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EP 2 153 752 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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18.03.2015 Patentblatt 2015/12 |
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Anmeldetag: 30.07.2009 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Rückenlehne
Backrest
Dossier
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK SM TR |
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Priorität: |
12.08.2008 DE 102008038695
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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17.02.2010 Patentblatt 2010/07 |
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Patentinhaber: Sedus Stoll AG |
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79761 Waldshut-Tiengen (DE) |
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Erfinder: |
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- Habermann, Jutta
79787 Oberlauchringen (DE)
- Dörner, Markus
79855 Efringen-Kirchen (DE)
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Vertreter: Isarpatent |
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Patent- und Rechtsanwälte
Postfach 44 01 51 80750 München 80750 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-U1-202006 015 822 US-A- 2 064 137
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DE-U1-202008 004 942 US-A- 4 522 444
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft einen Armlehnstuhl mit Sitz und Rückenlehne, wobei die Rückenlehne
einen Lehnenträger und eine Lehnenplatte aufweist.
STAND DER TECHNIK
[0002] Bei Armlehnstühlen, wie sie vor allem in Konferenzsälen und Sitzungszimmern vorkommen,
sind verschiedene Arten von Rückenlehnen bekannt.
[0003] Ein solcher Armlehnenstruhl ist aus der Anmeldung
US 4 522 444 bekannt.
[0004] Zum Beispiel gibt es Armlehnstühle die aus einer einteiligen Schale von Sitz und
Rückenlehne geformt sind. Solche Rückenlehnen sind auch mit Polsterung relativ unflexibel
und passen sich kaum den Bewegungen einer auf dem Stuhl sitzenden Person an. Eine
gewisse Bewegungsfreiheit bei leichtem Zurücklehnen oder Wippen wird bei manchen Stühlen
zwar dadurch erreicht, dass die Rückenlehne im oberen Bereich aus einem flexiblen
Material besteht. Jedoch wird die Lordose beim Zurücklehnen nicht mehr optimal gestützt,
da sich nur der oberste Teil der Rücklehne zurückneigen kann und der Rest der Rückenlehne
starr ist.
[0005] Neigbare Rückenlehnen, die auch bei leichtem Zurücklehnen den Rücken optimal stützen,
sind bei Bürostühlen bekannt. Solche neigbaren Rückenlehnen sind jedoch an einer aufwendigen
Mechanik unterhalb dem Sitz aufgehängt und sind teuer. Da Stühle als Designobjekt
auch Anforderungen hinsichtlich ihrer Gestaltung unterliegen, sind solche klobigen
Aufhängungen häufig unerwünscht.
[0006] Bei schlanken, einfach und kostengünstig gebauten und "leicht" wirkenden Armlehnstühlen
ist die Rückenlehne zum Beispiel an den beiden Armlehnen aufgehängt. Eine solche frei
hängende Rückenlehne ist nicht am Sitz befestigt und relativ kurz ausgebildet, so
dass sie nur den mittleren Bereich des Rücken stützt - Lordosen- und Beckenbereich
sind frei und nicht gestüzt. Bekannte freihängende Rückenlehnen die sich bis in den
Beckenbereich erstrecken sind starr ausgebildet.
[0007] Die technischen Anforderungen an Stühle, z.B. optimale Anpassung an die Rückenform
auch bei leichtem Zurücklehnen, sind mit den gestalterischen Anforderungen, z.B. freihängende
Rückenlehnen, nur schwer vereinbar.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Armlehnstuhl der eingangs genannten Art anzugeben,
bei welchem die Rückenlehne den mittleren Bereich des Rückens einer auf dem Stuhl
sitzenden Person bis hin zum Beckenbereich optimal stützt. Auch soll diese Stütztung
bei leichten Zurücklehnen oder Wippen stets gewährleistet sein. Der Armlehnstuhl soll
kostengünstig herstellbar sein und durch eine freihängende Rückenlehne ästhetisch
ansprechend wirken.
[0009] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe bei einem Armlehnstuhl der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass der Lehnenträger zwei Armlehnenabschnitte und einen gegenüber
diesen unter einem Winkel nach oben abgebogenen Mittenabschnitt aufweist, dass die
Lehnenplatte in ihrem oberen Bereich an dem Mittenabschnitt des Lehnenträgers befestigt
ist und mit einem unteren Bereich frei bis nahe an den Sitz heranreicht, dass der
Lehnenträger flexibel ist und sich beim Anlehnen durch eine auf dem Stuhl sitzende
Person unter Vergrösserung des Winkels zwischen seinen Armlehnenabschnitten und seinem
Mittenabschnitt verformen kann, und dass auch die Lehnenplatte flexibel ist und sich
ihr oberer Abschnitt mit dem Mittenabschnitt des Lehnenträgers bewegen kann, wenn
ihr unterer Abschnitt am Becken der auf dem Stuhl sitzenden Person anliegt.
[0010] Die erfindungsgemässe Konstruktion von Lehnenträger und Lehnenplatte ermöglicht eine
Aufhängung der Rückenlehne an die Armlehnen und lässt somit weitere gestalterische
Freiheiten zu. Zusätzlich wird wegen der hohen Flexibiltät des Lehnenträgers und der
Lehnenplatte ein Wippen und leichtes Zurücklehnen ermöglicht, ohne dass eine auf dem
Stuhl sitzende Person durch den unteren Bereich der Rückenlehne nach vorn aus dem
Sitz geschoben wird, wie es bei einer starren Rückenlehne der Fall wäre. Es entsteht
lediglich ein kaum spürbarer Druck des unteren Bereiches der Lehnenplatte auf den
Beckenbereich der Person. Die Rückenlehne liegt dabei immer am Rücken an und stützt
diesen auch im Lordosenbereich.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Lehnenträger so flexibel, dass er bei
einer Lehnenkraft von 400 N, welche 40 cm über dem Sitz mittig in die Lehnenplatte
eingeleitet wird, der Winkel zwischen den Armlehnabschnitten und dem Mittenabschnitt
um wenigstens 4 Grad vergrössert ist. Die Lehnenplatte ist so flexibel, dass sie bei
einer Vergrösserung des Winkels zwischen den Armlehnabschnitten und dem Mittenabschnitt
um 5 Grad im unteren Abschnitt 10 cm über dem Sitz mit nicht mehr als 20 N auf das
Becken der auf dem Stuhl sitzenden Person drückt.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform ist der Armlehnstuhl ein Freischwinger.
[0013] Der erfinderische Armlehnstuhl kann ein Rohrgestell aufweisen, an welchem der Sitz
befestigt sein kann. Die Endabschnitte des Rohrgestells könne im vorderen Bereich
des Stuhls bis auf die Höhe der Armlehnen hochgezogen sein und mit den Armlehnenabschnitten
des Lehnenträgers auf Stoss verbunden sein. Der Lehnenträger des erfinderischen Armlehnstuhles
kann ein einstückiges Kunststoff-Spritzgussteil sein, welches sich kostengünstig herstellen
lässt.
[0014] Die Lehnenplatte weist vorzugsweise ein mit einer Polsterung versehenes flexibles
Stützelement auf, welches ebenfalls ein kostengünstig herstellbares einstückiges Kunststoff-Spritzgussteil
sein kann. Dieses Stützelement kann zwei seitliche, leistenförmige Holme und sich
zwischen diesen erstreckende, um diese Längserstreckung drehbare Lamellen aufweisen.
Die Lamellen können sich gegen die seitlichen Holme hin unter Ausbildung von schmaleren
Gelenkabschnitten verzweigen, wobei sich benachbarte Gelenkabschnitte von benachbarten
Lamellen gegen die seitlichen Holme hin unter Ausbildung von breiteren Verbindungsabschnitten
vereinen. Die seitlichen Holme sowie die Lamellen können bezüglich ihrer Längserstreckung
flexibel sein.
[0015] Eine solche Struktur des Stützelementes garantiert eine hohe Flexibiltät der Lehnenplatte,
welche sich so optimal dem Rücken der auf dem Stuhl sitzenden Person anpassen kann.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0016] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht der bevorzugten Ausführungsform des Armlehnstuhles als Freischwinger;
- Fig. 2
- eine Rückansicht des Armlehnstuhles;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung der Position und Form der Rückenlehne in unbelastetem
Zustand (Fig. 3a), beim Einsitzen einer Person (Fig. 3b) und beim Zurücklehnen einer
Person (Fig. 3c);
- Fig. 4
- eine Vorderansicht des in der Rückenlehne enthaltenen Stützelementes; und
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Stützelementes.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0017] In Fig. 1 ist die bevorzugte Ausführungsform des Armlehnstuhles in einer Seitenansicht
dargestellt. Der Armlehnstuhl ist ein Freischwinger und umfasst einen Sitz 1, welcher
an einem Rohrgestell derartig befestigt ist, dass der Sitz hinten frei ist. Die Endabschnitte
5.1 des Rohrgestelles 5 sind im vorderen Bereich des Stuhls bis auf die Höhe der Armlehnen
hochgezogen und mit Armlehnenabschnitten 3.1 des Lehnenträgers 3 auf Stoss verbunden.
Die Endabschnitte 5.1 des Rohrgestelles 5 und die Armlehnenabschnitte 3.1 verlaufen
in etwa waagrecht.
[0018] Die beiden Armlehnenabschnitte 3.1 sind über einen Mittenabschnitt 3.2, welcher gegenüber
den Armlehnenabschnitten 3.1 unter einem Winkel nach oben gebogen ist, verbunden.
Der Lehnenträger 3 ist ein einstückiges Kunststoff-Spritzgussteil, welches in Verbindungsbereichen
3.3 zwischen den Armlehnenabschitten 3.1 und dem Mittenabschnitt 3.2 flexibel ist,
so dass sich der Lehnenträger 3 beim Anlehnen durch eine auf dem Stuhl sitzenden Person
unter Vergrösserung des Winkels zwischen seinen Armlehnenabschnitten 3.1 und seinem
Mittenabschnitt 3.2 verformen kann. Die Bewegungen der Rückelehne sind weiter unten
und in Fig. 3 genauer beschrieben.
[0019] Eine Lehnenplatte 4 ist in ihrem oberen Bereich 4.1 an dem Mittenabschnitt 3.2 des
Lehnenträgers 3 befestigt. Der untere Bereich der Lehnenplatte 4.1 reicht frei bis
nahe an den Sitz 1. Es besteht keine Verbindung zwischen Sitz 1 und Lehnenplatte 4.
[0020] In Fig. 2 ist die bevorzugte Form des Armlehnstuhls in einer Rückansicht dargestellt.
Dabei ist ersichtlich, dass sich der Mittenabschnitt 3.2 des Lehnenträgers 3 beidseitig
der Lehnenplatte 4 vom Verbindungsbereich 3.3 aus hochzieht und am oberen Rand der
Lehnenplatte 4 zusammenläuft. Der Mittenabschnitt 3.2 verläuft also bügelförmig entlang
dem Rand des oberen Bereiches der Lehnenplatte 4. Sitz 1 und Rohrgestell 5 sind ebenfalls
dargestellt.
[0021] Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung der Verformung der Rückenlehne beim Einsitzen
einer Person (Fig. 3b) und beim Zurücklehnen derselben Person (Fig. 3c). In Fig. 3a
ist der unbelastete Zustand des Armlehnstuhles mit Sitz 1, Rohrgestell 5, Lehnenträger
mit Armlehnenabschnitt 3.1 und Mittenabschnitt 3.2, und Lehnenplatte 4 mit ihrem oberen
4.1 und unteren Bereich 4.2 dargestellt. Der Sitz 1 ist fest mit dem Rohrgestell 5
verbunden. Die Lehnenplatte ist im oberen Bereich 4.1 an den durch Pfeile dargestellten
Punkten 11, 12 beidseitig fest mit dem Mittenabschnitt 3.2 verbunden. Im unteren Bereich
4.2 hängt die Lehnenplatte frei.
[0022] Beim Einsitzen einer Person, deren Kontur schematisch durch 10 bestimmt ist, wird
der Armlehnstuhl belastet. In Fig. 3b ist die Bewegung der Lehnenplatte und des Lehnenträgers
3 in Bezug auf den unbelasteten Zustand von Fig. 3a dargestellt. Die gestrichelte
Linie zeigt dabei die Position im unbelasteten Zustand. Beim Einsitzen lehnt sich
die Person 10 leicht an die Lehnenplatte an, welche sich dabei an den Rücken der Person
10 anpasst. Diese Anpassung wird durch die Flexibiltät der Lehnenplatte selbst und
des Verbindungsbereiches 3.3 des Lehnenträgers 3 ermöglicht, wobei sich der Winkel
zwischen den Armlehnenabschnitten 3.1 und dem Mittenabschnitt 3.2 vergrössert. Der
obere Bereich der Lehnenplatte 4.1 zusammen mit dem Mittenabschnitt 3.2 neigt sich
leicht nach hinten und der untere Bereich der Lehnenplatte 4.2 wird dabei leicht nach
vorne gedrückt, so dass die Lehnenplatte der Person 10 im Beckenbereich anliegt. Der
Armlehnenabschnitt 3.1 des Lehnenträgers 3 bleibt unverändert.
[0023] Beim Zurücklehnen der Person 10 wird die Lehnenplatte zusätzlich belastet. Fig. 3c
zeigt die Bewegung der Lehnenplatte und des Lehnenträgers bei zusätzlicher Belastung
und in Bezug auf den Zustand von Fig.3b, bei welchem die Lehnenplatte nur leicht belastet
ist, wie es beim Einsitzen der Fall ist. Die gestrichelte Linie zeigt die Position
der Lehnenplatte und des Lehneträgers in leicht belastetem Zustand.
[0024] Bei zusätzlicher Belastung werden Lehnenplatte und Lehnenträger zusätzlich verformt.
Dabei vergrössert sich der Winkel zwischen den Armlehnenabschnitten 3.1 und dem Mittenabschnitt
3.2. Der Mittenabschnitt neigt sich zusammen mit dem oberen Bereich der Lehnenplatte
4.1 weiter nach hinten. Der untere Bereich der Lehnenplatte 4.2 bleibt jedoch in der
Position, die sich beim Einsitzen der Person 10 eingestellt hat. Dieser Effekt wird
durch die hohe Flexibiltät der Lehnenplatte erreicht, dadurch entsteht nur ein leichter
Druck auf den Beckenbereich der Person. Die Verformung der Lehnenplatte verhindert
das Herausschieben der Person 10 aus dem Sitz 1, wie es bei unflexiblen Lehnenplatten
der Fall wäre.
[0025] Bei einer Person 10 von 75 kg kann die Lehnenkraft, welche 40 cm über dem Sitz 1
in die Lehnenplatte 4 eingeleitet wird, beim Zurücklehnen bis zu 400 N betragen. Dabei
vergrössert sich der Winkel zwischen den Armlehnenabschnitten 3.1 und dem Mittenabschnitt
3.2 durch die Flexibiltät des Lehnenträgers 3 vorzugsweise um wenigstens 4 Grad in
Bezug auf den unbelasteten Zustand. Bei einer Vergrösserung des Winkels zwischen den
Armlehnabschnitten 3.1 und dem Mittenabschnitt 3.2 um 5 Grad entsteht im unteren Abschnitt
4.2 der flexiblen Lehnenplatte 4 10 cm über dem Sitz 1 eine Kraft auf den Beckenbereich
der Person 10 von vorzugsweise weniger als 20 N. Der grösste Teil der eingeleiteten
Lehnenkraft geht in die Verformung des Lehnenträgers 3 und der Lehnenplatte 4 über.
[0026] Die Lehnenplatte 4 umfasst ein flexibles Stützelement und eine Polsterung. Fig. 4
zeigt dieses Stützelement 7 in einer Vorderansicht. Das Stützelement 7 ist ein einstückiges
Kunststoff-Spritzgussteil und umfasst zwei seitliche, leistenförmige Holme 7.1. Zwischen
den beiden Holmen 7.1 erstrecken sich Lamellen 7.2, welche um diese Längserstreckung
drehbar sind. Die Lamellen 7.2 verzweigen sich gegen die seitlichen Holme 7.1 hin
unter Ausbildung von schmaleren Gelenkabschnitten 7.3. Benachbarte Gelenkabschnitte
7.3 von benachbarten Lamellen 7.2 vereinen sich gegen die seitlichen Holme 7.1 hin
zu breiteren Verbindungsabschnitten 7.4. Durch diese Ausbildung wird, selbst bei lokalen
Belastungen, eine verteilte Verformung der Rückenlehne unter Einbezug stets mehrerer
Lamellen 7.2 erreicht. Die seitlichen Holme 7.1 sowie die Lamellen 7.2 sind bezüglich
ihrer Längserstreckung flexibel, um eine optimale Anpassung an den Rücken der auf
dem Stuhl sitzenden Person zu gewährleisten, wie es bereits oben und in Fig. 3 beschrieben
ist.
[0027] Fig. 5 zeigt das erfindungsgemässe Stützelement 7 in einer Seitenansicht. Das Stützelement
7 ist vorgeformt, so dass es sich im Lordosenbereich 7.5 vorwölbt. Dadurch wird die
Lordose einer auf dem Stuhl sitzenden Person optimal gestützt.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0028]
- 1
- Sitz
- 3
- Lehnenträger
- 3.1
- Armlehnenabschnitt des Lehnenträgers
- 3.2
- Mittenabschnitt des Lehnenträgers
- 3.3
- Verbindungsbereich
- 4
- Lehnenplatte
- 4.1
- oberer Bereich der Lehnenplatte
- 4.2
- unterer Bereich der Lehnenplatte
- 5
- Rohrgestell
- 5.1
- Endabschitt des Rohrgestells
- 7
- Stützelement
- 7.1
- leistenförmiger Holm
- 7.2
- Lamelle
- 7.3
- Gelenkabschnitt
- 7.4
- Verbindungsabschnitt
- 10
- sitzende Person
- 11
- Befestigungspunkt
- 12
- Befestigungspunkt
1. Armlehnstuhl mit Sitz und Rückenlehne, wobei die Rückenlehne einen Lehnenträger (3)
und eine Lehnenplatte (4) aufweist, dadurch gekenzeichnet, dass der Lehnenträger (3)
zwei Armlehnenabschnitte (3.1) und einen gegenüber diesen unter einem Winkel nach
oben abgebogenen Mittenabschnitt (3.2) aufweist, dass die Lehnenplatte (4) in ihrem
oberen Bereich (4.1) an dem Mittenabschnitt (3.2) des Lehnenträgers (4) befestigt
ist und mit einem unteren Bereich (4.2) frei bis nahe an den Sitz (1) heranreicht,
dass der Lehnenträger (3) flexibel ist und sich beim Anlehnen durch eine auf dem Stuhl
sitzende Person (10) unter Vergrösserung des Winkels zwischen seinen Armlehnenabschnitten
(3.1) und seinen Mittenabschnitt (3.2) verformen kann, und dass auch die Lehnenplatte
(4) flexibel ist und sich ihr oberer Abschnitt (4.1) mit dem Mittenabschnitt (3.2)
des Lehnenträgers (3) bewegen kann, wenn ihr unterer Abschnitt (4.2) am Becken der
auf dem Stuhl sitzenden Person (10) anliegt.
2. Armlehnstuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lehnenträger (4) so flexibel ist, dass bei einer Lehnenkraft von 400 N, welche
40 cm über dem Sitz (1) mittig in die Lehnenplatte (4) eingeleitet wird, der Winkel
zwischen den Armlehnabschnitten (3.1) und dem Mittenabschnitt (3.2) um wenigstens
4 Grad vergrössert ist.
3. Armlehnstuhl nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehnenplatte (4) so flexibel ist, dass sie bei einer Vergrösserung des Winkels
zwischen den Armlehnabschnitten (3.1) und dem Mittenabschnitt (3.2) um 5 Grad im unteren
Abschnitt (4.2) 10 cm über dem Sitz (1) mit nicht mehr als 20 N auf das Becken der
auf dem Stuhl sitzenden Person (10) drückt.
4. Armlehnstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Freischwinger ist.
5. Armlehnstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass er ein Rohrgestell (5) aufweist und dass Endabschnitte (5.1) des Rohrgestells (5)
im vorderen Bereich des Stuhls bis auf die Höhe der Armlehnen hochgezogen und mit
den Armlehnabschnitten (3.1) des Lehnenträgers (3) auf Stoss verbunden sind.
6. Armlehnstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Lehnenträger (3) ein einstückiges Kunststoff-Spritzgussteil ist.
7. Armlehnstuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lehnenplatte (4) ein mit einer Polsterung versehenes flexibles Stützelement (7)
aufweist.
8. Armlehnstuhl nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (7) ein einstückiges Kunststoff-Spritzgussteil ist.
9. Armlehnstuhl nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Stützelement (7) zwei seitliche, leistenförmige Holme (7.1) und sich zwischen
diesen erstreckende, um diese Längserstreckung drehbare Lamellen (7.2) aufweist.
10. Armlehnstuhl nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Lamellen (7.2) gegen die seitlichen Holme (7.1) hin unter Ausbildung von
schmaleren Gelenkabschnitten (7.3) verzweigen.
11. Armlehnstuhl nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich benachbarte Gelenkabschnitte (7.3) von benachbarten Lamellen (7.2) gegen die
seitlichen Holme (7.1) hin unter Ausbildung von breiteren Verbindungsabschnitten (7.4)
vereinen.
12. Armlehnstuhl nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die seitlichen Holme (7.1) sowie die Lamellen (7.2) bezüglich ihrer Längserstreckung
flexibel sind.
1. Armchair comprising a seat and a backrest, the backrest having a backrest support
(3) and a backrest panel (4), characterised in that the backrest support (3) has two armrest portions (3.1) and a central portion (3.2)
bent upwards at an angle to said armrest portions, in that the backrest panel (4) is fixed in the upper region (4.1) thereof to the central
portion (3.2) of the backrest support (4) and a lower region (4.2) thereof extends
freely until it is close to the seat (1), in that the backrest support (3) is flexible and can deform, the angle between the armrest
portions (3.1) thereof and the central portion (3.2) thereof increasing, when leant
on by a person (10) sitting on the chair, and in that the backrest panel (4) is also flexible and the upper portion (4.1) thereof can move
together with the central portion (3.2) of the backrest support (3) when the lower
portion (4.2) thereof is positioned against the pelvis of the person (10) sitting
on the chair.
2. Armchair according to claim 1, characterised in that the backrest support (4) is sufficiently flexible that for a leaning force of 400
N, which is introduced into the backrest panel (4) centrally 40 cm above the seat
(1), the angle between the armrest portions (3.1) and the central portion (3.2) is
increased by at least 4 degrees.
3. Armchair according to either claim 1 or claim 2, characterised in that the backrest panel (4) is sufficiently flexible that, when the angle between the
armrest portions (3.1) and the central portion (3.2) is increased by 5 degrees, it
presses against the pelvis of the person (10) sitting on the chair 10 cm above the
seat (1) with no more than 20 N in the lower portion (4.2).
4. Armchair according to any of claims 1 to 3, characterised in that it is a cantilever chair.
5. Armchair according to any of claims 1 to 4, characterised in that it comprises a tubular frame (5) and in that end portions (5.1) of the tubular frame (5) are raised to the level of the armrests
in the front region of the chair and connected edge-to-edge to the armrest portions
(3.1) of the backrest support (3).
6. Armchair according to any of claims 1 to 5, characterised in that the backrest support (3) is a single-piece injection-moulded plastics material part.
7. Armchair according to any of claims 1 to 6, characterised in that the backrest panel (4) has a flexible support element (7) provided with cushioning.
8. Armchair according to any of claims 1 to 6, characterised in that the support element (7) is a single-piece injection-moulded plastics material part.
9. Armchair according to either claim 7 or claim 8, characterised in that the support element (7) has two lateral, bar-shaped spars (7.1) and rotatable lamellae
(7.2) which extend between them and can be rotated about this longitudinal extent.
10. Armchair according to claim 9, characterised in that the lamellae (7.2) branch towards the lateral spars (7.1) to form narrow articulation
portions (7.3).
11. Armchair according to claim 10, characterised in that adjacent articulation portions (7.3) of adjacent lamellae (7.2) unite towards the
lateral spars (7.1) to form wider connecting portions (7.4).
12. Armchair according to any of claims 9 to 11, characterised in that the lateral spars (7.1) and the lamellae (7.2) are flexible as regards the longitudinal
extension thereof.
1. Chaise à accoudoirs avec assise et dossier, le dossier présentant un support d'appui
(3) et une plaque d'appui (4), caractérisée par le fait que le support d'appui (3) présente deux sections d'accoudoir (3.1) et une section centrale
(3.2) coudée vers le haut à un certain angle par rapport à celles-ci, que la plaque
d'appui (4) est fixée dans sa zone supérieure (4.1) à la section centrale (3.2) du
support d'appui (4) et s'étend librement avec une zone inférieure (4.2) jusqu'à proximité
du siège (1), que le support d'appui (3) est flexible et peut se déformer lors de
l'adossement d'une personne assise sur la chaise (10) en augmentant l'angle entre
ses sections d'accoudoir (3.1) et la section centrale (3.2), et que la plaque d'appui
(4) est également flexible et peut se déplacer dans sa section supérieure (4.1) avec
la section centrale (3.2) du support d'appui (3) lorsque sa section inférieure (4.2)
est appliquée sur le bassin de la personne (10) assise sur la chaise.
2. Chaise à accoudoirs selon la revendication 1, caractérisée par le fait que le support d'appui (4) est souple à tel point que, en cas de force d'appui de 400
N induite à 40 cm au-dessus du siège (1) dans le centre de la plaque d'appui (4),
l'angle entre les sections d'accoudoir (3.1) et la section centrale (3.2) est augmenté
d'au moins 4 degrés.
3. Chaise à accoudoirs selon l'une des revendications 1 ou 2, caractérisée par le fait que la plaque d'appui (4) est souple à tel point qu'elle exerce une force, en cas d'augmentation
de l'angle entre les sections d'accoudoir (3.1) et la section centrale (3.2) de 5
degrés dans la section inférieure (4.2) à 10 cm au-dessus du siège (1), ne dépassant
pas 20 N sur le bassin de la personne assise sur la chaise (10).
4. Chaise à accoudoirs selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée par le fait qu'elle est un siège à suspension.
5. Chaise à accoudoirs selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée par le fait qu'elle présente une ossature tubulaire (5) et que des sections terminales (5.1) de l'ossature
tubulaire (5) sont relevées dans la zone avant de la chaise jusqu'à la hauteur des
accoudoirs et sont raccordées par aboutement aux sections d'accoudoir (3.1) du support
d'appui (3).
6. Chaise à accoudoirs selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée par le fait que le support d'appui (3) est une pièce moulée par injection en matière plastique en
une pièce.
7. Chaise à accoudoirs selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisée par le fait que la plaque d'appui (4) présente un élément de soutien flexible (7) pourvu d'un rembourrage.
8. Chaise à accoudoirs selon la revendication 7, caractérisée par le fait que l'élément de soutien (7) est une pièce moulée par injection en matière plastique
en une pièce.
9. Chaise à accoudoirs selon l'une des revendications 7 ou 8, caractérisée par le fait que l'élément de soutien (7) présente deux montants (7.1) latéraux en forme de baguette
et des lamelles (7.2) s'étendant entre ces derniers rotatifs autour de ce prolongement
longitudinal.
10. Chaise à accoudoirs selon la revendication 9, caractérisée par le fait que les lamelles (7.2) se ramifient contre les montants latéraux (7.1) en réalisant des
sections d'articulation (7.3) plus étroites.
11. Chaise à accoudoirs selon la revendication 10, caractérisée par le fait que des sections d'articulation (7.3) adjacentes de lamelles adjacentes (7.2) s'unissent
contre les montants latéraux (7.1) en réalisant des sections de liaison (7.4) plus
larges.
12. Chaise à accoudoirs selon l'une des revendications 9 à 11, caractérisée par le fait que les montants latéraux (7.1) ainsi que les lamelles (7.2) sont flexibles concernant
leur prolongement longitudinal.
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