[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für ein Behältnis
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Betreiben einer
Verriegelungsvorrichtung für ein Behältnis gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
15.
[0002] Eine derartige Vorrichtung zum Verriegeln eines Behältnisses, wie ein Schließfach,
ein Auto oder ein Koffer oder dergleichen, ist beispielsweise aus der
US 5,881,584 bekannt. In dieser Veröffentlichung wird ein erschütterungsfester Verschlussmechanismus
beschrieben, bei dem ein in einem Sperrmodul beweglich angeordnetes Sperrelement beim
Schließen einer Tür des Behältnisses in ein Zuhaltungsmodul greift und dazu entlang
einer ersten Achse automatisch oder manuell bewegt wird. Um eine erhöhte Erschütterungsfestigkeit
zu erreichen, um also sicherzustellen, dass die Tür auch bei ruckartigen Bewegungen
des Behältnisses nicht unbeabsichtigt geöffnet wird, wird das Sperrelement entlang
einer weiteren Achse, die senkrecht zur ersten Achse liegt, bewegt und so eine Verrastung
zwischen dem Zuhaltungsmodul und dem Sperrmodul gewährleistet.
[0003] Nachteilig an der oben vorgestellten vorbekannten Verriegelungsvorrichtung ist der
aufwendige Aufbau des Sperrmoduls. Dieses muss ein Sperrelement enthalten, das entlang
der wenigstens zwei zueinander senkrecht liegenden Achsen beweglich angeordnet ist,
um eine erschütterungsfeste Verriegelung zwischen Tür und Rahmen des Behältnisses
zu erzielen. Dies resultiert zwangsläufig in einem aufwendigen und damit kostenintensiven
Aufbau der Verriegelungsvorrichtung.
[0004] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist es daher, eine Verriegelungsvorrichtung
sowie ein Verfahren zum Betreiben einer Verriegelungsvorrichtung vorzuschlagen, bei
der bzw. bei dem eine erschütterungsfeste Verriegelung des Behältnisses in einfacher
und kostengünstiger Weise sichergestellt ist.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Verriegelungsvorrichtung mit den Merkmalen des
unabhängigen Anspruchs 1 sowie durch ein Verfahren zum Betreiben einer Verriegelungsvorrichtung
mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 15. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0006] Die vorliegende Erfindung schließt die Erkenntnis ein, dass Riegelwerke für Behältnisse,
beispielsweise Schließfächer oder Paketstationen, meist angefederte Riegel und/oder
Zuhaltungen aufweisen. Mit diesen angefederten Riegeln und Zuhaltungen soll eine kraftschlüssige
Verriegelung bereitgestellt werden können, um so Beschädigungen zu vermeiden, wenn
ein Nutzer die Tür des Behältnisses zu einem beliebigen Zeitpunkt schließt oder zuschlägt.
Allerdings erhöhen angefederte Riegel und/oder Zuhaltungen das Risiko eines unbeabsichtigten
Öffnens der Tür. Durch Erschütterungen im Umfeld des Behältnisses oder durch ruckartigen
Bewegungen des Behältnisses selbst können die angefederten Riegel und Zuhaltungen
in Bewegung versetzt werden, so dass sich die gebildete Verrastung auflöst und die
Tür des Behältnisses aufspringt. Insbesondere im Umfeld von Bahnanlagen oder stark
befahrenen Straßen, aber auch in Zügen, Bussen oder Bahnen oder auf Schiffen oder
in anderen erschütterungsanfälligen Umgebungen besteht diese Gefahr.
[0007] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Verriegelungsvorrichtung
vorgeschlagen, bei der ein Sperrelement, beispielsweise in Gestalt eines Schließriegels
oder eines Sperrriegels, entlang einer einzigen Achse mittels einer Antriebseinheit
an wenigstens drei voneinander verschiedenen Positionen positioniert werden kann,
und so wahlweise mit keinem der beiden Zuhaltungsmittel, lediglich mit dem zweiten,
beweglich gelagerten Zuhaltungsmittel oder mit beiden Zuhaltungsmitteln eine Verrastung
ausbildet.
[0008] Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung umfasst also zum einen das Zuhaltungsmodul,
das beispielsweise für eine Befestigung an der Tür ausgestaltet ist, und zum anderen
das Sperrmodul, das beispielsweise für eine Befestigung an dem Rahmen des Behältnisses
ausgestaltet ist. Das Zuhaltungsmodul umfasst das erste Zuhaltungsmittel, das beispielsweise
starr, also unbeweglich, an der Tür angeordnet ist, sowie das zweite Zuhaltungsmittel,
das entlang einer ersten Bewegungsrichtung beweglich gelagert ist.
[0009] Das Sperrmodul der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung kann verschiedene Verrastungen
mit dem Zuhaltungsmodul ausbilden. Es weist das entlang der Achse beweglich angeordnete
Sperrelement auf, beispielsweise in Gestalt eines Schließ- bzw. Sperrriegels, und
eine Antriebseinheit zum Positionieren des Sperrelements an Positionen auf der Achse.
Wenn vorliegend von der "Achse" die Rede ist, so ist damit eine imaginäre lineare
Gerade gemeint, entlang der das Sperrelement mittels der Antriebseinheit hin und her
bewegt werden kann. Die Achse muss nicht räumlichkörperlich als Teil der Verriegelungsvorrichtung
ausgebildet sein.
[0010] Das Sperrmodul kann wenigstens drei voneinander verschiedene Zustände einnehmen.
Der erste Zustand dient dem Öffnen der Tür. Dazu ist die Antriebseinheit ausgebildet,
das Sperrelement an der ersten Position auf der Achse zu positionieren, bei der das
Sperrelement weder mit dem ersten Zuhaltungsmittel noch mit dem zweiten Zuhaltungsmittel
eine Verrastung ausbildet. Da keine Verrastung vorhanden ist, kann die Tür geöffnet
werden und das Behältnis beispielsweise mit einem Gegenstand befüllt werden oder es
kann ein Gegenstand aus dem Behältnis entnommen werden.
[0011] Der zweite Zustand dient dem Vorbereiten des Schließens der Tür. Diesen Zustand nimmt
das Sperrmodul bevorzugt unmittelbar nach dem Öffnen der Tür ein. Dazu positioniert
die Antriebseinheit das Sperrelement an einer zweiten Position auf der Achse. Wird
die Tür nun wieder geschlossen, so bildet bei verschlossener Tür und bei dem an der
zweiten Position befindlichen Sperrelement das Sperrelement nur mit dem zweiten Zuhaltungsmittel
eine Verrastung aus, also nur mit dem beweglich gelagerten Zuhaltungsmittel, und nicht
mit dem unbeweglich angeordneten ersten Zuhaltungsmittel.
[0012] Um sicherzustellen, dass sich die Tür auch bei Erschütterungen im Umfeld des Behältnisses
oder ähnlichen Erscheinungen nicht unbeabsichtigt öffnet, nimmt das Sperrmodul einen
dritten Zustand ein. Dieser Zustand dient also dem erschütterungsfesten Verschließen
der Tür. Dazu positioniert die Antriebseinheit das Sperrelement an einer dritten Position
auf der Achse. An dieser Position bildet das Sperrelement mit beiden Zuhaltungsmitteln,
also mit dem ersten Zuhaltungsmittel und mit dem zweiten Zuhaltungsmittel eine Verrastung
aus. Bevorzugt bleibt die Verrastung mit dem zweiten Zuhaltungsmittel während der
Überführung des Sperrelements von der zweiten Position hin zur dritten Position erhalten.
[0013] Um diese erschütterungsfeste Verriegelung zwischen der Tür und dem Rahmen zu erreichen,
muss das Sperrelement lediglich entlang einer einzigen Achse bewegt werden. Aus diesem
Grund weist die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung einen besonders einfachen
und kostengünstig realisierbaren Aufbau auf.
[0014] Die erfindungsgemäße Verriegelungsvorrichtung eignet sich zum Verriegeln von Tür
und Rahmen eines beliebigen Behältnisses, wie beispielsweise ein Schließfach, ein
Auto, ein Koffer und dergleichen. Bei der Tür kann es sich folglich um eine Schließfachtür,
einen Teil einer Kofferschale, eine Autotür oder Heckklappe, eine Klappe eines Regals,
eine Schranktür, Schubladentür etc. handeln.
[0015] Nachfolgend werden weitere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
beschrieben. Die zusätzlichen Merkmale diese weiteren Ausführungsformen können zur
Bildung weiterer Ausführungsvarianten miteinander kombiniert werden, sofern sie nicht
ausdrücklich als alternativ zueinander beschrieben sind.
[0016] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind das erste Zuhaltungsmittel und das zweite
Zuhaltungsmittel jeweils als Rastarme ausgebildet und weisen jeweils eine Aussparung
auf, in die das Sperrelement zum Schließen der Tür eingreifen kann. Beispielsweise
sind an der Tür des Behältnisses ein erster Rastarm und ein zweiter Rastarm angeordnet,
wobei der erste Rastarm starr mit der Tür, also unbeweglich, angeordnet ist und der
zweite Rastarm ebenfalls an der Tür angeordnet ist, jedoch entlang der ersten Bewegungsrichtung
beweglich gelagert ist. Für diese Zwecke ist beispielsweise eine Schwenklagerung vorgesehen,
mit der der zweite Rastarm an der Tür befestigt sein kann.
[0017] Beide Rastarme weisen bevorzugt Aussparungen auf, in die das Sperrelement, beispielsweise
in Gestalt des besagten Sperrriegels, zum Schließen der Tür eingreifen kann. Im ersten
Zustand des Sperrmoduls befindet sich das Sperrelement folglich an der ersten Position
auf der Achse, so dass das Sperrelement in keine der beiden Aussparungen der beiden
Rastarme eingreift, sondern die Tür geöffnet werden kann.
[0018] Nach dem Öffnen der Tür wird das Sperrelement an der zweiten Position positioniert
und dazu mittels der Antriebseinheit linear entlang der Achse verfahren. Der zweite
Rastarm und das Sperrelement sind bevorzugt derart angeordnet, dass beim Schließen
der Tür und bei dem an der zweiten Position befindlichen Sperrelement nur der zweite,
beweglich gelagerte Rastarm mit dem Sperrelement eine Verrastung ausbildet, indem
das Sperrelement in die Aussparung des zweiten Rastarms greift. Ist die Tür nun verschlossen
und eine Verriegelung zwischen dem zweiten Rastarm und dem Sperrelement ausgebildet,
so verfährt die Antriebseinheit bevorzugt das Sperrelement entlang der Achse hin zur
dritten Position, wobei bei dieser Bewegung das Sperrelement nun auch die Aussparung
des ersten Rastarms durchläuft, um auf diese Weise eine erschütterungsfeste Verriegelung
zwischen Tür und Rahmen sicherzustellen. Zum Vorbereiten des Schließens der Tür greift
das Sperrelement also zunächst nur in die Aussparung des zweiten Zuhaltungsmittels
und nicht in die Aussparung des ersten Zuhaltungsmittels. Während des Verfahrens des
Sperrelements von der zweiten Position hin zur dritten Position bleibt die Verriegelung
zwischen dem Sperrelement und dem zweiten Rastarm bevorzugt erhalten.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die bewegliche Lagerung des
zweiten Zuhaltungsmittels dadurch realisiert, dass das zweite Zuhaltungsmittel mittels
eines ersten elastischen Elements an das starr an der Tür befestigte erste Zuhaltungsmittel
gekoppelt. Das erste elastische Element umfasst beispielsweise ein Federmittel, so
dass sich das zweite Zuhaltungsmittel in Richtung des ersten Zuhaltungsmittels bei
entsprechender Belastung bewegen kann. Dazu ist das zweite Zuhaltungsmittel bevorzugt
mittels einer Schwenklagerung an der Tür des Behältnisses befestigt.
[0020] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das zweite Zuhaltungsmittel
ein zu der Achse, entlang der das Sperrelement beweglich gelagert ist, schräg angewinkeltes
angeordnetes Gleitstück auf, das ausgebildet ist, beim Schließen der Tür und bei einem
Befinden des Sperrelements an der zweiten Position über ein Kopfstück des Sperrelements
zu gleiten, so dass das Sperrelement mit dem zweiten Zuhaltungsmittel eine Verrastung
ausbildet. Beispielsweise gleitet also beim Schließen der Tür das Gleitstück des beispielsweise
als Rastarm ausgebildeten zweiten Zuhaltungsmittel über das Kopfstück des beispielsweise
als Sperrriegel ausgebildeten Sperrelements, so dass das Kopfstück durch die Aussparung
des zweiten Zuhaltungsmittels gleiten kann, um so Tür und Rahmen miteinander zu verriegeln.
Erst danach verfährt die Antriebseinheit das Sperrelement entlang der Achse hin zu
der dritten Position, so dass das Kopfstück des Sperrelements auch die Aussparung
des ersten Zuhaltungsmittels durchfährt, und so eine erschütterungsfeste Verriegelung
zwischen Tür und Rahmen sichergestellt ist.
[0021] Beim Schließen der Tür und beim zweiten Zustand des Sperrmoduls kontaktiert das Gleitstück
des zweiten Zuhaltungsmittels also zunächst das Kopfstücks des Sperrelements und bewegt
sich sodann aufgrund der angewinkelten Anordnung und der beispielsweise mittels des
ersten elastischen Elements ausgebildeten beweglichen Lagerung des zweiten Zuhaltungsmittels
in Richtung des ersten Zuhaltungsmittels, sodass das zweite Zuhaltungsmittel über
das Kopfstück des Sperrelements gleitet und das Sperrelement sodann in die Aussparung
des zweiten Zuhaltungsmittels gelangt und auf diese Weise die Verrastung mit dem zweiten
Zuhaltungsmittel ausbildet.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist, wie gesagt, das Sperrelement als einfacher
Riegel ausgebildet, der entlang der Achse beweglich angeordnet ist. Zum Führen des
Riegels entlang dieser Achse sind bevorzugt Führungsmittel vorgesehen wie beispielsweise
eine Anzahl von Führungsrahmen. Der einfache Aufbau der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
ergibt sich insbesondere aufgrund der Tatsache, dass das Sperrelement, also beispielsweise
der Riegel, nur entlang dieser einen Achse verfahren werden muss, um zum einen eine
Verrastung lediglich mit dem zweiten Zuhaltungsmittel ausbilden und zum anderen, im
dritten Zustand, eine Verrastung mit beiden Zuhaltungsmitteln auszubilden. Zum Auflösen
dieser beiden Verrastungen ist es wiederum lediglich notwendig, dass das Sperrelement
in bevorzugter Gestalt des Riegels entlang der einzigen Achse verfahren werden muss.
[0023] Zum Verfahren des Sperrelements entlang der Achse ist besagte Antriebseinheit vorgesehen.
Bei der Antriebseinheit kann es sich beispielsweise um einen Elektromotor handeln.
Allerdings ist es auch möglich, dass das Sperrelement mittels der Antriebseinheit
allein durch mechanische Einflussnahme auf die Verriegelungsvorrichtung bewegt wird,
insbesondere, um das Sperrelement von der dritten Position in die erste Position zu
bewegen, also zum Öffnen der Tür. Das Verfahren des Sperrelements von der ersten Position
in die zweite Position und von dieser Position in die dritte Position erfolgt bevorzugt
automatisch, also beispielsweise mittels eines gesteuerten Elektromotors. Zur Verbindung
der Antriebseinheit mit dem Sperrelement sind beispielsweise eine entlang einer Drehrichtung
beweglich angeordnete Kurbelscheibe sowie ein Kopplungsglied vorgesehen. Die Antriebseinheit
ist bevorzugt an die Kurbelscheibe gekoppelt und ausgebildet, diese Kurbelscheiben
entlang der Drehrichtung zu bewegen. Die Kurbelscheibe ist bevorzugt über das Kopplungsglied
an das Sperrelement gekoppelt. Die Kurbelscheibe und das Kopplungsglied dienen dazu,
eine Drehbewegung eines Rotors der Antriebseinheit in eine translatorische Bewegung
des Sperrelements entlang der Achse zu wandeln.
[0024] Das Sperrmodul ist bevorzugt ausgebildet, im zweiten Zustand eine kraftschlüssige
Kopplung mit dem Zuhaltungsmodul auszubilden und im dritten Zustand sowohl eine kraftschlüssige
als auch eine formschlüssige Kopplung mit dem Zuhaltungsmodul auszubilden.
[0025] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Verriegelungsvorrichtung
ferner ein Sensormittel auf, das operativ an die Antriebseinheit gekoppelt ist und
ausgebildet ist, der Antriebseinheit Informationen bereitzustellen, die indikativ
für den Zustand sind, den das Sperrmodul einzunehmen hat. Das Sensormittel ist bevorzugt
ausgebildet, den einzunehmenden Zustand zu ermitteln und die Antriebseinheit anzuweisen,
das Sperrelement an einer dem einzunehmenden Zustand entsprechenden Position auf der
Achse zu positionieren. Beispielsweise instruiert also das Sensormittel die Antriebseinheit,
das Sperrelement von der dritten Position hin zur ersten Position zu verfahren, wenn
die Tür geöffnet werden soll (Zustand 1). Nach dem Öffnen der Tür verfährt die Antriebseinheit
das Sperrelement von der ersten Position hin zur zweiten Position, wahlweise automatisch
oder auf ausdrücklichen Befehl des Sensormittels hin (Zustand 2). Wird die Tür nun
geschlossen, so detektiert das Sensormittel bevorzugt das Schließen der Tür und weist
die Antriebseinheit bevorzugt an, das Sperrelement von der zweiten Position hin zur
dritten Position zu verfahren, um die erschütterungsfeste Verriegelung zwischen Tür
und Rahmen bereitzustellen (Zustand 3).
[0026] Das Sensormittel kann wie auch immer geartet sein. Es kann eine Lichtschranke und/oder
Hall-Sensor oder ähnliches umfassen, um den vom Sperrmodul einzunehmenden Zustand
zu ermitteln. Auch die operative Kopplung zwischen dem Sensormittel und der Antriebseinheit
kann wie auch immer ausgestaltet sein, sofern sichergestellt ist, dass das Sensormittel
Informationen, die indikativ für den einzunehmenden Zustand sind, an die Antriebseinheit
kommunizieren kann. Beispielsweise ist eine drahtgebundene und/oder eine drahtlose
Verbindung zwischen der Antriebseinheit und dem Sensormittel vorgesehen. Die Information
kann also beispielsweise drahtlos oder drahtgebunden von dem Sensormittel an die Antriebseinheit
übertragen werden.
[0027] Die Antriebseinheit weist bevorzugt Mittel auf, um die von dem Sensormittel bereitgestellten
Informationen zu empfangen und zu lesen sowie entsprechende Handlungen vorzunehmen.
[0028] Beispielsweise ist das Sensormittel ausgebildet, den vom Sperrmodul einzunehmenden
Zustand anhand von Benutzerbefehlen zu ermitteln. Beispielsweise bildet die erfindungsgemäße
Verriegelungsvorrichtung einen Teil eines elektromechanischen Schlosses, das mittels
eines mechanischen Schlüssels, eines elektrischen Fernsteuerungsschlüssels oder einer
Schlüsselkarte gesteuert werden kann. Zum Öffnen der Tür bringt ein Benutzer beispielsweise
eine Schlüsselkarte in ein Nahumfeld der Verriegelungsvorrichtung, legt beispielsweise
also die Schlüsselkarte an der Tür an, was durch das Sensormittel detektiert wird.
Beispielsweise basiert ein derartiges Detektieren auf einer Verwendung der RFID- (Radio
Frequency Identification), der NFC-(Near Field Communications) oder einer ähnlichen
Technologie. Sodann instruiert das Sensormittel bevorzugt die Antriebseinheit, das
Sperrelement von der dritten Position hin zur ersten Position zu bewegen, so dass
die Tür geöffnet werden kann. Alternativ ist es jedoch auch möglich, dass zum Öffnen
der Tür mittels mechanischer Betätigung der Antriebseinheit das Sperrelement von der
dritten Position hin zur ersten Position verfahren wird. Zum Schließen der Tür kann
durch das Sensormittel wiederum ein entsprechender Benutzerbefehl empfangen werden,
der das Sensormittel dazu veranlasst, die Antriebseinheit zu instruieren, das Sperrelement
von der zweiten Position hin zur dritten Position zu verfahren.
[0029] Die Antriebseinheit ist demnach bevorzugt ausgebildet, anhand der von dem Sensormittel
bereitgestellten Informationen das Sperrelement wahlweise an der ersten, zweiten oder
dritten Position auf der Achse zu positionieren, um den entsprechenden Zustand des
Sperrmoduls herbeizuführen.
[0030] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Verriegelungsvorrichtung
ferner ein Öffnungselement auf, das mittels eines zweiten elastischen Elements entlang
einer zweiten Bewegungsrichtung beweglich gelagert ist und angeordnet ist, bei einer
geschlossenen Tür Druck auf eine Angriffsfläche des ersten Zuhaltungsmittels auszuüben,
so dass die Tür auf Reaktion auf das Verfahren des Sperrelements von der dritten Position
hin zur ersten Position automatisch aufgestoßen wird. Beispielsweise umfasst das Öffnungsmittel
einen gefedert gelagerten Stößel, der durch das Schließen der Tür gespannt wird. Dazu
kontaktiert eine Angriffsfläche des ersten Zuhaltungsmittels eine Kontaktfläche des
Stößels und verschiebt diesen beim Schließen der Tür entlang der zweiten Bewegungsrichtung.
Aufgrund der Feder übt der Stößel Druck auf die Angriffsfläche des zweiten Zuhaltungsmittels
aus, so dass beim Verfahren des Sperrelements von der dritten Position hin zur ersten
Position die Tür automatisch wenigstens teilweise aufgedrückt wird. Alternativ ist
es auch möglich, dass das Öffnungsmittel bei einer geschlossenen Tür Druck auf eine
Angriffsfläche des zweiten Zuhaltungsmittels ausübt, oder Druck auf eine Angriffsfläche
beider Zuhaltungsmittel.
[0031] Bevorzugt ist das Öffnungsmittel mittels einer Kopplungseinheit an das Sensormittel
gekoppelt, so dass das Sensormittel den zunächst einzunehmenden Zustand ermitteln
kann. Wird beim Schließen der Tür (Sperrmodul im Zustand 2) beispielsweise der Stößel
verschoben, so erkennt das Sensormittel, dass das Sperrelement von der zweiten Position
hin zur dritten Position zu verfahren ist, um die erschütterungsfeste Verriegelung
zwischen Tür und Rahmen bereitzustellen.
[0032] Obwohl in den vorstehenden Textpassagen davon ausgegangen ist, dass das Zuhaltungsmodul
zum Befestigen an der Tür und das Sperrmodul zum Befestigen an dem Rahmen des Behältnisses
ausgestaltet sind, ist es alternativ dazu auch möglich, dass das Sperrmodul für eine
Befestigung an der Tür ausgestaltet ist und das Zuhaltungsmodul für eine Befestigung
an dem Rahmen. Die erschütterungsfeste Verrieglung kann mittels der erfindungsgemäßen
Verriegelungsvorrichtung sowohl dann erreicht werden, wenn das Zuhaltungsmodul an
der Tür und das Sperrmodul an dem Rahmen des Behältnisses angeordnet ist, als auch
dann, wenn das Sperrmodul an der Tür und das Zuhaltungsmodul an dem Rahmen des Behältnisses
angeordnet ist.
[0033] Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Behältnis mit einem
Rahmen und einer Tür, das eine Verriegelungsvorrichtung gemäß den ersten Aspekt der
Erfindung aufweist. Aufgrund der Verriegelungsvorrichtung kann die Tür mit dem Rahmen
in einfacher und kostengünstiger Weise erschütterungsfest verriegelt werden.
[0034] Einen dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung bildet das Verfahren gemäß dem unabhängigen
Patentanspruch 15. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer Verriegelungsvorrichtung
teilt die Vorteile der Verriegelungsvorrichtung des ersten Aspektes der vorliegenden
Erfindung. Insbesondere weist das erfindungsgemäße Verfahren bevorzugte Ausführungsformen
auf, die den oben beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen der Verriegelungsvorrichtung
entsprechen, insbesondere, wie sie in den abhängigen Patentansprüchen angegeben sind.
[0035] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische und exemplarische Darstellung einer Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung, wobei sich ein Sperrmodul in einem ersten
Zustand befindet;
Fig. 2 eine schematische und exemplarische Darstellung derselben Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung, wobei sich das Sperrmodul in einem zweiten
Zustand befindet; und
Fig.3 eine schematische und exemplarische Darstellung derselben Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung, wobei sich das Sperrmodul in einem dritten
Zustand befindet.
[0036] Die Fig. 1 bis Fig. 3 zeigen jeweils dieselbe Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Verriegelungsvorrichtung 1 für ein Behältnis 2. Das Behältnis 2 weist einen Rahmen
21 sowie ein Tür 22 auf, die erschütterungsfest miteinander verriegelt werden sollen.
Die Verriegelungsvorrichtung 1 weist dazu ein Sperrmodul 12 auf, das wenigstens drei
voneinander verschiedene Zustände einnehmen kann. Die Fig. 1 zeigt die Verriegelungsvorrichtung
1, bei der das Sperrmodul 12 einen ersten Zustand eingenommen hat. Die Fig. 2 zeigt
dieselbe Verriegelungsvorrichtung 1, wobei das Sperrmodul 12 einen zweiten Zustand
eingenommen hat und die Fig. 3 zeigt dieselbe Verriegelungsvorrichtung, bei der das
Sperrmodul 12 einen dritten Zustand eingenommen hat. Nachfolgend wird gleichzeitig
auf sämtliche Fig. 1 bis Fig. 3 Bezug genommen.
[0037] Zunächst soll der grundsätzliche Aufbau der Verriegelungsvorrichtung 1 erläutert
werden. Die Verriegelungsvorrichtung 1 dient dem erschütterungsfesten Verriegeln der
Tür 22 mit einem Rahmen 21 des Behältnisses 2. Bei dem Behältnis 2 kann es sich um
ein wie auch immer geartetes Behältnis 2 handeln, beispielsweise ein Schließfach,
ein Koffer, ein Auto o.ä.. Die Tür 22 des Behältnisses 2 ist mit einem Scharniermittel
23 an den Rahmen 21 gekoppelt. Die Fig. 1 zeigt die Verriegelungsvorrichtung 1 bei
einer geöffneten Tür 22 und die Fig. 2 und Fig. 3 zeigen die Verriegelungsvorrichtung
1 bei einer geschlossenen Tür 22. Die Tür 22 muss jedoch nicht in der dargestellten
Weise geöffnet bzw. geschlossen werden, sondern es kann sich bei der Tür 22 auch um
eine Klappe oder um ein Schubladentür handeln, die in entsprechender Weise geschlossen
bzw. geöffnet wird. Wesentlich ist lediglich, dass die Tür 22 mit dem Rahmen 21 des
Behältnisses erschütterungsfest verriegelt wird, und zwar anhand der Verriegelungsvorrichtung
1. Bei dem gezeigten Beispiel weist das Behältnis 2 einen Rahmen 21 mit einer ersten
Rahmenwand 211 und einer zweiten Rahmenwand 212 auf.
[0038] Die Verriegelungsvorrichtung 1 umfasst besagtes Sperrmodul 12, das bei dem gezeigten
Bespiel an der zweiten Rahmenwand 212 befestigt ist, sowie ein Zuhaltungsmodul 13,
das bei dem gezeigten Beispiel an der Tür 22 befestigt ist. Grundsätzlich wäre es
jedoch auch möglich, dass das Zuhaltungsmodul 13 an dem Rahmen 21 (Rahmenwand 211
oder Rahmenwand 212) befestigt ist und das Sperrmodul 12 an der Tür 22. Jedenfalls
ist das Sperrmodul 12 ausgestaltet, bei geschlossener Tür 22 mit dem Zuhaltungsmodul
13 eine Verrastung auszubilden.
[0039] Das Zuhaltungsmodul 13 der Verriegelungsvorrichtung 1 weist ein erstes Zuhaltungsmittel
131 und ein zweites Zuhaltungsmittel 133 auf, die jeweils in Gestalt eines Rastarmes
ausgebildet sind und eine jeweilige Aussparung 131-1 und 133-1 aufweisen. Der erste
Rastarm 131 ist starr, also im Wesentlichen unbeweglich, an der Tür 22 befestigt.
Ferner weist der erste Rastarm 131 eine winklig angeordnete Angriffsfläche 131-2 auf.
Die Funktion der Angriffsfläche 131-2 wird später genauer erläutert. Der zweite Rastarm
133 des Zuhaltungsmoduls 13 ist ebenfalls an der Tür 22 befestigt, jedoch mittels
eines ersten elastischen Elements 132 beweglich gelagert. Bei dem gezeigten Beispiel
ist der erste Rastarm 131 mittels des ersten elastischen Elements 132 an den zweiten
Rastarm 133 gekoppelt, so dass der zweite Rastarm 133 entlang einer ersten Bewegungsrichtung
133-3 bewegt werden kann, also hin zum ersten Rastarm 131. Dazu der zweite Rastarm
mittels einer Schwenklagerung 133-4 schwenkbar an der Tür 22 befestigt. Die Schwenkbewegung
ist beispielsweise in der Fig. 2 angedeutet, wo der zweite Rastarm 133 nicht mehr
parallel zum ersten Rastarm 131 liegt, sondern in einem Winkel zu diesem.
[0040] Das Sperrmodul 12 der Verriegelungsvorrichtung 1 ist an der zweiten Rahmenwand 212
befestigt. Es umfasst ein entlang einer imaginären Achse 121-1 beweglich angeordnetes
Sperrelement 121 in Gestalt eines Sperrriegels. Die imaginäre Achse 121-1 ist in der
Fig. 1 sowohl klein als auch vergrößert dargestellt und in der Fig. 2 und Fig. 3 lediglich
vergrößert. Der Sperrriegel 121 ist in einem Führungsmittel 122 beweglich gelagert,
das einen ersten Führungsrahmen 122-1 und einen zweiten Führungsrahmen 122-2 aufweist.
Zum Bewegen des Sperrriegels 121 weist das Sperrmodul eine Antriebseinheit 125 auf,
die beispielsweise einen (in den Fig. 1-3 nicht dargestellten) Elektromotor umfasst.
Die Antriebseinheit 125 ist mittels eines Kopplungselements 125-1 an eine Kurbelscheibe
124 gekoppelt. Zum Verfahren des Sperrriegels 121 entlang der Achse 121-1 versetzt
die Antriebseinheit 125 die Kurbelscheibe 124 in eine Drehbewegung entlang einer Drehrichtung
124-1 um eine Drehachse 124-2. Mittels eines Koppelungsgliedes 123, welches an einer
ersten Kopplungsstelle 123-1 an den Sperrriegel 121 und an einer zweiten Kopplungsstelle
123-2 an die Kurbelscheibe 124 gekoppelt ist, wird die Drehbewegung der Kurbelscheibe
124 in eine translatorische Bewegung des Sperrriegels 121 entlang der Achse 121-1
umgesetzt. Die Antriebseinheit 125 kann den Sperrriegel 121 somit insbesondere an
drei voneinander verschiedene Positionen x
1, x
2 und x
3 positionieren. Diese Positionen sind auf der in den Fig. 1 bis Fig. 3 vergrößert
dargestellten imaginären Achse 121-1 angegeben. Das Sperrmodul 12 befindet sich im
ersten Zustand, wenn der Sperrriegel 121 an der ersten Position x
1 positioniert ist (Fig.1), im zweiten Zustand, wenn der Sperrriegel 121 an der zweiten
Position x
2 positioniert ist (Fig. 2) und im dritten Zustand, wenn der Sperrriegel 121 an der
dritten Position x
3 positioniert ist (Fig. 3).
[0041] Ferner umfasst die Verriegelungsvorrichtung 1 ein Öffnungsmittel 11, das ein an einem
Steg 114 beweglich gelagerten Stößel 111 aufweist, der entlang einer zweiten Bewegungsrichtung
111-1 verschoben werden kann. Die bewegliche Lagerung des Stößels 111 ist bei dem
gezeigten Beispiel mittels eines Flansches 112 und einem zweiten elastischen Element
113, beispielsweise in Gestalt einer Feder, realisiert.
[0042] Ferner weist die Verriegelungsvorrichtung 1 ein Sensormittel 14 auf, das zum einen
mit einem Kopplungsmittel 15 an das Öffnungsmittel 11 gekoppelt ist und zum anderen
operativ an die Antriebseinheit 125 gekoppelt ist. Das Sensormittel 14 ermittelt einen
zunächst einzunehmenden Zustand des Sperrmoduls 12 und stellt der Antriebseinheit
125 Informationen bereit, die indikativ für diesen einzunehmenden Zustand sind, also
indikativ für die Position, an der Sperrriegel 121 zu positionieren ist.
[0043] Nachfolgend soll die Funktion der Verriegelungsvorrichtung 1 näher beschrieben werden.
Dazu wird zunächst die Fig. 3 betrachtet. Diese zeigt das Sperrmodul 12 im dritten
Zustand, bei dem der Sperrriegel 121 an der dritten Position x
3 positioniert ist. In dieser Position bildet der Sperrriegel 121 sowohl mit dem ersten
Rastarm 131 als auch mit dem zweiten Rastarm 133 eine Verrastung aus, und zwar indem
der Sperrriegel 121 durch die beiden Aussparungen 131-1 und 133-1 der beiden Rastarme
131 und 133 geschoben worden ist. In diesem Zustand übt der Stößel 111 aufgrund des
zweiten elastischen Elements 113 Druck auf die besagte Angriffsfläche 131-2 des ersten
Rastarms 131 aus.
[0044] Zum Öffnen der Tür 22 ist es nun möglich, dass das Sensormittel 14 einen entsprechenden
Öffnungsbefehl empfängt. Dieser Öffnungsbefehl kann auf verschiedensten Weisen von
einem Benutzer des Behältnisses 2 an das Sensormittel 14 übertragen werden, beispielsweise
drahtlos mittels einer Schlüsselkarte oder drahtgebunden mittels eines herkömmlichen
Schlüssels. Ebenfalls ist es möglich, dass zum Öffnen der Tür 22 der Benutzer mittels
der Antriebseinheit 125 den Sperrriegel 121 mechanisch von der dritten Position x
3 in die erste Position x
1 überführt. Alternativ übermittelt das Sensormittel 14 Informationen an die Antriebseinheit
125, die indikativ dafür sind, dass der Sperrriegel 121 von der dritten Position x
3 in die erste Position x
1 zu überführen ist. Auf Empfang derartiger Informationen hin betätigt die Antriebseinheit
125 den (nicht dargestellten) Elektromotor, so dass der Sperrriegel 121 von der dritten
Position x
3 hin zur ersten Position x
1 überführt wird.
[0045] Sobald ein Kopfstück 121-2 des Sperrriegels 121 auch aus der Aussparung 133-1 des
zweiten Rastarmes 133 verfahren worden ist, wird die Tür 22 aufgrund der Druckbelastung,
die durch das Öffnungsmittel 11 hervorgerufen ist, aufgestoßen. Dieser Zustand ist
in der Fig. 1 dargestellt. Die Tür 22 kann nun komplett geöffnet werden, um ein in
den Fig. 1 bis Fig. 3 nicht dargestelltes Objekt in dem Fach 2 einzulagern bzw. ein
Objekt aus dem Fach 2 zu entnehmen. Unmittelbar nach dem Öffnen der Tür 22 verfährt
die Antriebseinheit 125 den Sperrriegel 121 automatisch zur zweiten Position x
2. In dieser Position nimmt das Sperrmodul 12 den zweiten Zustand ein, der in der Fig.
2 dargestellt ist.
[0046] Wird die Tür 22 nun wieder geschlossen, so gleitet während des Schließvorgangs ein
Gleitstück 133-2 des zweiten Rastarmes 133 über das Kopfstück 121-2 des Sperrriegels
121, so dass der Sperrriegel 121 in die Aussparung 133-1 des zweiten Rastarmes 133
gleitet. Dies ist in der Fig. 2 schematisch dargestellt. Bereits in diesem Zustand
ist die Tür 22 mit dem Rahmen 21 verriegelt. Aufgrund der winkligen Anordnung des
Gleitstücks 133-2 wird der zweite Rastarm 133 beim Schließen der Tür 22, also beim
Kontakt des Gleitstücks 133-2 mit dem Kopfstück 121-2 des Sperrriegels 121, in Richtung
des ersten Rastarmes 131 bewegt. Sobald das Kopfstück 121-2 des Sperrriegels 121 in
die Aussparung 133-1 des zweiten Rastarmes 131 gelangt, wird der zweite Rastarm 133
aufgrund des ersten elastischen Elements 132 wieder in seine Ausgangslage versetzt,
bei der der zweite Rastarm 133 im Wesentlichen parallel zum ersten Rastarm 131 liegt,
wie es in den Fig. 1 und Fig. 3 dargestellt ist.
[0047] Nach dem Schließen der Tür 22 und dem Ausbilden einer Verrastung zwischen dem zweiten
Rastarm 133 und der Verriegelung 131 wird der Sperrriegel 121 von der Antriebseinheit
125 an der dritten Position x
3 positioniert, bei der der Sperrriegel 121 auch mit dem ersten Rastarm 131 eine Verrastung
ausbildet, in dem der Sperrriegel 121 durch die Aussparung 131-1 des ersten Rastarmes
131 geschoben wird. Auf diese Weise wird in einfacher und kostengünstiger Manier eine
erschütterungsfeste Verriegelung zwischen der Tür 22 und dem Rahmen 21 geschaffen.
[0048] Die oben beschriebene Verriegelungsvorrichtung 1 kann zum Verriegeln einer Tür und
eines Rahmens eines beliebigen Behältnisses eingesetzt werden. In Betracht kommen
insbesondere Fächer von Schließanlagen, wie Paketstationen, die in einer erschütterungsanfälligen
Umgebung installiert sind. In Betracht kommt beispielsweise eine Paketstation in der
Nähe eines Bahnhofs oder einer stark befahrenden Straße. Außerdem eignet sich die
oben beschriebene Verriegelungsvorrichtung 1 zum Verriegeln von Kofferschalen und
Autotüren. Es sei insbesondere angemerkt, dass das Sperrmodul 12 der Verriegelungsvorrichtung
1 wahlweise am Rahmen oder an der Tür des Behältnisses 2 angeordnet sein kann und
das Zuhaltungsmodul 13 am anderen Teil des Behältnisses 2. Die Erfindung ist nicht
darauf beschränkt, dass das Zuhaltungsmodul 13 an der Tür 22 und das Sperrmodul 12
an dem Rahmen 21 befestigt ist.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Verriegelungsvorrichtung
- 11
- Öffnungsmittel
- 111
- Stößel
- 111-1
- Zweite Bewegungsrichtung
- 112
- Flansch
- 113
- Zweites elastisches Element
- 114
- Steg
- 12
- Sperrmodul
- 121
- Sperrelement
- 121-1
- Achse
- 121-2
- Kopfstück
- 122
- Führungsmittel
- 122-1
- Erster Führungsrahmen
- 122-2
- Zweiter Führungsrahmen
- 123
- Kopplungsglied
- 123-1
- Erste Kopplungsstelle
- 123-2
- Zweite Kopplungsstelle
- 124
- Kurbelscheibe
- 124-1
- Drehrichtung
- 124-2
- Drehachse
- 125
- Antriebseinheit
- 125-1
- Kopplungselement
- 13
- Zuhaltungsmodul
- 131
- Erstes Zuhaltungsmittel
- 131-1
- Aussparung des ersten Zuhaltungsmittels
- 131-2
- Angriffsfläche
- 132
- Erstes elastisches Element
- 133
- Zweites Zuhaltungsmittel
- 133-1
- Aussparung des zweiten Zuhaltungsmittels
- 133-2
- Gleitstück
- 133-3
- Erste Bewegungsrichtung
- 133-4
- Schwenklagerung
- 14
- Sensormittel
- 15
- Kopplungsmittel
- 2
- Behältnis
- 21
- Rahmen
- 211
- Erste Rahmenwand
- 212
- Zweite Rahmenwand
- 22
- Tür
- 23
- Scharniermittel
1. Verriegelungsvorrichtung (1) für ein Behältnis (2), das einen Rahmen (21) und eine
Tür (22) aufweist, umfassend
- ein Zuhaltungsmodul (13), das für eine Befestigung an der Tür (22) oder am Rahmen
(21) ausgestaltet ist sowie ein erstes Zuhaltungsmittel (131) und ein zweites Zuhaltungsmittel
(133) aufweist, wobei das zweite Zuhaltungsmittel (133) entlang einer ersten Bewegungsrichtung
(133-3) beweglich gelagert ist; und
- ein Sperrmodul (12), das für eine Befestigung an dem anderen Teil (21; 22) des Behältnisses
(2) und zum Ausbilden einer Verrastung mit dem Zuhaltungsmodul (12) ausgestaltet ist
sowie ein entlang einer Achse (121-1) beweglich angeordnetes Sperrelement (121) und
eine Antriebseinheit (125) zum Positionieren des Sperrelements (121) an Positionen
(x1, x2, x3) auf der Achse (121-1) aufweist;
dadurch gekennzeichnet, dass
das Sperrmodul (12) ausgebildet ist, wenigstens drei voneinander verschiedene Zustände
einzunehmen, wobei
- in einem ersten Zustand zum Öffnen der Tür (22) das Sperrelement (121) mittels der
Antriebseinheit (125) an einer ersten Position (x1) auf der Achse (121-1) positioniert ist, bei der das Sperrelement (121) weder mit
dem ersten Zuhaltungsmittel (131) noch mit dem zweiten Zuhaltungsmittel (133) eine
Verrastung ausbildet;
- in einem zweiten Zustand zum Vorbereiten des Schließens der Tür (22) das Sperrelement
(121) mittels der Antriebseinheit (125) an einer zweiten Position (x2) auf der Achse (121-1) positioniert ist, bei der das Sperrelement (121) nur mit dem
zweiten Zuhaltungsmittel (133) eine Verrastung ausbildet; und
- in einem dritten Zustand zum Schließen der Tür (22) das Sperrelement (121) mittels
der Antriebseinheit (125) an einer dritten Position (x3) auf der Achse (121-1) positioniert ist, bei der das Sperrelement (121) mit dem ersten
Zuhaltungsmittel (131) und mit dem zweiten Zuhaltungsmittel (133) eine Verrastung
ausbildet.
2. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zuhaltungsmittel (131) und das zweite Zuhaltungsmittel (133) jeweils als
Rastarme ausgebildet sind und jeweils eine Aussparung (131-1, 133-1) aufweisen, in
die das Sperrelement (121) zum Schließen der Tür (22) eingreifen kann.
3. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das an der zweiten Position (x2) befindliche Sperrelement (121) zum Vorbereiten des Schließens der Tür (22) nur in
die Aussparung (133-1) des zweiten Zuhaltungsmittels (133) eingreift, nicht jedoch
in die Aussparung (131-1) des ersten Zuhaltungsmittels (131).
4. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Zuhaltungsmittel (133) mittels eines ersten elastischen Elements (132)
an das erste Zuhaltungsmittel (132) gekoppelt ist.
5. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Zuhaltungsmittel (131) für eine starre Befestigung an der Tür (22) oder
an dem Rahmen (21) ausgestaltet ist.
6. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrmodul (12) ausgebildet ist,
- im zweiten Zustand eine kraftschlüssige Kopplung mit dem Zuhaltungsmodul (13) auszubilden;
und
- im dritten Zustand eine kraft- und formschlüssige Kopplung mit dem Zuhaltungsmodul
(13) auszubilden.
7. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (1) ferner ein Sensormittel (14) aufweist, das operativ
an die Antriebseinheit (125) gekoppelt ist und ausgebildet ist, der Antriebseinheit
(125) Informationen bereitzustellen, die indikativ für den Zustand sind, den das Sperrmodul
(12) einzunehmen hat.
8. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (125) ausgebildet ist, anhand der vom Sensormittel (14) bereitgestellten
Informationen das Sperrelement (121) wahlweise an der ersten, zweiten oder dritten
Position (x1; x2; x3) auf der Achse (121-1) zu positionieren, um den entsprechenden Zustand des Sperrmoduls
(12) herbeizuführen.
9. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (1) ferner ein Öffnungselement (11) aufweist, das mittels
eines zweiten elastischen Elements (113) entlang einer zweiten Bewegungsrichtung (111-1)
beweglich gelagert ist und angeordnet ist, bei einer geschlossenen Tür (22) Druck
auf eine Angriffsfläche (131-2) des ersten Zuhaltungsmittels (131) auszuüben, so dass
die Tür (22) in Reaktion auf das Verfahren des Sperrelements (121) von der dritten
Position (x3) hin zur ersten Position (x1) automatisch aufgestoßen wird.
10. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Zuhaltungsmittel (133) ein zu der Achse (121-1) schräg angewinkeltes angeordnetes
Gleitstück (133-2) aufweist, das ausgebildet und angeordnet ist, beim Schließen der
Tür (22) über ein Kopfstück (121-2) des Sperrelements (121) zu gleiten, falls das
Sperrelement (121) an der zweiten Position (x2) positioniert ist, so dass das Sperrelement (121) mit dem zweiten Zuhaltungsmittel
(133) eine Verrastung ausbildet.
11. Verriegelungsvorrichtung (1) nach Anspruch 10 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleitstück (133-2) derart am zweiten Zuhaltungsmittel (133) angeordnet ist, dass
beim Schließen der Tür (22) und beim zweiten Zustand des Sperrmoduls (12) das Gleitstück
(133-2) zunächst das Kopfstück (121-2) des Sperrelements (121) kontaktiert und sodann
aufgrund der angewinkelten Anordnung und der mittels des ersten elastischen Elements
(132) ausgebildeten beweglichen Lagerung des zweiten Zuhaltungsmittels (133) in Richtung
(133-2) des ersten Zuhaltungsmittels (131) bewegt wird, so dass das zweite Zuhaltungsmittel
(133) über das Kopfstück (121-2) des Sperrelements (121) gleitet, um die Verrastung
mit dem Sperrelement (121) auszubilden.
12. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrelement (121) als Riegel ausgebildet ist, der entlang der Achse (121-1)
beweglich angeordnet ist, wobei zum Führen des Riegels entlang der Achse (121-1) bevorzugt
ein Führungsmittel (122) vorgesehen ist.
13. Verriegelungsvorrichtung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das die Antriebseinheit (125) mittels einer entlang einer Drehrichtung (124-1) beweglich
angeordneten Kurbelscheibe (124) und eines Kopplungsgliedes (123) an das Sperrelement
(121) gekoppelt ist.
14. Behältnis (2) mit einem Rahmen (21) und einer Tür (22), dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis (2) zum Verriegeln der Tür (22) mit dem Rahmen (21) eine Verriegelungsvorrichtung
(1) nach einem der vorstehenden Ansprüche aufweist.
15. Verfahren zum Betreiben einer Verriegelungsvorrichtung (1) für ein Behältnis (2),
das einen Rahmen (21) und eine Tür (22) aufweist, wobei die Verriegelungsvorrichtung
(1) umfasst:
- ein Zuhaltungsmodul (13), das für eine Befestigung an der Tür (22) oder am Rahmen
(21) ausgestaltet ist sowie ein erstes Zuhaltungsmittel (131) und ein zweites Zuhaltungsmittel
(133) aufweist, wobei das zweite Zuhaltungsmittel (133) entlang einer ersten Bewegungsrichtung
(133-3) beweglich gelagert ist; und
- ein Sperrmodul (12), das für eine Befestigung an dem anderen Teil (21; 22) des Behältnisses
(2) und zum Ausbilden einer Verrastung mit dem Zuhaltungsmodul (12) ausgestaltet ist
sowie ein entlang einer Achse (121-1) beweglich angeordnetes Sperrelement (121) und
eine Antriebseinheit (125) zum Positionieren des Sperrelements (121) an Positionen
(x1, x2, x3) auf der Achse (121-1) aufweist;
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die folgenden Schritte beinhaltet:
- Überführen des Sperrmoduls (12) in einen ersten Zustand zum Öffnen der Tür (22),
wobei das Sperrelement (121) dazu mittels der Antriebseinheit (125) an einer ersten
Position (x1) auf der Achse (121-1) positioniert wird, bei der das Sperrelement (121) weder mit
dem ersten Zuhaltungsmittel (131) noch mit dem zweiten Zuhaltungsmittel (133) eine
Verrastung ausbildet;
- Überführen des Sperrmoduls (12) in einen zweiten Zustand zum Vorbereiten des Schließens
der Tür (22), wobei das Sperrelement (121) dazu mittels der Antriebseinheit (125)
an einer zweiten Position (x2) auf der Achse (121-1) positioniert wird, bei der das Sperrelement (121) nur mit
dem zweiten Zuhaltungsmittel (133) eine Verrastung ausbildet; und
- Überführen des Sperrmoduls (12) in einen dritten Zustand zum Schließen der Tür (22),
wobei das Sperrelement (121) dazu mittels der Antriebseinheit (125) an einer dritten
Position (x3) auf der Achse (121-1) positioniert wird, bei der das Sperrelement (121) mit dem
ersten Zuhaltungsmittel (131) und mit dem zweiten Zuhaltungsmittel (133) eine Verrastung
ausbildet.