Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft einen Geschirrspüler mit einem Bottich zur Aufnahme von Geschirr,
mit einer Kühlvorrichtung zum Kühlen mindestens einer Wand des Bottichs und mit einer
Steuerung zum Steuern des Reinigungsprozesses. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zum Betrieb eines derartigen Geschirrspülers.
Hintergrund
[0002] Bei Geschirrspülern dieser Art umfasst der Reinigungsprozess eine eigentliche Reinigungsphase,
in welcher das Geschirr in einem oder (normalerweise) mehreren Waschzyklen mit Prozesswasser
gereinigt wird, teilweise unter Zugabe von Reinigungsmitteln. Weiter umfasst der Reinigungsprozess
eine Trockenphase, in welcher das Geschirr getrocknet wird.
[0003] Vor der Trocknungsphase heizt die Steuerung den Bottich und insbesondere das sich
darin befindliche Spülgut auf, normalerweise indem das Prozesswasser im Klarspülgang
auf eine relativ hohe Temperatur von z.B. 50 - 60°C erwärmt wird. Sodann beginnt die
Trocknungsphase, in deren Rahmen eine Kühlvorrichtung, z.B. in Form eines Gebläses,
aktiviert wird, um mindestens eine Wand des Bottichs oder eine Austauschfläche mit
der Bottichluft zu kühlen. Dadurch entsteht eine Trocknungswirkung, indem die heisse
Prozessluft im Bottich zunächst Feuchtigkeit vom Geschirr aufnimmt und sodann z.B.
durch Konvektion oder Diffusion zur gekühlten Wand gelangt, wo sie die Feuchtigkeit
abgibt.
Darstellung der Erfindung
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Geschirrspüler und ein Verfahren
der eingangs genannten Art mit verbesserter Trocknungseffizienz bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird vom Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0006] Demgemäss ist die Steuerung des Geschirrspülers dazu ausgestaltet, in der Trocknungsphase
die Kühlvorrichtung derart zu steuern, dass die Zentrumstemperatur des Bottichs zwischen
3° und 10°C oberhalb der Temperatur der gekühlten Wand liegt.
[0007] Unter "Zentrumstemperatur des Bottichs ist dabei die Temperatur zu verstehen, welche
die Prozessluft in der Mitte des Bottichs annimmt.
[0008] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es in konventionellen Verfahren
mindestens über einen Teil des Trocknungsprozesses zur Bildung von Nebel im Bereich
der gekühlten Wand kommt, d.h. die Luft kondensiert spontan in suspendierte Tröpfchen
aus. Diese Nebelbildung stellt einen weniger effizienten Trockenvorgang dar als die
direkte Auskondensation an der Bottichwand, entlang welcher das Wasser abfliessen
kann. Darüber hinaus kann der Nebel das Geschirr rückbefeuchten und somit dem Trocknungsprozess
entgegenwirken. Weiterhin behindern kondensierte Tropfen den durch Diffusion oder
Konvektion bewirkten Austauschprozess erheblich. Es zeigt sich, dass die Nebelbildung
zumindest weitgehend vermieden werden kann, wenn die Temperaturdifferenz zwischen
der Mitte des Bottichs und der Wand auf ca. 10° beschränkt wird. Allerdings sollte
die Temperaturdifferenz mindestens 1° betragen, da ansonsten die Trocknungsrate abfällt.
[0009] Es zeigt sich, dass besonders gute Trocknungsresultate erzielt werden, wenn der Temperaturunterschied
zwischen 2 und 6 °C beträgt.
[0010] Da die Temperatur während der Trocknungsphase in der Regel absinkt, ist die Steuerung
zur Aufrechterhaltung der gewünschten Temperaturdifferenz vorzugsweise dazu ausgestaltet,
die Kühlerleistung der Kühlvorrichtung während der Trocknungsphase in mehreren Schritten
oder kontinuierlich zu erhöhen.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführung besitzt die Kühlvorrichtung einen Regelkreis, um
die Temperatur der Wand auf einen Sollwert zu regeln. Dieser Regelkreis kann mindestens
teilweise in der Software der Steuerung implementiert sein. Weiter ist die Steuerung
dazu ausgestaltet, den Sollwert in der Trocknungsphase in mehreren Schritten oder
kontinuierlich abzusenken. Auf diese Weise kann unabhängig von der Effizienz der Kühlvorrichtung
(welche z.B. von der Umgebungstemperatur abhängig sein kann) gut sichergestellt werden,
dass die Temperaturdifferenz im gewünschten Bereich bleibt.
[0012] Die Erfindung ist besonders geeignet für Geschirrspüler, bei welchen keine Mittel
zum aktiven Umwälzen von Luft im Bottich vorgesehen sind. Unter aktivem Umwälzen ist
dabei ein Umwälzen mit mechanischen Mitteln, wie z.B. Lüftern und Gebläsen, zu verstehen,
im Gegensatz zu einem passiven Umwälzen aufgrund von Konvektionseffekten. Die Problematik
der Nebelbildung ist besonders prominent in Geräten, bei denen die Luft passiv umgewälzt
wird und damit der Feuchtetransport in der Luft auf freier Konvektion und Diffusion
beruht.
[0013] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betrieb eines Geschirrspülers mit einem
Bottich zur Aufnahme von Geschirr und mit einer Kühlvorrichtung zum Kühlen mindestens
einer Wand des Bottichs. Im Rahmen dieses Verfahrens wird ein Reinigungsprozess umfassend
eine Reinigungsphase und eine Trocknungsphase durchlaufen, wobei in der Trocknungsphase
die Wand des Bottichs mit der Kühlvorrichtung gekühlt wird. Dabei wird in der Trocknungsphase
die Kühlvorrichtung derart gesteuert, dass die Zentrumstemperatur des Bottichs zwischen
1° und 10°, insbesondere 2° - 6 °C, oberhalb der Temperatur der Wand liegt.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0014] Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren.
Dabei zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch einen Geschirrspüler,
Fig. 2 den Verlauf der Temperaturen und der Kühlerleistung und
Fig. 3 ein Mollier-Diagramm von mit Wasser befrachteter Luft.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Geräteaufbau:
[0015] Der Geschirrspüler gemäss Fig. 1 besitzt einen Bottich 1 zur Aufnahme des Spülguts.
Im Bottich 1 sind in an sich bekannter Weise Geschirrkörbe, Sprüharme und andere Mittel
zur Aufnahme und zur Reinigung des Geschirrs vorgesehen. Diese Komponenten sind im
vorliegenden Kontext nicht von zentraler Bedeutung und deshalb in der Figur nicht
gezeigt.
[0016] Frontseitig ist der Bottich 1 von einer Türe 2 verschlossen. Das Gerät besitzt weiter
eine Kühlvorrichtung 3 zum Kühlen mindestens einer Wand des Bottichs 1, im vorliegenden
Beispiel zum Kühlen der der Türe 2 gegenüber liegenden Rückwand 4. Die Kühlvorrichtung
ist im vorliegenden Beispiel als Lüfter ausgestaltet, der Umgebungsluft vom Sockelbereich
der Frontseite des Geräts ansaugt. Die so geförderte Luft streicht der Rückwand 4
entlang und wird sodann über dem Bottich wieder durch die Frontseite des Geräts ausgeblasen.
Somit ist der Lüfter dazu ausgestaltet, die Wand 4 mittels Umgebungsluft zu kühlen.
[0017] Weiter ist eine Steuerung 5 vorgesehen, welche gemäss Benutzereingaben den Betrieb
der Komponenten des Geräts steuert. Die Steuerung 5 ist eine Prozesssteuerung, welche
zur Ausführung der hier beschriebenen Prozessschritte ausgestaltet ist.
[0018] Das Gerät besitzt weiter (in Fig. 1 nicht gezeigt) in an sich bekannter Weise ein
wasserführendes System umfassend eine Frischwasserzufuhr zum Zuführen von Frischwasser,
ein Wasserzirkulationssystem, um Wasser vom Sumpf des Bottichs in die Sprühvorrichtungen
zu fördern, sowie ein System zum Abführen von verbrauchtem Wasser in die Kanalisation.
Am Wasserzirkulationssystem und/oder am Bottich sind Heizmittel angebracht, um das
Prozesswasser zu heizen. Eine Waschmittelzugabe erlaubt die kontrollierte, prozessgesteuerte
Zugabe von Waschreagenzien, wie z.B. Spülmittel oder Glanzspüler.
[0019] In der Ausführung nach Fig. 1 sind weiter zwei (optionale) Temperatursensoren dargestellt.
Ein Wandtemperatursensor 6 dient zur Messung der Temperatur der Rückwand 4. Ein Kontrolltemperatursensor
7 ist beabstandet von der Wand 4 angeordnet, vorzugsweise in einem Abstand von mindestens
10 cm, und misst ebenfalls die Temperatur am oder im Bottich 1. Die Aufgaben dieser
Sensoren werden weiter unten genauer beschrieben.
Betrieb:
[0020] Im Betrieb steuert die Steuerung 5 die Komponenten des Geräts entsprechend einem
vom Benutzer ausgewählten Reinigungsprogramm. Mindestens eines der anwählbaren Reinigungsprogramme
ist dabei zur Durchführung eines Reinigungsprozesses gemäss dem im Folgenden beschriebenen
Ablauf ausgestaltet.
[0021] In einer ersten Phase des Reinigungsprozesses, die hier als Reinigungsphase bezeichnet
wird, führt die Steuerung 5 dem Bottich 1 Prozesswasser zu, um das Geschirr zu reinigen.
Diese Phase kann mehrere Prozesswasserzyklen umfassen, z.B. einen Vorwaschgang ohne
Geschirrspülmittel sowie ein Hauptwaschgang mit Zugabe von Geschirrspülmittel. Es
können auch weitere Prozesswasserzyklen mit oder ohne Zugabe von Geschirrspülmittel
vorgesehen sein. In einigen der Prozesswasserzyklen kann das Prozesswasser optional
geheizt werden, typischerweise auf Temperaturen zwischen 40 und 50°C. Zwischen den
Prozesswasserzyklen wird das Prozesswasser teilweise oder vollständig abgeführt und
durch neues Wasser ersetzt.
[0022] Während der Reinigungsphase bleibt die Kühlvorrichtung 3 vorzugsweise ausgeschaltet.
[0023] Der Schluss der Reinigungsphase wird von einem Klarspülgang gebildet, in welchem
dem Bottich 1 frisches Prozesswasser und Klarspülmittel zugeführt werden. Das Wasser
wird auf eine relativ hohe Temperatur von ca. 50 - 60 °C erwärmt, um so dem Bottich
1 und insbesondere dem Geschirr Wärme zuzuführen. Danach wird das Wasser abgelassen.
[0024] Nun wird die Kühlvorrichtung zu einem Zeitpunkt t0 aktiviert. Hierzu wird auf Fig.
2 verwiesen welche im oberen Diagramm den Verlauf der Zentrumstemperatur (durchgezogene
Linie) und der Wandtemperatur (gepunktete Linie) zeigt, und im unteren Diagramm die
Kühlerleistung (d.h. die der Kühlvorrichtung zugeführte elektrische Leistung).
[0025] Die Kühlvorrichtung 3 kann (optional) zunächst mit relativ hoher Kühlerleistung betrieben
werden, um die Temperatur der Wand 4 rasch um 1 - 10 °C unter die Zentrumstemperatur
abzusenken. Sodann wird die Kühlvorrichtung in der Trocknungsphase ab Zeitpunkt t1
so betrieben, dass die Wandtemperatur im Bereich von 1 - 10 °C unter der Zentrumstemperatur
eingestellt wird. Da während der Trocknungsphase die Zentrumstemperatur im Bottich
kontinuierlich absinkt, muss die Kühlung der Wand 4 zunehmend stärker werden, wie
dies im unteren Diagramm von Fig. 2 dargestellt ist, um den gewünschten Temperaturunterschied
aufrecht zu erhalten.
[0026] In Fig. 2 ist eine kontinuierliche Erhöhung der Kühlerleistung ab Zeitpunkt t1 dargestellt.
Diese Erhöhung kann jedoch auch in mehreren diskontinuierlichen Schritten erfolgen.
[0027] Unter "Kühlerleistung" ist dabei die über einen Zeitraum von wenigen Minuten, insbesondere
von höchstens 5 Minuten, gemittelte Leistung zu verstehen, die der Kühlvorrichtung
3 zugeführt wird. Mit anderen Worten kann die Kühlung z.B. auch in Form kurzer "Kühlimpulse"
von z.B. einigen Sekunden erfolgen, wobei die Intensität oder Länge der Kühlimpulse
über die Zeit erhöht wird.
[0028] Zudem ist es denkbar, dass insbesondere am Anfang (wie in Fig. 2 gezeigt) oder gegen
Schluss die Kühlerleistung vom beschriebenen ansteigenden Verlauf abweicht. Als Trocknungsphase
im Sinne der Ansprüche ist der in Fig. 2 zwischen t1 und t2 identifizierte Zeitraum
zu verstehen, in welchem die Kühlerleistung in mehreren Schritten oder kontinuierlich
zunimmt und die Temperatur der Wand um die genannte Differenz unterhalb der Zentrumstemperatur
liegt. Die Länge dieser Trocknungsphase beträgt mindestens 10 Minuten, insbesondere
mindestens 20 Minuten.
[0029] Im Laufe der Trocknungsphase wird die Kühlerleistung vorzugsweise um mindestens 50%
erhöht, um der Abkühlung der Bottichtemperatur Rechnung zu tragen.
[0030] Die Wirkung der Trocknungsphase kann anhand des Mollier-Diagramms von Fig. 3 gezeigt
werden, in welchem entlang der horizontalen Achse die Wassermenge pro Luftmenge und
entlang der vertikalen Achse die Enthalpie aufgetragen sind, wobei letztere ungefähr
der Temperatur der Luft entspricht. Die Kurve "ϕ = 100%" zeigt die Orte mit einer
relativen Luftfeuchtigkeit von 100% an. Alle Punkte oberhalb dieser Kurve entsprechen
Zuständen mit einer relativen Luftfeuchtigkeit kleiner 100%. Alle Punkte unterhalb
dieser Kurve entsprechen nicht-stabilen, unterkühlten Zuständen, bei denen das Wasser
in der Luft auszukondensieren beginnt (Nebelbildung), wobei die Tendenz zur Nebelbildung
mit zunehmendem Abstand von der Kurve "ϕ = 100%" zunimmt.
[0031] Ist der Temperaturunterschied zwischen der Zentrumstemperatur des Bottichs und der
Wandtemperatur sehr hoch, so wird die Luft bei ihrer durch die Konvektionsbewegung
erzeugten Annäherung an die Wand 4 relativ früh eine relative Feuchte von 100% erreichen,
was zu einer Nebelbildung in beträchtlichem Abstand von der Wand 4 führen kann. Diese
so erzeugten Nebeltropfen erreichen die Wand 4 in der Regel nicht, sondern werden
von der Luftströmung in die wärmeren Bereiche des Bottichs befördert, wo sie wieder
verdampfen oder sich am Spülgut niederschlagen, so dass die Trocknung an Effizienz
verliert.
[0032] Ist hingegen der Temperaturunterschied zwischen der Zentrumstemperatur des Bottichs
und der Wandtemperatur gering, so erfolgt eine Auskondensation erst kurz vor oder
an der Wand 4, und die Chance, dass allfällig in Luft auskondensierte Wassertropfen
aufgrund ihrer Bewegung auf die Wand treffen, ist hoch. Auf diese Weise schlägt sich
die meiste auskondensierte Feuchtigkeit an der Wand nieder und kann von dort in den
Sumpf des Geräts abfliessen, so dass sie ausgeschieden werden kann. Der Trocknungseffekt
ist deshalb höher.
Bemerkungen:
[0033] Aus physikalischer Sicht basiert die Erfindung auf dem Gedanken, dass die Luft an
der gekühlten Wand 4 nicht zu stark übersättigt ist. Numerisch ausgedrückt heisst
dies, dass die Grösse ϕ, welche dem Verhältnis zwischen dem Partialdruck von Wasserdampf
im Gas zum Dampfdruck bei gegebener Temperatur entspricht, vorzugsweise zwischen 1.04
und 1.05 liegt, was (je nach absoluter Temperatur und wie oben beschrieben) als gewisser
Temperaturunterschied zwischen Wand und Zentrumstemperatur ausgedrückt werden kann.
[0034] Vorzugsweise ist, wie in Fig. 6 dargestellt, ein Wandtemperatursensor 6 vorgesehen,
mit dessen Hilfe die Temperatur der Wand 4 geregelt werden kann. Hierzu bilden die
Kühlvorrichtung 3, die Steuerung 5 und der Temperatursensor 6 einen Regelkreis, mit
welchem die Temperatur der Wand 4 auf einen Sollwert eingeregelt wird. Die Steuerung
5 ist dazu ausgestaltet, diesen Sollwert in der Trocknungsphase kontinuierlich oder
in mehreren Schritten abzusenken. Über die Trockungsphase wird der Sollwert vorzugsweise
um mindestens 10°C, insbesondere mindestens 20°C, reduziert, um so der entsprechenden
Reduktion der Zentrumstemperatur Rechnung zu tragen, welche ebenfalls mindestens 10°C,
insbesondere mindestens 20°C, beträgt
[0035] Weiter kann, wie erwähnt, ein Kontrolltemperatursensor 7 vorgesehen sein, mit welchem
die Temperatur am oder im Bottich 1 in einem Abstand von der gekühlten Wand gemessen
werden kann. Das Signal eines solchen Sensors ist ein Mass für die Zentrumstemperatur
des Bottichs 1, so dass es für eine bessere Steuerung der Kühlvorrichtung 3 heran
gezogen werden kann. Je tiefer die Temperatur am Kontrolltemperatursensor 7 ist, desto
höher ist die Kühlerleistung zu wählen. Insbesondere kann die Steuerung 5 dazu ausgestaltet
sein, die Kühlerleistung abhängig vom Unterschied der Temperaturen an der Wand 4 und
beim Kontrolltemperatursensor 7 zu steuern - je kleiner dieser Temperaturunterschied
ist, desto grösser muss die Kühlerleistung sein.
[0036] In einer besonders einfachen Ausführung kann jedoch auch auf den Kontrolltemperatursensor
7 verzichtet werden. In diesem Falle wird die Solltemperatur für die Wand 4 in der
Trocknungsphase entsprechend einem vom Gerätehersteller ermittelten Sollverlauf reduziert.
Dieser Sollverlauf wird z.B. in herstellerseitigen Versuchen derart festgelegt, dass
der gewünschte Temperaturunterschied für übliche Beladungen und Prozessparameter eingehalten
wird.
[0037] In einer noch einfacheren Ausführung kann grundsätzlich auch auf den Wandtemperatursensor
6 verzichtet werden. In diesem Falle wird in der Trocknungsphase die Kühlerleistung
entsprechend einem vom Gerätehersteller ermittelten Sollverlauf schrittweise oder
kontinuierlich erhöht. Auch dieser Sollverlauf wird z.B. in herstellerseitigen Versuchen
derart festgelegt, dass der gewünschte Temperaturunterschied für übliche Beladungen
und Prozessparameter eingehalten wird.
[0038] In der soweit gezeigten Ausführung ist als Kühlvorrichtung 3 ein Lüfter dargestellt,
welcher die Wand 4 mittels Umgebungsluft kühlt. Alternativ oder zusätzlich hierzu
kann die Kühlvorrichtung auch mindestens eine der folgenden Komponenten aufweisen:
- Zum Kühlen kann ein Wasserbehälter vorgesehen sein, der im thermischen Kontakt mit
der Wand 4 steht. Über ein Ventil kann Frischwasser in den Wasserbehälter eingeleitet
werden, um die Wand zu kühlen.
- Zum Kühlen kann mindestens ein Peltier-Element verwendet werden, das im thermischen
Kontakt mit der Wand steht.
- Zum Kühlen kann eine Wärmepumpe vorgesehen sein, deren Verdampfer im thermischen Kontakt
mit der Wand steht.
[0039] In der Ausführung nach Fig. 1 wird die Rückwand des Bottichs 1 gekühlt. Denkbar ist
jedoch auch, dass eine andere Wand, z.B. die einer der Seitenwände, gekühlt wird,
oder dass mehrere Wände gekühlt werden.
[0040] Dank der hier beschriebenen Ausgestaltung des Geräts kann gegenüber konventionellen
Geräten bei gleichbleibendem Trocknungsresultat die Trocknungsdauer und/oder die Temperatur
des Klarspülgangs reduziert werden.
[0041] Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben
sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist
und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt
werden kann.
1. Geschirrspüler mit einem Bottich (1) zur Aufnahme von Geschirr, mit einer Kühlvorrichtung
(3) zum Kühlen mindestens einer Wand (4) des Bottichs (1) und mit einer Steuerung
(5) zum Steuern eines Reinigungsprozesses umfassend eine Reinigungsphase und eine
Trocknungsphase, wobei die Steuerung (5) dazu ausgestaltet ist, zum Trocknen des Geschirrs
den Bottich (1) aufzuheizen und in der Trocknungsphase die Wand (4) des Bottichs (1)
mit der Kühlvorrichtung (3) zu kühlen, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung (5) dazu ausgestaltet ist, in der Trocknungsphase die Kühlvorrichtung
(3) derart zu steuern, dass eine Zentrumstemperatur des Bottichs (1) zwischen 1° und
10° C, insbesondere 2° - 6 °C, oberhalb einer Temperatur der Wand (4) liegt.
2. Geschirrspüler nach Anspruch 1, wobei die Steuerung (5) dazu ausgestaltet ist, eine
Kühlerleistung der Kühlvorrichtung (3) während der Trocknungsphase in mehreren Schritten
oder kontinuierlich zu erhöhen.
3. Geschirrspüler nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kühlvorrichtung (3)
einen Lüfter aufweist, der dazu ausgestaltet ist, die Wand (4) von aussen mittels
Umgebungsluft zu kühlen.
4. Geschirrspüler nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Kühlvorrichtung (3)
einen Wasserbehälter im thermischen Kontakt mit der Wand (4) aufweist, sowie ein Ventil
zum Einleiten von Frischwasser in den Wasserbehälter, und/oder wobei die Kühlvorrichtung
(3) eine Wärmepumpe oder ein Peltier-Element aufweist.
5. Geschirrspüler nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Geschirrspüler einen
Regelkreis (3, 5, 6) aufweist, um die Temperatur der Wand (4) auf einen Sollwert zu
regeln, und wobei die Steuerung (5) dazu ausgestaltet ist, den Sollwert in der Trocknungsphase
in mehreren Schritten oder kontinuierlich abzusenken, insbesondere um mindestens 10°C,
vorzugsweise um mindestens 20°C.
6. Geschirrspüler nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei weiter ein Kontrolltemperatursensor
(7) vorgesehen ist, mit welchem eine Temperatur am oder im Bottich (1) in einem Abstand
von der gekühlten Wand (4) messbar ist, wobei die Steuerung (5) dazu ausgestaltet
ist, die Kühlvorrichtung (3) abhängig von einem Signal des Kontrolltemperatursensors
(7) zu steuern.
7. Geschirrspüler nach Anspruch 6, wobei die Steuerung (5) dazu ausgestaltet ist, die
Kühlvorrichtung (3) abhängig von einem Unterschied der Temperaturen an der Wand (4)
und beim Kontrolltemperatursensor (7) zu steuern.
8. Geschirrspüler nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei keine Mittel zum aktiven
Umwälzen von Luft im Bottich (1) vorgesehen sind.
9. Geschirrspüler nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Länge der Trocknungsphase
mindestens 10 Minuten, insbesondere mindestens 20 Minuten beträgt.
10. Geschirrspüler nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuerung (5) dazu
ausgestaltet ist, in der Trocknungsphase die Kühlerleistung um mindestens 50% zu erhöhen.
11. Verfahren zum Betrieb eines Geschirrspülers mit einem Bottich (1) zur Aufnahme von
Geschirr und mit einer Kühlvorrichtung (3) zum Kühlen mindestens einer Wand (4) des
Bottichs (1), wobei ein Reinigungsprozess umfassend eine Reinigungsphase und eine
Trocknungsphase durchlaufen wird, und wobei in der Trocknungsphase die Wand (4) des
Bottichs (1) mit der Kühlvorrichtung (3) gekühlt wird, dadurch gekennzeichnet, dass in der Trocknungsphase die Kühlvorrichtung (3) derart gesteuert wird, dass eine Zentrumstemperatur
des Bottichs (1) zwischen 1° und 10°, insbesondere 2° - 6 °C, oberhalb einer Temperatur
der Wand (4) liegt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, wobei eine Kühlerleistung der Kühlvorrichtung (3) während
der Trocknungsphase in mehreren Schritten oder kontinuierlich erhöht wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 o-der 12, wobei die Temperatur der Wand (4)
auf einen Sollwert geregelt wird, welcher in der Trocknungsphase in mehreren Schritten
oder kontinuierlich abgesenkt wird, insbesondere um mindestens 10°C, vorzugsweise
um mindestens 20°C.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei in der Trocknungsphase die Zentrumstemperatur
kontinuierlich abgesenkt wird, insbesondere um mindestens 10°C, vorzugsweise um mindestens
20°C.