[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Miniatur-Schutzschalter zum Einsatz in einer
Kraftfahrzeugelektronik gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein derartiger Miniatur-Schutzschalter
ist aus der
DE 20 2009 010 473 U1 bekannt.
[0002] Derartige Miniatur-Schutzschalter ersetzen zunehmend die im Automobilbereich bislang
standardmäßig eingesetzten Flachstecksicherungen. Diese sind hinsichtlich deren geometrischer
Abmessungen genormt. Die diesbezüglich in Deutschland noch gültige Norm ist die DIN
72581-3. Derzeit vorbereitet wird auf diesem Gebiet die internationale Norm ISO 8820.
In der letztgenannten Norm werden für die Flachstecksicherungen drei Größen, nämlich
"Type C (medium)", "Type E (high current)" und "Type F (miniature)" definiert. Als
Miniatur-Schutzschalter wird hier allgemein ein Schutzschalter bezeichnet, der hinsichtlich
seiner geometrischen Abmessungen kompatibel mit einer Steckbuchse für eine Flachstecksicherung,
insbesondere einer Flachstecksicherung des Typs F gemäß ISO 8820 ist.
[0003] Schutzschalter der oben genannten Art umfassen als Auslösemechanik üblicherweise
eine Bimetallschnappscheibe, die in Abhängigkeit der Temperatur sprunghaft und reversibel
zwischen zwei Krümmungsstellungen wechselt. Die Bimetallschnappscheibe ist in einem
Befestigungspunkt fest mit einem Bimetallkontakt verbunden. Das von dem Befestigungspunkt
abgewandte Freiende der Bimetallschnappscheibe bildet oder trägt einen Bewegkontakt,
der an einem korrespondierenden Festkontakt anliegt, solange die in dem Schutzschalter
vorherrschende Temperatur einen Temperaturschwellwert unterschreitet. In diesem Fall
ist somit über die Bimetallschnappscheibe ein elektrisch leitender Pfad zwischen dem
Bimetallkontakt und dem Festkontakt geschlossen. Sobald infolge eines Überstroms die
im Schutzschalter vorherrschende Temperatur den Temperaturschwellwert überschreitet,
ändert die Bimetallschnappscheibe sprunghaft ihre Form, wodurch der Bewegkontakt von
dem Festkontakt abgehoben und der Strompfad somit getrennt wird.
[0004] Des Weiteren werden in der US-amerikanischen Norm SAE 553 drei Arten von Schutzschaltern
für das 12V und 24V Bordnetz definiert. Ein Schalter gemäß Type 1 (automatic reset)
öffnet bei Überstrom und schließt ohne einen Benutzereingriff nach einer gewissen
Zeit - üblicherweise wenn das Bimetall wieder abgekühlt ist - erneut selbsttätig.
Bei noch anstehendem Überstrom kommt es zu einem zyklischen Öffnen und Schließen des
Schalters. Ein Schalter gemäß Type 2 (modified reset) bleibt nach einer Überstromauslösung
offen, solange eine Mindestspannung ansteht. Bis zur endgültigen Offenhaltung sind
einige Öffnungs- bzw. Schließzyklen erlaubt. Ein Schalter gemäß Type 3 (manual reset)
wird bei Über strom getrennt und durch einen manuellen Eingriff, üblicherweise mittels
eines Druckknopfes, kann der Stromkreis wieder geschlossen werden. Im vorliegenden
Fall handelt es sich insbesondere um einen Schutzschalter des Typs 2.
[0005] Bei dem aus der
DE 20 2009 010 473 U1 bekannten Miniatur-Schutzschalter ist ein in einem Abstand zur Bimetallschnappscheibe
positionierter Heizwiderstand, beispielsweise ein PTC-Widerstand mit positivem Temperaturkoeffizient
(positive temperature coefficient) in SMD-Technik (surface mounted device) mit den
Kontaktarmen verlötet. Die Bimetallschnappscheibe wird mittels des dieser elektrisch
parallel geschalteten SMD- bzw. PTC-Widerstand im Anschluss an eine Über stromauslösung
(Auslösefall) offen gehalten, indem im Überlast- oder Kurzschlussfall über den Heizwiderstand
auch nach dem Auslösen des Schutzschalters ein geringer Stromfluss aufrecht erhalten
und die hierdurch im Heizwiderstand erzeugte Verlustwärme zur Beheizung der Bimetallschnappscheibe
verwendet wird.
[0006] Nachteilig an dieser Konstruktion mit fest angelötetem PTC-Widerstand ist, dass damit
ein Abstand zur Bimetallschnappscheibe praktisch unvermeidbar ist, so dass die Bimetallschnappscheibe
mittels Luft geheizt werden muss. Es ist daher ein hoher Energieeintrag erforderlich,
um nach einer Überstromauslösung die Temperatur der Bimetallschnappscheibe aufrecht
zu halten, um einer Abkühlung unter die Rücksprungtemperatur entgegenzuwirken und
damit zu verhindern, dass die Bimetallschnappscheibe zurückschnappt und den Stromkreis
schließt.
[0007] Gemäß einer weiteren Möglichkeit, einen Schutzschalter nach SAE Typ 2 zu realisieren,
kann das Bimetall mit einer Heizwicklung versehen werden, wobei auch diese Heizwicklung
elektrisch parallel zum Bimetall geschaltet wird. Die Offenhaltung des Bimetalls im
Anschluss an einen Überstromauslösung des Bimetalls erfolgt durch Beheizen der Wicklung,
welche die Wärme an das Bimetall abgibt. Da die Wicklung am Bimetall anliegt, ist
eine gute Wärmeübertragung erreicht. Allerdings ist eine elektrische Isolierung zwischen
dem Bimetall und der Wicklung sicherzustellen, beispielsweise in Form einer Glasseidenisolierung
oder einer Folie (z.B. Kapton), was jedoch die Wärmeübertragung einschränkt und einen
hohen Aufwand erfordert sowie eine insbesondere automatisierte Herstellung erschwert.
[0008] Aus der
DE 198 52 578 C1 und aus der
EP 1 388 604 A1 ist es grundsätzlich bekannt, bei einer elektrothermisch gesteuerten Verriegelungsvorrichtung
für eine Hausgerätetür, insbesondere einer Waschmaschine, einen PTC-Widerstand mittels
einer Druckfeder mit einem Bimetall in Anlage zu bringen, während das andere Federende
der Druckfeder gehäuseintem an einen separaten elektrischen Kontakt geführt ist.
[0009] Aus der
GB 2 203 245 A ist zudem die Anlage eines PTC-Widerstandes an einem Bimetall direkt mittels einer
Kontaktfahne eines elektrischen bzw. elektrothermischen Verschlusses für ein Hausgerät,
insesondere wiederum einer Waschmaschine, bekannt.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen für die Miniaturisierung geeigneten,
einfach herstellbaren und hinsichtlich eines ungewollten Zurückschnappens der Bimetallschnappscheibe
besonders funktionssicheren Schutzschalter anzugeben.
[0011] Diese Aufgabe wird ausgehen von einem Miniatur-Schutzschalter der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Hierzu
ist der PTC-Widerstand mittels einer Druckfeder in unmittelbare Anlage an die Bimetallschnappscheibe
verbracht, während sich die Druckfeder am ersten Kontaktarme unterhalb des Festkontaktes
abstützt.
[0012] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist als Druckfeder, mittels deren
Federkraft der PTC-Widerstand gehäuseintem gegen die Bimetallschnappscheibe gedrückt
wird, als Kegelfeder ausgebildet. Die Kegelfeder weist ein basisseitiges Federende
mit vergleichsweise großem Federdurchmesser sowie ein scheitelseitiges Federende mit
vergleichsweise kleinem Federdurchmesser auf und wird daher nachfolgend auch als Kegelstumpffeder
bezeichnet. Die Kegelstumpffeder liegt geeigneterweise mit deren basisseitigen Federende
gehäuseintem am Kontaktarm an, während das scheitelseitige Federende der Kegelfeder
vorzugsweise mittig am PTC-Widerstand anliegt. In Kombination mit dieser Ausführungsform
der Druckfeder als Kegel- bzw. Kegelstumpffeder ist der PTC-Widerstand vorzugsweise
kreisförmig und hierzu als Widerstandsscheibe oder- plättchen ausgeführt. Der Scheibendurchmesser
des PTC-Widerstandes ist wiederum geeigneterweise an den vergleichsweise großen Federdurchmesser
der Kegelfeder angepasst und zweckmäßigerweise zumindest annähernd gleich deren Durchmesser
am basisseitigen Federende.
[0013] Diese Ausgestaltung ermöglicht einerseits eine besonders kompakte Bauweise der Feder
und des Widerstandes, was wiederum einen besonders geringen Raumbedarf dieser Bauteile
innerhalb des Miniatur-Schutzschalters bedingt. Andererseits ermöglicht diese Bauweise
und Gestaltungsart die Bereitstellung eines besonders effektiven Schwenk- oder Kipppunktes
in der Anlage der Druckfeder, indem deren scheitelseitiges Federende mit dem dort
kleinen Federdurchmesser an dem PTC-Widerstand anliegt. Hierzu ist die Anordnung dieser
beiden Bauteile (Druckfeder) und PTC-Widerstand) innerhalb des Gehäuses bzw. des Gehäusesockels
konstruktiv derart gewählt, dass die Druckfeder im Bereich des Mittelpunktes des PTC-Widerstandes
an diesem angreift. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Druckfeder auch dann
mittig an dem PTC-Widerstand anliegt und somit dessen Position zuverlässig erhalten
bleibt, wenn im Auslösefall des Schutzschalters die Bimetallschnappscheibe unter Kontaktöffnung
des Bewegkontaktes vom Festkontakt zurückspringt, indem der PTC-Widerstand um den
durch das scheitelseitige Federende gebildeten zentralen Kipppunkt verschwenken kann
und in Folge der Federkraft gegen die Bimetallschnappscheibe gedrückt verbleibt.
[0014] Im Zuge einer vorteilhaften Ausgestaltung der Druck- bzw. Kegelfeder einerseits sowie
des PTC-Widerstands einerseits unter Berücksichtigung sowohl der beengten Bauraumverhältnisse
als auch der erforderlichen Funktionalität haben sich ein Durchmesser der Druck- bzw.
Kegelfeder an deren basisseitigen Federende von ca. 2mm und an deren scheitelseitigen
Federende von ca. 4mm sowie ein Scheibendurchmesser des PTC-Widerstandes von (4,2
± 0,1)mm und eine Scheibendicke des PTC-Widerstandes von (1,05 ± 0,06)mm als besonders
zweckmäßig erwiesen.
[0015] Um in einfacher und zuverlässiger Art und Weise eine ausreichende Lagestabilisierung
der Druckfeder innerhalb des Gehäuses und dabei am Gehäusesockel herzustellen, weist
der Gehäusesockel eine taschenartige Sockelkontur auf, die in einen in Querrichtung
zum Kontaktarm verlaufenden Gehäusesteg vorgesehen ist. Während der den Festkontakt
tragende erste Kontaktarm in Längsrichtung durch diese Sockelkontur hindurch geführt
ist und diese somit mittig unterbricht, liegt die Druckfeder mit deren diesem Kontaktarm
zugewandten Federende in der taschenartigen Sockelkontur ein und wird dabei von den
verbleibenden Konturhalbschalen der Sockelkontur zweiseitig gestützt. Die Sockelkontur
und dabei die beiden Konturhalbschalen sind hinsichtlich deren Abmessungen derart
bemessen, dass die zum Durchführen des Kontaktarms gebildeten, in Längsrichtung oberen
und unteren Durchbrüche hinsichtlich deren Breite in Querrichtung kleiner sind als
der größte Durchmesser der Druckfeder.
[0016] Die Bimetallschnappscheibe ist am zweiten Kontaktarm an einem Befestigungspunkt angebracht,
der in Längsrichtung mit den beiden Kontakten (Festkontakt und Bewegkontakt) fluchtet,
wobei der PTC-Widerstand in Längsrichtung zwischen dem Befestigungspunkt und den Kontakten
angeordnet ist. Dies wiederum ermöglicht in einfacher Art und Weise eine mittige Anlage
des PTC-Widerstands an der Bimetallschnappscheibe. Zudem gewährleistet diese Konstruktion
eine zuverlässige Kontaktierung des PTC-Widerstandes über die Druckfeder mit dem ersten
Kontaktarm und über die Bimetallscheibe mit dem zweiten Kontaktarm. Im Auslösefall
erfolgt somit ein Stromfluss über den PTC-Widerstand, infolgedessen sich dieser erwärmt.
[0017] Um ein Zurückschnappen der Bimetallscheibe im Anschluss an einen Auslösefall des
Schutzschalters zuverlässig zu verhindern, hat sich eine Temperatur an der Bimetallscheibe
in Höhe von etwa 180° Celsius als erforderlich herausgestellt. Um diese Temperatur
an der Bimetallschnappscheibe im Auslösefall zu gewährleisten, ist für den PTC-Widerstand
ein Material besonders zweckmäßig, dass eine Erwärmung des PTC-Widerstandes auf einen
Temperatur von ca. 275° Celsius als Verlustwärme infolge des im Auslösefall über diesen
Widerstand fließenden Stroms sicherstellt.
[0018] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass durch
die Anordnung eines PTC-Widerstandes in unmittelbarer Anlage an einer Bimetallschnappscheibe
eines Miniatur-Schutzschalter mit Hilfe einer möglichst raumsparenden Druckfeder die
Bimetallschnappscheibe im Auslösefall einen ausreichenden Wärmeeintrag vom PTC-Widerstand
erfährt, so dass ein ungewolltes Zurückschnappen der Bimetallscheibe zuverlässig verhindert
wird. Die Gestaltung der Druckfeder als Kegelfeder ermöglicht die Minimalisierung
des für diese erforderlichen Bauraums, indem sich im Zuge eines Zusammendrückens deren
Federwindungen ineinander legen. Durch geeignete konstruktive Ausgestaltung der Kegel-
bzw. Kegelstumpffeder als konischer Federkörper mit beim Zusammendrücken ineinander
gleitenden Federwindungen kann die Höhe (Blocklänge) der Druck- bzw. Kegelfeder im
zusammengedrückten Zustand vorzugsweise auf den zweifachen Federdrahtdurchmesser begrenzt
werden, indem das Federfreiende des größten Windungsdurchmessers am basisseitigen
Federende der Kegelfeder einwärts gewickelt ist.
[0019] Mit dem erfindungsgemäßen Miniatur-Schutzschalter können zuverlässig Spannungsbereiche
eines beispielsweise 12V-Bordnetzes eines Kraftfahrzeugs von ca. 11V bis ca. 14,5V
abgedeckt werden. Durch die vollflächige und unmittelbare Anlage des PTC-Widerstandes
an der Bimetallscheibe, hervorgerufen bzw. unterstützt durch die Druckfeder, ist sichergestellt,
dass bei den vergleichsweise niedrigen Spannungen die Energie ausreicht, um die Bimetallscheibe
in der Offenposition zu halten. Dabei ist die Leistungsabgabe (P=Uxl) des nicht-linearen
PTC-Widerstandes stets ausreichend groß. Zudem besteht nicht die Gefahr, dass bei
vergleichsweise hohen Spannungen durch die demzufolge hohe Temperatur des PTC-Widerstands
diese ausgelötet, selbst beschädigt oder der Schutzschalter insgesamt zu heiß werden
könnte. Der erfindungsgemäße Miniatur-Schutzschalter stellt auch sicher, dass der
im Automobilbereich üblicherweise geforderte Temperaturbereich von -40°C bis +85°C
zuverlässig abgedeckt wird.
[0020] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in einer Explosionsdarstellung einen Schutzschalter mit einem aus einem Gehäusesockel
und einem Gehäusedeckel gebildeten Gehäuse, zwei in den Gehäusesockel teilweise eingebetteten
Kontaktarmen, einer Bimetallschnappscheibe, einem Heizwiderstand (PTC-Widerstand)
und einer Kegelstumpffeder,
- Fig. 2
- in perspektivischer Darstellung den Schutzschalter gemäß Fig. 1 in montiertem Zustand
mit geschlossenem Gehäuse,
- Fig. 3
- in perspektivischer Darstellung den Schutzschalter gemäß Fig. 1 in einem Teilmontagezustand
mit im Gehäusesockel einliegender Kegelstumpffeder, ohne PTC-Widerstand und Bimetallschnappscheibe,
- Fig. 4
- in perspektivischer Darstellung den Schutzschalter gemäß Fig. 1 im Teilmontagezustand
gemäß Fig. 3, jedoch mit PTC-Wider stand,
- Fig. 5
- in perspektivischer Darstellung den Schutzschalter gemäß Fig. 1 im Teilmontagezustand
gemäß Fig. 4, jedoch mit montierter Bimetalischnappscheibe,
- Fig. 6
- in Seitenansicht den Schutzschalter gemäß Fig. 1 im Montagezustand ohne Gehäusedeckel
in einem (elektrisch leitenden) Normalzustand,
- Fig. 7
- in Darstellung gemäß Fig. 6 den Schutzschalter gemäß Fig. 1 in ausgelöstem Zustand,
und
- Fig. 8
- die Kegelstumpffeder in perspektivischer Darstellung.
[0021] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen
versehen.
[0022] Wie insbesondere der Explosionsdarstellung gemäß Fig. 1 zu entnehmen ist, umfasst
der Schutzschalter 1 ein Gehäuse 2, das aus einem Gehäusesockel 3 und einem Gehäusedeckel
4 gebildet ist. Der Schutzschalter 1 umfasst weiterhin einen Festkontaktarm 5, einen
Bimetallkontaktarm 6 und eine Bimetallschnappscheibe 7. Der Schutzschalter 1 umfasst
außerdem einen Festkontakt 8 in Form eines Schweißplättchens, einen Bewegkontakt 9
in Form eines weiteren Schweißplättchens sowie zur Befestigung der Bimetallschnappscheibe
7 eine weitere Niete 10 und ein weiteres Schweißplättchen 11.
[0023] Der Gehäusesockel 3 und der Gehäusedeckel 4 sind aus elektrischem Isoliermaterial,
nämlich einem thermoplastischen Kunststoff, gefertigt. Der einstückige Gehäusedeckel
4 ist topf- oder kappenartig ausgebildet und umschließt somit mit fünf geschlossenen
Wänden ein Volumen, das einen Innenraum 12 des Schutzschalters 1 definiert. Der Gehäusedeckel
4 kann mit seiner offenen Seite auf den Gehäusesockel 3 aufgeschnappt werden. Fig.
2 zeigt den Schutzschalter 1 mit geschlossenem Gehäuse 2, d. h. mit auf den Gehäusesockel
3 aufgesetztem Gehäusedeckel 4.
[0024] Die Kontaktarme 5 und 6 sind Biege-Stanz-Teile aus Metallblech, insbesondere verzinntem
Messing, mit flachem, rechteckigem Querschnitt. In den Gehäusesockel 3 sind der Festkontaktarm
5 und der Bimetallkontaktarm 6 formschlüssig eingebettet, indem bei der Herstellung
des Schutzschalters 1 die Kontaktarme 5 und 6 mit dem Material des Gehäuesockels 3
umspritzt werden. Die Kontaktarme 5 und 6 ragen hierbei an einer Unterseite 13 des
Gehäusesockels 3 mit je einem Steckkontakt 14 aus dem Gehäusesockel 3 nach außen heraus.
Das Gehäuse 2 und insbesondere der Gehäusedeckel 4 weisen etwa die Form eines Flachquaders
mit einer (Gehäuse-)Schmalseite 15 und einer (Gehäuse-)Breitseite 16 auf. Die Kontaktarme
5 und 6 sind dabei derart in den Gehäusesockel 3 eingebettet, dass die Steckkontakte
14 parallel zueinander und bezüglich der Gehäuseschmalseite 15 etwa mittig und mit
Abstand zueinander angeordnet sind.
[0025] Der Schutzschalter 1 ist hinsichtlich seiner äußeren geometrischen Abmessungen an
die Norm ISO 8820 type F (miniature) angelehnt. Die Miniatur-Schutzschalter 1 entspricht
somit von außen einer Flachstecksicherung des Typs F gemäß dieser Norm, so dass der
Schutzschalter 1 mit einer Steckbuchse für eine solche Flachstecksicherung kompatibel,
also in eine solche, im Kraftfahrzeugbereich übliche Steckbuchse einsteckbar ist.
[0026] Mit Blick auf die Gehäusebreitseite 16 sind die Steckkontakte 14 der Kontaktarme
5 und 6 jeweils randseitig angeordnet, während diese im Gehäuseinnenraum 12 jeweils
nach innen zur Gehäusemitte geführt sind, so dass ein inneres Ende 17 des Festkontaktarms
5 über einem inneren Ende 18 des Bimetallkontaktarms 6 angeordnet ist. Als "oben"
ist hierbei - unabhängig von der tatsächlichen Orientierung des Schutzschalters 1
im Raum - die von dem Gehäusesockel 3 und den Steckkontakten 14 abgewandte Seite des
Schutzschalters 1 bezeichnet. Die inneren Enden 17 und 18 der der Kontaktarme 5 und
6 sind - wie insbesondere aus den Fig. 3 und 4 ersichtlich ist - in Blickrichtung
auf die Gehäusebreitseite 16 zentriert bezüglich einer Mittellängsachse 19 (Fig. 3)
des Gehäuses 2 angeordnet.
[0027] Wie aus den Fig. 3, 6 und 7 vergleichsweisedeutlich ersichtlich ist, sind die inneren
Enden 17 und 18 der Kontaktarme 5 bzw. 6 in Blickrichtung auf die Gehäuse-schmalseite
15 aus der durch die Steckkontakte 14 definierten Mittelebene des Schutzschalters
1 durch Abkröpfungen der Stanz-Biege-Teile herausgebogen und verlaufen etwa parallel
versetzt zur Mittelebene bzw. Mittellängsachse19. Das innere Ende 17 des Festkontaktarms
5 ist hierbei gegenüber der Mittelebene (Mittellängsachse 19) zurückversetzt, während
das innere Ende 18 des Bimetallkontaktarms 6 der Mittelebene (Mittellängsachse19)
vorgelagert ist. Die Längserstreckung der Kontaktarme 5 und 6, und insbesondere der
Steckkontakte 14 dieser Kontaktarme 5 und 6, definiert eine Längsrichtung 20, während
hierzu innerhalb der Mittelebene senkrecht die Querrichtung 21 verläuft.
[0028] Der Gehäusesockel 3 weist in Querrichtung 21 verlaufend einen Sockel 22 und zwei
zueinander beabstandet sich in Längsrichtung 20 erstreckende Sockelstreben 23, 24
sowie eine anderen oberen Enden diese verbindenen, in Querrichtung 21 verlaufende
Sockeltraverse 25 auf. Die Sockelstreben 23, 24, in die der Festkontaktarm 5 bzw.
der Bimetallkontaktarm 6 eingebettet sind und der Sockel 22 sowie die nachfolgend
auch als Sockelsteg bezeichnete Sockeltraverse 25 begrenzen zwischen sich einen fensterartigen
Sockelfreiraum 26. In diesem Bereich mit Abstand zum Gehäusesockel 3 ist am inneren
Ende 18 des Kontaktarmes 6 die Niete 10 befestigt, auf welche die Bimetallschnappscheibe
7 mittels des Schweißplättchens 11 aufgeschweißt wird. In Längsrichtung 20 oberhalb
dieses von der Niet- und Schweißplättchen gebildeten Befestigungspunktes 10, 11 und
somit mit diesem in Längsrichtung 20 fluchtend ist der Festkontakt 8 auf den Festkontaktarm
5 aufgeschweißt.
[0029] In den Sockelsteg 25 ist eine nachfolgend als Aufnahmetasche bezeichnete Sockelkontur
27 eingeformt, die sich im Montagezustand in Längsrichtung 20 zwischen dem Befestigungspunkt
10, 11 und dem Festkontakt 8 befindet, und die vom Festkontaktarm 5 in Längsrichtung
20 durchsetzt ist (Fig. 3). Hierdurch sind zwei halbreisförmige Sockelschalen 27a
und 27b gebildet, wobei deren Abstand - oder deren lichte Weite - zueinander durch
die Breite des Festkontaktarms 5 bestimmt ist.
[0030] Im Montagezustand liegt in der Aufnahmetasche 27 eine Druckfeder 28 in Form einer
nachfolgend kurz als Kegelfeder bezeichneten Kegelstumpffeder mit deren basisseitigen
Federende 28a ein. Die Querschnittsfreifläche der Aufnahmetasche 27, die von den Sockelschalen
27a und 27b in Querrichtung 21 seitlich begrenzt ist, ist an den vergleichsweise großen
Federdurchmesser des basisseitigen Federendes 28a der Kegelfeder 28 angepasst. Die
Kegelfeder 28 ist somit im Gehäusesockel 3 lagepositioniert und zumindest für eine
vereinfachte und zuverlässige ausreichend gehalten. Das dem basisseitigen Federende
28a gegenüberliegende scheitelseitige Federende 28b der Kegelfeder 28 ragt im in Fig.
3 gezeigten Teilmontageschritt in den Innenraum 12 des Schutzschalters 1 hinein. Dabei
zeigt Fig. 3 den entspannten Zustand der Kegelfeder 28.
[0031] Fig. 4 zeigt in einem weiteren Teilmontageschritt den Einsatz eines PTC-Widerstandes
29 - nachfolgend einfach als Widerstand bezeichnet - innerhalb des Schutzschalters
1 im Gehäusesockel 3. Der Widerstand 29 ist als kreisförmiges Plättchen (Widerstandsplättchen
oder Widerstandsscheibe) ausgeführt. Der Durchmesser des plättchen- bzw. scheibenförmigen
Widerstandes 29 ist wiederum geeigneterweise an den Innendurchmesser (Lichte Weite)
Aufnahmetasche angepasst und wird auf diese Weise wiederum bei zusammengedrückter
Kegelfeder 28 in Folge der seitlichen Begrenzung mittels der Sockeltaschen 27a, 27b
positionsgenau im Gehäusesockel 3 gehalten. Erkennbar sind gemäß den Fig. 3 und 4
die Kegelfeder 28 und der Widerstand 29 in Längsrichtung 20 und vorzugsweise zentriert
mit der Mittelachse 19 zwischen dem Festkontakt 8 und dem im Montagezustand als Befestigungspunkt
dienenden Niet 10 am Kontaktarm 6 fluchtend angeordnet.
[0032] Die Fig. 5 bis 7 zeigt den Montagezustand mit zwischen dem Niet 10 und dem Schweißplättchen
11 angeordneter Bimetallscheibe 7. Im Montagezustand ist die oval geformte Bimetallscheibe
7 hinsichtlich deren Längserstreckung zentriert mit der Mittelachse 19 angeordnet
(Fig. 5) und somit in Längsrichtung 20 des Schutzschalters 1 und dessen Kontaktarme
5 und 6 ausgerichtet. Das vermittels dem Niet 10 und dem Schweißplättchen 11 am Kontaktarm
6 gehaltene Ende der Bimetallschnappscheibe 7 bildet deren Befestigungspunkt 10, 11
am entsprechenden Kontaktarm 6, während das gegenüberliegende Freiende der Bimetallschnappscheibe
7 den Bewegkontakt 9 trägt (Fig. 6 und 7). Wie aus den Fig. 6 und 7 erkennbar ist,
befinden sich die Kegelfeder 28 und der PTC-Widerstand 29 zwischen dem Befestigungspunkt
10, 11 der Bimetallschnappscheibe 7 und den Kontakten 8, 9. Erkennbar liegt der PTC-Widerstand
29 flächig und unmittelbar an der Bimetallschnappscheibe 7 an. Die Kegelfeder 28 liegt
mit deren basisseitigen Federende 28a am Kontaktarm 5 des Festkontaktes 8 an und dabei
in der Aufnahmetasche 27 des Gehäusesockels 3 ein. Mit dem gegenüberliegenden scheitelseitigen
Federende 28b liegt die Kegelfeder möglichst mittig an dem PTC-Widerstand 29 an und
bildet dort einen zentralen Kipppunkt 30.
[0033] In ihrer Normalstellung gemäß Fig. 6 bei in Längsrichtung 20 schräg verlaufender
Bimetallschnappscheibe 7 liegt der Bewegkontakt 9 unter Vorspannung an dem Festkontakt
8 schräg an. Hierdurch ist über die Kontaktarme 5 und 6, den Festkontakt 8, den Bewegkontakt
9 und die Niete 10 eine elektrisch leitende Verbindung zwischen den Steckkontakten
14 hergestellt. Der Schutzschalter 1 ist somit im Normalzustand elektrisch leitend.
Die Bimetallschnappscheibe 7 ist derart ausgebildet, dass sie sprunghaft ihre Form
ändert, wenn ihre Temperatur eine baubedingt vorgegebene Auslösetemperatur von beispielsweise
1700° C überschreitet. In Folge dieser Formänderung hebt der Bewegkontakt 9 vom Festkontakt
8 ab, so dass die zwischen dem Festkontaktarm 5 und dem Bimetallkontaktarm 6 bestehende
elektrische Verbindung getrennt wird. Fig. 7 zeigt den Schutzschalter 1 in der ausgelösten
Stellung. Die Formänderung der Bimetallschnappscheibe 7 erfolgt reversibel in Abhängigkeit
ihrer Temperatur, so dass sie in die Normalstellung (Fig. 6) zurückspringt, wenn ihre
Temperatur eine baubedingt vorgegebene Rücksprungtemperatur unterschreitet.
[0034] Im Auslösefall, wenn bedingt durch die Ausbiegung der Bimetallschnappscheibe 7 die
elektrische Verbindung zwischen dem Festkontaktarm 5 und dem Bimetallkontaktarm 6
unterbrochen ist, verbleibt über den PTC-Widerstand 29 und die Kegelfeder 28 eine
hochohmige elektrische Verbindung der Kontaktarme 5 und 6 erhalten. Solange die Überlastbedingung
nach dem Auslösen des Schutzschalters 1 und somit ein Stromfluss zwischen den Festkontaktarmen
5 und 6 erhalten bleibt, wird aufgrund der Verlustwärme, die im direkt an der Bimetallschanppscheibe
7 anliegenden PTC-Widerstand 30 erzeugt wird, die Bimetallschnappscheibe 7 beheizt
und ein Abkühlen der Bimetallschnappscheibe 7 unter die Rücksprungtemperatur verhindert.
Der Schutzschalter 1 bleibt somit nach dem erstmaligen Auslösen im ausgelösten Zustand,
solange die Überlastbedingung fortbesteht.
[0035] Für den PTC-Widerstand 29 findet ein nicht linearer Kaltleiter auf Keramikbasis Verwendung.
Dieser erwärmt sich in Folge des Stromflusses und begrenzt den Strom auf ca. 100mA.
Dies entspricht lediglich etwa einem Drittel bis einem Viertel derjenigen Stromstärke,
die bei den bekannten Lösungen erforderlich ist. Zudem ergibt sich aufgrund der Nichtlinearität
des Widerstandes 29 ein vergleichsweise geringer Zusammenhang zwischen der anliegenden
Spannung und der abgegebenen Leistung. Für den vorrangigen Anwendungszweck im Bordnetz
eines Kraftfahrzeuges verbleiben die abgegebene Temperatur und damit die Leistung.
über den gesamten üblichen Spannungsbereich von ca. 11V bis 14,5V relativ konstant.
Dies ist ein besonderer Vorzug, zu dem der Vorteil einer verringerten Leistungsabgabe
hinzutritt. Dies wiederum ermöglicht die Verwendung eines aus Kunststoff bestehenden
und somit elektrisch isolierenden Gehäusedeckels (Gehäusekappe) 4, der im abschließenden
Montageschritt auf den Gehäusesockel 3 aufgeschnappt wird. Im Gegensatz zu diesem
elektrisch isolierenden Gehäusedeckel 4 bzw. einer Gehäusekappe sind bei bekannten
Lösungen konstruktionsbedingt und insbesondere aus Temperaturgründen stets Metallkappen
oder Ähnliches erforderlich, die gegebenenfalls mit einer zusätzlichen Beschichtung
isoliert werden müssen.
[0036] Insgesamt wird somit vorzugsweise ein PTC-Widerstand 29 mit einer Oberflächentemperatur
von 275°C gewählt, was vom Standard abweicht und für diese Art von PTC-Widerstand
als Obergrenze erscheint. Üblicherweise liegt die Oberflächentemperatur derartiger,
zum Heizen verwendeter PTC-Widerstände bei maximal 250°C. Da der PTC-Widerstand 29
flächig und unmittelbar an der Bimetallschnappscheibe 7 anliegt und hierzu für eine
gute Wärmeübertragung mit einer gewissen Vorspannkraft gegen die Bimetallschnappscheibe
7 gepresst wird, ist sowohl eine besonders gute Wärmeübertragung als auch ein ausreichender
Stromfluss durch den PTC-Widerstand 29 ermöglicht.
[0037] Um sich im Auslösefall der Bewegung der Bimetallschnappscheibe 7 beim Öffnen anpassen
zu können, bleibt der PTC-Widerstand 29 beweglich, indem die Kegelfeder 28 den Widerstand
29 nicht großflächig, sondern im Bereich des Kipppunktes 30 und somit auf der dadurch
bedingt kleinen Kontaktfläche eher im mittleren Bereich kontaktiert. Die Anpresskraft
der Kegelfeder 28 ist dabei derart bemessen, dass der vorzugsweise scheibenförmige
PTC-Widerstand 29 einerseits gut an der Bimetallschnappscheibe 7 anliegt und andererseits
deren Schnappverhalten nicht negativ beeinflusst.
[0038] Die Druckfeder 28 ist derart gestaltet, dass sich diese möglichst vollständig zusammendrücken
lässt. Hierdurch wird dem Umstand Rechnung getragen, dass zur Positionierung und Unterbringung
der Druckfeder 28 im Schutzschalter 1 und dort zwischen dem Festkontaktarm 5 und der
Bimetallschnappscheibe 7 nur sehr wenig Raum zur Verfügung steht, der zudem vom PTC-Widerstand
29 bereits teilweise benötigt wird. Daher ist eine Druckfeder 28 mit konischem Federkörper
und somit wiederum die Verwendung einer Kegelstumpffeder (Kegelfeder) besonders vorteilhaft.
Der konische Federkörper entsteht durch kontinuierliches Verändern des Windungsdurchmessers
während des Wickelns des Federdrahtes.
[0039] Eine solche, bevorzugte Kegelfeder 28 ist in Fig.8 gezeigt. Die Windungen oder Wicklungen
der Kegelfeder 28 sind dabei derart von Windung zu Windung in Federlängs- oder Axialrichtung
verändert, dass die Windungen beim Zusammendrücken der Kegelfeder 28 ineinander gleiten
können. Hierzu ist geeigneterweise das Federfreiende 28c am basisseitigen Federende
28a derart nach innen gebogen, dass bei zusammengedrückter Kegelfeder 28 deren Federhöhe
(Blocklänge) praktisch lediglich der doppelten Federdrahtdicke entspricht. Der größte
Durchmesser D
b der Kegelfeder 28 an deren basisseitigem Federende 28a beträgt ca. 4mm und entspricht
zumindest annähernd dem Durchmesser des PTC-Widerstandes 29 mit (4,2 ± 0,1)mm. Mit
diesem großen Windungsdurchmesser D
b liegt die Kegelfeder 28 am Festkontaktarm 8 an, während der kleinste Windungsdurchmesser
D
s am scheitelseitigen Federende 28b der Kegelfeder 28 den PTC-Widerstand 29 kontaktiert.
Dieser bleibt durch die lediglich mittige Kontaktierung unter Bildung des Kipppunktes
30 derart beweglich, dass sich der Widerstand 29 vorteilhaft der Bewegung der Bimetallschnappscheibe
7 anpassen kann.
[0040] Auch um die Kegelfeder 28 für eine Automatisierbarkeit der Zuführung zu ertüchtigen,
ist das Federfreiende 28c des basisseitigen Federendes - vorzugsweise in der Ebene
der letzten Windung mit dem größten Windungsdurchmesser D
b - nach innen gewickelt. Hierdurch ist verhindert, dass bei einer automatisieren Zuführung
die Kegelfedern 28 mit deren kleinem Federdurchmesser D
s in den großen Windungsdurchmesser D
b einer anderen Kegelfeder 28 eingreifen und dort verhaken. Zudem ist auf diese Art
und Weise erreicht, dass bei vollständig zusammengedrückter Kegelfeder 28 nur zwei
Federwindungen aufeinander liegen, was aus Raumgründen vorteilhaft ist.
[0041] Die Scheibendicke des PTC-Widerstandes 29 ist derart bemessen, dass dieser sowohl
in der Einschaltstellung des Schutzschalters 1 (Fig. 6), als auch in der Auslöse-
oder Ausschaltstellung der Bimetallschnappscheibe 7 (Fig. 7) diese kontaktiert, ohne
aus der seitlichen Lagerung der Aufnahmetasche 27 herauszugleiten: Dabei ist durch
dieses konstruktive Merkmal der Bereitstellung der seitlich stützenden Sockelschalen
27a, 27b berücksichtigt, dass bedingt durch verschieden geformte Bimetallschnappscheiben
7 bei unterschiedlichen Stromstärken verschiedene Toleranzen zu erwarten sind. Die
konstruktive Ausgestaltung der Kegelfeder 28 stellt zudem sicher, dass diese auch
im zusammengedrückten Zustand (Fig. 6) nicht auf Block geht und hierdurch der PTC-Widerstand
29 beweglich bleibt und die Bimetallschnappscheibe 7 in deren Schnappverhalten nicht
beeinträchtigt. Hierzu hat sich eine Scheibendicke des PTC-Widerstandes 29 von (1,05
± 0,06)mm als optimal herausgestellt. Der Scheibendurchmesser des PTC-Widerstandes
29 beträgt hierbei vorzugsweise (4,2 ± 0,1)mm.
[0042] In Funktion bei geschlossenen Kontakten 8, 9 (Fig. 6) fließt der Strom vom Kontaktanschluss
14 des Festkontaktarms 5 und dem Festkontakt 8 zum Bimetallkontakt 9 sowie über die
Bimetallschnappscheibe 7 und den Befestigungspunkt 10, 11 auf den Bimetallkontaktarm
6 und von dort über den entsprechenden Anschluss 14. Öffnet die Bimetallschnappscheibe
7 bei Überstrom mit einer sprunghaften Bewegung den Stromkreis, steht nunmehr die
Betriebsspannung am PTC-Widerstand 29 an und der Strom fließt vom Festkontaktarm 5
über die Kegelfeder 28 auf den PTC-Widerstand 29 sowie von dort über die Bimetallschnappscheibe
7 und den Befestigungspunkt (Schweißniet) 10, 11 auf den Bimetallkontaktarm 6. Aufgrund
der Ausgestaltung und Anordnung des Widerstandes 29 und der Druckfeder 28 sowie insbesondere
der direkten Anlage des Widerstandes 29 an der Bimetallschnappscheibe 7 ist infolge
des Stromflusses ein ausreichend großer Wärmeeintrag in die Bimetallschnappscheibe
7 sichergestellt, so dass diese oberhalb der Rückschnapptemperatur verbleibt. Dieser
Zustand bleibt solange erhalten, bis die Spannung unterhalb eines bestimmten Wertes
(Normalfall) oder aber vollständig auf null absinkt. Der während der Aufrechterhaltung
der Rückschnapptemperatur durch den Widerstandswert des PTC-Widerstandes 29 bestimmte
Strom (ca. 100mA) ist vergleichsweise gering.
[0043] Die Erfindung betrifft demnach einen Miniatur-Schutzschalter 1 zum bevorzugten Einsatz
in einer Kraftfahrzeugelektronik, mit einem Gehäusesockel 3, aus dem ein Festkontaktarm
5 und ein Bimetallkontaktarm 6 mit daran angebracht einem Bewegkontakt 9 und einer
Bimetallschnappscheibe 7 herausgeführt sind, wobei ein PTC-Widerstand 29 mittels einer
Druckfeder 28 in unmittelbare Anlage an die Bimetallschnappscheibe 7 gebracht und
derart elektrisch eingebunden ist, dass in Folge dessen Wärmeentwicklung die Bimetallschnappscheibe
7 im Auslösefall in deren Offenstellung verbleibt.
Bezugszeichenliste
[0044]
- 1
- Schutzschalter
- 2
- Gehäuse
- 3
- Gehäusesockel
- 4
- Gehäusedeckel / -kappe
- 5
- Festkontaktarm
- 6
- Bimetallkontaktarm
- 7
- Bimetallschnappscheibe
- 8
- Festkontakt
- 9
- Bewegkontakt
- 10
- Niet
- 11
- Schweißplättchen
- 12
- Innenraum
- 13
- Unterseite
- 14
- Steckkontakt
- 15
- Gehäuse-Schmalseite
- 16
- Gehäuse-Breitseite
- 17
- inneres Ende des Festkontaktarms
- 18
- inneres Ende des Bimetallkontaktarms
- 19
- Mittellängsachse
- 20
- Längsrichtung
- 21
- Querrichtung
- 22
- Sockel
- 23,24
- Sockelstrebe
- 25
- Sockeltraverse
- 26
- Sockelfreiraum
- 27
- Aufnahmetasche
- 27a,b
- Sockelschale
- 28
- Kegel- / Kegelstumpffeder
- 28a
- Federende / -windung, basisseitig
- 28b
- Federende / -windung, scheitelseitig
- 28c
- Federfreiende
- 29
- PTC-Widerstand
- 30
- Kipppunkt
- Db
- basisseitiger Feder- / Windungsdurchmesser
- Ds
- scheitelseitiger Feder- / Windungsdurchmesser
1. Miniatur-Schutzschalter (1) zum Einsatz in einer Kraftfahrzeugelektronik, mit einem
aus einem Gehäusesockel (3) aus Isoliermaterial und einem darauf aufsetzbaren bzw.
aufgesetzten Gehäusedeckel (4) gebildeten Gehäuse (2),
- wobei in den Gehäusesockel (3) zwei längliche und flache Kontaktarme (5, 6) hinsichtlich
deren Längsrichtung (20) zueinander parallel eingebettet und bodenseitig aus dem Gehäusesockel
(3) herausgeführt sind,
- wobei gehäuseinnenseitig an einem ersten Kontaktarme (5) ein Festkontakt (8) und
am zweiten Kontaktarms (6) eine Bimetallschnappscheibe (7) mit einem Bewegkontakt
(9) angebracht ist, und
- wobei ein PTC-Widerstand (29) derart elektrisch eingebunden ist, dass in Folge dessen
Wärmeentwicklung die Bimetallschnappscheibe (7) im Auslösefall in deren Offenstellung
verbleibt,
dadurch gekennzeichnet,
dass der PTC-Widerstand (29) mittels einer Druckfeder (28) in unmittelbare Anlage an die
Bimetallschnappscheibe (7) gebracht ist, wobei sich die Druckfeder (28) am ersten
Kontaktarm (5) in Längsrichtung (20) unterhalb des Festkontaktes (8) abstützt.
2. Miniatur-Schutzschalter (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckfeder (28) eine Kegelfeder ist, deren basisseitiges Federende (28a) am Kontaktarm
(5) und deren scheitelseitiges Federende (28b) am PTC-Widerstand (29) anliegt.
3. Miniatur-Schutzschalter (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass Durchmesser (Db, Ds) der Druckfeder (28) an deren basisseitigen Federende (28a) ca. 2mm und an deren
scheitelseitigen Federende (28b) ca. 4mm beträgt.
4. Miniatur-Schutzschalter (1) nach Anspruch 2 oder 3,
gekennzeichnet durch
einen scheibenförmigen PTC-Widerstand (29), dessen Scheibendurchmesser dem Durchmesser
(Db) der Druckfeder (28) an deren basisseitigem Federende (28a) entspricht.
5. Miniatur-Schutzschalter (1) nach Anspruch 4,
gekennzeichnet durch
einen Scheibendurchmesser des PTC-Widerstandes (29) von (4,2 ± 0,1) mm und eine Scheibendicke
des PTC-Widerstandes (29) von (1,05 ± 0,06) mm.
6. Miniatur-Schutzschalter (1) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das scheitelseitige Federende (28b) der Druckfeder (28) mittig am scheibenförmigen
PTC-Widerstand (29) anliegt.
7. Miniatur-Schutzschalter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der den Festkontakt (8) tragende erste Kontaktarme (5) durch eine taschenartige taschenartigen
Sockelkontur (27) eines in Querrichtung (21) zum Kontaktarm (5) verlaufenden Gehäusestegs
(25) geführt ist, und
- dass die Druckfeder (28) mit deren dem PTC-Widerstand (29) abgewandten Federende (28a)
in der Sockelkontur (27) einliegt und dort zumindest seitlich gestützt ist.
8. Miniatur-Schutzschalter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bimetallschnappscheibe (7) am zweiten Kontaktarm (6) an einem Befestigungspunkt
(10, 11) angebracht ist, wobei der PTC-Widerstand (29) in Längsrichtung (20) zwischen
dem Befestigungspunkt (10, 11) und dem Beweg- bzw. Festkontakt (8, 9) angeordnet ist.
9. Miniatur-Schutzschalter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der PTC-Widerstand (29) etwa mittig der Bimetallschnappscheibe (7) an dieser anliegt.
10. Miniatur-Schutzschalter (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der PTC-Widerstand (29) über die Druckfeder (28) mit dem ersten Kontaktarm (5) und
über die Bimetallschnappscheibe (7) mit dem zweiten Kontaktarm (6) elektrisch kontaktiert
ist, so dass im Auslösefall ein Stromfluss über den PTC-Widerstand (29) erfolgt und
diesen erwärmt.
1. Miniature safety switch (1) for use in motor vehicle electronics, having a housing
(2) formed from a housing base (3) made from insulating material and a housing cover
(4) that is or can be placed thereon,
- wherein two elongated and flat contact arms (5, 6) are embedded into the housing
base (3) in parallel with each other with respect to the longitudinal direction (20)
thereof and
are guided out of the housing base (3) on the base side,
- wherein, on the inner side of the housing, a fixed contact (8) is attached to a
first contact arm (5) and a bimetallic snap disc (7) having a moving contact (9) is
attached to the second contact arm (6), and
- wherein a PTC resistor (29) is electrically integrated in such a way that, as a
consequence of the heat generation thereof, the bimetallic snap disc (7) remains in
its open position when released,
characterised in that,
the PTC resistor (29) is brought into direct contact with the bimetallic snap disc
(7) by means of a compression spring (28), wherein the compression spring (28) is
supported beneath the fixed contact (8) on the first contact arm (5) in the longitudinal
direction (20).
2. Miniature safety switch (1) according to claim 1,
characterised in that,
the compression spring (28) is a conical spring whose base-side spring end (28a) rests
against the contact arm (5) and whose peak-side spring end (28b) rests against the
PTC resistor (29).
3. Miniature safety switch (1) according to claim 2,
characterised in that,
the diameter (Db, Ds) of the compression spring (28) is approximately 2mm on its base-side spring end
(28a) and approximately 4mm on its peak-side spring end (28b).
4. Miniature safety switch (1) according to claim 2 or 3,
characterised by,
a disc-shaped PTC resistor (29), the disc diameter of which corresponds to the diameter
(Db) of the compression spring (28) on its base-side spring end (28a).
5. Miniature safety switch (1) according to claim 4,
characterised by,
a disc diameter of the PTC resistor (29) of (4.2 ± 0.1)mm and a disc thickness of
the PTC resistor (29) of (1.05 ± 0.06)mm.
6. Miniature safety switch (1) according to claim 4 or 5,
characterised in that,
the peak-side spring end (28b) of the compression spring (28) rests centrally on the
disc-shaped PTC resistor (29).
7. Miniature safety switch (1) according to one of claims 1 to 6,
characterised in that,
- the first contact arm (5) bearing the fixed contact (8) is guided by a pouch-like
base contour (27) of a housing bar (25) running in the transverse direction (21) towards
the contact arm (5), and
- the compression spring (28), with its spring end (28a) facing away from the PTC
resistor (29), lies in the base contour (27) and is at least laterally supported there.
8. Miniature safety switch (1) according to one of claims 1 to 7,
characterised in that,
the bimetallic snap disc (7) is attached to the second contact arm (6) at a fastening
point (10, 11), wherein the PTC resistor (29) is arranged in the longitudinal direction
(20) between the fastening point (10, 11) and the moving or fixed contact (8, 9).
9. Miniature safety switch (1) according to one of claims 1 to 8,
characterised in that,
the PTC resistor (29) rests on this approximately in the centre of the bimetallic
snap disc (7).
10. Miniature safety switch (1) according to one of claims 1 to 9,
characterised in that,
the PTC resistor (29) is in electrical contact with the first contact arm (5) via
the compression spring (28) and with the second contact arm (6) via the bimetallic
snap disc (7), such that, when released, a current flow takes place via the PTC resistor
(29) and warms this.
1. Disjoncteur miniature (1) utilisé dans une électronique automobile, comportant un
boîtier (2) constitué d'un socle de boîtier (3) en matériau isolant et d'un couvercle
de boîtier (4) placé ou pouvant être placé dessus,
- dans lequel deux bras de contact allongés et plats (5, 6) sont insérés parallèlement
l'un à l'autre par rapport à leur direction de longueur (20) dans le socle de boîtier
(3) et ressortent du socle de boîtier (3) vers le bas,
- dans lequel un contact fixe (8) est disposé à l'intérieur du boîtier sur un premier
bras de contact (5) et un disque bimétallique (7) avec un contact mobile (9) est disposé
sur le second bras de contact (6), et
- dans lequel une résistance PTC (29) est reliée électriquement de telle sorte que
suite à son développement thermique, le disque bimétallique (7) reste dans sa position
ouverte en cas de déclenchement,
caractérisé en ce que
la résistance PTC (29) est placée directement sur le disque bimétallique (7) grâce
à un ressort de pression (28), dans lequel le ressort de pression (28) s'appuie sur
le premier bras de contact (5) dans la direction de longueur (20) sous le contact
fixe (8).
2. Disjoncteur miniature (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que
le ressort de contact (28) est un ressort conique, dont l'extrémité de ressort côté
base (28a) se trouve sur le bras de contact (5) et dont l'extrémité de ressort côté
sommet (28b) se trouve sur la résistance PTC (29).
3. Disjoncteur miniature (1) selon la revendication 2, caractérisé en ce que
le diamètre (Db, Ds) du ressort de pression (28) est d'environ 2 mm à son extrémité de ressort côté base
(28a) et d'environ 4 mm à son extrémité de ressort côté sommet (28b).
4. Disjoncteur miniature (1) selon la revendication 2 ou 3, caractérisé par
une résistance PTC en forme de disque (29), dont le diamètre de disque correspond
au diamètre (Db) du ressort de pression (28) à son extrémité de ressort côté base (28a).
5. Disjoncteur miniature (1) selon la revendication 4, caractérisé par
un diamètre de disque de la résistance PTC (29) de (4,2 ± 0,1) millimètres et une
épaisseur de disque de la résistance PTC (29) de (1,05 ± 0,06) millimètres.
6. Disjoncteur miniature (1) selon la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce que
l'extrémité de ressort côté sommet (28b) du ressort de pression (28) se trouve au
centre de la résistance PTC en forme de disque (29).
7. Disjoncteur miniature (1) selon l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé
- en ce que le premier bras de contact (5) portant le contact fixe (8) est guidé par un contour
de socle (27) en forme de poche d'une cloison du boîtier (25) s'étendant dans la direction
perpendiculaire (21) par rapport au bras de contact (5), et
- en ce que le ressort de pression (28) avec son extrémité de ressort (28a) opposée à la résistance
PTC (29) se trouve dans le contour de socle (27) et y est supporté au moins latéralement.
8. Disjoncteur miniature (1) selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que
le disque bimétallique (7) est placé sur le second bras de contact (6) en un point
de fixation (10, 11), dans lequel la résistance PTC (29) est disposée dans la direction
de longueur (20) entre le point de fixation (10, 11) et le contact mobile ou fixe
(8, 9).
9. Disjoncteur miniature (1) selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que
la résistance PTC (29) environ presqu'au milieu du disque bimétallique (7) est placée
sur celui-ci.
10. Disjoncteur miniature (1) selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce que
la résistance PTC (29) est en contact électrique par l'intermédiaire du ressort de
pression (28) avec le premier bras de contact (5) et par l'intermédiaire du disque
bimétallique (7) avec le second bras de contact(6), de sorte qu'un flux de courant
se produit par l'intermédiaire de la résistance PTC (29) et chauffe celle-ci en cas
de déclenchement.