[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Kontaktelement für einen Steckverbinder,
einen Steckverbinder sowie ein Verfahren zum Herstellen eines elektrischen Kontaktelements.
[0002] Elektrische Kontaktelemente finden in elektrischen Verbindern Verwendung, um den
elektrischen Kontakt zwischen einer elektrischen Leitung bzw. einem Kabel und einem
komplementären Verbinder herzustellen. Dazu sind die Kontaktelemente zumindest bereichsweise
starr ausgebildet, um einer mechanischen Beanspruchung während des Steckens des Verbinders
in den komplementären Verbinder standzuhalten.
[0003] Insbesondere bei der Übertragung von hochfrequenten elektrischen Signalen über solche
Verbinder ist die Qualität der elektrischen Verbindung zwischen dem Kontaktelement
zu entsprechenden komplementären Kontaktelementen des komplementären Verbinders von
entscheidender Bedeutung. Insbesondere sollte der elektrische Übergangswiderstand
zwischen beiden möglichst gering und als Funktion der Frequenz möglichst konstant
sein.
[0004] Dazu wird die Oberfläche des Kontaktelements, welche ausgelegt ist, in Kontakt mit
dem komplementären Kontaktelement zu treten, in der Regel bearbeitet, beispielsweise
auf eine zylindrische Form überdreht. Insbesondere die mechanische Bearbeitung des
Kontaktelements führt zu einem aufwendigen Produktionsprozeß.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe, ein elektrisches Kontaktelement, einen Verbinder und ein
Verfahren zur Herstellung des Kontaktelements bereitzustellen, wobei die Herstellung
des Kontaktelements bzw. des Verbinders einfacher und schneller durchführbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch ein elektrisches Kontaktelement mit den Merkmalen des Anspruchs
1, einen Verbinder mit den Merkmalen des Anspruchs 7 und ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 8 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
Elektrisches Kontaktelement gemäß einem Aspekt
[0007] Ein Aspekt betrifft ein elektrisches Kontaktelement für einen Steckverbinder aufweisend:
- einen Leitungskontaktbereich, an welchen eine elektrische Leitung befestigbar ist,
- einen Steckkontaktbereich, welcher mit einem komplementären
[0008] Kontaktelement eines komplementären Verbinder elektrisch kontaktierbar ist, wobei
der Steckkontaktbereich durch Umformen im wesentlichen zylindrisch oder prismenförmig
ausgebildet ist.
[0009] Vorteilhafterweise ist das Kontaktelement in einfacher und schneller Weise herstellbar,
wobei der Steckkontaktbereich aufgrund der im wesentlichen zylindrischen oder prismatischen
Form eine erhöhte mechanische Festigkeit aufweist.
[0010] Das elektrische Kontaktelement ist aus einem elektrisch leitfähigen Material, insbesondere
einem Metall, ausgebildet, wobei ein elektrischer Strom von dem Steckkontaktbereich
zum Leitungskontaktbereich fließen kann. Der Leitungskontaktbereich des Kontaktelements
ist mit einer zugeordneten elektrischen Leitung elektrisch kontaktierbar bzw. elektrisch
verbindbar. Um einen dauerhaften elektrischen Kontakt zwischen elektrischer Leitung
und Kontaktelement zu ermöglichen, ist die elektrische Leitung an dem Leitungskontaktbereich
lösbar oder unlösbar befestigbar. Entsprechend ist der Steckkontaktbereich mit einem
zugeordneten komplementären Kontaktelement des komplementären Verbinders elektrisch
bzw. mechanisch kontaktierbar. Daher kann ein elektrischer Strom von der elektrischen
Leitung über das Kontaktelement zum komplementären Kontaktelement fließen.
[0011] Der Steckkontaktbereich wird durch Umformen im wesentlichen zylindrisch ausgebildet.
Der Begriff "im wesentlichen zylindrisch" umschreibt, daß der Steckkontaktbereich
geringe Abweichungen von der zylindrischen Form aufweisen kann, wie beispielsweise
eine abgerundete Stirnfläche oder Abweichungen vom Sollradius bis etwa 10 Prozent,
bevorzugt bis etwa 5 Prozent. Bevorzugt entspricht eine Mantelfläche des Steckkontaktbereichs
ohne Abweichung einer Zylinderfläche, das heißt mit Abweichungen kleiner als die Meßgenauigkeit.
Mit anderen Worten kann der Steckkontaktbereich auch zylindrisch ausgebildet sein.
[0012] Alternativ kann der Steckkontaktbereich auch im wesentlichen prismenförmig ausgebildet
sein. Dabei kann die Grundfläche des Prismas ein n-Eck mit n ≥ 6, bevorzugt n ≥ 8
und insbesondere n ≥ 12 sein. Vorzugsweise ist n ≤ 24, mehr bevorzugt n ≤ 20, noch
bevorzugter n ≤ 16. Beispielsweise ist n = 6, n = 8 oder n = 12. Es versteht sich,
daß von der prismatischen Form im Rahmen der Produktions- und Meßtoleranzen abgewichen
werden kann. Insbesondere kann die Stirnfläche durch eine Pyramide bzw. einen Pyramidenstumpf
ausgebildet sein, wobei die Grundfläche bevorzugt der Grundfläche des Prismas entspricht.
[0013] Der Begriff "Umformen" beschreibt Fertigungsverfahren, in denen der Werkstoff des
Kontaktelements, insbesondere ein Metall, plastisch in eine andere Form gebracht wird.
Dabei wird ein urgeformtes, beispielsweise ein gegossenes, gerolltes oder gestanztes
Vormaterial, das heißt der Vorformling, zu dem endgültigen Kontaktelement geformt.
Der Werkstoff behält während des Umformens seine Masse und seinen Zusammenhalt. Dadurch
unterscheidet sich ein Umformen im Sinne der Erfindung von einem allgemeinen Verformen
des Materials dadurch, daß die Formänderung gezielt herbeigeführt wird, während eine
Verformung eine ungezielte elastische oder plastische Formänderung darstellt, beispielsweise
beim Verbiegen während des Steckens des Kontaktelements. Weiter wird dem Kontaktelement
während des Umformens weder Material hinzugefügt noch abgenommen. Somit umfaßt das
Umformen insbesondere keine spanabhebende Bearbeitung, wie beispielsweise drehen,
fräsen, schleifen, bohren usw., oder materialhinzufügende Bearbeitung, wie beispielsweise
gießen, löten, schweißen, beschichten, anodisches oder kathodisches Abscheiden von
Material an der Oberfläche.
[0014] Der Steckkontaktbereich kann insbesondere durch Druckumformen ausgebildet worden
sein. Mit anderen Worten erfolgt das Umformen des Vorformlings bei vorherrschender
Druckbeanspruchung. Bevorzugt kann der Steckkontaktbereich durch das Pressen zwischen
zwei Gesenken bzw. durch Prägen zwischen Prägestempeln geformt sein. Alternativ könnte
der Steckkontaktbereich durch Stauchen in einer zylindrischen Form ausgebildet sein.
Weiter alternativ könnte der Steckkontaktbereich durch Rollen ausgebildet sein.
[0015] Vorzugsweise ist das Kontaktelement einstückig aus elektrisch leitfähigem Material
ausgebildet. Beispielsweise kann das Kontaktelement aus einem metallenen Stanzteil
(dem Vorformling) ausgebildet sein, welches im Steckbereich umgeformt wurde. Daher
kann das Kontaktelement bevorzugt eine größere Breitenerstreckung als Dickenerstreckung
aufweisen, insbesondere im Bereich des Leitungskontaktbereichs, während Breitenerstreckung
und Dickenerstreckung im Bereich des Steckkontaktbereichs aufgrund der im wesentlichen
zylindrischen Form etwa gleich sind. Durch die einstückige Ausbildung ist die elektrische
Leitfähigkeit innerhalb des Kontaktelements vorteilhafterweise besonders widerstandsarm,
da keine Fügestellen existieren, an denen ein Übergangswiderstand auftritt. Auch werden
hochfrequente elektrische Signal verzerrungsarm durch das Kontaktelement geleitet.
Das Kontaktelement kann insbesondere aus einer Kupfer-Legierung bestehen, beispielsweise
einer Kupfer-Zinn-Legierung oder einer Kupfer-NickelLegierung. Zur Verminderung des
elektrischen Übergangswiderstands im Leitungskontaktbereich und/oder im Steckkontaktbereich
können der Leitungskontaktbereich und/oder der Steckkontaktbereich mit Gold, Silber
oder einer Legierung davon beschichtet bzw. plattiert bzw. galvanisiert sein.
[0016] Vorzugsweise ist der Steckkontaktbereich des Kontaktelements frei von Hohlräumen
ausgebildet. Mit anderen Worten kann der umgeformten Steckkontaktbereich massiv ausgebildet
sein. Dadurch ergibt sich vorteilhafterweise eine erhöhte mechanische Festigkeit im
Steckkontaktbereich verglichen zu anderen Bereichen des Kontaktelements. Insbesondere
ist der Steckkontaktbereich nicht als Hohlzylinder bzw. Hohlprisma, sondern als Massivzylinder
bzw. Massivprisma ausgebildet.
[0017] Vorzugsweise ist der Steckkontaktbereich des Kontaktelements zumindest bereichsweise
linear entlang einer Einführrichtung E in den komplementären Verbinder einführbar.
Vorteilhafterweise kann der elektrische Kontakt zwischen dem Kontaktelement und einem
komplementären Kontaktelement des komplementären Verbinders durch Stecken des Steckkontaktbereich
des Kontaktelements entlang der Einführrichtung E in das komplementäre Kontaktelement
erfolgen. Die Einführrichtung E ist insbesondere parallel zur Zylinderachse des im
wesentlichen zylindrisch ausgebildeten Steckkontaktbereichs orientiert. Der Steckkontaktbereich
weist eine ausreichende Steifigkeit entlang der Einführrichtung E auf, wodurch ein
Einführen in das zugeordnete komplementäre Kontaktelement ermöglicht wird. Der Steckkontaktbereich
kann einen Durchmesser von etwa 0,5 mm bis etwa 4 mm, bevorzugt von etwa 0,6 mm oder
etwa 1 bis etwa 2 mm, aufweisen. Die Längserstreckung des Steckkontaktbereichs kann
etwa 3 mm bis etwa 10 mm, bevorzugt etwa 4 mm bis etwa 6 mm betragen.
[0018] Vorzugsweise ist der Leitungskontaktbereich als Schneidklemmkontakt, als Hülse, Lötfahne
oder Kabelklemmbereich ausgebildet. Dadurch kann vorteilhafterweise eine elektrische
Leitung einfach und zuverlässig mit dem Kontaktelement elektrisch kontaktiert werden.
Beispielsweise kann die elektrische Leitung werkzeugfrei mit einem als Schneidklemmkontakt
ausgebildeten Leitungskontaktbereich verbunden werden. Für den Fall, der Leitungskontaktbereich
als Hülse ausgebildet ist, kann die elektrische Leitung in die Hülse eingeführt und
festgeklemmt bzw. gequetscht werden. Alternativ kann die elektrische Leitung mit dem
Kontaktelement verlötet werden, wozu der Leitungskontaktbereich zweckmäßigerweise
als Lötfahne ausgebildet ist.
[0019] Vorzugsweise weist das Kontaktelement weiter zumindest einen Befestigungsbereich
auf, mit welchem das Kontaktelement an einem zugeordneten komplementären Befestigungsbereich
des Steckverbinders befestigbar ist. Beispielsweise kann der Befestigungsbereich rückstellfähig
bzw. federnd ausgebildet sein. Dadurch kann das Kontaktelement nach dem Einführen
in eine Kontaktelementaufnahme des Verbinders dort verrasten bzw. verriegeln bzw.
mit der Kontaktelementaufnahme derart in Eingriff gelangen, daß das Kontaktelement
in der Kontaktelementaufnahme fixiert ist. Der Befestigungsbereich kann einstückig
mit dem Kontaktelement ausgebildet sein, beispielsweise durch Stanzen eines Rastelements
bzw. eines Vorsprungs.
[0020] Der Begriff "rückstellfähig verformbar", wie er im Sinne dieser Erfindung verstanden
wird, beschreibt, daß der zumindest eine Befestigungsbereich nach einer mechanischen
Belastung bzw. elastischen oder plastischen Verformung durch eine Kraft in einer Belastungsrichtung
im wesentlichen wieder in die ursprüngliche Form und/oder Lage zurückkehrt. Die mechanische
Belastung bzw. Verformung des zumindest einen Befestigungsbereichs erfolgt beispielsweise
während des Einführens des Kontaktelement in eine zugeordnete Kontaktelementaufnahme,
wodurch mittels der Wandung der Kontaktelementaufnahme eine Kraft in Belastungsrichtung
an dem zumindest einen Befestigungsbereich angelegt wird.
Elektrischer Steckverbinder gemäß einem Aspekt
[0021] Ein Aspekt betrifft einen Steckverbinder mit zumindest einem erfindungsgemäßen Kontaktelement.
Der Steckverbinder kann einen Kontaktelementhalter zur Aufnahme von zumindest einem
Kontaktelement aufweisen. Dazu kann der Kontaktelementhalter für jedes Kontaktelement
eine zugeordneten Kontaktelementaufnahme aufweisen, in welche das Kontaktelement zumindest
bereichsweise aufgenommen und fixiert ist. Es versteht sich, daß der Steckverbinder
zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun, zehn, oder mehr Kontaktelemente
aufweisen kann.
[0022] Der Steckverbinder kann ein Gehäuse aufweisen, in welchem der Kontaktelementhalter
angeordnet ist. Das Gehäuse kann beispielsweise aus Metall oder Kunststoff ausgebildet
sein. Insbesondere kann das Gehäuse aus Zink-Druckguß, Aluminium-Druckguß oder schlagfestem
Polyamid bzw. ABS ausgebildet sein. Durch den Kontaktelementhalter kann ein einzelnes
oder eine Vielzahl von Kontaktelementen gehalten sein, so daß jedes des Kontaktelemente
in ein zugeordnetes Kontaktelement eines komplementären Steckverbinders einsteckbar
ist. Dazu können die Kontaktelemente parallel zueinander ausgerichtet sein. Insbesondere
sind die Längserstreckungen der Steckkontaktbereiche aller Kontaktelemente parallel
zueinander ausgerichtet.
Verfahren zum Herstellen eines elektrischen Kontaktelements gemäß einem Aspekt
[0023] Ein Aspekt betrifft ein Verfahren zum Ausbilden eines Kontaktelements aufweisend
die folgenden Schritte:
- Bereitstellen eines Vorformlings aus einem elektrisch leitfähigen Material mit einem
Leitungskontaktbereich und einem umzuformenden Bereich;
- Umformen des umzuformenden Bereichs des Vorformlings zu einem im wesentlichen zylindrischen
oder prismatischen Steckkontaktbereich.
[0024] Vorteilhafterweise ist das Kontaktelement in einfacher Weise durch zwei Bearbeitungsschritte
ausbildbar. Als Rohling wird in der Regel ein Metallblech bereitgestellt, aus welchem
ein Vorformling ausgestanzt wird. Das Bereitstellen des Vorformlings kann insbesondere
ein Stanzen des Vorformlings aus einem Metallblech umfassen. Dieser Stanzschritt ermöglicht
eine einfache Massenproduktion der Vorformlinge. Je nach Anforderung an die elektrische
Leitfähigkeit können in einfacher Weise unterschiedliche Metallbleche als Rohmaterial
bereitgestellt werden. Nach dem Stanzen erfolgt das bereichsweise Umformen des Vorformlings,
um den Steckkontaktbereich des Kontaktelements auszubilden.
[0025] Der Steckkontaktbereich kann zylindrisch oder prismenförmig ausgebildet werden, wobei
die Grundfläche des Prismas ein n-Eck mit n ≥ 6, bevorzugt n ≥ 8 und insbesondere
n ≥ 12 sein kann. Vorzugsweise ist n ≤ 24, mehr bevorzugt n ≤ 20, noch bevorzugter
n ≤ 16. Beispielsweise ist n = 6, n = 8 oder n = 12.
[0026] Wird der Steckkontaktbereich im wesentlichen zylindrisch ausgebildet, so kann der
Schritt des Umformens mittels eines Werkzeuges mit halbkreisförmigem Querschnitt erfolgen.
Dazu wird das Stanzteil bzw. der Vorformling in das Werkzeug eingelegt und gepreßt.
Anschließend wird das Stanzteil bzw. der Vorformling gedreht und wieder in das Werkzeug
gelegt und gepreßt, so daß im wesentlichen ein kreisförmiger Querschnitt, möglicherweise
mit zwei Nasen oder ähnlichem an den Seiten entsteht. Zwar kann es sein, dass die
Querschnittsfläche bei dieser Vorgehensweise nicht ideal kreisförmig wird. Jedoch
hat sich im Rahmen der vorliegenden Erfindung herausgestellt, daß diese Vorgehensweise
einen Vorteil gegenüber herkömmlichen Steckteilen, bei denen der vordere Teil gedreht
und der hintere Teil gestanzt wird, aufweisen kann. Bei den herkömmlichen Steckteilen
werden beide Teile ineinander gesteckt, so daß dadurch ein Übergang zwischen gedrehtem
und gestanztem Teil entsteht. Wird jedoch gemäß der oben beschriebenen erfindungsgemäßen
Ausführungsform der vordere Teil nicht gedreht, sondern umgeformt bzw. geprägt, dann
kann ein solcher Übergang vermieden werden. Dies kann den Nachteil einer möglicherweise
nicht ideal kreisförmigen Querschnittsfläche des Steckkontaktbereichs mehr als aufwiegen,
indem das Umformen bzw. Prägen des Steckkontaktbereichs im Vergleich zum Drehen zu
einem besseren Gesamtsignalübergang führt.
[0027] Vorzugsweise erfolgt das Umformen durch ein Kaltumformen oder ein Warmumformen. Vorteilhafterweise
ist das Kaltumformen in effizienter Weise ohne ein Erwärmen des Vorformlings ausführbar.
[0028] Bei der Warmumformung wird der Vorformling vor dem Umformen auf eine Temperatur über
der Rekristallisationstemperatur des Rohmaterials erwärmt. Dadurch kommt es während
der Umformung regelmäßig zur Rekristallisation, die einer Verfestigung des Rohmaterials
entgegenwirkt, so daß der Steckkontaktbereich vorteilhafterweise biegsam bzw. verformbar
bleibt. Als Kaltumformung wird eine Umformung bezeichnet, bei der der Vorformling
im kalten Zustand, beispielsweise bei Raumtemperatur, umgeformt wird, so daß es im
Steckkontaktbereich zu einer Verfestigung des Materials kommt.
[0029] Vorzugsweise umfaßt das Verfahren den Schritt des Ausbildens zumindest eines Befestigungsbereichs,
mit welchem das Kontaktelement an einem komplementären Befestigungsbereich des Steckverbinders
befestigbar ist. Der Befestigungsbereich kann einstückig mit dem Kontaktelement, beispielsweise
durch Stanzen eines Rastelements bzw. eines Vorsprungs, ausgebildet werden.
Fiaurenbeschreibung
[0030] Nachfolgend wird eine bevorzugte Ausführungsform anhand der beigefügten Zeichnungen
beispielhaft erläutert. Es zeigt:
- Figur 1:
- eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform des Kontaktelements;
- Figur 2:
- eine perspektivische Schnittansicht eines Kontaktelementhalters eines Verbinders mit
einer Vielzahl der in Figur 1 gezeigten Kontaktelemente;
- Figur 3:
- eine perspektivische Ansicht eines ersten Teils eines Verbinders;
- Figur 4:
- eine perspektivische Ansicht eines zweiten Teils des in der Figur 3 gezeigten Verbinders.
[0031] Die Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Kontaktelements
1 mit einem Leitungskontaktbereich 3, einem Steckkontaktbereich 5 und einem Befestigungsbereich
7. Der Leitungskontaktbereich 3 ist in der gezeigten bevorzugten Ausführungsform als
Schneidklemmkontakt ausgebildet, um eine elektrische Leitung eines Kabels 29 (in Figur
4 gezeigt) elektrisch zu kontaktieren. Alternativ kann der Leitungskontaktbereich
3 auch als Hülse, Lötfahne oder Klemmbereich ausgebildet sein, um die elektrische
Leitung mit dem Kontaktelement 1 elektrisch und mechanisch zu kontaktieren. Der als
Schneidklemmkontakt ausgebildete Leitungskontaktbereich 3 erlaubt vorteilhafterweise
eine einfache und zuverlässige elektrische Kontaktierung der elektrischen Leitung.
Dadurch kann die elektrische Leitung insbesondere werkzeugfrei mit dem Kontaktelement
1 elektrisch kontaktiert werden, wodurch das Kontaktelement 1 vorteilhafterweise in
feldkonfektionierbaren Verbindern verwendbar ist.
[0032] Der Steckkontaktbereich 5 ist im wesentlichen prismenförmig ausgebildet, wobei die
Grundfläche des in der Figur 1 gezeigten Prismas ein Achteck darstellt. Es versteht
sich, daß auch Prismen vorgesehen sein können, welche ein Sechseck, ein Zehneck, ein
Zwölfeck oder ein Polygon mit einer höheren Eckzahl als zwölf aufweist. Alternativ
kann der Steckbereich 5 im wesentlichen zylindrisch ausgebildet sein. Längsachse A
des Prismas bzw. Zylinders, welches bzw. welcher den Steckkontaktbereich 5 ausbildet,
ist parallel zu einer Einführrichtung E orientiert, entlang welcher das Kontaktelement
1 zumindest bereichsweise in einen komplementären Verbinder (nicht gezeigt) einführbar
ist, um das Kontaktelement 1 mit einem komplementären Kontaktelement des komplementären
Verbinders elektrisch zu verbinden.
[0033] Der Begriff "im wesentlichen prismenförmig" bzw. "im wesentlichen zylindrisch" umschreibt,
daß der Steckkontaktbereich 5 geringe Abweichungen von der Prismenform bzw. von einem
Zylinder aufweisen kann, wie beispielsweise eine abgerundete Stirnfläche 5a, welche
insbesondere in Richtung der Einführrichtung E konisch bzw. spitz zulaufen kann, um
ein Einführen des Kontaktelements 1 in das komplementäre Kontaktelement zu erleichtern.
Des Weiteren kann der Steckkontaktbereich 5 entlang einer Dickenrichtung D, welche
im wesentlichen senkrecht zur Einführrichtung E steht, oder entlang einer Breitenrichtung
B, welche ebenfalls im wesentlichen senkrecht zur Einführrichtung E steht, eine Abweichung
von einer Solldicke bzw. einer Sollbreite bis etwa 10%, bevorzugt etwa 5% aufweisen.
Das Kontaktelement 1 kann bevorzugt bereichsweise eine größere Breitenerstreckung
entlang der Breitenrichtung B aufweisen als die Dickenerstreckung entlang der Dickenrichtung
D ist, insbesondere im Bereich des Leitungskontaktbereichs 3. Dagegen können die Breitenerstreckung
und Dickenerstreckung im Steckkontaktbereich 5 aufgrund der im wesentlichen zylindrischen
Form etwa gleich sein.
[0034] Der Befestigungsbereich 7 des Kontaktelements 1 kann ein rückstellfähig verformbares
Rastelement 7a aufweisen, mit welchem das Kontaktelement 1 in einer Kontaktelementaufnahme
eines Verbinders (in der Figur 2 gezeigt) befestigt werden kann. Aufgrund der rückstellfähigen
Verformbarkeit des Rastelements 7a führt eine mechanische Belastung des Rastelements
7a entlang einer Belastungsrichtung B' zu einer Verformung bzw. Verlagerung des Rastelements
7a. Sobald die mechanische Belastung entlang der Belastungsrichtung B' entfällt, kehrt
das Rastelement 7a im wesentlichen wieder in die ursprüngliche Form und/oder Lage
zurück. Insbesondere umfaßt eine rückstellfähige Verformbarkeit eine elastische Verformbarkeit.
[0035] Zusätzlich kann der Befestigungsbereich 7 ein Eingriffelement 7b aufweisen, welches
ausgelegt ist, mit einem komplementären Eingriffelement der Kontaktelementaufnahme
(in Figur 2 gezeigt) in Eingriff zu gelangen, um eine Verlagerung des Kontaktelements
1 innerhalb der Kontaktelementaufnahme zu hemmen. Bei der in der Figur 1 gezeigten
Ausführungsform weist das Eingriffelement 7b einen sich entlang der Einführrichtung
E verjüngenden Abschnitt auf, an dem sich entgegen der Einführrichtung E eine Hinterschneidung
befindet. In die Hinterschneidung kann beispielsweise Material der Kontaktelementaufnahme
durch ein plastisches und/oder elastisches Verlagern dringen, um mit dem Eingriffelement
7b in Reibschluß bzw. Formschluß zu gelangen.
[0036] Die in der Figur 1 gezeigte Ausführungsform des Kontaktelements 1 ist einstückig
ausgebildet. In einem beispielhaften Herstellungsverfahren wird ein Metallblech bereitgestellt,
aus welchem ein Vorformling ausgestanzt wird. Dabei wird das Stanzwerkzeug entlang
der Dickenrichtung D bewegt, um den Vorformling aus dem Metallblech herauszustanzen.
Folglich ist die beim Stanzen erzeugte Stanzkante 9 parallel zur Dickenrichtung orientiert.
Während des Stanzens können der Schneidklemmkontakt 3 sowie das Eingriffelement 7d
ausgebildet werden. Optional kann der Vorformling bereichsweise gebogen werden, beispielsweise
um das Rastelement 7a des Befestigungsbereichs 7 auszubilden. Des Weiteren kann der
Vorformling weitere Biegebereiche 9a aufweisen, wobei das Biegen gleichzeitig mit
oder nach dem Stanzen ausgeführt werden kann.
[0037] Durch ein bereichsweises Umformen des Vorformlings wird der Steckkontaktbereich 5
geformt bzw. ausgebildet. Das Umformen erfolgt in einem Fertigungsschritt, in welchem
das Material des Vorformlings bereichsweise plastisch in eine andere Form gebracht
wird. Dadurch wird die Stanzkante 9 im umgeformten Steckkontaktbereich 5 in der Regel
derart umgeformt, daß die Stanzkante 9 als solche nicht mehr erkennbar ist. Während
der Querschnitt des Vorformlings in einer Fläche, welche senkrecht zur Einführrichtung
E steht, im wesentlichen rechteckig geformt ist, ist der Querschnitt des umgeformten
Steckkontaktbereichs 5 des Kontaktelements 1 im wesentlichen kreisrund oder oval bzw.
ein Polygon bzw. n-Eck mit n größer als fünf. Beispielsweise kann der Steckkontaktbereich
5 einen sechseckigen, einen achteckigen oder ein zwölfeckigen Querschnitt aufweisen.
Durch das Umformen des Vorformlings entsteht das Kontaktelement 1.
[0038] Das plastische Umformen ist materialerhaltend, so daß der Vorformling und das Kontaktelement
1 eine identische Masse aufweisen. Das Umformen kann in einfacher Weise mittels Prägewerkzeugen
bzw. Gesenken (Obergesenk und Untergesenk) durchgeführt werden, wobei zwischen den
Prägewerkzeugen bzw. den Gesenken eine Negativform des auszubildenden Steckkontaktbereichs
5 ausgebildet ist. Zum Umformen des Vorformlings wird dieser zumindest bereichsweise
in die Umformwerkzeuge, d.h. die Prägewerkzeuge oder Gesenke, eingeführt und anschließend
mittels der Umformwerkzeuge mit Druck beaufschlagt, wodurch sich das Material des
Vorformlings umformt, um die in den Umformwerkzeugen ausgebildete Negativform auszufüllen
und dadurch die gewünschte Form anzunehmen. Dadurch unterscheidet sich das Umformen
insbesondere von einer spanabhebenden Bearbeitung wie beispielsweise einem Drehen,
bei welchem dem Vorformling Material abgenommen wird, um die gewünschte zylindrische
Form zu erreichen. Da im Gegensatz zu einer spanabhebenden Bearbeitung das Material
des Vorformlings im Bereich des Steckkontaktbereichs 5 erhalten bleibt, kann der Vorformling
in diesem Bereich weniger Material aufweisen, um eine gewünschte Endstärke des Steckkontaktbereichs
5 des Kontaktelements 1 zu erreichen. Es versteht sich, daß das plastische Umformen
des Vorformlings sowohl als Kaltumformen als auch als Warmumformen durchgeführt werden
kann. Vorteilshafterweise erlaubt das Kaltumformen des Vorformlings eine schnellere
Bearbeitung, da es nicht notwendig ist, den Vorformling zu erwärmen. Gleichzeitig
erhöht sich beim Kaltumformen die Festigkeit im umgeformten Bereich, also in Steckkontaktbereich
5 des Kontaktelements. Dadurch weist das Kontaktelement 1 im Bereich des Steckkontaktbereichs
5 eine höhere Festigkeit auf, so daß der Steckkontaktbereich 5 während eines Steckens
stärker mechanisch belastbar ist. Dagegen wird die Zähigkeit durch das Kaltumformen
verringert. Ist eine Verringerung der Zähigkeit nicht gewünscht, so kann das Umformen
alternativ als Warmumformen erfolgen.
[0039] Um gute elektrische Leitungseigenschaften des Kontaktelements 1 zu erreichen, kann
das Kontaktelement 1 insbesondere aus einem Metallblech geformt werden, welches aus
einer Kupferlegierung, beispielsweise einer Kupferzinnlegierung oder einer Kupfernickellegierung,
besteht. Die Auswahl der Legierung des Kontaktelements 1 erfolgt aufgrund der notwendigen
mechanischen und elektrischen Eigenschaften des Kontaktelements 1. Zur Verbesserung
des elektrischen Übergangswiderstandes kann das Kontaktelement 1 zumindest bereichsweise
mit Gold, Silber oder einer Goldsilberlegierung plattiert bzw. galvanisiert werden.
Dadurch wird vorteilhafterweise auch eine Korrosion des Kontaktelements 1 an den plattierten
bzw. galvanisierten Bereichen vermieden.
[0040] Die Figur 2 zeigt eine perspektivische Schnittansicht eines Kontaktelementhalters
11, welcher eine Vielzahl von Kontaktelementaufnahmen 13 aufweist, in welche jeweils
ein zugeordnetes Kontaktelement 1 angeordnet und befestigt ist. Der Kontaktelementhalter
11 ist aus einem elektrisch isolierenden Material ausgebildet, vorzugsweise einem
Kunststoff, wie beispielsweise Polyamid, ABS, Polybutylenterephthalat (PBT) oder Polycarbonat.
Um den Kontaktelementhalter 11 mit den Kontaktelementen zu bestücken, in der in Figur
2 gezeigten Ausführungsform werden acht Kontaktelemente 1 durch den Kontaktelementhalter
11 gehalten, stehen zwei Optionen zur Verfügung.
[0041] Zum ersten kann der Kontaktelementhalter 11 bereitgestellt werden, beispielsweise
als Spritzgußteil aus einem thermoplastischen Kunststoff ausgebildet werden. In dem
Körper des Kontaktelementhalters 11 ist eine den aufzunehmenden Kontaktelementen 1
entsprechende Anzahl von Kontaktelementaufnahmen 13 ausgebildet. In jede der Kontaktelementaufnahmen
13 kann ein zugeordneten Kontaktelement 1 entlang der zweiten Einführrichtung E' eingeführt
werden, um das Kontaktelement 1 in den Kontaktelementhalter 11 anzuordnen. Durch das
Einführen des Kontaktelements 1 in die Kontaktelementaufnahme 13 kann das Eingriffelement
7b des Kontaktelements 1 mit der Wandung der Kontaktelementaufnahme in Eingriff bzw.
Reibschluß gelangen. Dadurch wird ein Verlagern des Kontaktelements 1 relativ zum
Kontaktelementhalter 11 entgegen der zweiten Einführrichtung E' gehemmt. Des Weiteren
kann durch das Einführen des Kontaktelements 1 in die Kontaktelementaufnahme 13 die
Wandung der Kontaktelementaufnahme 13 in mechanischen Kontakt mit dem rückstellfähig
verformbaren Rastelement 7a treten, wobei das Rastelement 7a entlang der Belastungsrichtung
B' verformt wird. Die Wandung der Kontaktelementaufnahme 13 kann eine Ausnehmung in
der Wandung 13a als bevorzugtes komplementäres Rastelement 13a aufweisen, so daß das
Rastelement 7a in das komplementäre Rastelement 13a eingreifen kann, wenn das Kontaktelement
1 derart entlang der zweiten Einführrichtung E' in die Kontaktelementaufnahme 13 eingeführt
ist, daß eine vorbestimmte Anordenposition erreicht ist. In der Anordenposition erfolgt
eine Verlagerung des Rastelements 7a aufgrund der rückstellfähigen Verformbarkeit
des Rastelements 7a entgegen der Belastungsrichtung B', so daß es zu einem Eingreifen
bzw. Verriegeln des Rastelements 7a mit dem komplementären Rastelement 13a kommt.
Mit anderen Worten ist das Kontaktelement 1 in der Anordenposition innerhalb der Kontaktelementaufnahme
13 fixiert.
[0042] Als zweite Option kann der Kontaktelementhalter 11 um eine Vielzahl von bereitgestellten
Kontaktelementen 1 herum ausgebildet werden. Beispielsweise kann der Kontaktelementhalter
11 als ein Spritzgußteil aus einem thermoplastischen Elastomer oder thermoplastischen
Polymer ausgebildet werden, wenn eine Vielzahl von Kontaktelementen 1 mittels einer
Haltevorrichtung (nicht gezeigt) in Position gehalten wird, so daß sich zwischen dem
Kontaktelementhalter 11 und den Kontaktelementen 1 eine innige Verbindung ergibt.
Dadurch sind die Kontaktelemente 1 unlösbar mit dem Kontaktelementhalter 11 verbunden.
Die Kontaktelementaufnahmen 13 entsprechen dann den Lücken im Material des Kontaktelementhalters
11, welche durch das Vorhandensein der Kontaktelemente 1 bedingt sind.
[0043] Wie in der Figur 2 gezeigt, können die Kontaktelemente 1 entlang einer Kreislinie
in dem Kontaktelementhalter 11 angeordnet sein. Dabei können die Kontaktelemente 1
und insbesondere die Rastelemente 7a derart angeordnet sein, daß die Belastungsrichtung
B' für alle Kontaktelemente 1 radial nach außen oder nach innen orientiert ist. Mit
anderen Worten kann der Kontaktelementhalter 11 achsensymmetrisch um eine Symmetrieachse
ausgebildet sein, wobei die Symmetrieachse bevorzugt parallel zur Einführrichtung
E orientiert ist.
[0044] Die Figur 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines ersten Teils 15 eines Verbinders
mit einem in der Figur 2 gezeigten Kontaktelementhalter 11. Der Kontaktelementhalter
11 ist in einem Gehäuse 17 angeordnet, welches bevorzugt aus Metall oder schlagfestem
Kunststoff besteht. Das Gehäuse 17 des ersten Teils des Verbinders 15 weist eine Anschlußkonfiguration
17a auf, welche es ermöglicht, eine zweiten Teil 19 des Verbinders entlang einer dritten
Einführrichtung E" zumindest bereichsweise in das Gehäuse 17 des ersten Teils 15 des
Verbinders einzuführen.
[0045] Die Figur 4 zeigt eine perspektivische Ansicht des zweiten Teils 19 des Verbinders
mit einem Gehäuse 21, welches eine komplementäre Anschlußkonfiguration 21a aufweist,
welche mit der Anschlußkonfiguration 17a in Eingriff bringbar ist. Insbesondere können
die Anschlußkonfiguration 17a und die komplementäre Anschlußkonfiguration 21a miteinander
verschraubt werden. Das Gehäuse 21 kann ebenfalls aus Metall oder schlagfestem Kunststoff
ausgebildet sein.
[0046] Der zweite Teil 19 des Verbinders weist ferner einen Leitungshalter 23 auf, in welchem
eine Vielzahl von Leitungsaufnahmen 25 ausgebildet ist. Die Leitungsaufnahmen 25 sind
ausgelegt, jeweils eine zugeordnete elektrische Leitung 27 zumindest bereichsweise
aufzunehmen. Die elektrischen Leitungen 27 sind Bestandteil eines Kabels 29, welches
entlang einer vierten Einführrichtung E'" durch eine Durchtrittsöffnung des Gehäuses
21 des zweiten Teils 19 des Verbinders hindurchgeführt ist, wobei die Ummantelung
des Kabels 29 zumindest im Bereich des Leitungshalters 23 entfernt ist, um die elektrischen
Leitungen 27 entlang einer Spreizrichtung S, welche im wesentlichen senkrecht zur
vierten Einführrichtung E'" orientiert ist, radial nach außen abzuspreizen bzw. umzubiegen,
damit die elektrischen Leitungen in jeweils einer zugeordneten Leitungsaufnahme 25
aufgenommen werden kann. Das Kabel 29 kann mittels der Zugentlastung 31 an dem Gehäuse
21 befestigt werden. Insbesondere kann die Zugentlastung 31 als PG Verschraubung ausgeführt
sein.
[0047] Durch eine Einführen des zweiten Teils 19 des Verbinders mit dem daran angeordneten
Kabel 29 entlang der dritten Einführrichtung E" in den ersten Teil 15 des Verbinders
gelangt die Anschlußkonfiguration 17a in Eingriff mit der komplementären Anschlußkonfiguration
21 a, so daß beide Verbinderteile 15, 19 miteinander verbunden werden können. Gleichzeitig
werden die Schneidklemmkontakte 3 des ersten Teils 15 des Verbinders entgegen der
dritten Einführrichtung E" in den zugeordneten Schneidklemmkontakteaufnahmen 25a der
Leitungsaufnahme 25 aufgenommen, wodurch die elektrischen Leitungen 27, welche sich
in den Leitungsaufnahmen 25 befinden, durch die zugeordneten Schneidklemmkontakte
3 geschnitten und elektrisch kontaktiert werden. Mit anderen Worten erfolgt die elektrische
und mechanische Verbindung beider Teile 15, 19, des Verbinders durch ein Zusammenstecken
des zweiten Teils 19 und des ersten Teils 15 des Verbinders entlang der dritten Einführrichtung
E". Nach dem Zusammenfügen beider Teile 15, 19 des Verbinders sind das Kabel 29 und
der Verbinder miteinander elektrisch und mechanisch verbunden, das Kabel 29 mithin
konfektioniert. Der Verbinder kann insbesondere als ein Steckverbinder ausgebildet
sein, welcher entlang einer Einführrichtung E in einen komplementären Verbinder (nicht
gezeigt) eingesteckt werden kann, um das Kabel 29 mit einer weiteren elektrischen
Einrichtung zu kontaktieren. Insbesondere kann es sich bei dem Steckverbinder um einen
M12 Verbinder handeln, welcher ausgelegt ist, eine Ethernet-Verbindung gemäß Kategorie
6
A (CAT 6
A) herzustellen. Der in den Figuren gezeigte Steckverbinder ist vorteilhafterweise
feldkonfektionierbar. Mit anderen Worten kann ein Kabel 29 im Feld, d.h. am Einsatzort
ohne Spezialwerkzeug, konfektioniert werden. Mithin ist lediglich ein Messer bzw.
eine Abisolierzange notwendig, um den Isoliermantel des Kabels 29 bereichsweise zu
entfernen und die überstehenden Teile der in den Leitungsaufnahmen 25 angeordneten
elektrischen Leitungen 27 abzuschneiden. Die anschließende elektrische Kontaktierung
und Befestigung des Verbinders mit den elektrischen Leitungen 27 des Kabels 29 erfolgt
dann werkzeuglos.
[0048] Bevorzugt ist die zweite Einführrichtung E' parallel zur Einführrichtung E orientiert.
Weiter bevorzugt ist die dritte Einführrichtung E" parallel zur zweiten Einführrichtung
E', besonders bevorzugt auch zur Einführrichtung E, orientiert. Weiter bevorzugt ist
die vierte Einführrichtung E'" parallel zur dritten Einführrichtung E", besonders
bevorzugt auch zur zweiten Einführrichtung E', orientiert. Insbesondere können die
vier Einführrichtungen E, E', E" und E'" gemeinsam parallel zueinander orientiert
bzw. identisch sein.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Kontaktelement
- 3
- Leitungskontaktbereich / Schneidklemmkontakt
- 5
- Steckkontaktbereich
- 5a
- Stirnfläche
- 7
- Befestigungsbereich
- 7a
- Rastelement
- 7b
- Eingriffelement
- 9
- Stanzkante
- 9a
- Biegebereich
- 11
- Kontaktelementhalter
- 13
- Kontaktelementaufnahme
- 15
- erster Teil eines Verbinders
- 17
- Gehäuse
- 17a
- Anschlußkonfiguration
- 19
- zweiter Teil des Verbinders
- 21
- Gehäuse
- 21a
- komplementäre Anschlußkonfiguration
- 23
- Leitungshalter
- 25
- Leitungsaufnahme
- 25a
- Schneidklemmkontaktaufnahme
- 27
- elektrische Leitung
- 29
- Kabel
- 31
- Zugentlastung
- A
- Längsachse
- B
- Breitenrichtung
- B'
- Belastungsrichtung
- D
- Dickenrichtung
- E
- Einführrichtung
- E'
- zweite Einführrichtung
- E"
- dritte Einführrichtung
- E'"
- vierte Einführrichtung
- S
- Spreizrichtung
1. Elektrisches Kontaktelement (1) für einen Steckverbinder aufweisend:
- einen Leitungskontaktbereich (3), an welchen eine elektrische Leitung (27) befestigbar
ist,
- einen Steckkontaktbereich (5), welcher mit einem komplementären Kontaktelement eines
komplementären Verbinder elektrisch kontaktierbar ist,
wobei der Steckkontaktbereich (5) durch Umformen im wesentlichen zylindrisch oder
prismenförmig ausgebildet ist.
2. Kontaktelement (1) nach Anspruch 1, wobei das Kontaktelement (1) einstückig aus elektrisch
leitfähigem Material ausgebildet ist.
3. Kontaktelement (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Steckkontaktbereich (5) des Kontaktelements
(1) frei von Hohlräumen ausgebildet ist.
4. Kontaktelement (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei der Steckkontaktbereich
(5) des Kontaktelements (1) zumindest bereichsweise linear entlang einer Einführrichtung
E in den komplementären Verbinder einführbar ist.
5. Kontaktelement (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei der Leitungskontaktbereich
(3) als Schneidklemmkontakt, als Hülse, Lötfahne oder Kabelklemmbereich ausgebildet
ist.
6. Kontaktelement (1) nach einem der vorigen Ansprüche, weiter aufweisend zumindest einen
Befestigungsbereich (7), mit welchem das Kontaktelement (1) an einem zugeordneten
komplementären Befestigungsbereich (13) des Steckverbinders befestigbar ist.
7. Kontaktelement (1) nach einem der vorigen Ansprüche, wobei der Steckkontaktbereich
(5) durch Umformen im wesentlichen prismenförmig ausgebildet ist und einen n-eckigen
Querschnitt mit n ≥ 6 oder n ≥ 8 oder n ≥ 12 aufweist.
8. Steckverbinder aufweisend:
zumindest ein Kontaktelement (1) gemäß einem der vorigen Ansprüche.
9. Verfahren zum Ausbilden eines Kontaktelements (1) aufweisend die folgenden Schritte:
- Bereitstellen eines Vorformlings aus einem elektrisch leitfähigen Material mit einem
Leitungskontaktbereich (3) und einem umzuformenden Bereich;
- Umformen des umzuformenden Bereichs des Vorformlings zu einem im wesentlichen zylindrischen
oder prismatischen Steckkontaktbereich (5).
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, wobei der umzuformende Bereich des Vorformlings zu einem
im wesentlichen prismatischen Steckkontaktbereich (5) umgeformt wird, wobei der Steckkontaktbereich
(5) einen n-eckigen Querschnitt mit n ≥ 6 oder n ≥ 8 oder n ≥ 12 aufweist.
11. Verfahren gemäß Anspruch 9, wobei der umzuformende Bereich des Vorformlings mittels
eines Werkzeugs mit halbkreisförmigem Querschnitt zu einem im wesentlichen zylindrischen
Steckkontaktbereich (5) umgeformt wird.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei das Umformen ein Kaltumformen
oder Warmumformen umfaßt.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 9 bis 12, weiter umfassend den Schritt:
- Ausbilden zumindest eines Befestigungsbereichs (7), mit welchem das Kontaktelement
(1) an einem komplementären Befestigungsbereich (13) des Steckverbinders befestigbar
ist.