[0001] Die Erfindung betrifft ein Aluminiumlegierungsband für die Herstellung von Druckplattenträgern
mit auf Wasser basierenden Beschichtungen, wobei das Aluminiumlegierungsband eine
Dicke von maximal 0,5 mm aufweist. Darüber hinaus betrifft die Erfindung die Verwendung
von aus dem Aluminiumlegierungsband abgetrennten Blechen für Druckplattenträger und
ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbandes.
[0002] An Aluminiumlegierungsbändern für lithografische Druckplattenträger, welche beispielsweise
aus Legierungen vom Typ AA1050, AA1100, AA3103, AlMg0,5 und weiteren hergestellt werden,
werden nicht nur in Bezug auf den Dauereinsatz als Druckplattenträger hohe mechanische
Anforderungen gestellt. Nach dem Aufrauen der Aluminiumlegierungsbänder, welche üblicherweise
eine Dicke von maximal 0,5 mm aufweisen, werden diese mit Beschichtungen versehen,
die photo- und/oder thermoempfindlich sind und so die Übertragung von zu druckenden
Bildern oder Texten ermöglichen. Um den zunehmenden Anforderungen hinsichtlich einer
möglichst geringen Umweltbelastung gerecht zu werden, werden zunehmend Wasser basierende
Beschichtungen eingesetzt. Auf Wasser basierende Beschichtungen enthalten Wasser anstelle
üblicherweise verwendeter organischer Lösungsmittel, um den Beschichtungsstoff auf
dem Blech aufzutragen. Allerdings werden in der vorliegenden Erfindung auch Wasser
enthaltende Beschichtungen unter diesem Begriff zusammengefasst. Die mindestens eine
Wasser basierende Beschichtung wird auf das Aluminiumlegierungsband oder -blech aufgetragen,
so dass nach dem Verdampfen des Wassers eine entsprechend photo- oder thermoempfindliche
Schicht auf dem Aluminiumband bzw. dem daraus hergestellten Blech verbleibt. Beim
Einsatz dieser Wasser basierenden Beschichtungen hat es sich gezeigt, dass verstärkt
punktförmige Fehler in der Beschichtung auftreten und die entsprechenden Bereiche
nicht mehr ordnungsgemäß belichtet und entschichtet werden konnten. Entsprechende
Druckplattenträger sind für den späteren Einsatz nicht geeignet und somit Ausschuss.
Dieses Phänomen wurde insbesondere bei CTP-Druckplattenträgern festgestellt, welche
keinen Entwicklungsprozess unter Verwendung von Entwicklerchemikalien durchlaufen.
[0003] Hiervon ausgehend hat sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe gestellt, ein Aluminiumlegierungsband
für die Herstellung von Druckplattenträgern mit einer auf Wasser basierenden Beschichtung
vorzuschlagen, so dass punktförmige Beschichtungsfehler verhindert werden. Darüber
hinaus liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine vorteilhafte Verwendung
des Aluminiumlegierungsbandes sowie ein Verfahren zur Herstellung des Aluminiumlegierungsbandes
vorzuschlagen.
[0004] DE-A-19823790 beschreibt ein Aluminium-Lithoband mit einer Oberflächen-strucktur aus ungerichteten,
faserförmigen Vertiefungen.
[0005] Gemäß einer ersten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die aufgezeigte Aufgabe
für ein Aluminiumlegierungsband dadurch gelöst, dass das Aluminiumlegierungsband in
einem unter Verwendung von Wasser als Schmiermittel präparierten Längsschliff Ätzfiguren
mit kubischen Ätzangriff aufweist, deren Längserstreckung maximal 15 µm beträgt.
[0006] Es hat sich gezeigt, dass zwischen dem Auftreten von punktförmigen Fehlern auf mit
Wasser basierenden Beschichtungen beschichteter Druckplattenträger und dem Auftreten
von Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff mit einer spezifischen Längserstreckung bei
der Präparation von Längsschliffen unter Verwendung von Wasser als Schmiermittel eine
Korrelation besteht. Es wird davon ausgegangen, dass die bei der Präparation mit Wasser
als Schmiermittel auftretenden Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff auf das Vorhandensein
von Chlor-haltigen Bestandteilen, beispielsweise Chloride, im Aluminiumlegierungsband
zurückzuführen sind. Erfolgt eine Beschichtung mit einer Wasser basierenden Beschichtung
reagiert das Wasser mit dem vorhandenen Chlor zu Salzsäure, welche die typischen,
kubischen Ätzfiguren in der Aluminiummatrix hinterlässt. Es wurde festgestellt, dass
Ätzfiguren mit einer Längserstreckung von maximal 15µm nicht zu Oberflächenfehlern
führen, welche das Druckbild der Druckplattenträger beeinflussen. Aus dem erfindungsgemäßen
Aluminiumlegierungsband hergestellte Druckplattenträger mit einer auf Wasser basierenden
Beschichtung weisen daher keine Fehler im Druckbild auf. Das Vorhandensein von Ätzfiguren
mit größerer Längserstreckung führt automatisch zum Auftreten von Fehlern in den Druckplatten.
[0007] Eine weitere Steigerung der Prozesssicherheit kann dadurch gewährleistet werden,
dass das Aluminiumlegierungsband in einem mit Wasser als Schmiermittel präparierten
Längsschliff Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff mit einer Längserstreckung von maximal
10 µm, besonders bevorzugt maximal 5 µm aufweist. Je kleiner die Ätzfiguren mit kubischen
Ätzangriff, desto geringer sind die im Aluminiumlegierungsband verbliebenen Chlormengen
und damit auch die Wahrscheinlichkeit zur Ausbildung von Druckfehlern.
[0008] Gemäß einer ersten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbandes
beträgt die Anzahl der Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff auf 1000 mm
2 maximal 350. Die Begrenzung der Anzahl der Ätzfiguren pro 1000 mm
2 führt dazu, dass die Wahrscheinlichkeit, dass mehrere dichtbenachbarte Ätzfiguren
zu einem Druckfehler führen verringert wird.
[0009] Druckplattenträger müssen spezifische Eigenschaften erfüllen. Hohe Dauerfestigkeiten
aber auch eine gewisse Flexibilität gewährleisten eine hohe Anzahl an Drucken mit
einer Druckplatte. Über die Legierungszusammensetzung können diese Ziele erreicht
werden. Hierzu wird der Aluminiumlegierung vorzugsweise Magnesium, Mangan und Silizium
zulegiert. Das Aluminiumlegierungsband kann daher gemäß einer weiteren Ausgestaltung
dadurch weiter verbessert werden, dass das Aluminiumlegierungsband aus einer Aluminiumlegierung
mit folgenden Legierungsbestandteilen in Gew.-% besteht:
|
|
Mg |
≤ |
1 %, |
|
|
Mn |
≤ |
0,6 %, |
|
|
Fe |
≤ |
1 %, |
0,05 % ≤ |
≤ |
Si |
≤ |
0,5 %, |
|
|
Cu |
≤ |
0,04 %, |
|
|
Ti |
≤ |
0,04 %, |
unvermeidbare Verunreinigungen einzeln maximal 0,01, in Summe maximal 0,05% und Rest
Al.
[0010] Bevorzugt kann das Aluminiumlegierungsband aus einer Aluminiumlegierung mit folgenden
Legierungsbestandteilen bestehen:
0,05 |
% |
≤ |
Mg |
≤ |
0,3 |
%, |
|
|
|
Mn |
≤ |
0,3 |
%, |
0,4 |
% |
≤ |
Fe |
≤ |
1 |
%, |
0,05 |
% |
≤ |
Si |
≤ |
0,5 |
%, |
|
|
|
Cu |
≤ |
0,04 |
%, |
|
|
|
Ti |
≤ |
0,04 |
%, |
unvermeidbare Verunreinigungen einzeln max. 0,01 %, in Summe max. 0,05 % und Rest
Al.
[0011] Eine weitere Ausgestaltung des Aluminiumlegierungsbandes kann dadurch bereitgestellt
werden, dass die Aluminiumlegierung des Aluminiumlegierungsbandes die folgenden Legierungsbestandteile
in Gew.-% aufweist:
0,1 |
% |
≤ |
Mg |
≤ |
0,6 |
%, |
|
|
|
Mn |
≤ |
0,05 |
%, |
0,3 |
% |
≤ |
Fe |
≤ |
0,4 |
%, |
0,05 |
% |
≤ |
Si |
≤ |
0,25 |
%, |
|
|
|
Cu |
≤ |
0,04 |
%, |
|
|
|
Ti |
≤ |
0,04 |
%, |
unvermeidbare Verunreinigungen einzeln max. 0,01 %, in Summe max. 0,05 % und Rest
Al.
[0012] Bevorzugt weist das soeben genannte alternative Aluminiumlegierungsband einen Mg-Gehalt
von 0,1 Gew.-% - 0,3 Gew.-% bzw. 0,3 Gew.-% - 0,6 Gew.-% auf. Die Höheren Mg-Gehalte
von 0,3 Gew.-% bis 0,6 Gew.-% sind für Aluminiumlegierungsbänder vorgesehen, welche
im Betrieb eine höhere Festigkeit und Biegebeständigkeit bereitstellen sollen. Die
Begrenzung des Mg-Gehaltes von 0,1 Gew.-% bis 0,3 Gew.-% führt zu einer hohen Biegewechselbeständigkeit,
thermischen Stabilität sowie ein sehr gutes Aufrauverhalten bei mittleren Festigkeiten
des Aluminiumlegierungsbandes bei gleichbleibenden Parametern während der Herstellung
des Aluminiumlegierungsbandes.
[0013] Wie bereits ausgeführt, führt die Begrenzung der Längserstreckung der kubischen Ätzfiguren
dazu, dass Druckplattenträger hergestellt aus den erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbändern
keine punktförmigen Druckfehler aufweisen, welche auf einen Ätzangriff bei vorhandenen
Chlorverunreinigungen zurückzuführen ist. Insofern ist auch die Verwendung von aus
einem erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsband abgetrennten Blechen für Druckplattenträger
mit mindestens einer auf Wasser basierenden Beschichtung vorteilhaft.
[0014] Darüber hinaus ist die Verwendung von aus einem erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsband
abgetrennten Blechen für Druckplattenträger vorteilhaft, wenn diese Thermo-Druckplattenträger
sind, da Thermo-Druckplattenträger zunehmend unter Verwendung von Wasser basierenden
Beschichtungen hergestellt werden.
[0015] Gemäß einer dritten Lehre der vorliegenden Erfindung wird die oben aufgezeigte Aufgabe
für ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Aluminiumlegierungsbandes
aus einer Aluminiumlegierung gelöst, wobei das Verfahren zur Herstellung des Bandes
die folgenden Schritte umfasst:
- Aufschmelzen einer Aluminiumvorlegierung unter Verwendung von Walzschrotten, Masseln,
Flüssigmetall aus dem Ofensumpf, recyceltem Metall und/oder Vorlegierungen,
- Legieren von Legierungsbestandteilen zur Erzielung der gewünschten Zusammensetzung
der Aluminiumlegierung,
- Überführen der Aluminiumlegierung in einen Schmelz- oder Gießofen zur Schmelzebehandlung,
- Durchführen einer Gasspülung im Schmelz- oder Gießofen,
- Abkrätzen der Schlacke und Abstehen der Schmelze sowie
- Entgasung der Aluminiumlegierungsschmelze beim Gießen des Walzbarrens oder des Gießbandes.
[0016] Die soeben aufgeführten Schritte stellen die konventionellen Verfahrensschritte bei
der Herstellung einer Aluminiumlegierung, welche für die Herstellung des Aluminiumlegierungsbandes
benötigt wird, dar.
[0017] Erfindungsgemäß wird die oben aufgezeigte Aufgabe dadurch erreicht, dass die Aluminiumlegierung
beim Gießen in einem Entgaser mit Chlorgas entgast wird, wobei der Schmelze eine Chlormenge
von maximal 7 mg Cl/kg Al zugeführt wird. Umfangreiche Untersuchungen haben gezeigt,
dass die Entgasung der Schmelze beim Gießen im Entgaser, beispielsweise unter Verwendung
eines Mehrfachrotorentgasers, eine besonders kritische Quelle für die Verunreinigung
der Aluminiumlegierung mit Chlor darstellt, da unmittelbar anschließend an das Gießen
ein erstarrter Walzbarren oder ein erstarrtes Gießband vorliegt. Chlor wird im Entgaser
zugeführt, um die zu gießende Aluminiumlegierungsschmelze erneut zu reinigen und beispielsweise
die Gehalte an Natrium, Lithium und Kalzium zu verringern. Üblicherweise durchläuft
die Aluminiumlegierungsschmelze nach dem Entgaser noch einen Filter, welcher Schüttbettfilter
oder Keramikschaumfilter umfasst. Durch die Begrenzung der Chlormenge, welche im Entgaser
zum Reinigen der Schmelze zugeführt wird, verringert sich der Anteil an Chlor in der
Aluminiumlegierung und damit im fertigen Aluminiumlegierungsband. Es wird davon ausgegangen,
dass aufgrund der verringerten, im erfindungsgemäß hergestellten Aluminiumlegierungsband
verbliebenen, in Poren eingeschlossenen Chlormenge die Größe der Ätzfiguren mit kubischem
Ätzangriff, wie sie unter Einfluss von Wasser, beispielsweise bei der Präparation
von Längsschliffen mit Wasser als Schmiermittel auftreten, auf maximal 15 µm Längserstreckung
begrenzt werden kann. Im Ergebnis können aus erfindungsgemäß hergestellten Aluminiumlegierungsbänder
Druckplattenträger erzeugt werden, welche fehlerfrei mit Wasser basierenden Beschichtungen
versehen werden können, ohne zu punktförmigen Druckfehlern zu neigen. Vorzugsweise
wird die Chlormenge auf 2 bis 4 mg Cl/kg Al reduziert, um die Verunreinigung der Aluminiumlegierung
mit Chlor weiter zu reduzieren und die Ätzfiguren im Aluminiumlegierungsband mit kubischem
Ätzangriff weiter zu verkleinern.
[0018] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Gasspülung
im Schmelz- oder Gießofen unter Chlorzusatz durchgeführt, wobei die zugeführte Chlormenge
maximal 40mg Cl/kg Al beträgt. Auch die während der Gasspülung im Schmelz- oder Gießofen
eingebrachte Chlormenge spielt für das Auftreten der Druckfehler in den Druckplattenträgern
eine Rolle. Durch die Gasspülung im Schmelz- oder Gießofen unter Chlorzusatz wird
zwar der Gehalt an Natrium und Kalzium in der Aluminiumschmelze weiter verringert.
Wird die zugeführte Chlormenge auf maximal 40mg Cl/kg Al beschränkt, können trotz
Chlorzusatz in der Gasspülung im Schmelz- oder Gießofen Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff
mit einer Größe von maximal 15 µm gewährleistet werden. Bei einer Reduzierung der
Chlormenge auf 30 mg Cl/kg Al kann auch eine weitere Entgasung unter Chlorzusatz im
Entgaser erfolgen, ohne zu das die Ätzfiguren in ihrer Längserstreckung 15 µm überschreiten.
Im Ergebnis kann ein aus einer entsprechend behandelten Aluminiumlegierungsschmelze
hergestelltes Aluminiumlegierungsband für Wasser basierende Beschichtungen aufweisende
Druckplattenträger bereitgestellt werden.
[0019] Gemäß einer nächsten alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bei der Gasspülung im Schmelz- oder Gießofen sowie bei der Entgasung während
des Gießens im Entgaser kein Chlorgas verwendet. Die Reinigung der Schmelze von Natrium-,
Lithium- und Kalziumbestandteilen erfolgt durch Zugabe von Salzen, insbesondere Chloriden,
vorzugsweise Kaliumchlorid-Magnesiumchlorid, wobei der Aluminiumlegierungsschmelze
maximal eine Menge von 60 mg Cl/kg Al zugeführt werden darf. Die Gasspülungen im Schmelz-oder
Gießofen sowie die Entgasung während des Gießens im Entgaser erfolgt in diesem Fall
beispielsweise unter Verwendung von Argon und eventuellem Zusatz von weiteren inerten
Gasen, beispielsweise Stickstoff. Die Zugabe von beispielsweise Kaliumchlorid-Magnesiumchlorid
in einer Menge, so dass der Aluminiumlegierungsschmelze maximal 60 mg Cl/kg Al zugeführt
werden, ermöglicht eine ausreichende Reinigung ohne dass die Chlor-Rückstände in Aluminiumschmelze
zu Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff und einer Längserstreckung von mehr als 15
µm führen. Aus dieser Aluminiumlegierungsschmelze hergestellte Aluminiumlegierungsbänder
sind insbesondere für die Verwendung als Druckplattenträger mit Wasser basierten Beschichtungen
geeignet, da punktförmige Druckfehler unterdrückt werden.
[0020] Im Weiteren soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung näher erläutert werden. In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- einen schematischen Ablaufplan eines Herstellverfahrens für Druckplattenträger,
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf ein Aluminiumlegierungsband mit eingezeichneten Streifen
für die Erstellung von Längsschliffen,
- Fig. 3
- eine schematische Draufsicht eines Probenhalters zur Erstellung von Längsschliffen,
- Fig. 4
- in einer schematischen Seitenansicht eine Schleifmaschine mit aufgebrachter Probe,
- Fig. 5,6
- mit dem Mikroskop vergrößerte Längsschliffe von konventionellen Aluminiumlegierungsbändern
und
- Fig. 7
- ein mit dem Mikroskop vergrößerter Längsschliff eines Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung.
[0021] Fig. 1 zeigt in einem schematischen Ablaufdiagramm die Herstellschritte von Aluminiumlegierungsbändern,
wie sie für Druckplattenträger benötigt werden. Zunächst wird im Verfahrensschritt
1 die Aluminiumlegierung aus Hüttenaluminium aufgeschmolzen und unter Verwendung von
Walzschrotten, Masseln, Flüssigmetall aus einem Ofensumpf oder auch recyceltem Metall
bzw. anderen Vorlegierungen zu einer Aluminiumlegierungsschmelze aufgeschmolzen. In
die aufgeschmolzene Aluminiumlegierung können dann zusätzliche Legierungsbestandteile,
beispielsweise Magnesium, Mangan oder anderen Legierungsbestandteile hinzulegiert
werden, um die gewünschte Zusammensetzung der Aluminiumlegierung zu erreichen.
[0022] Anschließend wird die Aluminiumlegierung in den Gieß- oder Schmelzofen überführt,
in welchen dann gemäß Verfahrensschritt 2 eine gezielte Schmelzebehandlung, insbesondere
zur Reinigung der Aluminiumlegierungsschmelze erfolgt. Als Schmelzebehandlung 2 im
Gieß- oder Schmelzofen werden Gasspülungen durchgeführt. Anschließend wird die Schmelze
abgekrätzt, d.h. die auf der Schmelze schwimmenden Bestandteile werden abgesaugt bzw.
abgeschöpft und die Schlacke entfernt. Durch Abstehen der Aluminiumlegierungsschmelze
entweichen zusätzlich die durch die Gasspülung in die Aluminiumschmelze eingebrachten
Gase, so dass eine weitere Reinigung erfolgt.
[0023] Die Schmelzebehandlung 2 im Gieß- oder Schmelzofen werden üblicherweise unter Chlorzusatz
durchgeführt, da Chlor die Eigenschaft hat, effektiv Natrium-, Lithium und KalziumBestandteile
der Aluminiumlegierungsschmelze durch Bildung der entsprechenden Salze, welche über
Verunreinigungen in die Schmelze gelangt sind, selbst die niedrigsten Konzentrationen
aus der Aluminiumlegierungsschmelze zu entfernen. Der Natrium-, Lithium- und/oder
Kalziumgehalt der Aluminiumlegierungsschmelze kann so auf wenige ppm reduziert werden.
[0024] Das Gießen der Aluminiumlegierungsschmelze zu einem Walzbarren 4a bzw. zu einem Gießband
4b erfolgt über einen Entgaser, welcher üblicherweise in dem zum Gießen benötigten
Rinnensystem angeordnet ist. Die Entgasung 3 der Aluminiumlegierungsschmelze im Entgaser,
welcher häufig als Mehrkammerotorentgaser ausgebildet ist und einer Filtrationsstufe
vorgelagert ist, hat die Aufgabe die Aluminiumlegierungsschmelze erneut zu reinigen,
um unerwünschte Legierungsbestandteile, insbesondere wiederum Natrium, Lithium- und/oder
Kalziumbestandteile zu entfernen. Deshalb wird auch im Entgasungsschritt 3 üblicherweise
Chlorgas verwendet.
[0025] Aus den durch Gießen 4a erzeugten Walzbarren oder durch Gießen 4b erzeugten Gießbändern
wird das Aluminiumlegierungsband 6 durch Walzen 5a, 5b erzeugt. Die hergestellten
Aluminiumlegierungsbänder 6 werden elektrochemisch aufgeraut und mit einer auf Wasser
basierenden Beschichtung versehen, so dass das Aluminiumlegierungsband 6 zugeschnitten
in Bleche als Druckplattenträger, beispielsweise als Thermodruckplatte verwendbar
ist.
[0026] Es wurden neun verschiedene Aluminiumlegierungsbänder Nr. 1 - 9 durch Herstellen
der Aluminiumlegierung, Gießen eines Walzbarrens 4a und Walzen 5a des Walzbarrens
zum Aluminiumlegierungsband 6 hergestellt. Tabelle 1 zeigt die Musterlegierungen Nr.
1 bis 9 und deren Zusammensetzung.
Tabelle 1
Muster Nr |
Band |
|
Si |
Fe |
Cu |
Mn |
Mg |
Cr |
Zn |
Ti |
B |
1 |
M1 |
Vgl. |
0,0798 % |
0,3633 % |
0,0013 % |
0,0040 % |
0,2120 % |
0,0011 % |
0,0088 % |
0,0069 % |
0,0005 % |
2 |
M3 |
Vgl. |
0,0796 % |
0,3644 % |
0,0013 % |
0,0040 % |
0,2183 % |
0,0010 % |
0,0085 % |
0,0067 % |
0,0004 % |
3 |
M4 |
Vgl. |
0,0855 % |
0,3488 % |
0,0014 % |
0,0035 % |
0,1895 % |
0,0008 % |
0,0099 % |
0,0079 % |
0,0002 % |
4 |
M5 |
Vgl. |
0,0855% |
0,3488% |
0,0014 % |
0,0035% |
0,1895% |
0,0008% |
0,0099% |
0,0079% |
0,0002 % |
5 |
M7 |
Erf. |
0,0807 % |
0,3716 % |
0,0012% |
0,0039 % |
0,2163% |
0,0005% |
0.0069% |
0,0067% |
0,0007% |
6 |
M8 |
Erf. |
0,0981% |
0,3747% |
0,0013% |
0,0032 % |
0,2152 % |
0,0010% |
0,0098% |
0,0062 % |
0,0004% |
7 |
M9 |
Erf. |
0,0836% |
0,3658% |
0,0013 % |
0,0031% |
0,2196 % |
0,0007 % |
0,0077 % |
0,0063 % |
0,0004 % |
8 |
M10 |
Erf. |
0,0895 % |
0,3810 % |
0,0040 % |
0,0040 % |
0,2086 % |
0,0008 % |
0.0118 % |
0,0071 % |
0,0002 % |
9 |
M16 |
Erf. |
0,0849 % |
0,3536 % |
0,0042 % |
0,0042 % |
0,2010 % |
0,0008 % |
0,0094 % |
0,0091 % |
0,0003 % |
[0027] Die Musterlegierungen Nr. 1 - 9 wurden unter Verwendung von sechs Verfahren V0 bis
V5, welche durch die Verfahrensschritte 1, 2 und 3 aus Fig. 1 charakterisiert sind,
hergestellt.
[0028] So wurde im Verfahren V0 bei der Herstellung der Aluminiumlegierung durch Aufschmelzen
keine Chlormengen durch Zufügen von Salzen in die Schmelze eingebracht. Dies galt
auch für die Verfahren V1, V2, V3 und V4. Anschließend wurde im Verfahren V0 die Gasspülung
im Schmelzofen mit 34 mg Cl/kg Al durchgeführt. Im Entgaser, welcher als Mehrkammerrotorentgaser
ausgebildet ist, betrug die zugeführte Chlormenge dann 6,6 mg Cl/kg Al.
[0029] In dem Verfahren V1 wurden während der Gasspülung im Schmelzofen 40 mg Cl/kg Al und
während der Entgasung im Entgaser 12 mg Cl/kg Al der Aluminiumschmelze zugeführt.
[0030] Im Verfahren V2 wurde auf den Einsatz von Chlor verzichtet und zwar sowohl in Form
eines Salzzusatzes als auch durch Gaszusatz während der Gasspülung oder im Entgaser
der Aluminiumschmelze. Dies galt auch für das Verfahren V4.
[0031] In dem Verfahren V3 wurde die Chlormenge in der Gasspülung im Schmelzofen auf 20
mg Cl/kg Al reduziert und die Chlormenge, welche im Entgaser der Aluminiumschmelze
zugeführt wird, auf den Wert 6,6 mg Cl/kg Al eingestellt.
[0032] Das Verfahren V5 unterscheidet sich von den Verfahren V0 bis V4 durch die Zugabe
von Salzen beim Aufschmelzen und Legieren der Aluminiumlegierung in Schritt 1 aus
Fig. 1 in Höhe von 60 mg Cl/kg Al In den darauffolgenden Schritten Ofenspülung und
Entgasung wurde in dem Verfahren V5 kein Chlor zugefügt.
Tabelle 2
Verfahren |
|
Band |
Chlormenge durch Salzzusatz [mg Cl/kg Al] |
Chlormenge Ofenspülung [mg Cl/kg Al] |
Chlormenge im Entgaser [mg Cl/kg Al] |
V0 |
Vergleich |
M1, M3 |
0 |
34 |
6,6 |
V1 |
Vergleich |
M4,M5 |
0 |
40 |
12 |
V2 |
Erfindung |
M10 |
0 |
0 |
0 |
V3 |
Erfindung |
M8,M9 |
0 |
20 |
6,6 |
V4 |
Erfindung |
M16 |
0 |
0 |
0 |
V5 |
Erfindung |
M7 |
60 |
0 |
0 |
[0033] In Tabelle 2 ist die Zuordnung der Aluminiumlegierungsbänder M1 bis M16 zu den Herstellverfahren
V0 bis V5 dargestellt. Aus den Bändern M1 bis M16 wurden jeweils Proben längs zur
Walzrichtung herausgeschnitten und Längsschliffe zur mikroskopischen Untersuchung
präpariert. Hierzu wurden zunächst eine Mehrzahl an Streifen aus den jeweiligen Bändern
M1 bis M16 herausgeschnitten, so dass diese eine Schnittkante parallel zur Walzrichtung
aufweisen. Die Streifen 7 wurden in einem Probenhalter 8 so positioniert und mit Epoxidharz
9 eingebettet, so dass die nach oben weisende Kante der Schnittkante in Walzrichtung
entsprach.
[0034] Fig. 2 zeigt, wie Streifen 7 aus einem Aluminiumlegierungsband 6 bereitgestellt werden
können, um Längsschliffe des Aluminiumlegierungsbandes anzufertigen. Wie zu erkennen
ist, werden direkt mehrere Streifen 7 aus einem Aluminiumlegierungsband herausgetrennt
und anschließend in einem Probenhalter 8 angeordnet.
[0035] Wie Fig. 3 in einer Draufsicht eines Probenhalters 8 mit vergossenen Längsstreifen
7 zeigt, weisen von den Längsstreifen 7 die Kantenflächen nach oben. Wird der Probenhalter
8 kopfüber zum Polieren auf eine Polierstation 10 mit einem Polierteller 11 aufgebracht,
können die dann nach unten weisenden Schnittkanten zu Längsschliffen poliert werden.
[0036] Die Vorrichtung zum Polieren der Längsstreifen ist in Fig. 4 in einer Schnittansicht
lediglich schematisch dargestellt. Die rotierende Schleifscheibe 11 wird mit einem
Schleifpapier mit steigender Körnung belegt. Zunächst wird ein SIC-Papier mit einer
Körnung von 120 verwendet bis die Proben im Probenhalter 8 eine plane Oberfläche aufweisen.
Als Schmiermittel dient bei jedem Schleifschritt Wasser. Die Körnung der Schleifscheiben
wird dann sukzessive von 500 auf 1000 und später auf einen Schleifleinen mit ca. 2400
erhöht, wobei die Schleifdauer etwa 10 - 20 sek. betrug und wiederum als Schmiermittel
Wasser verwendet wurde.
[0037] Auf ähnlich aufgebauten, halbautomatischen Poliergeräten werden weitere Polierschritte
mit einem mittelharten Baumwolltuch mit einer polykristallinen Diamantsuspension mit
6 µm Körnung und anschließend auf einem Baumwolltuch mit einer 3 µm polykristallinen
Diamantsuspension für eine Dauer von etwa 8 - 9 min. durchgeführt. Als Schmiermittel
dienten bei diesem Schritt Mittel auf Alkoholbasis sowie auf Ölbasis, beispielsweise
"lubrikant Blau" und "lubrikant Rot".
[0038] Nach jedem Polierschritt wurden die Proben unter fließendem Wasser mit einem Spülmittel
gereinigt und anschließend mit Ethanol unter Warmluftzufuhr getrocknet. Das Endpolieren
erfolgte mit einem synthetischen Kunstfasertuch in Verbindung mit einer Oxid-Poliersuspension
0,25 µm und dem Schmiermittel Wasser für eine Zeit von 2 - 5 Minuten.
[0039] Die so hergestellten Längsschliffe wurden unter 500-facher Vergrößerung in ungeätztem
Zustand mit dem Mikroskop begutachtet und ausgewertet. Bei der Auswertung wurde nur
die Anzahl der Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff, d.h. die auf das Vorhandensein
von Chlor zurückzuführenden Ätzfiguren, gezählt und ihre Größe bestimmt. Die Größe
der Ätzfiguren wurde mit "groß" bewertet, sofern Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff
vorhanden waren, welche eine Längserstreckung von 30 µm überstiegen. Die Ätzfiguren
mit kubischem Ätzangriff, welche eine Längserstreckung von mehr als 15 µm bis 30 µm
aufwiesen, wurden mit "mittel" bezeichnet. Als "kleine" Ätzfiguren wurden dagegen
Ätzfiguren mit maximal 15 µm Längserstreckung bezeichnet. Da die ausgewerteten Flächen
der Längsschliffe schwankte, wurde die gefundene Anzahl der Ätzfiguren mit kubischem
Ätzangriff auf eine Fläche von 1000 mm
2 hochgerechnet.
[0040] Gleichzeitig wurden aus den hergestellten Aluminiumbändern Druckplattenträger mit
mindestens einer auf Wasser basierenden Beschichtung hergestellt und das Auftreten
von Druckfehlern bewertet. Mit einem "
-" wurde ein nicht akzeptables Druckergebnis, mit "o" ein akzeptables und mit "+" ein
gutes Druckergebnis gekennzeichnet. Bei den nicht akzeptablen Druckergebnissen störten
punktförmige Beschichtungsfehler das Druckergebnis so sehr, dass die Druckplatten
nicht verwendbar waren. In Tabelle 3 sind die Ergebnisse der untersuchten Aluminiumbänder
zusammengetragen.
[0041] Es wurde festgestellt, dass das Auftreten von Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff,
welche eine Größe von mehr als 15 µm in ihrer Längserstreckung übersteigen mit einem
nicht akzeptablen Druckergebnis der beschichteten Druckplattenträger korrelierte.
Tabelle 3
Muster Nr |
Band |
Verfahren |
Anzahl Ätzfiguren auf 1000 mm2 |
Größe der Ätzfiguren |
Druckergebnis |
1 |
M1 |
V0 |
1089 |
groß |
- |
2 |
M3 |
V0 |
298 |
groß |
- |
3 |
M4 |
V1 |
1245 |
mittel |
- |
4 |
M5 |
V1 |
985 |
mittel |
- |
5 |
M7 |
V5 |
42 |
klein |
+ |
6 |
M8 |
V3 |
45 |
klein |
O |
7 |
M9 |
V3 |
287 |
klein |
O |
8 |
M10 |
V2 |
194 |
klein |
+ |
9 |
M16 |
V4 |
226 |
klein |
+ |
[0042] Die Vergleichsmuster Nr. 1, 2, 3 und 4 zeigten mittlere bis große Ätzfiguren mit
kubischem Ätzangriff. Die Anzahl der mittleren und großen Ätzfiguren mit kubischem
Ätzangriff lag zwischen 1089 und 298. Im Ergebnis führten die Vergleichsmuster Nr.
1, 2, 3, 4 zu einem nicht akzeptablen Druckergebnis, da punktförmige Druckfehler in
der Beschichtung auftraten.
[0043] Dagegen zeigten die erfindungsgemäßen Muster Nr. 5 - 9 Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff,
welche eine Längserstreckung von weniger als 15 µm aufwiesen. Obwohl die Anzahl der
Ätzfiguren im Vergleichsmuster Nr. 2 und dem erfindungsgemäßen Nr. 7 nahezu identisch
waren, schlug die Größe der Ätzfiguren sich in einem nicht akzeptablen Druckergebnis
im Vergleichsmuster Nr. 2 nieder.
[0044] Beispielsweise zeigt Fig. 5 einen stark vergrößerten Ausschnitt eines Längsschliffs
des Musters M3. Deutlich zu erkennen ist eine Ätzfigur, welche einen kubischen Ätzangriff
aufweist und eine Längserstreckung von 42 µm besitzt. Der kubische Ätzangriff ist
typisch für das Vorhandensein von Chloratomen oder Chlorclustern, welche in Verbindung
mit Wasser zu Salzsäure reagieren und typische Ätzbilder im Aluminiumkristallverband
hinterlassen. Fig. 6 zeigt eine Ätzfigur mit kubischem Ätzangriff, welche eine mittlere
Größe aufweist und ebenfalls zu einem nicht akzeptablen Fehler auf den mit Wasser
basierenden Beschichtungen beschichteten Druckplattenträgern führt. Die Längserstreckung
dieser Ätzfigur betrug 22 µm. Dagegen zeigt ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel,
welches in Fig. 7 dargestellt ist, extrem kleine Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff
mit einer Größe von weniger als 5 µm. Das Muster M7 wurde in den Beschichtungsversuchen
positiv bewertet.
[0045] Wie anhand der Tabelle 3 in Verbindung mit der Tabelle 2 erkennbar ist, führt die
Reduktion der Chlormenge in der Herstellung der Aluminiumlegierung zu einer Reduktion
der Anzahl aber auch zu einer Verringerung Längserstreckung der Ätzfiguren mit kubischem
Ätzangriff im mit Wasser als Schmiermittel präparierten Längsschliff. Diese Reduzierung
der Größe der Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff im Längsschliff korrelierte mit
dem Verschwinden des Auftretens von punktförmigen Fehlern auf den mit Wasser basierenden
Beschichtungen beschichteten Druckplattenträgern.
[0046] Es zeigte sich, dass die Zugabe von Chlor im Entgaser, vorliegend wurde ein Mehrkammerrotorentgaser
verwendet, vor dem Gießen des Walzbarrens als kritisch zu bewerten ist. Hier reichen
schon kleine Mengen Cl/kg Al aus, um in Verbindung mit Wasser basierten Beschichtungen
der Druckplattenträger zu Druckfehlern zu führen. Dagegen kann beim Aufschmelzen der
Aluminiumlegierung bzw. auch bei der Gasspülung im Schmelz-oder Gießofen eine höhere
Menge Cl/kg Al eingesetzt werden, wie insbesondere Verfahren V3 zeigt. Erfindungsgemäße
Aluminiumlegierungsbänder sind daher hervorragend für die Herstellung von Druckplattenträgern
mit Wasser basierenden Beschichtungen geeignet, da diese das Auftreten von punktförmigen
Beschichtungsfehlern aufgrund von chemischen Reaktionen mit lokal vorhandenen Chlorbestandteilen
wirkungsvoll reduzieren.
1. Aluminiumlegierungsband für die Herstellung von Druckplattenträgern mit auf Wasser
basierenden Beschichtungen, wobei das Aluminiumlegierungsband eine Dicke von maximal
0,5 mm aufweist,
dadurch gekenntzeichnet, dass das Aluminiumlegierungsband in einem unter Verwendung von Wasser als Schmiermittel
präparierten Längsschliff Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff aufweist, deren Längserstreckung
maximal 15 µm beträgt.
2. Aluminiumlegierungsband nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Ätzfiguren mit kubischem Ätzangriff auf 1000 mm2 maximal 350 beträgt.
6. Verwendung von aus einem Aluminiumlegierungsband nach einem der Ansprüche 1 bis 5
abgetrennten Blechen für Druckplattenträger mit mindestens einer auf Wasser basierenden
Beschichtung.
7. Verwendung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Druckplattenträger ein Thermo-Druckplattenträger ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines Aluminiumlegierungsbandes nach einem der Ansprüche
1 bis 5 aus einer Aluminiumlegierung, wobei das Verfahren zur Herstellung des Bandes
die folgenden Schritte umfasst:
- Aufschmelzen einer Aluminiumvorlegierung unter Verwendung von Walzschrotten, Masseln,
Flüssigmetall aus dem Ofensumpf, recyceltem Metall und/oder Vorlegierungen,
- Legieren von Legierungsbestandteilen zur Erzielung der gewünschten Zusammensetzung
der Aluminiumlegierung,
- Überführen der Aluminiumlegierung in einen Schmelz- oder Gießofen zur Schmelzebehandlung,
- Durchführen einer Gasspülung im Schmelz- oder Gießofen,
- Abkrätzen der Schlacke und Abstehen der Schmelze sowie
- Entgasung der Aluminiumlegierungsschmelze beim Gießen, dadurch gekennzeichnet, dass die Aluminiumlegierung beim Gießen in einem Entgaser mit Chlorgas entgast wird, wobei
der Schmelze eine Chlormenge von maximal 7 mg Cl/kg Al zugeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Gasspülung im Schmelz- oder Gießofen unter Chlorzusatz durchgeführt wird, wobei zugeführte
Chlormenge maximal 30 mg Cl/kg Al beträgt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass alternativ bei der Gasspülung im Schmelz- oder Gießofen sowie bei der Entgasung während
des Gießens im Entgaser kein Chlorgas verwendet wird und die Reinigung der Schmelze
durch Zuführung von Chloriden, vorzugsweise Kaliumchlorid-Magnesiumchlorid erfolgt,
wobei der Aluminiumlegierungsschmelze maximal eine Menge von 60 mg Cl/kg Al zugeführt
wird.
1. An aluminium alloy strip for the production of printing plate carriers comprising
water-based coatings, wherein the aluminium alloy strip has a thickness of at most
0.5 mm,
characterised in that
the aluminium alloy strip, in a longitudinal polished section prepared using water
as a lubricant, has etch figures with a cubic etching, of which the longitudinal extent
is at most 15 µm.
2. The aluminium alloy strip according to Claim 1,
characterised in that
the number of etch figures with a cubic etching over 1000 mm2 is at most 350.
6. Use of sheets separated from an aluminium alloy strip according to one of Claims 1
to 5 for printing plate carriers comprising at least one water-based coating.
7. The use according to Claim 6,
characterised in that
the printing plate carrier is a thermoprinting plate carrier.
8. A method for producing an aluminium alloy strip according to one of Claims 1 to 5
formed from an aluminium alloy, wherein the method for producing the strip comprises
the following steps:
- Fusing an aluminium master alloy with use of rolling scraps, pigs, liquid metal
from the bottom of the furnace, recycled metal and/or master alloys,
- Alloying alloy components in order to achieve the desired composition of the aluminium
alloy,
- Transferring the aluminium alloy into a melting furnace or casting furnace for melt
treatment,
- Performing gas flushing in the melting or casting furnace,
- Stripping the slag and killing the melt, and
- Degassing the aluminium alloy melt during the casting process,
characterised in that
the aluminium alloy, during casting, is degassed in a degasser with chlorine gas,
wherein a quantity of chlorine of at most 7 mg Cl/kg Al is fed to the melt.
9. The method according to Claim 8,
characterised in that
the gas flushing in the melting or casting furnace is carried out with the addition
of chlorine, wherein the quantity of fed chlorine is at most 30 mg Cl/kg Al.
10. The method according to Claim 8 or 9,
characterised in that,
alternatively, no chlorine gas is used with the gas flushing in the melting or casting
furnace and with the degassing during the casting in the degasser, and the melt is
purified by feeding chlorides, preferably potassium chloride-magnesium chloride, wherein
a quantity of at most 60 mg Cl/kg Al is fed to the aluminium alloy melt.
1. Bande en alliage d'aluminium pour la production de supports de plaques d'impression
avec des revêtements basés sur d'eau, la bande en alliage d'aluminium présentant une
épaisseur d'un maximum de 0,5 mm,
caractérisée en ce que
dans un ponçage longitudinal préparé en utilisant d'eau en tant que lubrifiant, la
bande en alliage d'aluminium comporte des figures de décapage, avec une attaque de
décapage cubique, dont l'extension longitudinale est d'un maximum de 15 µm.
2. Bande en alliage d'aluminium selon la revendication 1,
caractérisée en ce que
le nombre des figures de décapage à attaque de décapage cubique sur 1000 mm2 est d'un maximum de 350.
6. Utilisation de tôles sectionnées à partir d'une bande en alliage d'aluminium selon
l'une quelconque des revendications 1 à 5 pour des supports de plaques d'impression
avec au moins un revêtement basé sur d'eau.
7. Utilisation selon la revendication 6,
caractérisée en ce que
le support de plaque d'impression est un support thermique de plaque d'impression.
8. Procédé de production d'une bande en alliage d'aluminium selon l'une quelconque des
revendications 1 à 5 en un alliage d'aluminium, le procédé de production de la bande
comprenant les étapes suivantes :
- fusion d'un alliage mère d'aluminium en utilisant des ferrailles de laminage, des
lingots, du métal liquide issu du fond de four, du métal recyclé et/ou des alliages
mères,
- alliage de composants alliés pour obtenir la composition souhaitée de l'alliage
d'aluminium,
- transfert de l'alliage d'aluminium dans un four de fusion ou un four de coulée pour
le traitement de la masse fondue,
- réalisation d'un rinçage au gaz dans le four de fusion ou le four de coulée,
- grattage des scories et repos de la masse fondue, ainsi que
- dégazage de la masse d'alliage d'aluminium fondue lors de la coulée,
caractérisé en ce que,
lors de la coulée, on dégaze la masse dans un dégazeur avec un gaz chloré, une quantité
de chlore d'un maximum de 7 mg Cl/kg Al étant amenée dans la masse fondue.
9. Procédé selon la revendication 8,
caractérisé en ce que qu'
on réalise le rinçage au gaz dans le four de fusion ou le four de coulée en ajoutant
du chlore, la quantité de chlore amenée étant au maximum de 30 mg Cl/kg Al.
10. Procédé selon la revendication 8 ou la revendication 9,
caractérisé en ce que
en alternative, lors du rinçage au gaz dans le four de fusion ou le four de coulée,
ainsi que lors du dégazage pendant la coulée dans le dégazeur, on n'utilise aucun
gaz chloré et le nettoyage de la masse fondue s'effectue par apport de chlorures,
de préférence de chlorure de potassium-chlorure de magnésium, une quantité au maximum
de 60 mg Cl/kg Al étant alimentée vers la masse fondue d'alliage d'aluminium.