(19)
(11) EP 2 668 323 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
13.05.2015  Patentblatt  2015/20

(21) Anmeldenummer: 11804692.9

(22) Anmeldetag:  22.12.2011
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D03D 41/00(2006.01)
D03J 1/22(2006.01)
D03C 13/00(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2011/073784
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2012/100888 (02.08.2012 Gazette  2012/31)

(54)

WEBMASCHINE MIT VERFAHRBAREN BEGRENZUNGSMITTELN

WEAVING MACHINE HAVING MOVABLE LIMITING MEANS

MÉTIER À TISSER COMPORTANT DES MOYENS DE DÉLIMITATION MOBILES


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 28.01.2011 DE 102011009765

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
04.12.2013  Patentblatt  2013/49

(73) Patentinhaber: Lindauer Dornier Gesellschaft mbH
88129 Lindau (DE)

(72) Erfinder:
  • JANICIJEVIC, Dirk
    88131 Lindau (DE)
  • LOUVEN, Johannes
    88129 Lindau (DE)
  • ORTMANN, Hubert
    88178 Heimenkirch (DE)
  • MOTZ, Kurt
    88131 Lindau (DE)
  • LAUKAMP, Thomas
    88131 Lindau (DE)
  • LANGER, Michael
    88138 Hergensweiler (DE)
  • MUELLER, Herbert
    Pineville, NC 28134 88079 (US)


(56) Entgegenhaltungen: : 
JP-A- 2000 096 387
US-A- 5 783 278
JP-A- 2003 253 547
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Webmaschine zur Herstellung eines Gewebes mit Fachbildemitteln zum wechselnden Heben und Senken von Kettmaterial zum Ausbilden eines Webfachs, mit in Kettrichtung ortsfest in einer Schusseintragsposition angeordneten Schusseintragsmitteln zum Eintragen eines vorzugsweise bandförmigen Schussmaterials in das Webfach, sowie mit Abzugsmitteln zum Abziehen der fertigen Ware in einer Abzugsrichtung. Weiterhin sind Mittel zur Warenbewegung in Kettrichtung vorgesehen, mittels welchen der Warenrand in einem Warenbewegungsbereich zwischen einer abwärts gelegenen Ausgangsposition und einer aufwärts gelegenen Abholposition hin- und herbewegbar ist, um in der Abholposition das jeweils zuletzt eingetragene Schussmaterial mit dem Warenrand in Kontakt zu bringen.

    [0002] Im Stand der Technik wurden zu den einzelnen Schritten im Webprozess wie dem beispielsweise der Fachbildung, dem Schusseintrag und -anschlag sowie dem Warenabzug bzw. den entsprechenden Baugruppen bereits eine Vielzahl verschiedener Lösungen vorgestellt. Zur Herstellung von Geweben aus bandförmigen Materialien sind die bekannten Lösungen jedoch häufig nicht geeignet. So kann es bei bandförmigen oder Verstärkungsfasern enthaltenden Materialien, welche eine geringere Flexibilität als herkömmliche fadenförmige Materialien aufweisen, zu Verformungen durch Handlingseinrichtungen der Webmaschine und in Folge zu Beschädigungen des Bandmaterials kommen. Bei bandförmigen Schussmaterialien kann es aufgrund ihrer Breite zu einer Wellenbildung in Schussrichtung kommen, welche die Ausbildung flacher Gewebe erschwert. Ebenso ist bei Verwendung bandförmiger Materialien als Schussmaterial ein herkömmlicher Schussanschlag mittels eines Webblatts nicht möglich, da dieser Beschädigungen und Verformungen an dem bandförmigen Schussmaterial hervorrufen würde. Ohne Schussanschlag ist andererseits kein regelmäßiges, dichtes Gewebe erzeugbar.

    [0003] Die JP 2003-253547 A1 schlägt daher vor, zur Gewebebildung anstelle eines herkömmlichen Schussanschlags, eine Warenbewegung zu verwenden. Hierzu ist ein Rollenpaar vorgesehen, zwischen welchem der Warenrand des bereits fertiggestellten Gewebes geklemmt ist. Nach dem Schusseintrag wird das Rollenpaar mit dem geklemmten Warenrand entgegen der Abzugsrichtung bis an das neu eingetragene Schussmaterial verfahren, um es mit dem Warenrand des Gewebes in Kontakt zu bringen. Durch Rotation der Rollen gelangt das zuletzt eingetragene Schussmaterial zwischen die beiden Rollen des Rollenpaares und wird von diesen geklemmt. Anschließend wird das Rollenpaar mit dem neu entstandenen, geklemmten Warenrand wieder zurück in die Ausgangsposition verfahren. Da während der Rotation der Rollen zum Klemmen des zuletzt eingetragenen Schussmaterials zugleich die Klemmung des ursprünglichen Warenrandes aufgehoben wird, kann es auch hier noch zu Lücken im Gewebe bzw. einer nicht ausreichenden Schussdichte kommen. Weiterhin kann es zu Beschädigungen des Schussmaterials durch die Rollen kommen.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Webmaschine vorzuschlagen, welche die Gefahr von Beschädigungen des Schussmaterials vermindert.

    [0005] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs.

    [0006] Eine Webmaschine zur Herstellung eines Gewebes beinhaltet Fachbildemittel zum wechselnden Heben und Senken von Kettmaterial zum Ausbilden eines Webfachs, in Kettrichtung ortsfest in einer Schusseintragszone angeordnete Schusseintragsmittel zum Eintragen eines vorzugsweise bandförmigen Schussmaterials sowie Abzugsmittel zum Abziehen der fertigen Ware in einer Abzugsrichtung. Die Schusseintragszone ist hierbei durch die ortsfest angeordneten Schusseintragsmittel bzw. die Vorder- und Hinterkante eines gerade eingetragenen bandförmigen Schussmaterials definiert. Weiterhin sind Mittel zur Warenbewegung in Kettrichtung vorgesehen, mittels welchen der Warenrand in einem Warenbewegungsbereich zwischen einer abwärts gelegenen Ausgangsposition und einer aufwärts gelegenen Abholposition hin- und herbewegbar ist, um in der Abholposition das jeweils zuletzt eingetragene Schussmaterial mit dem Warenrand in Kontakt zu bringen und eine Vertuchung zu erreichen. Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung beziehen sich die Begriffe aufwärts gelegen und abwärts gelegen jeweils auf die Abzugsrichtung, so dass entsprechend die abwärts gelegene Ausgangsposition sich näher an den Warenabzugsmitteln befindet als die aufwärts gelegene Abholposition.

    [0007] Erfindungsgemäß sind weiterhin obere und untere in Kettrichtung bewegbare Begrenzungsmittel vorgesehen, welche die durch die Fachbildemittel bewirkte Öffnung des Webfachs begrenzen und welche innerhalb eines Begrenzungsmittelbewegungsbereichs zwischen einer aufwärts gelegenen und einer abwärts gelegenen Endposition hin- und herbewegbar sind. Die Ware bzw. das Kettmaterial ist zwischen den oberen und unteren Begrenzungsmitteln hindurch in Richtung der Abzugsmittel geführt. Die Begrenzungsmittel sind hierbei zumindest bei der Bewegung entgegen der Abzugsrichtung klemmfrei, d.h. ohne aktiv beaufschlagenden Kontakt über die Ware und ein zuletzt eingetragenes Schussmaterial bewegbar. Die Begrenzungsmittel umgeben das zuletzt eingetragene Schussmaterial bzw. die Ware somit nur lose, so dass sie das Schussmaterial auf besonders schonende Weise vor unerwünschten Verformungen schützen.

    [0008] Bei einem entsprechenden Verfahren zum Herstellen eines Gewebes auf einer Webmaschine, bei welchem mittels Fachbildemitteln ein Webfach ausgebildet wird, ein vorzugsweise bandförmiges Schussmaterial durch in Kettrichtung ortsfeste, eine Schusseintragszone definierende Schusseintragsmittel in ein geöffnetes Webfach eingebracht wird, und ein Warenrand des fertigen Gewebes in eine Abholposition bewegt wird, um das Schussmaterial mit dem Warenrand in Kontakt zu bringen, ist vorgesehen, dass obere und untere Begrenzungsmittel aus einer abwärts gelegenen Endposition entgegen der Abzugsrichtung in eine aufwärts gelegene Endposition bewegt werden, wobei die Begrenzungsmittel klemmfrei ohne aktiven Kontakt zu der Ware oder dem zuletzt eingetragenen Schussmaterial über die Ware bzw. das Schussmaterial bewegt werden. In der aufwärts gelegenen Endposition wird das sich durch die Wirkung der Fachbildemittel öffnende Webfach durch die Begrenzungsmittel begrenzt, wobei sich das zuletzt eingetragene Schussmaterial zwischen den Begrenzungsmitteln befindet, und anschließend werden der an der Hinterkante des zuletzt eingetragenen Schussmaterials neu entstandene Warenrand und die Begrenzungsmittel im Wesentlichen synchron miteinander zurück in die Ausgangsposition bzw. die abwärts gelegene Endposition bewegt.

    [0009] Beschädigungen des Schussmaterials, welche im Stand der Technik beim Einziehen des zuletzt eingetragenen Schussmaterials in den Klemmbereich der beiden Rollen entstehen konnten, werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, dass zumindest während der Bewegung entgegen der Abzugsrichtung bzw. während einer Relativbewegung zwischen der Ware und dem zuletzt eingetragenen Schussmaterial und den Begrenzungsmitteln keine aktive Klemmung und somit kein direkter Kontakt vorgesehen ist, sondern die Ware bzw. der Warenrand und das zuletzt eingetragene Schussmaterial nur lose von den Begrenzungsmitteln umgegeben sind. Die Bewegung der Begrenzungsmittel über die Ware und über das zuletzt eingetragene Schussmaterial erfolgt somit weitgehend kontaktlos, während im Stand der Technik eine feste Einspannung des Schussmaterials bzw. eine Klemmung vorgesehen war. Mit Begrenzungsmitteln sind im Rahmen dieser Erfindung solche Mittel gemeint, durch die der Abstand des Kettmaterials in Fachöffnungsrichtung wenigstens im Bereich des Warenrandes begrenzbar ist. Zugleich wird durch die Begrenzungsmittel, welche die durch die Fachbildemittel vorgegebene Öffnung des Webfachs begrenzen, eine schädliche Einwirkung der Kettfäden auf das zuletzt eingetragene Schussmaterial verhindert. Dadurch, dass sich das zuletzt eingetragene Schussmaterial zwischen den Begrenzungsmitteln befindet und eine Fortpflanzung der Öffnung des Webfachs durch die Begrenzungsmittel verhindert wird, bleibt das zuletzt eingetragene Schussmaterial in einem geraden, ausgestreckten Zustand und kann nicht durch die Kettfäden ausgelenkt werden. Die Begrenzungsmittel schützen hierbei das neu eingetragene Schussmaterial vor einer Verformung durch das sich öffnende Webfach, bis es durch den Kontakt mit dem bisherigen Warenrand aus der Schusseintragszone abgeholt und in Richtung der Abzugseinrichtung abtransportiert ist. Eine wellenförmige Verformung des sich noch in der Schusseintragszone befindlichen Schussmaterials, welche die Herstellung eines gewünschten flachen Gewebes verhindert und zudem weitere Beschädigungen des Schussmaterials bzw. des Gewebes verursacht, kann somit vermieden werden.

    [0010] Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist hierbei der Begrenzungsmittelbewegungsbereich unterschiedlich zu dem Warenbewegungsbereich, vorzugsweise größer als der Warenbewegungsbereich, ausgeführt. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, das zuletzt eingetragene Schussmaterial bereits vollständig zwischen den oberen und unteren Begrenzungsmitteln zu platzieren und somit zu schützen, bevor es in Abzugsrichtung bewegt wird.

    [0011] Besonders vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Begrenzungsmittel mittels eines separaten Antriebs unabhängig von den Warenbewegungsmitteln in Kettrichtung antreibbar sind. Dies ermöglicht eine hohe Flexibilität der Bewegungsabläufe und bietet die Möglichkeit, die Vertuchung, also den "Schussanschlag", zu unterstützen sowie die Schussdichte der Ware durch eine entsprechende Steuerung der Bewegungsabläufe einzustellen.

    [0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Begrenzungsmittel zunächst im Wesentlichen synchron mit der Bewegung des Warenrandes aus der Ausgangsposition in die Abholposition aus ihrer abwärts gelegenen Endposition in eine aufwärts gelegene Zwischenposition bewegt werden. Erst nachdem der Warenrand die Abholposition erreicht hat, werden die Begrenzungsmittel in die aufwärts gelegene Endposition bewegt, wobei die Begrenzungsmittel in Kettrichtung über das zuletzt eingetragene Schussmaterial bewegt werden. Anschließend werden der Warenrand und die Begrenzungsmittel im Wesentlichen synchron miteinander in Abzugsrichtung zurück in die Ausgangsposition bzw. die abwärts gelegene Endposition bewegt. Das zuletzt eingetragene, sich zunächst noch in der Schusseintragszone befindliche Schussmaterial wird somit erst dann abgeholt bzw. in Abzugsrichtung bewegt, wenn es sich vollständig zwischen den Begrenzungsmitteln befindet und somit vor Verformungen und Beschädigungen geschützt ist. Bei einer entsprechend ausgeführten Webmaschine liegt die Schusseintragszone somit im Wesentlichen innerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereichs.

    [0013] Ebenso ist es nach einer anderen Ausführung der Erfindung möglich, dass die Schusseintragsposition im Wesentlichen außerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereichs liegt. Bei einem entsprechenden Verfahren werden die Begrenzungsmittel zunächst im Wesentlichen synchron mit der Warenbewegung aus der Ausgangsposition in die Abholposition aus der abwärts gelegenen Endposition in die aufwärts gelegene Endposition bewegt. Anschließend wird bereits die Warenbewegung zurück in die Ausgangsposition gestartet, wobei das zuletzt eingetragene Schussmaterial zwischen die Begrenzungsmittel eingezogen wird. Erst nachdem das zuletzt eingetragene Schussmaterial vollständig zwischen die Begrenzungsmittel eingezogen ist, werden die Begrenzungsmittel synchron mit dem Warenrand aus ihrer aufwärts gelegenen Endposition in Abzugsrichtung zurück in die abwärts gelegene Endposition bewegt.

    [0014] Um die Vertuchung, d. h. das Verbinden des zuletzt eingetragenen Schussmaterials mit dem bisherigen Warenrand, zu unterstützen, ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Warenrand, nachdem er die Abholposition erreicht hat, in einem vorrübergehenden Stillstand gehalten wird und erst anschließend zurück in die Ausgangsposition bewegt wird. Bei einer erfindungsgemäßen Webmaschine sind entsprechend die Warenbewegungsmittel in der Abholposition in einem vorrübergehenden Stillstand haltbar.

    [0015] Vorteilhafterweise können die Begrenzungsmittel in einer oder mehreren beliebigen Positionen innerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereiches in einem vorübergehenden Stillstand gehalten werden. Zur Unterstützung der Vertuchung ist es beispielsweise vorteilhaft, wenn die Begrenzungsmittel in einer im Wesentlichen abwärts der Schusseintragszone gelegenen Zwischenposition und/oder in der aufwärts gelegenen Endposition in einem vorrübergehenden Stillstand haltbar sind. Bei einem entsprechenden Verfahren werden vorteilhafterweise während des Warenstillstands die Begrenzungsmittel in der Zwischenposition oder in der aufwärts gelegenen Endposition in einem vorrübergehenden Stillstand gehalten.

    [0016] Eine weitere Verbesserung der Vertuchung kann zudem erreicht werden, wenn nach Fachschluss das geschlossene oder sich bereits wieder öffnende Webfach in einem vorrübergehenden Fachstillstand gehalten wird bzw. die Bewegung des Kettmaterials in Fachöffnungsrichtung in einem vorübergehenden Stillstand gehalten wird, zumindest bis die Begrenzungsmittel ihre aufwärts gelegene Endposition erreicht haben und/oder das zuletzt eingetragene Schussmaterial zwischen die Begrenzungsmittel gelangt ist. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Webmaschine ist nach Fachschluss ein vorübergehender Fachstillstand, d. h. ein vorübergehender Stillstand der Bewegung des Kettmaterials in Fachöffnungsrichtung, ermöglicht. Hierdurch ist es möglich, das zuletzt eingetragene Schussmaterial noch im Fachschluss, ggf. bereits leicht abgebunden, in die Schutzzone zwischen den Begrenzungsmitteln zu verbringen und somit zu jedem Zeitpunkt vor einer Auslenkung und wellenförmigen Verformung zu schützen. Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung umfassen die Fachbildemittel hierzu Schäfte mit verlängerten Litzenaugen, so dass keine Eingriffe in den kontinuierlichen Bewegungsablauf der Fachbildemittel erforderlich sind. Die Litzenaugen sind hierbei derart verlängert, dass sich ein Fachstillstand über wenigstens 1/36 der Dauer eines Webzyklus ergibt.

    [0017] Nach einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bleibt das Schussmaterials nach dem Schusseintrag solange beidseits des Kettmaterials in Klemmen geklemmt, bis es vollständig, d. h. über seine gesamte Breite bis zu seiner Hinterkante zwischen die Begrenzungsmittel gelangt ist. Das Schussmaterial kann hierdurch zu jedem Zeitpunkt vor Verformungen durch das Kettmaterial geschützt werden.

    [0018] Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass die Begrenzungsmittel zwei sich in Schussrichtung erstreckende Leisten umfassen. Diese können als zueinander feststehende Leisten ausgeführt sein und umgeben das Schussmaterial somit zu jedem Zeitpunkt nur lose.

    [0019] Ebenso kann es jedoch auch vorteilhaft sein, wenn während der Bewegung der Begrenzungsmittel zurück in die abwärts gelegene Endposition das zuletzt eingetragene Schussmaterial zwischen den Begrenzungsmitteln geklemmt wird. Bei einer entsprechenden Webmaschine sind die Begrenzungsmittel als Klemmmittel ausgebildet. Die Begrenzungsmittel weisen hierzu zwei sich in Schussrichtung erstreckenden Leisten auf, wobei wenigstens eine der Leisten in vertikaler Richtung beweglich ist, um das Schussmaterial zu klemmen. Das Schussmaterial ist somit während der gesamten Gewebebildung und seinem Transport in Abzugsrichtung positiv geklemmt und vor Auslenkung und Wellenbildung geschützt.

    [0020] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn der Abstand der Leisten einstellbar ist, um eine Anpassung an die Dicke des verarbeiteten Materials bzw. des entstehenden Gewebes zu ermöglichen. Hierdurch kann jederzeit eine optimale Einstellung in Bezug auf eine möglichst wirksame Begrenzung der Kettfäden einerseits und eine Schonung des Gewebes bzw. des Schussmaterials durch Vermeidung eines direkten Kontakts sowie einer Klemmung andererseits hergestellt werden. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn der vertikale Abstand der Leisten auch während des Webbetriebs verstellbar ist. Hierdurch ist eine Anpassung jederzeit möglich, ohne den Prozess zu unterbrechen. Bei einem Verfahren zum Herstellen eines Gewebes ist es beispielsweise vorteilhaft, wenn der Abstand der Begrenzungsmittel während der Bewegung der Begrenzungsmittel nach Erreichen der aufwärts gelegenen Endposition verringert wird. Hierdurch kann auf schonende Weise ein besonders guter Schutz des zuletzt eingetragenen Schussmaterials gewährleistet werden, wobei keine Gefahr eine Beschädigung der Ware durch einen direkten, klemmenden Kontakt besteht.

    [0021] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist weiterhin ein in Kettrichtung zwischen einer vorderen und einer hinteren Endposition bewegbares Webblatt vorgesehen, wobei die vordere Endposition des Webblatts bezogen auf die Abzugsrichtung aufwärts bzw. hinter einer Hinterkante des zuletzt eingetragenen, sich in der Schusseintragszone befindlichen Schussmaterials liegt oder diese gerade erreicht. Durch diese begrenzte Blattbewegung wird nach dem Schusseintrag und vor oder während der Warenbewegung in die Abholposition eine Hinterkante des zuletzt eingetragenen Schussmaterials gerade in Schussrichtung ausgerichtet, wenn diese einen bogenförmigen Verlauf einnimmt oder nicht gerade in Schussrichtung liegt. Beschädigungen des Schussmaterials werden durch den nur begrenzten Wirkungsbereich des Blattanschlags dennoch vermieden.

    [0022] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Funktion bzw. die Bewegung der Begrenzungsmittel sowie der korrekte Abtransport des Schussmaterials aus der Schusseintragszone mittels geeigneter Sensoren überwacht wird, um Kollisionen mit den Schusseintragsmitteln und Fehler in der Gewebebildung zu vermeiden.

    [0023] Weitere Vorteile werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:
    Fig. 1
    eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Webmaschine mit Warenbewegungsmitteln und Begrenzungsmitteln,
    Fig. 2
    eine Detaildarstellung von Begrenzungsmitteln, welche als Klemmmittel ausgebildet sind,
    Fig. 3
    eine Darstellung eines Verfahrens zum Herstellen eines Gewebes nach einer ersten Ausführung der Erfindung,
    Fig. 4
    eine Darstellung einer Abwandlung des Verfahrens der Figur 3 mit einer Klemmung des Ware,
    Fig. 5
    eine Darstellung eines Verfahrens nach einer alternativen Ausführung der Erfindung,
    Fig. 6
    eine weitere Darstellung eines Verfahrens sowie einer erfindungsgemäßen Webmaschine in einer schematischen Draufsicht.


    [0024] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Webmaschine 1 in einer schematischen Seitenansicht. Die Webmaschine 1 beinhaltet in bekannter Weise einen Kettbaum 2, von welchem ein Kettmaterial 3 zur Verfügung gestellt wird, Fachbildemittel 4 zum Ausbilden eines Webfachs 5 sowie Schusseintragsmittel 6 (vorliegend nicht dargestellt, siehe Fig. 6) zum Eintragen eines vorzugsweise bandförmigen Schussmaterials 7 in das Webfach 5. Das Kettmaterial kann alternativ auch von einem Gatter mit einer Vielzahl von Kettspulen bereitgestellt werden, von welchen das Kettmaterial abgezogen wird. Weiterhin sind Abzugsmittel 8 zum Abziehen der fertigen Ware 9 in einer Abzugsrichtung AR (vorliegend durch einen Pfeil symbolisiert) vorgesehen. Das Kettmaterial 3 kann in herkömmlicher Weise fadenförmig oder aber auch bandförmig ausgeführt sein. Das Kettmaterial 3 wird von dem Kettbaum 2 in an sich bekannter Weise über einen Streichbaum 10 durch die Litzenaugen 11 der Fachbildemittel 4 geführt, welche vorliegend als Schäfte ausgebildet sind, und welche durch wechselndes Heben und Senken des Kettmaterials 3 das Webfach 5 ausbilden. Das Kettmaterial 3 läuft im Bindepunkt 12 des Gewebes zusammen, von wo aus die fertige Ware 9 über einen Brustbaum 13 den Abzugsmitteln 8 zugeführt wird. Die Schusseintragsmittel 6 sind in Bezug auf die Kettrichtung ortsfest angeordnet und definieren eine Schusseintragszone 14, deren Breite in Bezug auf die Kettrichtung hierbei jeweils der Breite des verwendeten Schussmaterials entspricht.

    [0025] Da bandförmige Schussmaterialien 7 durch einen herkömmlichen Schussanschlag beschädigt würden, ist vorgesehen, eine Vertuchung durch eine Warenbewegung zu bewirken. Hierzu wird bei sich schließendem Webfach 5 durch Warenbewegungsmittel 10, 13 der Warenrand 12 entgegen der Abzugsrichtung AR in Richtung des sich noch in der Schusseintragszone 14 befindlichen Schussmaterials 7 bewegt, um das Schussmaterial 7 mit der Ware zu verbinden. Die Mittel 10, 13 zur Warenbewegung sind vorliegend durch den Brustbaum 13 und den Streichbaum 10 gebildet, welche synchron zueinander in Kettrichtung hin- und herbewegbar sind, wie durch die gestrichelte Darstellung und die Doppelpfeile angedeutet. Die Mittel 10, 13 zur Warenbewegung könnten jedoch auch durch reversierbare Abzugsmittel 8 in Verbindung mit einen reversierbaren Antrieb für den Kettbaum 2 gebildet werden. Weiterhin könnte eine Bewegung des Warenrandes 12 auch durch eine Überlagerung einer Bewegung des Brustbaumes 13 und des Streichbaumes 10 einerseits sowie der Abzugsmittel 8 andererseits realisiert werden.

    [0026] Vorliegend befindet sich der Warenrand 12 in seiner - bezogen auf die Abzugsrichtung AR - abwärts gelegenen Ausgangsposition AG und ist entgegen der Abzugsrichtung AR in eine aufwärts gelegene Abholposition AH bewegbar, wo er mit dem jeweils zuletzt eingetragenen Schussmaterial 7 in Kontakt gebracht wird. Nachdem das zuletzt eingetragene Schussmaterial 7 mit der Ware 9 verbunden und abgebunden ist, werden die Warenbewegungsmittel 13, 10 in Abzugsrichtung zurück in ihre durchgezogen dargestellte Ausgangsstellung bewegt, wobei der an der Hinterkante des zuletzt eingetragenen Schussmaterials 7 neu entstandene Warenrand 12 zurück in die Ausgangsposition AG verbracht wird, und die Ware 9 wird in bekannter Weise abgezogen.

    [0027] Eine weitere Problemstellung bei der Verarbeitung bandförmiger Schussmaterialien 7 liegt in einer wellenförmigen Verformung des Schussmaterials 7 durch die Bewegung des Kettmaterials 3 bei sich öffnendem Webfach 5. Diese Wellenbildung behindert nicht nur die Ausbildung eines erwünschten gleichmäßigen und flachen Gewebes 9, sondern kann auch in der Weiterverarbeitung oder beim Warenabzug zu Problemen und Beschädigungen, insbesondere des hervorstehenden Schussmaterials 7, führen. Die wellenförmige Verformung führt weiterhin zu einem Hineinziehen des bandförmigen Schussmaterials 7 von den beiden seitlichen Warenkanten in Richtung Gewebemitte, so dass auch die Ausbildung des seitlichen Warenabschlusses beeinträchtigt ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung sind daher obere und untere Begrenzungsmittel 16 vorgesehen, zwischen welchen das Kettmaterial bzw. die fertige Ware 9 zu den Abzugsmitteln 8 geführt ist. Erfindungsgemäß sind die Begrenzungsmittel 16 in Kettrichtung zwischen einer aufwärts gelegenen Endposition EP2 und einer abwärts gelegenen Endposition EP1 hin- und herbewegbar und sind hierdurch in der Lage, das zuletzt eingetragene Schussmaterial 7 bereits in der Schusseintragszone 14 und während seines gesamten Abtransports aus der Schusseintragszone 14 vor einer unerwünschten Auslenkung durch das Kettmaterial 3 und Beschädigungen zu schützen. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, dass zumindest die Bewegung der Begrenzungsmittel 16 entgegen der Abzugsrichtung AR, also die "Abholung" des Schussmaterials 7 klemmfrei, d. h. im Wesentlichen ohne direkten Kontakt zu dem Schussmaterial 7 und der Ware 9 erfolgt, so dass die Gefahr von Beschädigungen des Schussmaterials 7 vermindert ist.

    [0028] Dadurch, dass die Warenbewegungsmittel 10, 13 und die Begrenzungsmittel 16 als unabhängige Baugruppen ausgebildet sind, kann beispielsweise auch, wie aus Fig. 1 ersichtlich, der Begrenzungsmittelbewegungsbereich, welcher sich zwischen der aufwärtigen und der abwärtigen Endposition EP1 und EP2 erstreckt, größer als der Warenbewegungsbereich WB ausgeführt werden. So können die Begrenzungsmittel 16 direkt in die Schusseintragszone 14, bewegt werden, um das eingetragene Schussmaterial 7 dort abzuholen. Wenn weiterhin die Begrenzungsmittel 16 vorzugsweise mittels eines separaten Antriebs 21 (siehe Fig. 6) unabhängig von den Warenbewegungsmitteln 10,13 antreibbar sind, so können die Bewegungsabläufe besonders flexibel an das jeweils verwendete Schussmaterial 14 und weitere Gegebenheiten angepasst werden. Insbesondere ist eine völlig unabhängige zeitliche Steuerung der Bewegungsabläufe der Warenbewegungsmittel 13 und 10 sowie der Begrenzungsmittel 16 möglich. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise erreicht werden, dass der Warenrand 12 sicher durch die Warenbewegungsmittel 13, 10 gehalten und geführt ist, während zugleich bereits das Schussmaterial 7 zwischen den oberen und unteren Begrenzungsmitteln 16 geschützt ist. Auch eine Lückenbildung im Gewebe kann hierdurch weitgehend vermieden werden.

    [0029] Eine Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines Gewebes sowie der Bewegungsablauf der Begrenzungsmittel 16 und der Warenbewegungsmittel 13, 10 ist in Fig. 3a - 3e in einer schematischen Seitenansicht dargestellt.

    [0030] Fig. 3a zeigt hierbei die Situation der Warenbewegungsmittel 13 sowie der Begrenzungsmittel 16 unmittelbar nach dem Schusseintrag. Bezogen auf die Hauptwelle der Webmaschine 1 ist eine Situation bei etwa 290° Maschinenwinkel gezeigt. Das Webfach 5 ist zu diesem Zeitpunkt gerade noch geöffnet bzw. beginnt zu schließen. Das bandförmige Schussmaterial 7 wurde durch Schusseintragsmittel 14, beispielsweise einen Greifer, eingetragen und befindet sich nun in der Schusseintragszone 14. Der Warenrand 12 (und entsprechend die Warenbewegungsmittel 13, 10) befindet sich zu diesem Zeitpunkt in der abwärts gelegenen Ausgangsposition AG und die Begrenzungsmittel 16 befinden sich in ihrer abwärts gelegenen Endposition EP1. Weiterhin ist ein Webblatt 15 gezeigt, dessen Funktion zu einem späteren Zeitpunkt erläutert werden wird.

    [0031] Nach erfolgtem Schusseintrag beginnt nun im Wesentlich zeitgleich zueinander eine Bewegung der Ware 9 bzw. des Warenrandes mit den Warenbewegungsmitteln 13, 10 sowie eine Bewegung der Begrenzungsmittel 16, bis der Warenrand 12 die aufwärts gelegene Abholposition AH erreicht hat. Diese Situation ist in Fig. 3b dargestellt und ist beispielsweise bei etwa 330° - 340° Maschinenwinkel erreicht. Das Webfach 5 ist zu diesem Zeitpunkt noch etwa zu einem Drittel geöffnet. Weiterhin ist in Fig. 3b ersichtlich, dass die Ware 9 mit dem Warenrand 12 das zuletzt eingetragene Schussmaterial 7 kontaktiert, sobald der Warenrand 12 sich in der Abholposition AH befindet, so dass die Verbindung des Schussmaterials 7 mit der fertigen Ware 9 durch die folgende Vertuchung stattfinden kann. Die Begrenzungsmittel 16 befinden sich zu diesem Zeitpunkt in einer Zwischenposition ZP, welche abwärts der Schusseintragszone 14 an diese anschließt. Nach einer besonders vorteilhaften Ausführung überlappt die Zwischenposition ZP geringfügig mit der Schusseintragszone 14, so dass sich die Begrenzungsmittel 16, wie vorliegend dargestellt, bezogen auf die Abzugsrichtung AR kurz hinter der Vorderkante 17 des zuletzt eingetragen Schussmaterials 7 befinden.

    [0032] Der sich in der Abholposition AH befindliche Warenrand 12 wird nun in einem vorrübergehenden Stillstand gehalten, um die Vertuchung zu ermöglichen. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn während des Warenstillstands auch die Begrenzungsmittel 16 in der Zwischenposition ZP kurzfristig in einem vorrübergehenden Stillstand gehalten werden, um die Vertuchung zu unterstützen. Die Begrenzungsmittel 16 werden anschließend aus der Zwischenposition ZP weiter entgegen der Abzugsrichtung AR in Richtung ihrer aufwärts gelegenen Endposition EP2 bewegt, wie durch den Pfeil in der Fig. 3c angedeutet. Fig. 3c zeigt hierbei die Situation kurz nach dem Schließen des Webfachs 5, welches bei etwa 350° Maschinenwinkel stattfindet.

    [0033] In Fig. 3d haben die Begrenzungsmittel 16 schließlich ihre aufwärts gelegene Endposition EP2 erreicht, in welcher das zuletzt eingetragene Schussmaterial 7 sich vollständig, d. h. über seine gesamte Breite zwischen den Begrenzungsmitteln 16 befindet. Die Schusseintragszone 14 liegt somit im Wesentlichen innerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereichs BB. Nachdem die Begrenzungsmittel 16 ihre aufwärts gelegene Endposition EP2 erreicht haben, beginnt das Webfach 5 sich wieder zu öffnen, wobei das sich nun vollständig zwischen den Begrenzungsmitteln 16 befindliche Schussmaterial 7 vor unerwünschten Auslenkungen und Beschädigungen durch das Kettmaterial 3 geschützt ist. Die Begrenzungsmittel 16 haben ihre aufwärts gelegene Endposition EP2 bei etwa 370° bzw. 10° Maschinenwinkel erreicht.

    [0034] Nach der vorliegenden Ausführung der Erfindung ist das Öffnen des Webfachs 5 nach Erreichen des Fachschlusses (siehe Fig. 3c) verzögert, indem das geschlossene Webfach 5 in einen vorübergehenden Fachstillstand gehalten wird, bis die Begrenzungsmittel 16 ihre aufwärts gelegene Endposition EP2 erreicht haben. Unerwünschte Beeinflussungen des Schussmaterials 7 durch das Kettmaterial 3 können hierdurch in vorteilhafter Weise bereits zu einem Zeitpunkt vermieden werden, zu dem das Schussmaterial 7 sich noch nicht vollständig in der Schutzzone zwischen den Begrenzungsmitteln 16 befindet.

    [0035] Nachdem die Begrenzungsmittel 16 ihre aufwärts gelegene Endposition EP2 erreicht haben, beginnt nun wiederum im Wesentlichen zeitgleich zueinander die Bewegung des Warenrands 12 mit der Ware 9 in Abzugsrichtung AR zurück in die Ausgangsposition AG sowie die Bewegung der Begrenzungsmittel 16 zurück in die abwärts gelegene Endposition EP1, welche in Fig. 3e gestrichelt dargestellt ist. Fig. 3e zeigt hierbei die Situation kurz nach Beginn der Bewegung zurück in die Ausgangsposition AH bzw. die Endposition EP1, welche bei etwa 20° Maschinenwinkel beginnt.

    [0036] Nachdem die Bewegung des Warenrandes 12 und der Begrenzungsmittel 16 in Abzugsrichtung AR abgeschlossen ist und ein Abzug des Gewebes 9 erfolgt ist, ist der Bewegungszyklus abgeschlossen und beginnt mit dem Eintrag des nächsten Schussmaterials 7 von neuem. Das zuvor zuletzt eingetragene Schussmaterial 7 befindet sich immer noch vollständig zwischen den Begrenzungsmitteln 16 und bildet nun den neuen Warenrand 12.

    [0037] Um den zu Fig. 3c beschriebenen vorrübergehenden Fachstillstand im Fachschluss zu erreichen, sind nach der vorliegenden Ausführung der Erfindung Schäfte bzw. Fachbildemittel 4 mit vergrößerten Litzenaugen 11 vorgesehen, wie in Fig. 1 schematisch angedeutet. Hierdurch können herkömmliche Fachbildemittel 4 verwendet werden, wobei die Webmaschine 1 bzw. ein Antrieb der Fachbildemittel 4 kontinuierlich weiterlaufen kann. Ebenso ist es jedoch auch möglich, den vorrübergehenden Stillstand im Fachschluss durch einen speziellen Kurvenscheibenantrieb der Schäfte 4 oder andere speziell ausgebildete Fachbildemittel 4 zu realisieren. Als besonders vorteilhaft für den Bewegungsablauf und zur Vermeidung einer wellenförmigen Verformung des Schussmaterials 7 hat sich ein Fachstillstand über ein Intervall von wenigstens 10° Maschinenwinkel, vorzugsweise zwischen 20° - 50° Maschinenwinkel, erwiesen. Das Schussmaterial 7 kann hierdurch exakt im Fachschluss über seine gesamte Breite zwischen die Begrenzungsmittel 16 gelangen.

    [0038] Wie bereits beschrieben, kann die Vertuchung durch die Warenbewegung sowie die Fachbegrenzung besonders schonend erfolgen, da während der Relativbewegung zwischen der Ware 9 bzw. dem Schussmaterial 7 und den Begrenzungsmitteln 16 keine Klemmung und somit kein direkter Kontakt stattfindet.

    [0039] Um das Schussmaterial in einem geraden und ausgestreckten Zustand zu halten und vor Verformungen in horizontaler Richtung sowie einem Einziehen in Richtung Gewebemitte zu schützen, kann zusätzlich auch vorgesehen sein, das Schussmaterial 7 während des Abtransports aus der Schusseintragszone 14 in den Begrenzungsmitteln 16 zu klemmen. Die Begrenzungsmittel 16 sind hierzu als Klemmmittel ausgebildet. Ein derartiges Verfahren ist in Figur 4 dargestellt. Da das Verfahren der Figur 4 im Wesentlichen dem der Figur 3 entspricht, wird im Folgenden nur auf die die zusätzliche Klemmung betreffenden Unterschiede eingegangen.

    [0040] In Fig. 4d und 4e ist hierbei ersichtlich, dass das obere Begrenzungsmittel 16 entsprechend beaufschlagbar ist, wobei die Klemmung einsetzt, sobald die Begrenzungsmittel 16 die Hinterkante 18 des zuletzt eingetragenen Schussmaterials 7 erreicht haben (Fig. 4d). Das Klemmen des Schussmaterials ist durch einen Pfeil symbolisiert. Nach Erreichen der abwärts gelegenen Endposition EP1 der Begrenzungsmittel 16, spätestens jedoch vor der erneuten Bewegung der Begrenzungsmittel 16 entgegen der Abzugsrichtung AR, wird die Klemmung schließlich wieder gelöst.

    [0041] Fig. 5 zeigt eine andere Ausführung, wobei sich die Schusseintragszone 14 im Unterschied zu der in Fig. 3 gezeigten Darstellung im Wesentlichen außerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereichs BB befindet. Die aufwärts gelegene Endposition EP2 befindet sich somit im Vergleich zur Endposition EP2 der Figur 3 etwas weiter abwärts bzw. etwas weiter vorne bezogen auf die Abzugsrichtung AR gelegen. Der Verfahrensablauf ist ähnlich zu dem in Fig. 3 beschriebenen, so dass im Folgenden lediglich auf die Unterschiede zu dem vorbeschriebenen Verfahrensablauf eingegangen wird.

    [0042] Ebenso wie unter Fig. 3a und 3b beschrieben, erfolgt nach dem Schusseintrag (Fig. 5a) eine im Wesentlichen synchrone Bewegung des Warenrandes 12 und der Begrenzungsmittel 16, bis der Warenrand 12 die Abholposition AH erreicht hat (Fig. 5b). Zugleich gelangen die Begrenzungsmittel 16 in ihre aufwärts gelegene Endposition EP2, so dass nach dieser Ausführung der Erfindung der Warenbewegungsbereich WB und der Begrenzungsmittelbewegungsbereich BB im Wesentlichen gleich groß sind. Auch hier kann es vorteilhaft sein, wenn der Warenrand 12 in der Abholposition AH in einem vorrübergehenden Stillstand gehalten wird, um das Abbinden des Schussmaterials 7 und die Vertuchung zu verbessern.

    [0043] Nach dem Fachschluss und der erfolgten Abbindung des zuletzt eingetragenen Schussmaterials 7, welche in Fig. 5c dargestellt sind, werden die Begrenzungsmittel 16 in ihrer aufwärts gelegenen Endposition EP2 in einem vorrübergehenden Stillstand gehalten und die Warenbewegung in Abzugsrichtung AR zurück in die Ausgangsposition AG gestartet. Das zuletzt eingetragene Schussmaterial 7 wird hierdurch zwischen die stehenden Begrenzungsmittel 16 eingezogen, wie in Fig. 5d durch den Pfeil dargestellt. Das Webfach 5 beginnt unterdessen sich bereits wieder zu öffnen. Besonders vorteilhaft ist es somit auch bei dieser Ausführung, einen Fachstillstand im Fachschluss über ein bestimmtes Intervall vorzusehen, um das Schussmaterial 7 bereits vor seinem vollständigen Einzug in die Schutzzone zwischen den Begrenzungsmitteln 16 vor dem sich öffnendem Webfach 5 zu schützen.

    [0044] Nachdem das Schussmaterial 7 über seine gesamte Breite zwischen die Begrenzungsmittel 16 eingezogen ist, und die Begrenzungsmittel 16 sich somit kurz hinter der Hinterkante 18 des Schussmaterials 7 befinden (Fig. 5e), setzt schließlich die Bewegung der Begrenzungsmittel 16 zurück in ihre abwärts gelegene Endposition EP1 ein, wobei diese vorzugsweise synchron mit der Warenbewegung 9 erfolgt. Ggf. kann hierbei wiederum, ähnlich der in Figur 4 dargestellten Ausführung, eine Klemmung des Schussmaterials 7 vorgesehen sein. Nachdem die Begrenzungsmittel 16 ihre abwärts gelegene Endposition EP1 und die Warenbewegungsmittel 13 ihre Ausgangsposition AG erreicht haben und die Ware abgezogen wurde, ist wiederum der Bewegungszyklus abgeschlossen und das Webfach 5 für den nächsten Schusseintrag geöffnet.

    [0045] Fig. 2 zeigt eine Detaildarstellung von Begrenzungsmitteln 16, welche als Klemmmittel ausgebildet sind. Die Begrenzungsmittel 16 umfassen hierbei jeweils zwei sich in Schussrichtung erstreckende Leisten 19, wobei die obere Leiste 19a als Federblech ausgebildet ist und durch einen Aktor 20 beaufschlagbar ist. Je nach Ausführung des Aktors 20 ist es hierbei in vorteilhafter Weise möglich, den Zeitpunkt der Klemmung frei einzustellen und die Bewegungsabläufe hierdurch besonders flexibel zu gestalten. Die untere Leiste 19b ist demgegenüber als feststehende Leiste 19 ausgeführt. Ebenso ist es natürlich auch denkbar, beide Leisten 19a und 19b mittels entsprechender Aktoren 20 zu beaufschlagen.

    [0046] Nach einer nicht gezeigten Abwandlung kann weiterhin vorgesehen sein, auch einen Abstand d der beiden Leisten mittels eines Aktors 20, beispielsweise mittels eines Servomotors, einstellbar auszuführen. Hierdurch ist es möglich, den Abstand d zwischen den beiden Leisten 19 gezielt auch während des Prozesses einzustellen und hierdurch eine Anpassung an das verwendete Schussmaterial 7 bzw. das Kettmaterial 13 und die Gegebenheiten im Webprozess vorzunehmen. Ebenso ist es natürlich auch denkbar, eine Einstellung des Abstands d lediglich manuell, beispielsweise mittels einer Spindel oder durch Distanzstücke, vorzusehen. Eine derartige Einstellung des Abstandes d ist selbstverständlich auch bei feststehenden Leisten 19 einsetzbar und vorteilhaft. Um bei eventuellen Berührungen zwischen den Leisten 19 und dem Schussmaterial 7 die Reibung zu minimieren und Beschädigungen zu verhindern, können weiterhin die Innenseiten der Leisten 19 mit einer reibungsarmen Oberfläche versehen sein.

    [0047] Fig. 6 zeigt schließlich eine schematische Draufsicht auf eine Webmaschine 1, wobei im Wesentlichen der Bereich von der Schusseintragszone 14 bis zum Brustbaum 13 dargestellt ist. Weiterhin sind die Begrenzungsmittel 16 erkennbar, welche in einer Linearführung 25 mittels eines geeigneten Antriebs 21 in Kettrichtung verfahrbar sind. Erfolgt der Antrieb der Begrenzungsmittel 16 wie hier dargestellt mittels eines separaten Servomotors 21, so können die Bewegungsabläufe besonders flexibel gestaltet und beispielsweise auf die Breite des verwendeten Schussmaterials 7 sowie die Bewegung der Warenbewegungsmittel 10, 13 abgestimmt werden. So kann beispielsweise die Bewegung der Warenbewegungsmittel 10, 13 und der Begrenzungsmittel 16 in Abzugsrichtung völlig synchron erfolgen, um das zuletzt eingetragene Schussmaterial 7 während des gesamten Abtransports aus der Schusseintragszone 14 zu schützen. Relativbewegungen zwischen den Begrenzungsmitteln 16 und der Ware 9 bzw. dem zuletzt eingetragenen Schussmaterial 7 können hierdurch vollständig vermieden werden und somit ein besonders schonender Abtransport des zuletzt eingetragenen Schussmaterials 7 gewährleistet werden. Ebenso kann jedoch die Bewegung der Begrenzungsmittel 16 und der Warenbewegungsmittel 10, 13 auch asynchron erfolgen, um hierbei wahlweise einen gewissen Verzug im Gewebe 9 zu erreichen oder aber das Gewebe näher zusammenzuschieben und hierdurch eine größere Schussdichte zu erzielen.

    [0048] Wie in Fig. 6 weiterhin dargestellt, kann es durch das Anliegen des Schussmaterials 7 am Kettmaterial 3 sowie durch die Warenbewegung entgegen der Abzugsrichtung AR zu einer bogenförmigen Orientierung des Schussmaterials 7 in der Schusseintragszone 14 kommen. Die führen nicht nur zu unerwünschten Lücken und einem ungleichmäßigen Warenbild, sondern können auch die gleichmäßige Ausbildung des folgenden Webfachs behindern. Bei der erfindungsgemäßen Webmaschine 1 kann daher weiterhin ein Webblatt 15 vorgesehen sein, welches jedoch keinen herkömmlichen Schussanschlag durchführt, sondern lediglich bis nahe an die Schusseintragszone 14 heranführbar ist, um die Hinterkante 18 des Schussmaterials 7 gerade auszurichten.

    [0049] Der Hub des Webblatts 15 ist gegenüber herkömmlichen Einrichtungen des Stands der Technik begrenzt. Das Webblatt 15 ist zwischen einer, bezogen auf die Abzugsrichtung AR, vorderen Endposition EV, welche gestrichelt dargestellt ist, und einer hinteren Endposition EH, welche in durchgezogenen Linien dargestellt ist, bewegbar. Die vordere Endposition EV liegt hierbei hinter bzw. aufwärts der Schusseintragszone 14 bzw. hinter der Hinterkante 18 eines gerade in der Schusseintragszone 14 orientierten Schussmaterials 7 oder erreicht diese gerade. Hierdurch kann erreicht werden, dass lediglich die Hinterkante 18 eines bogenförmig liegenden Schutzmaterials 7 begradigt wird, wobei durch den begrenzten Hub keine Beschädigungen des Schussmaterials 7 zu erwarten sind. Liegt das Schussmaterial 7 hingegen gerade orientiert und gestreckt in der Schusseintragszone 14, so wird es durch die Blattbewegung nicht beeinflusst. Da das Schussmaterial 7 nur dann mit dem Webblatt 15 in Berührung kommt, wenn es einen unerwünschten bogenförmigen Verlauf einnimmt, kann hierdurch weiterhin die Gefahr von Beschädigungen reduziert werden. Durch den begrenzten Blattanschlag kann sichergestellt werden, dass das Schussmaterial 7 in jedem Fall einen geraden Verlauf einnimmt und eine gleichmäßige Fachbildung stattfindet.

    [0050] Die Bewegung des Webblatts 15 im Bewegungszyklus der Begrenzungsmittel 16 und der Warenbewegungsmittel 10 und 13 ist in Fig. 3, 4 und 5 ebenfalls mit dargestellt. Wie aus Fig. 3a, 4a und 5a ersichtlich, beginnt unmittelbar nach dem Schusseintrag die Bewegung des Webblatts 15 aus seiner hinteren Endposition EH in Richtung seiner vorderen Endposition EV, welche in Fig. 3b/4b/5b und 3c/4c/5c dargestellt ist und welche im Wesentlichen im Bereich der Hinterkante 18 des zuletzt eingetragenen Schussmaterials 7 liegt. Das Webblatt liegt bereits während der Warenbewegung und der Begrenzungsmittelbewegung entgegen der Abzugsrichtung AR in seiner vorderen Endposition EV an und verhindert somit ein Verschieben des Schussmaterials 7 aus der Schusseintragszone 14. Nach Fachschluss (Fig. 3c/4c/5c) und der erfolgten Vertuchung bewegt sich das Webblatt 15 wieder zurück in seine hintere Endposition EH.

    [0051] Weiterhin in Fig. 6 dargestellt sind die Schusseintragsmittel 6, vorliegend ein Greifer mit einer Greiferklemme 22, sowie auf der gegenüberliegenden Seite, auf welcher das jeweils einzutragende Schussmaterial 7 bereitgestellt wird, eine Hinreicheklemme 23. Um die bogenförmige Ausrichtung des Schussmaterials 7 nach dem Schusseintrag sowie die Ausbildung eines wellenförmigen Verlaufs durch die sich bewegenden Kettmaterialien 3 weiter zu verhindern, ist es nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung vorgesehen, dass nach dem Schusseintrag das eingetragene Schussmaterial 7 in den Klemmen 22 und 23 geklemmt bleibt, bis es sich vollständig in der Schutzzone zwischen den oberen und unteren Begrenzungsmitteln 16 befindet. Das Schussmaterial 7 bleibt somit solange unter Spannung, bis die Warenbewegung entgegen der Abzugsrichtung AR abgeschlossen ist und die Begrenzung des Webfachs 5 durch die Begrenzungsmittel 16 einsetzt. Das Schussmaterial 7 ist somit während des gesamten Gewebebildungsprozesses geschützt und geführt, so dass ein besonders gleichmäßiges Gewebe 9 erzielbar ist.

    [0052] Sind die Begrenzungsmittel 16, wie in Figur 4 beschrieben, als Klemmmittel ausgebildet, so kann das Schussmaterial 7 während des gesamten Gewebebildungsprozesses und seinem Abtransport aus der Schusseintragszone 14 geklemmt werden und hierdurch vor Verformungen geschützt werden. Hierbei wird, nachdem die Begrenzungsmittel 16 das zuletzt eingetragene Schussmaterial 7 überfahren haben, das Schussmaterial 7 in den Begrenzungsmitteln geklemmt, wie in Fig. 4d dargestellt. Erst anschließend werden die Klemmen 22 und 23 gelöst und die Warenbewegung sowie die Bewegung der Begrenzungsmittel 16 in Abzugsrichtung AR gestartet.

    [0053] Wie weiterhin in Fig. 6 dargestellt, ist es vorteilhaft, wenn die Bewegung der Begrenzungsmittel 16 sowie der Abtransport des Schussmaterials 7 aus der Schusseintragszone 14 mittels geeigneter Sensoren 24, 24' überwacht wird. So kann beispielsweise wenigstens ein Sensor 24 innerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereichs BB angeordnet sein, welcher die aufwärts gelegene Endposition EP2 der Begrenzungsmittel 16 überwacht und das Wegfahren der Begrenzungsmittel 16 aus der Endposition EP2 registriert. Kann der Sensor 24 keine Bewegung der Begrenzungsmittel 16 aus ihrer Endposition EP2 erfassen, so wird die Webmaschine 1 umgehend stillgesetzt, um Kollisionen mit den Schusseintragsmitteln 6 zu vermeiden. Ebenso können weitere Sensoren 24 im Begrenzungsmittelbewegungsbereich BB vorgesehen sein oder die abwärts gelegene Endposition EP1 der Begrenzungsmittel 16 überwacht werden, um eine entsprechende Freigabe der Schusseintragsmittel 6 anzusteuern. Weiterhin können, beispielsweise innerhalb der Schusseintragszone 14 in den seitlichen Bereichen, weitere Sensoren 24' vorgesehen sein, um den korrekten Abtransport des Schussmaterials 7 aus der Schusseintragszone 14 zu überwachen.

    [0054] Durch die erfindungsgemäßen bewegbaren Begrenzungsmittel 16, welche ohne eine direkte Berührung der Ware 9 bzw. des Schussmaterials 7 verfahrbar sind, kann ein besonders schonendes Vertuchen des Schussmaterials 7 erfolgen. Beschädigungen des Schussmaterials 7 bzw. der Ware 9 durch Reibung an den Begrenzungsmitteln 16 werden ebenso vermieden wie die im Stand der Technik bestehenden Probleme des bogenförmigen Abbindens und der Wellenbildung. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, dass das Schussmaterial 7 sich während des gesamten Abtransports aus der Schusseintragszone 14 in einem geschützten Bereich zwischen den oberen und unteren Begrenzungsmitteln 16 befindet. Dadurch, dass die Warenbewegungsmittel 13 sowie die Begrenzungsmittel 16 als separate Baueinheiten ausgebildet sind, bleibt die Ware 9 auch während der Bewegung der Begrenzungsmittel 16 über das Schussmaterial 7 durch die Warenbewegungsmittel 10, 13 geführt, so dass die Gefahr einer unerwünschten Lückenbildung zwischen der Ware 9 und dem neu zu vertuchenden Schussmaterial 7 vermieden werden kann.

    Bezugszeichenliste



    [0055] 
    1
    Webmaschine
    2
    Kettbaum
    3
    Kettmaterial
    4
    Fachbildemitteln
    5
    Webfach
    6
    Schusseintragsmittel
    7
    Schussmaterial
    8
    Abzugsmittel
    9
    Ware, Gewebe
    10
    Mittel zur Warenbewegung, Streichbaum
    11
    Litzenaugen
    12
    Warenrand, Bindepunkt
    13
    Mittel zur Warenbewegung, Brustbaum
    14
    Schusseintragszone
    15
    Webblatt
    16
    Begrenzungsmittel
    17
    Vorderkante des Schussmaterials
    18
    Hinterkante des Schussmaterials
    19
    Leisten
    20
    Aktor
    21
    Antrieb
    22
    Greiferklemme
    23
    Hinreicheklemme
    24, 24'
    Sensor
    25
    Linearführung
    AR
    Abzugsrichtung
    WB
    Warenbewegungsbereich
    BB
    Begrenzungsmittelbewegungsbereich
    AG
    abwärts gelegene Ausgangsposition
    AH
    aufwärts gelegene Abholposition
    EP1
    abwärts gelegene Endposition
    EP2
    aufwärts gelegene Endposition
    EV
    vordere Endposition des Webblatts
    EH
    hintere Endposition des Webblatts
    d
    Abstand



    Ansprüche

    1. Webmaschine (1) zur Herstellung eines Gewebes (9) mit Fachbildemitteln (4) zum wechselnden Heben und Senken von Kettmaterial (3) zum Ausbilden eines Webfachs (5), mit in Kettrichtung ortsfest in einer Schusseintragszone (14) angeordneten Schusseintragsmitteln (6) zum Eintragen eines bandförmigen Schussmaterials (7) in das Webfach (5), mit Abzugsmitteln (8) zum Abziehen der fertigen Ware (9) in einer Abzugsrichtung (AR) sowie mit Mitteln (13,10) zur Warenbewegung in Kettrichtung, mittels welchen der Warenrand (12) in einem Warenbewegungsbereich (WB) zwischen einer abwärts gelegenen Ausgangsposition (AG) und einer aufwärts gelegenen Abholposition (AH) hin- und her bewegbar ist, um in der Abholposition (AH) das jeweils zuletzt eingetragene Schussmaterial (7) mit dem Warenrand (12) in Kontakt zu bringen, dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin obere und untere Begrenzungsmittel (16) vorgesehen sind, welche die Öffnung des Webfachs (5) begrenzen, dass die Begrenzungsmittel (16) in Kettrichtung innerhalb eines Begrenzungsmittelbewegungsbereichs (BB) zwischen einer aufwärts gelegenen Endposition (EP2) und einer abwärts gelegenen Endposition (EP1) hin- und herbewegbar sind und dass die Begrenzungsmittel (16) zumindest entgegen der Abzugsrichtung (AR) klemmfrei über die Ware (9) und das zuletzt eingetragene Schussmaterial (7) bewegbar sind.
     
    2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Begrenzungsmittelbewegungsbereich (BB) unterschiedlich zu dem Warenbewegungsbereich (WB), vorzugsweise größer als der Warenbewegungsbereich (WB) ist.
     
    3. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsmittel (16) mittels eines separaten Antriebs (21) unabhängig von den Warenbewegungsmitteln (13,10) in Kettrichtung antreibbar sind.
     
    4. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schusseintragszone (14) im Wesentlichen innerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereichs (BB) liegt.
     
    5. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch aekennzeichnet, dass der Warenrand (12) durch die Warenbewegungsmittel (13, 10) in der Abholposition (AH) in einem vorübergehenden Stillstand haltbar ist.
     
    6. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsmittel (16) in einer oder mehreren beliebigen Positionen innerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereiches (BB) in einem vorübergehenden Stillstand haltbar sind.
     
    7. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsmittel (16) in einer Zwischenposition (ZP) und/oder in der aufwärts gelegenen Endposition (EP2) in einem vorübergehenden Stillstand haltbar sind.
     
    8. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fachbildemittel (4) derart ausgebildet sind, dass im Webbetrieb nach Fachschluss ein vorübergehender Fachstillstand ermöglicht ist.
     
    9. Webmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fachbildemittel (4) Schäfte mit verlängerten Litzenaugen (11) umfassen, welche einen Fachstillstand über wenigstens 1/36 eines Webzyklus ermöglichen.
     
    10. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsmittel (16) zwei sich in Schussrichtung erstreckende Leisten (19) beinhalten.
     
    11. Webmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (d) der Leisten (19) einstellbar, vorzugsweise im Webbetrieb verstellbar, ist.
     
    12. Webmaschine nach Anspruch1, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsmittel (16) als Klemmmittel ausgebildet sind.
     
    13. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein in Kettrichtung zwischen einer vorderen Endposition (EV) und einer hinteren Endposition (EH) bewegbares Webblatt (15) vorgesehen ist, wobei die vordere Endposition (EV) des Webblatts (15) bezogen auf die Abzugsrichtung (AR) aufwärts der Schusseintragszone (14) liegt oder diese gerade erreicht.
     
    14. Webmaschine Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Begrenzungsmittelbewegungsbereich (BB) wenigstens ein Sensor (24) an der Webmaschine (1) angeordnet ist, welcher die Position der Begrenzungsmittel (16) in Kettrichtung erfasst.
     
    15. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Webmaschine (1) wenigstens ein Sensor (24') angeordnet ist, welcher die Position des zuletzt eingetragenen Schussmaterials (7) erfasst.
     


    Claims

    1. A weaving machine (1) for producing a woven fabric (9) with shedding means (4) for alternately raising and lowering warp material (3) in order to form a shed (5), with weft insertion means (6) which are arranged in the warp direction in a stationary manner in a weft insertion zone (14) in order to insert a tape-shaped weft material (7) into the shed (5), with draw-off means (8) for drawing off the finished cloth (9) in a drawing-off direction (AR), and with means (13, 10) for moving the cloth in the warp direction, by means of which means (13, 10) the cloth fell (12) can be moved to and fro in a cloth movement range (WB) between an initial position (AG) which lies downstream and a pick-up position (AH) which lies upstream, in order to bring the weft material (7) inserted last in each case into contact with the cloth fell (12) in the pick-up position (AH), characterized in that furthermore, upper and lower limiting means (16) are provided which limit the opening of the shed (5), in that the limiting means (16) can be moved to and fro in the warp direction within a limiting-means movement range (BB) between an end position (EP2) which lies upstream and an end position (EP1) which lies downstream, and in that the limiting means (16) can be moved, at least counter to the drawing-off direction (AR), without contact with the cloth (9) and the last-inserted weft material (7).
     
    2. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the limiting-means movement range (BB) is different from the cloth movement range (WB), preferably larger than the cloth movement range (WB).
     
    3. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the limiting means (16) can be driven in the warp direction by means of a separate drive (21) independent of the cloth movement means (13, 10).
     
    4. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the weft insertion zone (14) lies substantially within the limiting-means movement range (BB).
     
    5. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the cloth fell (12) can be maintained by the cloth movement means (13,10) in the pick-up position (AH) in a temporary standstill.
     
    6. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the limiting means (16) can be maintained in one or several arbitrary positions within the limiting-means movement range (BB) in a temporary standstill.
     
    7. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the limiting means (16) can be maintained in an intermediate position (ZP) and/or in the end position (EP2) which lies upstream in a temporary standstill.
     
    8. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the shed forming means (4) are designed such that in the weaving operation after shed closing a temporary shed standstill is made possible.
     
    9. A weaving machine according to claim 8, characterized in that the shed forming means (4) comprise shafts with elongated heddle eyes (11), which make possible a shed standstill over at least 1/36 of a weaving cycle.
     
    10. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the limiting means (16) contain two rails (19) extending in the weft direction.
     
    11. A weaving machine according to claim 10, characterized in that a distance (d) of the rails (19) is adjustable, preferably adjustable in the weaving operation.
     
    12. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the limiting means (16) are designed as clamping means.
     
    13. A weaving machine according to claim 1, characterized in that a movable weaving comb (15) is provided in the warp direction between a front end position (EV) and a rear end position (EH), wherein the front end position (EV) of the weaving comb (15) in relation to drawing-off direction lies upstream of the weft insertion zone (14) or just reaches the latter.
     
    14. A weaving machine according to claim 1, characterized in that in the limiting-means movement range (BB) at least one sensor (24) is arranged on the weaving machine (1), which records the position of the limiting means (16) in the warp direction.
     
    15. A weaving machine according to claim 1, characterized in that at least one sensor (24') is arranged on the weaving machine (1), which records the position of the last-inserted weft material (7).
     


    Revendications

    1. Machine à tisser (1) pour la fabrication d'un tissu (9), comportant des moyens de formation de la foule (4) pour lever et abaisser en alternance le matériau de chaîne (3) afin de former une foule (5), comportant des moyens d'insertion de la trame (6), montés de manière fixe dans le sens de la chaîne dans une zone d'insertion de la trame (14), pour insérer dans la foule (5) un matériau de trame (7) en forme de bande, comportant des moyens de tirage (8) pour tirer le tissu fini (9) dans un sens de tirage (AR), et comportant des moyens (13, 10) pour le déplacement du tissu dans le sens de la chaîne, au moyen desquels le bord du tissu (12) dans une zone de déplacement du tissu (WB) peut être déplacé en va-et-vient entre une position initiale (AG) située en aval et une position de retrait (AH) disposée en amont, afin que, dans la position de retrait (AH), le matériau de trame (7) inséré respectivement en dernier soit mis en contact avec le bord du tissu (12), caractérisée en ce qu'il est prévu, en outre, des moyens de délimitation (16) supérieurs et inférieurs, lesquels délimitent l'ouverture de la foule (5), en ce que les moyens de délimitation (16) sont mobiles en va-et-vient dans le sens de la chaîne à l'intérieur d'une zone de mouvement (BB) des moyens de délimitation entre une position finale (EP2) située en amont et une position finale (EP1) située en aval, et en ce que les moyens de délimitation (16) sont mobiles au moins dans le sens opposé au sens de tirage (AR) sans serrage, au-dessus du tissu (9) et du matériau de trame (7) inséré en dernier.
     
    2. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que la zone de mouvement (BB) des moyens de délimitation est différente de la zone de déplacement du tissu (WB), de préférence plus grande que la zone de déplacement du tissu (WB).
     
    3. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que les moyens de délimitation (16) peuvent être actionnés dans le sens de la chaîne au moyen d'un système d'entraînement (21) séparé indépendamment des moyens de déplacement du tissu (13, 10).
     
    4. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que la zone d'insertion de trame (14) se situe sensiblement à l'intérieur de la zone de mouvement (BB) des moyens de délimitation.
     
    5. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que, en présence d'un arrêt de service temporaire, le bord (12) du tissu est maintenu dans la position de retrait (AH) par les moyens de déplacement du tissu (13, 10).
     
    6. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que, en présence d'un arrêt de service temporaire, les moyens de délimitation (16) peuvent être maintenus dans une ou plusieurs positions quelconques à l'intérieur de la zone de mouvement (BB) des moyens de délimitation.
     
    7. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que, en présence d'un arrêt de service temporaire, les moyens de délimitation (16) peuvent être maintenus dans une position intermédiaire (ZP) et/ou dans une position finale (EP2) située en amont.
     
    8. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que les moyens de formation de la foule (4) sont configurés de telle sorte qu'un arrêt de la foule temporaire est possible pendant le processus de tissage après la fermeture de la foule.
     
    9. Machine à tisser selon la revendication 8, caractérisée en ce que les moyens de formation de la foule (4) comportent des cadres de lisses avec des oeillets de lisse (11) rallongés, qui permettent un arrêt de la foule sur au moins 1/36 d'un cycle de tissage.
     
    10. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que les moyens de délimitation (16) contiennent deux lattes (19) qui s'étendent dans le sens de la trame.
     
    11. Machine à tisser selon la revendication 10, caractérisée en ce qu'il est possible de régler, de préférence de modifier pendant le processus de tissage, une distance (d) entre les lattes (19).
     
    12. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que les moyens de délimitation (16) sont réalisés sous la forme de moyens de serrage.
     
    13. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce qu'il est prévu un peigne (15) mobile dans le sens de la chaîne entre une position finale (EV) avant et une position finale (EH) arrière, la position finale avant (EV) du peigne (15) par rapport au sens de tirage (AR) se situe en amont de la zone d'insertion de la trame (14) ou atteint précisément celle-ci.
     
    14. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que dans la zone de mouvement (BB) des moyens de délimitation est disposé au moins un capteur (24) sur la machine à tisser (1), lequel détecte la position des moyens de délimitation (16) dans le sens de la chaîne.
     
    15. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que sur la machine à tisser (1) est disposé au moins un capteur (24') qui détecte la position du matériau de trame (7) inséré en dernier.
     




    Zeichnung























    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente