[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Beschichtung mindestens einer
Oberfläche eines zwei- oder dreidimensionalen Körpers, einer Vorrichtung zum Beschichten
mindestens einer Oberfläche eines zwei- oder dreidimensionalen Körpers, die beschichtete
Oberfläche an sich sowie die Verwendung eines trägergasfreien Einbringens eines flüssigen,
mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltenden Mediums in eine Beschichtungskammer.
[0002] Im Stand der Technik werden Vorläuferverbindungen im Nieder- und/oder Mitteldruckplasmen,
gegebenenfalls nach einem Verdampfungsschritt, der Plasmaentladung gasförmig, teilweise
mithilfe eines Trägergases, zugeführt. Die gegebenenfalls erforderliche Verdampfung
der Vorläuferverbindung erfolgt dabei meist außerhalb des Reaktors durch Erhitzen.
[0003] Bei Plasmabeschichtungsverfahren, die bei einem Druck von mehr als 600 mmHg (ca.
800 mbar) durchgeführt werden, werden die Vorläuferverbindungen meist als Spray einer
(Bogen-)Entladung zugeführt. Oft handelt es sich hierbei um Suspensionen, wobei die
Vorläuferverbindungen pulverförmig mittels eines Trägergases, Wasser und/oder eines
Plasmastroms in die Reaktionskammer eingebracht werden (
Zotov et al., Journal of Membrane Science, 2013, 442, 119 bis 123). Auf diese Weise werden beispielsweise Fluorpolymere, wie Polyvinylidenfluorid-,
Ethylenchlortrifluorethylen-, Perfluoralkoxyalkan- und Perfluorethylenpropylen-Beschichtungen
aufgebracht (
Leivo et al., Progress in Organic Coatings, 2004, 49, 69-73).
[0004] Im Stand der Technik sind Nieder- und/oder Mitteldruckplasmaprozesse, welche zur
Beschichtung von Oberflächen eingesetzt werden, auf gas- und/oder dampfförmige Vorläuferverbindungszugabe
angewiesen. Da die Vorläuferverbindungen bei einigen Beschichtungsverfahren in großer
Menge eingeführt werden müssen, jedoch einen sehr niedrigen Dampfdruck haben, stellt
dies prozesstechnisch einen erheblichen Nachteil dar. Im Stand der Technik gibt es
bislang noch kein Verfahren und/oder Vorrichtung, die dazu geeignet ist/sind, flüssige
Medien in eine Beschichtungskammer, bevorzugt in großen Mengen, einzubringen, wobei
die Beschichtungskammer einen Druck von weniger als 1 bar aufweist, ohne dass dabei
ein Verdampfen des flüssigen Mediums erfolgen muss.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, insbesondere die vorstehend genannten
Nachteile zu überwinden, insbesondere ein Verfahren und/oder Vorrichtung bereitzustellen,
wobei hohe Abscheideraten einer Vorläuferverbindung, insbesondere eines Monomers oder
einer metallorganischen Verbindung, erzielt werden können, ohne dass die Vorläuferverbindung
in den gasförmigen Zustand gebracht werden muss. Insbesondere soll gewährleistet werden,
dass homogene Beschichtungen aus temperaturstabilen Substanzen, insbesondere Polymeren,
insbesondere zusammen mit Edelmetallionen, in einem Abscheidevorgang erzeugt werden
können.
[0006] Die der Erfindung zugrundeliegende technische Aufgabe wird durch die technische Lehre
der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0007] Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Beschichtung mindestens
einer Oberfläche eines zwei- oder dreidimensionalen Körpers, wobei das Verfahren folgende
Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen eines flüssigen, mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltenden
Mediums,
- b) Bereitstellen einer Beschichtungskammer, die einen zu beschichtenden zwei- oder
dreidimensionalen Körper und eine Plasmaerzeugungsvorrichtung aufweist, wobei in der
Beschichtungskammer ein Druck von weniger als 1 bar vorliegt,
- c) Einbringen des flüssigen, mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltenden Mediums
ohne Trägergas mittels einer Düse in die Beschichtungskammer,
- d) Aktivieren der mindestens einen Vorläuferverbindung und/oder von mindestens einer
Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers mittels eines durch die Plasmaerzeugungsvorrichtung
erzeugten Niedertemperaturplasmas,
- e) Abscheiden der mindestens einen, bevorzugt aktivierten, Vorläuferverbindung auf
mindestens einer, bevorzugt aktivierten, Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen
Körpers, und
- f) Erhalten einer Beschichtung auf der mindestens einen Oberfläche eines zwei- oder
dreidimensionalen Körpers.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht überraschenderweise sehr hohe Abscheideraten
und auch einen hohen Materialdurchsatz der mindestens einen, bevorzugt aktivierten,
Vorläuferverbindung. Die Beschichtung erfolgt zudem bei einem Druck von weniger als
1 bar, bevorzugt weniger als 600 mbar, bevorzugt weniger als 1 mbar, wodurch bevorzugt
unerwünschte Nebenreaktionen, bevorzugt die Agglomeration der mindestens einen Vorläuferverbindung,
vermindert, bevorzugt ausgeschlossen, werden. Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens
können insbesondere Beschichtungen mit glasartigen, keramikartigen, keramischen oder
metalloxidischen Schichten mit einer hohen Abscheiderate hergestellt werden. Ebenfalls
lassen sich Monomere, Oligomere oder Polymere in prozesstechnisch einfacher Weise
auf die mindestens eine Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers aufbringen.
[0009] Ebenfalls ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, Polymere mit zusätzlichen
funktionellen Gruppen auszustatten, die ansonsten aufwendig in weiteren, bevorzugt
nachträglichen Verfahrensschritten in die Beschichtung eingebracht werden müssen.
Beispielsweise ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich, Monomere, insbesondere
Acrylsäuremonomere, zusammen mit Edelmetallionen, bevorzugt Silberionen, aufzutragen.
Im Stand der Technik ist das gemeinsame Auftragen von Monomeren mit Silberionen nicht
möglich gewesen. Die Silberionen hätten entweder mithilfe von Co-SputterVerfahren
oder über nasschemische Prozessschritte zu der polymeren Beschichtung hinzugefügt
werden müssen.
[0010] Außerdem ist es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren überraschenderweise möglich,
homogene, defektfreie und sehr glatte Beschichtungen, auf der Oberfläche des zwei-
oder dreidimensionalen Körpers zu erzeugen.
[0011] Insbesondere lässt sich durch den Verzicht auf das Trägergas die mindestens eine
Vorläuferverbindung ohne unnötige zusätzliche Belastung der Vakuumpumpen, die zum
Erzeugen des Drucks von weniger als 1 bar eingesetzt werden, in die Beschichtungskammer
einbringen.
[0012] Bevorzugt wird der Schritt d) vor dem Schritt e) durchgeführt. Alternativ wird der
Schritt d) bevorzugt nach dem Schritt e) durchgeführt. Bevorzugt wird der Schritt
d) sowohl vor als auch nach dem Schritt e) durchgeführt.
[0013] Bevorzugt wird zunächst in Schritt d) die mindestens eine Vorläuferverbindung mittels
des durch die Plasmaerzeugungsvorrichtung erzeugten Niedertemperaturplasmas aktiviert
und anschließend wird die mindestens eine aktivierte Vorläuferverbindung in Schritt
e) auf mindestens einer nicht-aktivierten Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen
Körpers abgeschieden.
[0014] Alternativ wird bevorzugt zunächst in Schritt d) die mindestens eine Vorläuferverbindung
und die mindestens eine Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers mittels
des durch die Plasmaerzeugungsvorrichtung erzeugten Niedertemperaturplasmas aktiviert
und anschließend wird die mindestens eine aktivierte Vorläuferverbindung in Schritt
e) auf der mindestens einen aktivierten Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen
Körpers abgeschieden.
[0015] Alternativ wird bevorzugt zunächst in dem Schritt d) die mindestens eine Oberfläche
des zwei- oder dreidimensionalen Körpers mittels des durch die Plasmaerzeugungsvorrichtung
erzeugten Niedertemperaturplasmas aktiviert und anschließend wird die mindestens eine
nicht-aktivierte Vorläuferverbindung in Schritt e) auf der mindestens einen aktivierten
Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers abgeschieden. Bevorzugt wird die
mindestens eine nicht-aktivierte und auf der mindestens einen aktivierten Oberfläche
des zwei- oder dreidimensionalen Körpers abgeschiedene Vorläuferverbindung anschließend
gemäß Schritt d) mittels eines durch die Plasmaerzeugungsvorrichtung erzeugten Niedertemperaturplasmas
aktiviert.
[0016] Alternativ wird bevorzugt zunächst in Schritt e) die mindestens eine nicht-aktivierte
Vorläuferverbindung auf der mindestens einen nicht-aktivierten Oberfläche des zwei-
oder dreidimensionalen Körpers abgeschieden und anschließend in Schritt d) die mindestens
eine nicht-aktivierte Vorläuferverbindung und/oder die mindestens eine nicht-aktivierte
Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers gemäß Schritt d) mittels eines
durch die Plasmaerzeugungsvorrichtung erzeugten Niedertemperaturplasmas aktiviert.
[0017] Erfindungsgemäß wird daher bevorzugt ein Verfahren zur Beschichtung mindestens einer
Oberfläche eines zwei- oder dreidimensionalen Körpers bereitgestellt, wobei das Verfahren
folgende Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen eines flüssigen, mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltenden
Mediums,
- b) Bereitstellen einer Beschichtungskammer, die einen zu beschichtenden zwei- oder
dreidimensionalen Körper und eine Plasmaerzeugungsvorrichtung aufweist, wobei der
zu beschichtende zwei- oder dreidimensionale Körper mindestens eine Oberfläche aufweist,
die beschichtet werden soll, wobei in der Beschichtungskammer ein Druck von weniger
als 1 bar, bevorzugt von weniger als 600 mbar, bevorzugt von weniger als 1 mbar, vorliegt,
- c) Einbringen, bevorzugt Einleiten, des flüssigen, mindestens eine Vorläuferverbindung
enthaltenden Mediums ohne Trägergas mittels einer Düse in die Beschichtungskammer,
sodass sich das flüssige, mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltende Medium in
der Beschichtungskammer fein verteilt, bevorzugt in Form von Tröpfchen, wobei mindestens
90% aller Tröpfchen einen Durchmesser von 100 µm oder weniger aufweisen,
- d) Aktivieren der mindestens einen Vorläuferverbindung und/oder der mindestens einer
Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers mittels eines durch die Plasmaerzeugungsvorrichtung
erzeugte Niedertemperaturplasmas, sodass zumindest ein Teil der in die Beschichtungskammer
eingebrachten Vorläuferverbindung und/oder der mindestens einer Oberfläche des zwei-
oder dreidimensionalen Körpers aktiviert wird,
- e) Abscheiden der mindestens einen, bevorzugten aktivierten, Vorläuferverbindung auf
mindestens einer, bevorzugt aktivierten, Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen
Körpers, sodass sich eine polymere, polymerartige, glasartige, keramikartige, keramische
oder metalloxidische Beschichtung daraus ausbildet, und
- f) Erhalten einer polymeren, polymerartigen, glasartigen, keramikartigen, keramischen
oder metalloxidischen Beschichtung auf der mindestens einen Oberfläche eines zwei-
oder dreidimensionalen Körpers.
[0018] Unter dem Begriff "zweidimensionaler Körper" wird in einem dreidimensionalen Raum
mit den Raumachsen x, y und z ein Körper mit den räumlichen Ausdehnungen x', y' und
z' entlang der Raumachsen verstanden, wobei die räumlichen Ausdehnungen von x' und
y' deutlich größer als die räumliche Ausdehnung z' sind, bevorzugt um den Faktor 5,
bevorzugt um den Faktor 10, bevorzugt um den Faktor 50, bevorzugt um den Faktor 100,
bevorzugt um den Faktor 1000. Der Begriff "zweidimensionaler Körper" bedeutet demgemäß,
dass eine gewisse räumliche Ausdehnung in jeder der drei Raumachsen erfolgt.
[0019] Unter dem Begriff "flüssiges Medium" wird ein Medium verstanden, das über eine Düse
in die Beschichtungskammer eingebracht werden kann. Das flüssige Medium weist daher
eine gewisse Viskosität bei 25 °C, bevorzugt eine Viskosität von 100 mPa · s (Millipascalsekunde)
oder weniger, bevorzugt von 10 mPa · s oder weniger, bevorzugt von 5 mPa · s oder
weniger, bevorzugt 1 mPa · s oder weniger bei 25 °C auf. Das flüssige Medium weist
neben der mindestens einen Vorläuferverbindung bevorzugt ein Lösungsmittel, bevorzugt
ein organisches Lösungsmittel und/oder Wasser, auf. Das Lösungsmittel dient bevorzugt
dazu, die Viskosität der mindestens einen Vorläuferverbindung soweit zu reduzieren,
dass sie über die eingesetzte Düse in die Beschichtungskammer eingebracht werden kann.
Bevorzugt hat das Lösungsmittel eine geringere Viskosität als die mindestens eine
Vorläuferverbindung. Bevorzugt ist das verwendete Lösungsmittel ebenfalls eine Vorläuferverbindung
im Sinne der vorliegenden Erfindung. Bevorzugt weist das flüssige Medium ein Gemisch
aus mindestens zwei Vorläuferverbindungen auf, bevorzugt besteht daraus, wobei das
Gemisch mindestens eine Vorläuferverbindung und mindestens ein als Vorläuferverbindung
einsetzbares Lösungsmittel aufweist, bevorzugt daraus besteht. Bevorzugt weist das
flüssige Medium ein Gemisch aus zwei Vorläuferverbindungen auf, bevorzugt besteht
daraus, wobei das Gemisch eine Vorläuferverbindung und ein als Vorläuferverbindung
einsetzbares Lösungsmittel aufweist, bevorzugt daraus besteht. Bevorzugt besteht das
flüssige Medium aus der mindestens einer Vorläuferverbindung.
[0020] Bevorzugt ist das Lösungsmittel ein organisches Lösungsmittel, das bevorzugt ein
protisches oder aprotisches Lösungsmittel ist. Bevorzugt ist das organische Lösungsmittel
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Kohlenwasserstoffen, Aceton, Acetonitril,
Alkoholen, tert-Butylmethylether, Benzylalkohol, Chloroform, Dibutylether, Diethylenglycol,
Diethylether, Diiodmethan, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, 1,4-Dioxan, Essigsäureethylester,
Ethanol, Ethylenglycol, Ethylenglycoldimethylester und Formamid. Bevorzugt sind die
Kohlenwasserstoffe ausgewählt aus halogenierten, bevorzugt perhalogenierten, Kohlenwasserstoffen
und nicht-substituierten Kohlenwasserstoffen, bevorzugt aus Toluol, Pentan, Cyclohexan,
n-Hexan und Heptan, die optional halogeniert oder perhalogeniert sind, wobei das Halogen
bevorzugt ausgewählt ist aus Fluor, Chlor und Gemischen davon. Bevorzugt sind die
Alkohole Methanol, Ethanol, Propanol, Butanol und Pentanol. Bevorzugt scheiden sich
die Lösungsmittel nicht auf der zu beschichtenden Oberfläche ab. Bevorzugt verdampfen
diese Lösungsmittel aufgrund ihres Dampfdruckes und werden deshalb nicht abgeschieden.
[0021] Bevorzugt geht die mindestens eine Vorläuferverbindung unter den während des Verfahrens
zur Beschichtung mindestens einer Oberfläche eines zwei- oder dreidimensionalen Körper
in der Beschichtungskammer vorliegenden Bedingungen zu mindestens 90 Gew.-%, bevorzugt
zu mindestens 95 Gew.-% nicht in die Gasphase über. Das Lösungsmittel geht bevorzugt
unter diesen Bedingungen zu mindestens 20 Gew-%, bevorzugt zu mindestens 50 Gew.-%
in die Gasphase über.
[0022] Die Lösungsmittel haben bevorzugt einen Siedepunkt (bei 1013 mbar und in Reinsubstanz)
von weniger als 80° C, bevorzugt von weniger als 70° C. Die Vorläuferverbindungen
haben bevorzugt einen Siedepunkt (bei 1013 mbar und in Reinsubstanz) von mehr als
80° C, bevorzugt mehr als 90° C.
[0023] Bevorzugt werden deshalb als Lösungsmittel im Sinne der Erfindung Aceton, Acetonitril,
Benzol, tert-Butylmethylether, Chloroform, Cyclohe-xan, Diethylether, Essigsäureethylester,
Ethanol, Ethylendichlorid, Hexan, 2-Propanol, Methanol, 2-Methyl-2-propanol, Methylenchlorid,
Methylethylketon, Pentan, Schwefelkohlenstoff, Tetrachlorkohlenstoff und Tetrahydrofuran
verstanden.
[0024] Als Vorläuferverbindung werden bevorzugt Benzonitril, 1-Butanol, 2-Butanol, Chlorbenzol,
Diethylenglycol, Dimethylacetamid, Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, 1,4-Dioxan,
Eisessig, Eisessiganhydrid, Ethylenglycol, Ethylenglycoldimethylether, Formamid, substituierte
und nicht-substituierte Alkane mit mindestens 6 C-Atomen, substituierte und nicht-substituierte
Alkene mit mindestens 6 C-Atomen, substituierte und nicht-substituierte Alkine mit
mindestens 6 C-Atomen, 3-Methyl-1-butanol, 2-Methyl-2-propanol, N-Methyl-2-pyrrolidon,
N-Methylformamid, Nitrobenzol, Piperidin, Propylencarbonat, Pyridin, Toluol und Triethylenglykoldimethylether
angesehen. Alternative oder zusätzlich bevorzugt sind die Vorläuferverbindungen ausgewählt
aus Monomeren mit Doppelbindungen, bevorzugt aus Acrylaten, Styrolen und Fluorethenen,
sowie metallorganischen Verbindungen, bevorzugt Silane und Siloxane, die bevorzugt
stabil bis zu einer Temperatur von 200° C sind. Bevorzugt sind die Metalle der metallorganischen
Verbindungen Seltenerdmetalle, Übergangsmetalle, Silizium, Aluminium, Gallium, Indium,
Zinn, Bismut oder Gemische davon. Bevorzugt ist das flüssige Medium eine Lösung. Bevorzugt
ist das flüssige Medium frei von Schwebteilchen und/oder partikulären Bestandteilen
und/oder suspendierbaren Bestandteilen und/oder Feststoffen und/oder Pulvern und/oder
Trübstoffen. Bevorzugt besteht das flüssige Medium aus der mindestens einen Vorläuferverbindung.
[0025] Unter dem Begriff "Vorläuferverbindung" wird eine Verbindung verstanden, die als
Ausgangsverbindung für die herzustellende Beschichtung dient. Die erfindungsgemäßen
Vorläuferverbindungen zeichnen sich bevorzugt dadurch aus, dass sie aktivierbare,
über eine Düse in eine Beschichtungskammer einbringbare und zu einer polymeren, polymerartigen
und/oder Hartstoffbeschichtung umsetzbare Verbindungen sind. Bevorzugt ist die Vorläuferverbindung
in einem Lösungsmittel lösbar. Bevorzugt sind die erfindungsgemäßen Vorläuferverbindungen
polymerisierbare Monomere und/oder Oligomere sowie metallorganische Komplexe. Die
Monomere weisen bevorzugt eine polymerisierbare Doppelbindung und/oder polymerisierbare
funktionelle Gruppen auf. Bevorzugt weisen die polymerisierbaren funktionellen Gruppen
mindestens ein Heteratom, bevorzugt Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel auf. Die erfindungsgemäßen
Vorläuferverbindungen sind aktivierbar, insbesondere durch thermische, elektronische
und/oder rotatorische Anregung und/oder durch chemische Umsetzung, bevorzugt zu Radikalen,
Ionen oder Fragmenten. Als Vorläuferverbindungen können bevorzugt Monomere, wie Acrylsäure,
Acrylat, Methacrylat, Methacylsäure, Hexamethyldisiloxan, Polydimethylsiloxan, Tetramethyldisiloxan
oder Oligomere davon, verwendet werden. Alternativ bevorzugt können als Vorläuferverbindungen
Glycole, bevorzugt Ethylenglycol, Diethylenglycol oder Ethylenglycoldimethylester,
verwendet werden. Falls Glycole als Vorläuferverbindung eingesetzt werden, gelten
sie nicht als Lösungsmittel.
[0026] Unter den Begriff "Oligomere" werden Verbindungen verstanden, die mehrere identische
Einheiten, auch Monomere genannt, aufweisen, bevorzugt daraus bestehen, wobei die
Einheiten sich zwei- bis zehnmal, bevorzugt vier- bis achtmal wiederholen.
[0027] Unter dem Begriff "aktivierbar" wird verstanden, dass die mindestens eine Vorläuferverbindung
in einen Zustand versetzt werden kann, wodurch diese aktivierten Moleküle der mindestens
einen Vorläuferverbindung mit aktivierten und/oder nicht-aktivierten, bevorzugt im
Grundzustand vorliegende Moleküle der mindestens einen Vorläuferverbindung reagieren
können, insbesondere zu polymerartigen oder polymeren Verbindungen. Ohne die erfindungsgemäße
Aktivierung ist es nicht möglich, dass die mindestens eine Vorläuferverbindung unter
den während der Durchführung des erfindungsgemäßen oder erfindungsgemäß bevorzugten
Verfahrens vorliegenden Bedingungen chemisch umgesetzt werden kann, insbesondere zu
einem Oligomer oder einer polymeren oder polymerartigen Verbindung.
[0028] Unter dem Begriff "Aktivieren" wird bevorzugt ein Behandeln verstanden, das ausgewählt
ist aus plasmachemischem Behandeln, einem Behandeln mit Ladungsträgern, einem Behandeln
mit Strahlung und mehreren davon. Dementsprechend kann das Aktivieren der mindestens
einer Vorläuferverbindung oder der mindestens einen Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen
Körpers bevorzugt durch Ionen, Radikale, Elektronen, insbesondere energiereiche Elektronen,
oder elektromagnetische Strahlung erfolgen. Bevorzugt können die Moleküle der mindestens
einen Vorläuferverbindung oder der mindestens einen Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen
Körpers durch verschiedene Aktivierungsmöglichkeiten, bevorzugt ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus Ionen, Radikalen, Elektronen, bevorzugt energiereichen Elektronen,
und elektromagnetische Strahlung aktiviert werden. Durch das Aktivieren der mindestens
einen Vorläuferverbindung und/oder der mindestens einen Oberfläche des zwei- oder
dreidimensionalen Körpers erfolgt ein Vernetzen der Moleküle der mindestens einen
Vorläuferverbindung untereinander und/oder mit der mindestens einen, bevorzugt aktivierten,
Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist auch die mindestens
eine Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers aktivierbar. Bevorzugt sind
somit sowohl die mindestens eine Vorläuferverbindung als auch die mindestens eine
Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers aktivierbar.
[0030] In Schritt d) wird die mindestens eine Vorläuferverbindung und/oder die mindestens
eine Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers mittels des durch die Plasmaerzeugungsvorrichtung
erzeugten Niedertemperaturplasmas derart aktiviert, dass sie bevorzugt mit aktivierten
oder nicht-aktivierten Molekülen der mindestens einen Vorläuferverbindung oder mit
der aktivierten oder nicht-aktivierten Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen
Körpers reagieren können. Bevorzugt entstehen während der Aktivierung reaktive radikalische
und/oder reaktive ionische und/oder reaktive radikalisch-ionische Strukturen, in den
Molekülen der mindestens einen Vorläuferverbindung und/oder auf der mindestens einen
Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers. Durch die Aktivierung der mindestens
einen Vorläuferverbindung erfolgt bevorzugt eine kovalente Verknüpfung der aktivierten
Moleküle der mindestens einen Vorläuferverbindung mit der aktivierten oder nicht-aktivierten
Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers und/oder mit anderen aktivierten
oder nicht-aktivierten Molekülen der mindestens einen Vorläuferverbindung. Durch die
Aktivierung der mindestens einen Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers
erfolgt bevorzugt eine kovalente Verknüpfung mit aktivierten und/oder nicht-aktivierten
Molekülen der mindestens einen Vorläuferverbindung.
[0031] Unter dem Begriff "ohne Trägergas" wird verstanden, dass das Einbringen des flüssigen,
mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltende Mediums ohne Trägergas erfolgt. Dies
bedeutet, dass kein Gas zusammen mit dem flüssigen Medium über die Düse in die Beschichtungskammer
eingebracht wird. Selbstverständlich kann das, bevorzugt fein verteilt vorliegende,
flüssige Medium nach dem Eintritt in die Beschichtungskammer entweder teilweise verdampfen,
bevorzugt im Bereich des Niedertemperaturplasmas, oder mithilfe eines Trägergases
nach oder während der Niedertemperaturplasmabehandlung zu der zu beschichtenden mindestens
einen Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers transportiert werden. Erfindungsgemäß
wird insbesondere unter dem Begriff "ohne Trägergas" verstanden, dass die durch die
Düse transportierten, wandernden Tropfen oder Tröpfchen nicht durch ein Gas, insbesondere
das Trägergas, abgeschert werden müssen.
[0032] Unter dem Begriff "Niedertemperaturplasma" wird ein Plasma verstanden, wobei die
Temperatur der durch die Plasmaerzeugungsvorrichtung erzeugten Neutralteilchen und
Ionen deutlich geringer ist als die Temperatur der Elektronen. Insbesondere liegt
ein Niedertemperaturplasma vor, wenn die Neutralteilchen und die Ionen des Plasmas
eine Temperatur von weniger als 200 °C, bevorzugt weniger als 120°C, und die erzeugten
Elektronen eine Temperatur von mehr als 5000 °C, bevorzugt mehr als 9000 °C, aufweisen.
[0033] Unter dem Begriff "Düse" wird eine Vorrichtung verstanden, wodurch die Strömungsgeschwindigkeit
des flüssigen Mediums vergrößert wird. Insbesondere erhöht die Düse die Strömungsgeschwindigkeit
des flüssigen Mediums durch eine sich verjüngende Form. Bevorzugt ist die Austrittsöffnung
der Düse kleiner als die Eintrittsöffnung in die Düse.
[0034] Entscheidend für die vorliegende Erfindung ist es, dass die mindestens eine Vorläuferverbindung
gemäß Schritt c) in flüssiger Form mittels einer Düse in die Beschichtungskammer eingebracht
wird. Dementsprechend soll der Aggregationszustand der mindestens einen Vorläuferverbindung
oder des mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltenden Mediums unmittelbar vor
der Zerstäubung mittels der Düse flüssig sein. Bevorzugt kann demnach eine unter Normalbedingungen
(p = 1013 mbar und T = 20 °C) gasförmig vorliegende Vorläuferverbindung verwendet
werden, falls sie unter den erfindungsgemäßen oder erfindungsgemäß bevorzugten Verfahrensbedingungen,
d. h. bei einem entsprechenden Druck und Temperatur, in verflüssigter Form oder in
einem flüssigen Medium gelöst vorliegen kann. Entsprechendes gilt auch für unter Normalbedingungen
feste Vorläuferverbindungen, die unter den erfindungsgemäßen oder erfindungsgemäß
bevorzugten Verfahrensbedingungen in flüssiger Form oder in einem flüssigen Medium
gelöst vorliegen können.
[0035] Die vorliegende Erfindung betrifft in bevorzugter Ausführungsform ein Verfahren,
wobei das flüssige, die mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltende Medium in
Form von Tröpfchen in die Beschichtungskammer eingebracht wird, wobei mindestens 90
% aller Tröpfchen einen Durchmesser von 100 µm oder weniger aufweisen. Bevorzugt weisen
mindestens 90 % aller Tröpfchen einen Durchmesser von 50 µm oder weniger, bevorzugt
30 µm oder weniger, bevorzugt 20 µm oder weniger auf.
[0036] Die vorliegende Erfindung betrifft in bevorzugter Ausführungsform ein Verfahren,
wobei das flüssige, die mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltende Medium in
einer Vorkammer der Düse vorhanden ist, wobei in der Vorkammer ein Druck von mehr
als 0,5 bar vorliegt und das flüssige, die mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltende
Medium bevorzugt durch Öffnen eines Ventils in die Beschichtungskammer mittels der
Düse eingebracht wird.
[0037] Erfindungsgemäß ist die Düse so an oder in der Beschichtungskammer angebracht, dass
sie den Eintritt des flüssigen Mediums in die Beschichtungskammer ermöglicht. Bevorzugt
ist die Düse gasdicht von der Beschichtungskammer umschlossen, sodass allein durch
die mindestens eine, bevorzugt genau eine, Öffnung der Düse das flüssige Medium in
die Beschichtungskammer eingebracht werden kann.
[0038] Bevorzugt steht die Vorkammer der Düse derart in Kontakt mit der Düse, dass das flüssige,
die mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltende Medium aus der Vorkammer, bevorzugt
durch eine Leitung, zur Düse gelangen kann. Bevorzugt liegt zwischen der Vorkammer,
bevorzugt mit Druck beaufschlagbaren Vorkammer, und der Düse mindestens ein verschließbares
Ventil vor. In einem bevorzugten Verfahren der vorliegenden Erfindung wird das flüssige,
die mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltende flüssige Medium in die Vorkammer
der Düse eingebracht. Anschließend wird bevorzugt bei verschlossenem Ventil der Druck
durch Einleiten, bevorzugt Einpressen, von Gas, insbesondere Inertgas, auf mindestens
0,5 bar, bevorzugt 1,5 bar, bevorzugt mindestens 2 bar, bevorzugt mindestens 5 bar,
bevorzugt mindestens 7 bar, erhöht. Anschließend wird bevorzugt das Ventil zwischen
der Vorkammer der Düse und der Düse zumindest teilweise, bevorzugt komplett geöffnet,
sodass das flüssige Medium von der Vorkammer durch das Ventil und die Düse in die
Beschichtungskammer eingebracht wird, insbesondere in Form von Tröpfchen, wobei mindestens
90 % aller Tröpfchen einen Durchmesser von 100 µm oder weniger aufweisen. Bevorzugt
liegt bei dieser Vorgehensweise eine Druckdifferenz von mehr als 1 bar, bevorzugt
mehr als 2 bar, bevorzugt von mehr als 4 bar, bevorzugt von mehr als 5 bar, bevorzugt
von mehr als 6 bar, bevorzugt von mehr als 8 bar, vor. Die Druckdifferenz ergibt sich
aus der Differenz des Druckes, welcher in der Vorkammer der Düse, bevorzugt unmittelbar
vor Öffnen des Ventils, vorliegt und dem Druck, welcher in der Beschichtungskammer,
bevorzugt unmittelbar vor Einbringen des flüssigen Mediums, vorliegt. Bevorzugt wird
die Düse mit Vorkammer als Düsenvorrichtung bezeichnet. Bevorzugt weist die Düsenvorrichtung
zusätzlich eine Leitung und ein verschließbares Ventil auf, welche wie oben ausgeführt
angeordnet und ausgebildet sind.
[0039] Bevorzugt ist die Düse dazu geeignet, fein verteilte Tröpfchen des flüssigen Mediums
in die Beschichtungskammer einzubringen, wobei der Druck in der Beschichtungskammer
bei weniger als 1 bar, bevorzugt bei weniger als 600 mbar, bevorzugt weniger als 1
mbar, liegt. Bevorzugt ist die erfindungsgemäß eingesetzte Düse dazu geeignet, hohe
Scherkräfte auf das flüssige Medium einwirken zu lassen. Die Erzeugung der hohen Scherkräfte
erfolgt insbesondere durch Ultraschall, hohen Druck und/oder durch starke Verwirbelungen.
Eine Vielzahl im Stand der Technik bekannter Düsen weist eine entsprechende Eignung
nicht auf. Die meisten im Stand der Technik bekannten Düsen können allein bei Atmosphärendruck
oder einem höheren Druck Flüssigkeiten in Form von feinverteilten Tröpfchen, insbesondere
in Form eines Sprays, generieren. Bei üblichen im Stand der Technik bekannten Düsen
können die erforderlichen Abscherkräfte zum Abscheren der Tröpfchen ohne einen entsprechenden
Gegendruck, das heißt einem Druck von 1 bar oder mehr, nicht erzeugt werden. Dementsprechend
benötigen diese im Stand der Technik bekannten Düsen einen Gasstrom, insbesondere
einen Trägergasstrom, falls diese Düsen bei Druckbedingungen von weniger als 1 bar,
insbesondere von weniger als 600 mbar, bevorzugt weniger als 1 mbar, eingesetzt werden.
[0040] Durch die erfindungsgemäß eingesetzte Düse ist es insbesondere möglich, eine einheitliche
Tröpfchengrößenverteilung bereitzustellen, insbesondere weisen mindestens 90 % der
Tröpfchen, bevorzugt mindestens 99 % der Tröpfchen, einen Durchmesser von weniger
als 30 µm, bevorzugt 10 bis 30 µm auf. Insbesondere weisen mindestens 90 %, bevorzugt
mindestens 99 % aller durch die Düse erzeugten Tröpfchen einen Durchmesser auf, wobei
sich der geringste Durchmesser dieser Tröpfen von dem größten Durchmesser dieser Tröpfen
um maximal 10 µm, bevorzugt um maximal 5 µm, bevorzugt um maximal 2 µm unterscheidet.
[0041] Die Abscheiderate in dem erfindungsgemäßen oder erfindungsgemäß bevorzugten Verfahren
beträgt bevorzugt 50 bis 100 nm (Schichtdicke) pro Sekunde, bevorzugt 60 bis 70 nm
pro Sekunde. Die Schichtdicke wird durch das im Stand der Technik übliche Elipsometrie-Verfahren
bestimmt.
[0042] Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Düse eine eine Wirbelkammer aufweisende Düse.
[0043] Bevorzugt weist die Düse eine Eintrittsöffnung für das flüssige Medium, eine Wirbelkammer
und eine Austrittsöffnung für das flüssige Medium auf, wobei die Düse bevorzugt durch
ein Ätzverfahren hergestellt wurde. Durch das Ätzverfahren werden glatte, fließende
Übergänge erhalten, was zu einer erhöhten Verwirbelung und damit zur homogenen Tröpfchenverteilung
führt. Zudem wird durch diese Düse wirksam ein Wirbel in der Wirbelkammer und die
Erzeugung des Sprühnebels beim Austritt des flüssigen Mediums aus der Austrittsöffnung
ermöglicht. Die Wirbelkammer hat bevorzugt eine Form, in der sich das flüssige Medium
wirkbelartig zur Mitte der Wirbelkammer hin bewegen kann. Die Austrittsöffnung liegt
in der Mitte der Wirbelkammer, sodass das zu versprühende flüssige Medium die Wirbelkammer
in einem kegelförmigen dünnen Film verlassen kann, der unmittelbar nach dem Verlassen
der Austrittsöffnung zu feinen Tröpfchen zerstäubt.
[0044] Die erfindungsgemäß eingesetzte Düse weist zudem Zuführschlitze auf. Diese Zuführschlitze
sind bevorzugt nicht-radial angeordnet und erstrecken sich in die Wirbelkammer hinein,
sodass über diese Zuführschlitze, bevorzugt allein dadurch das flüssige Medium in
die Wirbelkammer gelangt. Durch die nicht-radiale Anordnung der Zuführschlitze, welche
sich in die Wirbelkammer hinein erstrecken, wird das flüssige Medium so in die Wirbelkammer
geleitet, dass eine Wirbelbewegung entsteht.
[0045] Ebenfalls weist die erfindungsgemäß eingesetzte Düse bevorzugt einen Zuführring auf,
der konzentrisch um die Wirbelkammer herum vorliegt, wobei die nicht-radialen Zuführungsschlitze
den Zuführring mit der Wirbelkammer verbinden.
[0046] Bevorzugt weist die Düse eine Scheibe, eine Scheibenhalterung und eine Einlassstück
auf. Die Scheibe besitzt eine flache Oberseite und eine flache Unterseite. Die Scheibenhalterung
ist bevorzugt kreisförmig. Der Durchmesser der Scheibe ist bevorzugt im Wesentlichen
gleich, bevorzugt gleich dem Innendurchmesser der Halterung. Zusammen mit dem Einlassstück
bilden die Scheibe und die Halterung eine zylindrische Düse aus, welche eine Austrittsöffnung
in der Mitte der zylindrischen Düseneinrichtung aufweist. In der Unterseite der Scheibe
sind eine Wirbelkammer, Einlassschlitze und ein Zuführring ausgebildet. Die Wirbelkammer
besitzt eine Schalenform und ist in der Mitte der Scheibe ausgebildet. Unter dem Begriff
"Schalenform" ist zu verstehen, dass die Wirbelkammer rund ist und dass die Seiten
der Wirbelkammer mit einer im Wesentlichen vertikalen, bevorzugt vertikalen Außenwand
und einer im Wesentlichen horizontalen, bevorzugt horizontalen Innenwand, leicht gekrümmt
sind. Die Austrittsöffnung erstreckt sich durch die Oberseite der Scheibe bis zur
Mitte der Wirbelkammer.
[0047] Die Wirbelkammer weist bevorzugt an der breitesten Stelle einen Durchmesser von 1
bis 3 mm, bevorzugt von 1,5 mm auf. An der tiefsten Stelle weist die Wirbelkammer
bevorzugt eine Erstreckung von 0,1 bis 0,5 mm, besonders bevorzugt von 0,33 mm auf.
Das Verhältnis zwischen dem Durchmesser der Wirbelkammer und dem Durchmesser der Sprühöffnung,
auch als Austrittsöffnung bezeichnet, liegt vorzugsweise in einem Bereich von 2:1
bis 10:1, bevorzugt 2:1 bis 5:1.
[0048] Die Länge der Austrittsöffnung, das heißt die Erstreckung von der Wirbelkammer bis
hin zur Oberseite der Scheibe, beträgt vorzugsweise 0,1 bis 5 mm, bevorzugt 0,15 mm.
Das Verhältnis von Länge zu Durchmesser der Austrittsöffnung ist 1:3 oder weniger.
[0049] Der Durchmesser der Austrittsöffnung liegt vorzugsweise im Bereich von 0,05 bis 2,50
mm
[0050] Um den Wirbelstrom in der Wirbelkammer auszulösen, sind die Einlassschlitze in der
Scheibe so ausgebildet, dass sie sich nicht-radial von der Wirbelkammer aus erstrecken.
Vorzugsweise erstreckt sich jeder Schlitz in der gleichen Rotationsrichtung, sodass
die Verwirbelung in der Wirbelkammer in der gleichen Richtung bewirkt wird.
[0051] Die Wirbelkammer und die Zuführschlitze sind von einem Zuführring umgeben. Der Zuführring
besitzt eine kreisförmige Außenwand und eine kreisförmige Innenwand, die durch die
Schlitze unterbrochen werden. Der Ring besitzt vorzugsweise die Form einer Mulde mit
abgerundeten Wänden. Ebenfalls weist der Ring bevorzugt dieselbe Tiefe wie die Schlitze
und der angrenzende Teil der Wirbelkammer auf.
[0052] Das Einlassstück ist bevorzugt eine flache Scheibe mit einem oder mehreren Einlassdurchtritten,
die sich durch diese Scheibe erstrecken. Die Einlassdurchtritte stehen mit dem Zuführring
in Verbindung. Sie ermöglichen, dass das flüssige Medium durch das Einlassstück, insbesondere
durch die Einlassdurchtritte zum Zuführring gelangt. In einer bevorzugten Ausführungsform
strömt somit das flüssige Medium zunächst durch die Einlassdurchtritte in den Zuführring.
Anschließend verlässt das flüssige Medium den Zuführring über die nicht-radial angeordneten
Zuführschlitze, hin zu der Wirbelkammer. Die Wirbelkammer erzeugt hohe Scherkräfte,
wodurch das flüssige Medium diese Wirbelkammer über die Austrittsöffnung in Form eines
dünnen Strahls und nach dem Austritt in Form von fein verteiltem Nebel verlässt, bevorzugt
in Form von fein verteilten Tröpfchen, wobei mindestens 90 % alles Tröpfen einen Durchmesser
von 100 µm oder weniger aufweisen.
[0053] Bevorzugt ist die Düse eine Düse gemäß den Figuren 3 bis 6 von
DE 694 29 354 T2 und den dazugehörigen Figurenbeschreibung. Auf einen entsprechenden Offenbarungsgehalt
wird vorliegend Bezug genommen. Der Offenbarungsgehalt der Figuren 3 bis 6 von
DE 694 29 354 T2 und der dazugehörigen Figurenbeschreibung ist in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden
Erfindung einbezogen.
[0054] Die vorliegende Erfindung betrifft in einer bevorzugten Ausführungsform ein Verfahren,
wobei das flüssige, zumindest eine Vorläuferverbindung enthaltende Medium mittels
Ultraschalls zerstäubt wird und durch die Düse in die Beschichtungskammer eingebracht
wird.
[0055] In dieser bevorzugten Ausführungsform wird das flüssige Medium zunächst einer Ultraschallzerstäubungsvorrichtung,
insbesondere des Herstellers Sonozap, zugeführt, bevor es in zerstäubter Form durch
die Düse in die Beschichtungskammer eingebracht, insbesondere eingeleitet, wird. Die
Ultraschallzerstäubungsvorrichtung weist insbesondere eine mit einer Stromquelle verbundene
Piezokeramik auf, wodurch das flüssige Medium zerstäubt wird. Durch die Ultraschallzerstäubungsvorrichtung
wird das flüssige Medium bevorzugt in Tröpfchen überführt.
[0056] In einer bevorzugten Ausführungsform wird das flüssige, die mindestens eine Vorläuferverbindung
enthaltende Medium mittels Ultraschall zerstäubt. Dabei wird das flüssige Medium in
die Düse mittels einer Leitung eingebracht, wobei die Düse bevorzugt Titan, Edelstahl
oder ein Fluorpolymer aufweist, bevorzugt daraus besteht. Eine ebenfalls in der Düse
bevorzugt vorhandene Piezokeramik wandelt den von einer Stromquelle erzeugten Strom
in mechanische Vibrationen um. Die Vibrationen setzen sich bevorzugt bis an die Spitze
der Düse, das heißt bis an die Austrittsöffnung der Düse fort, und werden dort zur
Piezokeramik hin zurückgeworfen, wodurch stehende Wellen erzeugt werden. Durch diese
stehenden Wellen entsteht bevorzugt eine Pumpwirkung, wodurch das flüssige Medium
hin zur Mitte der Düse gezogen wird. Das flüssige Medium wird durch die Düse mittels
einer Leitung geleitet, welche an der Austrittsöffnung endet. Die ebenfalls in der
Düse bevorzugt vorhandene Piezokeramik, welche den Ultraschall erzeugt, ist bevorzugt
um die das flüssige Medium leitende Leitung angebracht. Die Leitung wird durch den
erzeugten Ultraschall, insbesondere durch die erzeugten stehenden Wellen des Ultraschalls,
in Schwingungen versetzt, wodurch das flüssige Medium in feinst verteilte Tröpfchen
nach dem Austritt aus der Austrittsöffnung zerstäubt.
[0057] Alternativ kann der Ultraschall auch durch Druckluft, auch als komprimierte Luft
bezeichnet, erzeugt werden. Bei dieser Ultraschallzerstäubungsvorrichtung grenzt die
das flüssige Medium leitende Leitung bevorzugt an eine Druckluft-Leitung an, bevorzugt
wird von dieser umschlossen. Durch die Druckluft-Leitung strömt zur Ultraschallerzeugung
die Druckluft, welche die das flüssige Medium leitende Leitung in Ultraschallvibration
versetzt, wobei diese Vibrationen das flüssige Medium zerstäubt.
[0058] Bevorzugt wird das flüssige, die mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltende
Medium nicht mittels Ultraschall zerstäubt. Bevorzugt ist daher das Einbringen des
flüssigen, die mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltenden Mediums frei von einer
Zerstäubung mittels Ultraschall. Bevorzugt wird das flüssige, die mindestens eine
Vorläuferverbindung enthaltende Medium ohne die Erzeugung von Vibrationen in die Beschichtungskammer
eingebracht wird. Bevorzugt wird das flüssige, die mindestens eine Vorläuferverbindung
enthaltende Medium ohne die Hilfe einer Piezokeramik und/oder mechanischer Vibrationen
in die Beschichtungskammer eingebracht. Bevorzugt ist die Düsenvorrichtung, bevorzugt
die Düse, bevorzugt eine eine Wirbelkammer aufweisende Düse, frei von einer Vorrichtung
zur Erzeugung von Vibrationen, bevorzugt mechanischen Vibrationen, bevorzugt Ultraschall.
Bevorzugt ist die Düsenvorrichtung, bevorzugt die Düse, bevorzugt eine eine Wirbelkammer
aufweisende Düse, frei von einer Piezokeramik. Bevorzugt ist die Düsenvorrichtung,
bevorzugt die Düse, bevorzugt eine eine Wirbelkammer aufweisende Düse, frei von einer
Druckluftleitung, wodurch die das flüssige Medium leitende Leitung in Ultraschallvibrationen
versetzt werden kann. Bevorzugt ist die Düse, bevorzugt die eine Wirbelkammer aufweisende
Düse, keine Ultraschalldüse. Bevorzugt ist die Düse, bevorzugt die eine Wirbelkammer
aufweisende Düse, eine Ultraschallzerstäubungsvorrichtung-freie Düse.
[0059] Die vorliegende Erfindung betrifft in bevorzugter Ausführungsform ein Verfahren,
wobei in der Beschichtungskammer, bevorzugt unmittelbar vor Einbringen des flüssigen
Mediums, ein Druck von weniger als 800 mbar, bevorzugt weniger als 600 mbar, bevorzugt
weniger als 400 mbar, bevorzugt weniger als 100 mbar, bevorzugt weniger als 50 mbar,
bevorzugt weniger als 1 mbar, bevorzugt weniger als 0,1 mbar vorliegt.
[0060] Die vorliegende Erfindung betrifft in bevorzugter Ausführungsform ein Verfahren,
wobei das Niedertemperaturplasma eine Temperatur von maximal 200 °C, bevorzugt maximal
150 °C, bevorzugt maximal 120 °C, bevorzugt maximal 100 °C, bevorzugt maximal 60 °C
(jeweils bezogen auf die Neutralteilchen und/oder die Ionen des Plasmas) aufweist.
[0061] Die vorliegende Erfindung betrifft in bevorzugter Ausführungsform ein Verfahren,
wobei das Niedertemperaturplasma durch kapazitive oder induktive Kopplung, Mikrowellen,
Gleichstrom oder dielektrische behinderte Entladung erzeugt wird. Bevorzugt wird das
Niedertemperaturplasma durch kapazitive oder induktive Kopplung, Mikrowellen oder
Gleichstrom erzeugt, wenn ein Druck von 100 mbar oder weniger in der Beschichtungskammer
vorliegt. Diese Plasmen werden auch als Volumenplasmen bezeichnet. Bevorzugt wird
das Niedertemperaturplasma durch dielektrische behinderte Entladung erzeugt, wenn
ein Druck von mehr als 100 mbar in der Beschichtungskammer vorliegt. Dieses Plasma
wird auch als oberflächennahes Plasma bezeichnet.
[0062] Das Einbringen des flüssigen, mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltenden Mediums
gemäß Schritt c) erfolgt bevorzugt mittels einer Ultraschalldüse in die Beschichtungskammer,
wobei die Ultraschalldüse mit einer Frequenz von mindestens 30 kHz, bevorzugt mindestens
60 kHz, bevorzugt mindestens 100 kHz, bevorzugt von mindestens 130 kHz, betrieben
wird.
[0063] Bevorzugt wird in Schritt c) das flüssige, mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltende
Medium in die Beschichtungskammer bei einer Temperatur von -50° C bis 300° C, bevorzugt
von -20° C bis 100° C, bevorzugt 0 bis 50° C eingebracht. Bevorzugt weist das Medium
eine Temperatur von -50° C bis 300° C, bevorzugt von -20° C bis 100° C, bevorzugt
0 bis 50° C, auf, bevor es mit der Düse, bevorzugt der Ultraschalldüse, in Kontakt
gebracht wird, bevorzugt zerstäubt wird, wobei die Ultraschalldüse bevorzugt mit einer
Frequenz von mindestens 30 kHz, bevorzugt mindestens 60 kHz, bevorzugt mindestens
100 kHz, bevorzugt von mindestens 130 kHz, betrieben wird.
[0064] Alternativ oder zusätzlich weist das flüssige, mindestens eine Vorläuferverbindung
enthaltende Medium eine Viskosität von mindestens 10 mPa · s, bevorzugt von mindestens
30 mPa · s, bevorzugt von mindestens 50 mPa · s, bevorzugt von mindestens 70 mPa ·
s, bevorzugt von mindestens 100 mPa · s, bevorzugt von 30 mPa · s bis 200 mPa · s,
bevorzugt von 50 mPa · s bis 150 mPa · s auf, bevor es bevorzugt mit der Düse, bevorzugt
der Ultraschalldüse, in Kontakt gebracht wird, bevorzugt zerstäubt wird, wobei die
Ultraschalldüse bevorzugt mit einer Frequenz von mindestens 30 kHz, bevorzugt mindestens
60 kHz, bevorzugt mindestens 100 kHz, bevorzugt von mindestens 130 kHz, betrieben
wird. Vorteilhafterweise kann mit einer Ultraschalldüse, welche mit einer Frequenz
von mindestens 30 kHz, bevorzugt mindestens 60 kHz, bevorzugt mindestens 100 kHz,
bevorzugt von mindestens 130 kHz, betrieben wird, ein hoch viskoses Medium, bevorzugt
mit einer Viskosität von mindestens 10 mPa · s, bevorzugt von mindestens 30 mPa ·
s, bevorzugt von mindestens 50 mPa · s, bevorzugt von mindestens 70 mPa · s, bevorzugt
von mindestens 100 mPa · s, bevorzugt von 30 mPa · s bis 200 mPa · s, bevorzugt von
50 mPa · s bis 150 mPa · s in die Beschichtungskammer, bevorzugt fein verteilt und
in großen Mengen, eingebracht werden.
[0065] Alternativ oder zusätzlich weist das flüssige, mindestens eine Vorläuferverbindung
enthaltende Medium eine Viskosität von maximal 100 mPa · s, bevorzugt von maximal
70 mPa · s, bevorzugt von maximal 50 mPa · s, bevorzugt von maximal 30 mPa · s, bevorzugt
von maximal 10 mPa · s, bevorzugt von 1 mPa · · s bis 70 mPa · s, bevorzugt von 1
mPa · s bis 30 mPa · s auf, bevor es bevorzugt mit der Düse, bevorzugt der Düse mit
Wirbelkammer, in Kontakt gebracht wird, bevorzugt zerstäubt wird.
[0066] Alternativ oder zusätzlich weist das flüssiges, mindestens eine Vorläuferverbindung
enthaltende Medium eine Salzkonzentration von 0,1 mmol bis 50 mol, bevorzugt von 1
mol bis 30 mol, bevorzugt von 5 bis 10 mol auf, bevor es bevorzugt mittels der Düse,
bevorzugt der Ultraschalldüse, in Kontakt gebracht wird, bevorzugt zerstäubt wird,
wobei die Ultraschalldüse bevorzugt mit einer Frequenz von mindestens 30 kHz, bevorzugt
mindestens 60 kHz, bevorzugt mindestens 100 kHz, bevorzugt von mindestens 130 kHz,
betrieben wird.
[0067] Alternativ oder zusätzlich weist das flüssige, mindestens eine Vorläuferverbindung
enthaltende Medium eine Salzkonzentration von 0,1 mmol bis 50 mol, bevorzugt von 0,1
mol bis 10 mol, bevorzugt von 1 bis 5 mol auf, bevor es bevorzugt mit der Düse, bevorzugt
der Düse mit Wirbelkammer, in Kontakt gebracht wird, bevorzugt zerstäubt wird.
[0068] Bevorzugt wird in Schritt c) das flüssige, mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltende
Medium bei einem Druck von mindestens 5 bar, bevorzugt mindestens 10 bar, bevorzugt
von mindestens 50 bar, bevorzugt von 5 bar bis 100 bar, bevorzugt von 10 bar bis 50
bar, in die Beschichtungskammer eingebracht.
[0069] Bevorzugt liegt dieser Druck von mindestens 5 bar, bevorzugt mindestens 10 bar, bevorzugt
von mindestens 50 bar, bevorzugt von 5 bar bis 100 bar, bevorzugt von 10 bar bis 50
bar vor, bevor das Medium mit der Düse, bevorzugt der Ultraschalldüse, in Kontakt
gebracht wird, bevorzugt zerstäubt wird, wobei die Ultraschalldüse bevorzugt mit einer
Frequenz von mindestens 30 kHz, bevorzugt mindestens 60 kHz, bevorzugt mindestens
100 kHz, bevorzugt von mindestens 130 kHz, betrieben wird.
[0070] Die vorliegende Erfindung betrifft in bevorzugter Ausführungsform ein Verfahren,
wobei das flüssige, die mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltende Medium als
Vorläuferverbindung durch das Niedertemperaturplasma aktivierbare Monomere aufweist,
die vor und/oder nach dem Abscheiden gemäß Schritt e) auf der Oberfläche des zwei-
oder dreidimensionalen Körpers zu einer polymeren, polymerartigen oder Hartstoff-Beschichtung
reagieren.
[0071] Bevorzugt weist das flüssige Medium mindestens zwei unterschiedliche Vorläuferverbindungen,
bevorzugt genau zwei unterschiedliche Vorläuferverbindungen, bevorzugt mindestens
drei unterschiedliche Vorläuferverbindungen, bevorzugt genau drei Vorläuferverbindungen,
auf. Bevorzugt weist das flüssige Medium Monomere oder Oligomere, bevorzugt Monomere
auf. Bevorzugt sind die Monomere und/oder die Oligomere von Acryl- und/oder Methacrylsäureverbindungen.
Bevorzugt weist das flüssige Medium darin gelöste Salze, bevorzugt von Metallionen,
bevorzugt Edelmetallionen, bevorzugt Silberionen, auf.
[0072] Bevorzugt weist das flüssige, mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltende Medium
unlösliche, suspendierbare Bestandteile mit einer maximalen Partikelgröße von 1 µm,
bevorzugt 100 nm, bevorzugt 10 nm auf. Bevorzugt weist das flüssige Medium neben der
mindestens einen Vorläuferverbindung ein Lösungsmittel, bevorzugt Wasser auf, um so
gezielt die Viskosität der mindestens einen Vorläuferverbindung einzustellen, bevorzugt
zu reduzieren. Bevorzugt ist das flüssige Medium frei von Lösungsmitteln, insbesondere
frei von weiteren Bestandteilen. Bevorzugt besteht das flüssige Medium aus der mindestens
einen Vorläuferverbindung. Bevorzugt besteht das flüssige Medium aus Verbindungen,
welche die chemischen Elemente ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Fluor, Silicium
und Kohlenstoff enthalten.
[0073] Bevorzugt ist das flüssige, die mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltende Medium
frei von Pulvern, bevorzugt Metallpulvern, bevorzugt mehr als 1 µm, bevorzugt mehr
als 100 nm, bevorzugt mehr als 10 nm.
[0074] Bevorzugt werden die aktivierten Vorläuferverbindungen bei einer Temperatur in die
Beschichtungskammer eingebracht, welche unterhalb des Siedepunktes der mindestens
einen Vorläuferverbindung liegt.
[0075] Bevorzugt wird die mindestens eine aktivierbare Vorläuferverbindung bei einer Temperatur
in die Beschichtungskammer eingebracht, welche unterhalb des Siedepunktes der mindestens
einen Vorläuferverbindung liegt.
[0076] Bevorzugt liegt in der Beschichtungskammer mindestens ein Plasmaprozessgas vor, bevorzugt
wird dieses eingeleitet. Das Plasmaprozessgas ist bevorzugt ausgewählt aus Argon,
Sauerstoff, Stickstoff, Stickstoffmonoxid und ein Gemisch davon, bevorzugt Sauerstoff.
[0077] Unter dem Begriff "Hartstoff-Beschichtung" wird eine glasartige, keramische, keramikartige
oder metalloxidische Beschichtung verstanden.
[0078] Diese Hartstoffbeschichtungen können bevorzugt so hergestellt werden, dass metallhaltige
Vorläuferverbindungen, insbesondere metallorganische, bis zu einer Temperatur von
200 °C unter den erfindungsgemäßen Verfahrensbedingungen stabile Verbindungen eingebracht
werden und diese Verbindungen bevorzugt dem Niedertemperaturplasma und dem Prozessgas,
bevorzugt Sauerstoff, ausgesetzt werden. Bevorzugt sind die als Vorläuferverbindungen
eingesetzten metallorganischen Verbindungen, auch als metallorganische Komplexe bezeichnet,
Trialkylverbindungen des jeweiligen Metalls, wobei die Alkylreste gleich oder verschieden
sein können und bevorzugt ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Methyl, Ethyl,
Propyl und Butyl, bevorzugt Methyl. Bevorzugt ist das Metall der metallhaltigen Verbindung,
insbesondere der metallorganischen Verbindung ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Halbmetall und Metall, bevorzugt Titan, Aluminium und Silizium.
[0079] Bevorzugt ist es alternativ möglich, die Hartstoff-Beschichtungen so herzustellen,
dass zunächst mindestens eine Vorläuferverbindung auf der mindestens einen Oberfläche
des zwei- oder dreidimensionalen Körpers abgeschieden wird und im Anschluss daran
diese beschichtete Oberfläche, insbesondere durch Sauerstoff und/oder Temperaturen
von über 200 °C, bevorzugt von über 500 °C, behandelt wird.
[0080] Bevorzugt wird Hexamethyldisiloxan, Polydimethylsiloxan, Tetramethyldisiloxan, fluorierte
oder perfluorierte Verbindungen davon oder Gemische davon als Vorläuferverbindung
eingesetzt. Aus diesen Vorläuferverbindungen entstehen durch das erfindungsgemäße
oder erfindungsgemäß bevorzugte Verfahren bevorzugt polymere oder polymerartige Verbindungen
nach dem Abscheiden auf der mindestens einen Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen
Körpers. Anschließend können diese polymeren oder polymerartigen Beschichtungen durch
Einwirken von Sauerstoff und/oder hohen Temperaturen von mehr als 200 °C, bevorzugt
mehr als 500 °C zu entsprechenden glasartigen Beschichtungen umgesetzt werden. Entsprechende
glasartige Beschichtungen können auch erhalten werden, indem während des Beschichtungsverfahrens
das Plasmaprozessgas Sauerstoff eingesetzt wird und das Verfahren bei einer Temperatur
zwischen 50 und 200 °C, bevorzugt 100 bis 150 °C durchgeführt wird.
[0081] Bevorzugt wird die mindestens eine Vorläuferverbindung allein in der Beschichtungskammer
durch das Niedertemperaturplasma aktiviert. Erst nach dem Abscheiden auf der mindestens
einen, bevorzugt aktivierten, Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers
reagiert diese aktivierte mindestens eine Vorläuferverbindung zu den polymerartigen
oder polymeren Verbindungen. Bevorzugt ist es auch möglich, dass aufgrund des vorherrschenden
Druckes und der hohen Menge des eingebrachten flüssigen Mediums sich die mindestens
eine aktivierte Vorläuferverbindung bereits zu kleineren Einheiten, bevorzugt zu Oligomeren,
verbindet, bevor sie sich auf der mindestens einen, bevorzugt aktivierten, Oberfläche
des zwei- oder dreidimensionalen Körpers abscheidet. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Beschichtung mindestens
einer Oberfläche eines zwei- oder dreidimensionalen Körpers bereitgestellt, wobei
das Verfahren folgende Schritte umfasst:
- a) Bereitstellen eines flüssigen, mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltenden
Mediums, wobei polymerisierbare Monomere und/oder Oligomere sowie metallorganische
Komplexe als die mindestens eine Vorläuferverbindung eingesetzt werden, wobei die
Monomere bevorzugt ausgewählt sind aus Acrylsäure, Acrylat, Methacrylat, Methacrylsäure,
Hexamethyldisiloxan, Polydimethylsiloxan und Tetramethyldisiloxan, und wobei das flüssige
Medium frei von Partikel mit einer Partikelgröße von mehr als 1 µm, bevorzugt mehr
als 100 nm, bevorzugt mehr als 10 nm und frei von Lösungsmitteln ist,
- b) Bereitstellen einer Beschichtungskammer, die einen zu beschichtenden zwei- oder
dreidimensionalen Körper und eine Plasmaerzeugungsvorrichtung aufweist, wobei in der
Beschichtungskammer ein Druck von weniger als 1 bar, bevorzugt weniger als 800 mbar,
bevorzugt weniger als 600 mbar, bevorzugt weniger als 400 mbar, bevorzugt weniger
als 100 mbar, bevorzugt weniger als 50 mbar, bevorzugt weniger als 1 mbar, bevorzugt
weniger als 0,1 mbar vorliegt,
- c) Einbringen des flüssigen, mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltenden Mediums
ohne Trägergas mittels einer Düse in die Beschichtungskammer in Tröpfchenform, wobei
mindestens 90 % aller Tröpfchen einen Durchmesser von 100 µm oder weniger, bevorzugt
von 50 µm oder weniger, bevorzugt 30 µm oder weniger, bevorzugt 20 µm oder weniger,
bevorzugt 10 bis 30 µm aufweisen, wobei die Düse bevorzugt dazu geeignet, hohe Scherkräfte
auf das flüssige Medium einwirken zu lassen, und wobei die Düse bevorzugt eine Eintrittsöffnung
für das flüssige Medium, eine Wirbelkammer und eine Austrittsöffnung für das flüssige
Medium aufweist,
- d) Aktivieren der mindestens einen Vorläuferverbindung und/oder von mindestens einer
Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers mittels eines durch die Plasmaerzeugungsvorrichtung
erzeugten Niedertemperaturplasmas, wobei das Niedertemperaturplasma eine Temperatur
von maximal 200 °C, bevorzugt maximal 150 °C, bevorzugt maximal 120 °C, bevorzugt
maximal 100 °C, bevorzugt maximal 60 °C (jeweils bezogen auf die Neutralteilchen und/oder
die Ionen des Plasmas) aufweist, und wobei das Niedertemperaturplasma bevorzugt durch
kapazitive oder induktive Kopplung, Mikrowellen, Gleichstrom oder dielektrische behinderte
Entladung erzeugt wird, und bevorzugt ein Plasmaprozessgas vorliegt, bevorzugt dieses
eingeleitet wird,
- e) Abscheiden der mindestens einen, bevorzugt aktivierten, Vorläuferverbindung oder
Oligomere davon auf mindestens einer, bevorzugt aktivierten, Oberfläche des zwei-
oder dreidimensionalen Körpers, sodass sich eine polymere, polymerartige, glasartige,
keramikartige, keramische oder metalloxidische Beschichtung daraus ausbildet, und
- f) Erhalten einer Beschichtung auf der mindestens einen Oberfläche eines zwei- oder
dreidimensionalen Körpers.
[0082] Die vorliegende Erfindung sieht auch eine Vorrichtung zum Beschichten mindestens
einer Oberfläche eines zwei- oder dreidimensionalen Körpers vor, bevorzugt zum Durchführen
eines erfindungsgemäßen oder erfindungsgemäß bevorzugten Verfahrens, aufweisend
- i) eine Beschichtungskammer, die eine Niedertemperaturplasmaerzeugungsvorrichtung
aufweist und in der ein Druck von weniger als 1 bar vorliegen kann, und
- ii) eine Düse, die dazu geeignet ist, ein flüssiges, mindestens eine Vorläuferverbindung
enthaltendes Medium ohne Trägergas in die Beschichtungskammer einzubringen, wobei
in der Beschichtungskammer ein Druck von weniger als 1 bar vorliegt.
[0083] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gelten die in Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen, und/oder erfindungsgemäß bevorzugten Verfahrens offenbarten
Ausführungsformen oder bevorzugten Ausführungsformen hinsichtlich der Beschichtungskammer
der Plasmaerzeugungsvorrichtung, der Düse und des flüssigen Mediums mutatis mutandis
auch für die Vorrichtung zum Beschichten mindestens einer Oberfläche eines zwei- oder
dreidimensionalen Körpers sowie die Verwendung eines trägergasfreien Einbringens eines
flüssigen Mediums gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0084] Die Erfindung betrifft insbesondere auch eine beschichtete Oberfläche eines zwei-
oder dreidimensionalen Körpers, hergestellt durch ein erfindungsgemäßes oder erfindungsgemäß
bevorzugten Verfahren.
[0085] Die Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung eines trägergasfreien Einbringens
eines flüssigen, mindestens eine Vorläuferverbindung enthaltenden Mediums in eine
Beschichtungskammer, wobei die Beschichtungskammer einen Druck von weniger als 1 bar
und eine Niedertemperaturplasmaerzeugungsvorrichtung aufweist, zur homogenen Beschichtung
mindestens einer Oberfläche eines zwei- oder dreidimensionalen Körpers. Insbesondere
weist die Beschichtungskammer einen Druck von weniger als 800 mbar, bevorzugt weniger
als 600 mbar, bevorzugt weniger als 400 mbar, bevorzugt weniger als 100 mbar, bevorzugt
weniger als 1 mbar, bevorzugt weniger als 0,1 mbar auf. Bevorzugt gelten die in Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen oder erfindungsgemäß bevorzugten Verfahren getroffenen Aussagen,
insbesondere erfindungsgemäßen oder erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsformen,
mutatis mutandis auch für die Verwendung des trägergasfreien Einbringens eines flüssigen
Mediums.
[0086] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es überraschenderweise möglich, homogene
sehr glatte Beschichtungen auf mindestens einer Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen
Körpers herzustellen. Dementsprechend kann das vorliegende Verfahren bevorzugt in
der Dünnschichttechnologie eingesetzt werden. Ebenfalls spezielle, durch das erfindungsgemäße
Verfahren hergestellte Beschichtungen, insbesondere polymere Beschichtungen mit Zusatzstoffen,
bevorzugt Silberionen, können im Bereich der Medizintechnik eingesetzt werden.
[0087] Der Begriff "homogen" bedeutet, dass sowohl eine einheitliche Schichtdicke der Beschichtung
vorliegt als auch über die wesentliche Teile der, bevorzugt über die gesamte, beschichtete(n)
Oberfläche des zwei- oder dreidimensionalen Körpers eine im Wesentlichen stofflich
und/oder strukturell gleiche, bevorzugt stofflich und/oder strukturell gleiche polymere,
polymerartige, keramikartige, keramische oder metalloxidische Beschichtung.
[0088] Bevorzugt ist der zwei- oder dreidimensionale Körper als Keramik, Glas oder Folie
ausgebildet. Bevorzugt ist der zwei- oder dreidimensionale Körper als Spritze, Zahn,
Prothese, Orthese, Implantat, Transplantat, Bioanalysegefäß, Biokulturgefäß, medizintechnisches
Gerät, Automobilteil, Teil eines Motors, Brillenglas oder Linse ausgebildet.
[0089] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0090] Die vorliegende Erfindung wird anhand der vorliegenden Figuren und dem Beispiel näher
erläutert. Dabei zeigen
- Figur 1
- eine vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Vorrichtung zur Beschichtung mindestens
einer Oberfläche eines zwei- oder dreidimensionalen Körpers, und
- Figuren 2 und 3
- eine vorteilhafte Ausgestaltung einer Düse gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0091] Figur 1 zeigt eine Vorrichtung 1 zum Beschichten eines zwei- oder dreidimensionalen
Körpers, wobei die Vorrichtung eine Beschichtungskammer 3 aufweist. Die Beschichtungskammer
3 weist eine Positionierungsvorrichtung 5 für den zu beschichtenden zwei- oder dreidimensionalen
Körper 7 auf. Ebenfalls weist die Vorrichtung 1 eine Düse 9 auf, durch die das flüssige
Medium in Form von fein verteilten Tröpfchen 11 in die Beschichtungskammer 3 eingebracht
wird und bevorzugt auf mindestens einer Oberfläche des zu beschichtenden zwei- oder
dreidimensionalen Körpers 7 trifft. Das flüssige Medium kann über die Zuleitung 13
in eine Vorkammer 15 eingeleitet werden. Die Vorkammer wird entweder mit Druck beaufschlagt
und das flüssige Medium somit durch ein nicht gezeigtes Ventil über die Düse 9 in
die Beschichtungskammer eingebracht. Alternativ liegt in der Vorkammer 15 eine Piezokeramik
vor, die mit einer Stromquelle verbunden ist, sodass die Düse 9 in Ultraschallvibrationen
versetzt wird, wodurch das flüssige Medium zerstäubt wird. Ebenfalls ist in der Beschichtungskammer
3 eine Plasmaerzeugungsvorrichtung 17 vorhanden, die dazu geeignet ist, ein Niedertemperaturplasma
zu erzeugen. Ebenfalls ist ein mit einem Ventil 21 versehener Gaseinlass 19 zu sehen.
Der ebenfalls gezeigte Auslass 23 dient insbesondere dazu, die Beschichtungskammer
zu evakuieren und/oder die in der Beschichtungskammer vorhandenen, jedoch unerwünschten
Bestandteile zu entfernen, bevorzugt mittels einer nicht gezeigten Vakuumpumpe.
[0092] Figur 2 zeigt eine Scheibe 30 einer bevorzugt erfindungsgemäß eingesetzten Düse,
wobei die Unterseite 31 der Scheibe zu sehen ist. In der Mitte der Scheibe befindet
sich eine Wirbelkammer 33, welche zentriert eine Austrittsöffnung 35 aufweist. Ebenfalls
weist die Unterseite 31 der Scheibe 30 einen Zuführring 37 auf, von dem sich nicht-radial
Einlassschlitze 39 bis 42 hin zur Wirbelkammer 33 erstrecken. Ebenfalls weist die
Scheibe 30 eine ringförmige Umfangswand 43 und vier Inselflächen 45 bis 48 auf. Die
ringförmige Umfangswand 43 und die inselförmigen Erhebungen 45 bis 48 haben dieselbe
Höhe und bilden die Unterseite 31 der Scheibe 30.
[0093] Figur 3 zeigt eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzten
Düse 50. Die Düse 50 enthält eine Scheibe 30, ein Einlassstück 53 und eine Scheibenhalterung
55. Die Scheibe 30 besitzt eine flache Oberseite 32 und eine flache Unterseite 31.
Die Scheibenhalterung 55 ist bevorzugt kreisförmig, kann jedoch eine beliebige Form
mit einer flachen Oberseite 57 aufweisen, die zu der flachen Oberseite 32 der Scheibe
30 passt. Der Durchmesser der Scheibe 30 ist etwa der gleiche wie der Innendurchmesser
der Scheibenhalterung 55. Zusammen bilden die Scheibe 30, das Einlassstück 53 und
die Halterung 55 eine zylindrische Düse mit einer Sprühöffnung 35 in der Mitte der
zylindrischen Düseneinheit 50. In der Unterseite 31 der Scheibe 30 sind eine Wirbelkammer
33, Einlassschlitze 39 bis 42, wobei allein die Einlassschlitze 39 und 41 zu sehen
sind, und ein Zuführring 37 ausgebildet. Das Einlassstück 53 weist zwei Einlassdurchtritte
59 und 61 auf, wobei diese Durchlasseintritte 59 und 61 einen Durchgang zu dem Zuführring
37 ausbilden.
Beispiel:
[0094] Der Vorläuferverbindung Hexamethyldisiloxan (HMDSO) wurde Silbernitrat im Überschuss
zugesetzt - das heißt es wurde mehr Silbernitrat zugesetzt als sich in HMDSO lösen
kann - und miteinander verrührt. Nach dem Verrühren bildete sich ein Bodensatz. Anschließend
wurde der flüssige Überstand (Lösung) einer mit Druck beaufschlagbaren Vorkammer,
welche vor einer erfindungsgemäßen oder erfindungsgemäß bevorzugten Düse angebracht
war, zugeführt und mittels Argon unter Druck gesetzt. Der Druckunterschied gegenüber
Atmosphäre betrug dabei etwa 2 bar. In der Beschichtungskammer wurde ein Niedertemperaturplasma
gezündet, in welches die Lösung über die Düse eingespritzt wurde. Die so aktivierte
Vorläuferverbindung Hexamethyldisiloxan (HMDSO) wurde zusammen mit Silbernitrat, insbesondere
mit den Silberionen, auf die zu beschichtete Oberfläche, bevorzugt eines Siliziumwafers,
abgeschieden. Die so entstandene Beschichtung enthielt ca. 1 Atom-% Silber und konnte
durch Wahl des Plasmagases entweder polymerartig oder als Hartstoffschicht dargestellt
werden.
[0095] Die Silbermenge in der Vorläuferverbindung Hexamethyldisiloxan (HMDSO) lässt sich
dadurch steigern, dass zusätzlich ein mit HMDSO mischbares Lösemittel verwendet wird,
welches Silbernitrat besser löst als HMDSO, und dieses Gemisch durch die Düse in die
Beschichtungskammer eingespritzt wird.