[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Übergabe von Blisterpackungsstapeln
an eine Fördervorrichtung.
[0002] Blisterpackungen werden häufig in der pharmazeutischen Industrie bei der Verpackung
von Medikamenten verwendet. Hierbei wird zunächst in einer Folienmaterialbahn eine
Vielzahl von Näpfen gebildet, in welche Produkte, wie etwa Dragees oder Tabletten,
eingebracht werden. Anschließend wird die Folienmaterialbahn mit den gefüllten Näpfen
mit einer Deckfolie versiegelt und einer Stanzstation zugeführt, in der die jeweiligen
Blisterpackungen aus der Folienmaterialbahn ausgestanzt werden.
[0003] Danach werden die Blisterpackungen in Stapeln in jeweiligen Fächern einer Packgutförderkette
abgelegt. Abschließend werden die an der Fördervorrichtung angeordneten Blisterpackungsstapel
einer Verpackungsstation zugeführt, in der die Blisterpackungsstapel in entsprechende
Verpackungen, wie etwa Faltschachteln, eingebracht werden.
[0004] Zur Erreichung eines möglichst hohen Durchsatzes der Verpackungsmaschine wird die
Packgutförderkette vorzugsweise kontinuierlich betrieben. Insofern benötigt man bei
der Übergabe der Blisterpackungen oder Blisterpackungsstapel von der Stanze in die
Packgutförderkette der Verpackungsmaschine entsprechende Übergabevorrichtungen.
[0005] Bei einer bekannten Übergabevorrichtung gemäß
DE 100 48 007 A1 wird ein Blisterpackungsstapel zunächst von einem Schiebeelement hintergriffen, das
an einem Endlosförderer angebracht ist. Der Blisterpackungsstapel wird dann entlang
einer Gleitfläche in Richtung auf die Fördervorrichtung vorgeschoben. Zusätzlich zu
dem Schiebeelement ist ein Begrenzungselement vorgesehen, das ebenfalls an einem umlaufenden
Endlosförderer angebracht ist, der in einer entgegengesetzten Drehrichtung betrieben
wird.
[0006] Bei einer anderen bekannten Übergabevorrichtung zur Übergabe von Blisterpackungsstapeln
gemäß
EP 1 225 140 A1 werden die Blisterpackungen in einem Abgabeschacht gestapelt, der über der Packguttransportkette
angeordnet ist. Zur Übergabe der Blisterpackungsstapel werden die Blisterpackungsstapel
aus dem Abgabeschacht vertikal nach unten in jeweilige Aufnahmen der Fördervorrichtung
fallengelassen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung zur Übergabe
von Blisterpackungsstapeln an eine sich umlaufend bewegende Fördervorrichtung zu schaffen,
bei der die Übergabe von Blisterpackungsstapeln effizienter und zuverlässiger erfolgt.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zur Übergabe von Blisterpackungsstapel an eine
Fördervorrichtung zum Fördern der Blisterpackungsstapel in einer Förderrichtung, die
mehrere sich umlaufend bewegende Fächer oder Wagen zur Aufnahme der Blisterpackungsstapel
hat, vorgeschlagen. Die Vorrichtung umfasst wenigstens eine Übergabekassette zum Aufnehmen
eines Blisterpackungsstapels, die ein Bodenelement und wenigstens zwei gegenüberliegende
Seitenbegrenzungselemente aufweist, und wenigstens eine Übergabekassetten-Bewegungseinheit
zum Bewegen der Übergabekassette in Förderrichtung sowie in einer Richtung quer zur
Förderrichtung. Die Übergabekassetten-Bewegungseinheit ist derart ausgestaltet, dass
die Übergabekassette von einer Aufnahmeposition, an der sie mit Blisterpackungen gefüllt
wird, vorzugsweise translatorisch und vorzugsweise in Förderrichtung zu einer Abgabeposition,
an der die Blisterpackungen in ein Fach oder einen Wagen der Fördervorrichtung übergeben
werden, bewegbar ist, und die Übergabekassette von der Abgabeposition quer zur Förderrichtung
aus dem Fach oder dem Wagen der Fördervorrichtung seitlich herausbewegbar ist, während
der Blisterpackungsstapel auf der Fördervorrichtung verbleibt.
[0010] Da sich der Blisterpackungsstapel während der Bewegung in Förderrichtung zwischen
den Seitenbegrenzungselementen der Übergabekassette befindet, können die Blisterpackungsstapel
bis zum Zeitpunkt der Übergabe an ein Fach oder einen Wagen in vertikal stabiler Lage
bewegt werden. Nach dem seitlichen Herausbewegen der Übergabekassette verbleiben die
Blisterpackungsstapel wiederum in dem Fach oder dem Wagen der Fördervorrichtung, so
dass eine stabile Lage weiterhin sichergestellt ist.
[0011] Vorzugsweise ist ein Anschlagelement vorgesehen, gegen das der Blisterpackungsstapel
anliegt, um diesen in dem Fach oder dem Wagen der Fördervorrichtung zurückzuhalten,
wenn die Übergabekassette seitlich aus der Fördervorrichtung herausbewegt wird. Dadurch
kann die Übergabekassette zuverlässig unter dem Blisterpackungsstapel herausgezogen
werden, während das Anschlagelement zusätzlich für eine bündige vertikale Ausrichtung
und Stabilisierung des Blisterpackungsstapels sorgt.
[0012] In besonderer Ausgestaltung ist das Anschlagelement als bewegbares Schiebeelement
ausgebildet, das an der Übergabekassetten-Bewegungseinheit angeordnet ist. Hierdurch
ist es möglich, die relative Position des Anschlagelements bezüglich der Übergabekassette
an der Übergabekassetten-Bewegungseinheit so einzustellen, dass der Blisterpackungsstapel
nach dem Herausziehen der Übergabekassette zuverlässig in einer exakten, vordefinierten
Position in der Fördervorrichtung verbleibt.
[0013] Mit Vorteil ist die Übergabekassetten-Bewegungseinheit derart ausgestaltet, dass
die Übergabekassette bei der Bewegung von der Aufnahmeposition zur Abgabeposition
in Förderrichtung der Fördervorrichtung bewegt wird. Hierbei wird die Übergabekassette
mit dem darauf angeordneten Blisterpackungsstapel in vorteilhafter Weise noch vor
dem Herausziehen aus dem Fach oder dem Wagen auf die Geschwindigkeit der Fördervorrichtung
gebracht und mit dieser mitbewegt. Dementsprechend wird eine sanfte und zuverlässige
Übergabe des Blisterpackungsstapels an die Fördervorrichtung begünstigt.
[0014] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn die Übergabenkassetten-Bewegungseinheit derart
ausgestaltet ist, dass die Übergabekassette nach dem Herausbewegen aus dem Fach oder
dem Wagen quer zur Förderrichtung zunächst in einer zur Förderrichtung entgegengesetzten
Richtung bewegt wird und anschließend in Richtung quer zur Förderrichtung in die Aufnahmeposition
bewegt wird. Durch die Bewegung der Übergabekassette von der Aufnahmeposition zur
Übergabeposition und zurück zur Aufnahmeposition resultiert eine umlaufende Endlosbewegung,
die technisch einfach realisierbar ist.
[0015] Bei der Bewegung zum seitlichen Herausziehen der Übergabekassette aus der Fördervorrichtung
handelt es sich um eine kombinierte Bewegung, die sich aus der Bewegung in Förderrichtung
und aus der Bewegung quer zur Förderrichtung zusammensetzt. Der Vorteil besteht darin,
dass während des Herausziehens der Übergabekassette die Übergabekassette selbst noch
in Förderrichtung mitgeführt wird, womit eine nahtlose Übergabe des Blisterpackungsstapels
an die sich kontinuierlich bewegende Fördervorrichtung möglich ist und somit ein hoher
Durchsatz erzielt werden kann.
[0016] Bei einer speziellen Ausgestaltung sind die Seitenbegrenzungselemente der Übergabekassette
im Wesentlichen quer zur Förderrichtung angeordnet, und jede Übergabekassette ist
auf der der Übergabekassetten-Bewegungseinheit abgewandten Seite offen. Über die offene
Seite können die Blisterpackungsstapel beim Herausziehen der Übergabekassette diese
verlassen, während die beiden Seitenbegrenzungselemente eine stabile senkrechte Ausrichtung
der Blisterpackungsstapel zum Zeitpunkt der Übergabe sicherstellen.
[0017] Der wenigstens einen Übergabekassetten-Bewegungseinheit ist vorzugsweise eine Längsführungseinrichtung
zugeordnet, entlang welcher die Übergabekassetten-Bewegungseinheit parallel zur Fördervorrichtung
hin- und herbewegbar ist. Dadurch wird eine Zwangsführung in Längsrichtung realisiert,
die dauerhaft eine präzise Bewegung der Übergabekassette parallel zur Fördervorrichtung
ermöglicht.
[0018] Zusätzlich ist die wenigstens eine Übergabekassetten-Bewegungseinheit mit einer Querführungseinrichtung
ausgestattet, entlang welcher die Übergabekassette quer zur Förderrichtung hin- und
herbewegbar ist. Dadurch ist wiederum eine präzise Festlegung der Querbewegungskomponente
der Übergabekassette gewährleistet.
[0019] Die Übergabekassetten-Bewegungseinheit ist vorzugsweise derart ausgestaltet, dass
die Bewegung der Übergabekassetten-Bewegungseinheit entlang der Längsführungseinrichtung
und die Bewegung der Übergabekassette entlang der Querführungseinrichtung unabhängig
voneinander erfolgen. Durch eine entsprechende Ansteuerung der Längs- und Querbewegungen
der Übergabekassetten ist eine individuelle Anpassung an die geometrischen Gegebenheiten
der Fördervorrichtung möglich.
[0020] Mit der Bereitstellung von insgesamt zwei Übergabekassetten mit jeweiligen Übergabekassetten-Bewegungseinheiten,
die jeweils auf gegenüberliegenden Seiten der Fördervorrichtung angeordnet sind, kann
der Gesamtdurchsatz der Übergabevorrichtung verdoppelt werden.
[0021] Die Bewegungen der beiden Übergabekassetten von der Aufnahmeposition zur Abgabeposition
und zurück zur Aufnahmeposition definieren jeweils einen Zyklus. Dabei sind die Übergabekassetten-Bewegungseinheiten
derart steuerbar, dass die beiden Übergabekassetten gegenläufige Bewegungen ausführen,
die um einen halben Zyklus zeitlich versetzt sind. Somit ist es möglich, dass die
beiden Übergabekassetten abwechselnd in derselben Aufnahmeposition angeordnet werden
können und lediglich eine einzige Stapelbildungsstation benötigt wird.
[0022] Schließlich erfolgen alle Bewegungen der Übergabekassette in einer Ebene, die parallel
zur Förderrichtung der Fördervorrichtung ist, die insbesondere eine horizontale Ebene
ist. Die Übergabekassetten müssen also nicht in vertikaler Richtung bewegt werden.
Dadurch wird die technische Umsetzung der Vorrichtung vereinfacht.
[0023] Weitere Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen.
- Fig. 1A bis 1I
- sind perspektivische Ansichten einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Übergabevorrichtung, in denen die verschiedenen Phasen der Übergabebewegung einer
ersten Übergabekassette und einer zweiten Übergabekassette gezeigt sind;
- Fig. 2
- ist eine Seitenansicht der Übergabevorrichtung aus Fig. 1A bis 1I und
- Fig. 3
- ist eine Ansicht von oben der Übergabevorrichtung aus Fig. 1A bis 1I.
[0024] Fig. 1A zeigt eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Übergabe von Blisterpackungsstapeln 2 an eine Fördervorrichtung 4 zum Fördern
der Blisterpackungsstapel 2 in einer Förderrichtung F. Man beachte, dass in den Darstellungen
der Fig. 1 bis 3 jeder Blisterpackungsstapel 2 lediglich eine einzige Blisterpackung
umfasst. Ein Blisterpackungsstapel 2 kann selbstverständlich auch mehrere übereinander
angeordnete Blisterpackungen umfassen.
[0025] Die Übergabevorrichtung dient insbesondere dazu, die Blisterpackungsstapel 2, die
an einer Aufnahmeposition (Fig. 1A) aufgenommen wurden, an sich in Förderrichtung
F bewegende Fächer 6 der Fördervorrichtung 4 zu übergeben. Zur Bildung der Blisterpackungsstapel
ist eine Stapelbildungseinheit (nicht gezeigt) vorgesehen. Um die Blisterpackungsstapel
an der Aufnahmeposition in der Übergabekassette anzuordnen, ist eine Ausgabeeinheit
(nicht gezeigt) vorgesehen.
[0026] Die in den Figuren gezeigte Fördervorrichtung 4 ist in Form einer Packgutförderkette
ausgebildet, die mehrere Fächer 6 zur Aufnahme je eines Blisterpackungsstapels 2 aufweist.
Die Fächer 6 werden jeweils durch eine hintere und eine vordere Trennwand 7, 8 quer
zur Förderrichtung F gebildet. Es ist jedoch auch möglich, dass bei einer anderen
Packgutförderkette zwei in Förderrichtung F benachbarte Fächer 6 lediglich durch eine
einzige Trennwand voneinander getrennt sind. Im Speziellen sind die Trennwände 7,
8 als gabelartige, mehrfingrige Trennwände ausgebildet. Ebenso ist es denkbar, dass
die Fördervorrichtung 4 als Linearmotor-Fördervorrichtung ausgebildet ist. In diesem
Fall übernehmen einzeln ansteuerbare Wagen die Funktion der Fächer 6.
[0027] Wie darüber hinaus in Fig. 1A gezeigt, umfasst die Übergabevorrichtung ein Gehäuse
10. Das Gehäuse 10 hat eine obere Seite, an der ein Gleitabschnitt 11 ausgebildet
ist, der mit der Bewegungsbahn der Blisterpackungsstapel 2 korrespondiert und der
mehrere in Förderrichtung F verlaufende Schlitze 12 aufweist. Durch diese Schlitze
12 erstrecken sich wiederum die Fingerelemente der Trennwände 7, 8, um jeweils ein
Fach 6 zur Aufnahme eines Blisterpackungsstapels 2 zu bilden.
[0028] Die Übergabevorrichtung umfasst zusätzlich eine erste und eine zweite Übergabekassette
14, 16 sowie eine der ersten Übergabekassette 14 zugeordnete erste Übergabekassetten-Bewegungseinheit
18 und eine der zweiten Übergabekassette 16 zugeordnete Übergabekassetten-Bewegungseinheit
20. Die erste Übergabekassette 14 umfasst ein Bodenelement 22 sowie eine hintere und
eine vordere Seitenbegrenzungswand 24, 26, wobei jede Seitenbegrenzungswand 24, 26
quer zur Förderrichtung F vertikal abragend an dem Bodenelement 22 angeordnet ist.
Die zweite Übergabekassette 16 umfasst ein Bodenelement 28 sowie eine hintere und
eine vordere Seitenbegrenzungswand 30, 32, wobei jede Seitenbegrenzungswand 30, 32
quer zur Förderrichtung F und vertikal abragend an dem Bodenelement 28 angeordnet
ist. Die vorderen Seitenbegrenzungswände 26, 32 sind jeweils höher als die hinteren
Seitenbegrenzungswände 24, 30 ausgebildet.
[0029] Während die Übergabekassetten 14, 16 an den zugeordneten Übergabekassetten-Bewegungseinheiten
18, 20 an jeweiligen Querführungseinrichtungen 34, 35 in Richtung quer zur Förderrichtung
F verschiebbar gelagert sind, sind die Übergabekassetten-Bewegungseinheiten 18, 20
an jeweiligen Längsführungseinrichtungen 36, die an dem Gehäuse 10 vorgesehen sind,
in Förderrichtung F verschiebbar gelagert. Die Übergabekassetten-Bewegungseinheiten
18, 20 sind derart längsverschiebbar gelagert, dass sie seitlich parallel zur Fördervorrichtung
4 verschiebbar sind.
[0030] Die Übergabekassetten 14, 16 sind wiederum derart an den zugeordneten Übergabekassetten-Bewegungseinheiten
18, 20 in Querrichtung verschiebbar gelagert, dass jede Übergabekassette in ein Fach
6 sowie in eine Position seitlich neben der Packgutförderkette 5 bewegbar ist. Die
Längsführungseinrichtung 36 besteht aus einer Längsführungsschiene 38, die in einer
Ausnehmung in einer Seitenwand des Gehäuses 10 vorgesehen ist. Jeder Übergabekassetten-Bewegungseinheit
18, 20 sind (nicht gezeigte) Servomotoren zugeordnet, die unabhängig voneinander ansteuerbar
sind, um die Längs- und Querbewegungen zu bewirken.
[0031] Die Übergabekassetten-Bewegungseinheiten 18, 20 umfassen jeweils ein im Wesentlichen
dreieckförmiges Gehäuse 44, 46, das seitlich des Gleitabschnitts 11 an dem Gehäuse
10 längsverschiebbar angeordnet ist. An den in Förderrichtung F betrachtet hinteren
Seiten der Gehäuse 44, 46 sind die Übergabekassetten 14, 16 querverschiebbar befestigt.
Darüber hinaus sind Schiebeelemente 40, 42 vorgesehen, die jeweils an den zur Förderrichtung
hinteren Seiten der Gehäuse 44, 46 der Übergabekassetten-Bewegungseinheiten 18, 20
angeordnet sind. Jedes Schiebeelement 44, 46 besteht aus einem stabförmigen Element
48, 50, das mit Hilfe eines L-förmigen Befestigungsarmes 52, 54 in horizontaler Ausrichtung
an der Übergabekassetten-Bewegungseinheit 18, 20 befestigt ist. Die L-förmigen Befestigungsarme
52, 54 sind in Querrichtung verstellbar an der Übergabekassetten-Bewegungseinheit
18, 20 angeordnet, so dass jedes Schiebeelement 40, 42 in verschiedenen Positionen
relativ zu dem Gehäuse 44, 46 anordenbar ist.
[0032] In Fig. 2 ist nur der linke Teil der sich endlos umlaufend bewegenden Fördervorrichtung
4 gezeigt. Die Fördervorrichtung 4 weist ein sich in Förderrichtung F bewegendes oberes
Trum und ein sich in zur Förderrichtung F entgegengesetzten Rücklaufrichtung R bewegendes
unteres Trum auf. Die mehrfingrigen Trennwände 7, 8 werden nach dem Rücklauf und zum
Zeitpunkt der Richtungsumkehr an einem Umkehrpunkt durch die Längsschlitze 12 des
Übergabe-Gehäuses 10 hindurch geführt, um die Fächer 6 zur Aufnahme der Blisterpackungsstapel
an der Oberseite des Gehäuses 10 zu bilden. Jedes Fach 6 umfasst die hintere Trennwand
7 und die dazugehörige vordere Trennwand 8, wobei eine hintere Trennwand 7 eines vorderen
Fachs 6 jeweils von der vorderen Trennwand 8 eines hinteren Fachs 6 in Förderrichtung
F beabstandet ist.
[0033] In der Draufsicht der Fig. 3 ist weiterhin gezeigt, wie die Übergabekassette 16,
die durch die Übergabekassetten-Bewegungseinheit 18 in Förderrichtung bewegt wird,
allmählich der vorderen Trennwand 8 des zugeordneten Fachs 6 angenähert wird, und
wie sich die hintere Trennwand 7, die noch von der Übergabekassette 16 beabstandet
ist, durch die Schlitze 12 hindurch bewegt wird. Wie am Beispiel der bereits in den
Fächern 6 abgelegten Blisterpackungsstapel 2 zu sehen ist, befinden sich diese in
enger Anlage mit den Trennwänden 7, 8. Weiterhin lässt sich durch die Fig. 3 einfach
nachvollziehen, dass die beiden Übergabekassetten 14, 16 umlaufende Endlosbewegungen
vollziehen. Dabei bewegt sich die erste Übergabekassette 14 im Uhrzeigersinn, während
sich die zweite Übergabekassette 16 im Gegenuhrzeigersinn bewegt.
[0034] Im Folgenden wird ein Bewegungsablauf der Übergabevorrichtung, der aus den beiden
Bewegungszyklen der beiden Übergabekassetten 14, 16 resultiert, anhand der Fig. 1A
bis 11 näher beschrieben. Die Ansteuerung der beiden Übergabekassetten 14, 16 erfolgt
über eine Steuervorrichtung 56 (Fig. 1A), die somit alle nachfolgend beschriebenen
Bewegungsabläufe steuert.
[0035] In Fig. 1A befindet sich die im Bildvordergrund befindliche erste Übergabekassette
14 in einer Startposition eines Bewegungszyklus. Im vorliegenden Fall entspricht die
Startposition auch der Aufnahmeposition, an der jede Übergabekassette 14, 16 mit einem
Blisterpackungsstapel 2 befüllt wird. Die erste Übergabekassette 14 befindet sich
in Förderrichtung betrachtet direkt hinter dem hinteren Ende der Fördervorrichtung
4. Die zweite Übergabekassette 16 befindet sich in Förderrichtung stromab der ersten
Übergabekassette 14, und zwar seitlich neben der Bewegungsbahn der Fördervorrichtung
4, in der bereits ein Blisterpackungsstapel 2 abgelegt wurde.
[0036] In Fig. 1B ist zu sehen, dass - ausgehend von der in Fig. 1A gezeigten Darstellung
- die erste Übergabekassette 14 bereits in Förderrichtung F weiterbewegt wurde und
in etwa zur Hälfte über dem Gleitabschnitt 11 des Gehäuses 10 angeordnet ist. Die
zweite Übergabekassette 16 wurde - ausgehend von der in Fig. 1A gezeigten Darstellung
- entgegen der Förderrichtung F zurückbewegt.
[0037] In Fig. 1C ist zu sehen, dass - ausgehend von der in Fig. 1 B gezeigten Darstellung
- die Übergabekassette 14 vollständig über der Gleitfläche 11 angeordnet wurde, während
die Übergabekassetten-Bewegungseinheit 20 und damit die Übergabekassette 16 entlang
der (nicht gezeigten) Längsführungseineinrichtung so weit in zur Förderrichtung F
entgegengesetzter Richtung bewegt wurde, dass die erste und die zweite Übergabekassette
14, 16 nebeneinander angeordnet sind.
[0038] In Fig. 1 D ist zu sehen, dass - ausgehend von der in Fig. 1C gezeigten Darstellung
- die beiden Übergabekassetten 14, 16 bereits aneinander vorbei bewegt wurden. Die
Übergabekassette 14 ist in einem Fach 6 angeordnet, das durch eine hintere und eine
vordere Trennwand 7, 8 begrenzt wird. Dabei haben sich die Fingerelemente der hinteren
Trennwand 7 nur teilweise durch die Schlitze 12 hindurchbewegt und befinden sich in
einer zur Gleitfläche 11 geneigten Ausrichtung. Die Übergabekassette 16 wurde - ausgehend
von der in Fig. 1C gezeigten Darstellung - durch die Übergabekassetten-Bewegungseinheit
20 so weit nach hinten zurückbewegt, dass sie sich unmittelbar hinter der Gleitfläche
11, jedoch seitlich von der Bewegungsbahn der Fördervorrichtung 4 befindet.
[0039] In Fig. 1 E ist zu sehen, dass - ausgehend von der in Fig. 1D gezeigten Darstellung
- die Übergabekassette 14 weiter in Förderrichtung F bewegt wurde und sich die Finger
der hinteren Trennwand 7 weiter in Richtung einer vertikalen Ausrichtung aufgerichtet
haben. Demgegenüber hat die Übergabekassetten-Bewegungseinheit 20 eine Verschiebebewegung
der Übergabekassette 16 in Querrichtung veranlasst, so dass sich nun die Übergabekassette
16 in der Startposition befindet. In dieser Startposition befindet sich die zweite
Übergabekassette 16 in Förderrichtung F betrachtet direkt hinter dem hinteren Ende
der Fördervorrichtung 4. Die erste Übergabekassette 14 befindet sich in Förderrichtung
F stromabwärts der zweiten Übergabekassette 16 und ist bereits quer zur Förderrichtung
teilweise aus dem Fach 6 der Fördervorrichtung 4 herausgezogen, wobei der Blisterpackungsstapel
2 durch das Schiebeelement 42 in dem Fach 6 zurückgehalten wird.
[0040] In Fig. 1 F ist zu sehen, dass - ausgehend von der in Fig. 1 E gezeigten Darstellung
- die zweite Übergabekassette 16 bereits in Förderrichtung F weiterbewegt wurde und
sich in etwa zur Hälfte über dem Gleitabschnitt 11 des Gehäuses 10 befindet. Die erste
Übergabekassette 14 wurde - ausgehend von der in Fig. 1 E gezeigten Darstellung -
entgegen der Förderrichtung F zurückbewegt.
[0041] In Fig. 1 G ist zu sehen, dass - ausgehend von der in Fig. 1 E gezeigten Darstellung
- die zweite Übergabekassette 16 vollständig oberhalb der Gleitfläche 11 angeordnet
ist, während die Übergabekassetten-Bewegungseinheit 18 und damit die erste Übergabekassette
14 entlang der Längsführungseineinrichtung 36 so weit entgegengesetzt zur Förderrichtung
F bewegt wurde, dass die erste und die zweite Übergabekassette 14, 16 auf einer Höhe
angeordnet sind.
[0042] In Fig. 1 H ist zu sehen, dass - ausgehend von der in Fig. 1 G gezeigten Darstellung
- die zweite Übergabekassette 16 mit dem Blisterpackungsstapel 2 in Förderrichtung
F weiterbewegt wurde und die erste Übergabekassette 14 entgegengesetzt zur Förderrichtung
F weiterbewegt wurde.
[0043] In Fig. 1I ist zu sehen, dass - ausgehend von der in Fig. 1 H gezeigten Darstellung
- die zweite Übergabekassette 16 mit dem Blisterpackungsstapel 2 in Förderrichtung
F weiterbewegt wurde und die erste Übergabekassette 14 entgegengesetzt zur Förderrichtung
F weiterbewegt wurde.
[0044] Die erste Übergabekassette 14 kann nun von der in Fig. 1I gezeigten Position quer
zur Förderrichtung F zum Befüllen mit einem Blisterpackungsstapel 2 in die Startposition
bewegt werden. Die zweite Übergabekassette 16 kann von der in Fig. 1I gezeigten Position
quer zur Förderrichtung aus dem Fach 6 herausbewegt werden, wobei der Blisterpackungsstapel
2 an dem Schiebeelement 44 anliegt und folglich in dem Fach 6 verbleibt. Damit ist
ein vollständiger Bewegungsablauf der Übergabevorrichtung erfolgt und die Übergabekassetten
14, 16 befinden sich wieder in den in Fig. 1A gezeigten Positionen.
[0045] Neben der konkret abgebildeten Ausführungsform sind viele Variationen der vorliegenden
Erfindung möglich. Beispielsweise kann nur eine Übergabekassette 14 bzw. 16 vorgesehen
sein. Auch die konkrete geometrische Ausgestaltung der Übergabekassetten 14, 16 und
des Schiebeelements 40, 42 sowie deren Antriebs- und Führungseinrichtungen kann vom
Fachmann variiert werden.
1. Vorrichtung zur Übergabe von Blisterpackungsstapeln an eine Fördervorrichtung (4)
zum Fördern der Blisterpackungsstapel (2) in einer Förderrichtung (F), die mehrere
sich umlaufend bewegende Fächer (6) oder Wagen zur Aufnahme der Blisterpackungsstapel
(2) hat, mit
wenigstens einer Übergabekassette (14, 16) zum Aufnehmen eines Blisterpackungsstapels
(2), die ein Bodenelement (22, 28) und wenigstens zwei gegenüberliegende Seitenbegrenzungselemente
(24, 26; 30, 32) aufweist, und
wenigstens einer Übergabekassetten-Bewegungseinheit (18, 20) zum Bewegen der Übergabekassette
(14, 16) in Förderrichtung (F) sowie in einer Richtung quer zur Förderrichtung (F),
wobei die Übergabekassetten-Bewegungseinheit (18, 20) derart ausgestaltet ist, dass
die Übergabekassette (14, 16) von einer Aufnahmeposition, an der sie mit Blisterpackungen
(2) gefüllt wird, zu einer Abgabeposition, an der die Blisterpackungen (2) in ein
Fach (6) oder einen Wagen der Fördervorrichtung (4) übergeben werden, bewegbar ist,
und die Übergabekassette (14, 16) von der Abgabeposition in Richtung quer zur Förderrichtung
(F) aus dem Fach (6) oder dem Wagen der Fördervorrichtung (4) seitlich heraus bewegbar
ist, während der Blisterpackungsstapel (2) auf der Fördervorrichtung (4) verbleibt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Anschlagelement vorgesehen ist, gegen das der Blisterpackungsstapel (2) anliegt,
um diesen in dem Fach (6) oder dem Wagen zurückzuhalten, wenn die Übergabekassette
(14, 16) seitlich aus der Fördervorrichtung (4) herausbewegt wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement als bewegbares Schiebeelement (40, 42) ausgebildet ist, das an
der Übergabekassetten-Bewegungseinheit (18, 20) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergabekassetten-Bewegungseinheit (18, 20) derart ausgestaltet ist, dass die
Übergabekassette (14, 16) bei der Bewegung von der Aufnahmeposition zur Abgabeposition
in Förderrichtung (F) der Fördervorrichtung (4) bewegt wird.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergabekassetten-Bewegungseinheit (18, 20) derart ausgestaltet ist, dass die
Übergabekassette (14, 16), nach dem Herausbewegen aus dem Fach (6) oder dem Wagen
quer zur Förderrichtung (F), zunächst in einer zur Förderrichtung (F) entgegengesetzten
Richtung bewegt wird und anschließend in Richtung quer zur Förderrichtung (F) in die
Aufnahmeposition bewegt wird.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Bewegung der Übergabekassette (14, 16) von der Aufnahmeposition zur
Übergabeposition und zurück zur Aufnahmeposition um eine umlaufende Endlosbewegung
handelt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Bewegung zum seitlichen Herausziehen der Übergabekassette (14, 16)
aus der Fördervorrichtung (4) um eine kombinierte Bewegung handelt, die sich aus der
Bewegung in Förderrichtung (F) und aus der Bewegung quer zur Förderrichtung (F) zusammensetzt.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenbegrenzungselemente (24, 26; 30, 32) der Übergabekassette (14, 16) im Wesentlichen
quer zur Förderrichtung (F) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede Übergabe kassette (14, 16) auf der der Übergabekassetten-Bewegungseinheit (18,
20) abgewandten Seite offen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens einen Übergabekassetten-Bewegungseinheit (18, 20) eine Längsführungseinrichtung
(36) zugeordnet ist, entlang welcher die Übergabekassetten-Bewegungseinheit (18, 20)
parallel zur Fördervorrichtung (F) hin- und herbewegbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Übergabekassetten-Bewegungseinheit (18, 20) eine Querführungseinrichtung
(34, 35) aufweist, entlang welcher die Übergabekassette (14, 16) quer zur Förderrichtung
(F) hin- und herbewegbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergabekassetten-Bewegungseinheit (18, 20) derart ausgestaltet ist, dass die
Bewegung der Übergabekassetten-Bewegungseinheit (18, 20) entlang der Längsführungseinrichtung
(36) und die Bewegung der Übergabekassette (14, 16) entlang der Querführungseinrichtung
(34, 35) unabhängig voneinander erfolgen.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass insgesamt zwei Übergabekassetten (14, 16) mit jeweiligen Übergabekassetten-Bewegungseinheiten
(18, 20) vorgesehen sind, die jeweils auf gegenüberliegenden Seiten der Fördervorrichtung
(4) angeordnet sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungen der beiden Übergabekassetten (14, 16) von der Aufnahmeposition zur
Abgabeposition und zurück zur Aufnahmeposition jeweils einen Zyklus definieren, und
die Übergabekassetten-Bewegungseinheiten (18, 20) derart steuerbar sind, dass die
beiden Übergabekassetten (14, 16) gegenläufige Bewegungen ausführen, die um einen
halben Zyklus zeitlich versetzt sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass alle Bewegungen der Übergabekassetten (14, 16) in einer Ebene erfolgen, die parallel
zur Förderrichtung (F) der Fördervorrichtung (4) ist, und die insbesondere eine horizontale
Ebene ist.