[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Türschienenvorrichtung, insbesondere eine
für Außentüren.
[0002] Barrierefreiheit wird heute besonders bei Öffentlichen Gebäuden und Seniorenheimen
gefordert, spielt aber auch bei privaten Gebäuden eine immer größer werdende Rolle.
[0003] Für die Barrierefreiheit von Gebäuden ist es erforderlich, den unteren Türanschlag,
insbesondere von Außentüren, so niedrig wie möglich zu gestalten, am besten ganz auf
einen solchen zu verzichten, so dass sich ein ununterbrochener, ebener Zugang zum
Gebäude ergibt, der beispielsweise von Rollstühlen einfach überfahren werden kann.
Ein Verzicht auf einen unteren Türanschlag hat jedoch gravierende Nachteile im Hinblick
auf Dichtheit gegen eindringende Feuchtigkeit, Wind und Staub sowie Nachteile bei
der Schließsicherheit der Tür. Unter Türen versteht die Erfindung dabei jegliche Außentüren
aber auch Verandatüren, Atriumtüren oder sonstige, aus dem Wärmebereich des Hauses
hinausführende Türen wie beispielsweise Schiebetüren. Sie erfasst auch Türen, die
im Außenbereich zwei Bereiche voneinander abtrennen, beispielsweise abschließbare
Türen in Zäunen von eingezäunten Wegen, Sportplätzen, Gefängnishöfen, etc.
[0004] Insbesondere Außentüren weisen regelmäßig einen komplizierten inneren Aufbau auf,
der den Erfordernissen der Wärmedämmung, der Wetterfestigkeit und der Einbruchshemmung
geschuldet ist. Beispiele hierfür sind bänderseitige Hinterhaken, und Schließstifte
auch an der oberen und unteren Türkante.
[0005] Aus dem Stand der Technik ist daher eine Türschienenvorrichtung bekannt, bei der
eine Nut in einer Türschwelle vorgesehen ist, in der eine Magnetschiene als Türschiene
vertikal beweglich angeordnet ist und diese Magnetschiene mit einem Gegenmagneten
in der Türunterseite anzuheben. Beim Schließen der Tür ziehen sich die Magneten in
Türunterseite und Nut gegenseitig an, der zuvor versenkte Türanschlag dieser bekannten
Türschienenvorrichtung taucht aus der Nut auf und dichtet die Tür. Beispielsweise
offenbart die
DE 197 32 352 A1 einen solchen Türanschlag. Magneten in der hierfür erforderlichen Stärke und Größe
sind jedoch eher kostspielig und können grundsätzlich ihre Magneteigenschaften mit
der Zeit verlieren. Außerdem bestehen sie aus einem gut wärmeleitenden Metall und
eignen sich schlecht für die Befestigung von Türschließern, die von oben in die Türschwelle
eingreifen und die Tür nach unten hin gegen Einbruch sichern.
[0006] Die Erfindung möchte diese Nachteile vermeiden, indem sie eine Türschienenvorrichtung,
aufweisend einen Aufnahmeraum, eine darin aufgenommene, vertikal bewegliche Türschiene
und eine Betätigungsvorrichtung für die Türschiene angibt, bei der die Betätigungsvorrichtung
eine, eine Schließbewegung einer Tür mechanisch wegumsetzende Betätigungsvorrichtung
der Türschiene ist. Mit großem Vorteil vermeidet die Erfindung durch das Vorsehen
einer mechanischen Wegumsetzung die mit Magnetschienen verbundene Verwendung von Metallen,
so dass mit Vorteil besser wärmeisolierende Materialien einsetzbar werden. Darüber
hinaus nutzt die Erfindung mit großem Vorteil die sowieso erfolgende Bewegung der
Tür und die dafür notwendige Kraft, um die Türschiene zu bewegen, ein gesonderter
Antrieb kann daher mit Vorteil entfallen. Diese Nutzung der Schließkraft erfolgt konstruktiv
besonders einfach durch eine mechanische Wegumsetzung der Schließbewegung bzw. der
Öffnungsbewegung der Tür. Im letzteren Fall versinkt die Türschiene im Aufnahmeraum
und ermöglicht so einen barrierefreien Zugang zu dem Gebäude oder zu dem nächsten
Wegabschnitt. Die Wegumsetzung kann dabei sowohl kraftverändernd mittels einer Übersetzung
oder krafterhaltend, also 1:1 erfolgen, sie kann eine Radial-Axial-Umsetzung enthalten
oder jede andere, insbesondere gewinkelte Wirkkraftführung enthalten.
[0007] In Ausgestaltung der allgemeinen erfinderischen Idee einer mechanischen Wegumsetzung
schlägt die Erfindung vor, dass die Betätigungsvorrichtung ein auf ein mit Türschiene
und einem Festlager wirkmäßig verbundenes Band einwirkendes Eingriffsteil aufweist,
welches die wirksame Länge des Bandes zwischen Türschiene und Festlager verändernd
ist. Eine solche bandförmige Verbindung zwischen der beweglichen Türschiene und einem
Festlager des Bandes ist konstruktiv besonders einfach und robust. Als Band kommen
sämtlichen Schnüre, Ketten, Leinen und dergleichen mehr in Betracht, die darüber hinaus
aus jeglichem geeigneten Material bestehen können. Als Materialbeispiele sind Kunststoff
oder Metall zu nennen. Unter der wirksamen Länge des Bandes versteht die Erfindung
eine Strecke zwischen dem Festlager des Bandes und einem Verbindungsbereich des Bandes
mit der Türschiene, also nicht unbedingt die Gesamtlänge des Bandes als solche, die
unverändert bleibt. Das Eingriffsteil kann alles sein was diese wirksame Länge verändert,
beispielsweise eine Aufwickelvorrichtung des Bandes oder ein Stift, der das Band in
einen Ausweichraum mitnimmt und so die Strecke zwischen Festlager und beweglicher
Türschiene verkürzt. Mit anderen Worten soll das Eingriffsteil, angetrieben von der
Schwenkbewegung einer Tür, die wirksame Länge verändern und so die Kraft für die Bewegung
der Türschiene von der sich schließenden oder öffnenden Tür übertragen. Hierbei ist
erfindungsgemäß besonders daran gedacht, nur die Hebe- und damit Schließbewegung der
Türschiene schließkraftveranlaßt zu gestalten. Das Öffnen der Tür ermöglicht dann
der Schwerkraft, die angehobene Türschiene wieder abzusenken. Jedoch kann auch eine
Vorrichtung zur Umsetzung der Öffnungsbewegung der Tür in eine Absenkkraft der Türschiene
vorgesehen und gewünscht sein.
[0008] In einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Betätigungsvorrichtung ein Getriebe,
insbesondere ein Zahn- oder Kegelradgetriebe auf. Anstelle oder ergänzend zu einem
Band kann erfindungsgemäß auch ein solches kraftübersetzendes Getriebe vorgesehen
sein, welches beispielsweise mittels einer Zahnstange auf die Türschiene einwirkt
oder eine Art Scherenhubtisch unterhalb der Türschiene antreibt.
[0009] Besonders vorteilhaft ist, dass der Aufnahmeraum eine Führungsschiene und Abdeckungen
aufweist, insbesondere eine Ablauföffnung aufweist. Hierdurch kann mit Vorteil eine
besondere Ausgestaltung einer Führungsnut in einer Türschwelle unterbleiben. Alle
für die erfindungsgemäße Vorrichtung benötigten Maße, Formen, Konturen und dergleichen
sind in der Innenseite der Führungsschiene und der Abdeckungen vorgesehen, deren Außenmaße
standardisiert werden können, so dass eine geometrisch einfache Nut in der Türschwelle
ausreichend ist. Durch die mehrteilige Gestaltung des Aufnahmraumes ist dessen besonders
einfache Zugänglichkeit gewährleistet, beispielsweise für Reparaturen, da lediglich
eine oder mehrere Abdeckungen entfernt werden müssen, um an die Türschiene zu gelangen.
Die Ablauföffnung ermöglicht den Austritt doch einmal eingedrungener Feuchtigkeit.
[0010] Dadurch, dass Dichtmittel zwischen Türschiene und Aufnahmeraum wirkend vorgesehen
sind, insbesondere an der Türschiene angeordnet sind, wird das Eindringen dieser Feuchtigkeit
oder von Schmutzpartikeln mit Vorteil größtenteils ausgeschlossen bis vollständig
verhindert.
[0011] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Türschiene im Querschnitt
T-förmig ausgebildet ist. Der Querschenkel des T stabilisiert die Lage der Türschiene
in dem Aufnahmeraum, seine Enden könnten als Anlagehilfe an die Innenwände der Aufnahme
ausgelegt sein. Gleichzeitig bilden sie Anschläge, die eine maximale Anhebehöhe der
Türschiene definieren. Wie der Figurenbeschreibung zu entnehmen ist, ist die Türschiene
als umgekehrtes T in dem Aufnahmeraum angeordnet.
[0012] Eine besonders sichere, vor allem verkantungssichere Führung der Türschiene ergibt
sich dann, wenn die Türschiene eine Führungsnut für das Band aufweist. Dieses ist
somit formschlüssig geführt und kann nicht verrutschen.
[0013] Ist das Festlager als Hohlkörper mit einer Eingriffsöffnung für das Eingriffsteil
ausgebildet, ist die Wegveränderung besonders einfach umgesetzt.
[0014] Vorteilhaft ist auch, dass das Eingriffsteil im Hohlkörper angeordnet ist, dort insbesondere
axial beweglich geführt ist. Hierdurch wird die Schwenkbewegung der Tür einfach in
eine axiale Bewegung des Eingriffsteils umgesetzt, dieses gleitet im Hohlkörper und
kann selbst bei weiten Türöffnungswinkeln nicht herausfallen.
[0015] Schließlich ist noch vorgesehen, dass die Türschiene aus Kunststoff, Holz oder einem
anderen, schlecht wärmeleitenden Material gebildet ist und sie Eingriffe für Schließzylinder
oder Schließbleche einer Tür aufweist, wodurch ein Sicherheitsvorteil bei der erfindungsgemäßen
Türschienenvorrichtung erreicht wird.
[0016] Die Erfindung wird in einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme auf eine
Zeichnung beispielhaft beschrieben, wobei weitere vorteilhafte Einzelheiten den Figuren
der Zeichnung zu entnehmen sind. Funktionsmäßig gleiche Teile sind dabei mit denselben
Bezugszeichen versehen.
[0017] Die Figuren der Zeichnung zeigen im Einzelnen:
- Fig. 1 a,b:
- einen schematischen Querschnitt durch einen Aufnahmeraum mit Türschiene in zwei Ausführungsformen,
jeweils mit zugehöriger Aufsicht,
- Fig. 2:
- eine teilweise geschnittene schematische Seitenansicht einer Ausführungsform und
- Fig. 3a, b:
- zwei Ausführungsformen eines Hohlkörpers.
[0018] Fig. 1a zeigt im oberen Teil einen Teil der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Querschnitt,
nämlich einen Aufnahmeraum 2 bestehend aus einer Führungsschiene 9 und oberen Abdeckungen
10. Der Boden der Führungsschiene 9 ist mit einem erhabenen Mittenbereich 21 ausgebildet,
so dass sich eine umlaufende Sammelrinne für eindringende Feuchtigkeit bildet. In
der rechten Seitenwand der Führungsschiene 9 ist eine Durchgangsbohrung 18 als Entwässerungsöffnung
für möglicherweise eingedrungene Feuchtigkeit skizziert. In diese Ablauföffnung 11
kann ein Entnahmestutzen eingeschraubt oder allgemeiner befestigt sein. In diesem
Aufnahmeraum 2 ist eine umgekehrt T-förmige Türschiene 3 angeordnet, die Dichtmittel
12 aufweist, insbesondere umlaufende Dichtringe oder -streifen. Diese können in Nuten
aufgenommen sein. Im unteren Bereich der Türschiene 3 ist eine Ausnehmung 13 vorgesehen,
in der ein nicht dargestelltes Band geführt ist. Diese Ausnehmung 13 setzt sich auch
auf den beiden Seitenabschnitten der Türschiene 3 fort, also vor und hinter der Zeichnungsebene.
In der Schnittebene der Figur ist eine Hülse 19 dargestellt, die auf einer Achse 20
rotierbar angeordnet ist. Diese Hülse 19 dient zur Umlenkung des Bandes und zur Reduktion
seiner Reibung. Die Achse 20 ist beispielsweise als Zylinderstift ausgebildet. Das
Spiel zwischen Innenwand der Führungsschiene 13 und dem jeweiligen Ende des T's beträgt
rund 1/10 mm oder weniger. Die Materialstärke der Türschiene im auftauchenden Bereich
beträgt in der Regel 30 mm, um genügend Material für eine Nut für eingreifende Schließstifte
einer Tür zur Verfügung zu haben.
[0019] Im unteren Teil zeigt Fig. 1a eine Aufsicht auf einen Teil der Erfindung. Dargestellt
sind die oberen und seitlichen Abdeckungen 10 sowie eine Öffnung, durch die die Türschwelle
3 hindurchtritt, um mit der nicht dargestellten Tür zu verriegeln. Erfindungsgemäß
wäre auch, die oberen Abdeckungen 10 einteilig mit der Führungsschiene 13 vorzusehen,
letztere also als im Querschnitt geöffnetes Quadrat- oder Rechteckprofil auszugestalten,
beispielsweise Strangzupressen. Dies hätte zwar Dichtigkeitsvorteile, würde jedoch
die nachträgliche Entnahme oder den Austausch einer Türschiene in der Einbaulage erschweren
oder verhindern. Gestrichelt sind die verdeckten Teile der Türschwelle 3 angedeutet.
Zu erkennen ist, dass sich der breite Teil des T's auch um die Stirnseiten der Türschwelle
3 herum erstreckt, so dass auch nur dieser Teil als wegbegrenzender Anschlag dienen
kann. Die seitlichen Abdeckungen 10 können eine nach innen geöffnete Nut aufweisen,
um darin das nicht dargestellt Band zu führen und nach oben aus dem Aufnahmeraum 2
herauszuführen. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist dies gegeben. Dargestellt sind
ebenfalls die Schließstifteingriffe 16, die als gewinkelt verlaufende und seitlich
zugängliche Nuten in der Oberseite der Türschwelle 3 ausgebildet sind. Diese können
von einem Schließblech umgeben sein. Die Schließstifte der Tür werden in den seitlichen
Nutzugang eingeschwenkt und verriegeln dann im rechten Winkel hierzu. Diese Nuten
sind nur schematisch angedeutet, insbesondere wurde aus Klarheitsgründen der abgewinkelte
und seitlich offene Bereich zum Einführen der Schließstifte weggelassen.
[0020] Fig. 1b zeigt im oberen Bereich dieselbe Schnittebene einer anderen Ausführungsform. Diese
unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen dadurch, dass die Türschwelle 3 insgesamt
als Rechteckprofil ausgebildet ist und auf gesonderte Dichtmittel 12 verzichtet wurde.
Auch ist hier der innere Boden der Führungsschiene 9 flach ausgebildet. Der wegbegrenzende
Anschlag erfolgt hier an den seitlichen Abdeckungen 10. Diese Ausführungsform kann
auf obere Abdeckungen 10 verzichten und baut wesentlich schmaler als die in Fig. 1
a beschriebene Ausführungsform.
[0021] Im unteren Teil zeigt Fig. 1b dieselbe Ansicht wie Fig. 1 a.
[0022] Als Material von Führungsschiene, Abdeckungen und Türschiene kommen insbesondere
Holz und Kunststoff in Betracht.
[0023] Fig. 2 zeigt schematisch eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines Teils der Erfindung
in Einbaulage. Gut zu erkennen ist der umlaufende Abschnitt des Bandes 6, sowie die
Dichtmittel 12 oberhalb des T-förmigen Abschnittes, zur Anlage an die Innenseite der
oberen Abdeckung 10. Gut zu erkennen ist ebenfalls die Führungsschiene 9, die den
Großteil der Aufnahme 2 ausmacht. Die Aufnahme 2 wird dabei vom angedeuteten Körper
der Türschwelle umgeben, in den sie in Einbaulage eingelassen ist. Auf der rechten
Seite ist der Hohlkörper 14 dargestellt, durch den das Band 6 verlaufend ist und in
den ein Eingriffsteil 7 durch eine Eingriffsöffnung 15 eingreifend ist, sobald die
Tür einen gewissen Schließ- oder Öffnungswinkel überschritten hat. Der Hohlkörper
14 wird in Fig. 3a genauer beschrieben. Eine schließende Tür überdeckt dabei mit ihrer
Unterseite und damit mit ihrem Türblatt die Oberseite des Hohlkörpers 14, nur der
innere, nach unten ragende Teil der Tür liegt an der dargestellten Seite des Hohlkörpers
an und drückt den nicht dargestellten Eingriffsstift 7 in die Bohrung 15. Erfindungsgemäß
kann auch auf der gegenüberliegenden Seite ein zweiter Hohlkörper 14 vorgesehen sein,
beispielsweise, wenn Flügeltüren eingesetzt werden sollen.
[0024] Fig. 3a zeigt einen Hohlkörper 14 in Aufsicht mit angedeuteter Abdeckung 10 über Aufnahmeraum
2. mit seiner Zargenseite 23 liegt er in Einbaulage an einer Türzarge an. Die gegenüberliegende
Seite 24 ist zur Türöffnung gerichtet und weist eine Stufung auf, die einen Anschlag
22 für die Türschwelle 3 in ihrem angehobenen Zustand bildet. Die Türschwelle 3 endet
daher auch an dem zurückspringenden Teil der Wand 24. Er weist neben der bereits beschriebenen
Eingriffsöffnung 15 auch eine vertikal verlaufende, orthogonal dazu angeordnete Durchgangsöffnung
17 für das Band auf. Durch diese wird das Band nach oben geführt. Das Band 6 kann
dabei am Hohlkörper 14 festgelegt sein, der dann das erfindungsgemäße Festlager 5
bildet. Es wird wie dargestellt erfindungsgemäß auch durch den Hohlkörper 14 hindurch
geführt und an einer Wand/Türzarge festgelegt, so dass diese dann das erfindungsgemäße
Festlager 5 bildeten. Das Eingriffsteil 7 ist als Stift ausgebildet, der axial verschieblich
in der Eingriffsöffnung 15 angeordnet ist. Ein Teil des Stiftes ragt in Richtung einer
Tür aus der Eingriffsöffnung 15 hinaus, der andere Teil liegt an dem Band an. Durch
die schließende Schwenkbewegung der Tür wird der Stift mit Kraft beaufschlagt und
drückt das Band in den von der Tür aus gesehen hinteren Teil der Eingriffsöffnung
15. Hierdurch wird die wirksame Länge des Bandes verkürzt, die Türschwelle 3 wird
angehoben. Bei der öffnenden Schwenkbewegung zieht die Schwerkraft die Türschwelle
3 wieder nach unten, das Band gleitet nach vorne und drückt den Stift wieder in seine
Ausgangslage. Der Eindringweg kann gering ausfallen und übersetzt sein. Die geschlossene
Tür überdeckt sowohl den Hohlkörper 14 als auch die gesamte Breite von Türschwelle
3 und Aufnahmeraum 2, wobei die Türschwelle 3 angehoben ist, bis sie mit der Oberseite
des Hohlkörpers 14 fluchtet. Hierdurch kann die Tür abgedichtet und gleichzeitig an
der Türschwelle 3 verriegelt sein. Die hierzu auf der Oberseite der Türschwelle 3
benötigten Nuten sind nicht dargestellt.
[0025] Fig. 3b zeigt eine zweite Ausführungsform des Hohlkörpers 14 in Seitenansicht (wie in Fig.
2) und in Sicht auf die Zargenseite 23. Diese Ausführungsform baut höher und kann
immer dann verwendet werden, wenn das Türfutter ausreichend Spaltmaß zur Verfügung
stellt. Zwischen Tür und ihrem Anschlag an der Zarge sind meistens 11 - 13 mm Platz,
in die hinein die zweite Ausführungsform montiert werden kann. Auch diese weist eine
Eingriffsöffnung 15 und eine quer dazu angeordnete Durchgangsöffnung 17 auf. Die Eingriffsöffnung
15 ist hier als Ausnehmung ausgestaltet, so dass sich ein im Querschnitt etwa u-förmiger
Hohlkörper 14 ergibt. In diese größere Ausnehmung können auch drei oder mehr voneinander
beabstandete Eingriffsteile 7 eingreifen, um hierdurch eine Wegübersetzung zu erreichen.
Eine solche beispielhafte Wegübersetzung ist im unteren Teil von Fig. 3b dargestellt,
bei der drei Stifte das Band 6 zwischen zwei Widerlagern 25 hindurch bewegen, wie
angedeutet ist. Die zwei oder drei Stifte 7 könnten auch durch einen quaderförmigen
Riegel ersetzt sein, der dann das Band 6 mitnimmt. In diesem Fall würden die Widerlager
25 entfallen können, gleichzeitig wäre eine größere Fläche für die Krafteinleitung
am Quader 7 ermöglicht.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0026]
- 1
- Türschienenvorrichtung
- 2
- Aufnahmeraum
- 3
- Türschiene
- 4
- Betätigungsvorrichtung
- 5
- Festlager
- 6
- Band
- 7
- Eingriffsteil
- 8
- wirksame Länge
- 9
- Führungsschiene
- 10
- Abdeckung
- 11
- Ablauföffnung
- 12
- Dichtmittel
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Hohlkörper
- 15
- Eingriffsöffnung
- 16
- Schließstifteingriff
- 17
- Durchgangsöffnung
- 18
-
- 19
- Hülse
- 20
- Achse
- 21
- Mittenbereich
- 22
- Anschlag
- 23
- Zargenseite
- 24
- Gegenseite
- 25
- Widerlager
1. Türschienenvorrichtung (1), aufweisend einen Aufnahmeraum (2), eine darin aufgenommene
vertikal bewegliche, im Benutzungszustand hebend schließende Türschiene (3) und eine
Betätigungsvorrichtung (4) für die Türschiene (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (4) eine, eine Schließbewegung einer Tür mechanisch wegumsetzende
Betätigungsvorrichtung (4) der Türschiene (3) ist.
2. Türschienenvorrichtung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (4) ein auf ein mit Türschiene (3) und einem Festlager
(5) wirkmäßig verbundenes Band (6) einwirkendes Eingriffsteil (7) aufweist, welches
die wirksame Länge (8) des Bandes (6) zwischen Türschiene (3) und Festlager (5) verändernd
ist.
3. Türschienenvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsvorrichtung (4) ein Zahnradgetriebe aufweist.
4. Türschienenvorrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum (2) eine Führungsschiene (9) und Abdeckungen (10) aufweist, insbesondere
eine Ablauföffnung (11) aufweist.
5. Türschienenvorrichtung (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Dichtmittel (12) zwischen Türschiene (3) und Aufnahmeraum (2) wirkend vorgesehen
sind, insbesondere an der Türschiene (3) angeordnet sind.
6. Türschienenvorrichtung (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Türschiene (3) im Querschnitt T-förmig ausgebildet ist.
7. Türschienenvorrichtung (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Türschiene (3) eine Führungsnut (13) für das Band (6) aufweist.
8. Türschienenvorrichtung (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Festlager (5) als Hohlkörper (14) mit einer Eingriffsöffnung (15) für das Eingriffsteil
(7) ausgebildet ist.
9. Türschienenvorrichtung (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffsteil (7) im Hohlkörper (14) angeordnet ist.
10. Türschienenvorrichtung (1) gemäß einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Türschiene (3) aus Kunststoff, Holz oder einem anderen, schlecht wärmeleitenden
Material gebildet ist und sie Eingriffe (16) für Schließstifte einer Tür aufweist.