[0001] Die folgende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts in Form
eines Kombidämpfers sowie ein Gargerät zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0002] Das erfindungsgemäße Verfahren betreibt ein Gargerät in Form eines Kombidämpfers,
das einen Garraum, eine Heizeinrichtung, wenigstens einen Lüfter zur Umwälzung der
in dem Garraum vorhandenen Garraumatmosphäre, wenigstens einen Temperatursensor und
einen Feuchtesensor aufweist, wobei der wenigstens eine Lüfter die Garraumatmosphäre
umwälzt. Der wenigstens eine Temperatursensor dient dazu, die Temperatur in dem Garraum
des Gargeräts während eines Garprozesses zum Garen von Gargut zu erfassen und ein
entsprechendes Signal einer Steuer- oder Regeleinrichtung des Gargeräts zuzuführen,
wobei die Heizeinrichtung abhängig vom durchgeführten Garprogramm entsprechend den
Signalen der Steuer- oder Regeleinrichtung betrieben wird.
[0003] Nach dem Ende eines Garprogramms werden die herkömmlicherweise für das Garprogramm
verwendeten Aktoren, also der oder die Lüfter, die Heizeinrichtung, die Sensoren und
die Steuer- oder Regeleinrichtung ausgeschaltet und dem Benutzer dieser Zustand signalisiert.
[0004] Wie bekannt, sorgt der wenigstens eine Lüfter innerhalb eines laufenden Garprogramms
dafür, dass die Garraumatmosphäre im Garraum umgewälzt wird. Durch diese Umwälzung
stellt sich im laufenden Betrieb ein im Wesentlichen homogenes Garraumklima ein. Der
Temperaturgradient zwischen dem unteren und dem oberen Bereich des Garraums ist gering
bzw. je nach Garraumgröße nahezu gleich 0.
[0005] Wird die Garraumtür nicht unmittelbar nach dem Ende des Garprogramms geöffnet, ergibt
sich durch die nicht mehr umgewälzte Garraumatmosphäre ein erhöhter Temperaturgradient.
Die warme Luft steigt nach oben und die kältere Luft sammelt sich im unteren Bereich
des Garraums an. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass nach dem Ausschalten der Lüftung
auch bei gleichzeitig ausgeschalteter Heizung die Temperatur im Garraum überschwingt,
d.h. dass sie den eingestellten Temperatur-Sollwert des Garprozesses zeitweise übersteigt.
[0006] Bei Gargeräten mit großen Garräumen hat sich die Bauform mit mehrfach vorhandenen
Komponenten wie z.B. Heizung, Lüftung, Beschwadung und Temperatursensoren etabliert.
Geregelt werden die doppelt vorhandenen Komponenten von einer zentralen Steuerung.
Dabei ist es im Garvorgang bei Vollbeladung erwünscht im gesamten Garraum ein gleichmäßiges
Klima einzustellen. Bei Teilbeladung bieten einige dieser Gargeräte die Möglichkeit
energiesparend nur eine Heizung, Lüftung usw. zu betreiben. Unterstützend kann in
diesem Fall ein Trennelement den Garraum in eine obere Kammer und eine untere Kammer
aufteilen. Insbesondere diese auch als "Doppelkammergeräte" bezeichneten Kombidämpfer
sind bei Garprogrammende und ausgeschaltetem Lüfter von den unterschiedlichen Temperaturbereichen
betroffen. Diese betrachteten Doppelkammer-Kombidämpfer haben beispielsweise bis zu
20 Ebenen von Einschüben.
[0007] Die Garprodukte, die im oberen Bereich des Garraums angeordnet sind, garen aufgrund
der warmen Luft stärker nach, als die Gargüter, die im unteren Bereich angeordnet
sind. Dies führt zu unbefriedigenden Garergebnissen, wobei die nachteiligen Effekte
sich umso mehr ergeben, je größer der Garraum ist.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, die oben beschriebenen
Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren und ein Gargerät vorzuschlagen mit denen
ein gleichmäßiges Garergebnis für die Fälle erreicht werden kann, in denen am Ende
eines durchgelaufenen Garprogramms die Gargüter nicht sofort nach dem Ende aus dem
Garraum entfernt werden, sondern bei geschlossener Garraumtür im Garraum verbleiben
und nachgaren.
[0009] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 9 gelöst.
[0010] Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird am Ende des Garprozesses der Betrieb des
wenigstens einen Lüfters fortgesetzt. Dadurch wird erreicht, dass eine weitere Durchmischung
der Garraumatmosphäre erzeugt wird und die Temperaturunterschiede zwischen dem oberen
Bereich des Garraums und dem unteren Bereich des Garraums minimiert werden, so dass
ein gleichmäßiges Nachgaren aller im Garraum befindlichen Gargüter erreicht wird.
Dies führt zu einem deutlich besseren Garergebnis.
[0011] Vorteilhafterweise wird am Ende des Garprozesses der wenigstens eine Lüfter getaktet
und/oder mit geringerer Umdrehungsgeschwindigkeit als im vorherigen Garprozess weiter
betrieben.
[0012] Insbesondere wird beim fortgesetzten Betrieb des Lüfters bzw. der Lüfter der Nachteil
vermieden, dass die Temperatur kurzfristig über einen eingestellten maximalen Sollwert
ansteigt, wodurch die Problematik des Übergarens verstärkt würde. Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann diese ungewünschte Temperaturerhöhung vermieden werden.
[0013] Vorteilhafterweise ergibt sich durch die kurzfristige Taktung bzw. geringe Umdrehungsgeschwindigkeit
des wenigstens einen Lüfters für den Anwender der Eindruck, dass das Gerät ausgeschaltet
ist und er somit den Eindruck bestätigt bekommt, dass der Garprozess abgeschlossen
ist.
[0014] Vorteilhafterweise werden nach dem Ende des Garprozesses weiterhin folgende Schritte
durchgeführt:
- a) Erfassen der Temperatur im Garraum während des Abkühlens und Vergleichen des erfassten
Temperaturwerts mit einem voreingestellten Temperatur-Schwellenwert,
- b) Starten eines Warmhalteprozesses nach Erreichen des Temperatur-Schwellenwertes
durch Betrieb der Heizeinrichtung, wobei die Temperatur des Warmhalteprozesses im
Wesentlichen dem Temperatur-Schwellenwert entspricht, und
- c) Beenden des Warmhalteprozesses, durch Öffnen der Garraumtür des Gargeräts, durch
Eingabe des Benutzers an einer Eingabeeinrichtung des Gargeräts oder nach einer vorbestimmten
Zeitspanne.
[0015] Dadurch wird erreicht, dass ein zu starkes Abkühlen der Gargüter unter deren Servierfähigkeit
vermieden wird und die Speisenausgabe unproblematisch zu einem späteren Zeitpunkt
erfolgen kann, wobei andererseits, wie oben ausgeführt, ein Übergaren der Gargüter
vermieden wird.
[0016] Wie ausgeführt, kann der Warmhalteprozess neben dem Öffnen der Garraumtür des Gargeräts
auch durch Eingabe des Benutzers an einer Eingabeeinrichtung des Gargeräts oder nach
einer vorbestimmten Zeitspanne beendet werden.
[0017] Insbesondere ist vorteilhaft, dass der Temperatur-Schwellenwert T
hold einem hygienerelevanten Wert nach HACCP entspricht und bevorzugt im Wesentlichen
70 °C beträgt. Bei einer Temperatur von 70°C werden die meisten Mikroorganismen abgetötet.
Deshalb wird der Schwellenwert aus hygienischen Gründen nach dem
Hazard
Analysis and
Critical
Control
Points-Konzept (HACCP) überwacht und es wird darauf geachtet, die 70°C in der gesamten
Produktionskette möglichst nicht zu unterschreiten. Andererseits garen die meisten
Speisen bei 70°C nicht bzw. nur sehr wenig nach. Der Temperaturbereich ist somit für
das Halten geeignet. Es gibt vereinzelt die Anforderung im sogenannten Niedrigtemperaturgaren
einen Temperatursollwert unterhalb der 70°C einzustellen z.B. 60°C. In diesem Fall
entspricht der Temperatur-Schwellenwert T
hold dem Temperatursollwert des eingestellten Garprogramms, also 60°C. Dadurch wird vorteilhafterweise
erreicht, dass bei Niedrigtemperaturgaren der Temperatur-Schwellenwert T
hold immer kleiner oder gleich der Solltemperatur ist.
[0018] Weiterhin ist vorteilhaft, dass der Feuchtesensor den Feuchtegehalt erfasst und der
gemäß Garprozess bzw. Gargut vorgegebene Feuchtegehalt durch weiteres Beschwaden erhalten
wird. Ein Austrocknen der Gargüter wird somit vermieden.
[0019] Während des laufenden Garprogramms wird dem Benutzer durch die Beleuchtung des Garraums
der Ablauf eines Garprogramms signalisiert. Vorteilhafterweise wird nach Ende des
Garprogramms die Beleuchtung des Garraums reduziert oder abgeschaltet, so dass der
Benutzer wie gewohnt optisch erfassen kann, dass das Ende des Garprozesses erreicht
ist.
[0020] Zusätzlich kann vorteilhafterweise nach Ende des Garprozesses eine Anzeige, wie beispielsweise
die Anzeige "Klimaerhaltung" angezeigt werden.
[0021] Weiterhin kann vorteilhafterweise nach Ende des Garprozesses während der Klimaerhaltung
zumindest einmalig, bevorzugt in regelmäßigen Abständen oder dauerhaft ein optisches
und/oder akustisches Signal "Garprogrammende" ausgegeben werden, um der gegebenenfalls
mit anderen Tätigkeiten beschäftigten Bedienungsperson das gegebenenfalls dringend
erwartete Ende des Garprozesses anzuzeigen.
[0022] Das erfindungsgemäße Gargerät ist so eingerichtet und in der Lage, dass es das erfindungsgemäße
Verfahren ausführen kann.
[0023] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist ein oberer Temperatursensor zur
Erfassung der Temperatur im oberen Bereich des Garraums und ein unterer Temperatursensor
zu Erfassung der Temperatur im unteren Bereich des Garraums vorgesehen und die Steuer-
oder Regeleinrichtung regelt die Geschwindigkeit und/oder die Taktanzahl des wenigstens
einen Lüfters in Abhängigkeit von dem Temperaturunterschied zwischen der Temperatur
im oberen Bereich des Garraums und im unteren Bereich des Garraums.
[0024] Möglich ist darüber hinaus eine differenzierte Steuerung der Heizungen und der Beschwadungen.
Beispielsweise könnte bei einem Gargerät mit mehreren übereinander angeordneten Heizungen
nur die untere Heizung zum Warmhalten getaktet eingeschaltet werden. Durch die aufsteigende
erwärmte Luft und die fortwährende Durchmischung kann so ein gleichmäßiges Klima aufrechterhalten
werden.
[0025] Weiterhin ist vorteilhaft, dass bei Gargeräten mit mehr als einer Heizeinrichtung
nur eine Heizeinrichtung nach Garprozessende weiter in Betrieb ist. Dies ermöglicht
eine effiziente Klimaerhaltung bei geringstem Energieeinsatz bei großen Gargeräten.
[0026] In diesem Zusammenhang ergibt sich auch der energiesparende Vorteil, dass nur die
Beschwadungseinrichtung der weiter betriebenen Heizeinrichtung für weitere Beschwadungen
nach dem Ende des Garprozesses aktivierbar ist.
[0027] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen.
Darin zeigt:
- Fig.1
- eine schematische Frontansicht auf ein Gargerät der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine Frontansicht auf das Gargerät nach Fig. 1, jedoch bei geöffneter Garraumtür;
- Fig. 3a
- ein Temperatur-Zeit-Diagramm mit den Temperaturkurven des Standes der Technik und
der Temperaturkurve nach der Erfindung;
- Fig. 3b
- ein Diagramm mit gleicher Zeitachse wie das Diagramm von Fig. 3a mit der Anzeige der
Lüfterumdrehungszahlen in Prozent; und
- Fig. 3c
- ein Diagramm mit gleicher Zeitachse wie die Diagramme der Figuren 3a und 3b, jedoch
mit der Angabe der Heizleistung W der Heizeinrichtung im ungetakteten und getakteten
Zustand.
[0028] In den Zeichnungen sind gleiche Elemente mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
[0029] In Fig. 1 ist schematisch in Frontansicht ein Gargerät 1 dargestellt. Das Gargerät
1 ist in einer Bauweise ausgeführt, die eine große Anzahl von Einschüben aufweist
und im besonderem Maße von der Erfindung profitiert, wie dies genauer aus Fig. 2 hervorgeht.
Das Gargerät 1 weist ein Gehäuse 9 auf, das mit einer Gargerätetür 3 versehen ist,
die einen Garraum 2 des Gargeräts in herkömmlicher Weise verschließt und nach Öffnen
der Garraumtür 3 zugänglich macht. Die Garraumtür 3 weist eine Scheibe 4 auf, durch
die eine Bedienungsperson in das Innere des Garraums blicken kann und sich optisch
vom Zustand der darin befindlichen Gargüter ein Bild machen kann.
[0030] An der Frontseite des Gargeräts 1 ist weiterhin eine Vorderwandabdeckung 8 in Form
einer länglichen Blende vorgesehen, in der eine Anzeige- und Eingabeeinrichtung 5
angeordnet ist. Die Anzeige- und Eingabeeinrichtung 5 kann beispielsweise in Form
eines Touchscreens ausgebildet sein. Sie ist mit einer Steuer- oder Regeleinrichtung
des Gargeräts verbunden, die nach entsprechender Befehlseingabe bzw. Garprogrammauswahl
und Starten des Garprogramms den Betrieb des Gargeräts steuert bzw. regelt.
[0031] In Fig. 2 ist das Gargerät 1 von Fig. 1 mit geöffneter Tür 3 dargestellt. In dem
Garraum 2 sind ein Hordengestell mit 20 Einschüben 6 angeordnet und aufgrund der Höhe
des Garraums 2 sind zur Umwälzung der Garraumatmosphäre zwei Lüfter 7 vorgesehen Die
Lüfter 7 weisen in bekannter Weise je ein motorgetriebenes Lüfter- oder Ventilatorrad
auf und sind übereinander angeordnet.
[0032] Es wird nunmehr Bezug genommen auf die Figuren 3a bis 3c, in denen unterschiedliche
Diagramme jedoch mit identischer Zeitachse und den Zeitpunkten t
0, t
1 und t
2 angegeben sind.
[0033] Mit dem Zeitpunkt t
0 wird das Ende des Garprozesses angegeben und durch die Linie 15 sinnbildlich dargestellt.
Wie aus Fig. 3a ersichtlich ist, befindet sich die Temperatur im Garraum auf der Temperatur
T
soll zeitlich dargestellt durch die gestrichelte Linie 10. Nach dem Ende des Garprozesses
werden Faktoren, wie insbesondere die Heizeinrichtung abgestellt.
[0034] Die Kurve 11 zeigt den herkömmlichen Temperaturverlauf im oberen Bereich des Garraums,
wohingegen die Kurve 12 den Temperaturverlauf im unteren Bereich des Garraums zeigt.
Wie ersichtlich, ergeben sich zwischen dem oberen und dem unteren Bereich des Garraums
erhebliche Temperaturunterschiede, die zu einem unterschiedlichen Nachgaren der in
den jeweiligen Bereichen angeordneten Gargütern führt.
[0035] Zudem können Temperatur-Überschwingungen 21 auftreten die die Qualität des Garergebnisses
ebenfalls negativ beeinflussen können.
[0036] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird ein Temperaturverlauf 13 für beide Bereiche
erreicht, wobei die Kurve 13 einen idealisierten Bereich darstellt und sich in der
Praxis noch kleine Temperaturunterschiede ergeben können.
[0037] Nach einem gewissen Zeitablauf erreicht der Temperaturverlauf 13 einen Temperatur-Schwellenwert,
der in Fig. 3a mit T
hold bezeichnet ist und durch die gestrichelte Linie 14 verdeutlicht ist. Aus hygienischen
und garpraktischen Gründen soll der Temperatur-Schwellenwert T
hold nicht unterschritten werden, so dass zum Zeitpunkt t
1, versinnbildlicht auch durch die gestrichelte Linie 16, ein Nachheizvorgang durch
die Steuer- bzw. Regeleinrichtung angestoßen wird und ein Nachheizen erfolgt, wie
weiter unten insbesondere unter Bezugnahme auf Fig. 3c beschrieben wird. Zum Zeitpunkt
t
2, versinnbildlicht auch durch die Linie 17, wird die Garraumtür geöffnet und die Gargüter
entnommen, wodurch ein schlagartiges weiteres Abkühlen der Temperatur, verdeutlicht
durch den Kurvenverlauf 20, eintritt.
[0038] In Fig. 3b ist die Lüfterumdrehungszahl in % gemäß den Kurven 18a und 18b gezeigt.
Wie ersichtlich, wird in diesem Beispiel, der Lüfter während des Garprozesses bis
zum Zeitpunkt t
0 mit 100 % Leistung betrieben. Nach Beenden des Garprozesses wird der Lüfter bis zum
Öffnen der Garraumtür zum Zeitpunkt t
2 z.B. nur noch mit einer Luftumdrehungszahl von 25 % bezüglich der maximalen Umdrehungszahl
betrieben. In Fig. 3b zeigt die Kurve 18b einen konstanten Verlauf. Alternativ kann
der wenigstens eine Lüfter bzw. können die beiden Lüfter 7 gemäß Fig. 2 auch getaktet,
im gleichen Takt oder in unterschiedlichem Takt, bzw. mit gleicher oder unterschiedlicher
Umdrehungszahl betrieben werden.
[0039] Fig. 3c zeigt den Betrieb der Heizeinrichtung gemäß Heizleistung W vor dem Garprozessende
t
0 und im Warmhaltebereich zwischen t
1 und t
2. Gemäß Linie 19a wird die Heizeinrichtung mit konstanter Leistung kontinuierlich
bis zum Ende des Garprozesses zum Zeitpunkt t
0 betrieben. Nach Ende des Garprozesses kühlt die Atmosphäre im Garraum ab bis zu einem
Temperatur-Schwellenwert, der zum Zeitpunkt t
1 erreicht wird. Danach wird, wie Fig. 3c zeigt, die Heizeinrichtung in kurzen Abschnitten
19b betrieben, um kurzzeitig ein Nachheizen zu erreichen, das einem weiteren Abkühlen
der Garraumatmosphäre unter den Temperatur-Schwellenwert T
hold entgegenwirken soll. Nach Öffnen der Garraumtür zum Zeitpunkt t
2 wird selbstverständlich ein weiteres Nachheizen unterbleiben.
[0040] Mit der vorliegenden Erfindung wird somit der große Vorteil erreicht, dass ein unterschiedliches
Nachgaren am Ende eines Garprozesses bzw. sogar ein Übergaren bestimmter im Garraum
sich befindender Gargüter vermieden wird und ein gleichmäßiges Garergebnis erzielt
werden kann. Die hierfür notwendigen Maßnahmen sind zudem äußerst einfach und können
auch bei vorhandenen Geräten durch Änderungen in der Steuerung bzw. in der Regelung
des Gargerätes implementiert werden.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- - Gargerät
- 2
- - Garraum
- 3
- - Garraumtür
- 4
- - Sichtfenster
- 5
- - Anzeige- und Eingabeeinrichtung
- 6
- - Gargutträger
- 7
- - Lüfter
- 8
- - Vorderwandabdeckung
- 9
- - Gargerätgehäuse
- 10
- - Solltemperatur bei Ende de Garprogramms
- 11
- - Temperaturverlauf im oberen Garraumbereich
- 12
- - Temperaturverlauf im unteren Garraumbereich
- 13
- - Temperaturverlauf nach der Erfindung im gesamten Garraum
- 14
- - Warmhaltetemperatur
- 15
- - Zeitlinie t0 = Ende des Garprogramms
- 16
- - Zeitlinie t1 = Start des Warmhaltens
- 17
- - Zeitlinie t2 = Öffnen der Garraumtür
- 18a und 18b
- - Lüftergeschwindigkeiten in %
- 19a
- -Heizleistung konstant
- 19b
- - Heizleistung getaktet
- 20
- - Temperaturverlauf nach Öffnen der Garraumtür
- 21
- - Temperatur-Überschwingung
1. Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts (1) in Form eine Kombidämpfers, der einen
Garraum (2), eine Heizeinrichtung, wenigstens einen Lüfter (7) zur Umwälzung der in
dem Garraum vorhandenen Garraumatmosphäre, wenigstens einen Temperatursensor und einen
Feuchtesensor aufweist, wobei der wenigstens eine Lüfter (7) die Garraumatmosphäre
umwälzt, wobei der wenigstens eine Temperatursensor dazu dient, die Temperatur in
dem Garraum (2) des Gargeräts (1) während eines Garprozesses zum Garen von Gargut
zu erfassen und ein entsprechendes Signal einer Steuer- oder Regeleinrichtung des
Gargeräts zuzuführen, wobei die Heizeinrichtung abhängig vom durchgeführten Garprogramm
entsprechend den Signalen der Steuer- oder Regeleinrichtung betrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass am Ende des Garprozesses der Betrieb des wenigstens einen Lüfters (7) fortgesetzt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Ende des Garprozesses der wenigstens eine Lüfter (7) getaktet und/oder mit
geringerer Umdrehungsgeschwindigkeit als im vorherigen Garprozess weiter betrieben
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Ende des Garprozesses weiterhin folgende Schritte durchgeführt werden:
a) Erfassen der Temperatur im Garraum (2) während des Abkühlens und Vergleichen des
erfassten Temperaturwerts mit einem voreingestellten Temperatur-Schwellenwert (14),
b) Starten eines Warmhalteprozesses nach Erreichen des Temperatur-Schwellenwertes
(14) durch Betrieb der Heizeinrichtung, wobei die Temperatur des Warmhalteprozesses
im Wesentlichen dem Temperatur-Schwellenwert (14) entspricht, und
c) Beenden des Warmhalteprozesses, durch Öffnen der Garraumtür (3) des Gargeräts (1),
durch Eingabe des Benutzers an einer Eingabeeinrichtung (5) des Gargeräts (1) oder
nach einer vorbestimmten Zeitspanne.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperatur-Schwellenwert (14) einem hygienerelevanten Wert nach HACCP entspricht,
und bevorzugt im Wesentlichen 70°C beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperatur-Schwellenwert (14) die Solltemperatur des abgelaufenen Garprogramms
nicht unterschreitet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Feuchtesensor den Feuchtegehalt erfasst und der gemäß Garprozess bzw. Gargut
vorgegebene Feuchtegehalt durch Beschwaden erhalten wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ende des Garprogramms, die Beleuchtung des Garraums reduziert oder abgeschaltet
wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ende des Garprozesses eine Anzeige, beispielsweise die Anzeige "Klimaerhaltung"
angezeigt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ende des Garprozesses und während der Klimaerhaltung zumindest einmalig, bevorzugt
in regelmäßigen Abständen oder dauerhaft ein Signal "Garprogrammende" ausgegeben wird.
10. Gargerät (1) in Form eine Kombidämpfers, mit einem Garraum (2), einer Heizeinrichtung,
wenigstens einem Lüfter (7) zur Umwälzung der in dem Garraum vorhandenen Garraumatmosphäre,
wenigstens einem Temperatursensor und einem Feuchtesensor und einer Steuer- oder Regeleinrichtung,
die mit einer Eingabe- und Anzeigeeinrichtung (5) verbunden ist, wobei der wenigstens
eine Lüfter (7) die Garraumatmosphäre umwälzt, wobei der Temperatursensor dazu dient,
die Temperatur in dem Garraum (2) des Gargeräts (1) während eines Garprozesses zu
erfassen und ein entsprechendes Signal der Steuer- oder Regeleinrichtung des Gargeräts
(1) zuzuführen, wobei die Heizeinrichtung abhängig vom durchgeführten Garprogramm
entsprechend den Signalen der Steuer- oder Regeleinrichtung betrieben wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Gargerät eingerichtet und in der Lage ist, das Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 9 auszuführen.
11. Gargerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein oberer Temperatursensor zur Erfassung der Temperatur im oberen Bereich des Garraums
(2) und ein unterer Temperatursensor im unteren Bereich des Garraums (2) vorgesehen
ist und die Steuer- oder Regeleinrichtung die Geschwindigkeit und oder die Taktanzahl
des wenigstens einen Lüfters (7) in Abhängigkeit von dem Temperaturunterschied zwischen
der Temperatur im oberen Bereich des Garraums und im unteren Bereich des Garraums
regelt.
12. Gargerät nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei Gargeräten mit mehr als einer Heizeinrichtung nur eine Heizeinrichtung nach Garprozessende
weiter in Betrieb ist.
13. Gargerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass nur die Beschwadungseinrichtung der weiter betriebenen Heizeinrichtung für weitere
Beschwadungen nach dem Ende des Garprozesses aktivierbar ist.