[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Optimierung der korrosionsschützenden
Vorbehandlung von Metalloberflächen sowie zum ressourcenschonenden Einsatz von Spülwasser
in einer solchen korrosionsschützenden Vorbehandlung umfassend eine Konversionsbehandlungsstufe
mit einer wässrigen Zusammensetzung enthaltend zumindest 50 ppm der Elemente B, Si,
Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen bei einem pH-Wert von 3 bis
5,5, wobei ein Mindestanteil von 10 ppm der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in
Form wasserlöslicher Verbindungen in der Vorspülstufe unmittelbar vor der eigentlichen
Konversionsbehandlung realisiert ist und ein Teil der wässrigen Zusammensetzung der
Konversionsbehandlungsstufe in der ersten Nachspülstufe enthalten ist. Der ressourcenschonende
Einsatz des Spülwassers wird erfindungsgemäß über eine kaskadierende Rückführung von
Spülwasser aus der letzten Spülstufe bis in die erste Spülstufe realisiert. Des Weiteren
umfasst die vorliegende Erfindung ein metallisches Bauteil, das gemäß einem solchen
Verfahren behandelt wurde und dessen Verwendung in einem Prozess zur Auftragung eines
Mehrschichtensystems, insbesondere eines Lacksystems enthaltend ein organisches Bindemittel,
in der industriellen Fertigung. Ebenso eignet sich ein solches metallisches Bauteil
für die Herstellung von Weißer Ware, elektronischen Gehäusen, im Baugewerbe und Architekturbereich,
sowie für die Herstellung von Karosserien in der automobilen Fertigung.
[0002] Korrosionsschutzmittel, die eine saure wässrige Lösung von wasserlöslichen Verbindungen
der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen, insbesondere
in Form von Fluorokomplexen darstellen, sind seit langem bekannt. Sie werden zunehmend
als Ersatz für Chromatierverfahren eingesetzt, die wegen der toxikologischen Eigenschaften
von Chromverbindungen zunehmend weniger verwendet werden. In der Regel enthalten derartige
Lösungen von wasserlöslichen Verbindungen der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf weitere
korrosionsschützende Wirkstoffe, die die Korrosionsschutzwirkung und Lackhaftung weiter
verbessern.
[0003] Auf dem für die vorliegende Erfindung besonders relevanten Gebiet der automobilen
Fertigung werden im zunehmenden Maße verschiedene metallische Werkstoffe eingesetzt
und in Verbundstrukturen zusammengefügt. Im Karosseriebau werden dabei nach wie vor
überwiegend verschiedenste Stähle wegen ihrer spezifischen Materialeigenschaften verwendet,
aber auch zunehmend Leichtmetalle, die für eine erhebliche Gewichtsreduzierung der
gesamten Karosserie besonders bedeutend sind. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen,
gilt es Verfahren für die Applikation dieser chromfreien Vorbehandlungslösungen speziell
für den Karosserieschutz zu entwickeln oder bestehende Verfahren weiter zu entwickeln.
[0004] Eine übliche Verfahrensabfolge in der korrosionsschützenden Vorbehandlung besteht
in der Reinigung und Entfettung der metallischen Oberflächen, der eine oder mehrere
Spülstufen mit unterschiedlicher Wasserqualität folgen, bevor die eigentliche Konversionsbehandlung
erfolgt. Dieser wiederum sind eine oder mehrere Spülstufen nachgeschaltet zur Entfernung
von auf den Bauteilen anhaftenden Bestandteilen der Konversionsbehandlungslösung.
Nach dem letzten Spülschritt, der grundsätzlich mit vollentsalztem Wasser (κ < 5 µScm
-1) gespeist wird, folgt die Beschichtung mit dem organischen Bindemittelsystem, die
typischerweise eine Elektrotauchlackierung darstellt.
[0005] Im Vordergrund steht bei diesen Verfahren stets ein ressourcenschonender Umgang sowohl
mit der Vorbehandlungslösung als auch mit dem Spülwasser, das für die Entfernung von
löslichen Rückständen der Vorbehandlungslösung auf der behandelten Oberfläche benötigt
wird, bei gleichzeitig hohen Qualitätsanforderungen an die korrosionsschützende Vorbehandlung.
Die Spülwasserreinigung der metallischen Bauteile ist insbesonders für die nachfolgende
Beschichtung mit dem organischen Bindemittelsystem essentiell. Die organischen Bindemittelsysteme
tolerieren lediglich geringe Mengen an Fremdionen, die durch Verschleppung mit dem
Bauteil in das Beschichtungsbad eingetragen werden. Beispielsweise wird für eine optimale
Performance der organischen Erstbeschichtung in der automobilen Fertigung verlangt,
dass die Leitfähigkeit im letzten Spülschritt vor der Elektrotauchlackierung einen
Wert von 30 µScm
-1 nicht überschreitet. Dies erfordert die kontinuierliche Einspeisung von vollentsalztem
Wasser in die Spülstufen der Vorbehandlung, wobei ein wirtschaftliches und ökologisches
Interesse darin besteht, diese Einspeisung zu minimieren und gleichzeitig die damit
verbundenen Risiken für eine ständige Betriebsfähigkeit der Anlage und für eine Gewährleistung
einer gleich bleibenden hohen Qualität der korrosionsschützenden Konversionsbehandlung
kontrollierbar zu gestalten.
[0006] Dem Fachmann im Bereich der korrosionsschützenden Phosphatierung sind verschiedene
Strategien zum Spülwassermanagement bekannt, die zum einen die Einsparung von vollentsalztem
Wasser und zum anderen die Wertstoffrückgewinnung aus in die Spülstufen verschleppten
Anteilen der Phosphatierlösung betreffen.
[0007] Die deutsche Patentanmeldung
198 54 431 beschreibt ein Verfahren zur Einsparung von Spülwasser bei der Phosphatierung. Dabei
wird der Phosphatierbadüberlauf und/oder das Spülwasser nach der Phosphatierung einem
Aufbereitungsverfahren wie beispielsweise einer Umkehrosmose, einem Ionenaustauschverfahren,
einer Nanofiltration, einer Elektrodialyse und/oder einer Schwermetallfällung unterworfen
und die hierbei jeweils an Metallionen abgereicherte Wasserphase als Spülwasser zum
Spülen der zu phosphatierenden Metallteile nach deren Reinigung eingesetzt wird.
[0008] Die deutsche Patentanmeldung
102 36 293 stellt sich die Aufgabe, in die Reinigungslösung und/oder in das erste Spülwasser
gelangte Wirkstoffe der Phosphatierung in die Phosphatierungslösung zurückzuführen.
Durch geeignete Verfahrensführung soll zusätzlich vorzugsweise eine weitere Einsparung
von Spülwasser ermöglicht werden, so dass das Phosphatierverfahren nahezu abwasserfrei
betrieben werden kann.
[0009] Die Rückgewinnung von entionisiertem und von Schwermetallionen befreitem Spülwasser
für Spülwassersysteme mit kaskadierter Rückführung von Spülwasser aus der letzten
in die erste Spülstufe ist ebenfalls in der deutschen Anmeldung
102 56 884 beschrieben. Bei der Rückführung von Spülwasser werden jedoch die Wirkkomponenten
der Phosphatierlösung letztendlich aus dem Spülwasser entfernt und der Phosphatierlösung
zumindest teilweise wieder zurückgeführt.
[0010] Der Stand der Technik enthält also zahlreiche Anregungen zum Einsparen von Spülwasser
und zum Rückführen von Wertstoffen aus dem Spülwasser nach der Phosphatierung in die
Phosphatierungslösung. Durch allgemeine Verschleppung während des praktischen Betriebs
und insbesondere durch die kaskadenartige Überführung von Spülwasser aus nachfolgenden
Spülstufen in vorgelagerte Spülstufen und bis in die Reinigungslösung gelangen jedoch
Wirkstoffe der Konversionsbehandlungslösung bis in das erste Spülwasser oder bis in
die Reinigungslösung.
[0011] Bezüglich der nicht-kristallinen Konversionsschichtbildung, beispielsweise in chromfreien
Behandlungslösungen basierend auf wasserlösliche Verbindungen der Elemente B, Si,
Ti, Zr und/oder Hf, sind derartige Verfahren mit kaskadierter Rückführung von Spülwasser
weder erprobt noch hinsichtlich des Einflusses von Wirkkomponenten im Spülwasser auf
die Schichtqualität untersucht worden.
Aus der wissenschaftlichen Veröffentlichung von Stromberg et. al in der
Electrochimica Acta 52 (2006) 804-815 ist jedoch bekannt, dass zwar die Schichtgewichte bei der Behandlung von verzinkten
Stahloberflächen mit sauren wässrigen Lösungen von H
2ZrF
6 mit der Behandlungsdauer zunehmen, gleichzeitig aber ein Optimum der Behandlungsdauer
für den Korrosionsschutz resultiert, wobei offensichtlich eine zusätzliche Exposition
der Metalloberfläche über das zeitliche Optimum hinaus zu einer Überätzung der Oberfläche
und damit zu einem verringertem Schutz vor Korrosion führt. Für ein gut eingestelltes
Vorbehandlungsverfahren mit wässrigen Zusammensetzungen basierend auf wasserlöslichen
Verbindungen der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf erscheint daher die Anwesenheit
von Wirkkomponenten eben dieser Konversionsbehandlungslösungen in den Spülstufen als
nachteilig.
Konsequenterweise wird in der deutschen Anmeldung
10 2007 006 450 ein Verfahren eben zur Abtrennung von Wirkkomponenten aus dem Spülwasser einer korrosionsschützenden
Vorbehandlung vorgestellt, bei dem wasserlösliche Fluorokomplexe von Zirkonium über
eine Fällung mit einer Kalkmilch-Lösung aus dem Spülwasser entfernt werden und das
so von Wirkkomponenten befreite Spülwasser in das Spülwassersystem zurückgespeist
wird.
[0012] Ein mehrstufiges korrosionsschützendes Verfahren ist in der
WO 2004/101850 dargelegt, in der eine der Zinkphosphatierung enthaltend geringe Mengen an gelöstem
Titan oder Zirkon und eine nachfolgende Spüle basierend auf Hexafluorotitanaten und/oder
Hexafluorozirkonaten offenbart ist.
[0013] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nunmehr darin, die korrosionsschützende
Wirkung einer wässrigen Vorbehandlung enthaltend die Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder
Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen bei einem pH-Wert von 3 bis 5,5 in einem Verfahrensablauf
zur Vorbehandlung zu optimieren und dabei ein möglichst ressourcenschonendes Verfahren
zu etablieren.
[0014] Überraschenderweise wurde gefunden, dass in einem Verfahren zur korrosionsschützenden
Vorbehandlung von Metalloberflächen umfassend eine Konversionsbehandlungsstufe (D)
mit einer wässrigen Zusammensetzung (1) enthaltend insgesamt zumindest 50 ppm der
Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen bei einem
pH-Wert von 3 bis 5,5 ein optimierter Korrosionsschutz erzielt wird, wenn die metallische
Oberfläche nacheinander zumindest folgende Behandlungsstufen durchläuft:
(C) Vorspüle mit Wasser enthaltend insgesamt zumindest 10 ppm der Elemente B, Si,
Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen
(D) Konversionsbehandlung mit der wässrigen Zusammensetzung (1)
(E) Nachspüle mit Wasser enthaltend einen Teil der wässrigen Zusammensetzung (1) der
Behandlungsstufe (D)
wobei die wässrige Zusammensetzung (1) der Konversionsbehandlungsstufe (D) einen Anteil
an Fluor gebunden in Form von Fluorokomplexen der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder
Hf oder im Überschuss und ungebunden in Form von freiem Fluorid enthält und der pH-Wert
in der Vorspülstufe (C) in einem Bereich von 5 bis 7,0 liegt.
[0015] Des Weiteren kann das erfindungsgemäße Verfahren in einer bevorzugten Verfahrensabfolge,
die zusätzlich einen minimiertem Einsatz von Spülwasser gewährleistet, derart durchgeführt
werden, dass das Spülwasser aus der letzten Spülstufe in die erste Spülstufe zurückkaskadiert
wird, wobei sich aufgrund der Verschleppung von Teilen der wässrigen Zusammensetzung
(1) in die nachfolgenden Spülstufen bei gleichzeitiger kaskadenartiger Rückführung
von Spülwasser in die Vorspülstufen ein stationärer Zustand bezüglich der Konzentration
der Wirkkomponenten in den Nach- und Vorspülstufen einstellt. Ein solche Kaskadierung
ist derart einzustellen, dass im stationären Zustand in der Vorspülstufe (C) die erfindungsgemäße
Konzentration an Wirkkomponenten von nicht weniger als 10 ppm der Elemente B, Si,
Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen realisiert wird.
Daher umfasst die vorliegende Erfindung in einer bevorzugten Ausführungsform ein Verfahren
zur korrosionsschützenden Vorbehandlung von Metalloberflächen in einer Verfahrensabfolge
umfassend eine Konversionsbehandlungsstufe (D) mit einer wässrigen Zusammensetzung
(1) enthaltend insgesamt zumindest 50 ppm der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in
Form wasserlöslicher Verbindungen bei einem pH-Wert von 3 bis 5,5, wobei die wässrige
Zusammensetzung (1) der Konversionsbehandlungsstufe (D) einen Anteil an Fluor gebunden
in Form von Fluorokomplexen der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf oder im Überschuss
und ungebunden in Form von freiem Fluorid enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die
metallische Oberfläche nacheinander folgende Behandlungsstufen durchläuft:
- (A) ggf. Entfettung- und Reinigung
- (B) ggf. Spüle mit Brauchwasser enthaltend ggf. einen Teil der wässrigen Zusammensetzung
der Entfettungs- und Reinigungsstufe (A)
- (C) Vorspüle mit Wasser mit einem pH-Wert von 5 bis 7,0 enthaltend insgesamt zumindest
10 ppm der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen
und ggf. einen Teil der wässrigen Zusammensetzung der Spülstufe (B)
- (D) Konversionsbehandlung mit der wässrigen Zusammensetzung (1) enthaltend einen Teil
der wässrigen Zusammensetzung der Vorspülstufe (C)
- (E) erste Nachspüle mit Wasser enthaltend einen Teil der wässrigen Zusammensetzung
der Behandlungsstufe (D)
- (F) ggf. zweite Nachspüle mit Wasser enthaltend einen Teil der wässrigen Zusammensetzung
der Nachspülstufe (E),
wobei die letzte Spülstufe mit entionisiertem Wasser gespeist wird und eine kaskadierte
Rückführung von wässrigem Medium von der letzten Spülstufe bis zur ersten Spülstufe
derart erfolgt, dass insgesamt zumindest 10 ppm der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder
Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen in der Vorspülstufe (C) enthalten sind, wobei
die Behandlungsstufe (D) von der kaskadierten Rückführung ausgenommen ist und wässriges
Medium mittelbar und unmittelbar nicht in die Behandlungsstufe (D) aus der letzten
Spülstufe eingespeist wird.
[0016] Metallische Oberflächen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Oberflächen von
Zink, verzinktem und legierungsverzinktem Stahl, Aluminium und seinen Legierungen
sowie Stahl oder Eisen. Für diese metallischen Oberflächen oder metallischen Bauteile,
die aus diesen Materialien zusammengefügt sind, kann ein wirksamer Korrosionsschutz
bei minimalem Verbrauch an Spülwasser erzielt werden. Insbesondere für Stahl- und
Eisenoberflächen resultiert in der erfindungsgemäßen Verfahrensabfolge ein signifikant
verbesserter Korrosionsschutz gegenüber einem Verfahren ohne Kaskadierung des Spülwassers.
Im erfindungsgemäßen Verfahren sind daher insbesondere solche Metalloberflächen oder
zusammengefügte metallische Bauteile bevorzugt, die zumindest teilweise Oberflächen
von Stahl und/oder Eisen darstellen oder aufweisen, besonders bevorzugt solche die
ausschließlich Oberflächen von Stahl und/oder Eisen darstellen oder aufweisen.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verbundene Verfahrensabfolge, die darin besteht,
dass das zu behandelnde metallische Bauteil nacheinander zumindest die Behandlungsstufen
(C), (D) und (E) passiert, bedingt das jeweils ein Teil der wässrigen Zusammensetzung
der jeweiligen Behandlungsstufe in die jeweils nachfolgende Behandlungsstufe verschleppt
wird. Diese sogenannte Verschleppung ("drag-over") beruht darauf, dass der an dem
behandelten metallischen Bauteil anhaftende Flüssigkeitsfilm in die jeweils nachfolgende
Behandlungsstufe gelangt. Dieser Übertrag von wässrigem anhaftendem Medium in die
jeweils nächste Behandlungsstufe kann jedoch in Abhängigkeit von der Form und Art
der zu behandelnden Bauteile variieren. So weisen Automobilkarosserien zusätzlich
komplexe Geometrien auf, die tendenziell mehr Behandlungslösung verschleppen als es
durch reines Haftwasser der Fall ist. Allgemein spricht der Fachmann, der eine solche
Prozesskette betreut und die jeweiligen Badparameter kontrolliert, von stark und schwach
schöpfenden Bauteilen. Ein für die Vorbehandlung von Automobilkarosserien typischer
Wert für die Verschleppung liegt bei ca. 100 ml an wässrigem Medium pro m
2 des behandelten Bauteils.
Die Ausführung des bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahrens mit kaskadierender Rückführung
des Spülwassers wird also durch einen kontinuierlichen Betrieb desselben Verfahrens
gewährleistet, bei dem die jeweiligen Anteile der wässrigen Zusammensetzung der vorausgegangenen
Behandlungsstufe in die jeweils nachfolgende verschleppt werden. Selbstverständlich
können die Bäder der Behandlungsstufen auch entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
einmalig angesetzt werden, so dass bereits bei der Inbetriebnahme einer Prozesskette
zur korrosionsschützenden Vorbehandlung und bei der Behandlung einer ersten Serie
von metallischen Bauteilen, die technischen Bedingungen entsprechend des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorliegen.
Ebenso kann die Behandlung einer ersten Serie von metallischen Bauteilen in einer
Verfahrensabfolge und bei einer Prozessierung wie im erfindungsgemäßen Verfahren zunächst
dazu genutzt werden, die jeweiligen wässrigen Zusammensetzungen der Behandlungsstufen
bei kaskadierender Rückführung des Spülwassers soweit zu verschleppen, bis sämtliche
technischen Parameter des erfindungsgemäßen Verfahrens bezüglich der Zusammensetzungen
der Behandlungsstufen erfüllt vorliegen. Eine solche erste Serie an vorbehandelten
Bauteilen wird solange die erforderliche Zusammensetzung der Behandlungsstufe (C)
des erfindungsgemäßen Verfahrens noch nicht erreicht ist, einen schlechteren Korrosionsschutz,
insbesondere auf Stahl- und/oder Eisenoberflächen aufweisen. Grundsätzlich ist es
für die Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens von Vorteil bereits vor der Behandlung
einer ersten Serie von Bauteilen die Mindestkonzentration an Wirkkomponenten in der
Vorspüle (C) im kaskadierenden Betrieb ohne Verschleppung durch behandelte metallische
Bauteile mittels kontinuierlicher Zugabe einer entsprechenden Menge an wasserlöslichen
Verbindungen der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf entweder zur letzten Vorspülstufe
(C) und ersten Nachspülstufe (E) oder ausschließlich zur ersten Nachspülstufe (E)
voreinzustellen. Im erfindungsgemäßen Betrieb ist dann lediglich der Anteil der Wirkkomponenten
in der Vorspülstufe (C) zu kontrollieren und ggf. durch Anpassung der Zudosierung
einer Zusammensetzung entsprechend der Konversionsbehandlungsstufe (D) wie zuvor beschrieben
vorzunehmen. Im Regelfall wird aufgrund der zusätzlich eintretenden Verschleppung
von Konversionsbehandlungslösung die erfindungsgemäße Konzentration der Wirkkomponenten
in der Spülstufe (C) jedoch erreicht.
[0017] Unter Behandlungsstufe ist gemäß der vorliegenden Erfindung im weitesten Sinne ein
Verfahrensschritt zur Applikation einer wässrigen Zusammensetzung auf ein metallisches
Bauteil für einen definierten technischen Zweck zu verstehen. Während in der Behandlungsstufe
(D) die konventionelle Konversionsbehandlung enthaltend als Wirkkomponenten wasserlösliche
Verbindungen der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf erfolgt, so dienen die vorgeschalteten
Behandlungsstufen der Entfettung und Reinigung der Bauteile sowie der Befreiung von
Rückständen aus der Reinigungsstufe und einer die konventionelle Konversionsbehandlung
(D) vorbereitenden Behandlung in der Vorspüle (C). Ähnliches gilt für die der konventionellen
Konversionsbehandlung nachgeschalteten Behandlungsstufen, die eine nachbereitende
Behandlung in der ersten Nachspüle (E) und gleichzeitig die Befreiung der Metalloberfläche
von Rückständen aus der Konversionsbehandlung bewirken.
In den jeweiligen Behandlungsstufen ist dabei die Applikation im Tauch- oder Spritzverfahren
bevorzugt, wobei jede Behandlungsstufe unabhängig voneinander eine dieser beiden Applikationsarten
aufweisen kann. Insbesondere ist jedoch ein erfindungsgemäßes Verfahren bevorzugt,
in dem das metallische Bauteil in sämtlichen Behandlungsstufen im Tauchverfahren mit
den jeweiligen wässrigen Zusammensetzungen in Kontakt gebracht wird.
[0018] Die im bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren vorgenommene kaskadierende Rückführung
von wässrigem Medium von der letzten Spülstufe in die erste Spülstufe beinhaltet das
Ausspeisen eines Teils des wässrigen Mediums aus der jeweiligen Behandlungsstufe in
die jeweils entsprechend der Verfahrensfolge vorgeschaltete Behandlungsstufe, wobei
jedoch die Behandlungsstufe (D) enthaltend die Zusammensetzung (1) für eine konventionelle
Konversionsbehandlung von der Kaskadierung ausgenommen ist. Die Kaskadierung betrifft
demnach erfindungsgemäß lediglich Spülwasser mit unterschiedlicher Zusammensetzung
und Funktion. In die Behandlungsstufe (D) wird also kein Spülwasser aktiv eingespeist.
Eine gegebenenfalls vorgenommene Ausspeisung von wässriger Zusammensetzung (1) aus
der Behandlungsstufe (D) in die Vorspülstufe (C) dient lediglich der Anpassung und
Einhaltung der erfindungsgemäßen Konzentration der Wirkkomponenten in der Vorspülstufe,
insbesondere bei Inbetriebnahme des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die Kaskadierung
ist im Gegensatz zur unvermeidbaren Verschleppung ("drag over") von Flüssigkeitsteilen
gemäß der Verfahrensabfolge (A) bis (F) eine spezielle technische Maßnahme zur aktiven
Rückführung von Volumina von den Nachspülstufen in die Vorspülstufen also entgegengesetzt
zur erfindungsgemäßen Verfahrensabfolge.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist eine solche kaskadierte Rückführung von wässrigem
Medium von der letzten Spülstufe bis zur ersten Spülstufe bevorzugt, die kontinuierlich
und insbesondere mit einem konstanten Volumenstrom erfolgt.
[0019] Das über die Kaskadierung zurückgeführte Spülwasser, das in der ersten Spülstufe
aufläuft, kann vorzugsweise entweder wiederum über die Einrichtung eines Überlaufs
in das Abwassersystem abgegeben werden oder aus dem Überlauf mittels vorgeschalteter
Ultrafiltration und nachfolgendem lonenaustauscherverfahren und/oder Umkehrosmose
aufbereitet und in die letzte Spülstufe zurückgespeist werden, so dass für diesen
Fall ein geschlossener Spülwasserkreislauf vorliegt.
[0020] Ein Vorteil des bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahrens besteht also darin, dass
aufgrund der kaskadierenden Rückführung von Spülwasser von der letzten Spülstufe in
die erste Spülstufe weniger Abwasser aus den einzelnen Behandlungsstufen zur Metalloberflächenbehandlung
ausgeschleust und entsprechend weniger Frischwasser zugeführt werden muss. Dies schont
Ressourcen und erhöht die Wirtschaftlichkeit.
[0021] Gemäß der vorliegenden Erfindung zeigt sich zudem überraschenderweise, dass sich
ein Gehalt an Konversionsbehandlungslösung, der durch Verschleppung und kaskadierter
Rückführung vornehmlich in der ersten Nachspülstufe (E) und der Vorspülstufe (C) aufgebaut
wird, vorteilhaft auf die Ausbildung der Konversionsbeschichtung ausübt, so dass sowohl
die korrosionsschützende Wirkung als auch die Lackhaftung, insbesondere auf Stahl-
und/oder Eisenoberflächen, deutlich verbessert werden.
[0022] Hierfür ist es bevorzugt, dass im erfindungsgemäßen Verfahren insgesamt zumindest
20 ppm, vorzugsweise zumindest 50 ppm der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in Form
wasserlöslicher Verbindungen in der Vorspülstufe (C) enthalten sind. Dies kann wie
bereits zuvor erwähnt, dadurch erzielt werden, dass die kaskadierte Rückführung von
Spülwasser bei gleichzeitig vorliegender Verschleppung von Teilen der Konversionsbehandlungslösung
in die Nachspülstufen entsprechend eingestellt ist. Liegt der Gehalt an Elementen
B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen insgesamt unterhalb
von 10 ppm ist keine Verbesserung der Korrosionseigenschaften der behandelten metallischen
Bauteile feststellbar und lediglich die Einsparung erheblicher Mengen an Spülwasser
zu verzeichnen. Oberhalb eines Gehaltes von insgesamt 20 ppm bezogen auf die zuvor
genannten Elemente, und insbesondere oberhalb von insgesamt 50 ppm ist die korrosionsschützende
Wirkung, die im erfindungsgemäßen Verfahren erreicht wird, erheblich verbessert gegenüber
einer Verfahrensabfolge, die lediglich die kaskadierende Rückführung bis zur ersten
Nachspülstufe (E) vollzieht.
[0023] Wiederum ist es bevorzugt, dass der Anteil der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf
in Form von wasserlöslichen Verbindungen in der Vorspülstufe (C) nicht mehr als 20
%, vorzugsweise nicht mehr als 10 % bezogen auf den Anteil des jeweiligen Elements
in der Konversionsbehandlungsstufe (D) beträgt, da anderenfalls die Neigung zur Schlammbildung
in der Spülstufe (C) erhöht wird, der mit weiteren technischen Maßnahmen entgegengewirkt
werden muss, wobei diese durch keine deutliche Verbesserung im Korrosionsschutzes
und in der Lackhaftung der im erfindungsgemäßen Verfahren behandelten metallischen
Bauteile gerechtfertigt werden würden.
[0024] Der Gehalt an Wirkkomponenten bestehend aus den Bestandteilen der wässrigen Zusammensetzung
(1) der Behandlungsstufe (D) in der ersten Nachspülstufe (E) ist im erfindungsgemäßen
Verfahren aufgrund der stetigen Verschleppung von Konversionsbehandlungslösung mittels
der behandelten metallischen Bauteile und der gleichzeitig vorliegenden kaskadierenden
Rückführung von Spülwasser aus dieser Nachspülstufe (E) zumindest gleich groß dem
Gehalt an diesen Wirkkomponenten in der letzten Vorspülstufe (C). Aufgrund der tendentiell
höheren pH-Werte in der letzten Vorspülstufe (C) liegt der Anteil an wasserlöslichen
Verbindungen der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf jedoch meist etwas niedriger als
in der ersten Nachspülstufe (E).
Die im Vergleich zur ersten Nachspülstufe tendentiell höheren pH-Werte in der letzten
Vorspülstufe (C) beruhen auf der Verschleppung von Bestandteilen der Reinigungs- und
Entfettungsstufe, die vorzugsweise aus einem alkalischen Reinigersystem besteht. Umgekehrt
werden in die erste Nachspülstufe (E) vornehmlich Bestandteile der sauren wässrigen
Zusammensetzung (1) verschleppt.
[0025] Die wässrige Zusammensetzung der Konversionsbehandlungsstufe (D) enthält für einen
schnellere und effektivere vor Korrosion schützende Konversion der Metalloberfläche
bevorzugt insgesamt mehr als 100 ppm, besonders bevorzugt insgesamt mehr als 400 ppm,
aber vorzugsweise insgesamt nicht mehr als 1500 ppm, besonders bevorzugt insgesamt
nicht mehr als 1000 ppm der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher
Verbindungen.
[0026] Die Schlammbildung, die aufgrund des zurückgeführten Spülwassers auch durch beträchtliche
Mengen an Eisen-Ionen und gegebenenfalls auch Zink- und Aluminium-Ionen mit verursacht
wird, die wiederum über den Beizangriff auf das metallische Bauteil während der Konversionsbehandlung
in die Behandlungsstufe (D) gelangen und von dort in die Nachspülstufen verschleppt
werden, kann in einer bevorzugten Ausführungsform auch weitgehend unterdrückt werden.
Hierzu ist es bevorzugt, die kaskadierte Rückführung von wässrigen Medium von der
letzten Spülstufe bis zur ersten Spülstufe derart vorzunehmen, dass man zumindest
einen Teil des die Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen
enthaltenden und zurückzuführenden Mediums von der Nachspülstufe (E) in die Vorspülstufe
(C) nicht unmittelbar zurückspeist, und man diesen Teil des zurückzuführenden Mediums
- a) auf einen pH-Wert von größer als 5,0, vorzugsweise größer als 5,5 einstellt,
- b) einen sich bildenden Niederschlag aus dem Spülwasser abgetrennt, und
- c) ggf. das im Schritt b) von dem Niederschlag befreite Spülwasser entweder einem
Ionenaustauschverfahren oder einer Umkehrosmose unterwirft,
und man das derart behandelte Spülwasser als Teil des zurückzuführenden Mediums ebenfalls
in die Vorspülstufe (C) zurückspeist.
[0027] Die Abtrennung von unlöslichen Metallhydroxiden aus dem zurückzuführenden Medium
der Nachspülstufen erlaubt auf diese Weise eine genaue Einstellung des Anteils der
Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen in der Vorspülstufe
(C).
[0028] Im erfindungsgemäßen Verfahren werden in der Konversionsbehandlungsstufe (D) wässrige
Zusammensetzungen (1) mit einem Anteil an Fluor gebunden in Form von Fluorokomplexen
der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf oder im Überschuss und ungebunden in Form von
freiem Fluorid eingesetzt. Ein Anteil an Fluor im Überschuss und ungebunden in Form
von freiem Fluorid bedeutet, dass mehr Fluorid-Ionen in der Lösungen enthalten sind
als zur Komplexierung der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf benötigt werden.
Durch die Verwendung fluorhaltiger wasserlöslicher Verbindungen der Elemente B, Si,
Ti, Zr und/oder Hf wird ein verstärkter Beizangriff auf das metallische Bauteil ausgeübt,
der eine schnellere und vollständigere Konversion der Metalloberfläche zur Folge hat.
[0029] Da Fluor-haltige wässrige Zusammensetzungen Anwendung im erfindungsgemäßen Verfahren
finden, sind bestimmte pH-Bereiche für die wässrigen Zusammensetzungen der Vorspülstufe
und der ersten Nachspülstufe definiert, für die eine hinreichende Stabilität der die
Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen enthaltenden
jeweiligen Zusammensetzung der Spülstufe und eine optimale Korrosionsschutzbehandlung
der metallischen Bauteile gegeben ist.
So wird in der Vorspülstufe (C) ein pH-Bereich von 5,0 bis 7,0, vorzugsweise von 5,8
bis 6,2 eingestellt, während dieser in der Nachspülstufe (E) vorzugsweise im Bereich
von 4,0 und 5,5 und insbesondere im Bereich von 4,8 und 5,2 liegt. Höhere Alkalinitäten
in den Spülstufen verursachen entweder die Fällung von Hydroxiden der Schwermetalle,
die während der Behandlung des metallischen Bauteils gemäß erfindungsgemäßen Verfahren
in die Spülstufen verschleppt werden, beispielsweise Eisen, oder führen dazu, dass
die Wirkkomponenten in Form der wasserlöslichen Verbindungen der Elemente B, Si, Ti,
Zr und/oder Hf teilweise oder vollständig mit ausgefällt werden und damit im erfindungsgemäßen
Verfahren nicht mehr zur Verfügung stehen.
[0030] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens erfolgt zur selektiven
Abtrennung von Eisen-Ionen aus dem zurückzuführenden Fluor-haltigen Spülwasser die
kaskadierte Rückführung von wässrigen Medium von der letzten Spülstufe bis zur ersten
Spülstufe derart, dass man zumindest einen Teil des die Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder
Hf in Form wasserlöslichen Verbindungen enthaltenden und zurückzuführenden Mediums
von der Nachspülstufe (E) in die Vorspülstufe (C) nicht unmittelbar zurückspeist,
und man diesen Teil des zurückzuführenden Mediums
- a) mit einer alkalischen Lösung, die keine Calcium-Ionen enthält, auf einen pH-Wert
von größer als 5,0, vorzugsweise größer als 5,5 einstellt,
- b) einen sich bildenden Niederschlag aus dem Spülwasser abtrennt,
und man das derart behandelte Spülwasser als Teil des zurückzuführenden Mediums anschließend
ebenfalls in die Vorspülstufe (C) zurückspeist. Dieser Teil des zurückzuführenden
Mediums enthält jedoch keine Eisen-Ionen mehr, so dass die Schlammbildung in der Vorspülstufe
(C) weitgehend unterdrückt wird. Der Anteil der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf
in Form wasserlöslichen Verbindungen, die Fluoro-Komplexe darstellen, bleibt im wässrigen
Medium von dieser alkalischen Behandlung jedoch weitgehend unbeeinflusst. Allerdings
ist darauf zu achten, dass die Alkalinität des Teils des zurückzuführenden wässrigen
Mediums vorzugsweise nicht dazu führt, dass der optimale pH-Bereich für die Spülstufe
(C) verlassen wird. Vorzugweise erfolgt die Einstellung des pH-Wertes im Schritt a)
der selektiven Abtrennung von Eisen-Ionen aus dem zurückzuführenden Fluor-haltigen
Spülwasser auf Werte von nicht größer als 8,0, vorzugsweise nicht größer 7,0 und besonders
bevorzugt nicht größer als 6,0.
[0031] In einer speziellen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens mit kaskadierter
Rückführung von Spülwasser erfolgt die vollständige Fällung der Schwermetalle und
der Wirkkomponenten aus einem Teil des in die Vorspülstufe (C) zurückzuführenden Spülwassers,
das durch Verschleppung aus der Konversionsbehandlungsstufe (D) einen Anteil an Fluor
gebunden in Form von Fluorokomplexen der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf oder im
Überschuss und ungebunden in Form von freiem Fluorid enthält, mit Hilfe einer wässrigen
Lösung von Ca(OH)
2. Hierfür wird ein Teil des zurückzuführenden Mediums von der Nachspülstufe (E), der
nicht unmittelbar in die Vorspülstufe (C) zurückgespeist wird,
- a) mit einer solchen Menge einer wässrigen Lösung von Ca(OH)2 versetzt, die nicht mehr als 0,1 Gew.-% ungelöstes Ca(OH)2 enthält, dass der pH-Wert des Spülwassers auf einen Wert im Bereich von größer als
5,0, vorzugsweise größer als 5,5 und nicht größer als 7,0 ansteigt,
- b) ein sich bildender Niederschlag aus dem Spülwasser abgetrennt,
und das derart behandelte Spülwasser als Teil des zurückzuführenden Mediums anschließend
ebenfalls in die Vorspülstufe (C) zurückgespeist.
[0032] Ein pH-Wert von etwa 9 bis etwa 11, wie er bei einer klassischen Kalkmilch-Fällung
nach Stand der Technik üblich ist, wird also in diesem erfindungsgemäßen Verfahren
vermieden. Es hat sich gezeigt, dass trotz dieses geringen pH-Werts im Bereich von
5,0 bis 7,0 und der entsprechend geringen zugegebenen Menge an Calciumhydroxid Schwermetalle,
wie Eisen-Ionen, und die Wirkkomponenten im Spülwasser umfassend wasserlösliche Fluorokomplexe
der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf, vorzugsweise der Elemente Ti und/oder Zr und
insbesondere Zr in einem sich bildenden Niederschlag weitgehend ausfallen. Die Abtrennung
des ausgefällten Schlammes vom Spülwasser ist mit konventionellen Techniken wie Filtrieren
oder Zentrifugieren und Sedimentationsmethoden möglich. Beispielsweise können hierfür
Beutel- oder Kiesfilter eingesetzt werden. Das auf diese Weise von löslichen Schwermetallverbindungen
und den Wirkkomponenten befreite Spülwasser kann nun ggf. einem an sich bekannten
Verfahren unterzogen werden, das weitgehend salzarmes oder entsalztes Wasser liefert.
Dies kann ein lonenaustauschverfahren oder eine Umkehrosmose sein, die als solche
im Stand der Technik zum Entsalzen von Wasser bekannt sind.
[0033] Vorzugsweise wird der Teil des zurückzuführenden Spülwassers von der Nachspülstufe
(E), der nicht unmittelbar in die Vorspülstufe (C) zurückgespeist wird, zur vollständigen
Fällung der Schwermetalle und der Wirkkomponenten im Schritt a) mit einer solchen
Menge an wässriger Lösung von Ca(OH)
2 versetzt, dass die Änderung der elektrischen Leitfähigkeit des Teils des zurückzuführenden
Spülwassers nicht mehr als 200 µS/cm, vorzugsweise nicht mehr als 100 µS/cm beträgt.
Ist dies der Fall so kann ggf. auf eine weitergehende Entsalzung des Spülwassers verzichtet
oder die konventionellen Entsalzungsverfahren wirtschaftlich eingesetzt werden.
[0034] Ebenfalls bevorzugt ist, dass die wässrige Lösung von Ca(OH)
2 zur vollständigen Fällung der Schwermetalle und der Wirkkomponenten im Schritt a)
0,001 bis 0,14 Gew.-% Ca(OH)
2 enthält. Dieser Konzentrationsbereich ist besonders günstig, um bei pH-gesteuerter
automatischer Dosierung die erfindungsgemäß angestrebten Grenzwerte von pH-Wert und
elektrischer Leitfähigkeit in demjenigen Teil des zurückzuführenden Spülwassers aus
der Nachspülstufe (E) einzuhalten, der nicht unmittelbar in die Vorspülstufe (C) zurückgespeist
wird.
[0035] Die vollständige Abtrennung von unlöslichen Schwermetallhydroxiden und Wirkkomponenten
aus einem Teil des zurückzuführenden Spülwassers der Nachspülstufen erlaubt durch
eine Abstimmung der jeweiligen Anteile des zurückzuführenden Spülwassers, die unmittelbar
oder mittelbar in die Vorspülstufe (C) zurückgespeist werden, eine genaue Einstellung
des Anteils der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen
in der Vorspülstufe (C) auf die bevorzugten Maximalwerte von nicht mehr als 20 %,
insbesondere nicht mehr als 10 % bezogen auf den Anteil des jeweiligen Elements in
der Konversionsbehandlungsstufe (D).
Ausführungsbeispiele:
[0036] Zur Demonstration des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Vorbehandlung von Metalloberflächen
und der damit verbundenen Erhöhung des Korrosionsschutzes, sowie der Verbesserung
der Lackhaftung wurden Stahlbleche im Labormaßstab in zwei Prozessketten P1 und P2
mit unterschiedlicher Zusammensetzung der einzelnen Behandlungsstufen behandelt, wobei
die Prozessketten nicht kaskadiert betrieben wurden und die Verschleppung von Konversionsbehandlungslösung
aus der Stufe (D) begrenzt wurde (Tabelle 1). Nach erfolgter Vorbehandlung wurden
die Bleche mit einem Elektrotauchlack versehen und bezüglich Korrosion und Lackhaftung
untersucht.
[0037] Die Prozesskette P1 simuliert dabei einen stationären Zustand des erfindungsgemäßen
Verfahrens mit kaskadierender Rückführung von Spülwasser. Demgegenüber simuliert die
Prozesskette P2 einen stationären Zustand einer im Überlauf betriebenen ersten Nachspülstufe
(E) ohne kaskadierende Rückführung in die Vorspülstufen, bei der gerade soviel Wirkkomponenten
im Überlauf pro Zeitintervall entfernt werden wie pro Zeitintervall durch Verschleppung
eingebracht werden, wobei der Anteil an wasserlöslichen Verbindungen der Elemente
B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in der Nachspülstufe (E) vernachlässigbar ist.
[0038] Aus der Tabelle 2 geht nunmehr hervor, dass bei kaskadierender Rückführung von Spülwasser
enthaltend Wirkkomponenten der Konversionsbehandlung keine Verschlechterung der Korrosionsschutzes
und der Lackhaftung im erfindungsgemäßen Verfahren resultiert (B1-B4). Eine solche
Verschlechterung wurde jedoch erwartet, da die bloße Verlängerung der optimierten
Behandlungsdauer mit einer Konversionslösung dazu führt, dass zwar höhere Schichtgewichte
bezogen auf die Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf resultieren, die metallischen Bauteile
jedoch aufgrund einer Überätzung in der Konversionsbehandlungslösung üblicherweise
Schichtdefekte aufweisen, die die Korrosionsbeständigkeit wiederum herabsetzen. Ähnliches
wäre für das erfindungsgemäßen Verfahren zu erwarten, da sowohl in der Vorspülstufe
(C) als auch in der Nachspülstufe (E) beträchtliche Mengen an Wirkkomponenten enthalten
sind, beispielsweise ca. 75 ppm Zr in Form von H
2ZrF
6 (siehe Tabelle 1, P1).
Tab. 1 |
Ergebnisse des Wechselklimatests nach VDA 621-415 auf Stahl- und verzinkten Stahlblechen |
Stufe |
Zusammensetzung der Behandlungsstufe |
P1 |
P2 |
A |
Alkalische Entfettung: |
Ridoline 1574 (3%) und Ridosol 1270 (0,3%) in Brauchwasser bei pH = 10,5 - 11 für
300 Sekunden und T = 55°C - 60°C |
B |
Spüle mit Brauchwasser bei T = 20 °C für 90 Sekunden |
Leitwert 500 - 900 µScm-1 |
C |
VE-Wasser mit 10%igem Gehalt des Bades der Stufe D bei pH = 6 für 90 Sekunden |
VE-Wasser für 90 Sekunden Leitwert < 100 µScm-1 |
D |
750 ppm Zr als H2ZrF6 |
20 ppm Cu als CuNO3 |
25 ppm Si als SiO2 |
pH = 4 für 90 Sekunden |
E* |
VE-Wasser mit 10%igem Gehalt des Bades der Stufe D bei pH = 5 für 90 Sekunden |
VE-Wasser für 90 Sekunden Leitwert < 200 µScm-1 |
F |
VE-Wasser für 90 Sekunden |
Leitwert < 50 µScm-1 |
G |
Elektrotauchlackierung: |
Cathoguard ® 500 (Fa. BASF), Lackschichtdicke 18µm - 22µm |
* Alle 25 Bleche (ca. 1m2 behandelte Metalloberfläche) wurde die Behandlungsstufe (E) neu angesetzt. |
[0039] Erstaunlicherweise zeigt sich zudem, dass sowohl der Korrosionsschutz als auch die
Lackhaftung in einem erfindungsgemäßen Verfahren speziell auf Stahl- und Aluminiumoberflächen
gegenüber einem Verfahren ohne Wirkkomponenten in der Vor- und Nachspüle deutlich
verbessert wird (Tabellen 2 und 3).
Tab. 2 |
Ergebnisse des Wechselklimatests nach VDA 621-415 auf Stahl- und verzinkten Stahlblechen |
Nr. |
Substrat |
Korrosion * U/2 in mm |
Enthaftung * U/2 in mm |
Steinschlag # K-Wert [0-5] |
V1 |
CRS |
2,8 |
2,9 |
5 |
B1 |
CRS |
1,0 |
1,0 |
2,5 |
V2 |
EG |
3,2 |
3,2 |
3,5 |
B2 |
EG |
3,1 |
3,1 |
4 |
V3 |
HDG |
3,7 |
3,7 |
4,5 |
B3 |
HDG |
4,0 |
4,0 |
4,5 |
Ritzwerkzeug: Clemens; Beurteilung des VDA-Tests nach 70 Tagen
* nach DIN EN ISO 4628-8
# nach DIN EN ISO 20567-1 |
[0040] Die besonders ausgeprägte Optimierung der Korrosionsschutzergebnisse auf Stahl bei
einer im erfindungsgemäßen Verfahren mit kaskadierender Rückführung gleichzeitig vorliegenden
hohen Wassereinsparung zeigt in besonderem Maße die Vorteile des der Erfindung zugrunde
liegenden Verfahrens.
Tab. 3 |
Filiformkorrosionsergebnisse nach DIN EN 3665 auf Aluminium-Blechen (Mittelwerte aus
5 Einzelmessungen) |
Nr. |
Substrat |
Längster Faden + [mm] |
Unterwanderung ++ [mm] |
V4 |
Al 6016 GB |
6,2 |
1,4 |
B4 |
AI 6016 GB |
4,0 |
1,0 |
Ritzwerkzeug: Sikkens; Beurteilung nach Daimler Chrysler PAPP PWT 3002
+ je 5mm der Ritzspurenden wurden nicht berücksichtigt;
++ nach 42 Tagen |
1. Verfahren zur korrosionsschützenden Vorbehandlung von Metalloberflächen in einer Verfahrensabfolge
umfassend eine Konversionsbehandlungsstufe (D) mit einer wässrigen Zusammensetzung
(1) enthaltend insgesamt zumindest 50 ppm der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in
Form wasserlöslicher Verbindungen bei einem pH-Wert von 3 bis 5,5, wobei die metallische
Oberfläche nacheinander zumindest folgende Behandlungsstufen durchläuft:
(C) Vorspüle mit Wasser enthaltend insgesamt zumindest 10 ppm der Elemente B, Si,
Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen
(D) Konversionsbehandlung mit der wässrigen Zusammensetzung (1)
(E) Nachspüle mit Wasser enthaltend einen Teil der wässrigen Zusammensetzung (1) der
Behandlungsstufe (D),
dadurch gekennzeichnet, dass
die wässrige Zusammensetzung (1) der Konversionsbehandlungsstufe (D) einen Anteil
an Fluor gebunden in Form von Fluorokomplexen der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder
Hf oder im Überschuss und ungebunden in Form von freiem Fluorid enthält und der pH-Wert
in der Vorspülstufe (C) in einem Bereich von 5 bis 7,0 liegt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass insgesamt zumindest 20 ppm, vorzugsweise insgesamt zumindest 50 ppm der Elemente
B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen in der Vorspülstufe
(C) enthalten sind.
3. Verfahren gemäß einem oder beiden der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen
in der Vorspülstufe (C) nicht mehr als 20 %, vorzugsweise nicht mehr als 10 % bezogen
auf den Anteil des jeweiligen Elements in der Konversionsbehandlungsstufe (D) beträgt.
4. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert in der Vorspülstufe (C) in einem Bereich von 5,8 bis 6,2 liegt.
5. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der pH-Wert in der Nachspülstufe (E) in einem Bereich von 4,0 bis 5,5, vorzugsweise
von 4,8 bis 5,2 liegt.
6. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die metallische Oberfläche nacheinander folgende Behandlungsstufen durchläuft:
(A) ggf. Entfettung- und Reinigung
(B) ggf. Spüle mit Brauchwasser enthaltend ggf. einen Teil der wässrigen Zusammensetzung
der Entfettungs- und Reinigungsstufe (A)
(C) Vorspüle mit Wasser enthaltend insgesamt zumindest 10 ppm der Elemente B, Si,
Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen und ggf. einen Teil der wässrigen
Zusammensetzung der Spülstufe (B)
(D) Konversionsbehandlung mit der wässrigen Zusammensetzung (1) enthaltend einen Teil
der wässrigen Zusammensetzung der Vorspülstufe (C)
(E) erste Nachspüle mit Wasser enthaltend einen Teil der wässrigen Zusammensetzung
der Behandlungsstufe (D)
(F) ggf. zweite Nachspüle mit Wasser enthaltend einen Teil der wässrigen Zusammensetzung
der Nachspülstufe (E),
wobei die letzte Spülstufe mit entionisiertem Wasser gespeist wird und eine kaskadierte
Rückführung von wässrigem Medium von der letzten Spülstufe bis zur ersten Spülstufe
derart erfolgt, dass insgesamt zumindest 10 ppm der Elemente B, Si, Ti, Zr und/oder
Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen in der Vorspülstufe (C) enthalten sind, wobei
die Behandlungsstufe (D) von der kaskadierten Rückführung ausgenommen ist und wässriges
Medium mittelbar und unmittelbar nicht in die Behandlungsstufe (D) aus der letzten
Spülstufe eingespeist wird.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die kaskadierte Rückführung von wässrigen Medium von der letzten Spülstufe bis zur
ersten Spülstufe derart erfolgt, dass man zumindest einen Teil des die Elemente B,
Si, Ti, Zr und/oder Hf in Form wasserlöslicher Verbindungen enthaltenden und zurückzuführenden
Mediums von der Nachspülstufe (E) in die Vorspülstufe (C) nicht unmittelbar zurückspeist
und dieser Teil des zurückzuführenden Mediums
a) auf einen pH-Wert von größer als 5,0 eingestellt wird,
b) ein sich bildender Niederschlag aus dem Spülwasser abgetrennt wird, und
c) ggf. das im Schritt b) von dem Niederschlag befreite Spülwasser entweder einem
Ionenaustauschverfahren oder einer Umkehrosmose unterworfen wird,
und man das derart behandelte Spülwasser als Teil des zurückzuführenden Mediums ebenfalls
in die Vorspülstufe (C) zurückspeist.
8. Verfahren gemäß Anspruch 7, wobei die wässrige Zusammensetzung (1) der Behandlungsstufe
(D) einen Anteil an Fluor gebunden in Form von Fluorokomplexen der Elemente B, Si,
Ti, Zr und/oder Hf oder im Überschuss und ungebunden in Form von freiem Fluorid enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass der Teil des zurückzuführenden Mediums von der Nachspülstufe (E), der nicht unmittelbar
in die Vorspülstufe (C) zurückgespeist wird, im Schritt a) mit einer alkalischen Lösung,
die keine Calcium-Ionen enthält, auf einen pH-Wert größer als 5,0 eingestellt wird,
anschließend ein sich bildender Niederschlag aus dem Spülwasser abgetrennt wird und
das derart behandelte Spülwasser als Teil des zurückzuführenden Mediums in die Vorspülstufe
(C) zurückgespeist wird.
9. Verfahren gemäß Anspruch 7, wobei die wässrige Zusammensetzung (1) der Behandlungsstufe
(D) einen Anteil an Fluor gebunden in Form von Fluorokomplexen der Elemente B, Si,
Ti, Zr und/oder Hf oder im Überschuss und ungebunden in Form von freiem Fluorid enthält,
dadurch gekennzeichnet, dass der Teil des zurückzuführenden Mediums von der Nachspülstufe (E), der nicht unmittelbar
in die Vorspülstufe (C) zurückgespeist wird, im Schritt a) mit einer solchen Menge
einer wässrigen Lösung von Ca(OH)2, die nicht mehr als 0,1 Gew.-% ungelöstes Ca(OH)2 enthält, versetzt wird, dass der pH-Wert des Spülwassers auf einen Wert im Bereich
von größer als 5,0 und nicht größer als 7,0 ansteigt.
10. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die kaskadierte Rückführung von wässrigem Medium von der letzten Spülstufe bis zur
ersten Spülstufe kontinuierlich und vorzugsweise mit einem konstanten Volumenstrom
erfolgt.
11. Verfahren gemäß einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die metallischen Oberflächen zumindest teilweise Oberflächen von Eisen und/oder Stahl
darstellen.
1. Method for the corrosion-protective pretreatment of metal surfaces in a process sequence
which comprising a conversion treatment stage (D) having an aqueous composition (1)
containing overall at least 50 ppm of the elements B, Si, Ti, Zr, and/or Hf in the
form of water-soluble compounds with a pH of 3 to 5.5, wherein the metallic surface
passes through at least the following treatment stages in succession:
(C) Pre-rinsing with water containing overall at least 10 ppm of the elements B, Si,
Ti, Zr, and/or Hf in the form of water-soluble compounds
(D) Conversion treatment with the aqueous composition (1)
(E) Post-rinsing with water containing a portion of the aqueous composition (1) of
the treatment stage (D),
characterized in that
the aqueous composition (1) of the conversion treatment stage (D) contains a portion
of fluorine which is bound in the form of fluoro complexes of the elements B, Si,
Ti, Zr, and/or Hf or in excess, and a portion of unbound fluorine in the form of free
fluoride, and the pH in the pre-rinse stage (C) is in a range of 5 to 7.0.
2. Method according to Claim 1, characterized in that overall at least 20 ppm, preferably overall at least 50 ppm, of the elements B, Si,
Ti, Zr, and/or Hf in the form of water-soluble compounds are contained in the pre-rinse
stage (C).
3. Method according to one or both of the preceding claims, characterized in that the proportion of the elements B, Si, Ti, Zr, and/or Hf in the form of water-soluble
compounds in the pre-rinse stage (C) is not greater than 20%, preferably not greater
than 10%, based on the proportion of the respective element in the conversion treatment
stage (D).
4. Method according to one or more of the preceding claims, characterized in that the pH in the pre-rinse stage (C) is in a range of 5.8 to 6.2.
5. Method according to one or more of the preceding claims, characterized in that the pH in the post-rinse stage (E) is in a range of 4.0 to 5.5, preferably 4.8 to
5.2.
6. Method according to one or more of the preceding claims,
characterized in that the metallic surface passes through the following treatment stages in succession:
(A) Optional degreasing and cleaning
(B) Optional rinsing with service water optionally containing a portion of the aqueous
composition of the degreasing and cleaning stage (A)
(C) Pre-rinsing with water containing overall at least 10 ppm of the elements B, Si,
Ti, Zr, and/or Hf in the form of water-soluble compounds and optionally a portion
of the aqueous composition of the rinse stage (B)
(D) Conversion treatment with the aqueous composition (1) containing a portion of
the aqueous composition of the pre-rinse stage (C)
(E) A first post-rinse with water containing a portion of the aqueous composition
of the treatment stage (D)
(F) An optional second post-rinse with water containing a portion of the aqueous composition
of the post-rinse stage (E),
wherein the last rinse stage is fed with deionized water, and a cascaded recirculation
of aqueous medium from the last rinse stage to the first rinse stage takes place in
such a way that overall at least 10 ppm of the elements B, Si, Ti, Zr, and/or Hf in
the form of water-soluble compounds are contained in the pre-rinse stage (C), the
treatment stage (D) being excluded from the cascaded recirculation, and aqueous medium
not being indirectly or directly fed into the treatment stage (D) from the last rinse
stage.
7. Method according to Claim 6,
characterized in that the cascaded recirculation of aqueous medium from the last rinse stage to the first
rinse stage takes place in such a way that at least a portion of the medium containing
and recirculating the elements B, Si, Ti, Zr, and/or Hf in the form of water-soluble
compounds is not directly fed from the post-rinse stage (E) into the pre-rinse stage
(C), and this portion of the medium to be recirculated
a) is set to a pH of greater than 5.0,
b) a precipitate which forms is separated from the rinse water, and
c) the rinse water from which the precipitate has been removed in step b) is optionally
subjected to either an ion exchange process or a reverse osmosis process,
and the rinse water which is treated in this way, as part of the medium to be recirculated,
is likewise fed back into the pre-rinse stage (C).
8. Method according to Claim 7, wherein the aqueous composition (1) of the treatment
stage (D) contains a portion of fluorine which is bound in the form of fluoro complexes
of the elements B, Si, Ti, Zr, and/or Hf or in excess, and a portion of unbound fluorine
in the form of free fluoride, characterized in that the portion of the medium to be recirculated from the post-rinse stage (E), which
is not directly fed into the pre-rinse stage (C), is set in step a) to a pH greater
than 5.0 with an alkaline solution which contains no calcium ions, a precipitate which
forms is subsequently separated from the rinse water, and the rinse water which is
treated in this way, as part of the medium to be recirculated, is fed back into the
pre-rinse stage (C).
9. Method according to Claim 7, wherein the aqueous composition (1) of the treatment
stage (D) contains a portion of fluorine which is bound in the form of fluoro complexes
of the elements B, Si, Ti, Zr, and/or Hf or in excess, and a portion of unbound fluorine
in the form of free fluoride, characterized in that the portion of the medium to be recirculated from the post-rinse stage (E), which
is not directly fed into the pre-rinse stage (C), is combined in step a) with a quantity
of an aqueous solution of Ca(OH)2, containing no more than 0.1% by weight of undissolved Ca(OH)2, in such a way that the pH of the rinse water increases to a value in the range of
greater than 5.0 and not greater than 7.0.
10. Method according to one or more of preceding Claims 6 to 9, characterized in that the cascaded recirculation of aqueous medium from the last rinse stage to the first
rinse stage takes place continuously and preferably with a constant volume flow.
11. Method according to one or more of the preceding claims, characterized in that the metallic surfaces, at least in part, represent surfaces of iron and/or steel.
1. Procédé de traitement anti-corrosion de surfaces métalliques selon une séquence opératoire
comprenant une étape de traitement par conversion (D) avec une composition aqueuse
(1) contenant au total au moins 50 ppm des éléments B, Si, Ti, Zr et/ou Hf sous la
forme de composés solubles dans l'eau à une valeur de pH de 3 à 5,5, la surface métallique
passant successivement par au moins les étapes de traitement suivantes :
(C) un prélavage avec l'eau contenant au total au moins 10 ppm des éléments B, Si,
Ti, Zr et/ou Hf sous la forme de composés solubles dans l'eau,
(D) un traitement par conversion avec la composition aqueuse (1),
(E) un lavage ultérieur avec de l'eau contenant une partie de la composition aqueuse
(1) de étape de traitement (D),
caractérisé en ce que
la composition aqueuse (1) de l'étape de traitement par conversion (D) contient une
proportion de fluor lié sous la forme de complexes fluorés des éléments B, Si, Ti,
Zr et/ou Hf ou en excès et non lié sous la forme de fluorure libre et la valeur du
pH à l'étape de prélavage (C) est dans une gamme allant de 5 à 7,0.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'au total au moins 20 ppm, de préférence au total au moins 50 ppm, des éléments B,
Si, Ti, Zr et/ou Hf sont contenues sous la forme de composés solubles dans l'eau à
l'étape de prélavage (C).
3. Procédé selon l'une des revendications précédentes ou les deux, caractérisé en ce que la proportion des éléments B, Si, Ti, Zr et/ou Hf sous la forme de composés solubles
dans l'eau à l'étape de prélavage (C) n'est pas supérieure à 20%, de préférence pas
supérieure à 10%, rapportée à la proportion de l'élément respectif à l'étape de traitement
par conversion (D).
4. Procédé selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que la valeur du pH à l'étape de prélavage (C) est dans une gamme allant de 5,8 à 6,2.
5. Procédé selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que la valeur du pH à l'étape de lavage ultérieur (E) est dans une gamme allant de 4,0
à 5,5, de préférence de 4,8 à 5,2.
6. Procédé selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes,
caractérisé en ce que la surface métallique passe successivement par les étapes de traitement suivantes
:
(A) le cas échéant un dégraissage et un nettoyage,
(B) le cas échéant un lavage avec de l'eau industrielle contenant éventuellement une
partie de la composition aqueuse de l'étape de dégraissage et de nettoyage (A),
(C) un prélavage avec l'eau contenant au total au moins 10 ppm des éléments B, Si,
Ti, Zr et/ou Hf sous la forme de composés solubles dans l'eau et éventuellement une
partie de la composition aqueuse de l'étape de lavage (B),
(D) un traitement par conversion avec la composition aqueuse (1) contenant une partie
de la composition aqueuse de l'étape de prélavage (C),
(E) un premier lavage ultérieur avec de l'eau contenant une partie de la composition
aqueuse de l'étape de traitement (D),
(F) le cas échéant un second lavage ultérieur avec de l'eau contenant une partie de
la composition aqueuse de l'étape de lavage ultérieur (E),
la dernière étape de lavage étant alimentée en eau dé-ionisée et une remise en circulation
en cascade du milieu aqueux étant réalisée de la dernière étape de lavage à la première
étape de lavage de façon à avoir au total au moins 10 ppm des éléments B, Si, Ti,
Zr et/ou Hf sous la forme de composés solubles dans l'eau à l'étape de prélavage (C),
l'étape de traitement (D) étant exclu de la remise en circulation en cascade et un
milieu aqueux n'étant pas introduit directement ou indirectement de la dernière étape
de lavage dans l'étape de traitement (D).
7. Procédé selon la revendication 6,
caractérisé en ce que la remise en circulation en cascade du milieu aqueux de la dernière étape de lavage
à la première étape de lavage est réalisée de telle sorte qu'au moins une partie du
milieu remis en circulation et contenant les éléments B, Si, Ti, Zr et/ou Hf sous
la forme de composés solubles dans l'eau n'est pas remis directement en circulation
de l'étape de lavage ultérieur (E) à l'étape de prélavage (C), et cette partie du
milieu à remettre en circulation
a) est ajustée à un pH supérieur à 5,0,
b) un précipité en formation est séparé de l'eau de lavage, et
c) le cas échant l'eau de lavage libérée du précipité à l'étape b) est soumise soit
à un procédé d'échange d'ions soit une osmose inverse,
et on remet l'eau de lavage ainsi traitée en circulation à l'étape de prélavage (C)
en tant partie du milieu à remettre circulation.
8. Procédé selon la revendication 7, dans lequel la composition aqueuse {1) de l'étage
de traitement (D) contient une proportion de fluor lié sous la forme de complexes
fluorés des éléments B, Si, Ti, Zr et/ou Hf ou en excès et non lié sous la forme de
fluorure libre, caractérisé en ce que la partie du milieu à remettre en circulation provenant de l'étape de lavage ultérieur
(E), laquelle partie n'est pas directement remise en circulation à l'étape de prélavage
(C), est ajustée à l'étape a) à une valeur de pH supérieure à 5,0 avec une solution
alcaline qui ne contient pas d'ions calcium, puis un précipité en formation est séparé
de l'eau de lavage et l'eau de lavage ainsi traitée est remise en circulation à l'étape
de prélavage (C) en tant que partie du milieu à remettre en circulation.
9. Procédé selon la revendication 7, dans lequel la composition aqueuse (1) de l'étage
de traitement (D) contient une proportion de fluor lié sous la forme de complexes
fluorés des éléments B, Si, Ti, Zr et/ou Hf, ou en excès et non lié sous la forme
d'un fluorure libre, caractérisé en ce que la partie du milieu à remettre en circulation provenant de l'étage de lavage ultérieur
(E), laquelle partie n'est pas remise directement en circulation à l'étape de prélavage
(C), est mélangée à l'étape a) à une quantité d'une solution aqueuse de Ca(OH)2 qui ne contient pas plus de 0,1% en poids de Ca(OH)2 non dissous de sorte que la valeur du pH de l'eau de lavage augmente à une valeur
dans la gamme allant de plus de 5,0 à pas plus de 7,0.
10. Procédé selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes 6 à 9, caractérisé en ce que la remise en circulation en cascade du milieu aqueux de la dernière étape de lavage
à la première étape de lavage est réalisée en continu et de préférence avec un débit
volumique constant.
11. Procédé selon l'une ou plusieurs des revendications précédentes, caractérisé en ce que les surfaces métalliques sont au moins partiellement des surfaces en fer et/ou en
acier.