[0001] Die Erfindung betrifft ein Druckmittelsystem, insbesondere ein Hydrauliksystem einer
Spannvorrichtung zum mechanischen Spannen von Werkstücken oder Werkstückhaltern, wie
beispielsweise Werkstückpaletten.
[0002] Derartige Spannvorrichtungen mit einem Hydrauliksystem sind beispielsweise aus
DE 31 36 177 A1 bekannt und enthalten eine Hydraulikpumpe, einen Drucksensor und ein Druckbegrenzungsventil
sowie eine Steuereinheit.
[0003] Die Hydraulikpumpe erzeugt den zum Betrieb der Spannvorrichtung erforderlichen Hydraulikdruck,
wobei die Hydraulikpumpe beispielsweise von einem Elektromotor angetrieben werden
kann.
[0004] Das Druckbegrenzungsventil ist zwischen der Hydraulikpumpe und dem hydraulischen
Verbraucher der Spannvorrichtung angeordnet und führt das Hydrauliköl beim Überschreiten
eines vorgegebenen Maximalwerts in einen Hydrauliköltank zurück, um den Hydraulikdruck
auf den zugelassenen Maximalwert zu begrenzen.
[0005] Diese Druckbegrenzung kann beispielsweise erforderlich sein, wenn die Hydraulikpumpe
aufgrund einer Störung einen größeren Volumenstrom fördert als zur Aufrechterhaltung
eines vorgegebenen Soll-Werts erforderlich ist.
[0006] Darüber hinaus kann diese Druckbegrenzung aber auch erforderlich sein, wenn sich
das in dem Hydrauliksystem eingeschlossene Hydrauliköl aufgrund einer Erwärmung ausdehnt,
was mit einem entsprechenden Druckanstieg verbunden ist.
[0007] Die Steuereinheit misst mittels des Drucksensors den von der Hydraulikpumpe erzeugten
Hydraulikdruck und schaltet die Hydraulikpumpe ein, wenn der Hydraulikdruck einen
vorgegebenen Mindestwert (Einschaltdruck) unterschreitet. Bei dem anschließenden Druckaufbau
misst die Steuereinheit mittels des Drucksensors laufend den aktuellen Hydraulikdruck
und schaltet die Hydraulikpumpe aus, wenn der von dem Drucksensor gemessene Hydraulikdruck
den vorgegebenen Soll-Wert (Ausschaltdruck) überschreitet. Auf diese Weise wird der
Hydraulikdruck im Betrieb des Spannsystems zwischen dem Mindestwert und dem Soll-Wert
gehalten.
[0008] Die Figuren 5A bis 5D zeigen für ein solches herkömmliches Hydrauliksystem den zeitlichen
Verlauf des Hydraulikdrucks (Figur 5A), des Ein- bzw. Ausschaltzustands der Hydraulikpumpe
(Figur 5B), des Ein- bzw. Ausschaltzustands des Verbrauchers (Figur 5C) und des Ein-
bzw. Ausschaltzustands des Druckbegrenzungsventils (Figur 5D).
[0009] Dieses bekannte Hydrauliksystem weist verschiedene Nachteile auf, die im Folgenden
kurz beschrieben werden.
[0010] Zum Einen muss ein Teil des von der Hydraulikpumpe geförderten Volumenstroms über
das Druckbegrenzungsventil abgeführt werden, wenn der Hydraulikdruck den vorgegebenen
Soll-Wert überschreitet. Diese Druckbegrenzung ist jedoch mit einer entsprechenden
Verlustleistung des Druckbegrenzungsventils verbunden.
[0011] Zum Anderen wird die Hydraulikpumpe meist bei einem hohen Hydraulikdruck nahe dem
Soll-Wert betrieben, was mit einer entsprechend hohen Belastung der Hydraulikpumpe
und mit einem entsprechend hohen Energieaufwand verbunden ist.
[0012] Weiterhin besteht das Problem, dass die Hydraulikpumpe wieder eingeschaltet werden
muss, wenn der Hydraulikdruck unter einen vorgegebenen Minimaldruck abgefallen ist.
Problematisch hierbei ist die Tatsache, dass dieses sogenannte Nachschalten der Hydraulikpumpe
nicht sofort zu einem Druckanstieg führt, was verschiedene Ursachen hat. Zum einen
weist das Motorrelais der Hydraulikpumpe eine bestimmte Totzeit auf, wodurch sich
das Anlaufen der Hydraulikpumpe verzögert. Darüber hinaus benötigt die Hydraulikpumpe
aufgrund ihrer Massenträgheit eine bestimmte Anlaufzeit. Zum anderen weist aber auch
der Hydraulikdruck in dem Hydrauliksystem eine Zeitkonstante auf und steigt nach dem
Anlaufen der Hydraulikpumpe linear an. Diese zeitliche Verzögerung kann beim Nachschalten
der Hydraulikpumpe dazu führen, dass der vorgegebene Minimaldruck unterschritten wird.
[0013] Aus
DE 199 59 706 A1 und
DE 10 2005 060 321 A1 sind Druckmittelsysteme für ein Kraftfahrzeugbremssystem bekannt, wobei ebenfalls
das Phänomen auftritt, dass eine Hydraulikpumpe beim Ausschalten nicht sofort stehen
bleibt, sondern einen Nachlauf aufweist. Der mögliche Druckanstieg während dieses
Nachlaufs beim Ausschalten wird jedoch bei diesen Druckschriften dadurch kompensiert,
dass die Steuerzeiten für nachgeschaltete Ventile entsprechend modifiziert werden.
Hierbei wird also der Druckanstieg während des Nachlaufs nicht verhindert, sondern
durch geeignete steuerungstechnische Maßnahmen kompensiert.
[0015] Schließlich ist zum Stand der Technik noch hinzuweisen auf
DE 10 2005 002 443 A1,
US 2004/0098984 A1 und
US 005 829 335 A. Diese Druckschriften offenbaren jedoch lediglich eine herkömmliche Regelung einer
Pumpe, indem beispielsweise die Förderleistung der Pumpe durch Ansteuerung der Pumpe
mit einem einstellbaren Tastverhältnis variiert wird. Hierbei handelt es sich also
um eine kontinuierliche Regelung im Gegensatz zu einem Einschalten bzw. Abschalten
der Pumpe, wie es im Rahmen der Erfindung vorgesehen ist.
[0016] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein entsprechend verbessertes Hydrauliksystem
zu schaffen, das diese Nachteile möglichst weitgehend vermeidet.
[0017] Die Erfindung beruht auf der technischen Erkenntnis, dass die Fluidpumpe (z.B. Hydraulikpumpe)
auch nach dem Abschalten ihres Antriebs noch einen trägheitsbedingten Nachlauf aufweist,
so dass der Fluiddruck (z.B. Hydraulikdruck) auch noch nach dem Abschalten der Fluidpumpe
während des Nachlaufs der Fluidpumpe etwas ansteigt.
[0018] Die Erfindung sieht deshalb vor, dass die Fluidpumpe beim Druckaufbau bereits abgeschaltet
wird, bevor der Fluiddruck den vorgegebenen Soll-Wert erreicht hat. Während des anschließenden
Nachlaufs der Fluidpumpe steigt der Fluiddruck dann noch von dem Abschaltdruck mit
einem bestimmten Nachlauf-Druckanstieg in Richtung des vorgegebenen Soll-Werts an.
Die Erfindung nutzt also die kinetische Energie der Fluidpumpe, des Antriebs der Fluidpumpe
und/oder der von der Fluidpumpe geförderten Flüssigkeitssäule aus.
[0019] Zum Einen bietet das den Vorteil, dass die Fluidpumpe weniger oft bei hohen Fluiddrücken
nahe dem Soll-Wert betrieben wird, wodurch die Fluidpumpe geschont wird und weniger
Antriebsenergie verbraucht.
[0020] Zum Anderen bietet die Erfindung aber auch den Vorteil, dass weniger Fluid (z.B.
Hydrauliköl) über das Druckbegrenzungsventil abgeführt werden muss, wodurch das Druckbegrenzungsventil
geschont wird und weniger Verlustleistung anfällt.
[0021] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Abschaltdruck so bemessen,
dass die Druckdifferenz zwischen dem vorgegebenen Soll-Wert und dem Abschaltdruck
kleiner ist als der Nachlauf-Druckanstieg. Dies bedeutet, dass der Fluiddruck nach
dem Abschalten der Fluidpumpe zumindest noch bis auf den vorgegebenen Soll-Wert ansteigt.
Der Nachlauf-Druckanstieg sollte also vorzugsweise hinreichend groß sein, um die Druckdifferenz
zwischen dem Abschaltdruck und dem Soll-Wert zu überbrücken.
[0022] Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der Druckanstieg während des Nachlaufs der Fluidpumpe
asymptotisch bis auf einen Endwert verläuft, so dass der Druckanstieg im oberen Druckbereich
zu dem Endwert hin immer langsamer erfolgt. Es ist jedoch in der Regel wünschenswert,
dass sich der vorgegebene Soll-Wert des Fluiddrucks während des Nachlaufs möglichst
schnell einstellt. Vorzugsweise ist der Abschaltdruck deshalb so bemessen, dass der
Nachlauf-Druckanstieg die Druckdifferenz zwischen dem Abschaltdruck und dem vorgegebenen
Soll-Wert um mindestens 1%, 2%, 5%, 10%, 20%, 50%, 100% oder 200% übersteigt. Dies
bietet den Vorteil, dass zur Überbrückung der Druckdifferenz zwischen dem Abschaltdruck
und dem vorgegebenen Soll-Wert der relativ steil verlaufende anfängliche Druckanstieg
während des Nachlaufs ausgenutzt wird, so dass sich der vorgegebene Soll-Wert nach
dem Abschalten der Fluidpumpe relativ schnell einstellt.
[0023] Andererseits ist es nicht nötig, dass der Fluiddruck nach dem Abschalten der Fluidpumpe
während des Nachlaufs noch wesentlich weiter ansteigt als bis auf den gewünschten
Soll-Wert. Der Abschaltdruck ist deshalb vorzugsweise so bemessen, dass der Nachlauf-Druckanstieg
die Druckdifferenz zwischen dem Abschaltdruck und dem vorgegebenen Soll-Wert um höchstens
200%, 100%, 50%, 20%, 10%, 5%, 2% oder 1% übersteigt. Dies bietet den Vorteil, dass
während des Nachlaufs der Fluidpumpe nur wenig überschüssiges Fluid anfällt, das dann
über das Druckbegrenzungsventil abgeführt werden muss.
[0024] Die vorstehend genannten prozentualen Werts sind möglich, wenn man bestimmte Faktoren
bei der Berechnung verwendet. Allerdings ist die Erfindung nicht auf feste Werte festgelegt.
Je nach Stabilität und Charakteristik des Hydrauliksystems gibt es verschiedene Werte.
Vorzugsweise wird im Rahmen der Erfindung jedoch der kleinste mögliche Wert verwendet.
Dies richtet sich nach der Güte der Berechnung, der Konstanz der Parameter des Hydrauliksystems
und hier insbesondere nach der Steifheit des Systems, der Reaktionsgeschwindigkeit
der Steuerung und des Antriebs. Wünschenswert sind Werte unter 5 %.
[0025] In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung erfolgt die Abschaltung und/oder
die Anschaltung der Fluidpumpe bzw. des Antriebs der Fluidpumpe druckgesteuert. Dies
bedeutet, dass die Steuereinheit mittels des Drucksensors den Fluiddruck misst. Die
Steuereinheit schaltet die Fluidpumpe dann beim Druckaufbau ab, wenn der gemessene
Fluiddruck den vorgegebenen Abschaltdruck überschreitet. Darüber hinaus kann die Steuereinheit
die Fluidpumpe wieder einschalten, wenn der gemessenen Fluiddruck den vorgegebenen
Einschaltdruck unterschreitet.
[0026] Bei der Festlegung des Abschaltdrucks ist zu berücksichtigen, dass der Nachlauf-Druckanstieg
nicht nur von der Trägheit der Fluidpumpe und ihres Antriebs abhängt, sondern auch
von dem aktuell geförderten und abfließenden Förderstrom. Falls beispielsweise ein
großer Förderstrom über den Verbraucher abfließt, so ist der Nachlauf-Druckanstieg
nur sehr gering. Bei der Festlegung des Abschaltdrucks wird deshalb vorzugsweise der
aktuell abfließende Förderstrom der Fluidpumpe berücksichtigt.
[0027] Eine Möglichkeit zur Ermittlung des aktuellen Förderstroms der Fluidpumpe besteht
darin, die Pumpendrehzahl der Fluidpumpe zu messen oder aus der Motorsteuerung abzuleiten,
wobei der Förderstrom dann zumindest näherungsweise aus der Pumpendrehzahl abgeleitet
werden kann.
[0028] Eine andere Möglichkeit zur Ermittlung des aktuellen Förderstroms der Fluidpumpe
besteht in der Messung mittels eines Volumenstromsensors.
[0029] Eine weitere Möglichkeit sieht dagegen vor, dass der Förderstrom der Fluidpumpe als
bekannt vorausgesetzt wird.
[0030] Die Trägheit des Systems aus Fluidpumpe und deren Antrieb spiegelt sich im Betrieb
in der zeitlichen Druckänderung beim Druckaufbau wieder, d.h. in der ersten zeitlichen
Ableitung des Fluiddrucks. So deutet ein schneller Druckanstieg während des Druckaufbaus
auf eine entsprechend hohe Trägheit und einen hohen Nachlauf-Druckanstieg hin. Vorzugsweise
wird deshalb die zeitliche Druckänderung beim Druckaufbau gemessen und als Maß für
die Trägheit der Fluidpumpe berücksichtigt.
[0031] Weiterhin ist zu erwähnen, dass der Abschaltdruck im Betrieb des erfindungsgemäßen
Druckmittelsystems vorzugsweise dynamisch an den aktuellen Betriebszustand angepasst
wird. Dies bedeutet, dass der Abschaltdruck laufend an den aktuellen Betriebszustand
(z.B. Drehzahl, Fluiddruck, Druckanstieg, etc.) angepasst wird.
[0032] Bei dieser dynamischen Anpassung des Abschaltdruck werden vorzugsweise die folgenden
Randbedingungen bzw. Optimierungsziele berücksichtigt:
- Während des Nachlaufs soll der Fluiddruck auf jeden Fall bis auf den vorgegebenen
Soll-Wert ansteigen.
- Nach dem Abschalten der Fluidpumpe soll sich der vorgegebene Soll-Wert für den Fluiddruck
möglichst schnell einstellen.
- Während des Nachlaufs soll möglichst wenig überschüssiges Fluid-gefördert werden,
das zum Erreichen des Soll-Werts nicht erforderlich ist und über das Druckbegrenzungsventil
abgeführt werden muss.
[0033] In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Abschaltdruck deshalb
nach folgender Formel berechnet und während des Betriebs laufend angepasst:

mit:
- PAUS:
- Abschaltdruck.
- PSOLL:
- Soll-Wert für den Fluiddruck.
- K1:
- Geräteabhängige Konstante, die die Trägheit von Fluidpumpe und Antriebsmotor wiedergibt.
- K2:
- Geräteabhängige Konstante, die Tot- und Verzögerungszeiten von Pumpe, Motor und Steuereinheit
wiedergibt.
- PIST:
- Aktueller Fluiddruck.
- dPIST/dt:
- Zeitlicher Druckanstieg.
- Q:
- Förderstrom der Fluidpumpe.
[0034] Die Erfindung ist jedoch hinsichtlich der Berechnung des Abschaltdrucks nicht auf
die vorstehend genannte Formel beschränkt, sondern grundsätzlich auch mit anderen
Formeln zur Berechnung des Abschaltdrucks realisierbar.
[0035] In einer Variante der Erfindung ist die Steuereinheit baulich in den Drucksensor
integriert und erzeugt ein Abschaltsignal für die Motorsteuerung. Es ist aber alternativ
auch möglich, dass die Steuereinheit baulich von dem Drucksensor getrennt ist und
von dem Drucksensor ein Drucksignal als analoges Signal erhält.
[0036] Bei einem Verbraucher kann es notwendig sein, dass der Druck noch einmal nachgeschaltet
wird, zum Beispiel, dass sich mit zeitlicher Verzögerung ein Nachsetzen ergibt oder
ein kleines Leck auftritt oder dass durch eine starke Abkühlung der Druck sich etwas
reduzieren kann. Ein derartiger Nachschaltdruck liegt typischerweise 5-10 % unter
dem vorgegebenen Soll-Wert P
SOLL, aber über dem Abschaltdruck P
AUS. In diesem Fall darf nur eine ganz kleine Fördermenge in das System eingespeist werden
und bedarf einer weiteren Ansteuerung, wenn nicht eine überschüssige Ölmenge über
das Druckbegrenzungsventil abgelassen werden soll. Für diesen Fall wird die Einschaltdauer
des Antriebsmotors der Fluidpumpe ("Druckmotor") so weit reduziert, dass nur die Drehzahl
erreicht wird, um einen geringeren Druckaufbau durch Nachlauf zu erzielen. Dies geschieht
durch eine Reduzierung der Konstante K1 des Fördervolumens Q und einer proportional
dazu reduzierte Anlaufzeit des Pumpenmotorantriebs.
[0037] Die im Rahmen der Erfindung verwendeten Begriffe des Ein-bzw. Ausschaltens der Fluidpumpe
stellen vorzugsweise darauf ab, dass der Antrieb der Fluidpumpe vollständig an- bzw.
abgeschaltet wird. Die Erfindung beansprucht jedoch auch Schutz für Varianten, bei
denen der Antrieb der Fluidpumpe lediglich hoch- oder heruntergefahren wird.
[0038] In dem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung handelt es sich bei dem Druckmittelsystem
um ein Hydrauliksystem. Die Erfindung ist jedoch auch bei anderen Druckmittelsystemen
realisierbar, wie beispielsweise bei Pneumatiksystemen. Entscheidend ist lediglich,
dass die Fluidpumpe nach ihrem Abschalten noch einen trägheitsbedingten Nachlauf aufweist,
während dessen der Fluiddruck noch ansteigt.
[0039] Weiterhin ist zu erwähnen, dass das erfindungsgemäße Druckmittelsystem vorzugsweise
einen Verbraucher umfasst, der mit unter Druck stehendem Fluid versorgt wird. Bei
dem Verbraucher handelt es sich vorzugsweise um ein Spannsystem zum mechanischen Spannen
von Werkstücken oder Werkstückhaltern wie beispielsweise Werkstückpaletten. Derartige
Spannsysteme sind an sich bekannt und beispielsweise in
DE 31 36 177 A1 beschrieben, so dass der Inhalt dieser Veröffentlichung der vorliegenden Beschreibung
in vollem Umfang zuzurechnen ist. Die Erfindung beansprucht jedoch auch Schutz für
Druckmittelsysteme mit anderen Typen von Verbrauchern.
[0040] Ein anderer Aspekt der Erfindung befasst sich mit dem Problem, dass die Fluidpumpe
beim Anschalten (Nachschalten) einen trägheitsbedingten Vorlauf aufweist, so dass
der Fluiddruck während des Vorlaufs der Fluidpumpe noch nicht wesentlich ansteigt,
obwohl die Fluidpumpe bereits angeschaltet ist. Die Gründe für diesen Vorlauf bestehen
- wie schon eingangs kurz erläutert - zum einen in der Totzeit des Motorrelais der
Fluidpumpe und zum anderen in dem verzögerten Druckaufbau in dem Druckmittelsystem.
[0041] Die Erfindung sieht deshalb vorzugsweise auch vor, dass die Steuereinheit beim Absinken
des Fluiddrucks im ausgeschalteten Zustand der Fluidpumpe die Fluidpumpe bereits wieder
einschaltet, bevor der Fluiddruck auf einen vorgegebenen Minimaldruck (z.B. 5% unter
Soll-Druck) gefallen ist, der nicht unterschritten werden soll. Der Einschaltdruck
(Nachschaltdruck) der Fluidpumpe ist also vorzugsweise größer als der vorgegebene
Minimaldruck, der nicht unterschritten werden soll. Dies bietet den Vorteil, dass
der möglicherweise auftretende weitere Druckabfall während des trägheitsbedingten
Vorlaufs der Fluidpumpe nicht dazu führt, dass der vorgegebene Minimaldruck unterschritten
wird.
[0042] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung erfasst die Steuereinheit
im ausgeschalteten Zustand der Fluidpumpe mittels eines Drucksensors die zeitliche
Änderung des Fluiddrucks. Der Einschaltdruck wird dann von der Steuereinheit vorzugsweise
in Abhängigkeit von der zeitlichen Änderung des Fluiddrucks im abgeschalteten Zustand
der Fluidpumpe, dem
[0043] Abschaltdruck und dem vorgegebenen Minimaldruck berechnet, wobei die Berechnung nach
folgender Formel erfolgen kann:

mit:
- k1, k2:
- Konstanten, die den Druckverlauf während des Anlaufs der Fluidpumpe beim Nachschalten
charakterisieren.
- PAUS:
- Abschaltdruck, der unter Berücksichtigung des Nachlaufs beim Hochfahren des Drucks
dazu führt, dass der Drucksollwert PSOLL erreicht wird.
- dP/dt:
- Zeitliche Änderung des Fluiddrucks nach Erreichen des Maximalwertes. Die Steigung
ist hierbei negativ, so dass der Nachschaltdruck PEIN größer ist als der vorgegebene Minimaldruck PMIN.
[0044] Der Einschaltdruck (Nachschaltdruck) ist also vorzugsweise so bemessen, dass der
Fluiddruck nach dem Anschalten der Fluidpumpe während des Vorlaufs der Fluidpumpe
nicht unter den vorgegebenen Minimaldruck abfällt.
[0045] Ferner ist zu erwähnen, dass die Erfindung auch ein entsprechendes Betriebsverfahren
umfasst, wie sich bereits aus der vorstehenden Beschreibung ergibt.
[0046] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
oder werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Hydrauliksystems zur Hydraulikversorgung
einer Spannvorrichtung.
- Figur 2
- das Betriebsverfahren des Hydrauliksystems aus Figur 1 in Form eines Flussdiagramms.
- Figur 3A
- den zeitlichen Verlauf des Hydraulikdrucks in dem Hydrauliksystem gemäß Figur 1.
- Figur 3B
- den zeitlichen Verlauf des Ein- bzw. Ausschaltzustands der Hydraulikpumpe.
- Figur 3C
- den zeitlichen Verlauf des Ein- bzw. Ausschaltzustands des Spannsystems.
- Figur 3D
- eine vergrößerte Darstellung des Druckverlaufs während des Nachlaufs der Hydraulikpumpe.
- Figur 4
- eine Abwandlung des Hydrauliksystems gemäß Figur 1, wobei die Steuereinheit in den
Drucksensor integriert ist.
- Figur 5A
- den zeitlichen Verlauf des Hydraulikdrucks in einem herkömmlichen Hydrauliksystem.
- Figur 5B
- den zeitlichen Verlauf des Ein- bzw. Ausschaltzustands der Hydraulikpumpe in dem herkömmlichen
Hydrauliksystem.
- Figur 5C
- den zeitlichen Verlauf des Ein- bzw. Ausschaltzustands des Spannsystems in dem herkömmlichen
Hydrauliksystem.
- Figur 5D
- den zeitlichen Verlauf des Ein- bzw. Ausschaltzustands des Druckbegrenzungsventils
in dem herkömmlichen Hydrauliksystem,
- Figur 6
- den zeitlichen Verlauf des Fluiddrucks in einem erfindungsgemäßen Druckmittelsystem,
wobei der trägheitsbedingte Vorlauf der Hydraulikpumpe beim Nachschalten berücksichtigt
wird, sowie
- Figur 7
- ein Flussdiagramm zur Verdeutlichung des Nachschaltens der Hydraulikpumpe zur Berücksichtigung
des trägheitsbedingten Vorlaufs der Hydraulikpumpe.
[0047] Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Hydrauliksystem mit einer Hydraulikpumpe 1, die
von einem Elektromotor 2 angetrieben wird und ein mechanisches Spannsystem 3 mit dem
zum Betrieb erforderlichen Hydraulikdruck versorgt.
[0048] Die Hydraulikpumpe 1 ist eingangsseitig mit einem Hydrauliköltank 4 verbunden, aus
dem die Hydraulikpumpe 1 Hydrauliköl entnimmt und über ein Rückschlagventil RV in
einen Hochdruckbereich 5 pumpt, an den das Spannsystem 3 angeschlossen ist.
[0049] Darüber hinaus weist das Hydrauliksystem ein Druckbegrenzungsventil 6 auf, das den
Hochdruckbereich 5 mit dem Hydrauliköltank 4 verbindet. Das Druckbegrenzungsventil
6 ist im Normalzustand geschlossen und öffnet, wenn der aktuelle Hydraulikdruck P
IST in dem Hochdruckbereich 5 einen vorgegebenen Maximalwert P
MAX überschreitet.
[0050] Ferner weist das Hydrauliksystem einen Drucksensor 7 auf, der den aktuellen Hydraulikdruck
P
IST in dem Hochdruckbereich 5 misst und an eine Steuereinheit 8 weiterleitet, die eine
Motorsteuerung 9 in Abhängigkeit von dem gemessenen Hydraulikdruck P
IST ansteuert, wobei die Steuereinheit 8 den Elektromotor 2 wahlweise anschaltet oder
abschaltet.
[0051] Bei der Ansteuerung des Elektromotors 2 berücksichtigt die Steuereinheit 8 auch den
aktuellen Förderstrom Q der Hydraulikpumpe 1, da der aktuelle Förderstrom Q den Nachlauf-Druckanstieg
beeinflusst. Hierzu ist die Steuereinheit 8 mit einem Drehzahlsensor 10 verbunden,
der die Drehzahl n des Elektromotors 2 und damit auch die Pumpendrehzahl erfasst.
Aus der Pumpendrehzahl n berechnet die Streuereinheit 8 dann den aktuellen Förderstrom
Q der Hydraulikpumpe 1.
[0052] Darüber hinaus ist ein Druckreduzierventil 11 vorgesehen, dass zwischen der Hydraulikpumpe
1 und dem Rückschlagventil RV abzweigt und im geöffneten Zustand Hydrauliköl in den
Hydrauliktölank 4 zurückführt, wobei das Druckreduzierventil 11 von der Steuereinheit
8 angesteuert wird. Die Steuereinheit 8 öffnet das Druckreduzierventil 11, wenn der
Soll-Wert P
SOLL abgesenkt wird. Dies ist sinnvoll, damit der Hydraulikdruck P
IST möglichst schnell auf den neuen, geringeren Soll-Wert P
SOLL absinkt.
[0053] Die Steuereinheit 8 berechnet dann während des Betriebs laufend (vgl. Schritt S1
in Figur 2) einen Abschaltdruck P
AUS nach folgender Formel:

mit:
- PAUS
- Abschaltdruck.
- PSOLL:
- Soll-Wert für den Fluiddruck.
- K1:
- Geräteabhängige Konstante, die die Trägheit von Fluidpumpe und Antriebsmotor wiedergibt.
- K2:
- Geräteabhängige Konstante, die Tot- und Verzögerungszeiten von Pumpe, Motor und Steuereinheit
wiedergibt.
- PIST:
- Aktueller Fluiddruck.
- dPIST/dt:
- Zeitlicher Druckanstieg.
- Q:
- Förderstrom der Fluidpumpe.
[0054] Die gerätespezifischen Konstanten K1, K2 können zuvor in einem Kalibrierungsverfahren
ermittelt werden.
[0055] Im ausgeschalteten Zustand der Hydraulikpumpe misst die Steuereinheit 8 mittels des
Drucksensors 7 laufend den Hydraulikdruck P
IST in dem Hochdruckbereich 5 (vgl. Schritt S2 in Figur 2).
[0056] Die Steuereinheit 8 prüft dann laufend, ob der gemessene Hydraulikdruck P
IST einen vorgegebenen Einschaltdruck P
EIN unterschreitet (vgl. S3 in Figur 2).
[0057] Falls dies der Fall ist, so sendet die Steuereinheit 8 ein Einschaltsignal an die
Motorsteuerung 9, die darauf hin den Elektromotor 2 einschaltet, um den Hydraulikdruck
P
IST zu erhöhen (vgl. Schritt S4 in Figur 2).
[0058] Bei dem anschließenden Druckaufbau prüft die Steuereinheit 8 dann laufend, ob der
aktuelle Hydraulikdruck P
IST den Abschaltdruck P
AUS überschreitet (vgl. Schritt S5).
[0059] Falls dies der Fall ist, so sendet die Steuereinheit 8 ein Abschaltsignal an die
Motorsteuerung 9, die darauf hin den Elektromotor 2 abschaltet (vgl. Schritt S6).
[0060] Bei dem anschließenden trägheitsbedingten Nachlauf der Hydraulikpumpe 1 steigt der
Hydraulikdruck P
IST trotz des ausgeschalteten Elektromotors 2 noch trägheitsbedingt an, wobei der Nachlauf-Druckanstieg
ΔP
NACHLAUF (vgl. Figur 3D) ausreicht, um die Druckdifferenz ΔP zwischen dem Abschaltdruck P
AUS und dem vorgegebenen Soll-Wert P
SOLL zu überbrücken. Während des Nachlaufs steigt der Hydraulikdruck P
IST also von dem Abschaltdruck P
AUS bis auf den Soll-Wert P
SOLL an.
[0061] Während des Nachlaufs prüft das Druckbegrenzungsventil 6 laufend, ob der Hydraulikdruck
P
IST einen vorgegebenen Maximalwert P
MAX übersteigt (vgl. Schritt S7 in Figur 2).
[0062] Falls dies der Fall ist, so öffnet das Druckbegrenzungsventil 6 automatisch und leitet
das überschüssige Hydrauliköl aus dem Hochdruckbereich 5 in den Hydrauliköltank 4
zurück, um einen weiteren Druckanstieg über den Maximalwert P
MAX hinaus zu verhindern (vgl. Schritt S8 in Figur 2).
[0063] Darüber hinaus prüft das Druckbegrenzungsventil 6 laufend, ob der Hydraulikdruck
P
IST unter den vorgegebenen Soll-Wert P
SOLL gefallen ist (vgl. Schritt S9 in Figur 2).
[0064] Falls dies der Fall sein sollte, so schließt das Druckbegrenzungsventil 6 selbsttätig,
um ein weiteres Abfließen von Hydrauliköl aus dem Hochdruckbereich 5 in den Hydrauliköltank
4 zu verhindern, da der Hydraulikdruck P
IST dadurch noch weiter unter den vorgegebenen Soll-Wert P
SOLL abfallen würde (vgl. Schritt S10 in Figur 2).
[0065] Aus Figur 3D ist weiterhin ersichtlich, dass der ohne eine Druckbegrenzung maximal
mögliche Nachlauf-Druckanstieg ΔP
NACH-LAUF größer ist als die zu überbrückende Druckdifferenz ΔP zwischen dem Abschaltdruck
P
AUS und dem vorgegebenen Soll-Wert P
SOLL. Dies ist vorteilhaft, weil der Druckanstieg während des Nachlaufs dadurch relativ
schnell erfolgt. Allerdings wird dieser Vorteil mit dem Nachteil erkauft, dass ein
Teil des während des Nachlaufs geförderten Hydrauliköls über das Druckbegrenzungsventil
6 in den Hydrauliköltank 4 zurückgeführt werden muss.
[0066] Das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 stimmt weitergehend mit dem Ausführungsbeispiel
gemäß Figur 1 überein, so dass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehende
Beschreibung verwiesen wird, wobei für entsprechende Einzelheiten dieselben Bezugszeichen
verwendet werden.
[0067] Eine Besonderheit dieses Ausführungsbeispiels besteht darin, dass die Steuereinheit
8 in einem gemeinsamen Gehäuse 11 mit dem Drucksensor 7 angeordnet ist.
[0068] Die Figuren 6 und 7 verdeutlichen einen Erfindungsaspekt, der auf das Problem des
trägheitsbedingten zeitlichen Vorlaufs der Hydraulikpumpe 1 abstellt. So steigt der
Hydraulikdruck P
IST nach dem Einschalten (Nachschalten) der Hydraulikpumpe 1 zum Zeitpunkt t
EIN nicht sofort wieder an, da der Druckanstieg durch die Totzeit des Motorrelais der
Hydraulikpumpe 1 verzögert wird und auch der Druckanstieg selbst eine gewisse Vorlaufzeit
benötigt. Die Erfindung sieht deshalb in diesem Aspekt vor, dass die Hydraulikpumpe
1 beim Nachschalten bereits wieder bei einem Einschaltdruck P
EIN eingeschaltet wird, der über dem vorgegebenen Minimaldruck P
MIN liegt, damit der vorgegebene Minimaldruck P
MIN trotz des trägheitsbedingten Vorlaufs der Hydraulikpumpe 1 nicht unterschritten wird.
[0069] In einem ersten Schritt S1 werden hierzu gerätespezifische Konstanten K1, K2 ermittelt,
die den Druckanstieg nach dem Anschalten der Hydraulikpumpe 1 während des Vorlaufs
der Hydraulikpumpe 1 kennzeichnen.
[0070] In einem weiteren Schritt S2 wird der Minimaldruck P
MIN vorgegeben, der nicht unterschritten werden soll.
[0071] Darüber hinaus wird in einem Schritt S3 der Abschaltdruck P
AUS berechnet, der beim Hochfahren des Fluiddrucks P
IST zu einem Abschalten der Hydraulikpumpe 1 führt. Die Berechnung des Abschaltdrucks
P
AUS wurde bereits vorstehend ausführlich erläutert, so dass diesbezüglich zur Vermeidung
von Wiederholungen auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen wird.
[0072] In einer Schleife wird zunächst in einem Schritt S4 der Fluiddruck P
IST gemessen.
[0073] Darüber hinaus wird in der Schleife dann in einem Schritt S5 die zeitliche Änderung
dP
IST/dt des Fluiddrucks P
IST berechnet.
[0074] In einem weiteren Schritt S6 wird dann nach folgender Formel der Anschaltdruck P
EIN berechnet:

[0075] In einem Schritt S7 wird dann in der Schleife geprüft, ob der gemessene Fluiddruck
P
IST den berechneten Anschaltdruck P
EIN unterschreitet. Falls dies der Fall ist, so wird die Hydraulikpumpe 1 in einem Schritt
S8 eingeschaltet. Andernfalls werden die vorstehend genannten Schritte S4-S7 in einer
Schleife wiederholt.
[0076] Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Fluiddruck P
IST trotz des trägheitsbedingten Vorlaufs der Hydraulikpumpe 1 nicht unter den vorgegebenen
Minimaldruck P
MIN abfällt, der nicht unterschritten werden soll.
[0077] Das Nachschalten in der vorgeschlagenen Weise ist vorteilhaft, weil wieder die kinetische
Energie der Pumpen-MotorEinheit ausgenutzt wird und sich kein wesentlich höherer Druck
als der Solldruck einstellt. Somit kann mit einer derartigen Einrichtung ein Druckwert
eingestellt werden, ohne dass zuviel Ölvolumen durch die Pumpe gefördert wurde, welches
über ein Begrenzungsventil wieder abgeführt werden muss.
[0078] In Kombination mit dem erfindungsgemäßen Abschalten der Pumpe bereits vor Erreichen
des Soll-Werts P
SOLL ergibt sich ein Druckeinstellsystem, bei dem das Druckbegrenzungsventil 6 nur noch
der Sicherheit dient. Die Druckeinstellung wird durch die Veränderung des Soll-Wertes
P
SOLL vorgenommen.
[0079] Durch die Verwendung des Abschaltdrucks P
AUS aus dem erstmaligen Druckanstieg wird etwas mehr Energie in das Hydrauliksystem gegeben,
da der Druck nur im System aus der Hydraulikpumpe 1 und dem Druckrohr aufgebaut werden
muss und erst nach dem Öffnen des Rückschlagventils RV das gesamte Hydrauliksystem
angeschlossen ist.
[0080] Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen möglich, die
ebenfalls von dem Erfindungsgedanken Gebrauch machen und deshalb in den Schutzbereich
fallen. Darüber hinaus beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und
die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug genommenen Ansprüchen.
Bezugszeichenliste:
[0081]
- 1
- Hydraulikpumpe
- 2
- Elektromotor
- 3
- Spannsystem
- 4
- Hydrauliköltank
- 5
- Hochdruckbereich
- 6
- Druckbegrenzungsventil
- 7
- Drucksensor
- 8
- Steuereinheit
- 9
- Motorsteuerung
- 10
- Drehzahlsensor
- 11
- Druckreduzierventil
- k1, k2
- Konstanten, die den Druckverlauf während des Anlaufs der Fluidpumpe beim Nachschalten
charakterisieren
- K1
- Geräteabhängige Konstante, die die Trägheit von Fluidpumpe und Antriebsmotor wiedergibt
- K2
- Geräteabhängige Konstante, die Tot- und Verzögerungszeiten von Pumpe, Motor und Steuereinheit
wiedergibt
- n
- Drehzahl des Elektromotors
- PAUS
- Abschaltdruck
- PEIN
- Einschaltdruck
- PIST
- Hydraulikdruck
- PMIN
- Minimal
- PMAX
- Maximaldruck
- PSOLL
- Soll-Wert
- ΔP
- Druckdifferenz zwischen Abschaltdruck und Soll-Wert
- ΔPNACHLAUF
- Nachlauf-Druckanstieg
- RV
- Rückschlagventil
- Q
- Förderstrom der Hydraulikpumpe
- dPIST/dt
- zeitliche Änderung des Hydraulikdrucks
1. Druckmittelsystem, insbesondere Hydrauliksystem, mit
a) einer Fluidpumpe (1) zum Fördern eines Antriebsfluids mit einem bestimmten Förderstrom
(Q) und einem bestimmten Fluiddruck (PIST),
b) einer Steuereinheit (8), welche die Fluidpumpe (1) anschaltet oder abschaltet,
um einen vorgegebenen Soll-Wert (PSOLL) des Fluiddrucks (PIST) einzustellen,
c) wobei die Fluidpumpe (1) beim Abschalten einen trägheitsbedingten Nachlauf aufweist,
so dass der Fluiddruck während des Nachlaufs der Fluidpumpe (1) noch ansteigt, während
die Fluidpumpe (1) bereits abgeschaltet ist,
d) während die Fluidpumpe (1) beim Anschalten einen trägheitsbedingten Vorlauf aufweist,
so dass der Fluiddruck (PIST) während des Vorlaufs der Fluidpumpe (1) noch nicht wesentlich ansteigt, obwohl die
Fluidpumpe (1) bereits angeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet,
e) dass die Steuereinheit (8) beim Erhöhen des Fluiddrucks (PIST) auf den vorgegebenen Soll-Wert (PSOLL) die Fluidpumpe (1) abschaltet bevor der Fluiddruck (PIST) den vorgegebenen Soll-Wert (PSOLL) erreicht hat, und/oder
f) dass die Steuereinheit (8) beim Absinken des Fluiddrucks (PIST) im ausgeschalteten Zustand der Fluidpumpe (1) die Fluidpumpe (1) wieder einschaltet
bevor der Fluiddruck (PIST) auf einen vorgegebenen Minimaldruck (PMIN) gefallen ist
2. Druckmittelsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass der Fluiddruck (PIST) während des Nachlaufs nach dem Abschalten der Fluidpumpe (1) ohne eine Druckbegrenzung
noch um einen bestimmten maximal möglichen Nachlauf-Druckanstieg (ΔPNACHLAUP) ansteigt, und
b) dass die Steuereinheit (8) die Fluidpumpe (1) abschaltet, wenn der Fluiddruck (PIST) einen bestimmten Abschaltdruck (PAUS) übersteigt.
3. Druckmittelsystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Druckdifferenz (ΔP) zwischen dem vorgegebenen Soll-Wert (PSOLL) des Fluiddrucks (PIST) und dem Abschaltdruck (PAUS) kleiner ist als der maximal mögliche Nachlauf-Druckanstieg (ΔPNACHLAUF), so dass der Fluiddruck (PIST) während des Nachlaufs noch zumindest bis auf den vorgegebenen Soll-Wert (PSOLL) ansteigt, und/oder
b) dass der maximal mögliche Nachlauf-Druckanstieg (ΔPNACH-LAUF) die Druckdifferenz (ΔP) zwischen dem vorgegebenen Soll-Wert (PSOLL) des Fluiddrucks (PIST) und dem Abschaltdruck (PAUS) um mindestens 10%, 20%, 50%, 100% oder 200% übersteigt, und/oder
c) dass der maximal mögliche Nachlauf-Druckanstieg (ΔPNACH-LAUF) die Druckdifferenz (ΔP) zwischen dem vorgegebenen Soll-Wert (PSOLL) des Fluiddrucks (PIST) und dem Abschaltdruck (PAUS) um höchstens 200%, 100%, 50%, 20% oder 10% übersteigt.
4. Druckmittelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass ein Drucksensor (7) vorgesehen ist, der den Fluiddruck (PIST) misst und den gemessenen Fluiddruck (PIST) an die Steuereinheit (8) weiterleitet, und
b) dass die Steuereinheit (8) die Fluidpumpe (1) in Abhängigkeit von dem gemessenen Fluiddruck
(PIST) abschaltet und/oder
c) dass die Steuereinheit (8) die Fluidpumpe (1) in Abhängigkeit von dem gemessenen Fluiddruck
(PIST) anschaltet, und/oder
d) dass Steuereinheit (8) die Fluidpumpe (1) abschaltet, wenn der gemessene Fluiddruck (PIST) einen bestimmten Abschaltdruck (PAUS) übersteigt, und/oder
e) dass Steuereinheit (8) die Fluidpumpe (1) einschaltet, wenn der gemessene Fluiddruck (PIST) einen bestimmten Einschaltdruck (PEIN) unterschreitet.
5. Druckmittelsystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Steuereinheit (8) den Förderstrom (Q) der Fluidpumpe (1) ermittelt,
b) dass die Steuereinheit (8) den Abschaltdruck (PAUS) in Abhängigkeit von dem Förderstrom (Q) der Fluidpumpe (1) und dem vorgegebenen
Soll-Wert (PSOLL) des Fluiddrucks (PIST) ermittelt.
6. Druckmittelsystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Fluidpumpe (1) durch einen Antriebsmotor (2), insbesondere einen elektrischen
Antriebsmotor (2), mit einer bestimmten Drehzahl angetrieben wird, und
b) dass die Steuereinheit (8) den Förderstrom der Fluidpumpe (1) aus der Drehzahl der Antriebspumpe
berechnet.
7. Druckmittelsystem nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (8) den Abschaltdruck während des Betriebs dynamisch anpasst, insbesondere
in Abhängigkeit von mindestens einer folgenden Größen:
- dem Förderstrom (Q) der Fluidpumpe (1),
- dem vorgegebenen Soll-Wert (PSOLL) für den Fluiddruck (PIST),
- dem zeitlichen Druckanstieg (dP/dt) des Fluiddrucks (PIST).
8. Druckmittelsystem nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Fluidpumpe (1) von einem Antriebsmotor (2) angetrieben wird, insbesondere von
einem elektrischen Antriebsmotor (2),
b) dass der Antriebsmotor (2) von einer Motorsteuerung angesteuert wird,
c) dass die Steuereinheit (8) zum Abschalten der Fluidpumpe (1) ein Abschaltsignal an die
Motorsteuerung überträgt.
9. Druckmittelsystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Steuereinheit (8) baulich in den Drucksensor (7) integriert ist, oder
b) dass die Steuereinheit (8) baulich von dem Drucksensor (7) getrennt ist.
10. Druckmittelsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass das Antriebsfluid eine Hydraulikflüssigkeit ist, insbesondere ein Hydrauliköl, und
dass die Fluidpumpe (1) eine Hydraulikpumpe ist, und/oder
b) dass die Fluidpumpe (1) einen Verbraucher (3) mit dem Antriebsfluid versorgt, und/oder
c) dass der Verbraucher (3) ein mechanisches Spannsystem (3) ist, das ein Werkstück oder
einen Werkstückhalter lösbar festspannt.
11. Druckmittelsystem nach Anspruch 4 und Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass die Steuereinheit (8) im ausgeschalteten Zustand der Fluidpumpe (1) mittels des Drucksensors
(7) die zeitliche Änderung (dp/dt) des Fluiddrucks (PIST) ermittelt, und
b) dass die Steuereinheit (8) den Einschaltdruck (PEIN) in Abhängigkeit von mindestens einer der folgenden Größen bestimmt:
- der zeitlichen Änderung (dPIST/dt) des Fluiddrucks (PIST) im abgeschalteten Zustand der Fluidpumpe (1),
- dem Abschaltdruck (PAUS),
- dem vorgegebenen Minimaldruck (PMIN).
12. Druckmittelsystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
a) dass der Einschaltdruck (PEIN) größer ist als der vorgegebene Minimaldruck (PMIN)? und/oder
b) dass der Einschaltdruck (PEIN) vorzugsweise so bemessen ist, dass der Fluiddruck (PIST) nach dem Anschalten der Fluidpumpe (1) während des Vorlaufs der Fluidpumpe (1) nicht
unter den vorgegebenen Minimaldruck (PMIN) abfällt.
13. Betriebsverfahren für ein Druckmittelsystem mit
a) einer Fluidpumpe (1) zum Fördern eines Antriebsfluids mit einem bestimmten Förderstrom
(Q) und einem bestimmten Fluiddruck (PIST),
b) einer Steuereinheit (8), welche die Fluidpumpe (1) anschaltet oder abschaltet,
um einen vorgegebenen Soll-Wert (PSOLL) des Fluiddrucks (PIST) einzustellen,
c) wobei die Fluidpumpe (1) beim Abschalten einen trägheitsbedingten Nachlauf aufweist,
so dass der Fluiddruck während des Nachlaufs der Fluidpumpe (1) noch ansteigt, während
die Fluidpumpe (1) bereits abgeschaltet ist,
d) während die Fluidpumpe (1) beim Anschalten einen trägheitsbedingten Vorlauf aufweist,
so dass der Fluiddruck (PIST) während des Vorlaufs der Fluidpumpe (1) noch nicht wesentlich ansteigt, obwohl die
Fluidpumpe (1) bereits angeschaltet ist,
dadurch gekennzeichnet,
e) dass die Steuereinheit (8) beim Erhöhen des Fluiddrucks (PIST) auf den vorgegebenen Soll-Wert (PSOLL) die Fluidpumpe (1) abschaltet bevor der Fluiddruck (PIST) den vorgegebenen Soll-Wert (PSOLL) erreicht hat, und/oder
f) dass die Steuereinheit (8) beim Absinken des Fluiddrucks (PIST) im ausgeschalteten Zustand der Fluidpumpe (1) die Fluidpumpe (1) wieder einschaltet
bevor der Fluiddruck (PIST) auf einen vorgegebenen Minimaldruck (PMIN) gefallen ist.
1. A pressure means system, in particular a hydraulic system, with
a) a fluid pump (1) for conveying a drive fluid with a certain discharge flow (Q)
and a certain fluid pressure (PIST),
b) a control unit (8), which switches the fluid pump (1) on or off to adjust a predefined
target value (PSOLL) of the fluid pressure (PIST),
c) wherein the fluid pump (1) has an inertia-induced overrun during shut-off, so that
the fluid pressure still rises during the overrun of the fluid pump (1), while the
fluid pump (1) is already switched off,
d) while the fluid pump (1) has an inertia-induced pre-run during switching-on, so
that the fluid pressure does not yet substantially rises during the pre-run of the
fluid pump (1), while the fluid pump (1) is already switched on,
characterized in
e) that the control unit (8) switches off the fluid pump (1) when increasing the fluid pressure
(PIST) to the predefined target value (PSOLL) before the fluid pressure (PIST) has reached the target value (PSOLL), and/or
f) that the control unit (8) switches on the fluid pump (1) again at the drop of fluid pressure
(PIST) when the fluid pump (1) is switched off before the fluid pressure (PIST) has fallen to a predefined minimum pressure (PMIN).
2. The pressure means system according to claim 1,
characterized in that
a) the fluid pressure (PIST) still rises during the overrun after switching off of the fluid pump (1) without
any pressure limitation by a certain maximum possible overrun pressure rise (ΔPNACHLAUF), and
b) the control unit (8) switches off the fluid pump (1) when the fluid pressure (PIST) exceeds a certain switch-off pressure (PAUS).
3. The pressure means system according to claim 2,
characterized in that
a) the pressure difference (ΔP) between the predefined target value (PSOLL) of the fluid pressure (PIST) and the switch-off pressure (PAUS) is smaller than the maximum possible overrun pressure rise (ΔPNACHLAUF), so that the fluid pressure (PIST) during the overrun still rises at least up to the predefined target value (PSOLL), and/or
b) the maximum possible overrun pressure rise (ΔPNACHLAUF) exceeds the pressure difference (ΔP) between the predefined target value (PSOLL) of the fluid pressure (PIST) and the switch-off pressure (PAUS) by at least 10%, 20%, 50%, 100% or 200%, and/or
c) the maximum possible overrun pressure rise (ΔPNACHLAUF) exceeds the pressure difference (ΔP) between the predefined target value (PSOLL) of the fluid pressure (PIST) and the switch-off pressure (PAUS) by at most 200%, 100%, 50%, 20% or 10%.
4. The pressure means system according to any one of the preceding claims,
characterized in that
a) a pressure sensor (7) is provided, which measures the fluid pressure (PIST) and forwards the measured fluid pressure (PIST) to the control unit (8), and
b) the control unit (8) switches off the fluid pump (1) depending on the measured
fluid pressure (PIST) and/or
c) the control unit (8) switches on the fluid pump (1) depending on the measured fluid
pressure (PIST) and/or
d) the control unit (8) switches off the fluid pump (1) when the measured fluid pressure
(PIST) exceeds a certain switch-off pressure (PAUS), and/or
e) the control unit (8) switches on the fluid pump (1) when the measured fluid pressure
(PIST) falls below a certain switch-on pressure (PEIN).
5. The pressure means system according to claim 4,
characterized in that
a) the control unit (8) determines the discharge flow (Q) of the fluid pump (1),
b) the control unit (8) determines the switch-off pressure (PAUS) depending on the discharge flow (Q) of the fluid pump (1) and the predefined target
value (PSOLL) of the fluid pressure (PIST).
6. The pressure means system according to claim 5,
characterized in that
a) the fluid pump (1) is driven by a drive motor (2), in particular an electric drive
motor (2), with a certain rotational speed, and
b) the control unit (8) calculates the discharge flow of the fluid pump (1) from the
rotational speed of the drive pump.
7. The pressure means system according to any one of the claims 4 to 6,
characterized in that the control unit (8) adapts the switch-off pressure dynamically during operation,
in particular depending on at least one of the following values:
- the discharge flow (Q) of the fluid pump (1),
- the predefined target value (PSOLL) for the fluid pressure (PIST),
- the temporal pressure rise (dP/dt) of the fluid pressure (PIST).
8. The pressure means system according to any one of the claims 3 to 7,
characterized in that
a) the fluid pump (1) is driven by a drive motor (2), in particular by an electric
drive motor (2),
b) the drive motor (2) is controlled by a motor control unit,
c) the control unit (8) transmits a switch-off signal to the motor control unit for
switching off the fluid pump (1).
9. The pressure means system according to claim 8,
characterized in that
a) the control unit (8) is constructionally integrated into the pressure sensor (7),
or
b) the control unit (8) is constructionally separate from the pressure sensor (7).
10. The pressure means system according to any one of the preceding claims,
characterized in that
a) the drive fluid is a hydraulic fluid, in particular a hydraulic oil, and that the
fluid pump (1) is a hydraulic pump, and/or
b) the fluid pump (1) supplies a consumer (3) with the drive fluid, and/or
c) the consumer (3) is a mechanical clamping system (3), which clamps a workpiece
or a workpiece holder detachably.
11. The pressure means system according to claim 4 and claim 10,
characterized in that
a) the control unit (8) determines the temporal change (dp/dt) of the fluid pressure
(PIST) when the fluid pump (1) is in the switched-off state, by means of the pressure sensor
(7), and
b) the control unit (8) determines the switch-on pressure (PEIN) depending on at least one of the following values:
- the temporal change (dPIST/dt) of the fluid pressure (PIST) when the fluid pump (1) is in the switched-off state,
- the switch-off pressure (PAUS),
- the predefined minimum pressure (PMIN).
12. The pressure means system according to claim 11,
characterized in that
a) the switch-on pressure (PEIN) is greater than the predefined minimum pressure (PMIN), and/or
b) the switch-on pressure (PEIN) is preferably dimensioned such that the fluid pressure (PIST) after switching on the fluid pump (1) does not fall below the predefined minimum
pressure (PMIN) during the pre-run of the fluid pump (1).
13. An operating method for a pressure means system having
a) a fluid pump (1) for conveying a drive fluid with a certain discharge flow (Q)
and a certain fluid pressure (PIST),
b) a control unit (8), which switches the fluid pump (1) on or off to adjust a predefined
target value (PSOLL) of the fluid pressure (PIST),
c) wherein the fluid pump (1) has an inertia-induced overrun during shut-off, so that
the fluid pressure still rises during the overrun of the fluid pump (1), while the
fluid pump (1) is already switched off,
d) while the fluid pump (1) has an inertia-induced pre-run during switching-on, so
that the fluid pressure does not yet rise substantially during the pre-run of the
fluid pump (1), although the fluid pump (1) is already switched on,
characterized in
e) that he control unit (8) switches off the fluid pump (1) when increasing the fluid pressure
(PIST) to the predefined target value (PSOLL) before the fluid pressure (PIST) has reached the target value (PSOLL), and/or
f) that the control unit (8) switches on the fluid pump (1) again at the drop of fluid pressure
(PIST) when the fluid pump (1) is switched off before the fluid pressure (PIST) has fallen to a predefined minimum pressure (PMIN).
1. Système de fluide sous pression, en particulier système hydraulique, comprenant
a) une pompe à fluide (1) servant à refouler un fluide d'entraînement à l'aide d'un
flux de refoulement (Q) défini et d'une pression de fluide (PRELLE) définie,
b) une unité de commande (8), qui met en service ou arrête la pompe à fluide (1) afin
de régler une valeur théorique (PTHEORIQUE) spécifiée de la pression de fluide (PRELLE),
c) sachant que la pompe à fluide (1) présente, lors de l'arrêt, une marche à vide
liée à l'inertie de sorte que la pression de fluide continue d'augmenter au cours
de la marche à vide de la pompe à fluide (1) tandis que la pompe à fluide (1) est
déjà arrêtée,
d) sachant que la pompe à fluide (1) présente, lors de la mise en service, une amorce
liée à l'inertie de sorte que la pression de fluide (PRELLE) n'augmente pas encore de manière considérable au cours de l'amorce de la pompe à
fluide (1) bien que la pompe à fluide (1) soit déjà mise en service,
caractérisé en ce
e) que l'unité de commande (8) arrête, en cas d'élévation de la pression de fluide (PRELLE) pour s'établir à la valeur théorique (PTHEORIQUE) spécifiée, la pompe à fluide (1) avant que la pression de fluide (PRELLE) n'ait atteint la valeur théorique (PTHEORIQUE) spécifiée, et/ou
f) que l'unité de commande (8) actionne à nouveau la pompe à fluide (1) en cas de baisse
de la pression de fluide (PRELLE) lorsque la pompe à fluide (1) est à l'arrêt avant que la pression de fluide (PRELLE) ne tombe à une pression minimale (PMIN) spécifiée.
2. Système de fluide sous pression selon la revendication 1,
caractérisé en ce
a) que la pression de fluide (PRELLE) continue d'augmenter d'une hausse de pression de marche à vide (ΔPMARCHE A VIDE) définie maximale possible au cours de la marche à vide après l'arrêt de la pompe
à fluide (1) sans limitation de pression, et
b) que l'unité de commande (8) arrête la pompe à fluide (1) lorsque la pression de fluide
(PRELLE) dépasse une pression d'arrêt (POFF) définie.
3. Système de fluide sous pression selon la revendication 2,
caractérisé en ce
a) que la différence de pression (ΔP) entre la valeur théorique (PTHEORIQUE) spécifiée de la pression de fluide (PRELLE) et la pression d'arrêt (POFF) est inférieure à la hausse de pression de marche à vide (ΔPMARCHE A VIDE) maximale possible de sorte que la pression de fluide (PRELLE) continue d'augmenter au moins jusqu'à la valeur théorique (PTHEORIQUE) spécifiée au cours de la marche à vide, et/ou
b) que la hausse de pression de marche à vide (ΔPMARCHE A VIDE) maximale possible dépasse la différence de pression (ΔP) entre la valeur théorique
(PTHEORIQUE) spécifiée de la pression de fluide (PRELLE) et la pression d'arrêt (POFF) d'au moins 10%, 20%, 50%, 100% ou 200%, et/ou
c) que la hausse de pression de marche à vide (ΔPMARCHE A VIDE) maximale possible dépasse la différence de pression (ΔP) entre la valeur théorique
(PTHEORIQUE) spécifiée de la pression de fluide (PRELLE) et la pression d'arrêt (POFF) au maximum de 200%, 100%, 50%, 20% ou 10%.
4. Système de fluide sous pression selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce
a) qu'un capteur de pression (7) est prévu, lequel mesure la pression de fluide (PRELLE) et transfère la pression de fluide (PRELLE) mesurée à l'unité de commande (8), et
b) que l'unité de commande (8) arrête la pompe à fluide (1) en fonction de la pression de
fluide (PRELLE) mesurée, et/ou
c) que l'unité de commande (8) met en service la pompe à fluide (1) en fonction de la pression
de fluide (PRELLE) mesurée, et/ou
d) que l'unité de commande (8) arrête la pompe à fluide (1) lorsque la pression de fluide
(PRELLE) mesurée dépasse une pression d'arrêt (POFF) définie, et/ou
e) que l'unité de commande (8) actionne la pompe à fluide (1) lorsque la pression de fluide
(PRELLE) mesurée présente une valeur inférieure à la pression d'actionnement (PON) définie.
5. Système de fluide sous pression selon la revendication 4,
caractérisé en ce
a) que l'unité de commande (8) détermine le flux de refoulement (Q) de la pompe à fluide
(1),
b) que l'unité de commande (8) détermine la pression d'arrêt (POFF) en fonction du flux de refoulement (Q) de la pompe à fluide (1) et en fonction de
la valeur théorique (PTHEORIQUE) spécifiée de la pression de fluide (PRELLE).
6. Système de fluide sous pression selon la revendication 5,
caractérisé en ce
a) que la pompe à fluide (1) est entraînée par un moteur d'entraînement (2), en particulier
par un moteur d'entraînement (2) électrique, à une vitesse de rotation définie, et
b) que l'unité de commande (8) calcule le flux de refoulement de la pompe à fluide (1) à
partir de la vitesse de rotation de la pompe d'entraînement.
7. Système de fluide sous pression selon l'une quelconque des revendications 4 à 6,
caractérisé en ce que l'unité de commande (8) adapte de manière dynamique la pression d'arrêt au cours
du fonctionnement, en particulier en fonction d'au moins une des grandeurs suivantes
:
- du flux de refoulement (Q) de la pompe à fluide (1) ;
- de la valeur théorique (PTHEORIQUE) spécifiée pour la pression de fluide (PRELLE) ;
- de la hausse de pression dans le temps (dP/dt) de la pression de fluide (PRELLE).
8. Système de fluide sous pression selon l'une quelconque des revendications 3 à 7, caractérisé
en ce
a) que la pompe à fluide (1) est entraînée par un moteur d'entraînement (2), en particulier
par un moteur d'entraînement (2) électrique,
b) que le moteur d'entraînement (2) est commandé par une commande de moteur,
c) que l'unité de commande (8) transfère un signal d'arrêt à la commande de moteur
afin d'arrêter la pompe à fluide (1).
9. Système de fluide sous pression selon la revendication 8,
caractérisé en ce
a) que l'unité de commande (8) est intégrée d'un point de vue structurel dans le capteur
de pression (7), ou
b) que l'unité de commande (8) est séparée d'un point de vue structurel du capteur de pression
(7).
10. Système de fluide sous pression selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisé en ce
a) que le fluide d'entraînement est un fluide hydraulique, en particulier une huile hydraulique,
ou que la pompe à fluide (1) est une pompe hydraulique, et/ou
b) que la pompe à fluide (1) alimente un consommateur (3) en fluide d'entraînement, et/ou
c) que le consommateur (3) est un système de serrage (3) mécanique, qui immobilise par serrage
de manière amovible une pièce à usiner ou un support de pièce à usiner.
11. Système de fluide sous pression selon la revendication 4 ou la revendication 10,
caractérisé en ce
a) que l'unité de commande (8) détermine, lorsque la pompe à fluide (1) est à l'arrêt, au
moyen du capteur de pression (7), la variation dans le temps (dp/dt) de la pression
de fluide (PRELLE), et
b) que l'unité de commande (8) définit la pression d'actionnement (PON) en fonction d'au moins une des grandeurs suivantes :
- de la variation dans le temps (dPRELLE/dt) de la pression de fluide (PRELLE) lorsque la pompe à fluide (1) est à l'arrêt ;
- de la pression d'arrêt (POFF) ;
- de la pression minimale (PMIN) spécifiée.
12. Système de fluide sous pression selon la revendication 11,
caractérisé en ce
a) que la pression d'actionnement (PON) est plus grande que la pression minimale (PMIN) spécifiée, et/ou
b) que la pression d'actionnement (PON) présente de préférence une valeur telle que la pression de fluide (PRELLE) ne baisse pas en dessous de la pression minimale (PMIN) spécifiée après la mise en service de la pompe à fluide (1), au cours de l'amorce
de la pompe à fluide (1).
13. Procédé de fonctionnement pour un système de fluide sous pression comprenant
a) une pompe à fluide (1) servant à refouler un fluide d'entraînement à un flux de
refoulement (Q) défini et à une pression de fluide (PRELLE) définie,
b) une unité de commande (8), qui met en service ou arrête la pompe à fluide (1) afin
de régler une valeur théorique (PTHEORIQUE) spécifiée de la pression de fluide (PRELLE),
c) sachant que la pompe à fluide (1) présente, lors de l'arrêt, une marche à vide
liée à l'inertie de sorte que la pression de fluide continue d'augmenter au cours
de la marche à vide de la pompe à fluide (1), tandis que la pompe à fluide (1) est
déjà arrêtée
d) sachant que la pompe à fluide (1) présente, lors de la mise en service, une amorce
liée à l'inertie de sorte que la pression de fluide (PRELLE) n'augmente pas encore de manière considérable au cours de l'amorce de la pompe à
fluide (1) bien que la pompe à fluide (1) soit déjà mise en service,
caractérisé en ce
e) que l'unité de commande (8) arrête, en cas d'élévation de la pression de fluide (PRELLE) pour s'établir à la valeur théorique (PTHEORIQUE) spécifiée, la pompe à fluide (1) avant que la pression de fluide (PRELLE) n'ait atteint la valeur théorique (PTHEORIQUE) spécifiée, et/ou
f) que l'unité de commande (8) actionne à nouveau la pompe à fluide (1) en cas de baisse
de la pression de fluide (PRELLE) lorsque la pompe à fluide (1) est à l'arrêt avant que la pression de fluide (PRELLE) ne tombe à une pression minimale (PMIN) spécifiée.