[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung eines Riegelstangenbeschlags an einem Rahmenholm
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In der
EP 1 867 822 A2 ist eine gattungsgemäße Anordnung eines Riegelstangenbeschlags geoffenbart, dessen
Riegelstange formschlüssig am Rahmenholm eines Flügelrahmens gehalten ist. Hierzu
weist die jeweilige Riegelstange einen Klemmschenkel auf, der eine Hinterschneidung
einer Nut des Rahmenholms hintergreift.
[0003] Eine vergleichbare Konstruktion ist in der nicht vorveröffentlichten
DE 10 2013 100 310 thematisiert, wobei die Riegelstange des darin beschriebenen Riegelstangenbeschlags
zwei parallel und abständig zueinander verlaufende, in die hinterschnittene Nut des
Rahmenholms greifende Schenkel besitzt.
[0004] Ein Schließelement zur Verriegelung des Flügels mit einem ortsfesten Blendrahmen
ist an der Riegelstange ebenfalls formschlüssig gehalten.
[0005] Die Verriegelung des Flügels mit dem Blendrahmen erfolgt mittels eines Verriegelungszapfens,
der Bestandteil des Schließelementes ist und der in Verriegelungsstellung in ein korrespondierendes
Riegelstück des Blendrahmens eingreift, wobei dieses Riegelstück in einem Rahmenholm
des Blendrahmens befestigt ist.
[0006] Prinzipiell hat sich dieser Riegelstangenbeschlag unter nahezu allen Aspekten bewährt.
Allerdings wird bezüglich einer Einbruchsicherung eine Verbesserung gewünscht, da
durch Einsatz eines Werkzeuges, insbesondere eines Schraubendrehers die formschlüssige
Verrastung der Riegelstange bzw. des Schließelementes gelöst werden kann, wenn dieses
Werkzeug zwischen dem Blend- und Flügelrahmen unter Gewaltanwendung eingeführt wird
und quasi als Hebel die genannten Bauteile aus ihrer Verankerung löst.
[0007] Damit ist auch die Verriegelung, d.h. der Eingriff des Schließelementes mit dem Riegelstück
des blendrahmenseitigen Rahmenholms unterbrochen.
[0008] Eine einbruchhemmende Anordnung eines Riegelstangenbeschlags ist aus der
EP 2 423 426 A1 bekannt. Allerdings ist zur Realisierung der Einbruchhemmung eine besondere Ausgestaltung
des Rahmenholms in der Form erforderlich, dass das Schließelement und die als Schubstange
fungierende Riegelstange in getrennten Nuten des Rahmenholms positioniert sind, die
in einer geeigneten Weise zueinander verlaufen.
[0009] Hier wird also eine ganz bestimmte Ausgestaltung des Rahmenholms gefordert. Da die
hinterschnittenen Nuten nebeneinander liegend angeordnet sind, muss der Rahmenholm
eine entsprechende Breite aufweisen, aus der sich ein klobiges Erscheinungsbild ergibt,
was den optischen Anforderungen an einen Flügelrahmen nicht entspricht.
[0010] Einen Hinweis darauf, wie eine Einbruchsicherung bei einer gattungsgemäßen Anordnung
zu konzipieren wäre, gibt diese Literatur nicht.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der gattungsgemäßen Art
so weiterzuentwickeln, dass zumindest das oder die Schließelemente gegen einen unbefugten
Eingriff von außen geschützt sind.
[0012] Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0013] Wie erwähnt, besteht bislang die Gefahr, dass die Verriegelung eines Fenster- oder
Türflügels durch Aufhebeln der Riegelstangen und/oder der Schließelemente gelöst wird.
Hier nun schafft die Erfindung mit sehr geringem Aufwand Abhilfe, indem der Riegelstangenbeschlag
indirekt mit dem Rahmenholm fest verbunden wird, wobei diese Verbindung zumindest
teilweise durch Verschrauben der Leiste mit dem Rahmenholm erfolgt.
[0014] Die, gemäß der Erfindung formstabile Ausführung der Leiste, die hierzu bevorzugt
aus Metall besteht, bildet insoweit eine Einbruchhemmung, als ein Aufbiegen der Leiste,
beispielsweise mittels eines Schraubendrehers oder dergleichen, praktisch nicht möglich
ist.
[0015] Diese Leiste ist dabei so gestaltet, dass sie sich in Längsrichtung erstreckende
Stege aufweist, durch die das Flächenträgheitsmoment derart erhöht wird, dass eine
ausreichende Biegesteifigkeit der Leiste insgesamt gewährleistet ist.
[0016] Prinzipiell reicht eine partielle Überdeckung des Riegelstangenbeschlags bzw. des
Schließelementes aus, um die genannte Sicherung zu erreichen. Bevorzugt ist die Leiste
so bemessen, dass sie das Schließelement vollständig überdeckt. Des Weiteren können
die beidseitig der Schließelemente sich erstreckenden Riegelstangen zumindest bereichsweise
ebenfalls mit Leisten überdeckt werden.
[0017] Diese Leisten liegen bevorzugt als Strangpressprofil vor, insbesondere aus einem
Leichtmetall, wobei die das Schließelement überdeckende Leiste einen Durchbruch aufweist,
der von dem Schließzapfen des Schließelementes durchdrungen ist und so bemessen ist,
dass eine Verschiebung des Schließelementes zum Ver- und Entriegeln behinderungsfrei
möglich ist.
[0018] Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung ist vorgesehen, die Leiste an einer Längsseite
mit dem Rahmenholm zu verschrauben, wobei hierzu selbstschneidende Schrauben eingesetzt
werden können, die durch Durchgangslöcher der Leiste geführt und ohne weitere Bearbeitung
in den Rahmenholm eingedreht werden können.
[0019] Gegenüberliegend ist die Leiste in eine hinterschnittene Längsnut des Rahmenholms
eingeführt, woraus sich insgesamt eine sehr einfache Montage ergibt.
[0020] Da diese hinterschnittene Längsnut vielfach auch bei bereits eingebauten Rahmenholmen
vorhanden ist, ist die erfindungsgemäße Anordnung problemlos nachrüstbar. D.h., bestehende
Objekte können mit einer Leiste gemäß der Erfindung ausgerüstet werden. Dabei ist
wesentlich, dass dies mit sehr geringem Aufwand möglich ist, so dass kundenseitig
eine hohe Akzeptanz dieser Einbruchhemmung zu erwarten ist.
[0021] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen
beschrieben.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Anordnung in montierter Stellung
- Figur 2
- die Anordnung in einer Explosionsdarstellung
- Figur 3a)
- einen Querschnitt durch die Anordnung nach Figur 1
- Figur 3b)
- einen vergrößerten Ausschnitt, entsprechend der Kennzeichnung A in Figur 3a)
- Figur 4a)
- einen Querschnitt durch die Anordnung gemäß der Erfindung bei verriegeltem Flügel
- Figur 4b)
- einen vergrößerten Ausschnitt gemäß der Kennzeichnung A in Figur 4a)
- Figur 5a)
- den Hinterschnitt nach Figur A in einer Explosionsdarstellung
- Figur 5b)
- den vergrößerten Ausschnitt gemäß der Kennzeichnung B in Figur 5a).
[0024] In der Figur 1 ist die Anordnung eines Riegelstangenbeschlags 2 an einem Rahmenholm
1 eines Flügelrahmens eines Fensters oder einer Tür dargestellt, wobei der Riegelstangenbeschlags
2 im Ausführungsbeispiel eine am Rahmenholm 1 gehaltene Riegelstange 3 sowie ein daran
befestigtes Schließelement 4 mit einem Schließzapfen 5 aufweist.
[0025] Das Schließelement 4, das in der Figur 2 als Einzelheit zu erkennen ist, ist derart
mit der Riegelstange 3 gekoppelt, dass bei deren Betätigung im Sinne einer Längsverschiebung
das Schließelement 4 bzw. der Schließzapfen 5 in eine Verriegelungsstellung bzw. aus
dieser heraus bewegbar ist, wobei in Verriegelungsstellung der Schließzapfen 5 in
ein Riegelstück 16 formschlüssig eingreift, das in einer Haltenut 18 eines blendrahmenseitigen
Rahmenholms 17 durch Verschrauben gehalten ist (Figuren 4a) und 4b)).
[0026] Gemäß der Erfindung ist das Schließelement 4 von einer formstabilen Leiste 7 überdeckt,
die ebenfalls in der Figur 2 als Einzelheit erkennbar ist und mit dem Rahmenholm 1
fest verbunden ist.
[0027] Hierzu sind an einer Längsseite der Leiste 7 Durchgangsbohrungen 11 eingebracht,
durch die selbstschneidende Schrauben 12 geführt sind, die, wie besonders deutlich
in den Figuren 4a) und 4b) zu erkennen ist, schräg in den Rahmenholm 1 eingedreht
sind.
[0028] Zur vollständigen Anlage der Schrauben 12 in einer Senkung der Durchgangsbohrungen
11 ist der Bereich, in den die Bohrungen 11 eingebracht sind, als Schräge 15 ausgebildet,
die etwa im rechten Winkel zur axialen Ausrichtung der Durchgangsbohrungen 11 verläuft.
Diese sind im Übrigen durch einen angeformten Steg der Leiste 7 geführt, der sich
am Rahmenholm 1 abstützt.
[0029] Die gegenüberliegende Längsseite der Leiste 7 ist als Klemmschenkel 10 ausgebildet,
der sich entgegengesetzt zur Ausrichtung des Steges 9 erstreckt und der eine Klemmnut
8 des Rahmenholms 1 hintergreift.
[0030] Zur Montage der Leiste 7 wird diese unter Schrägstellung mit dem Klemmschenkel 10
voran in die Klemmnut 8 eingeführt und anschließend in ihre Endlage verschwenkt, wie
sie in vergrößerter Abbildung in der Figur 3b) zu erkennen ist.
[0031] Die Figur 2 gibt einen in der Leiste 7 vorgesehenen Durchbruch 13 wieder, der im
Sinne eines Langlochs ausgebildet ist, und einen verbreiterten Ausschnitt 14 etwa
im Mittenbereich aufweist.
[0032] Dieser verbreiterte Ausschnitt 14 ermöglicht das Einsetzen der Leiste 7 mit dem Klemmschenkel
10 voran in die Klemmnut 9, wobei der Ausschnitt 14 in seiner Breite so bemessen ist,
dass der Schließzapfen 5 den Ausschnitt 14 durchtreten kann.
[0033] Da der Riegelstangenbeschlag 2 relativ zur Leiste 7 längs verschiebbar ist, ist der
Durchbruch 13 in seiner Länge dem Verschiebeweg des Riegelstangenbeschlags 2, d.h.
des Schließelementes 4 bzw. des Schließzapfens 5 entsprechend angepasst.
[0034] Die Riegelstange 3 ist im Übrigen in einer Längsnut 6 des Rahmenholms 1 verschieblich
gehalten, wobei diese Längsnut 6 Hinterschneidungen aufweist, in die Schenkel der
Riegelstange 3 in an sich bekannter Weise eingreifen. Das Schließelement 4 ist verschiebegesichert
an der Riegelstange 3 angeschlossen und ebenfalls formschlüssig gesichert.
[0035] Der Riegelstangenbeschlag 2, zu dem neben einem Schließelement 4 auch Eckumlenkungen
und mindestens eine Öffnungsschere zählen können, ist zur Realisierung der Einbruchhemmung
im Sinne der Erfindung nicht zu verändern, woraus sich eine äußerst günstige Kostensituation
ergibt. Dabei kann die Leiste 7 selbstverständlich auch derart eingesetzt werden,
dass sie neben dem Schließelement 4 und den Riegelstangen 3 auch gegebenenfalls Eckumlenkungen
und Öffnungsscheren derart überdeckt, dass ein gewaltsames Lösen aus ihrer Verankerung
verhindert, zumindest jedoch erschwert wird.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Rahmenholm
- 2
- Riegelstangenbeschlag
- 3
- Riegelstange
- 4
- Schließelement
- 5
- Schließzapfen
- 6
- Längsnut
- 7
- Leiste
- 8
- Klemmnut
- 9
- Steg
- 10
- Klemmschenkel
- 11
- Durchgangsbohrung
- 12
- Schraube
- 13
- Durchbruch
- 14
- Ausschnitt
- 15
- Schräge
- 16
- Riegelstück
- 17
- Rahmenholm
- 18
- Haltenut
1. Anordnung eines Riegelstangenbeschlags (2) an einem Rahmenholm (1) eines Flügelrahmens
eines Fensters oder einer Tür, wobei der Riegelstangenbeschlag (2) mindestens eine
am Rahmenholm (1) gehaltene Riegelstange (3) sowie wenigstens ein daran befestigtes
Schließelement (4) mit einem Schließzapfen (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Rahmenholm (1) mindestens eine, zumindest einen Teilbereich des Riegelstangenbeschlags
(2) wenigstens teilweise überdeckende Leiste (7) fest verbunden ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (7) aus einem formstabilen Material besteht.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (7) als Abschnitt eines Strangpressprofils, vorzugsweise aus Leichtmetall,
ausgebildet ist.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (7) mittels Schrauben (12) am Rahmenholm (1) befestigt ist.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (12) durch an einer Längsseite der Leiste (7) vorgesehene Durchgangsbohrungen
(11) geführt sind.
6. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (12) schräg in den Rahmenholm (1) eingedreht sind.
7. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (7) auf der den Schrauben (12) gegenüberliegenden Längsseite einen Klemmschenkel
(10) aufweist, der in eine hinterschnittene Klemmnut (8) des Rahmenholms (1) eingreift.
8. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmschenkel (10) in die der Riegelstange (3) abgewandte Richtung ausgerichtet
ist.
9. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Querschnitt gesehen entgegengesetzt zur Ausrichtung des Klemmschenkels (10) die
Leiste (7) einen angeformten Steg (9) aufweist, durch den die Durchgangsbohrungen
(11) geführt sind.
10. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (7) die Riegelstange (3) und/oder das Schließelement (4) und/oder Eckumlenkungen
und/oder Öffnungsscheren zumindest teilweise überdeckt.
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (7) mit einem Durchbruch (13) versehen ist, der vom Schließzapfen (5)
des Schließelementes (4) durchtreten ist.
12. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchbruch (13) langlochförmig ausgebildet ist, wobei dessen Länge zumindest
der Länge eines Verschiebewegs der Riegelstange (3) bzw. des Schließelementes (4)
beim Ver- bzw. Entriegeln entspricht.
13. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchbruch (13) etwa im Mittenbereich einen Ausschnitt (14) aufweist, der breiter
ist als die benachbarten Bereiche des Durchbruchs (13).
14. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiste (7) im Bereich der Durchgangsbohrungen (11) eine sich über die Länge der
Leiste (7) erstreckende Schräge (15) aufweist, an der die Schrauben (12) mit ihren
Köpfen anliegen.
15. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schräge (15) in ihrer Neigung rechtwinklig zur Ausrichtung der Schrauben (12)
verläuft.
16. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben (12) als selbstschneidende Schrauben ausgebildet sind.