Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Deckels mit Verschluss
für einen Behälter, insbesondere für eine Getränkedose.
Stand der Technik
[0002] Ein Deckel für eine Dose, der einen mehrfach verschließbaren Verschluss aufweist,
ist aus dem Stand der Technik bekannt. Aufgabe der Erfindung ist es, ein effizientes
Herstellungsverfahren für einen Deckel mit Verschluss bereitzustellen. Insbesondere
soll das Verfahren bevorzugt automatisiert ablaufen können, um große Stückzahlen zu
produzieren.
Beschreibung der Erfindung
[0003] Die Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines Deckels mit Verschluss für
einen Behälter, insbesondere für eine Getränkedose, gemäß Anspruch 1 zur Verfügung.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden Schritte: Bereitstellen eines
Deckelspiegels mit einer Ausgießöffnung und wenigstens einer Führungsöffnung, vorzugsweise
mit zwei Führungsöffnungen; Zusammenführen eines inneren Gleitstücks und einer als
Behälterinnenseite vorgesehenen Seite des Deckelspiegels; Zusammenführen eines äußeren
Gleitstücks und einer als Behälteraußenseite vorgesehenen Seite des Deckelspiegels;
Verbinden des inneren mit dem äußeren Gleitstück über wenigstens ein zumindest teilweise
in der wenigstens einen Führungsöffnung angeordnetem Verbindungselement; Zusammenführen
eines Verschlusselements und der als Behälterinnenseite vorgesehenen Seite des Deckelspiegels
mit dem inneren Gleitstück; und Herstellen einer Kopplung zwischen dem Verschlusselement
und dem inneren Gleitstück.
[0004] Als Deckelspiegel wird hier das Deckelelement bezeichnet welches die Ausgießöffnung
und die wenigstens einer Führungsöffnung aufweist, ohne weitere Deckelelemente, die
dem Verschluss zuzuordnen sind. Der Deckelspiegel ist im Falle einer Getränkedose
beispielsweise ein rundes Aluminium- oder Weißblech und hat am Rand eine Bördelung
mit welcher der Deckel an einem zylindrischen Dosengrundkörper befestigt werden kann.
Die Einheit aus miteinander verbundenen inneren und äußeren Gleitstück wird auch als
Betätigungselement bezeichnet.
[0005] Mit der Ausgießöffnung ist die Öffnung bezeichnet aus der im Gebrauch des Behälters
der Inhalt ausgegossen werden kann. Im Falle einer Getränkedose ist dies die Trinköffnung.
[0006] Die Führungsöffnung, von der wenigstens eine, bevorzugt jedoch zwei vorgesehen sind,
dient der Führung der miteinander als Einheit verbundenen inneren und äußeren Gleitstücke.
Die Führungsöffnungen können z.B. schlitzförmig ausgebildet sein, so dass beispielsweise
Verbindungsstifte zwischen dem inneren und dem äußeren Gleitstück darin geführt werden,
um ein Verschieben der Einheit entlang der Schlitze zu ermöglichen. Die Führungsöffnungen
geben den Verbindungsstiften den notwendigen Bewegungsspielraum, die eigentliche Führung
wird konstruktiv im Wesentlichen zwischen dem Verschlusselement und dem inneren Gleitstücks
des Betätigungselements hergestellt. Um möglichst wenig (im Idealfall gar keinen)
direkten Kontakt zwischen dem Deckelspiegel und den Verbindungsstift(en) vorzusehen,
um etwa Abrieb und Kerbung derselben zu vermeiden, ist der Führungsschlitz bzw. die
Führungsschlitze breiter freigestellt als die Ausdehnung der Verbindungsstifte quer
zur deren Bewegungsrichtung. Bei der Montage wird die Führung durch die Mechanik der
Montageanlage übernommen. Das innere Gleitstück wird an der Seite des Deckels angeordnet,
die als ein Teil der Behälterinnenseite fungieren soll, diese wird im Folgenden auch
als Deckelinnenseite bezeichnet. Das äußere Gleitstück wird an der Seite des Deckels
angeordnet, die als ein Teil der Behälteraußenseite fungieren soll, diese wird im
Folgenden auch als Deckelaußenseite bezeichnet.
[0007] An der Deckelinnenseite befindet sich auch das Verschlusselement. Das Verschlusselement
wirkt in einer Schließstellung dichtend zwischen der Behälterinnenseite und der Behälteraußenseite.
Insbesondere werden in der Schließstellung die in dem Deckelspiegel befindlichen Öffnungen
beispielsweise über ein oder mehrere Dichtungen abgedichtet. Das Verschlusselement
wird mit dem inneren Gleitelement gekoppelt. Durch Bewegen der Einheit aus innerem
und äußerem Gleitstück wird das Verschlusselement bewegt. In einer Schließstellung
des Verschlusselements befindet sich besagte Einheit aus innerem und äußerem Gleitstück
in einer entsprechenden Schließstellung (z.B. an einem Ende des oder der Führungsschlitze).
In einer Offenstellung des Verschlusselements befindet sich besagte Einheit in einer
entsprechenden Offenstellung (z.B. an einem anderen Ende des oder der Führungsschlitze).
Im Falle einer Getränkedose mit kohlensäurehaltiger Flüssigkeit wird ein Gasdruck
aufgebaut, der das Verschlusselement gegen die Deckelinnenseite drückt, zusätzlich
zur mechanisch erzeugten Anpresskraft beim Verschieben des Betätigungselements.
[0008] Das Material aus dem das innere und das äußere Gleitstück gefertigt sind, umfasst
bevorzugt Kunststoff. Das Material aus dem das Verschlusselement gefertigt ist umfasst
ebenfalls Kunststoff, kann jedoch insbesondere zwei verschiedene Kunststoffe umfassen,
wobei einer der Kunststoffe als Dichtungsmaterial zu Abdichtung gegenüber dem Deckelspiegel
fungieren kann.
[0009] Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, dass der Schritt
des Zusammenführens des inneren Gleitstücks und der als Behälterinnenseite vorgesehenen
Seite des Deckelspiegels, den folgenden Schritt umfassen kann: Ausrichten der relativen
Lage des inneren Gleitstücks und des Deckelspiegels, insbesondere in Bezug auf die
wenigstens eine Führungsöffnung. Der Vorteil ist, dass dadurch z.B. eine Ausrichtung
erfolgt, die ein Zusammenführen erleichtert, und insbesondere vorgesehene Elemente
(z.B. Zapfen, Löcher) zur Verbindung mit dem äußeren Gleitelement hinsichtlich der
Führungsöffnung ausgerichtet werden. Optional kann zudem der folgende weitere Schritt
vorgesehen sein: Ausrichten des inneren Gleitstücks in eine vorbestimmte Lage, insbesondere
durch Zuführen und Einlegen in eine Vertiefung eines Werkstückträgers. Eine solche
Vertiefung in einem Werkstückträger stellt eine Fixierung der gewünschten Lage zur
Verfügung. Mit dem Werkstückträger können ein oder mehrere gleichartige Deckelkomponenten
in verschiedenen Stadien der Herstellung durch eine Anlage geführt werden, in der
die erfindungsgemäßen Schritte automatisiert ablaufen können.
[0010] Gemäß einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder der bereits
genannten Weiterbildung kann der Schritt des Ausrichtens der relativen Lage des inneren
Gleitstücks und des Deckelspiegels durch Drehen des Deckelspiegels erfolgen. Vorzugsweise
erfolgt dabei eine Drehlageerkennung durch eine Kamera oder mechanisch. Die Kamera
kann zu einem Kamerasystem gehören, das weiterhin eine Auswerteeinrichtung in Form
von einem Computer und einem darauf laufenden Computerprogramm umfassen kann. Optional
kann der folgende weitere Schritt vorgesehen sein: Einsetzen des ausgerichteten Deckelspiegels
in den Werkstücksträger mit dem eingelegten inneren Gleitstück.
[0011] Eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer der bereits
genannten Weiterbildungen besteht darin, dass der Schritt des Zusammenführens des
äußeren Gleitstücks und der als Behälteraußenseite vorgesehenen Seite des Deckelspiegels
ein Auflegen des äußeren Gleitstücks auf den Deckelspiegel umfassen kann. Dies positioniert
das äußere Gleitstück in Bezug auf den Deckelspiegel und auch in Bezug auf das innere
Gleitstück. Auch hier erfolgt zuvor bevorzugt ein vorheriges Ausrichten des äußeren
Gleitstücks, insbesondere in Bezug auf die wenigstens eine Führungsöffnung.
[0012] Gemäß einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer der
bereits genannten Weiterbildungen kann das wenigstens eine Verbindungselement wenigstens
einen - vorzugsweise einstückig mit dem äußeren Gleitstück ausgebildeten - Stift umfassen,
und der Schritt des Verbindens des inneren mit dem äußeren Gleitstück kann ein Einführen
des Stifts in eine entsprechende Öffnung des inneren Gleitstück umfassen, oder das
wenigstens eine Verbindungselement kann wenigstens einen - vorzugsweise einstückig
mit dem inneren Gleitstück ausgebildeten Stift - umfassen, und der Schritt des Verbindens
des inneren mit dem äußeren Gleitstück kann ein Einführen des Stifts in eine entsprechende
Öffnung des äußeren Gleitstücks umfassen.
[0013] Eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer der bereits
genannten Weiterbildungen besteht darin, dass der Schritt des Verbindens des inneren
mit dem äußeren Gleitstück ein Vernieten und/oder Verschweißen des wenigstens einen
Verbindungselements, vorzugsweise mittels Ultraschall, umfassen kann; wobei in Kombination
mit der zuvor beschriebenen Weiterbildung vorzugsweise ein Vernieten und/oder Verschweißen
eines freien Endes des Stifts an bzw. mit einem Rand der jeweiligen Öffnung des inneren
bzw. äußeren Gleitstücks erfolgen kann.
[0014] Gemäß einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer der
bereits genannten Weiterbildungen kann das Zusammenführen des Verschlusselements und
der als Behälterinnenseite vorgesehenen Seite des Deckelspiegels mit dem inneren Gleitstück
die folgenden Schritte umfassen: Einsetzen des Verschlusselements in eine entsprechende
Aussparung in dem oder in einem weiteren Werkstückträger; und Aufsetzen des Deckelspiegels
mit den verbundenen inneren und äußeren Gleitstücken.
[0015] Eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer der bereits
genannten Weiterbildungen besteht darin, dass der Schritt des Herstellens einer Kopplung
zwischen dem Verschlusselement und dem inneren Gleitstück den folgenden Schritt umfassen
kann: Einbringen wenigstens einer Gleitnase des inneren Gleitstücks in eine Nut des
Verschlusselements. Vorzugsweise wird der folgende weitere Schritt durchgeführt: Verschieben
der Gleitnase in der Nut des Verschlusselements durch Verschieben der verbundenen
inneren und äußeren Gleitstücke. Durch das Verschieben der Gleitnase in der Nut des
Verschlusselements kann eine Kopplung zwischen dem Verschlusselement und dem inneren
Gleitstück erfolgen, so dass das Verschlusselement am Deckel gehalten wird. Die Nut
kann insbesondere so ausgebildet sein, dass sie bei erfolgter Kopplung zwischen dem
Verschlusselement und dem inneren Gleitstück schräg verläuft. Somit kann durch Verschieben
der Gleitnase ein Andrücken des Verschlusselements an die innere Deckelseite erfolgen,
da die Gleitnase das Verschlusselement heranzieht.
[0016] Gemäß einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer der
bereits genannten Weiterbildungen kann das Verschlusselement eine Ventilierungsöffnung
aufweisen, und der Deckelspiegel kann vorzugsweise eine Ventilierungsaussparung aufweisen,
die mit der Ventilierungsöffnung beim Zusammenführen des Verschlusselements und des
Deckelspiegels ausgerichtet wird, und wobei das Verfahren die folgenden weiteren Schritte
umfassen kann: Benetzen der Ventilierungsöffnung im Verschlusselement mit einem Öl,
vorzugsweise E900 (Polydimethylsiloxan) oder Silikonöl; und Einführen eines an einem
klappbaren Teilstück des äußeren Gleitelements angeordneten Stifts in die Ventilierungsöffnung
durch Klappen des klappbaren Teilstücks auf die äußere Seite des Deckelspiegels. Die
Ventilierungsöffnung wird mit einem Öl benetzt damit der Stift an dem klappbaren Teilstück
mit geringem Widerstand in die Ventilierungsöffnung eingebracht werden kann. Die Ventilierungsöffnung
weist bevorzugt eine ringförmige Dichtung auf, die formschlüssig mit dem bevorzugt
mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildeten Stift zusammenwirkt, um die Ventilierungsöffnung
gas- und flüssigkeitsdicht zu verschließen.
[0017] Eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer der bereits
genannten Weiterbildungen besteht darin, dass der Deckelspiegel weiterhin wenigstens
eine Nietöffnung, vorzugsweise zwei Nietöffnungen, aufweisen kann, und das Zusammenführen
des Verschlusselements und des Deckelspiegels die folgenden Schritte umfassen kann:
Einführen eines jeweiligen Nietstifts (oder Schweißpins) des Verschlusselements in
die wenigstens eine Nietöffnung (im Falle eines Schweißpins als Schweißpinöffnung
bezeichnet) des Deckelspiegels; und Vernieten (Verschweißen) des wenigstens einen
Nietstifts (Schweißpins) auf der äußeren Seite des Deckelspiegels. Es kann der folgende
weitere Schritt vorgesehen sein: Einführen des jeweiligen Nietstifts (Schweißpins)
des Verschlusselements in eine jeweilige Nietstiftaufnahme (Schweißpinaufnahme) eines
beim Öffnen des Verschlusses abtrennbaren Teils des äußeren Gleitstücks, wobei das
Vernieten (Verschweißen) des wenigstens einen Nietstifts (Schweißpins) ein Vernieten
(Verschweißen) mit der jeweiligen Nietstiftaufnahme (Schweißpinaufnahme) umfasst.
Bei einem Öffnen des Verschlusses wird der abtrennbare Teil des äußeren Gleitstücks,
wobei der abtrennbare Teil sich insbesondere an dem klappbaren Teilstück befinden
kann, in der durch die Nietstifte (Schweißpins) fixierten Position belassen wenn das
äußere Gleitstück bewegt wird, insbesondere wenn das klappbare Teilstück aufgeklappt
wird. Bei vorhandener Ventilierungsöffnung wird der darin befindliche Stift des klappbaren
Teils aus der Ventilierungsöffnung herausgezogen, und es kann ein Druckausgleich zwischen
Innen- und Außenbereich der Dose erfolgen.
[0018] Gemäß einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer der
bereits genannten Weiterbildungen kann der folgende weitere Schritt durchgeführt werden:
Aufbringen eines Sicherheitsbands, welches beim Öffnen des Verschlusses reißt, auf
das äußere Gleitstück; wobei das Vernieten (Verschweißen) des wenigstens einen Nietstifts
(Schweißpins) ein Vernieten (Verschweißen) des Sicherheitsbands mit dem wenigstens
einen Nietstift (Schweißpins) umfassen kann, insbesondere auch ein Vernieten (Verschweißen)
mit der jeweiligen Nietstiftaufnahme (Schweißpinaufnahme); und wobei vorzugsweise
wenigstens zwei Nietstifte (Schweißpins) vorgesehen sind und das Vernieten (Verschweißen)
der wenigstens zwei Nietstifte (Schweißpins) ein Vernieten (Verschweißen) des Sicherheitsbands
mit den wenigstens zwei Nietstiften (Schweißpins) umfassen kann. Das Sicherheitsband
kann beispielsweise ein klares oder gefärbtes Kunststoffband bzw. eine klare oder
gefärbte Kunststofffolie sein. Das Sicherheitsband ist derart angeordnet, dass es
beim erstmaligen Öffnen des Verschlusses reißt und somit einem Benutzer anzeigt, dass
ein erstes Öffnen bereits erfolgt ist. Im Speziellen kann das Sicherheitsband über
dem klappbaren Teil des äußeren Gleitstücks angebracht werden. Das Sicherheitsband
kann lediglich über das äußere Gleitstück gelegt sein und nicht direkt damit verbunden
sein. Alternativ kann es jedoch direkt mit dem äußeren Gleitstück verbunden sein,
z.B. dann wenn nur ein Nietstift (Schweißpin) vorgesehen ist.
[0019] Eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer der bereits
genannten Weiterbildungen besteht darin, dass der folgende weitere Schritt vorgesehen
sein kann: Überprüfen der Lage der Verschweißungen des wenigstens einen Nietstifts
und/oder Überprüfen der Lage der Nietaufnahmen und/oder Überprüfen der Lage des Sicherheitsbands
mit einer Kamera, insbesondere mit einer Auswerteeinheit. Vorzugsweise kann der folgende
weitere Schritt durchgeführt werden: Überprüfen des äußeren Gleitstücks und/oder des
Deckelspiegels und/oder des Randes des Deckelspiegels auf Beschädigungen und korrekte
Montage mit der Kamera, insbesondere mit der Auswerteeinheit.
[0020] Gemäß einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer der
bereits genannten Weiterbildungen kann der folgende weitere Schritt durchgeführt werden:
Beaufschlagen des Deckels mit Druck mittels eines Gases zur Überprüfung der Dichtheit
des Deckels bei wenigstens einem Druckwert, vorzugsweise bei zwei verschiedenen Druckwerten.
Der Test mit zwei verschiedenen Druckwerten kann bei einem vergleichsweise niedrigen
Druck und bei einem vergleichsweise hohen Druck erfolgen, wodurch unterschiedliche
Belastungen auf die Dichtungen getestet werden können.
[0021] Eine andere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer der bereits
genannten Weiterbildungen besteht darin, dass das Bereitstellen des Deckelspiegels
den folgenden Schritt umfassen kann: Wölben eines Innenbereichs des Deckelspiegels
in eine konvexe Form in Bezug auf die Außenseite. Vorzugsweise kann zuvor der Schritt
des Ausstanzens der Öffnungen im Deckelspiegel erfolgen. Das Wölben nach außen hat
den Vorteil, dass das Verschlusselement auch nach einer eventuellen Verformung bei
einer Druckbeaufschlagung von der Innenseite des Behälters weiterhin zuverlässig schließt
und abdichtet. Ein weiterer Vorteil ist eine einheitliche formstabile Ausbildung des
Deckelspiegels (Kalibrieren des Deckelspiegels), der sich in flacher Ausgangsform
ansonsten im Verlauf der Deckelproduktion unterschiedlich ausformen kann.
[0022] Gemäß einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer der
bereits genannten Weiterbildungen kann der folgende weitere Schritt durchgeführt werden:
Sammeln der Deckel in einem Stapel. Vorzugsweise wird der folgende weitere Schritt
durchgeführt: Verpacken des Deckelstapels, wenn sich eine vorgegebene Anzahl von Deckeln
im Deckelstapel befindet.
[0023] Des Weiteren kann ein Aufbringen, insbesondere ein Aufdrucken, einer Kennzeichnung
beinhalten. Die Kennzeichnung kann die Rückverfolgung des Deckels ermöglichen und/oder
Marketingzwecken dienen und/oder besondere Information beinhalten, wie etwa Pfandsysteme
kennzeichnen oder Alkoholhinweise geben.
[0024] Weiterhin kann zusätzlich auch eine Kontrollieren der gestanzten Deckelspiegels erfolgen,
um einen eventuell vorhandenen Grat festzustellen, wobei las schlecht bewertete Deckelspiegel
aussortiert werden können. Alternativ können bereits gestanzte und kalibrierte Deckelspiegel
zugeführt werden.
[0025] Schließlich kann das erfindungsgemäße Verfahren oder eine der bereits genannten Weiterbildungen
ein Messen und/oder Aufzeichnen von Montagekräften oder -momenten umfassen. Damit
kann eine Qualitätssicherung bereitgestellt werden. Z.B. können die Kräfte beim Zusammendrücken
von innerem und äußerem Gleitelement oder beim Schließen des klappbaren Teils bei
intakten Elementen in einem bestimmten Wertebereich liegen, der empirisch ermittelt
wurde. Dann kann aus einer Abweichung eines Werts nach oben oder unten (außerhalb
des Bereichs) geschlossen werden, dass ein Problem besteht. Beispielsweise könnte
eines der Elemente gebrochen sein oder dessen Ausrichtung ist nicht optimal.
[0026] Die Erfindung stellt auch eine Vorrichtung zur Verfügung mit der die Schritte des
erfindungsgemäßen Verfahrens oder einer der Weiterbildungen ausgeführt werden können.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0027]
- Fig. 1
- stellt das erfindungsgemäße Verfahren gemäß einer ersten Ausführungsform dar.
- Fig. 2
- stellt das erfindungsgemäße Verfahren gemäß einer zweiten Ausführungsform dar.
Beschreibung der Ausführungsformen
[0028] Figur 1 (Figur 1A bis 1 F) stellt das erfindungsgemäße Verfahren gemäß einer ersten
Ausführungsform dar.
[0029] Zunächst wird gemäß Figur 1A im ersten Schritt der Deckelspiegel 110 bereitgestellt.
Darin sind eine Ausgießöffnung 112 und eine Führungsöffnung 114 vorgesehen.
[0030] Im nächsten Schritt erfolgt gemäß Figur 1B ein Zusammenführen eines inneren Gleitstücks
120 und einer als Behälterinnenseite 116 vorgesehenen Seite des Deckelspiegels 110.
[0031] Anschließend werden gemäß Figur 1C ein äußeres Gleitstück 130 und eine als Behälteraußenseite
118 vorgesehene Seite des Deckelspiegels 110 zusammengeführt. Daraufhin erfolgt gemäß
Figur 1D ein Verbinden des inneren Gleitstücks 120 mit dem äußeren Gleitstück 130
über wenigstens ein durch die Führungsöffnung 114 angeordnetes Verbindungselement
132.
[0032] Weiterhin werden dann gemäß Figur 1E ein Verschlusselement 140 und die als Behälterinnenseite
116 vorgesehenen Seite des Deckelspiegels 110 mit dem inneren Gleitstück 120 zusammengeführt.
Das Verschlusselement weist eine Nut 142 auf, deren Querschnittsform komplementär
zur Querschnittsform einer am inneren Gleitstück 120 angeordneten Gleitnase 122 ausgebildet
ist.
[0033] Schließlich erfolgt gemäß Figur 1F noch das Herstellen einer Kopplung zwischen dem
Verschlusselement 140 und dem inneren Gleitstück 120, in diesem Beispiel über die
Gleitnase 122, die in die Nut 142 des Verschlusselements eingebracht wird.
[0034] Figur 2 (Figuren 2A bis 2E) veranschaulicht das erfindungsgemäße Verfahren gemäß
einer zweiten Ausführungsform.
[0035] Das Bereitstellen des Deckelspiegels 210 erfolgt gemäß Figur 2A. Darin sind die Trinköffnung
212 und Führungsschlitze 214 enthalten. Weiterhin sind eine Ventilierungsaussparung
213 und zwei Nietöffnungen 215 vorgesehen.
[0036] Figur 2B zeigt einen Werkstückträger 250. Darin sind Mulden 251 vorgesehen (in diesem
Beispiel vier Mulden), die wiederum Vertiefungen 252 enthalten. In die Vertiefungen
252 können innere Gleitstücke nach einer vorherigen Ausrichtung eingebracht und somit
in ihrer Lage fixiert werden. Die Mulden 251 können Deckelspiegel oder/und Verschlusselemente
aufnehmen.
[0037] In Figur 2C ist ein inneres Gleitstück 220 in Draufsicht dargestellt, das in dieser
Ausführungsform mit vier seitlich angeordneten Gleitnasen 222 versehen ist. Weiterhin
hat das innere Gleitstück 220 Öffnungen 224, in die entsprechende Verbindungsstifte
eines äußeren Gleitstücks eingeführt werden können.
[0038] In Figur 2D ist ein solches äußeres Gleitstück 230 in Draufsicht (oben) und in Seitenansicht
(unten) dargestellt. Dieses äußere Gleitstück 230 hat Stifte 232, die in die Öffnungen
224 des inneren Gleitstücks 220 zum Verbinden eingeführt werden können. Weiterhin
umfasst äußere Gleitstück 230 ein klappbares Teilstück 234 und einen daran ausgebildeten
Stift 238, der in eine entsprechende Ventilierungsöffnung des Verschlusselements eingebracht
werden kann. Zudem sind abtrennbare Teile 236 des äußeren Gleitstücks 230 vorgesehen,
die über Stege mit dem klappbaren Teilstück 234 verbunden sind. Das äußere Gleitstück
hat einen verjüngten Bereich 235, um den das klappbare Teilstück 234c geklappt werden
kann.
[0039] In Figur 2E ist das Verschlusselement 240 in Draufsicht gezeigt, welches die Nute
242 zur Aufnahme der Gleitnasen 222 des inneren Gleitstücks 220 aufweist. Weiterhin
ist eine Ventilierungsöffnung 244 und zwei Nietstifte 246 vorgesehen. Bei der Herstellung
des Deckels werden die Nietstifte 246 mit den abtrennbaren Teilen 236 des äußeren
Gleitstücks durch Verschweißen, z.B. mittels Ultraschall, miteinander verbunden. Dazu
können sie zuvor beispielsweise in Öffnungen 237 eingeführt werden.
1. Verfahren zur Herstellung eines Deckels mit Verschluss für einen Behälter, insbesondere
für eine Getränkedose, umfassend die folgenden Schritte:
Bereitstellen eines Deckelspiegels mit einer Ausgießöffnung und wenigstens einer Führungsöffnung,
vorzugsweise mit zwei Führungsöffnungen;
Zusammenführen eines inneren Gleitstücks und einer als Behälterinnenseite vorgesehenen
Seite des Deckelspiegels;
Zusammenführen eines äußeren Gleitstücks und einer als Behälteraußenseite vorgesehenen
Seite des Deckelspiegels;
Verbinden des inneren mit dem äußeren Gleitstück über wenigstens ein zumindest teilweise
in der wenigstens einen Führungsöffnung angeordnetem Verbindungselement;
Zusammenführen eines Verschlusselements und der als Behälterinnenseite vorgesehenen
Seite des Deckelspiegels mit dem inneren Gleitstück; und
Herstellen einer Kopplung zwischen dem Verschlusselement und dem inneren Gleitstück.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt des Zusammenführens des inneren Gleitstücks
und der als Behälterinnenseite vorgesehenen Seite des Deckelspiegels, den Schritt
umfasst:
Ausrichten der relativen Lage des inneren Gleitstücks und des Deckelspiegels, insbesondere
in Bezug auf die wenigstens eine Führungsöffnung;
wobei optional der folgende weitere Schritt vorgesehen ist:
Ausrichten des inneren Gleitstücks in eine vorbestimmte Lage, insbesondere durch Zuführen
und Einlegen in eine Vertiefung eines Werkstückträgers.
3. Verfahren nach Anspruch 2, wobei der Schritt des Ausrichtens durch Drehen des Deckelspiegels
erfolgt, vorzugsweise mit dem weiteren Schritt der Drehlageerkennung durch eine Kamera;
wobei optional der folgende weitere Schritt vorgesehen ist:
Einsetzen des ausgerichteten Deckelspiegels in den Werkstücksträger mit dem eingelegten
inneren Gleitstück.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Schritt des Zusammenführens
des äußeren Gleitstücks und der als Behälteraußenseite vorgesehenen Seite des Deckelspiegels
ein Auflegen des äußeren Gleitstücks auf den Deckelspiegel umfasst.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das wenigstens eine Verbindungselement
wenigstens einen vorzugsweise einstückig mit dem äußeren Gleitstück ausgebildeten
Stift umfasst, und der Schritt des Verbindens des inneren mit dem äußeren Gleitstück
ein Einführen des Stifts in eine entsprechende Öffnung des inneren Gleitstück umfasst,
oder wobei das wenigstens eine Verbindungselement wenigstens einen vorzugsweise einstückig
mit dem inneren Gleitstück ausgebildeten Stift umfasst, und der Schritt des Verbindens
des inneren mit dem äußeren Gleitstück ein Einführen des wenigstens einen Stifts in
eine jeweilige entsprechende Öffnung des äußeren Gleitstücks umfasst; und/oder wobei
der Schritt des Verbindens des inneren mit dem äußeren Gleitstück ein Messen einer
Kraft oder eines Drehmoments umfasst.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Schritt des Verbindens des inneren
mit dem äußeren Gleitstück ein Vernieten/Verschweißen des wenigstens einen Verbindungselements,
vorzugsweise mittels Ultraschall, umfasst;
wobei in Kombination mit Anspruch 5 vorzugsweise ein Vernieten/Verschweißen eines
freien Endes des Stifts mit einem Rand der jeweiligen Öffnung des inneren bzw. äußeren
Gleitstücks erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei das Zusammenführen des Verschlusselements
und der als Behälterinnenseite vorgesehenen Seite des Deckelspiegels mit dem inneren
Gleitstück die folgenden Schritte umfasst:
Einsetzen des Verschlusselements in eine entsprechende Aussparung in dem oder in einem
weiteren Werkstückträger; und
Aufsetzen des Deckelspiegels mit den verbundenen inneren und äußeren Gleitstücken.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Schritt des Herstellens einer
Kopplung zwischen dem Verschlusselement und dem inneren Gleitstück den folgenden Schritt
umfasst:
Einbringen wenigstens einer Gleitnase des inneren Gleitstücks in eine Nut des Verschlusselements;
vorzugsweise mit dem weiteren Schritt:
Verschieben der Gleitnase in der Nut des Verschlusselements durch Verschieben der
verbundenen inneren und äußeren Gleitstücke.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Verschlusselement eine Ventilierungsöffnung
aufweist, und der Deckelspiegel vorzugsweise eine Ventilierungsaussparung aufweist,
die mit der Ventilierungsöffnung beim Zusammenführen des Verschlusselements und des
Deckelspiegels ausgerichtet wird, und wobei das Verfahren die folgenden weiteren Schritte
umfasst:
Benetzen der Ventilierungsöffnung im Verschlusselement mit einem Öl, vorzugsweise
E900 oder Silikonöl; und
Einführen eines an einem klappbaren Teilstück des äußeren Gleitelements angeordneten
Stifts in die Ventilierungsöffnung durch Klappen des klappbaren Teilstücks auf die
äußere Seite des Deckelspiegels.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Deckelspiegel weiterhin wenigstens
eine Nietöffnung, vorzugsweise zwei Nietöffnungen, aufweist, und das Zusammenführen
des Verschlusselements und des Deckelspiegels den folgenden Schritt umfasst:
Einführen eines jeweiligen Nietstifts/Schweißpins des Verschlusselements in die wenigstens
eine Nietöffnung des Deckelspiegels; und
Vernieten/Verschweißen des wenigstens einen Nietstifts/Schweißpins auf der äußeren
Seite des Deckelspiegels;
vorzugsweise mit dem weiteren Schritt:
Einführen des jeweiligen Nietstifts/Schweißpins des Verschlusselements in eine jeweilige
Nietstiftaufnahme/Schweißpinaufnahme eines beim Öffnen des Verschlusses abtrennbaren
Teils des äußeren Gleitstücks, wobei das Vernieten/Verschweißen des wenigstens einen
Nietstifts/Schweißpins ein Vernieten/Verschweißen mit der jeweiligen Nietstiftaufnahme/Schweißpinaufnahme
umfasst.
11. Verfahren nach Anspruch 10, mit dem weiteren Schritt:
Aufbringen eines Sicherheitsbands, welches beim Öffnen des Verschlusses reißt, auf
das äußere Gleitstück;
wobei das Vernieten/Verschweißen des wenigstens einen Nietstifts/Schweißpins ein Vernieten/Verschweißen
des Sicherheitsbands mit dem wenigstens einen Nietstift/Schweißpin umfasst, insbesondere
auch ein Vernieten/Verschweißen mit der jeweiligen Nietstiftaufnahme/Schweißpinaufnahme;
wobei vorzugsweise wenigstens zwei Nietstifte/Schweißpins vorgesehen sind das Vernieten/Verschweißen
der wenigstens zwei Nietstifte/Schweißpins ein Vernieten/Verschweißen des Sicherheitsbands
mit den wenigstens zwei Nietstiften/Schweißpins umfasst.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, mit dem weiteren Schritt:
Überprüfen der Lage der Vernietungen/Verschweißungen des wenigstens einen Nietstifts/Schweißpins
und/oder Überprüfen der Lage der Nietstiftaufnahmen/Schweißpinaufnahmen und/oder Überprüfen
der Lage des Sicherheitsbands mit einer Kamera, insbesondere mit einer Auswerteeinheit;
vorzugsweise mit dem weiteren Schritt:
Überprüfen des äußeren Gleitstücks und/oder des Deckelspiegels und/oder des Randes
des Deckelspiegels auf Beschädigungen mit der Kamera, insbesondere mit der Auswerteeinheit.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, mit dem nachfolgenden weiteren Schritt:
Beaufschlagen des Deckels mit Druck mittels eines Gases zur Überprüfung der Dichtheit
des Deckels bei wenigstens einem Druckwert, vorzugsweise bei zwei verschiedenen Druckwerten.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei das Bereitstellen des Deckelspiegels
den folgenden Schritt umfasst:
Wölben eines Innenbereichs des Deckelspiegels in eine konvexe Form in Bezug auf die
Außenseite;
vorzugsweise mit dem vorangehenden Schritt des Ausstanzens der Öffnungen im Deckelspiegel.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, mit dem nachfolgenden Schritt:
Sammeln der Deckel in einem Stapel;
vorzugsweise mit dem weiteren Schritt:
Verpacken des Deckelstapels, wenn sich eine vorgegebene Anzahl von Deckeln im Deckelstapel
befindet.