[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Webmaschine zur Herstellung eines Gewebes
mit Fachbildemitteln zum wechselnden Heben und Senken von Kettmaterial zum Ausbilden
eines Webfachs, mit in Kettrichtung ortsfest in einer Schusseintragsposition angeordneten
Schusseintragsmitteln zum Eintragen eines vorzugsweise bandförmigen Schussmaterials
in das Webfach, sowie mit Abzugsmitteln zum Abziehen der fertigen Ware in einer Abzugsrichtung.
Weiterhin sind Mittel zur Warenbewegung in Kettrichtung vorgesehen, mittels welchen
der Warenrand in einem Warenbewegungsbereich zwischen einer abwärts gelegenen Ausgangsposition
und einer aufwärts gelegenen Abholposition hin- und herbewegbar ist, um in der Abholposition
das jeweils zuletzt eingetragene Schussmaterial mit dem Warenrand in Kontakt zu bringen.
[0002] Im Stand der Technik wurden zu den einzelnen Schritten im Webprozess wie dem beispielsweise
der Fachbildung, dem Schusseintrag und -anschlag sowie dem Warenabzug bzw. den entsprechenden
Baugruppen bereits eine Vielzahl verschiedener Lösungen vorgestellt. Zur Herstellung
von Geweben aus bandförmigen Materialien sind die bekannten Lösungen jedoch häufig
nicht geeignet. So kann es bei bandförmigen oder Verstärkungsfasern enthaltenden Materialien,
welche eine geringere Flexibilität als herkömmliche fadenförmige Materialien aufweisen,
zu Verformungen durch Handlingseinrichtungen der Webmaschine und in Folge zu Beschädigungen
des Bandmaterials kommen. Bei bandförmigen Schussmaterialien kann es aufgrund ihrer
Breite zu einer Wellenbildung in Schussrichtung kommen, welche die Ausbildung flacher
Gewebe erschwert. Ebenso ist bei Verwendung bandförmiger Materialien als Schussmaterial
ein herkömmlicher Schussanschlag mittels eines Webblatts nicht möglich, da dieser
Beschädigungen und Verformungen an dem bandförmigen Schussmaterial hervorrufen würde.
Ohne Schussanschlag ist andererseits kein regelmäßiges, dichtes Gewebe erzeugbar.
[0003] Die
JP 2003-253547 A1 schlägt daher vor, zur Gewebebildung anstelle eines herkömmlichen Schussanschlags,
eine Warenbewegung zu verwenden. Hierzu ist ein Rollenpaar vorgesehen, zwischen welchem
der Warenrand des bereits fertiggestellten Gewebes geklemmt ist. Nach dem Schusseintrag
wird das Rollenpaar mit dem geklemmten Warenrand entgegen der Abzugsrichtung bis an
das neu eingetragene Schussmaterial verfahren, um es mit dem Warenrand des Gewebes
in Kontakt zu bringen. Durch Rotation der Rollen gelangt das zuletzt eingetragene
Schussmaterial zwischen die beiden Rollen des Rollenpaares und wird von diesen geklemmt.
Anschließend wird das Rollenpaar mit dem neu entstandenen, geklemmten Warenrand wieder
zurück in die Ausgangsposition verfahren. Da während der Rotation der Rollen zum Klemmen
des zuletzt eingetragenen Schussmaterials zugleich die Klemmung des ursprünglichen
Warenrandes aufgehoben wird, kann es auch hier noch zu Lücken im Gewebe bzw. einer
nicht ausreichenden Schussdichte kommen. Weiterhin kann es zu Beschädigungen des Schussmaterials
durch die Rollen kommen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Webmaschine vorzuschlagen,
welche die Gefahr von Beschädigungen des Schussmaterials vermindert.
[0005] Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs.
[0006] Eine Webmaschine zur Herstellung eines Gewebes beinhaltet Fachbildemittel zum wechselnden
Heben und Senken von Kettmaterial zum Ausbilden eines Webfachs, in Kettrichtung ortsfest
in einer Schusseintragszone angeordnete Schusseintragsmittel zum Eintragen eines vorzugsweise
bandförmigen Schussmaterials sowie Abzugsmittel zum Abziehen der fertigen Ware in
einer Abzugsrichtung. Die Schusseintragszone ist hierbei durch die ortsfest angeordneten
Schusseintragsmittel bzw. die Vorder- und Hinterkante eines gerade eingetragenen bandförmigen
Schussmaterials definiert. Weiterhin sind Mittel zur Warenbewegung in Kettrichtung
vorgesehen, mittels welchen der Warenrand in einem Warenbewegungsbereich zwischen
einer abwärts gelegenen Ausgangsposition und einer aufwärts gelegenen Abholposition
hin- und herbewegbar ist, um in der Abholposition das jeweils zuletzt eingetragene
Schussmaterial mit dem Warenrand in Kontakt zu bringen und eine Vertuchung zu erreichen.
Im Rahmen der vorliegenden Anmeldung beziehen sich die Begriffe aufwärts gelegen und
abwärts gelegen jeweils auf die Abzugsrichtung, so dass entsprechend die abwärts gelegene
Ausgangsposition sich näher an den Warenabzugsmitteln befindet als die aufwärts gelegene
Abholposition.
[0007] Erfindungsgemäß sind weiterhin obere und untere in Kettrichtung bewegbare Begrenzungsmittel
vorgesehen, welche die durch die Fachbildemittel bewirkte Öffnung des Webfachs begrenzen
und welche innerhalb eines Begrenzungsmittelbewegungsbereichs zwischen einer aufwärts
gelegenen und einer abwärts gelegenen Endposition hin- und herbewegbar sind. Die Ware
bzw. das Kettmaterial ist zwischen den oberen und unteren Begrenzungsmitteln hindurch
in Richtung der Abzugsmittel geführt. Die Begrenzungsmittel sind hierbei zumindest
bei der Bewegung entgegen der Abzugsrichtung klemmfrei, d.h. ohne aktiv beaufschlagenden
Kontakt über die Ware und ein zuletzt eingetragenes Schussmaterial bewegbar. Die Begrenzungsmittel
umgeben das zuletzt eingetragene Schussmaterial bzw. die Ware somit nur lose, so dass
sie das Schussmaterial auf besonders schonende Weise vor unerwünschten Verformungen
schützen.
[0008] Bei einem entsprechenden Verfahren zum Herstellen eines Gewebes auf einer Webmaschine,
bei welchem mittels Fachbildemitteln ein Webfach ausgebildet wird, ein vorzugsweise
bandförmiges Schussmaterial durch in Kettrichtung ortsfeste, eine Schusseintragszone
definierende Schusseintragsmittel in ein geöffnetes Webfach eingebracht wird, und
ein Warenrand des fertigen Gewebes in eine Abholposition bewegt wird, um das Schussmaterial
mit dem Warenrand in Kontakt zu bringen, ist vorgesehen, dass obere und untere Begrenzungsmittel
aus einer abwärts gelegenen Endposition entgegen der Abzugsrichtung in eine aufwärts
gelegene Endposition bewegt werden, wobei die Begrenzungsmittel klemmfrei ohne aktiven
Kontakt zu der Ware oder dem zuletzt eingetragenen Schussmaterial über die Ware bzw.
das Schussmaterial bewegt werden. In der aufwärts gelegenen Endposition wird das sich
durch die Wirkung der Fachbildemittel öffnende Webfach durch die Begrenzungsmittel
begrenzt, wobei sich das zuletzt eingetragene Schussmaterial zwischen den Begrenzungsmitteln
befindet, und anschließend werden der an der Hinterkante des zuletzt eingetragenen
Schussmaterials neu entstandene Warenrand und die Begrenzungsmittel im Wesentlichen
synchron miteinander zurück in die Ausgangsposition bzw. die abwärts gelegene Endposition
bewegt.
[0009] Beschädigungen des Schussmaterials, welche im Stand der Technik beim Einziehen des
zuletzt eingetragenen Schussmaterials in den Klemmbereich der beiden Rollen entstehen
konnten, werden gemäß der Erfindung dadurch vermieden, dass zumindest während der
Bewegung entgegen der Abzugsrichtung bzw. während einer Relativbewegung zwischen der
Ware und dem zuletzt eingetragenen Schussmaterial und den Begrenzungsmitteln keine
aktive Klemmung und somit kein direkter Kontakt vorgesehen ist, sondern die Ware bzw.
der Warenrand und das zuletzt eingetragene Schussmaterial nur lose von den Begrenzungsmitteln
umgegeben sind. Die Bewegung der Begrenzungsmittel über die Ware und über das zuletzt
eingetragene Schussmaterial erfolgt somit weitgehend kontaktlos, während im Stand
der Technik eine feste Einspannung des Schussmaterials bzw. eine Klemmung vorgesehen
war. Mit Begrenzungsmitteln sind im Rahmen dieser Erfindung solche Mittel gemeint,
durch die der Abstand des Kettmaterials in Fachöffnungsrichtung wenigstens im Bereich
des Warenrandes begrenzbar ist. Zugleich wird durch die Begrenzungsmittel, welche
die durch die Fachbildemittel vorgegebene Öffnung des Webfachs begrenzen, eine schädliche
Einwirkung der Kettfäden auf das zuletzt eingetragene Schussmaterial verhindert. Dadurch,
dass sich das zuletzt eingetragene Schussmaterial zwischen den Begrenzungsmitteln
befindet und eine Fortpflanzung der Öffnung des Webfachs durch die Begrenzungsmittel
verhindert wird, bleibt das zuletzt eingetragene Schussmaterial in einem geraden,
ausgestreckten Zustand und kann nicht durch die Kettfäden ausgelenkt werden. Die Begrenzungsmittel
schützen hierbei das neu eingetragene Schussmaterial vor einer Verformung durch das
sich öffnende Webfach, bis es durch den Kontakt mit dem bisherigen Warenrand aus der
Schusseintragszone abgeholt und in Richtung der Abzugseinrichtung abtransportiert
ist. Eine wellenförmige Verformung des sich noch in der Schusseintragszone befindlichen
Schussmaterials, welche die Herstellung eines gewünschten flachen Gewebes verhindert
und zudem weitere Beschädigungen des Schussmaterials bzw. des Gewebes verursacht,
kann somit vermieden werden.
[0010] Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung ist hierbei der Begrenzungsmittelbewegungsbereich
unterschiedlich zu dem Warenbewegungsbereich, vorzugsweise größer als der Warenbewegungsbereich,
ausgeführt. Hierdurch ist es beispielsweise möglich, das zuletzt eingetragene Schussmaterial
bereits vollständig zwischen den oberen und unteren Begrenzungsmitteln zu platzieren
und somit zu schützen, bevor es in Abzugsrichtung bewegt wird.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Begrenzungsmittel mittels eines
separaten Antriebs unabhängig von den Warenbewegungsmitteln in Kettrichtung antreibbar
sind. Dies ermöglicht eine hohe Flexibilität der Bewegungsabläufe und bietet die Möglichkeit,
die Vertuchung, also den "Schussanschlag", zu unterstützen sowie die Schussdichte
der Ware durch eine entsprechende Steuerung der Bewegungsabläufe einzustellen.
[0012] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass die Begrenzungsmittel zunächst im
Wesentlichen synchron mit der Bewegung des Warenrandes aus der Ausgangsposition in
die Abholposition aus ihrer abwärts gelegenen Endposition in eine aufwärts gelegene
Zwischenposition bewegt werden. Erst nachdem der Warenrand die Abholposition erreicht
hat, werden die Begrenzungsmittel in die aufwärts gelegene Endposition bewegt, wobei
die Begrenzungsmittel in Kettrichtung über das zuletzt eingetragene Schussmaterial
bewegt werden. Anschließend werden der Warenrand und die Begrenzungsmittel im Wesentlichen
synchron miteinander in Abzugsrichtung zurück in die Ausgangsposition bzw. die abwärts
gelegene Endposition bewegt. Das zuletzt eingetragene, sich zunächst noch in der Schusseintragszone
befindliche Schussmaterial wird somit erst dann abgeholt bzw. in Abzugsrichtung bewegt,
wenn es sich vollständig zwischen den Begrenzungsmitteln befindet und somit vor Verformungen
und Beschädigungen geschützt ist. Bei einer entsprechend ausgeführten Webmaschine
liegt die Schusseintragszone somit im Wesentlichen innerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereichs.
[0013] Ebenso ist es nach einer anderen Ausführung der Erfindung möglich, dass die Schusseintragsposition
im Wesentlichen außerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereichs liegt. Bei einem
entsprechenden Verfahren werden die Begrenzungsmittel zunächst im Wesentlichen synchron
mit der Warenbewegung aus der Ausgangsposition in die Abholposition aus der abwärts
gelegenen Endposition in die aufwärts gelegene Endposition bewegt. Anschließend wird
bereits die Warenbewegung zurück in die Ausgangsposition gestartet, wobei das zuletzt
eingetragene Schussmaterial zwischen die Begrenzungsmittel eingezogen wird. Erst nachdem
das zuletzt eingetragene Schussmaterial vollständig zwischen die Begrenzungsmittel
eingezogen ist, werden die Begrenzungsmittel synchron mit dem Warenrand aus ihrer
aufwärts gelegenen Endposition in Abzugsrichtung zurück in die abwärts gelegene Endposition
bewegt.
[0014] Um die Vertuchung, d. h. das Verbinden des zuletzt eingetragenen Schussmaterials
mit dem bisherigen Warenrand, zu unterstützen, ist es weiterhin vorteilhaft, wenn
der Warenrand, nachdem er die Abholposition erreicht hat, in einem vorrübergehenden
Stillstand gehalten wird und erst anschließend zurück in die Ausgangsposition bewegt
wird. Bei einer erfindungsgemäßen Webmaschine sind entsprechend die Warenbewegungsmittel
in der Abholposition in einem vorrübergehenden Stillstand haltbar.
[0015] Vorteilhafterweise können die Begrenzungsmittel in einer oder mehreren beliebigen
Positionen innerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereiches in einem vorübergehenden
Stillstand gehalten werden. Zur Unterstützung der Vertuchung ist es beispielsweise
vorteilhaft, wenn die Begrenzungsmittel in einer im Wesentlichen abwärts der Schusseintragszone
gelegenen Zwischenposition und/oder in der aufwärts gelegenen Endposition in einem
vorrübergehenden Stillstand haltbar sind. Bei einem entsprechenden Verfahren werden
vorteilhafterweise während des Warenstillstands die Begrenzungsmittel in der Zwischenposition
oder in der aufwärts gelegenen Endposition in einem vorrübergehenden Stillstand gehalten.
[0016] Eine weitere Verbesserung der Vertuchung kann zudem erreicht werden, wenn nach Fachschluss
das geschlossene oder sich bereits wieder öffnende Webfach in einem vorrübergehenden
Fachstillstand gehalten wird bzw. die Bewegung des Kettmaterials in Fachöffnungsrichtung
in einem vorübergehenden Stillstand gehalten wird, zumindest bis die Begrenzungsmittel
ihre aufwärts gelegene Endposition erreicht haben und/oder das zuletzt eingetragene
Schussmaterial zwischen die Begrenzungsmittel gelangt ist. Bei einer vorteilhaften
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Webmaschine ist nach Fachschluss ein vorübergehender
Fachstillstand, d. h. ein vorübergehender Stillstand der Bewegung des Kettmaterials
in Fachöffnungsrichtung, ermöglicht. Hierdurch ist es möglich, das zuletzt eingetragene
Schussmaterial noch im Fachschluss, ggf. bereits leicht abgebunden, in die Schutzzone
zwischen den Begrenzungsmitteln zu verbringen und somit zu jedem Zeitpunkt vor einer
Auslenkung und wellenförmigen Verformung zu schützen. Nach einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung umfassen die Fachbildemittel hierzu Schäfte mit verlängerten Litzenaugen,
so dass keine Eingriffe in den kontinuierlichen Bewegungsablauf der Fachbildemittel
erforderlich sind. Die Litzenaugen sind hierbei derart verlängert, dass sich ein Fachstillstand
über wenigstens 1/36 der Dauer eines Webzyklus ergibt.
[0017] Nach einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bleibt das Schussmaterials
nach dem Schusseintrag solange beidseits des Kettmaterials in Klemmen geklemmt, bis
es vollständig, d. h. über seine gesamte Breite bis zu seiner Hinterkante zwischen
die Begrenzungsmittel gelangt ist. Das Schussmaterial kann hierdurch zu jedem Zeitpunkt
vor Verformungen durch das Kettmaterial geschützt werden.
[0018] Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass die Begrenzungsmittel
zwei sich in Schussrichtung erstreckende Leisten umfassen. Diese können als zueinander
feststehende Leisten ausgeführt sein und umgeben das Schussmaterial somit zu jedem
Zeitpunkt nur lose.
[0019] Ebenso kann es jedoch auch vorteilhaft sein, wenn während der Bewegung der Begrenzungsmittel
zurück in die abwärts gelegene Endposition das zuletzt eingetragene Schussmaterial
zwischen den Begrenzungsmitteln geklemmt wird. Bei einer entsprechenden Webmaschine
sind die Begrenzungsmittel als Klemmmittel ausgebildet. Die Begrenzungsmittel weisen
hierzu zwei sich in Schussrichtung erstreckenden Leisten auf, wobei wenigstens eine
der Leisten in vertikaler Richtung beweglich ist, um das Schussmaterial zu klemmen.
Das Schussmaterial ist somit während der gesamten Gewebebildung und seinem Transport
in Abzugsrichtung positiv geklemmt und vor Auslenkung und Wellenbildung geschützt.
[0020] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn der Abstand der Leisten einstellbar ist, um eine
Anpassung an die Dicke des verarbeiteten Materials bzw. des entstehenden Gewebes zu
ermöglichen. Hierdurch kann jederzeit eine optimale Einstellung in Bezug auf eine
möglichst wirksame Begrenzung der Kettfäden einerseits und eine Schonung des Gewebes
bzw. des Schussmaterials durch Vermeidung eines direkten Kontakts sowie einer Klemmung
andererseits hergestellt werden. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn der vertikale
Abstand der Leisten auch während des Webbetriebs verstellbar ist. Hierdurch ist eine
Anpassung jederzeit möglich, ohne den Prozess zu unterbrechen. Bei einem Verfahren
zum Herstellen eines Gewebes ist es beispielsweise vorteilhaft, wenn der Abstand der
Begrenzungsmittel während der Bewegung der Begrenzungsmittel nach Erreichen der aufwärts
gelegenen Endposition verringert wird. Hierdurch kann auf schonende Weise ein besonders
guter Schutz des zuletzt eingetragenen Schussmaterials gewährleistet werden, wobei
keine Gefahr eine Beschädigung der Ware durch einen direkten, klemmenden Kontakt besteht.
[0021] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist weiterhin ein
in Kettrichtung zwischen einer vorderen und einer hinteren Endposition bewegbares
Webblatt vorgesehen, wobei die vordere Endposition des Webblatts bezogen auf die Abzugsrichtung
aufwärts bzw. hinter einer Hinterkante des zuletzt eingetragenen, sich in der Schusseintragszone
befindlichen Schussmaterials liegt oder diese gerade erreicht. Durch diese begrenzte
Blattbewegung wird nach dem Schusseintrag und vor oder während der Warenbewegung in
die Abholposition eine Hinterkante des zuletzt eingetragenen Schussmaterials gerade
in Schussrichtung ausgerichtet, wenn diese einen bogenförmigen Verlauf einnimmt oder
nicht gerade in Schussrichtung liegt. Beschädigungen des Schussmaterials werden durch
den nur begrenzten Wirkungsbereich des Blattanschlags dennoch vermieden.
[0022] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Funktion bzw. die Bewegung der Begrenzungsmittel
sowie der korrekte Abtransport des Schussmaterials aus der Schusseintragszone mittels
geeigneter Sensoren überwacht wird, um Kollisionen mit den Schusseintragsmitteln und
Fehler in der Gewebebildung zu vermeiden.
[0023] Weitere Vorteile werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele
beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Webmaschine mit Warenbewegungsmitteln
und Begrenzungsmitteln,
- Fig. 2
- eine Detaildarstellung von Begrenzungsmitteln, welche als Klemmmittel ausgebildet
sind,
- Fig. 3
- eine Darstellung eines Verfahrens zum Herstellen eines Gewebes nach einer ersten Ausführung
der Erfindung,
- Fig. 4
- eine Darstellung einer Abwandlung des Verfahrens der Figur 3 mit einer Klemmung des
Ware,
- Fig. 5
- eine Darstellung eines Verfahrens nach einer alternativen Ausführung der Erfindung,
- Fig. 6
- eine weitere Darstellung eines Verfahrens sowie einer erfindungsgemäßen Webmaschine
in einer schematischen Draufsicht.
[0024] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Webmaschine 1 in einer schematischen Seitenansicht.
Die Webmaschine 1 beinhaltet in bekannter Weise einen Kettbaum 2, von welchem ein
Kettmaterial 3 zur Verfügung gestellt wird, Fachbildemittel 4 zum Ausbilden eines
Webfachs 5 sowie Schusseintragsmittel 6 (vorliegend nicht dargestellt, siehe Fig.
6) zum Eintragen eines vorzugsweise bandförmigen Schussmaterials 7 in das Webfach
5. Das Kettmaterial kann alternativ auch von einem Gatter mit einer Vielzahl von Kettspulen
bereitgestellt werden, von welchen das Kettmaterial abgezogen wird. Weiterhin sind
Abzugsmittel 8 zum Abziehen der fertigen Ware 9 in einer Abzugsrichtung AR (vorliegend
durch einen Pfeil symbolisiert) vorgesehen. Das Kettmaterial 3 kann in herkömmlicher
Weise fadenförmig oder aber auch bandförmig ausgeführt sein. Das Kettmaterial 3 wird
von dem Kettbaum 2 in an sich bekannter Weise über einen Streichbaum 10 durch die
Litzenaugen 11 der Fachbildemittel 4 geführt, welche vorliegend als Schäfte ausgebildet
sind, und welche durch wechselndes Heben und Senken des Kettmaterials 3 das Webfach
5 ausbilden. Das Kettmaterial 3 läuft im Bindepunkt 12 des Gewebes zusammen, von wo
aus die fertige Ware 9 über einen Brustbaum 13 den Abzugsmitteln 8 zugeführt wird.
Die Schusseintragsmittel 6 sind in Bezug auf die Kettrichtung ortsfest angeordnet
und definieren eine Schusseintragszone 14, deren Breite in Bezug auf die Kettrichtung
hierbei jeweils der Breite des verwendeten Schussmaterials entspricht.
[0025] Da bandförmige Schussmaterialien 7 durch einen herkömmlichen Schussanschlag beschädigt
würden, ist vorgesehen, eine Vertuchung durch eine Warenbewegung zu bewirken. Hierzu
wird bei sich schließendem Webfach 5 durch Warenbewegungsmittel 10, 13 der Warenrand
12 entgegen der Abzugsrichtung AR in Richtung des sich noch in der Schusseintragszone
14 befindlichen Schussmaterials 7 bewegt, um das Schussmaterial 7 mit der Ware zu
verbinden. Die Mittel 10, 13 zur Warenbewegung sind vorliegend durch den Brustbaum
13 und den Streichbaum 10 gebildet, welche synchron zueinander in Kettrichtung hin-
und herbewegbar sind, wie durch die gestrichelte Darstellung und die Doppelpfeile
angedeutet. Die Mittel 10, 13 zur Warenbewegung könnten jedoch auch durch reversierbare
Abzugsmittel 8 in Verbindung mit einen reversierbaren Antrieb für den Kettbaum 2 gebildet
werden. Weiterhin könnte eine Bewegung des Warenrandes 12 auch durch eine Überlagerung
einer Bewegung des Brustbaumes 13 und des Streichbaumes 10 einerseits sowie der Abzugsmittel
8 andererseits realisiert werden.
[0026] Vorliegend befindet sich der Warenrand 12 in seiner - bezogen auf die Abzugsrichtung
AR - abwärts gelegenen Ausgangsposition AG und ist entgegen der Abzugsrichtung AR
in eine aufwärts gelegene Abholposition AH bewegbar, wo er mit dem jeweils zuletzt
eingetragenen Schussmaterial 7 in Kontakt gebracht wird. Nachdem das zuletzt eingetragene
Schussmaterial 7 mit der Ware 9 verbunden und abgebunden ist, werden die Warenbewegungsmittel
13, 10 in Abzugsrichtung zurück in ihre durchgezogen dargestellte Ausgangsstellung
bewegt, wobei der an der Hinterkante des zuletzt eingetragenen Schussmaterials 7 neu
entstandene Warenrand 12 zurück in die Ausgangsposition AG verbracht wird, und die
Ware 9 wird in bekannter Weise abgezogen.
[0027] Eine weitere Problemstellung bei der Verarbeitung bandförmiger Schussmaterialien
7 liegt in einer wellenförmigen Verformung des Schussmaterials 7 durch die Bewegung
des Kettmaterials 3 bei sich öffnendem Webfach 5. Diese Wellenbildung behindert nicht
nur die Ausbildung eines erwünschten gleichmäßigen und flachen Gewebes 9, sondern
kann auch in der Weiterverarbeitung oder beim Warenabzug zu Problemen und Beschädigungen,
insbesondere des hervorstehenden Schussmaterials 7, führen. Die wellenförmige Verformung
führt weiterhin zu einem Hineinziehen des bandförmigen Schussmaterials 7 von den beiden
seitlichen Warenkanten in Richtung Gewebemitte, so dass auch die Ausbildung des seitlichen
Warenabschlusses beeinträchtigt ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung sind daher obere
und untere Begrenzungsmittel 16 vorgesehen, zwischen welchen das Kettmaterial bzw.
die fertige Ware 9 zu den Abzugsmitteln 8 geführt ist. Erfindungsgemäß sind die Begrenzungsmittel
16 in Kettrichtung zwischen einer aufwärts gelegenen Endposition EP2 und einer abwärts
gelegenen Endposition EP1 hin- und herbewegbar und sind hierdurch in der Lage, das
zuletzt eingetragene Schussmaterial 7 bereits in der Schusseintragszone 14 und während
seines gesamten Abtransports aus der Schusseintragszone 14 vor einer unerwünschten
Auslenkung durch das Kettmaterial 3 und Beschädigungen zu schützen. Besonders vorteilhaft
ist es hierbei, dass zumindest die Bewegung der Begrenzungsmittel 16 entgegen der
Abzugsrichtung AR, also die "Abholung" des Schussmaterials 7 klemmfrei, d. h. im Wesentlichen
ohne direkten Kontakt zu dem Schussmaterial 7 und der Ware 9 erfolgt, so dass die
Gefahr von Beschädigungen des Schussmaterials 7 vermindert ist.
[0028] Dadurch, dass die Warenbewegungsmittel 10, 13 und die Begrenzungsmittel 16 als unabhängige
Baugruppen ausgebildet sind, kann beispielsweise auch, wie aus Fig. 1 ersichtlich,
der Begrenzungsmittelbewegungsbereich, welcher sich zwischen der aufwärtigen und der
abwärtigen Endposition EP1 und EP2 erstreckt, größer als der Warenbewegungsbereich
WB ausgeführt werden. So können die Begrenzungsmittel 16 direkt in die Schusseintragszone
14, bewegt werden, um das eingetragene Schussmaterial 7 dort abzuholen. Wenn weiterhin
die Begrenzungsmittel 16 vorzugsweise mittels eines separaten Antriebs 21 (siehe Fig.
6) unabhängig von den Warenbewegungsmitteln 10,13 antreibbar sind, so können die Bewegungsabläufe
besonders flexibel an das jeweils verwendete Schussmaterial 14 und weitere Gegebenheiten
angepasst werden. Insbesondere ist eine völlig unabhängige zeitliche Steuerung der
Bewegungsabläufe der Warenbewegungsmittel 13 und 10 sowie der Begrenzungsmittel 16
möglich. Hierdurch kann in vorteilhafter Weise erreicht werden, dass der Warenrand
12 sicher durch die Warenbewegungsmittel 13, 10 gehalten und geführt ist, während
zugleich bereits das Schussmaterial 7 zwischen den oberen und unteren Begrenzungsmitteln
16 geschützt ist. Auch eine Lückenbildung im Gewebe kann hierdurch weitgehend vermieden
werden.
[0029] Eine Darstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines Gewebes sowie der Bewegungsablauf
der Begrenzungsmittel 16 und der Warenbewegungsmittel 13, 10 ist in Fig. 3a - 3e in
einer schematischen Seitenansicht dargestellt.
[0030] Fig. 3a zeigt hierbei die Situation der Warenbewegungsmittel 13 sowie der Begrenzungsmittel
16 unmittelbar nach dem Schusseintrag. Bezogen auf die Hauptwelle der Webmaschine
1 ist eine Situation bei etwa 290° Maschinenwinkel gezeigt. Das Webfach 5 ist zu diesem
Zeitpunkt gerade noch geöffnet bzw. beginnt zu schließen. Das bandförmige Schussmaterial
7 wurde durch Schusseintragsmittel 14, beispielsweise einen Greifer, eingetragen und
befindet sich nun in der Schusseintragszone 14. Der Warenrand 12 (und entsprechend
die Warenbewegungsmittel 13, 10) befindet sich zu diesem Zeitpunkt in der abwärts
gelegenen Ausgangsposition AG und die Begrenzungsmittel 16 befinden sich in ihrer
abwärts gelegenen Endposition EP1. Weiterhin ist ein Webblatt 15 gezeigt, dessen Funktion
zu einem späteren Zeitpunkt erläutert werden wird.
[0031] Nach erfolgtem Schusseintrag beginnt nun im Wesentlich zeitgleich zueinander eine
Bewegung der Ware 9 bzw. des Warenrandes mit den Warenbewegungsmitteln 13, 10 sowie
eine Bewegung der Begrenzungsmittel 16, bis der Warenrand 12 die aufwärts gelegene
Abholposition AH erreicht hat. Diese Situation ist in Fig. 3b dargestellt und ist
beispielsweise bei etwa 330° - 340° Maschinenwinkel erreicht. Das Webfach 5 ist zu
diesem Zeitpunkt noch etwa zu einem Drittel geöffnet. Weiterhin ist in Fig. 3b ersichtlich,
dass die Ware 9 mit dem Warenrand 12 das zuletzt eingetragene Schussmaterial 7 kontaktiert,
sobald der Warenrand 12 sich in der Abholposition AH befindet, so dass die Verbindung
des Schussmaterials 7 mit der fertigen Ware 9 durch die folgende Vertuchung stattfinden
kann. Die Begrenzungsmittel 16 befinden sich zu diesem Zeitpunkt in einer Zwischenposition
ZP, welche abwärts der Schusseintragszone 14 an diese anschließt. Nach einer besonders
vorteilhaften Ausführung überlappt die Zwischenposition ZP geringfügig mit der Schusseintragszone
14, so dass sich die Begrenzungsmittel 16, wie vorliegend dargestellt, bezogen auf
die Abzugsrichtung AR kurz hinter der Vorderkante 17 des zuletzt eingetragen Schussmaterials
7 befinden.
[0032] Der sich in der Abholposition AH befindliche Warenrand 12 wird nun in einem vorrübergehenden
Stillstand gehalten, um die Vertuchung zu ermöglichen. Besonders vorteilhaft ist es
hierbei, wenn während des Warenstillstands auch die Begrenzungsmittel 16 in der Zwischenposition
ZP kurzfristig in einem vorrübergehenden Stillstand gehalten werden, um die Vertuchung
zu unterstützen. Die Begrenzungsmittel 16 werden anschließend aus der Zwischenposition
ZP weiter entgegen der Abzugsrichtung AR in Richtung ihrer aufwärts gelegenen Endposition
EP2 bewegt, wie durch den Pfeil in der Fig. 3c angedeutet. Fig. 3c zeigt hierbei die
Situation kurz nach dem Schließen des Webfachs 5, welches bei etwa 350° Maschinenwinkel
stattfindet.
[0033] In Fig. 3d haben die Begrenzungsmittel 16 schließlich ihre aufwärts gelegene Endposition
EP2 erreicht, in welcher das zuletzt eingetragene Schussmaterial 7 sich vollständig,
d. h. über seine gesamte Breite zwischen den Begrenzungsmitteln 16 befindet. Die Schusseintragszone
14 liegt somit im Wesentlichen innerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereichs BB.
Nachdem die Begrenzungsmittel 16 ihre aufwärts gelegene Endposition EP2 erreicht haben,
beginnt das Webfach 5 sich wieder zu öffnen, wobei das sich nun vollständig zwischen
den Begrenzungsmitteln 16 befindliche Schussmaterial 7 vor unerwünschten Auslenkungen
und Beschädigungen durch das Kettmaterial 3 geschützt ist. Die Begrenzungsmittel 16
haben ihre aufwärts gelegene Endposition EP2 bei etwa 370° bzw. 10° Maschinenwinkel
erreicht.
[0034] Nach der vorliegenden Ausführung der Erfindung ist das Öffnen des Webfachs 5 nach
Erreichen des Fachschlusses (siehe Fig. 3c) verzögert, indem das geschlossene Webfach
5 in einen vorübergehenden Fachstillstand gehalten wird, bis die Begrenzungsmittel
16 ihre aufwärts gelegene Endposition EP2 erreicht haben. Unerwünschte Beeinflussungen
des Schussmaterials 7 durch das Kettmaterial 3 können hierdurch in vorteilhafter Weise
bereits zu einem Zeitpunkt vermieden werden, zu dem das Schussmaterial 7 sich noch
nicht vollständig in der Schutzzone zwischen den Begrenzungsmitteln 16 befindet.
[0035] Nachdem die Begrenzungsmittel 16 ihre aufwärts gelegene Endposition EP2 erreicht
haben, beginnt nun wiederum im Wesentlichen zeitgleich zueinander die Bewegung des
Warenrands 12 mit der Ware 9 in Abzugsrichtung AR zurück in die Ausgangsposition AG
sowie die Bewegung der Begrenzungsmittel 16 zurück in die abwärts gelegene Endposition
EP1, welche in Fig. 3e gestrichelt dargestellt ist. Fig. 3e zeigt hierbei die Situation
kurz nach Beginn der Bewegung zurück in die Ausgangsposition AH bzw. die Endposition
EP1, welche bei etwa 20° Maschinenwinkel beginnt.
[0036] Nachdem die Bewegung des Warenrandes 12 und der Begrenzungsmittel 16 in Abzugsrichtung
AR abgeschlossen ist und ein Abzug des Gewebes 9 erfolgt ist, ist der Bewegungszyklus
abgeschlossen und beginnt mit dem Eintrag des nächsten Schussmaterials 7 von neuem.
Das zuvor zuletzt eingetragene Schussmaterial 7 befindet sich immer noch vollständig
zwischen den Begrenzungsmitteln 16 und bildet nun den neuen Warenrand 12.
[0037] Um den zu Fig. 3c beschriebenen vorrübergehenden Fachstillstand im Fachschluss zu
erreichen, sind nach der vorliegenden Ausführung der Erfindung Schäfte bzw. Fachbildemittel
4 mit vergrößerten Litzenaugen 11 vorgesehen, wie in Fig. 1 schematisch angedeutet.
Hierdurch können herkömmliche Fachbildemittel 4 verwendet werden, wobei die Webmaschine
1 bzw. ein Antrieb der Fachbildemittel 4 kontinuierlich weiterlaufen kann. Ebenso
ist es jedoch auch möglich, den vorrübergehenden Stillstand im Fachschluss durch einen
speziellen Kurvenscheibenantrieb der Schäfte 4 oder andere speziell ausgebildete Fachbildemittel
4 zu realisieren. Als besonders vorteilhaft für den Bewegungsablauf und zur Vermeidung
einer wellenförmigen Verformung des Schussmaterials 7 hat sich ein Fachstillstand
über ein Intervall von wenigstens 10° Maschinenwinkel, vorzugsweise zwischen 20° -
50° Maschinenwinkel, erwiesen. Das Schussmaterial 7 kann hierdurch exakt im Fachschluss
über seine gesamte Breite zwischen die Begrenzungsmittel 16 gelangen.
[0038] Wie bereits beschrieben, kann die Vertuchung durch die Warenbewegung sowie die Fachbegrenzung
besonders schonend erfolgen, da während der Relativbewegung zwischen der Ware 9 bzw.
dem Schussmaterial 7 und den Begrenzungsmitteln 16 keine Klemmung und somit kein direkter
Kontakt stattfindet.
[0039] Um das Schussmaterial in einem geraden und ausgestreckten Zustand zu halten und vor
Verformungen in horizontaler Richtung sowie einem Einziehen in Richtung Gewebemitte
zu schützen, kann zusätzlich auch vorgesehen sein, das Schussmaterial 7 während des
Abtransports aus der Schusseintragszone 14 in den Begrenzungsmitteln 16 zu klemmen.
Die Begrenzungsmittel 16 sind hierzu als Klemmmittel ausgebildet. Ein derartiges Verfahren
ist in Figur 4 dargestellt. Da das Verfahren der Figur 4 im Wesentlichen dem der Figur
3 entspricht, wird im Folgenden nur auf die die zusätzliche Klemmung betreffenden
Unterschiede eingegangen.
[0040] In Fig. 4d und 4e ist hierbei ersichtlich, dass das obere Begrenzungsmittel 16 entsprechend
beaufschlagbar ist, wobei die Klemmung einsetzt, sobald die Begrenzungsmittel 16 die
Hinterkante 18 des zuletzt eingetragenen Schussmaterials 7 erreicht haben (Fig. 4d).
Das Klemmen des Schussmaterials ist durch einen Pfeil symbolisiert. Nach Erreichen
der abwärts gelegenen Endposition EP1 der Begrenzungsmittel 16, spätestens jedoch
vor der erneuten Bewegung der Begrenzungsmittel 16 entgegen der Abzugsrichtung AR,
wird die Klemmung schließlich wieder gelöst.
[0041] Fig. 5 zeigt eine andere Ausführung, wobei sich die Schusseintragszone 14 im Unterschied
zu der in Fig. 3 gezeigten Darstellung im Wesentlichen außerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereichs
BB befindet. Die aufwärts gelegene Endposition EP2 befindet sich somit im Vergleich
zur Endposition EP2 der Figur 3 etwas weiter abwärts bzw. etwas weiter vorne bezogen
auf die Abzugsrichtung AR gelegen. Der Verfahrensablauf ist ähnlich zu dem in Fig.
3 beschriebenen, so dass im Folgenden lediglich auf die Unterschiede zu dem vorbeschriebenen
Verfahrensablauf eingegangen wird.
[0042] Ebenso wie unter Fig. 3a und 3b beschrieben, erfolgt nach dem Schusseintrag (Fig.
5a) eine im Wesentlichen synchrone Bewegung des Warenrandes 12 und der Begrenzungsmittel
16, bis der Warenrand 12 die Abholposition AH erreicht hat (Fig. 5b). Zugleich gelangen
die Begrenzungsmittel 16 in ihre aufwärts gelegene Endposition EP2, so dass nach dieser
Ausführung der Erfindung der Warenbewegungsbereich WB und der Begrenzungsmittelbewegungsbereich
BB im Wesentlichen gleich groß sind. Auch hier kann es vorteilhaft sein, wenn der
Warenrand 12 in der Abholposition AH in einem vorrübergehenden Stillstand gehalten
wird, um das Abbinden des Schussmaterials 7 und die Vertuchung zu verbessern.
[0043] Nach dem Fachschluss und der erfolgten Abbindung des zuletzt eingetragenen Schussmaterials
7, welche in Fig. 5c dargestellt sind, werden die Begrenzungsmittel 16 in ihrer aufwärts
gelegenen Endposition EP2 in einem vorrübergehenden Stillstand gehalten und die Warenbewegung
in Abzugsrichtung AR zurück in die Ausgangsposition AG gestartet. Das zuletzt eingetragene
Schussmaterial 7 wird hierdurch zwischen die stehenden Begrenzungsmittel 16 eingezogen,
wie in Fig. 5d durch den Pfeil dargestellt. Das Webfach 5 beginnt unterdessen sich
bereits wieder zu öffnen. Besonders vorteilhaft ist es somit auch bei dieser Ausführung,
einen Fachstillstand im Fachschluss über ein bestimmtes Intervall vorzusehen, um das
Schussmaterial 7 bereits vor seinem vollständigen Einzug in die Schutzzone zwischen
den Begrenzungsmitteln 16 vor dem sich öffnendem Webfach 5 zu schützen.
[0044] Nachdem das Schussmaterial 7 über seine gesamte Breite zwischen die Begrenzungsmittel
16 eingezogen ist, und die Begrenzungsmittel 16 sich somit kurz hinter der Hinterkante
18 des Schussmaterials 7 befinden (Fig. 5e), setzt schließlich die Bewegung der Begrenzungsmittel
16 zurück in ihre abwärts gelegene Endposition EP1 ein, wobei diese vorzugsweise synchron
mit der Warenbewegung 9 erfolgt. Ggf. kann hierbei wiederum, ähnlich der in Figur
4 dargestellten Ausführung, eine Klemmung des Schussmaterials 7 vorgesehen sein. Nachdem
die Begrenzungsmittel 16 ihre abwärts gelegene Endposition EP1 und die Warenbewegungsmittel
13 ihre Ausgangsposition AG erreicht haben und die Ware abgezogen wurde, ist wiederum
der Bewegungszyklus abgeschlossen und das Webfach 5 für den nächsten Schusseintrag
geöffnet.
[0045] Fig. 2 zeigt eine Detaildarstellung von Begrenzungsmitteln 16, welche als Klemmmittel
ausgebildet sind. Die Begrenzungsmittel 16 umfassen hierbei jeweils zwei sich in Schussrichtung
erstreckende Leisten 19, wobei die obere Leiste 19a als Federblech ausgebildet ist
und durch einen Aktor 20 beaufschlagbar ist. Je nach Ausführung des Aktors 20 ist
es hierbei in vorteilhafter Weise möglich, den Zeitpunkt der Klemmung frei einzustellen
und die Bewegungsabläufe hierdurch besonders flexibel zu gestalten. Die untere Leiste
19b ist demgegenüber als feststehende Leiste 19 ausgeführt. Ebenso ist es natürlich
auch denkbar, beide Leisten 19a und 19b mittels entsprechender Aktoren 20 zu beaufschlagen.
[0046] Nach einer nicht gezeigten Abwandlung kann weiterhin vorgesehen sein, auch einen
Abstand d der beiden Leisten mittels eines Aktors 20, beispielsweise mittels eines
Servomotors, einstellbar auszuführen. Hierdurch ist es möglich, den Abstand d zwischen
den beiden Leisten 19 gezielt auch während des Prozesses einzustellen und hierdurch
eine Anpassung an das verwendete Schussmaterial 7 bzw. das Kettmaterial 13 und die
Gegebenheiten im Webprozess vorzunehmen. Ebenso ist es natürlich auch denkbar, eine
Einstellung des Abstands d lediglich manuell, beispielsweise mittels einer Spindel
oder durch Distanzstücke, vorzusehen. Eine derartige Einstellung des Abstandes d ist
selbstverständlich auch bei feststehenden Leisten 19 einsetzbar und vorteilhaft. Um
bei eventuellen Berührungen zwischen den Leisten 19 und dem Schussmaterial 7 die Reibung
zu minimieren und Beschädigungen zu verhindern, können weiterhin die Innenseiten der
Leisten 19 mit einer reibungsarmen Oberfläche versehen sein.
[0047] Fig. 6 zeigt schließlich eine schematische Draufsicht auf eine Webmaschine 1, wobei
im Wesentlichen der Bereich von der Schusseintragszone 14 bis zum Brustbaum 13 dargestellt
ist. Weiterhin sind die Begrenzungsmittel 16 erkennbar, welche in einer Linearführung
25 mittels eines geeigneten Antriebs 21 in Kettrichtung verfahrbar sind. Erfolgt der
Antrieb der Begrenzungsmittel 16 wie hier dargestellt mittels eines separaten Servomotors
21, so können die Bewegungsabläufe besonders flexibel gestaltet und beispielsweise
auf die Breite des verwendeten Schussmaterials 7 sowie die Bewegung der Warenbewegungsmittel
10, 13 abgestimmt werden. So kann beispielsweise die Bewegung der Warenbewegungsmittel
10, 13 und der Begrenzungsmittel 16 in Abzugsrichtung völlig synchron erfolgen, um
das zuletzt eingetragene Schussmaterial 7 während des gesamten Abtransports aus der
Schusseintragszone 14 zu schützen. Relativbewegungen zwischen den Begrenzungsmitteln
16 und der Ware 9 bzw. dem zuletzt eingetragenen Schussmaterial 7 können hierdurch
vollständig vermieden werden und somit ein besonders schonender Abtransport des zuletzt
eingetragenen Schussmaterials 7 gewährleistet werden. Ebenso kann jedoch die Bewegung
der Begrenzungsmittel 16 und der Warenbewegungsmittel 10, 13 auch asynchron erfolgen,
um hierbei wahlweise einen gewissen Verzug im Gewebe 9 zu erreichen oder aber das
Gewebe näher zusammenzuschieben und hierdurch eine größere Schussdichte zu erzielen.
[0048] Wie in Fig. 6 weiterhin dargestellt, kann es durch das Anliegen des Schussmaterials
7 am Kettmaterial 3 sowie durch die Warenbewegung entgegen der Abzugsrichtung AR zu
einer bogenförmigen Orientierung des Schussmaterials 7 in der Schusseintragszone 14
kommen. Die führen nicht nur zu unerwünschten Lücken und einem ungleichmäßigen Warenbild,
sondern können auch die gleichmäßige Ausbildung des folgenden Webfachs behindern.
Bei der erfindungsgemäßen Webmaschine 1 kann daher weiterhin ein Webblatt 15 vorgesehen
sein, welches jedoch keinen herkömmlichen Schussanschlag durchführt, sondern lediglich
bis nahe an die Schusseintragszone 14 heranführbar ist, um die Hinterkante 18 des
Schussmaterials 7 gerade auszurichten.
[0049] Der Hub des Webblatts 15 ist gegenüber herkömmlichen Einrichtungen des Stands der
Technik begrenzt. Das Webblatt 15 ist zwischen einer, bezogen auf die Abzugsrichtung
AR, vorderen Endposition EV, welche gestrichelt dargestellt ist, und einer hinteren
Endposition EH, welche in durchgezogenen Linien dargestellt ist, bewegbar. Die vordere
Endposition EV liegt hierbei hinter bzw. aufwärts der Schusseintragszone 14 bzw. hinter
der Hinterkante 18 eines gerade in der Schusseintragszone 14 orientierten Schussmaterials
7 oder erreicht diese gerade. Hierdurch kann erreicht werden, dass lediglich die Hinterkante
18 eines bogenförmig liegenden Schutzmaterials 7 begradigt wird, wobei durch den begrenzten
Hub keine Beschädigungen des Schussmaterials 7 zu erwarten sind. Liegt das Schussmaterial
7 hingegen gerade orientiert und gestreckt in der Schusseintragszone 14, so wird es
durch die Blattbewegung nicht beeinflusst. Da das Schussmaterial 7 nur dann mit dem
Webblatt 15 in Berührung kommt, wenn es einen unerwünschten bogenförmigen Verlauf
einnimmt, kann hierdurch weiterhin die Gefahr von Beschädigungen reduziert werden.
Durch den begrenzten Blattanschlag kann sichergestellt werden, dass das Schussmaterial
7 in jedem Fall einen geraden Verlauf einnimmt und eine gleichmäßige Fachbildung stattfindet.
[0050] Die Bewegung des Webblatts 15 im Bewegungszyklus der Begrenzungsmittel 16 und der
Warenbewegungsmittel 10 und 13 ist in Fig. 3, 4 und 5 ebenfalls mit dargestellt. Wie
aus Fig. 3a, 4a und 5a ersichtlich, beginnt unmittelbar nach dem Schusseintrag die
Bewegung des Webblatts 15 aus seiner hinteren Endposition EH in Richtung seiner vorderen
Endposition EV, welche in Fig. 3b/4b/5b und 3c/4c/5c dargestellt ist und welche im
Wesentlichen im Bereich der Hinterkante 18 des zuletzt eingetragenen Schussmaterials
7 liegt. Das Webblatt liegt bereits während der Warenbewegung und der Begrenzungsmittelbewegung
entgegen der Abzugsrichtung AR in seiner vorderen Endposition EV an und verhindert
somit ein Verschieben des Schussmaterials 7 aus der Schusseintragszone 14. Nach Fachschluss
(Fig. 3c/4c/5c) und der erfolgten Vertuchung bewegt sich das Webblatt 15 wieder zurück
in seine hintere Endposition EH.
[0051] Weiterhin in Fig. 6 dargestellt sind die Schusseintragsmittel 6, vorliegend ein Greifer
mit einer Greiferklemme 22, sowie auf der gegenüberliegenden Seite, auf welcher das
jeweils einzutragende Schussmaterial 7 bereitgestellt wird, eine Hinreicheklemme 23.
Um die bogenförmige Ausrichtung des Schussmaterials 7 nach dem Schusseintrag sowie
die Ausbildung eines wellenförmigen Verlaufs durch die sich bewegenden Kettmaterialien
3 weiter zu verhindern, ist es nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung vorgesehen,
dass nach dem Schusseintrag das eingetragene Schussmaterial 7 in den Klemmen 22 und
23 geklemmt bleibt, bis es sich vollständig in der Schutzzone zwischen den oberen
und unteren Begrenzungsmitteln 16 befindet. Das Schussmaterial 7 bleibt somit solange
unter Spannung, bis die Warenbewegung entgegen der Abzugsrichtung AR abgeschlossen
ist und die Begrenzung des Webfachs 5 durch die Begrenzungsmittel 16 einsetzt. Das
Schussmaterial 7 ist somit während des gesamten Gewebebildungsprozesses geschützt
und geführt, so dass ein besonders gleichmäßiges Gewebe 9 erzielbar ist.
[0052] Sind die Begrenzungsmittel 16, wie in Figur 4 beschrieben, als Klemmmittel ausgebildet,
so kann das Schussmaterial 7 während des gesamten Gewebebildungsprozesses und seinem
Abtransport aus der Schusseintragszone 14 geklemmt werden und hierdurch vor Verformungen
geschützt werden. Hierbei wird, nachdem die Begrenzungsmittel 16 das zuletzt eingetragene
Schussmaterial 7 überfahren haben, das Schussmaterial 7 in den Begrenzungsmitteln
geklemmt, wie in Fig. 4d dargestellt. Erst anschließend werden die Klemmen 22 und
23 gelöst und die Warenbewegung sowie die Bewegung der Begrenzungsmittel 16 in Abzugsrichtung
AR gestartet.
[0053] Wie weiterhin in Fig. 6 dargestellt, ist es vorteilhaft, wenn die Bewegung der Begrenzungsmittel
16 sowie der Abtransport des Schussmaterials 7 aus der Schusseintragszone 14 mittels
geeigneter Sensoren 24, 24' überwacht wird. So kann beispielsweise wenigstens ein
Sensor 24 innerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereichs BB angeordnet sein, welcher
die aufwärts gelegene Endposition EP2 der Begrenzungsmittel 16 überwacht und das Wegfahren
der Begrenzungsmittel 16 aus der Endposition EP2 registriert. Kann der Sensor 24 keine
Bewegung der Begrenzungsmittel 16 aus ihrer Endposition EP2 erfassen, so wird die
Webmaschine 1 umgehend stillgesetzt, um Kollisionen mit den Schusseintragsmitteln
6 zu vermeiden. Ebenso können weitere Sensoren 24 im Begrenzungsmittelbewegungsbereich
BB vorgesehen sein oder die abwärts gelegene Endposition EP1 der Begrenzungsmittel
16 überwacht werden, um eine entsprechende Freigabe der Schusseintragsmittel 6 anzusteuern.
Weiterhin können, beispielsweise innerhalb der Schusseintragszone 14 in den seitlichen
Bereichen, weitere Sensoren 24' vorgesehen sein, um den korrekten Abtransport des
Schussmaterials 7 aus der Schusseintragszone 14 zu überwachen.
[0054] Durch die erfindungsgemäßen bewegbaren Begrenzungsmittel 16, welche ohne eine direkte
Berührung der Ware 9 bzw. des Schussmaterials 7 verfahrbar sind, kann ein besonders
schonendes Vertuchen des Schussmaterials 7 erfolgen. Beschädigungen des Schussmaterials
7 bzw. der Ware 9 durch Reibung an den Begrenzungsmitteln 16 werden ebenso vermieden
wie die im Stand der Technik bestehenden Probleme des bogenförmigen Abbindens und
der Wellenbildung. Besonders vorteilhaft ist es hierbei, dass das Schussmaterial 7
sich während des gesamten Abtransports aus der Schusseintragszone 14 in einem geschützten
Bereich zwischen den oberen und unteren Begrenzungsmitteln 16 befindet. Dadurch, dass
die Warenbewegungsmittel 13 sowie die Begrenzungsmittel 16 als separate Baueinheiten
ausgebildet sind, bleibt die Ware 9 auch während der Bewegung der Begrenzungsmittel
16 über das Schussmaterial 7 durch die Warenbewegungsmittel 10, 13 geführt, so dass
die Gefahr einer unerwünschten Lückenbildung zwischen der Ware 9 und dem neu zu vertuchenden
Schussmaterial 7 vermieden werden kann.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 1
- Webmaschine
- 2
- Kettbaum
- 3
- Kettmaterial
- 4
- Fachbildemitteln
- 5
- Webfach
- 6
- Schusseintragsmittel
- 7
- Schussmaterial
- 8
- Abzugsmittel
- 9
- Ware, Gewebe
- 10
- Mittel zur Warenbewegung, Streichbaum
- 11
- Litzenaugen
- 12
- Warenrand, Bindepunkt
- 13
- Mittel zur Warenbewegung, Brustbaum
- 14
- Schusseintragszone
- 15
- Webblatt
- 16
- Begrenzungsmittel
- 17
- Vorderkante des Schussmaterials
- 18
- Hinterkante des Schussmaterials
- 19
- Leisten
- 20
- Aktor
- 21
- Antrieb
- 22
- Greiferklemme
- 23
- Hinreicheklemme
- 24, 24'
- Sensor
- 25
- Linearführung
- AR
- Abzugsrichtung
- WB
- Warenbewegungsbereich
- BB
- Begrenzungsmittelbewegungsbereich
- AG
- abwärts gelegene Ausgangsposition
- AH
- aufwärts gelegene Abholposition
- EP1
- abwärts gelegene Endposition
- EP2
- aufwärts gelegene Endposition
- EV
- vordere Endposition des Webblatts
- EH
- hintere Endposition des Webblatts
- d
- Abstand
1. Webmaschine (1) zur Herstellung eines Gewebes (9) mit Fachbildemitteln (4) zum wechselnden
Heben und Senken von Kettmaterial (3) zum Ausbilden eines Webfachs (5), mit in Kettrichtung
ortsfest in einer Schusseintragszone (14) angeordneten Schusseintragsmitteln (6) zum
Eintragen eines bandförmigen Schussmaterials (7) in das Webfach (5), mit Abzugsmitteln
(8) zum Abziehen der fertigen Ware (9) in einer Abzugsrichtung (AR) sowie mit Mitteln
(13,10) zur Warenbewegung in Kettrichtung, mittels welchen der Warenrand (12) in einem
Warenbewegungsbereich (WB) zwischen einer abwärts gelegenen Ausgangsposition (AG)
und einer aufwärts gelegenen Abholposition (AH) hin- und her bewegbar ist, um in der
Abholposition (AH) das jeweils zuletzt eingetragene Schussmaterial (7) mit dem Warenrand
(12) in Kontakt zu bringen, dadurch gekennzeichnet, dass weiterhin obere und untere Begrenzungsmittel (16) vorgesehen sind, welche die Öffnung
des Webfachs (5) begrenzen, dass die Begrenzungsmittel (16) in Kettrichtung innerhalb
eines Begrenzungsmittelbewegungsbereichs (BB) zwischen einer aufwärts gelegenen Endposition
(EP2) und einer abwärts gelegenen Endposition (EP1) hin- und herbewegbar sind und
dass die Begrenzungsmittel (16) zumindest entgegen der Abzugsrichtung (AR) klemmfrei
über die Ware (9) und das zuletzt eingetragene Schussmaterial (7) bewegbar sind.
2. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Begrenzungsmittelbewegungsbereich (BB) unterschiedlich zu dem Warenbewegungsbereich
(WB), vorzugsweise größer als der Warenbewegungsbereich (WB) ist.
3. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsmittel (16) mittels eines separaten Antriebs (21) unabhängig von den
Warenbewegungsmitteln (13,10) in Kettrichtung antreibbar sind.
4. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schusseintragszone (14) im Wesentlichen innerhalb des Begrenzungsmittelbewegungsbereichs
(BB) liegt.
5. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch aekennzeichnet, dass der Warenrand (12) durch die Warenbewegungsmittel (13, 10) in der Abholposition
(AH) in einem vorübergehenden Stillstand haltbar ist.
6. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsmittel (16) in einer oder mehreren beliebigen Positionen innerhalb
des Begrenzungsmittelbewegungsbereiches (BB) in einem vorübergehenden Stillstand haltbar
sind.
7. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsmittel (16) in einer Zwischenposition (ZP) und/oder in der aufwärts
gelegenen Endposition (EP2) in einem vorübergehenden Stillstand haltbar sind.
8. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fachbildemittel (4) derart ausgebildet sind, dass im Webbetrieb nach Fachschluss
ein vorübergehender Fachstillstand ermöglicht ist.
9. Webmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fachbildemittel (4) Schäfte mit verlängerten Litzenaugen (11) umfassen, welche
einen Fachstillstand über wenigstens 1/36 eines Webzyklus ermöglichen.
10. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsmittel (16) zwei sich in Schussrichtung erstreckende Leisten (19)
beinhalten.
11. Webmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abstand (d) der Leisten (19) einstellbar, vorzugsweise im Webbetrieb verstellbar,
ist.
12. Webmaschine nach Anspruch1, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsmittel (16) als Klemmmittel ausgebildet sind.
13. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein in Kettrichtung zwischen einer vorderen Endposition (EV) und einer hinteren Endposition
(EH) bewegbares Webblatt (15) vorgesehen ist, wobei die vordere Endposition (EV) des
Webblatts (15) bezogen auf die Abzugsrichtung (AR) aufwärts der Schusseintragszone
(14) liegt oder diese gerade erreicht.
14. Webmaschine Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Begrenzungsmittelbewegungsbereich (BB) wenigstens ein Sensor (24) an der Webmaschine
(1) angeordnet ist, welcher die Position der Begrenzungsmittel (16) in Kettrichtung
erfasst.
15. Webmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Webmaschine (1) wenigstens ein Sensor (24') angeordnet ist, welcher die Position
des zuletzt eingetragenen Schussmaterials (7) erfasst.
1. A weaving machine (1) for producing a woven fabric (9) with shedding means (4) for
alternately raising and lowering warp material (3) in order to form a shed (5), with
weft insertion means (6) which are arranged in the warp direction in a stationary
manner in a weft insertion zone (14) in order to insert a tape-shaped weft material
(7) into the shed (5), with draw-off means (8) for drawing off the finished cloth
(9) in a drawing-off direction (AR), and with means (13, 10) for moving the cloth
in the warp direction, by means of which means (13, 10) the cloth fell (12) can be
moved to and fro in a cloth movement range (WB) between an initial position (AG) which
lies downstream and a pick-up position (AH) which lies upstream, in order to bring
the weft material (7) inserted last in each case into contact with the cloth fell
(12) in the pick-up position (AH), characterized in that furthermore, upper and lower limiting means (16) are provided which limit the opening
of the shed (5), in that the limiting means (16) can be moved to and fro in the warp direction within a limiting-means
movement range (BB) between an end position (EP2) which lies upstream and an end position
(EP1) which lies downstream, and in that the limiting means (16) can be moved, at least counter to the drawing-off direction
(AR), without contact with the cloth (9) and the last-inserted weft material (7).
2. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the limiting-means movement range (BB) is different from the cloth movement range
(WB), preferably larger than the cloth movement range (WB).
3. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the limiting means (16) can be driven in the warp direction by means of a separate
drive (21) independent of the cloth movement means (13, 10).
4. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the weft insertion zone (14) lies substantially within the limiting-means movement
range (BB).
5. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the cloth fell (12) can be maintained by the cloth movement means (13,10) in the
pick-up position (AH) in a temporary standstill.
6. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the limiting means (16) can be maintained in one or several arbitrary positions within
the limiting-means movement range (BB) in a temporary standstill.
7. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the limiting means (16) can be maintained in an intermediate position (ZP) and/or
in the end position (EP2) which lies upstream in a temporary standstill.
8. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the shed forming means (4) are designed such that in the weaving operation after
shed closing a temporary shed standstill is made possible.
9. A weaving machine according to claim 8, characterized in that the shed forming means (4) comprise shafts with elongated heddle eyes (11), which
make possible a shed standstill over at least 1/36 of a weaving cycle.
10. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the limiting means (16) contain two rails (19) extending in the weft direction.
11. A weaving machine according to claim 10, characterized in that a distance (d) of the rails (19) is adjustable, preferably adjustable in the weaving
operation.
12. A weaving machine according to claim 1, characterized in that the limiting means (16) are designed as clamping means.
13. A weaving machine according to claim 1, characterized in that a movable weaving comb (15) is provided in the warp direction between a front end
position (EV) and a rear end position (EH), wherein the front end position (EV) of
the weaving comb (15) in relation to drawing-off direction lies upstream of the weft
insertion zone (14) or just reaches the latter.
14. A weaving machine according to claim 1, characterized in that in the limiting-means movement range (BB) at least one sensor (24) is arranged on
the weaving machine (1), which records the position of the limiting means (16) in
the warp direction.
15. A weaving machine according to claim 1, characterized in that at least one sensor (24') is arranged on the weaving machine (1), which records the
position of the last-inserted weft material (7).
1. Machine à tisser (1) pour la fabrication d'un tissu (9), comportant des moyens de
formation de la foule (4) pour lever et abaisser en alternance le matériau de chaîne
(3) afin de former une foule (5), comportant des moyens d'insertion de la trame (6),
montés de manière fixe dans le sens de la chaîne dans une zone d'insertion de la trame
(14), pour insérer dans la foule (5) un matériau de trame (7) en forme de bande, comportant
des moyens de tirage (8) pour tirer le tissu fini (9) dans un sens de tirage (AR),
et comportant des moyens (13, 10) pour le déplacement du tissu dans le sens de la
chaîne, au moyen desquels le bord du tissu (12) dans une zone de déplacement du tissu
(WB) peut être déplacé en va-et-vient entre une position initiale (AG) située en aval
et une position de retrait (AH) disposée en amont, afin que, dans la position de retrait
(AH), le matériau de trame (7) inséré respectivement en dernier soit mis en contact
avec le bord du tissu (12), caractérisée en ce qu'il est prévu, en outre, des moyens de délimitation (16) supérieurs et inférieurs,
lesquels délimitent l'ouverture de la foule (5), en ce que les moyens de délimitation (16) sont mobiles en va-et-vient dans le sens de la chaîne
à l'intérieur d'une zone de mouvement (BB) des moyens de délimitation entre une position
finale (EP2) située en amont et une position finale (EP1) située en aval, et en ce que les moyens de délimitation (16) sont mobiles au moins dans le sens opposé au sens
de tirage (AR) sans serrage, au-dessus du tissu (9) et du matériau de trame (7) inséré
en dernier.
2. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que la zone de mouvement (BB) des moyens de délimitation est différente de la zone de
déplacement du tissu (WB), de préférence plus grande que la zone de déplacement du
tissu (WB).
3. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que les moyens de délimitation (16) peuvent être actionnés dans le sens de la chaîne
au moyen d'un système d'entraînement (21) séparé indépendamment des moyens de déplacement
du tissu (13, 10).
4. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que la zone d'insertion de trame (14) se situe sensiblement à l'intérieur de la zone
de mouvement (BB) des moyens de délimitation.
5. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que, en présence d'un arrêt de service temporaire, le bord (12) du tissu est maintenu
dans la position de retrait (AH) par les moyens de déplacement du tissu (13, 10).
6. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que, en présence d'un arrêt de service temporaire, les moyens de délimitation (16) peuvent
être maintenus dans une ou plusieurs positions quelconques à l'intérieur de la zone
de mouvement (BB) des moyens de délimitation.
7. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que, en présence d'un arrêt de service temporaire, les moyens de délimitation (16) peuvent
être maintenus dans une position intermédiaire (ZP) et/ou dans une position finale
(EP2) située en amont.
8. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que les moyens de formation de la foule (4) sont configurés de telle sorte qu'un arrêt
de la foule temporaire est possible pendant le processus de tissage après la fermeture
de la foule.
9. Machine à tisser selon la revendication 8, caractérisée en ce que les moyens de formation de la foule (4) comportent des cadres de lisses avec des
oeillets de lisse (11) rallongés, qui permettent un arrêt de la foule sur au moins
1/36 d'un cycle de tissage.
10. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que les moyens de délimitation (16) contiennent deux lattes (19) qui s'étendent dans
le sens de la trame.
11. Machine à tisser selon la revendication 10, caractérisée en ce qu'il est possible de régler, de préférence de modifier pendant le processus de tissage,
une distance (d) entre les lattes (19).
12. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que les moyens de délimitation (16) sont réalisés sous la forme de moyens de serrage.
13. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce qu'il est prévu un peigne (15) mobile dans le sens de la chaîne entre une position finale
(EV) avant et une position finale (EH) arrière, la position finale avant (EV) du peigne
(15) par rapport au sens de tirage (AR) se situe en amont de la zone d'insertion de
la trame (14) ou atteint précisément celle-ci.
14. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que dans la zone de mouvement (BB) des moyens de délimitation est disposé au moins un
capteur (24) sur la machine à tisser (1), lequel détecte la position des moyens de
délimitation (16) dans le sens de la chaîne.
15. Machine à tisser selon la revendication 1, caractérisée en ce que sur la machine à tisser (1) est disposé au moins un capteur (24') qui détecte la
position du matériau de trame (7) inséré en dernier.