(19)
(11) EP 2 183 759 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
15.04.2015  Patentblatt  2015/16

(21) Anmeldenummer: 08803472.3

(22) Anmeldetag:  01.09.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01H 51/22(2006.01)
H01F 7/16(2006.01)
H01F 7/08(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2008/061490
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2009/030664 (12.03.2009 Gazette  2009/11)

(54)

MAGNETISCHES ANTRIEBSSYSTEM FÜR EINE SCHALTEINRICHTUNG

MAGNETIC DRIVE SYSTEM FOR A SWITCHGEAR

SYSTÈME D'ENTRAÎNEMENT MAGNÉTIQUE POUR UN DISPOSITIF DE COMMUTATION


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 03.09.2007 DE 102007041969

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
12.05.2010  Patentblatt  2010/19

(73) Patentinhaber: Siemens Aktiengesellschaft
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • VOLKMAR, Ralf-Reiner
    23758 Oldenburg i. H. (DE)
  • ERMISCH, Jochen
    01445 Radebeul (DE)
  • ERK, Thomas
    15754 Senzig (DE)
  • HERING, Uwe
    14167 Berlin (DE)
  • PETER, Marianne
    13189 Berlin (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A1- 19 709 089
DE-A1-102007 005 434
DE-A1- 19 805 049
US-A- 3 755 766
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein magnetisches Antriebssystem für eine Schalteinrichtung der im Oberbegriff von Patentanspruch 1 angegebenen Art.

    [0002] Eine derartiges bipolares Antriebssystem ist z. B. aus der DE 197 09 089 A1 bereits bekannt. Der Anker besteht hierbei aus einem massiven magnetischen Eisenwerkstoff, wodurch er sich kostengünstiger fertigen lässt als ein aus geschichteten Elektroblechen zusammengesetzter Anker und häufig auch eine größere Langzeitstabilität aufweisen wird. Dafür hat der massive Anker an sich den Nachteil, dass gegenüber Ankern aus geschichtetem Elektroblech mehr Wirbelstromverluste auftreten und eine stärkere Remanenz vorhanden ist, die u. a. das Lösen der Schaltkontakte beim Umschalten erschwert. Um die Wirbelstromverluste zu reduzieren, ist der Anker mit länglichen Hohlkanälen versehen, die aus schmalen Schlitzen bestehen und sich in Vorschubrichtung des Ankers und somit in Richtung der magnetischen Feldlinien erstrecken.

    [0003] Aus der Patentschrift US 3,755,766 ist ein bistabiler elektromagnetischer Aktuator bekannt, bei dem ein Anker mit einer dünnen Schicht Teflon versehen ist, um ein leichtes Gleiten des Ankers zu ermöglichen.

    [0004] Bei mono- oder bipolaren magnetischen Antriebssystemen, besonders bei permanentmagnetisch gepolten, wird der Anker meist über eine zentrale Achse oder zwei Achsbolzen im Magnetsystem geführt. Aus der älteren deutschen Patentanmeldung 10 2007 028 203.8 ist ein bipolares magnetisches Antriebssystem für eine Schalteinrichtung bekannt, bei der der Anker über zwei Achsbolzen im Magnetsystem geführt wird. Dabei kann es bei der Führung des Ankers zu einer Verkantung des Ankers im Magnetsystem kommen. Darüber hinaus kann aufgrund des Führungsmaßes und des daraus resultierenden Spieles zwischen Anker und Permanentmagnet der Anker mit zwei seiner Kanten an den Jochflächen anliegen und über Schaltbewegung mechanisch auf diese einwirken. Dies führt zu einem Schaben des Ankers und zu hohen Reibungskräften, welche die spröden Permanentmagneten beschädigen können. Zur Vermeidung des Schabens an den von den Permanentmagneten gebildeten Jochflächen ist es ferner bekannt, Blechlagen anzuordnen. Diese führen aber zu erheblichen Reibungskräften, die sogar zu einem Schaltversagen führen können.

    [0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein magnetisches Antriebssystem der im Oberbegriff von Anspruch 1 angegebenen Art dahingehend weiterzuentwickeln, dass ein Verkanten weitgehend verhindert und eine hohe Schaltstabilität ermöglicht ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst.

    [0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

    [0008] Das erfindungsgemäße magnetische Antriebssystem für eine Schalteinrichtung umfasst ein Magnetjoch, in dem ein massiver Anker aus magnetischem Werkstoff zwischen zwei entgegen gesetzten Endlagen linear schiebegeführt ist, und wenigstens einen Permanentmagneten zur Erzeugung eines magnetischen Flusses in dem Magnetjoch und wenigstens eine Spule, durch die der Anker zwischen seinen Endlagen hin- und her bewegbar ist. Dabei ist der Anker zur Vermeidung von Wirbelstromverlusten mit länglichen Hohlkanälen versehen. Erfindungsgemäß ist zwischen verschiebbarem Anker und einer in Richtung des Ankers weisenden Permanentmagnetoberfläche ein Gleitelement angeordnet.

    [0009] Durch die Anordnung eines Gleitelements zwischen den Führungsflächen ist der Anker weitgehend spaltfrei und reibungsarm geführt. Hierdurch sind stabile Schaltzeiten und hohe Schaltspielzahlen ermöglicht sowie Beschädigungen der spröden Permanentmagneten weitgehend vermieden. Insbesondere kommt es zu keiner abrasiv bedingten Beschädigung der Permanentmagneten. Zudem können sich keine Verschleißpartikel auf der oder den Endflächen des Magnetjochs ablagern, die eine Verminderung des Schalthubes des Ankers bewirken würden. Ferner setzten sich auch im Spalt zwischen Anker und Permanentmagnet keine Verschleißpartikel fest, so dass es zu keiner undefinierbaren Beeinflussung der Schaltzeiten durch Reibung kommen kann. Zusammenfassend wird hierdurch die Langzeitstabilität und Betriebssicherheit des magnetischen Antriebssystems und des über dieses angetriebenen Schaltgerätes erhöht.

    [0010] Zweckmäßigerweise ist das Gleitelement ankerseitig oder magnetseitig angeordnet, insbesondere fixierbar. Dabei ist das Gleitelement bevorzugt einseitig, d.h. entweder ankerseitig oder magnetseitig, fixiert, wodurch der Anker reibungsarm geführt werden kann.

    [0011] Eine mögliche Ausführungsform sieht vor, dass das Gleitelement als eine Gleitfolie ausgebildet ist. Bevorzugt ist die Gleitfolie magnetseitig fixiert, so dass der Anker reibungsarm entlang der Gleitfolie geführt werden kann. Dabei weist die Gleitfolie insbesondere der Oberfläche des zugehörigen Permanentmagneten entsprechende Abmessungen auf. Auch können geringere Abmessungen für die Gleitfolie gewählt werden. An die Oberfläche des Permanentmagnets angepasste Abmessungen für die Gleitfolie ermöglichen ein flächiges und somit stabiles Fixieren der Gleitfolie am Permanentmagneten sowie eine besonders reibungsarme Führung des Ankers entlang der Gleitfolie.

    [0012] Bei einer Ausführungsform eines von zwei Permanentmagneten umgebenen Ankers bzw. eines in einem Hohlraum eines Permanentmagneten geführten Ankers ist vorzugsweise auf jedem der Permanentmagnetoberflächen jeweils eine Gleitfolie fixiert. Dies ermöglicht eine besonders gute Führung bei weitgehend geringen Reibungskräften.

    [0013] Bevorzugt ist die Gleitfolie aus einem Fluorkunststoff, insbesondere aus Perfluoralkoxy-Copolymer (PFA), Perfluorethylenpropylen-Copolymer (FEP) oder Polytetrafluorethylen (PTFE) gebildet. Eine aus einem derartigen festen und eine gleitende Oberfläche ermöglichenden Material gebildete Gleitfolie ist weitgehend verschleißfrei und als Gleitmittel oder -element zur reibungsarmen Führung des harten Ankers besonders gut geeignet.

    [0014] In einer weiteren Ausführungsform weist die Gleitfolie eine Dicke von 0.5 mm auf. Hierdurch kann ein durch Fertigungstoleranzen bedingtes Spiel zwischen Anker und Permanentmagnetoberfläche ausgeglichen werden, so dass der Anker weitgehend spaltfrei geführt werden kann und ein Festsetzen von Verschleißpartikeln im Spalt vermieden ist.

    [0015] Erfindungsgemäß ist als Gleitelement mindestens ein Gleitkörper vorgesehen. Dabei ist der Gleitkörper ankerseitig, in einer Aussparung des Ankers angeordnet. Auch können mehrere Gleitkörper zur reibungsarmen Führung in einer oder mehreren Aussparungen des Ankers angeordnet sein.

    [0016] Zweckmäßigerweise ist oder sind der oder die Aussparungen seitlich auf den Breitseiten des Ankers in dessen Oberfläche eingebracht, wodurch der Anker weitgehend reibungsarm entlang der Permanentmagnetoberfläche/n geführt werden kann.

    [0017] Eine mögliche Ausführungsform für die Aussparung sieht vor, dass diese als eine oder mehrere Rinnen ausgebildet ist. Dabei weist die jeweilige Aussparung eine an die Form, insbesondere an die Außenabmessungen des Gleitkörpers weitgehend angepasste Form, insbesondere Innenabmessungen auf, so dass der Gleitkörper weitgehend formschlüssig in die Aussparung einbracht werden kann und in dieser aus dieser kurz herausragend angeordnet ist. Bevorzugt sind mehrere Gleitkörper parallel neben- und/oder übereinander in jeweils zugehörige Aussparungen angeordnet.

    [0018] Zur Einstellung des Führungsmaßes und weitgehenden Reduzierung eines Spiels zwischen verschiebbarem Anker und Permanentmagnetoberfläche ist mindestens ein Distanzelement vorgesehen. Das Distanzelement ist bevorzugt unterhalb des Gleitkörpers in der Aussparung angeordnet, so dass der Gleitkörper aus der Aussparung hinausragt und eine reibungsarme Führung des Ankers an der Permanentmagnetoberfläche ermöglicht.

    [0019] Bei einer Ausbildung des Distanzelementes als Distanzblech ist dieses unterhalb des Gleitkörpers in die jeweilige Aussparung für den Gleitkörper angeordnet, wodurch der Gleitkörper an die Permanentmagnetoberfläche gedrückt wird. Bei einer alternativen Ausbildung des Distanzelementes als Schraubendruckfeder ist diese in eine Bohrung unterhalb der jeweiligen Aussparung angeordnet, insbesondere in diese geschraubt. Dabei drückt die Schraubendruckfeder den Gleitkörper an die Permanentmagnetoberfläche.

    [0020] Von der technischen Wirkung her und auch fertigungstechnisch günstig ist der Gleitkörper bevorzugt aus einem glasfaserverstärkten Thermoplast, insbesondere aus einem Fluorkunststoff, z. B. Perfluoralkoxy-Copolymer (PFA), Perfluorethylenpropylen-Copolymer (FEP), Polytetrafluorethylen (PTFE), oder Polyoxymethylen oder Polyacetal (= POM) gebildet.

    [0021] Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezug auf die Figuren der Zeichnung zu entnehmen, wobei einander entsprechende Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.

    [0022] In den Zeichnungen zeigen:
    Fig. 1
    eine Tragstruktur eines magnetischen Antriebssystems in perspektivischer Schrägansicht,
    Fig. 2
    einen Anker der Tragstruktur mit mehreren in die Oberfläche der Breitseite eingebrachten Aussparungen zur Aufnahme von Gleitkörpern in perspektivischer Einzelansicht schräg von rechts,
    Fig. 3
    mehrere in Aussparungen des Anker gemäß Figur 2 einsetzbare Distanzelemente und Gleitkörper in perspektivischer Einzelansicht schräg von rechts,
    Fig. 4
    eine Frontalansicht einer Breitseite des Ankerblocks in Fig. 2 mit in gestrichelter Darstellung angedeutetem Verlauf der Lochreihen,
    Fig. 5
    eine weitere mögliche Ausführungsform für einen Anker der Tragstruktur mit mehreren in die Oberfläche der Breitseite eingebrachten Aussparungen zur Aufnahme von Gleitkörpern in perspektivischer Einzelansicht schräg von rechts, und
    Fig. 6
    eine Frontalansicht einer Breitseite des Ankerblocks in Fig. 5 mit in gestrichelter Darstellung angedeutetem Verlauf der Lochreihen.


    [0023] Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

    [0024] In Figur 1 ist eine tragende Struktur 1 eines nicht in der Gesamtheit dargestellten permanentmagnetischen Antriebssystems zur Betätigung einer Schalteinrichtung zu sehen. Diese Struktur 1 umfasst einen quaderförmigen Rahmen, der aus zwei Magnetjochen 2 und 3 unter Zwischenfügung von zwei Lagerplatten 4 und 5 zusammengesetzt ist. Beide Magnetjoche 2 und 3 sind spiegelsymmetrisch gestaltet und besitzen an den beiden Enden jeweils um 90 Grad abgewinkelte Jochschenkel, so dass sie hinsichtlich ihrer Grundform etwa U-förmig gestaltet sind. Die planen Endflächen der gegeneinander gerichteten Jochschenkel der Magnetjoche 2 und 3 liegen oben flächig an der zugewandten Seitenfläche der Lagerplatte 4 und unten an der zugewandten Seitenfläche der Lagerplatte 5 an, wobei die korrespondierenden Jochschenkel über die Lagerplatten 4 bzw. 5 miteinander verbunden sind. Im Mittelbereich zwischen den Jochschenkeln ragt von den Magnet jochen 2 und 3 jeweils ein vorspringender Polschenkel ab, wobei die einander gegenüberliegenden Polschenkel entsprechend den Jochschenkeln gegeneinander gerichtet sind. Auf den einander mit Abstand gegenüberliegenden Enden der Polschenkel sind plattenförmige Permanentmagnete 6 bzw. 7 befestigt.

    [0025] Zwischen den planparallelen Permanentmagneten 6 und 7 liegt mit geringem Abstand zu diesen ein quaderförmiger Anker 8 im Jochrahmen, der in der gezeichneten Position an der Lagerplatte 5 aufliegt. Der Anker 8 umfasst auch zwei Ankerführungsstangen 9 die mittig von der Oberseite bzw. der Unterseite des Ankerblocks abstehen und geometrisch koaxial zueinander angeordnet sind. Die Ankerführungsstangen 9 durchsetzen eine Lagerbohrung 10 in der ihnen zugeordneten Lagerplatte 4 bzw. 5 mit wenig Umfangsspiel und stehen mit einem Endbereich aus der Lagerbohrung 10 ihrer Lagerplatte 4 bzw. 5 heraus, so dass der Anker 8 mittels der Führungsstangen 9 vertikal linear schiebegeführt ist. Der Magnetrahmen wäre im Zusammenbau noch mit zwei Spulen zwischen den Polschenkeln und den Jochschenkeln versehen, durch deren Magnetfeld der Anker 8 bei entsprechender Polrichtung nach Überwindung seiner Anhaftung an der Lagerplatte 5 in seine obere Endlage verschoben würde, in der sein Vorschub durch Anschlagen an der Unterseite der Lagerplatte 4 begrenzt würde. Nach Umkehrung der Polrichtung des Magnetfeldes würde er nach Überwindung der Anhaftung durch Magnetkräfte wieder nach unten in die gezeigte Endlage auf die Lagerplatte 5 niedergedrückt und in der Anlagestellung gehalten. Die Wirkungsweise solcher Magnetantriebe ist als solche bekannt, so dass hier auf weitergehende Erläuterungen verzichtet wird.

    [0026] Die Magnetjoche 2 und 3 bestehen hier aus einer Vielzahl dünner Jochbleche, die zu dem gezeigten, dicken Jochblechstapel gefügt sind. Demgegenüber bestehen der Anker 8 sowie die Lagerplatten 4 und 5 aus Blöcken ferromagnetischen Materials bekannter Art, insbesondere aus einer entsprechenden Eisenlegierung.

    [0027] Zur Reduzierung der Wirbelstromverluste und der Remanenz des Ankers 8 sowie der Lagerplatten 4 und 5 sind in den massiven Block des Ankers 8 eine Vielzahl von Kanälen (Hohlkanälen) 11, 12 und 13 integriert, die hier einen übereinstimmenden Durchmesser von beispielsweise 4 mm aufweisen, alle als Durchgangsbohrungen ausgebildet sind und sich nur hinsichtlich ihrer Länge unterscheiden, da sie den Block des Ankers 8 in unterschiedlichen Richtungen durchsetzen. Die Hohlkanäle 11, 12 und 13 können alternativ auch als Sacklochbohrungen ausgebildet sein, die von beiden Seitenflächen aus gebohrt werden.

    [0028] Wie in Verbindung mit der Figur 2 deutlicher zu erkennen ist, gehen die Hohlkanäle 11 von der oberen Stirnseite des Ankers 8 aus, verlaufen parallel zur Mittellängsachse der Ankerführungsstangen 9 und somit rechtwinklig zur planen Stirnseite bis sie auf der gegenüberliegenden Stirnseite münden. Dabei sind zwei Reihen mit jeweils sechs Hohlkanälen 11 vorhanden, wobei die Hohlkanäle 11 in jeder der beiden Reihen jeweils einen vorgebbaren Abstand von beispielsweise ca. 10 mm zum benachbarten Hohlkanal 11 aufweisen. Diese Reihen verlaufen parallel zu den langen Seitenkanten der Stirnseiten und auf entgegen gesetzten Seiten einer mittig in auf der Stirnseite angeordnete Sacklochbohrung 14 mit Innengewinde, in welche die Ankerführungsstange 9 oder ober- und unterseitig zwei Ankerführungsbolzen hineingedreht ist bzw. sind. Quer zu diesen Hohlkanälen 11 sind die Hohlkanäle 12 angeordnet, die von einer Schmalseite des Ankers 8 ausgehen und auf der gegenüberliegenden Schmalseite des Ankers 8 münden. Diese insgesamt fünf Hohlkanäle 12 bilden eine gerade Reihe, die mittig zwischen den langen Seitenkanten der Schmalseite angeordnet ist, wie in Verbindung mit Figuren 2 und 4 zweifelsfrei zu sehen ist. Diese Hohlkanäle 12 verlaufen dadurch aber auch mittig zwischen den beiden Reihen mit den Hohlkanälen 11 und durchdringen auch die Anordnungsebene der Ankerführungsstangen 9. Falls keine Schwächung der Bohrungswand der Sacklochbohrungen 14 erfolgen soll, können die Hohlkanäle 12 deshalb alternativ auch als Sacklochbohrungen ausgebildet sein und in einem Abstand vor der Sacklochbohrung 14 enden. Solche Sacklochbohrungen als Hohlkanäle 12 sollten dann möglichst im gleichen Abstand von der Sacklochbohrung 14 enden wie der seitliche Abstand der Hohlkanäle 11 auf der Stirnseite des Ankers 8. Dieser Abstand ist in der frontalen Draufsicht gemäß Figur 2 gut zu erkennen. In diesem Fall müssten die Hohlkanäle 12 aber von den entgegen gesetzten Stirnseiten aus gebohrt werden, was einen entsprechenden Mehraufwand bei der Herstellung des Ankers 8 zur Folge hätte.

    [0029] Ebenfalls quer zu den Hohlkanälen 11 und in erheblich größerer Anzahl sind die Hohlkanäle 13 eingebracht, die sich alle rechtwinklig zur Längsmittelebene des Ankers 8 erstrecken. Dabei gehen die Hohlkanäle 13 von einer Breitseite des Ankers 8 aus und münden in die gegenüberliegende Breitseite ein. Das Lochbild auf der Breitseite umfasst dabei zwei rechteckige Lochfelder, die aus drei parallelen Reihen mit jeweils sieben bzw. fünf Hohlkanälen 13 bestehen, wobei die Hohlkanäle 13 in der Reihe und seitlich einen übereinstimmenden Abstand voneinander aufweisen. Dabei weisen die jeweils drei parallelen Reihen sieben Hohlkanäle 13 auf. Diese Lochfelder liegen beidseitig eines Mittelbereichs des Ankers 8, in dem die Ankerführungsstangen 9 angeordnet sind.

    [0030] Zwischen den beiden Lochfeldern aus Hohlkanälen 13 ist zusätzlich zentral ein einzelner Hohlkanal 13' angeordnet, der ebenfalls eine die Breitseiten verbindende Durchgangsbohrung bildet. Wie aus der Frontalansicht nach Figur 5 in Verbindung mit der Schnittdarstellung nach Figur 6 zu ersehen ist, passiert der Hohlkanal 13' hierbei einen Vollmaterialbereich des Ankerblocks, der zwischen den Enden der beiden Sacklochbohrungen 14 verblieben ist. Somit wird die Stabilität des Ankers 8 durch den Hohlkanal 13' nicht nennenswert beeinträchtigt.

    [0031] Neben den Hohlkanälen im Anker 8 befinden sich auch in den Lagerplatten 4 und 5 Hohlkanäle 15, die sich achsparallel zu den Hohlkanälen 11 erstrecken. Von den Hohlkanälen 15 sind zwei Reihen mit jeweils sechs Hohlkanälen 15 vorhanden, die vorzugsweise kongruent zu den Hohlkanälen 11 im Anker 8 angeordnet sind.

    [0032] Zur reibungsarmen Führung des Ankers 8 zwischen den Permanentmagneten 6 und 7 ist zwischen dem Anker 8 und der jeweiligen Permanentmagnetoberfläche ein als Gleitfolie 16 ausgebildetes Gleitelement angeordnet. Die Gleitfolie 16 ist magnetseitig am jeweiligen Permanentmagneten 6, 7 fixiert, z. B. geklebt. Die Abmessungen der Gleitfolie 16 entsprechen in etwa der Oberfläche der Permanentmagneten 6, 7. Die Gleitfolie 16 ist etwa 0.5 mm dick. Dabei hängt die Dicke der Gleitfolie 16 insbesondere vom Spiel zwischen Anker 8 und Permanentmagneten 6, 7 ab.

    [0033] Im Oberflächenbereich der mittleren Lochreihe mit sieben Hohlkanälen 13 der jeweils drei parallelen Lochreihen des Ankers 8 sind Aussparungen 17 in die Oberfläche des Ankers 8 eingebracht, in welche die in Figur 3 gezeigten, als Gleitkörper 18 ausgebildeten alternativen Gleitelemente und gegebenenfalls Distanzelemente 19 anordbar sind. Unterhalb der Aussparungen 17 ist jeweils ein Hohlkanal 13 in den Anker 8 eingebracht. Die Anzahl der Distanzelemente 19, welche beispielsweise als Distanzbleche ausgebildet sind, hängt dabei maßgeblich vom Führungsmaß und dem Spiel zwischen Anker 8 und Permanentmagneten 6, 7 ab. In einer alternativen, nicht näher dargestellten Ausführungsform kann anstelle der als Distanzbleche ausgebildeten Distanzelemente 19 eine Schraubendruckfeder vorgesehen sein, die in eine nicht dargestellte Bohrung, insbesondere einen Hohlkanal 13 unterhalb der Aussparung 17 eingesetzt, z. B. eingeschraubt wird und die den Gleitkörper 18 gegen die Permanentmagnetoberfläche des betreffenden Permanentmagneten 6 bzw. 7 drückt.

    [0034] Figuren 5 und 6 zeigen eine alternative Ausführungsform für einen Anker 6 mit unterschiedlich ausgeprägten Lochfeldern und ohne seitliche Hohlkanäle 12. Die Aussparungen 17 zur Aufnahme von Gleitkörpern 18 und gegebenenfalls Distanzelementen 19 sind hier als längliche Rinnen in die Oberfläche des Ankers 8 eingebracht.

    Bezugszeichenliste



    [0035] 
    1
    Struktur
    2, 3
    Magnet jochen
    4, 5
    Lagerplatte
    6, 7
    Permanentmagnete
    8
    Anker
    9
    Führungsstangen
    10
    Lagerbohrung
    11, 12, 13, 13', 15
    Hohlkanäle
    14
    Sacklochbohrung
    16
    Gleitfolie
    17
    Aussparungen
    18
    Gleitkörper
    19
    Distanzelemente



    Ansprüche

    1. Magnetisches Antriebssystem für eine Schalteinrichtung mit einem Magnetjoch (2, 3), in dem ein massiver Anker (8) aus magnetischem Werkstoff zwischen zwei entgegengesetzten Endlagen linear schiebegeführt ist, mit wenigstens einem Permanentmagneten (6, 7) zur Erzeugung eines magnetischen Flusses in dem Magnetjoch (2, 3) und mit wenigstens einer Spule, durch die der Anker (8) zwischen seinen Endlagen hin- und her bewegbar ist, wobei der Anker (8) zur Vermeidung von Wirbelstromverlusten mit länglichen Hohlkanälen (11, 12, 13, 13') versehen ist,
    dadurch gekennzeichnet, dass zwischen verschiebbarem Anker (8) und einer in Richtung des Ankers (8) weisenden Permanentmagnetoberfläche als Gleitelement mindestens ein Gleitkörper (18) angeordnet ist, wobei der oder die Gleitkörper (18) in einer oder mehreren Aussparungen (17) des Ankers (8) angeordnet ist bzw. sind.
     
    2. Magnetisches Antriebssystem nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Aussparungen (17) seitlich auf den Breitseiten des Ankers (8) in dessen Oberfläche eingebracht ist bzw. sind.
     
    3. Magnetisches Antriebssystem nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, dass der oder die Aussparungen (17) als eine oder mehrere Rinnen ausgebildet ist bzw. sind.
     
    4. Magnetisches Antriebssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitkörper (18) aus einem glasfaserverstärkten Thermoplast, insbesondere aus einem Fluorkunststoff oder Polyoxymethylen oder Polyacetal (= POM) gebildet ist.
     
    5. Magnetisches Antriebssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Distanzelement (19) zur Einstellung eines Führungsmaßes zwischen verschiebbarem Anker (8) und Permanentmagnetoberfläche vorgesehen sind.
     
    6. Magnetisches Antriebssystem nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ausbildung des Distanzelementes (19) als Distanzblech dieses in die jeweilige Aussparung (17) unterhalb des Gleitkörpers (18) angeordnet ist, wodurch der Gleitkörper (18) an die Permanentmagnetoberfläche gedrückt wird.
     
    7. Magnetisches Antriebssystem nach Anspruch 5,
    dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Ausbildung des Distanzelementes (19) als Schraubendruckfeder diese in eine Bohrung, insbesondere einen Hohlkanal (13) unterhalb der jeweiligen Aussparung (17) angeordnet ist und den Gleitkörper (18) an die Permanentmagnetoberfläche drückt.
     


    Claims

    1. Magnetic drive system for a switching device having a magnet yoke (2, 3), in which a solid armature (8) composed of magnetic material is guided such that it can move linearly between two opposite end positions, having at least one permanent magnet (6, 7) for production of a magnetic flux in the magnet yoke (2, 3), and having at least one coil, by means of which the armature (8) can be moved back and forth between its end positions, wherein the armature (8) is provided with elongated hollow channels (11, 12, 13, 13') in order to avoid eddy current losses,
    characterized in that
    at least one sliding body (18) is arranged as a sliding element between the displaceable armature (8) and a surface of the permanent magnet facing in the direction of the armature (8), the sliding body or bodies (18) being arranged in one or more recesses (17) in the armature (8).
     
    2. Magnetic drive system according to Claim 1, characterized in that the recess or recesses (17) is or are incorporated laterally on the broad faces of the armature (8), in the surface thereof.
     
    3. Magnetic drive system according to Claim 1 or 2, characterized in that the recess or recesses (17) is or are formed as one or more slots.
     
    4. Magnetic drive system according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the sliding body (18) is formed from a glass-fibre-reinforced thermoplastic, in particular from a fluoropolymer or polyoxymethylene or polyacetal (= POM).
     
    5. Magnetic drive system according to one of Claims 1 to 4, characterized in that at least one spacing element (19) is provided, for setting a reference distance between the displaceable armature (8) and the surface of the permanent magnet.
     
    6. Magnetic drive system according to Claim 5, characterized in that, when the spacing element (19) is formed as a metal shim, it is arranged under the sliding body (18) in the respective recess (17), whereby the sliding body (18) is pressed against the surface of the permanent magnet.
     
    7. Magnetic drive system according to Claim 5, characterized in that, when the spacing element (19) is formed as a helical compression spring, it is arranged in a bore, in particular a hollow channel (13), underneath the respective recess (17) and presses the sliding body (18) against the surface of the permanent magnet.
     


    Revendications

    1. Système d'entraînement magnétique d'un dispositif de commutation, comprenant une culasse ( 2, 3 ) magnétique, dans laquelle un induit ( 8 ) massif en matériau magnétique est guidé en coulissement linéaire entre deux positions d'extrémités opposées, comprenant au moins un aimant ( 6, 7 ) permanent de production d'un flux magnétique dans la culasse ( 2, 3 ) magnétique et comprenant au moins une bobine par laquelle l'induit ( 8 ) peut être déplacé en aller et retour entre ses positions d'extrémités, l'induit ( 8 ) étant, pour empêcher des pertes par courants de Foucault, pourvu de canaux ( 11, 12, 13, 13' ) creux longitudinaux,
    caractérisé en ce que
    au moins un patin ( 8 ) est disposé comme élément de glissement entre l'induit ( 8 ) coulissant et une surface d'aimant permanent tournée dans la direction de l'induit ( 8 ), le ou les patin ( s ) ( 18 ) est ou sont disposé ( s ) dans un ou dans plusieurs évidements ( 17 ) de l'induit ( 8 ).
     
    2. Système d'entraînement magnétique suivant la revendication 1,
    caractérisé en ce que
    le ou les évidement ( s ) ( 17 ) est ou sont ménagé ( s ) latéralement sur les grandes faces de l'induit ( 8 ) dans sa surface.
     
    3. Système d'entraînement magnétique suivant la revendication 1 ou 2,
    caractérisé en ce que
    le ou les évidement ( s ) ( 17 ) est ou sont constitué ( s ) sous la forme d'une ou de plusieurs rainures.
     
    4. Système d'entraînement magnétique suivant l'une des revendications 1 à 3,
    caractérisé en ce que
    le patin ( 18 ) est en une matière thermoplastique renforcée par de la fibre de verre, en étant notamment en une matière plastique fluorée ou en polyoxyméthylène ou en polyacétal ( = POM ).
     
    5. Système d'entraînement magnétique suivant l'une des revendications 1 à 4,
    caractérisé en ce
    qu'il est prévu au moins un élément ( 19 ) d'entretoisement pour régler une course de guidage entre l'induit ( 8 ) coulissant et la surface de l'aimant permanent.
     
    6. Système d'entraînement magnétique suivant la revendication 5,
    caractérisé en ce que,
    lorsque l'élément ( 19 ) d'entretoisement est constitué sous la forme d'une tôle formant entretoise, celle-ci est disposée dans l'évidement ( 17 ) respectif en dessous du patin ( 18 ), le patin ( 18 ) étant ainsi poussé sur la surface de l'aimant permanant.
     
    7. Système d'entraînement magnétique suivant la revendication 5,
    caractérisé en ce que,
    lorsque l'élément ( 19 ) d'entretoisement est constitué sous la forme d'un ressort de compression hélicoïdale, celui-ci est disposé dans un trou, notamment dans un canal ( 13 ) creux en dessous de l'évidement ( 17 ) respectif, et pousse le patin ( 18 ) sur la surface de l'aimant permanent.
     




    Zeichnung














    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente