[0001] Die Erfindung betrifft einen Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang, die Anordnung
eines solchen Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs und ein Verfahren zum Illuminieren.
Insbesondere betrifft die Erfindung einen Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
mit Leuchten an Leuchtenträgern, die Anordnung eines solchen Behangs an einer Bauwerkfassade
und ein Verfahren zum Illuminieren einer Fassade oder zum Erzeugen eines aus großem
Abstand betrachtbaren Lichteffekts.
[0002] In zahlreichen großen wie kleinen Maßstäben werden regelmäßig Beleuchtungen eingesetzt.
Die wohl beeindruckendsten Beleuchtungen sind diejenigen von ganzen Gebäudefassenden,
die zunehmend von Lichtdesignern im Auftrag von Städten oder Gemeinden mit Hilfe von
gezielt ausgerichteten Spots installiert werden. Andere sehr auffällige Beleuchtungen
sind große bildschirmartige Anzeigeelemente, die auf einer Größe von teilweise 10
m oder mehr Bilder oder Filme darstellen können. Letztere werden gerne bei Messen
oder als Werbungsmittel benutzt.
[0003] Gebäudebeleuchtungen werden im Stand der Technik z.B. durch die
DE 33 32 536 offenbart, welche als nächst liegender Stand der Technik angesehen wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes und dabei bis in beeindruckende
Größen variables System mit guter Revisionierbarkeit zur Verfügung zu stellen.
[0005] Diese Aufgabe löst nach einem ersten Aspekt der Erfindung ein Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
mit Leuchten an Leuchtenträgern, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, sodass also
in den Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang Leuchtenträgeraufnahmen für die Leuchtenträger
strukturell integriert sind, welche ein Entnehmen und Einsetzen der Leuchtenträger
ohne Disintegrierung der Leuchtenträgeraufnahmen ermöglicht.
[0006] Somit sieht dieser Aspekt der Erfindung zunächst einen bevorzugt metallenen Gebäude-
und/oder Bauwerkfassadenbehangals tragendes strukturelles Element des gesamten Beleuchtungssystems
vor. Eine Metallstruktur hat den besonderen Vorteil, dass sie sehr stabil ist und
ohne weiteres auch der Witterung ausgesetzt sein kann, ohne an Stabilität einzubüßen.
Dies ermöglicht es, den erfindungsgemäßen Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
außen an einem Bauwerk anzuordnen, beispielsweise als Vorhang vor einer gesamten Gebäudefassade
oder einem Teil davon.
[0007] Es sei betont, dass der erfindungsgemäße Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
beispielsweise mit einer Struktur in Form eines Gewebe eines Geflechts, eines Gewirks
oder oder eines Geleges, sowie auch mit einem anderen Werkstoff als Metall, vor allem
Kunststoff, ausgeführt werden kann.
[0008] In einem Metallgewebe wird ein besonderer Vorteil gesehen, denn ein Gewebe ist sehr
stabil herstellbar, bleibt dabei aber optisch filigran und verleiht damit einer Gebäudearchitektur
eine besondere Eleganz.
[0009] Der Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang soll Leuchten an einem Leuchtenträger
tragen. Andersherum ausgedrückt sollen somit mehrere Leuchtenträger im Gebäude- und/oder
Bauwerkfassadenbehang vorgesehen sein, welche jeweils mehrere Leuchten tragen.
[0010] Bei großdimensionalen Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehängen mit Leuchten, welche
gerne auch für repräsentative Zwecke beispielsweise an markanten Gebäuden einer großen
Stadt exponiert verwenden werden, ist es jedoch gerade angesichts der oft exponierten
Stellung notwendig, defekte Leuchten möglichst zeitnah und kostengünstig durch neue,
intakte Leuchten zu ersetzen. Dieses Problem tritt bei jeder Art von Leuchten auf.
Selbst bei Verwendung von LEDs sind regelmäßige Ausfälle nach einer gewissen Betriebszeit
der Beleuchtungsinstallation nicht zu vermeiden. Wenn nun beispielsweise eine Leuchtinstallation
an einem Bauwerk dergestalt revisioniert werden muss, ist dies ohnehin mit einem großen
Aufwand verbunden, weil oft ein Zugang nur über Leitern von außen oder unter erheblichen
Sicherheitsvorkehrungen vom Inneren des Bauwerks erreicht werden kann. Somit ist es
von großer Bedeutung, dass der eigentliche Austausch der Leuchten möglichst problemlos
erfolgen kann.
[0011] Hierzu sieht der vorgestellte Aspekt der Erfindung die Leuchtenträgeraufnahmen vor,
welche in den Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang integriert sind. Diese Leuchtenträgeraufnahmen
nehmen die eigentlichen Leuchtenträger dergestalt auf, dass ein Entnehmen und Einsetzen
der Leuchtenträger aus den Leuchtenträgeraufnahmen beziehungsweise in die Leichtenträgeraufnahmen
ohne Disintegrierung der Leuchtenträgeraufnahmen ermöglicht wird. Die Leuchten selbst
können dann mit dem Leuchtenträger vom Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang getrennt
werden, während die Leuchtenträgeraufnahmen als echter Teil des Gebäude- und/oder
Bauwerkfassadenbehangs in diesem verleiben. Am Leuchtenträger können dann defekte
elektrische oder elektronische Bauteile ersetzt werden. Anschließend kann der wieder
funktionsfähige Leuchtenträger einfach wieder in die Leuchtenträgeraufnahme eingesetzt
werden und gegebenenfalls noch auf die vorgesehene Weise angeschlossen werden, und
die ursprüngliche Funktionalität des Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs ist
wieder hergestellt.
[0012] Dadurch, dass die Leuchtenträgeraufnahme als solche im Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
verbleiben kann, ist die strukturelle Stabilität des Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs
gewährleistet, auch wenn der Leuchtenträger entnommen ist. Der Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
als solcher ist also bereits mit Vorhandensein der Leuchtenträgeraufnahme strukturell
vollständig, und der Leuchtenträger kann lediglich hinterher in die Leuchtenträgeraufnahme
eingesetzt werden, also zum Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang hinzugefügt werden.
[0013] Wenn ein Metallgewebe zum Einsatz kommt, ist es von Vorteil, als Metall Edelstahl
zu verwenden. Edelstahl zeichnet sich nicht nur durch eine besonders korrosionsbeständige
Werkstoffgüte aus, sondern erzeugt auch für viele Lichteffekte eine Reflektion, beispielsweise
an den Schüssen und Ketten eines Gewebes als Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang,
wobei die Reflektion das optische Gesamtbild der Leuchten gefällig unterstützt.
[0014] Besonders vielfältige Lichteffekte können dadurch erzeugt werden, dass der Gebäude-
und/oder Bauwerkfassadenbehang nicht nur einen Leuchtenträger aufweist, sondern gleich
mehrere Leuchtenträger. Von diesen trägt jeder mehrere Leuchten. Auf diese Weise können
die Leuchten auch bei einfacher Geometrie des einzelnen Leuchtenträgers ohne weiteres
flächig über den Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang verteilt werden.
[0015] Mehrere Leuchtenträger sind regelmäßig über den Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
angeordnet. Oft sollen Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehänge bereitgestellt werden,
welche einem Betrachter aus einer gewissen Entfernung einen besonderen Leuchteffekt
vermitteln sollen. Dabei kann dieser Leuchteffekt auch darin bestehen, dass der Betrachter
ein Bild oder einen Film wahrnehmen können soll. Hierfür empfiehlt es sich, ein möglichst
gleichmäßiges Raster an wahrnehmbaren Leuchten zu erzeugen. Dies kann auf einfachste
Weise dadurch ermöglicht werden, dass die wahrnehmbaren Leuchten an einem Leuchtenträger
in einem bestimmten Abstand vorgesehen sind und dass die mehreren Leuchtenträger senkrecht
hierzu ebenfalls regelmäßig angeordnet sind, bevorzugt mit gleicher Rasterweite.
[0016] Die Leuchten sind bevorzugt mittels einer Steuerelektronik einzeln ansteuerbar. Auf
diese Weise können die Leuchten einzeln ein- oder ausgeschaltet oder auf Wunsch auch
in ihrer Helligkeit geregelt werden. Dies ermöglicht es nicht nur, verschiedene statische
Bilder oder flächige Leuchteffekte zu erzeugen, sondern vielmehr auch, einen dynamischen
Leuchteffekt zu erzielen, sodass beispielsweise ein Film mittels der Leuchten am Gebäude-
und/oder Bauwerkfassadenbehang erzeugt werden kann. Es ist dabei nur eine Frage des
Betrachterabstands und der Rasterdichte, in welcher optischen Qualität dieser Film
- ebenso wie ein statisches Bild - vom Betrachter aufgenommen wird. Zwar können auch
wechselnde oder sogar dynamische Effekte erzielt werden, wenn nur die einzelnen Leuchtenträger
individuell angesteuert werden können oder wenn Gruppen von Leuchten individuell angesteuert
werden können. Es versteht sich jedoch, dass ein größtmögliches Maß an Flexibilität
dann erzeugt wird, wenn die einzelnen Leuchten ansteuerbar sind.
[0017] Auch bei individuell ansteuerbaren Leuchten wird vorgeschlagen, dass jeweils mehrere
Leuchten auf einen Leuchtenträger zu Leuchtgruppen gruppiert sind. Dies ermöglicht
es vor allem bei farbigen Leuchten, ein möglichst hochqualitatives Bild für einen
entfernten Betrachter zu erzeugen.
[0018] Um einen farbigen Film für den Betrachter zu erzeugen oder um ein farbiges Bild mit
scharfen Konturen für den Betrachter zu erzeugen, werden verschiedenfarbige Leuchten
benötigt. Angesichts der in letzter Zeit rapide fortgeschrittenen Halbleitertechnologie
können hierzu beispielsweise Leuchtdioden in verschiedenen Farben verwendet werden.
So können beispielsweise rote, grüne und blaue Leuchten am Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
verwendet werden und hierdurch für Betrachter bei ausreichendem Abstand eine nahezu
unbegrenzte Anzahl von verschiedenen Farbeffekten durch gezielte Mischung erreicht
werden. Dieser Effekt ist von einem herkömmlichen Röhrenfernseher bekannt.
[0019] Anders als beim Röhrenfernseher ist jedoch zu beachten, dass die einzelnen Pixel,
welche beim hier vorliegenden Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang durch die Leuchten
der Leuchtgruppen dargestellt werden, eine unterschiedliche Lichtintensität haben,
gerade bei Verwendung von Leuchtdioden. Bei Versuchen des Erfinders hat sich herausgestellt,
dass es eine sehr kostengünstige und qualitativ zufriedenstellende Lösung ist, jeweils
zwei rote, zwei grüne und eine blaue LED zu einer Leuchtgruppe zusammenzuziehen. Dann
liegen also an einem Leuchtenträger mehrere Leuchtgruppen vor, wobei bevorzugt jede
Leuchtgruppe aus jeweils zwei roten, zwei grünen und einer blauen LED - oder einem
Vielfachen hiervon - besteht. Die einzelnen Leuchtgruppen sind dann bevorzugt regelmäßig
beabstandet am Leuchtenträger verteilt. Die Leuchtenträger wiederum sind dann bevorzugt
im selben Abstand zueinander über den Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang angeordnet
wie der Abstand zwischen zwei Leuchtgruppen beträgt. Auf diese Weise wird ein sehr
gleichmäßiges Raster mit vielfältigsten Farbmöglichkeiten erzeugt.
[0020] Eine besonders kostengünstige Lösung aus Bustechnologie und herkömmlicher Verdrahtung
kann dadurch erreicht werden, dass an jeweils einem Leuchtenträger eine Steuerelektronik
für die Leuchten dieses Leuchtenträgers vorgesehen ist. Wenn beispielsweise die Leuchtenträger
jeweils stabförmig ausgebildet sind und diese Stäbe beim aufgehängten oder anderweitig
angebrachten Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang horizontal verlaufen, so stellen
die Leuchtenträger gewissermaßen die Zeilen des Gesamtbilds dar. Eine Steuerelektronik
am Leuchtenträger kann damit als Zeilensteuerung bezeichnet werden. Diese Steuerelektronik
regelt dann den Leuchtzustand der Leuchten dieses Leuchtenträgers, also im Gesamtbild
beispielsweise dieser Zeile.
[0021] Die Zeilensteuerung als solche kann - gerade beim Vorliegen einer großen Anzahl von
einzelnen Leuchtenträgern - bevorzugt über ein Bussystem angesteuert werden, sodass
nur eine Kabelführung notwendig ist, die an allen Steuerelektroniken der einzelnen
Leuchtenträger entlang führt und diese ansteuert. Die Ansteuerung der Leuchten von
der Steuerelektronik aus kann dann wahlweise eine einfache Verdrahtung an Leuchtenträger
aufweisen oder wiederum ein Bussystem. Dies wird in der Praxis vor allem davon abhängen,
wie lang ein Leuchtenträger ist, wie viele Leuchten er trägt und wie viel Platz am
oder im Leuchtenträger für Verdrahtungen zur Verfügung steht.
[0022] In jedem Falle ist es von Vorteil, wenn ein Leuchtenträger an einer seiner Stirnseiten
mit Strom versorgt und angesteuert wird, vor allem wenn diese Stirnseite am Rand des
Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs liegt. Es wurde bereits angesprochen, dass
ein Leuchtenträger stabförmig ausgebildet sein soll. Auf diese Weise ist es ohne weiteres
möglich und von besonderem Vorteil, wenn ein solcher stabförmiger Leuchtenträger im
regelmäßigen Gewebe einen Schussdraht ersetzt, wenn ein Gewebe für den Gebäude- und/oder
Bauwerkfassadenbehang eingesetzt ist. Auf diese Weise wird ein immer noch gleichmäßiges
Gewebe erreicht, bei welchem der Leuchtenträger genau in der Gewebeebene liegt, was
eine besonders harmonische Oberfläche des Gewebes erstehen lässt. Der Leuchtenträger
reicht dann auch ohne weiteres bis genau zum Rand des Gewebes, sodass dort optisch
unauffällig und zugleich leicht zugänglich die Stromversorgung und Ansteuerung erfolgen
kann.
[0023] Insbesondere wenn die Stromversorgung am Rand des Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs
erfolgt, aber nicht auf diesen Fall eingeschränkt, ist es von Vorteil, wenn ein Stromverteiler
an mehreren Leuchtenträgern entlang führt und mit jedem Leuchtenträger eine Steckerverbindung
aufweist. Es versteht sich, dass gerade bei Verwendung einer Bustechnologie eine sehr
unauffällige Stromspeisung und Ansteuerung durch einen solchen zentralen Stromverteiler
erfolgen kann. Durch einfachen Anschluss über eine Steckerverbindung wird die Möglichkeit
des Revisionierens eines einzelnen Leuchtenträgers nicht eingeschränkt. Vielmehr kann
im Falle des Ausfalls eines Leuchtenträgers einfach die Steckerverbindung gelöst werden
und der Leuchtenträger dann aus den Leuchtenträgeraufnahmen herausgezogen werden.
Diese Schritte sind sehr schnell durchführbar.
[0024] Ein Leuchtenträger ist bevorzugt rohrförmig. Dabei soll vor allem an ein gerades
Rohr gedacht sein. Ein solches bietet nicht nur eine simple Geometrie, sodass es ohne
weiteres zwischen zwei Schussstäbe in das Gewebe im Falle eines Gewebes als Gebäude-
und/oder Bauwerkfassadenbehang - eingeführt werden kann und vor allem einen Schussstab
in einem Gewebe ersetzen kann.
[0025] Vielmehr ermöglicht es die Rohrform, die Leuchten witterungsgeschützt im Inneren
des Rohres anzuordnen und innerhalb des Rohres auch die Verdrahtung der einzelnen
Leuchten untereinander beziehungsweise mit einem Zeilenkontroller vorzugehen.
[0026] Wenn die Leuchten in einem rohrförmigen Leuchtenträger angeordnet sind, versteht
es sich, dass zumindest ein Teil des Rohres transluzent sein sollte. Dies ermöglicht
trotz der geschützten Stellung innerhalb des Rohres dem Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang,
senkrecht zur seiner strukturellen Ebene - oder in beliebigen anderen Richtungen,
sofern es gewünscht ist - Licht abzustrahlen.
[0027] Als besonders geeignet hat sich bei Versuchen des Erfinders ein Acrylglasrohr als
Leuchtenträger herausgestellt. Ein solches kann kostengünstig gefertigt werden, ist
relativ leicht und lässt das von den Leuchten emittierte Licht nahezu ungehindert
in die beabsichtigte Lichtemissionsrichtung passieren.
[0028] Bei Verwendung eines großflächig transluzenten Leuchtenträgers wird vorgeschlagen,
eine lichtundurchlässige Teilabdeckung vorzusehen. Eine solche kann dazu dienen, die
Emissionsrichtung des Lichts vom Leuchtenträger nur in eine oder mehrere bestimmte
Richtungen zuzulassen. Für den Fall eines Acrylglasrohrs hat sich bei Versuchen des
Erfinders als vorteilhaft herausgestellt, hierfür ein längs geschlitztes, dünnwandiges
Metallrohr zu verwenden. Dieses kann beispielsweise aus Aluminium als sehr leichtgewichtiges
Stranggussprofil hergestellt werden, welches das Acrylglasrohr - bevorzugt in einer
Klemmpassung - umgreift und in genau eine Richtung senkrecht zur Rohrachse den Lichtaustritt
aus dem Acrylglasrohr zulässt.
[0029] Bei einer solchen Konstruktion kann das Acrylglasrohr mit den Leuchten einfach in
das Aluminiumprofil eingeschoben werden, wobei kein großer Wert darauf gelegt zu werden
braucht, dass innerhalb des Acrylglasrohrs die Verdrahtung. Platinen und ähnliches
optisch unauffällig angeordnet sind. Vielmehr verdeckt das Aluminiumprofil all diese
notwendigen elektronischen Elemente und sieht von der dem Lichtaustritt abgewandten
Seite des Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs je nach Gestaltung praktisch wie
ein struktureller Teil des Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs aus, beispielsweise
wie ein herkömmlicher Schussstab eines Gewebes. Auch wenn der Leuchtenträger in diesem
Fall im Durchmesser größer ist als die übrigen Schussstäbe, so fügt er sich dennoch
harmonisch in den optischen Gesamteindruck des Gewebes ein.
[0030] Außerdem erhält ein Acrylglasrohr durch eine solche metallene Umdeckung eine größere
Stabilität, sodass bei großen Spannweiten zwischen zwei Leuchtenträgeraufnahmen eines
Leuchtenträgers das Anbringen des Leuchtenträgers im Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang,
beispielsweise das Einfädeln in die Trägeraufnahmen, besser und mit größerer Arbeitssicherheit
möglich ist.
[0031] Konstruktiv wird vorgeschlagen, dass eine Leuchtenträgeraufnahme eine in das Gebäude-
und/oder Bauwerkfassadenbehang strukturell integrierte Hülse aufweist, im Fall eines
Gewebes also eine eingewebte Hülse aufweist.
[0032] Eine Hülse kann beispielsweise aus einem kurzen Rohrstück bestehen und ist somit
sehr kostengünstig in der Herstellung. Auch wird jedwede komplizierte Mechanik unnötig,
was gerade im Außeneinsatz unter Witterungsbedingungen von Vorteil für ein einfaches
Entnehmen und Einsetzen der Leuchtenträger ist. Zudem lässt sich eine Hülse problemlos
beispielsweise in ein Gewebe integrieren; so kann sie beispielsweise an Stelle eines
Schussstabs schlicht in eine Kette eingewoben werden.
[0033] In eine Hülse kann dann ein stabförmiger, insbesondere rohrförmiger, Leuchtenträger
ohne weiteres von der Seite eingeschoben werden.
[0034] Für eine gute Stabilität eines Gesamtgewebes als Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
und eine sichere Aufnahme des Leuchtenträgers im Gewebe wird vorgeschlagen, dass hülsenförmige
Leuchtenträgeraufnahmen in jede Kette eines Schusses integriert sind. Auf diese Weise
wird für die Gesamtstruktur des Metallgewebes gewissermaßen ein Schussstab durch eine
Mehrzahl von linear aufgereihten Hülsen ersetzt. Die Ketten behalten dadurch ihre
Stabilität genau so, als wäre statt der Hülsen ein etwas größerer oder auch identisch
großer Schussstab eingewoben. Somit wird auch die Gesamttestigkeit des Gewebes nicht
beeinflusst.
[0035] Eine als Leuchtenträgeraufnahme vorgesehene Hülse umgreift bevorzugt den Leuchtenträger
mit einem leichten Spielsitz. Auf diese Weise kann der Leuchtenträger besonders einfach
seitlich aus den Hülsen und somit aus dem Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
herausgezogen und später wieder eingefädelt werden. Zum Einfädeln ist es von Vorteil,
wenn die Hülsen eine Einfädelhilfe aufweisen, beispielsweise eine Aufweitung des inneren
Freiraums zum Rand hin. Somit kann der seitlich einzuschiebende Leuchtenträger sogar
mit seinem voraneilenden Stirnende leicht nach unten durchhängen und kann trotzdem
ohne notwendigen Eingriff in der eigentlichen Fläche des Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs
allein von der Seite des Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs eingeschoben und
eingefädelt werden. Wenn er seine endgültige Position erreicht hat, sollte er dann
am Rand des Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs gegen eine weitere Verschiebung
fixiert werden. Dies kann beispielsweise direkt über die Steckerverbindung mit der
zentralen Stromversorgung und Ansteuerung erfolgen.
[0036] Damit sich die Leuchtenträgeraufnahmen bei herausgenommenem Leuchtenträger in ihrer
Position nicht verdrehen, wird für den Fall eines Gewebes als Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
vorgeschlagen, dass die Ketten zu Gruppen mit ungerader Anzahl zusammengefasst sind.
So würde sich beispielsweise eine Hülse, die in einem einfachen Kettfaden gehalten
ist, unter Umständen um die Kette herum verdrehen, sobald der Leuchtenträger entfernt
ist. Bei einem gespannten Gewebe mit zwei aneinander gruppierten Ketten, die die Hülse
halten, ist dies sogar zwangsweise der Fall, ebenso wie bei mehreren gruppierten Ketten
dies auch auftreten kann, wenn die Anzahl der gruppierten Ketten gerade ist. Bei einer
ungeraden Anzahl von Ketten hingegen wird eine symmetrische Kraft auf die Hülse ausgeübt,
sodass es bei gleichmäßiger Spannung des Gewebes nicht zu einem Verdrehen der Hülse
kommt. Auch dies ermöglicht es, den Leuchtenträger von der Seite des Gewebes einfach
einzuschieben, ohne in der Gewebefläche als solcher noch korrigierende manuelle Eingriffe
vornehmen zu müssen.
[0037] Besonders einfach lässt sich der beschriebene Effekt erreichen, wenn jeweils drei
Ketten zueinander gruppiert sind.
[0038] Nach demselben Aspekt der Erfindung löst die gestellte Aufgabe ein Behang für ein
Gebäude, mit Leuchten (15) an einem Leuchtenträger (12) und mit einer am Behang angeordneten
Mehrzahl von Leuchtenträgeraufnahmen, welche ein Aufnehmen des Leuchtenträgers (12)
und bevorzugt auch dessen Entfernen ermöglichten, mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1.
[0039] Ein auf diese Weise hergestellter Behang ist technisch nicht so anspruchsvoll wie
die Alternative mit im Gewebe integrierten Aufnahmen, ermöglicht aber ebenso eine
großflächige Beleuchtung, insbesondere für ein Gebäude.
[0040] Wenn die Aufnahmen die Leuchtenträger in einem Klemmsitz halten, ist eine ausreichend
sichere Befestigung für die meisten Einsatzzwecke erreichbar.
[0041] Wenn die Beleuchtung über separate, befestigte Leuchtenträgeraufnahmen erfolgen soll,
wird vorgeschlagen, dass die Leuchtenträgeraufnahmen ein Verrasten der Leuchenträger
ermöglichen. Das Verrasten ist eine kostengünstige Befestigungsmöglichkeit und kann
zum Befestigen der Leuchtenträger an den Leuchtenträgeraufnahmen eingesetzt werden.
[0042] Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung löst die Aufgabe die Anordnung eines Gebäude-
und/oder Bauwerkfassadenbehangs mit Leuchten an einem Leuchtenträger an einer Bauwerkfassade,
und zwar mit den Merkmalen des Patentanspruchs 6.
[0043] Es wurde vorstehend bereits erläutert, wie ein solcher Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
auch besonders großflächig zu repräsentativen und Werbezwecken eingesetzt werden kann.
Beispielsweise können große Bürogebäude oder Ingenieurbauten wie Brücken, Tore, Staudämme,
alte Stadtmauern und eine endlose Anzahl weiterer Bauten großflächig mit einem solchen
Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang ausgestattet werden. Selbstverständlich können
auch natürliche Flächen wie beispielsweise Felswände mit einem solchen Gebäude- und/oder
Bauwerkfassadenbehang behängt werden.
[0044] Das ganze System ist mechanisch sehr stark belastbar und kann sehr kostengünstig
unterhalten werden, weil ein Revisionieren der einzelnen Leuchten ohne große Probleme
und ohne Gefahren für das Bedienpersonal möglich ist. Dabei kann ein Gebäude- und/oder
Bauwerkfassadenbehang der vorgeschlagenen Art sowohl dergestalt ausgerichtet sein,
dass es Licht von der Betrachterseite weg emittiert, beispielsweise an eine Gebäudefassade,
wo dann der Beleuchtungseffekt entsteht, beispielsweise das Bild oder der Film. Andererseits
kann die Lichtemissionsrichtung aber auch zum Betrachter hin gerichtet sein. Dies
erzeugt ein Bild mit weniger Streuung, welches beispielsweise zur Betrachtung aus
großen Entfernungen vorteilhaft geeignet sein kann.
[0045] In jedem Falle wird im Falle eines Gewebes als Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
vorgeschlagen, dass der Schuss des Gewebes gerade bei großflächigen Anwendungen horizontal
ausgerichtet ist. Gerade der Schuss eignet sich besonders dafür, stabförmige Leuchtenträger
aufzunehmen, sodass gewissermaßen in bestimmten Abständen jeweils ein Schussstab durch
einen Leuchtenträger ersetzt ist.
[0046] Es versteht sich, dass ein solcher stabförmiger Leuchtenträger besonders einfach
horizontal aus dem Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang herausgezogen werden kann,
weil dies unter Beibehaltung einer Arbeitshöhe erfolgt. Wenn demgegenüber ein Leuchtenträger
beispielsweise nach oben aus dem Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang entnommen
werden müsste, entstände zwangsweise eine größere Arbeitshöhe und somit eine vermeidbare
Gefahrenquelle für das Bedienpersonal.
[0047] Im übrigen versteht sich, dass die Herstellung eines metallenen Gebäude- und/oder
Bauwerkfassadenbehangs mit Leuchten gerade für großflächige Anwendungen erleichtert
wird. Es ist ohne weiteres möglich, beim Herstellen des Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs
die Struktur - beispielsweise ein Gewebe als solche in herkömmlicher Weise herzustellen
- beispielsweise zu weben und dabei die mechanisch sehr robusten Leuchtenträgeraufnahmen
in den Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang zu integrieren.
[0048] Besonders deutlich ist dies am Beispiel von Hülsen, die einfach in die Ketten eines
Metallgewebes eingewebt werden können.
[0049] Die Leuchtenträger als solche mit den zugehörigen Leuchten werden üblicherweise von
anderen Unternehmen gefertigt und können so preisgünstig zugekauft werden. Es ist
zudem für viele Hersteller möglich, Leuchtenträger anzubieten, während es nur für
sehr wenige Hersteller möglich ist, dergestalt große Metallgewebe mit Hülsen herzustellen,
dass beispielsweise eine ganze Bauwerkfassade beleuchtet werden kann.
[0050] Technisch nicht so anspruchsvoll wie ein Gewebe und meist teurer im Unterhalt, aber
unter Umständen preiswerter für die Anschaffung ist ein Verfahren zum Herstellen eines
Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs nicht in Form eines Gewebes, wobei beim Herstellen
des Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang eine stabile Struktur erzeugt wird und
an dieser Struktur Leuchtenträgeraufnahmen befestigt werden, über welche Leuchtenträger
aufnehmbar sind, insbesondere in diese einschiebbar sind oder mit diesen verrastbar
sind.
[0051] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Dabei können funktional gleiche oder identische
Bauteile in verschiedenen Figuren der Zeichnung gleich Bezugsziffern tragen.
[0052] Es zeigen
- Figur 1
- schematisch eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßes metallenen Gebäude- und/oder
Bauwerkfassadenbehang am Beispiel eines Metallgewebes.
- Figur 2
- schematisch eine seitliche Ansicht gemäß Kennzeichnung II-II in Figur 1,
- Figur 3
- schematisch eine seitliche Ansicht gemäß Kennzeichnung III-III in Figur 1,
- Figur 4
- schematisch eine seitliche Ansicht gemäß Kennzeichnung IV-IV in Figur 1,
- Figur 5
- schematisch eine seitliche Ansicht gemäß Kennzeichnung V-V in Figur 1,
- Figur 6
- schematisch eine seitliche Ansicht gemäß Kennzeichnung VI-VI in Figur 1 und
- Figur 7
- einen größeren Aussicht eines erfindungsgemäßen Gewebes mit einem gleichmäßigen Leuchtraster.
[0053] Das Gewebe 1 in den Figuren besteht strukturell überwiegend aus herkömmlichen Schussstäben
(exemplarisch mit 2 gekennzeichnet) und Kettdrähten (exemplarisch mit 3, 4, 5 gekennzeichnet).
Dabei sind jeweils drei Kettfäden 3, 4, 5 zu einer Kette 6 gruppiert. Insgesamt entsteht
so eine sehr robuste und witterungsbeständige, gleichzeitig aber ästhetisch hochwertige
Gewebestruktur.
[0054] In gleichmäßigen Abständen (exemplarisch mit 7 gekennzeichnet) weist das Gewebe 1
allerdings nicht die herkömmlichen Schussstäbe 2 aus Edelstahl auf, sondern hat stattdessen
dort, wo ansonsten der nun "fehlende" Schussstab 2 eingewoben wäre, an jeder Kette
6 eine Metallhülse (exemplarisch mit 8 gekennzeichnet) eingewoben. Die Metallhülsen
8 sind in den seitlichen Schnitten der Figuren 2 bis 6 nicht kenntlich gemacht.
[0055] Jede Hülse 8 hat die Grundform eines Rohrstücks, wobei am äußeren Mantel eine umlaufende
Nut (exemplarisch mit 9 gekennzeichnet) vorgesehen ist, in welche sich die Kettfäden
3, 4, 5 einfügen. Durch die Gruppierung von je drei Kettfäden 3, 4, 5 zu einer Kette
6 und das herkömmliche Einweben der Hülsen 8 in das Gewebe 1 ist jede Hülse 8 auf
einer Seite vom mittleren Kettfaden 4 und auf der anderen Seite von den beiden äußeren
Kettfäden 3, 5 umgeben. Wenn das Gewebe 1 mit einer Vorspannung verwoben wird, fügen
sich so die Hülsen 8 fest in das Gewebe 1 ein. Durch die symmetrische Belastung der
beiden Kettfäden 3, 5 auf der einen Seite der Hülse und die insbesondere durch die
Nut 9 zentrierte Kraft vom mittleren Kettfaden 4 auf der anderen Seite der Hülse wird
diese sogleich auch ausgerichtet. Jede Hülse 8 wird demnach so im Gewebe 1 gehalten,
dass die Rotationsachse, welche durch den leeren Innenraum der Hülse 8 verläuft, genau
dort liegt, wo bei einem herkömmlichen Gewebe der nun "fehlende" Schussstab 2 wäre.
[0056] Die Hülsen 8 sind über das Gewebe 1 möglichst regelmäßig angeordnet, die Ketten 6
haben demnach in etwa denselben Abstand wie der Abstand 7 zweier "ersetzter" Schussstäbe.
[0057] Bei einer Aufhängung des Gewebes 1 wie in den Figuren ergeben sich somit jeweils
in Zeilen (exemplarisch mit 10 gekennzeichnet) und Spalten (exemplarisch mit 11 gekennzeichnet)
in einem relativ gleichmäßig angeordneten Raster vorhandene Hülsen 8 im Gewebe 1.
[0058] Durch die Hülsen 8 jeder Zeile 10 ist ein langes Rohr 12 geschoben. Jedes Rohr 12
besteht im wesentlichen aus einem Acrylglasrohr mit einem Stranggussprofil aus Aluminium,
welches das Acrylglasrohr zu etwa drei Vierteln seines Umfangs umgibt. Das Acrylglasrohr
ist im Aluminium-Stranggussprofil eingeklemmt, und alle Rohre 12 sind so ausgerichtet,
dass die sich ergebenden freien Schlitze, entlang welchen die Acrylglasrohre nicht
durch das Aluminium verdeckt sind, sämtlich parallel ausgerichtet zu einer Abstrahlrichtung
13 vom Gewebe 1 orientiert sind.
[0059] Innerhalb jedes Rohres 12 sind Leiterplatinen (exemplarisch mit 14 gekennzeichnet)
angeordnet, auf welchen jeweils fünf Leuchtdioden (exemplarisch mit 15 gekennzeichnet)
gruppiert mit je zwei roten, zwei grünen und einer blauen LED angeschlossen sind.
Dabei sind die LEDs 15 auf der Platine 14 so beabstandet gruppiert, dass der jeweilige
Abstand zwischen zwei Leuchtgruppen entlang einer Zeile 10 möglichst genau dem Abstand
zweier Ketten 6 und somit dem Abstand zweier Spalten 11 entspricht. Auf diese Weise
ergibt sich ein möglichst homogen verteiltes Raster von Leuchtgruppen.
[0060] An einem Rand 16 des Gewebes 1 ist an jedes Leuchten tragende Rohr 12 ein kompaktes
Gehäuse 17 angeschlossen, in welchem jeweils eine Steuerelektronik zum Ansteuern der
verschiedenen Leuchten 15 des Rohres 12 einer Zeile 10 vorhanden ist. Die Steuerelektronik
im Gehäuse 17 wird ihrerseits durch ein zentrales Strom- und Ansteuerkabel 18 gespeist.
[0061] Insgesamt ist das Gewebe 1 somit in der Lage, die einzelnen Leuchtdioden 15 in jeder
Zeile 10 und Spalte 11 individuell anzusteuern, also einzuschalten, auszuschalten
oder in der Helligkeit in Zwischenstufen zu regulieren. Wenn ein Betrachter ein Gewebe
1 aus einem ausreichend großen Abstand betrachtet, nimmt er somit ein Raster von Leuchtpunkten
wahr, wobei bei einem ausreichenden Abstand die jeweils fünf Leuchtdioden einer Leuchtengruppe
aufgrund ihres sehr engen Abstandes gegenüber dem im Verhältnis hierzu recht weiten
Abstand zwischen den Leuchtgruppen verschiedener Zeilen oder Spalten als ein leuchtender
Fleck wahrgenommen werden.
[0062] Bei einem großen Abstand des Betrachters zum Gewebe 1 kann ihm daher ein beliebiges
statisches oder dynamisches Bild vermittelt werden. Je nach Feinheit des Rasters aus
Zeilen 10 und Spalten 11 und Abstand des Betrachters können dabei sogar recht scharfe
Konturen erzeugt werden. Gedacht sei hier beispielsweise an ein Gewebe 1, welches
in eine Dimension von beispielsweise 100 m Höhe und 30 m Breite die Fassade eines
Gebäudes bedeckt, wobei ein Betrachter sich mehrere hundert Meter entfernt befindet
und das Gebäude betrachtet.
[0063] Je nach Weite der Zeilen 10 und Spalten 11 bzw. auch der Dicke der Kett- und Schusselemente
6, 2 kann sich dabei je nach gewünschtem optischen Eindruck das Gewebe 1 entweder
optisch recht leicht darstellen, sodass dem Betrachter der Blick auch auf die dahinterliegende
Fassade des Bauwerks fast ungestört freigegeben wird; oder aber das Gewebe ist optisch
recht dicht, sodass der Betrachter praktisch nur noch das Gewebe und die Lichtpunkte
15 wahrnimmt.
[0064] Um das eigentliche Bild zu erzeugen, werden die einzelnen Leuchtdioden 15 eines Rohres
12 über einen elektronischen Zeilencontroller im Gehäuse 17 hochdynamisch reguliert.
Ein Rohr 12 dient dabei als Leuchtenträger der Leuchten 15 einer Zeile 10. Die Hülsen
8 hingegen dienen im Gewebe 1 als Aufnahme für die Leuchtenträger 12. Sie sind fest
in das Gewebe integriert, nämlich über Einweben in die Ketten 6.
[0065] Dabei liegen die Rohre 12 bevorzugt mit einem leichten Spielsitz in den Hülsen 8,
sodass ein Rohr 12 problemlos zur Seite hin aus dem Gewebe 1 herausgezogen werden
kann und ohne Weiteres auch wieder in das Gewebe 1 hineingeschoben werden kann, beispielsweise
um eine ausgefallene LED oder einen ausgefallenen Zeilencontroller zu reparieren oder
zu ersetzen.
[0066] Das Gewebe 1 hängt bevorzugt genau in der Ausrichtung wie in den Figuren dargestellt,
mit jeweils einem Rohr 12 in horizontaler Ausrichtung. Selbst bei einem groben Spielsitz
der Rohre 12 in den Hülsen 8 besteht somit keine Gefahr, dass sich die Rohre 12 seitlich
verschieben oder gar aus dem Gewebe 1 herausrutschen. Dennoch sollten rein vorsorglich
in der Praxis leichte Sicherungen an ein Rohr angebracht werden. Dies kann beispielsweise
am Rand des Gewebes 16 erfolgen, beispielsweise schon dadurch, dass jeweils mehrere
Rohre 12 bzw. ihre Zeilencontroller 17 an eine zentrale gemeinsame Strom- und Ansteuerungsverbindung
18 angeschlossen sind.
[0067] Es versteht sich, dass ein Gewebe der vorbeschriebenen Art nicht nur dergestalt eingesetzt
werden kann, dass es direkt in Emissionsrichtung 13 zu einem vorgesehenen Betrachterstandort
ausgerichtet ist. Vielmehr kann es auch in entgegengesetzter Richtung Licht emittieren,
also zur Fassade des Bauwerks hin. Aufgrund des Abstrahlwinkels gerade bei Leuchtdioden
kann so bei geeignetem Abstand zur Fassade ein relativ lückenlos beleuchtetes Bild
erzeugt werden, wobei sich auch hier recht scharfe Konturen ergeben, wenn der Betrachter
einen ausreichenden Abstand zum Bild einhält. Selbstverständlich ist es auch möglich,
die Erfindung dazu einzusetzen, weiche oder sogar verschwommene Lichteffekte zu erzeugen.
Solche Effekte lassen sich bereits mit einem weniger dichten Rastermaß des Gewebes
erzeugen und sind daher kostengünstiger in der Herstellung und in der Wartung.
1. Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang in Form eines Beleuchtungssystems mit Leuchten
(15) an einem Leuchtenträger (12),
wobei
der Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang mehrere Leuchtenträger (12) aufweist,
wobei die mehreren Leuchtenträger (12) zueinander regelmäßig angeordnet sind und ein
Leuchtenträger (12) jeweils mehrere Leuchten (15) trägt, sodass die Leuchten (15)
flächig über den Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang verteilt sind, und
wobei in den Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang für die mehreren Leuchtenträger
(12) jeweils eine Mehrzahl Leuchtenträgeraufnahmen integriert sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtenträgeraufnahmen ein Entnehmen in Form eines seitlichen Herausziehens
und ein Einsetzen in Form eines Einschiebens und Einfädelns von Leuchtenträgern (12)
ohne Disintegrierung der Leuchtenträgeraufnahmen ermöglichen, sodass die auf einem
Leuchtenträger (12) getragenen Leuchten (15) mit ihrem Leuchtenträger (12) vom Gebäude-
und/oder Bauwerkfassadenbehang getrennt werden können, während die Leuchtenträgeraufnahmen
als struktureller Teil des Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs in diesem verbleiben,
sowie
wobei Leuchtenträger (12) jeweils stabförmig, insbesondere rohrförmig, ausgebildet
sind wobei die Leuchtenträgeraufnahmen durch strukturell fest in den Gebäude- und/oder
Bauwerkfassadenbehang eingebrachte Hülsen (8) gebildet sind, wobei die Leuchten (15)
auf je einem Leuchtenträger (12) zu Leuchtgruppen gruppiert sind, wobei bevorzugt
eine Leuchtgruppe zwei rote, zwei grüne und eine blaue Leuchte - oder je ein Vielfaches
hiervon - aufweist,
wobei die einzelnen Leuchtgruppen regelmäßig beabstandet am Leuchtenträger (12) verteilt
sind und als Leuchten (15) Leuchtdioden verwendet sind.
2. Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchten (15) mittels einer Steuerelektronik (17) einzeln ansteuerbar sind.
3. Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Leuchtenträger (12) eine Zeilensteuerung (17) angeordnet ist.
4. Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Leuchtenträger (12) an einer seiner Stirnseiten (16) mit Strom gespeist wird,
bevorzugt an einem Rand des Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs , wobei bevorzugt
ein Stromverteilter (18) an mehreren Leuchtträgern (12) entlang führt und an diese
bevorzugt über eine Steckerverbindung angeschlossen ist.
5. Anordnung eines Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehangs nach einem der vorhergehenden
Ansprüche an einer Bauwerkfassade, zum Darstellen eines Gesamtbilds für einen Betrachter
mittels der Leuchten (15), wobei die Leuchtenträger (12) jeweils stabförmig ausgebildet
sind und diese Stäbe beim aufgehängten oder anderweitig angebrachten Gebäude- und/oder
Bauwerkfassadenbehang horizontal verlaufen, sodass die Leuchtenträger (12) die Zeilen
des Gesamtbilds darstellen.
6. Verfahren zum Illuminieren einer Bauwerkfassade oder zum Erzeugen eines aus großem
Abstand betrachtbaren Lichteffekts mit einem Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
nach einem der Ansprüche 1 bis 4 wobei zunächst der Gebäude- und/oder Bauwerkfassadenbehang
gemäß Anspruch 5 angeordnet wird, und wobei anschließend die Leuchten (15) mittels
einer Steuerelektronik einzeln angesteuert werden, um verschiedene statische Bilder
oder flächige Leuchteffekte zu erzeugen, oder um einen dynamischen Leuchteffekt zu
erzielen, dass für einen Betrachter ein Film mittels der Leuchten (15) am Gebäude-
und/oder Bauwerkfassadenbehang erzeugt werden kann.
1. A building and/or structure façade hanging in the form of a lighting system having
lights (15) on a light support (12),
wherein
the building and/or structure façade hanging has a plurality of light supports (12),
wherein the plurality of light supports (12) are arranged at regular distances from
each other and each light support (12) bears a plurality of lights (15), so that the
lights (15) are distributed over the area of the building and/or structure façade
hanging, and
wherein a plurality of light support holders are in each case integrated in the building
and/or structure façade hanging for the plurality of light supports (12),
characterised in that
the light support holders allow removal in the form of a lateral pulling out and insertion
in the form of a pushing in and feeding in of light supports (12) without disintegration
of the light support holders, so that the lights (15) supported on a light support
(12) can be separated together with the light support (12) thereof from the building
and/or structure façade hanging, while the light support holders remain in the building
and/or structure façade hanging as a structural part thereof, and
wherein light supports (12) are each rod-shaped, in particular tubular, wherein the
light support holders are formed by sleeves (8) introduced in a structurally fixed
manner into the building and/or structure façade hanging,
wherein the lights (15) on each light support (12) are grouped together to form light
groups, wherein preferably one light group has two red, two green and one blue light,
or a multiple thereof,
wherein the individual light groups are distributed on the light support (12) at regular
distances from each other and LEDs are used as the lights (15).
2. The building and/or structure façade hanging according to claim 1, characterised in that the lights (15) can activated individually by means of a control electronic system
(17).
3. The building and/or structure façade hanging according to any one of the preceding
claims, characterised in that a line control system (17) is arranged on a light support (12).
4. The building and/or structure façade hanging according to any one of the preceding
claims, characterised in that a light support (12) is supplied with power at one of its ends (16), preferably at
an edge of the building and/or structure façade hanging, wherein preferably a power
distributor (18) leads along a plurality of light supports (12) and is preferably
connected to the latter by means of a plug connection.
5. An arrangement of a building and/or structure façade hanging according to any one
of the preceding claims on a structure façade, for displaying an overall image to
a viewer by means of the lights (15), wherein the light supports (12) are each rod-shaped,
and the said rods run horizontally when the building and/or structure façade hanging
is hung up or otherwise attached, so that the light supports (12) form the lines of
the overall image.
6. A method for illuminating a structure façade or for producing a light effect that
can be viewed from a great distance with a building and/or structure façade hanging
according to any one of claims 1 to 4, wherein first the building and/or structure
façade hanging is arranged according to claim 5, and wherein then the lights (15)
are activated individually by means of a control electronic system in order to produce
different static images or areal light effects or in order to achieve a dynamic light
effect, so that a film can be produced for a viewer by means of the lights (15) on
the building and/or structure façade hanging.
1. Revêtement de façade de bâtiment et/ou de construction, sous la forme d'un système
d'éclairage avec des lampes (15) sur un support de lampes (12),
dans lequel
le revêtement de façade de bâtiment et/ou de construction comporte plusieurs supports
de lampes (12), dans lequel les plusieurs de supports de lampes (12) sont agencés
de façon régulière les uns par rapport aux autres et chaque support de lampes (12)
porte respectivement plusieurs lampes (15), de telle façon que les lampes (15) sont
réparties sur la surface du revêtement de façade de bâtiment et/ou de construction,
et
dans lequel plusieurs admissions de support de lampes sont respectivement intégrées
dans le revêtement de façade de bâtiment et/ou de construction pour les plusieurs
supports de lampes (12),
caractérisé en ce que
les admissions de support de lampes permettent un retrait sous la forme d'une extraction
par le côté et une introduction sous la forme d'un enfoncement et d'un enfilage des
supports de lampes (12) sans désintégration des admissions de support de lampes, de
sorte que les lampes (15) portées sur un support de lampes (12) peuvent être détachées
du revêtement de façade de bâtiment et/ou de construction avec leur support de lampes
(12), tandis que les admissions de support de lampes en tant que partie structurelle
du revêtement de façade de bâtiment et/ou de construction demeurent dans celui-ci,
et
dans lequel les supports de lampes (12) sont respectivement conçus en forme de tige,
en particulier de façon tubulaire, dans lequel les admissions de support de lampes
sont formées par des douilles (8) agencées dans le revêtement de façade de bâtiment
et/ou de construction,
dans lequel les lampes (15) sont regroupées par groupes de lampes respectivement sur
un support de lampes (12), chaque groupe de lampes comportant de préférence deux lampes
rouges, deux vertes et une bleue - ou respectivement un multiple de ceux-ci,
dans lequel les différents groupes de lampes sont espacés de façon régulière sur le
support de lampes (12) et des diodes électroluminescentes sont utilisés comme lampes
(15),
2. Revêtement de façade de bâtiment et/ou de construction selon la revendication 1, caractérisé en ce que les lampes (15) peuvent être activées individuellement au moyen d'une électronique
de commande (17).
3. Revêtement de façade de bâtiment et/ou de construction selon l'une des revendications
précédentes, caractérisé en ce qu'une commande par ligne (17) est montée sur un support de lampes (12).
4. Revêtement de façade de bâtiment et/ou de construction selon l'une des revendications
précédentes, caractérisé en ce qu'un support de lampes (12) est alimenté en courant par l'un de ses côtés frontaux (16),
de préférence sur un bord du revêtement de façade de bâtiment et/ou de construction,
dans lequel un répartiteur de courant (18) passe le long de plusieurs supports de
lampes (12) tout en étant raccordé à ceux-ci, de préférence par un assemblage par
enfichage.
5. Agencement d'un revêtement de façade de bâtiment et/ou de construction selon l'une
des revendications précédentes sur une façade de construction, pour la représentation
d'une vue d'ensemble pour un observateur au moyen des lampes (15), dans lequel les
supports de lampes (12) sont respectivement conçus en forme de tiges et ces tiges
s'étendent horizontalement lorsque le revêtement de façade de bâtiment et/ou de construction
est accroché ou fixé autrement, de manière à ce que les supports de lampes (12) représentent
les lignes de la vue d'ensemble.
6. Procédé pour l'éclairage d'une façade de construction ou pour la production d'un effet
lumineux visible de loin, avec un revêtement de façade de bâtiment et/ou de construction
selon l'une des revendications 1 à 4, dans lequel le revêtement de façade de bâtiment
et/ou de construction est tout d'abord agencé selon la revendication 5, et dans lequel
les lampes (15) sont ensuite activées individuellement au moyen d'une électronique
de commande, pour produire différentes images statiques ou différents effets lumineux
sur un plan, ou pour obtenir un effet lumineux dynamique, de telle sorte qu'un film
peut être représenté pour un observateur au moyen des lampes (15) sur le revêtement
de façade de bâtiment et/ou de construction.