und dem
Kühler (1) montiert sind.