[0001] Die Erfindung betrifft ein Kühlsystem für eine Brennkraftmaschine.
[0002] Brennkraftmaschinen für Kraftfahrzeuge weisen mindestens ein Kühlsystem auf, in dem
ein Kühlmittel mittels einer oder mehrerer Pumpen in mindestens einem Kühlkreis gepumpt
wird und dabei Wärmeenergie von in den Kühlkreis integrierten Komponenten, insbesondere
dem Verbrennungsmotor sowie einem Ölkühler und/oder einem Ladeluftkühler, aufnimmt.
Diese Wärmeenergie wird anschließend in einem Umgebungswärmetauscher, dem sogenannten
Hauptwasserkühler, sowie zeitweise in einem Heizungswärmetauscher an die Umgebungsluft,
im Fall des Heizungswärmetauschers an die zur Klimatisierung des Innenraums des Kraftfahrzeugs
vorgesehene Umgebungsluft, abgegeben.
[0003] Kühlsysteme moderner Kraftfahrzeuge weisen in der Regel mehrere Kühlkreise auf. Beispielsweise
ist es bekannt, einen so genannten großen bzw. Hauptkühlkreis sowie einen kleinen
Kühlkreis vorzusehen, die abschnittsweise integral ausgebildet sind, und wobei mittels
eines thermostatgesteuerten Ventils das Kühlmittel entweder über den großen oder den
kleinen Kühlkreis geführt wird. Dies erfolgt in Abhängigkeit von der Temperatur des
Kühlmittels, so dass beispielsweise in einer Warmlaufphase der Brennkraftmaschine,
wenn das Kühlmittel noch nicht seinen Betriebstemperaturbereich erreicht hat, dieses
in dem kleinen Kühlkreis gefördert wird, wodurch der Hauptwasserkühler, d.h. derjenige
Umgebungswärmetauscher, in dem das Kühlmittel durch Wärmeübergang auf die Umgebungsluft
hauptsächlich gekühlt wird, umgangen wird. Hat das Kühlmittel dagegen seinen Betriebstemperaturbereich
erreicht, wird mittels des thermostatgesteuerten Ventils das Kühlmittel in dem großen
Kundenkreis gefördert, so dass durch einen Wärmeübergang von dem Kühlmittel auf die
Umgebungsluft einen Überhitzten des Kühlsystems vermieden wird. Der Heizungswärmetauscher
als zweiter Umgebungswärmetauscher ist dagegen regelmäßig in den kleinen Kühlkreis
integriert, wodurch auch schon in der Warmlaufphase der Brennkraftmaschine eine Beheizung
des Innenraums des Kraftfahrzeugs ermöglicht wird.
[0004] Die (Haupt-)Pumpe des Kühlsystems wird regelmäßig mechanisch von dem Verbrennungsmotor
der Brennkraftmaschine angetriebenen. Ihre Förderleistung ist somit grundsätzlich
proportional zu der Drehzahl, mit der eine Kurbelwelle des Verbrennungsmotors rotiert.
Obwohl mit steigender Drehzahl des Verbrennungsmotors tendenziell auch der Kühlleistungsbedarf
steigt, entspricht die durch den Betrieb der Pumpe theoretisch erzielbare Kühlleistung
in vielen Betriebszuständen nicht dem tatsächlichen Kühlleistungsbedarf. Da in allen
Betriebszuständen eine ausreichend hohe Kühlleistung zur Verfügung stehen soll, sind
solche mechanisch angetriebenen Pumpen vielfach überdimensioniert. Die Bestrebungen,
den Kraftstoffbedarf von Kraftfahrzeugen zu reduzieren, hat daher zu der Entwicklung
von mechanisch angetriebenen Kühlmittelpumpen geführt, die in Grenzen hinsichtlich
des Volumenförderstroms regelbar sind. Eine solche regelbare, mechanisch angetriebene
Kühlmittelpumpe ist beispielsweise aus der
DE 10 2010 044 167 A1 bekannt.
[0005] Bei den Kühlsystemen moderner Kraftfahrzeuge erfolgt die Hauptregelung des Volumenstroms
des Kühlmittels somit mittels regelbarer Kühlmittelpumpen während die Verteilung des
Volumenstroms auf die einzelnen, jeweils einen unterschiedlichen Kühlbedarf aufweisenden
Komponentenkühler mittels aktiv und insbesondere über Thermostate angesteuerte Ventile
gesteuert wird. Beispielsweise offenbart die
DE 103 42 935 A1 eine Brennkraftmaschine mit einem Kühlkreis, der eine von einem Verbrennungsmotor
mechanisch angetriebene Pumpe umfasst. Der Fördervolumenstrom der Pumpe ist somit
von der Drehzahl des Verbrennungsmotors abhängig. Um für mehrere in den Kühlkreis
integrierte Wärmetauscher, wie insbesondere Kühlkanäle eines Zylinderkurbelgehäuses
und eines Zylinderkopfs des Verbrennungsmotors sowie einen Heizungswärmetauscher für
eine Innenraumheizung eines von der Brennkraftmaschine angetriebenen Kraftfahrzeugs,
individuell angepasste Volumenströme des Kühlmittel zu erreichen, sind eine Mehrzahl
von jeweils individuell ansteuerbaren Regelventilen in den Kühlkreislauf integriert.
Die
DE 103 42 935 A1 offenbart weiterhin, dass die Kanäle des Zylinderkurbelgehäuses und des Zylinderkopfs
parallel verschaltet sind, wodurch ermöglicht wird, die Kühlleistung für diese Komponenten
individuell zu steuern. Das aus der
DE 103 42 935 A1 bekannte Kühlsystem ist relativ aufwändig.
[0006] Aus der
DE 199 06 523 A1 ist zudem ein Kühlsystem für ein Kraftfahrzeug bekannt, das zwei Kühlkreise, nämlich
einen den Hauptwasserkühler, eine Hauptkühlmittelpumpe und Kühlkanäle eines Verbrennungsmotors
umfassenden Hauptkühlkreis sowie einen einen Heizungswärmetauscher für eine Innenraumheizung
des Kraftfahrzeugs umfassenden Nebenkühlkreis aufweist. Der weiterhin eine Zusatzheizvorrichtung
sowie eine separate, elektrisch betriebene Pumpe aufweisende Nebenkühlkreis ist als
Kurzschlusskreis ausgeführt, d.h. mittels eines aktiv ansteuerbaren Ventils ist der
Nebenkühlkreis unabhängig von dem Hauptkühlkreis betreibar.
[0007] Für eine gute und insbesondere effiziente Kühlleistung eines Kühlkreises ist es relevant,
dass dieser möglichst vollständig entlüftet ist. Demnach muss zum einen während des
Befüllvorgangs des Kühlkreises, insbesondere bei einer Erstbefüllung oder einer Neubefüllung
im Rahmen einer Wartung, die im Kühlkreis enthaltene Luft, die von dem einströmenden
Kühlmittel verdrängt wird, möglichst vollständig abgeführt werden. Zudem kann im Betrieb
des Kraftfahrzeugs und damit des Kühlkreises Gas durch Verdampfungsprozesse entstehen,
das sicher abgeführt werden sollte. Dies gilt insbesondere, wenn der Kühlkreis für
eine Betriebstemperatur des Kühlmittels ausgelegt ist, die oberhalb der (druckabhängigen)
Siedetemperatur von Wasser liegt. Wasser, das sich in dem Kühlkreislauf angesammelt
oder abgesetzt hat, verdampft dann und sollte entsprechend abgeführt werden.
[0008] Eine Entlüftung eines Kühlkreises erfolgt regelmäßig über einen Ausgleichsbehälter
des Kühlsystems. Ein solcher Ausgleichsbehälter hat zudem noch die Aufgabe, die unterschiedliche,
thermische bedingte Ausdehnung des Kühlmittels zu kompensieren und ist dazu teilweise
mit Luft gefüllt. Zur Entlüftung kann eine Entlüftungsleitung von in der Regel der
höchsten Stelle des Kühlkreises zu dem noch höher angeordneten Ausgleichsbehälter
führen.
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
möglichst einfach aufgebautes regelbares Kühlsystem für ein Kraftfahrzeug anzugeben.
[0010] Diese Aufgabe wird durch ein Kühlsystem gemäß dem unabhängigen Patentanspruch 1 gelöst.
Ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Kühlsystems ist Gegenstand des Patentanspruchs
11. Gegenstand des Patentanspruchs 15 ist zudem ein Anschlusselement, das vorteilhafterweise
zur Ausbildung des erfindungsgemäßen Kühlsystems genutzt werden kann. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Kühlsystems und des erfindungsgemäßen
Verfahrens sind Gegenstand der weiteren Patentansprüche und ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Erfindung.
[0011] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, durch den Verzicht auf möglichst alle temperaturgesteuerten
Ventile ein möglichst einfach aufgebautes Kühlsystem zu erhalten. Dabei ist eine der
Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis, dass durch eine geeignete Integration von
mindestens zwei regelbaren Kühlmittelpumpen auch ohne solche temperaturgesteuerten
Ventilen eine individuelle Regelung des durch die einzelnen Komponentenkühler strömenden
Volumenstroms des Kühlmittels und damit der Kühlleistungsbedarf für diese Komponentenkühler
erfolgen kann. Dabei ist von Bedeutung, dass die mindestens zwei regelbaren Pumpen
in verschiedene Kühlkreise integriert sind, die jedoch abschnittsweise integral ausgebildet
sind, so dass durch die gegenseitige Beeinflussung beziehungsweise Überlagerung des
von den einzelnen Kühlmittelpumpen erzeugten Volumenstroms beziehungsweise Drucks
des Kühlmittels eine individuelle Regelung des durch die einzelnen Komponentenkühler
strömenden Volumenstroms erfolgen kann.
[0012] Demnach ist ein Kühlsystem für eine Brennkraftmaschine mit einem einen Komponentenkühler,
einen Umgebungswärmetauscher und eine Pumpe umfassenden ersten Kühlkreis und einem
einen Komponentenkühler und eine Pumpe umfassenden zweiten Kühlkreis, wobei die Kühlkreise
in zumindest einem Abschnitt integral ausgebildet sind und in den Kühlkreisen ein
Kühlmittel zur Förderung vorgesehen ist beziehungsweise gefördert wird, erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpen regelbar ausgebildet sind und eine Regelung
der durch die Komponentenkühler strömenden Volumenströme des Kühlmittels mittels eines
(zueinander) angepassten Betriebs der mindestens zwei Pumpen erfolgen kann beziehungsweise
erfolgt.
[0013] Unter dem Begriff "Kühler" werden erfindungsgemäß Wärmetauscher verstanden, die einen
Wärmeübergang in beide Richtungen, d.h. von einer Komponente auf das Kühlmittel sowie
von dem Kühlmittel auf die Komponente, ermöglichen. Der Begriff "Kühler" ist gewählt,
da im Normalbetrieb der Brennkraftmaschine, d.h. wenn diese ihren Betriebstemperaturbereich
erreicht hat, ein Wärmeübergang von der Komponente auf das Kühlmittel vorgesehen ist
und der Wärmetauscher eine Kühlung der Komponenten bewirkt. In einer anderen Betriebsphase
der Brennkraftmaschine, insbesondere in einer Warmlaufphase oder bei einem Betrieb
mit sehr geringer Leistung, kann jedoch auch ein Wärmeübergang von dem Kühlmittel
auf die jeweilige Komponente vorgesehen sein. Dadurch kann insbesondere ein schnelles
Erwärmen der Komponente erzielt werden kann.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kühlsystems kann vorgesehen
sein, dass die mindestens zwei Pumpen elektromotorisch angetrieben sind. Dadurch kann
eine besonders einfache und genaue Regelung der einzelnen Pumpen und somit auch des
angepassten Betriebs der mindestens zwei Pumpen erfolgen. Möglich ist aber auch, eine,
mehrere oder alle der Pumpen mechanisch durch beispielsweise einen Verbrennungsmotor
der Brennkraftmaschine angetriebenen auszuführen, wobei die Regelbarkeit der Förderleistungen
dieser Pumpen durch andere Maßnahmen (vgl. beispielsweise
DE 10 2010 044 167 A1) erreicht werden kann.
[0015] Bei einem erfindungsgemäßen Kühlsystem kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass
in einer Warmlaufphase der Brennkraftmaschine hauptsächlich oder ausschließlich die
Pumpe des zweiten Kühlkreises betrieben wird, während die Pumpe des ersten Kühlkreis
nicht oder nur mit geringer Leistung betrieben wird. Die dann eine erhebliche Drosselwirkung
aufweisende Pumpe des ersten Kühlkreises verhindert weitgehend, dass ein relevanter
Volumenstrom des Kühlmittels über den Umgebungswärmetauscher, bei dem es sich insbesondere
um den sogenannten Hauptwasserkühler handeln kann, geführt wird. Im Ergebnis kann
so eine ungewollte Kühlung des Kühlmittels in dem Umgebungswärmetauscher während der
Warmlaufphase der Brennkraftmaschine verhindert und ein schnelles Aufheizen des Kühlmittels
unterstützt werden.
[0016] Insbesondere dann, wenn die Drosselwirkung von einer mit geringer Leistung oder überhaupt
nicht betriebenen Pumpe nicht ausreichend ist, um ein Durchströmen des dazugehörigen
Kühlkreises in ausreichendem Maße zu verhindern, können in einer bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Kühlsystems Mittel zur Vermeidung eines Rückflusses des Kühlmittels
aus dem integralen Abschnitt in einen oder beide Kühlkreise vorgesehen sein. Diese
Mittel können beispielsweise in Form von in den oder die Kühlkreise integrierten Rückschlagventilen
ausgebildet sein. Sofern die Mittel direkt in einen Mündungsabschnitt des integralen
Abschnitts integriert sind, besteht auch die vorteilhafte Möglichkeit, diese in Form
eines Klappenventils auszubilden, dass druckabhängig verschwenkbar ist und dabei entweder
die Mündungsöffnung des ersten oder des zweiten Kühlkreises (zumindest teilweise)
verschließt.
[0017] Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass in den zweiten Kühlkreis des Kühlsystems
ein Heizungswärmetauscher integriert ist. Somit kann sichergestellt werden, dass bedarfsweise
auch während der Warmlaufphase der Brennkraftmaschine Wärmeenergie aus dem Kühlkreis
an zur Klimatisierung eines Innenraums des Kraftfahrzeugs vorgesehene Umgebungsluft
übertragen werden kann.
[0018] Die Warmlaufphase der Brennkraftmaschine kann weiterhin bevorzugt in eine erste Phase,
in der die Pumpe des zweiten Kühlkreises mit einer relativ niedrigen Förderleistung
und somit einem entsprechend niedrigen Fördervolumenstrom des Kühlmittels betrieben
wird, und eine zweite Phase, in der die Pumpe des zweiten Kühlkreises mit einer relativ
hohen Förderleistung und somit einem entsprechend hohen Fördervolumenstrom des Kühlmittels
betrieben wird, unterteilt sein. Dadurch kann beispielsweise erzielt werden, dass
in der ersten Phase, die vorzugsweise zeitlich vor der zweiten Phase liegt, durch
eine nur sehr geringe Durchströmung von insbesondere einem Verbrennungsmotor und besonders
bevorzugt einem Zylinderkopf des Verbrennungsmotors, ein schnelles Erwärmen dieser
Komponente erreicht wird, was sich positiv auf den Kraftstoffverbrauch und die Abgasemissionen
der Brennkraftmaschine auswirken kann. Dabei kann die Regelung der Förderleistung
der Pumpe des zweiten Kühlkreises insbesondere auch in Abhängigkeit von einer Umgebungstemperatur
sowie einer Solltemperatur für den Innenraum des Kraftfahrzeugs erfolgen. Sofern in
Abhängigkeit von der Differenz zwischen der Umgebungstemperatur und der Solltemperatur
für den Innenraum eine Heizleistung für den Innenraum vorgesehen ist, kann die Pumpe
des zweiten Kühlkreis in der genannten ersten Phase der Warmlaufphase mit einer höheren
Leistung betrieben werden, als dies der Fall ist, wenn keine Heizleistung notwendig
ist.
[0019] Die zweite Phase der Warmlaufphase mit einer anderen, relativ höheren Förderleistung
der Pumpe des zweiten Kühlkreises und somit einem höheren Volumenstrom des Kühlmittels
durch den zweiten Kühlkreis kann insbesondere dann gestartet werden, wenn eine (zunächst)
ausreichende Erwärmung des Verbrennungsmotors und insbesondere des Zylinderkopfs erreicht
wurde und/oder keine besonders hohe Heizleistung für die Innenraum des Kraftfahrzeugs
mehr erforderlich ist. Dann kann die von dem Kühlmittel in dem Verbrennungsmotor aufgenommene
Wärmeenergie vorzugsweise für eine schnelle Erwärmung einer weiteren Komponente, wie
beispielsweise des Motoröls, genutzt werden. Dazu kann ein entsprechender weiterer
Komponentenkühler, insbesondere ein Motorölkühler, in einen die zwei Kühlkreise verbindenden
Verbindungsabschnitt integriert sein. Dabei erfolgt die Integration des Verbindungsabschnitts
vorzugsweise derart, dass das über den weiteren Komponentenkühler strömende Kühlmittel
zirkulieren kann, ohne über den Umgebungswärmetauscher des ersten Kühlkreises geführt
zu werden.
[0020] Sofern das erfindungsgemäße Kühlsystem, wie im Stand der Technik üblich, einen Ausgleichsbehälter
aufweist, kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass dieser in einen Abschnitt integriert
ist, in dem in der Warmlaufphase der Brennkraftmaschine kein relevanter Volumenstrom
des Kühlmittels vorgesehen ist. Insbesondere kann der Ausgleichsbehälter parallel
zu dem Umgebungswärmetauscher in den ersten Kühlkreis integriert sein. Dadurch kann
vermieden werden, dass während der Warmlaufphase das möglichst schnell zu erwärmende
Kühlmittel in relevantem Ausmaß durch den Ausgleichsbehälter gefördert wird, was ansonsten
mit einer nicht unerheblichen, in dieser Betriebsphase der Brennkraftmaschine unerwünschten
Kühlung des Kühlmittels verbunden sein kann.
[0021] Die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Kühlsystems hat bei einer solchen Positionierung
des Ausgleichsbehälters noch den Vorteil einer einfach durchführbaren Entlüftung des
Kühlsystems bei einer Neu- oder Wiederbefüllung. Insbesondere kann dazu vorgesehen
sein, dass während oder nach dem Befüllen des Kühlkreises mit dem Kühlmittel die (nicht
von dem Verbrennungsmotor und insbesondere elektrisch angetriebene) Pumpe des ersten
Kühlkreises betrieben wird, ohne dass dabei der Verbrennungsmotor der Brennkraftmaschine
betrieben wird (Nichtbetrieb des Verbrennungsmotors). Dies Vereinfacht den Befüllvorgang.
Bei Brennkraftmaschinen mit konventionellen Kühlsystemen muss dagegen in der Regel
zur Entlüftung nach dem Neu- oder Wiederbefüllen des Kühlsystems der Verbrennungsmotor
betrieben werden, um die (Haupt-)Pumpe des Kühlsystems zu betreiben, durch die dann
das Kühlmittel und mittels des Kühlmittels in dem Kühlsystem enthaltene Luft in Richtung
des Ausgleichsbehälters gefördert wird.
[0022] In einer weiterhin bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Kühlsystems kann
vorgesehen sein, dass ein erster der Komponentenkühler in dem integralen Abschnitt
der zwei Kühlkreise angeordnet ist. Dabei umfasst der erste Komponentenkühler besonders
bevorzugt einen ersten Teilkomponentenkühler und einen zweiten Teilkomponentenkühler,
wobei die Teilkomponentenkühler parallel geschaltet sind. Insbesondere kann es sich
bei dem ersten Teilkomponentenkühler um einen Kühler eines Zylinderkurbelgehäuses
(insbesondere in Form von in das Zylinderkurbelgehäuse integrierten Kühlkanälen ausgebildet)
und bei dem zweiten Teilkomponentenkühler um einen Kühler eines Zylinderkopfs (insbesondere
in Form von in den Zylinderkopf integrierten Kühlkanälen ausgebildet) eines Verbrennungsmotors
der Brennkraftmaschine handeln.
[0023] Dabei kann besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass der Volumenstrom des Kühlmittels
durch den ersten Teilkomponentenkühler mittels eines druckgesteuerten Ventils in Abhängigkeit
von dem Volumenstrom durch den zweiten Teilkomponentenkühler regelbar ist. Somit kann
insbesondere vorgesehen sein, dass eine relevante Durchströmung des Kühlers des Zylinderkurbelgehäuses
mit dem Kühlmittel erst erfolgt, wenn die Durchströmung des Kühlers des Zylinderkopfs
einen definierten Grenzwert überschritten hat.
[0024] Mittels eines solchen Kühlsystems kann eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens realisiert werden, bei dem die Förderleistung der Pumpe des ersten Kühlkreises
anhand der Temperatur des Kühlmittels am Ausgang der zweiten Teilkühlkomponente (wozu
der oder die Kühlkreise mindestens einen entsprechend angeordneten Temperatursensor
aufweisen) geregelt wird und ein Volumenstrom durch den ersten Teilkomponentenkühler
mittels eines angepassten Betriebs der Pumpe des zweiten Kühlkreises geregelt wird.
Somit kann vorgesehen sein, dass die Temperatur des Zylinderkopfs, die sich in der
Temperatur des Kühlmittels am Ausgang des Kühlers des Zylinderkopf widerspiegelt,
als eine oder die relevante Regelgröße für die Pumpe des ersten Kühlkreises genutzt
wird, wobei eine Regelung der Kühlleistung des Kühlers des Zylinderkopf und damit
der Temperatur des Zylinderkopfs vorteilhaft über die Förderleistung dieser Pumpe
geregelt werden kann. Um diese Regelung von der Regelung der Kühlleistung des Kühlers
des Zylinderkurbelgehäuses zu entkoppeln, kann dann der Druck im integralen Abschnitt
der Kühlkreise so mittels der Pumpe des zweiten Kühlkreises variiert werden, dass
das druckgesteuerte Ventile in einem definierten Umfang öffnet oder schließt und damit
die Durchströmung des Kühlers des Zylinderkurbelgehäuses regelt.
[0025] Ein für die Ausbildung eines solchen Kühlkreises vorteilhaft einsetzbares Anschlusselement,
das insbesondere außenseitig an einen Verbrennungsmotor der Brennkraftmaschine angeschlossen
werden kann, weist mindestens ein zwei voneinander getrennte Strömungsräume ausbildendes
(ein- oder mehrteiliges) Gehäuse auf, wobei ein erster der Strömungsräume mit mindestens
zwei Einlassanschlüssen, die beide (insbesondere alternativ) mittels einer Vorrichtung
zur Verhinderung eines Rückflusses absperrbar sind, und einem Auslassanschluss verbunden
ist. Ein zweiter der Strömungsräume ist dagegen mit mindestens zwei Einlassanschlüssen,
von denen einer mittels eines druckbetätigten Absperrelements absperrbar ist, und
mindestens zwei Auslassanschlüssen verbunden.
[0026] Bei einem solchen Anschlusselement kann weiterhin bevorzugt in (oder zumindest in
der Nähe von) zumindest einem der beiden mit dem zweiten Strömungsraum verbundenen
Einlassanschlüsse ein Temperatursensor angeordnet sein. Hierbei kann es sich insbesondere
um denjenigen Einlassanschluss handeln, der einen Kühlkanal des Zylinderkopfs des
Verbrennungsmotors mit dem zweiten Strömungsraum verbindet.
[0027] Die unbestimmten Artikel ("ein", "eine", "einer und "eines"), insbesondere in den
Patentansprüchen und in der die Patentansprüche allgemein erläuternden Beschreibung,
sind als solche und nicht als Zahlwörter zu verstehen. Entsprechend damit konkretisierte
Komponenten sind somit so zu verstehen, dass diese mindestens einmal vorhanden sind
und mehrfach vorhanden sein können.
[0028] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt jeweils schematisch:
- Fig. 1:
- eine Brennkraftmaschine mit einem erfindungsgemäßen Kühlsystem in einer schematischen
Darstellung ;
- Fig. 2:
- eine bauliche Umsetzung eines Teils des Kühlsystems der Fig. 1 in einer perspektivischen
Ansicht;
- Fig. 3:
- in isolierter Darstellung das Anschlusselement des Kühlsystems gemäß der Fig. 2;
- Fig. 4:
- eine Prinzipdarstellung eines ersten Strömungsraums des Anschlusselements gemäß der
Fig. 3;
- Fig. 5:
- eine Prinzipdarstellung eines zweiten Strömungsraums des Anschlusselements gemäß der
Fig. 3;
- Fig. 6:
- die Durchströmung eines Teils des Kühlsystems gemäß der Fig. 1 in einem ersten Betriebszustand
der betriebswarmen Brennkraftmaschine;
- Fig. 7:
- die Durchströmung eines Teils des Kühlsystems gemäß der Fig. 1 in einem zweiten Betriebszustand
der betriebswarmen Brennkraftmaschine;
- Fig. 8:
- die Durchströmung des Kühlsystems gemäß der Fig. 1 in dem ersten und zweiten Betriebszustand
der betriebswarmen Brennkraftmaschine;
- Fig. 9:
- eine nicht erfolgende Durchströmung des Kühlsystems gemäß der Fig. 1 in einer ersten
Phase einer Warmlaufphase der Brennkraftmaschine;
- Fig. 10:
- die Durchströmung des Kühlsystems gemäß der Fig. 1 in einer zweiten Phase der Warmlaufphase
der Brennkraftmaschine; und
- Fig. 11:
- die Durchströmung des Kühlsystems gemäß der Fig. 1 in einer dritten Phase der Warmlaufphase
der Brennkraftmaschine.
[0029] Die Fig. 1 zeigt eine Brennkraftmaschine mit einem erfindungsgemäßen Kühlsystem,
wobei neben dem Kühlsystem noch ein Verbrennungsmotor 10 der Brennkraftmaschine dargestellt
ist. Der Verbrennungsmotor 10 kann als herkömmlicher Hubkolben-Verbrennungsmotor ausgeführt
sein und umfasst dann ein Zylinderkurbelgehäuses 12, in dem eine Mehrzahl von Zylindern
(nicht dargestellt) ausgebildet sind, in denen jeweils ein Kolben (nicht dargestellt)
beweglich geführt ist. Ein Zylinderkopf 14 schließt das Zylinderkurbelgehäuses 12
und damit die Zylinder nach oben hin ab und umfasst weiterhin mindestens ein Einlass-
sowie mindestens ein Auslassventil für jeden der Zylinder, durch die in bekannter
Weise ein Gaswechsel in von den Zylindern und den Kolben ausgebildeten Brennräumen
gesteuert wird.
[0030] Sowohl das Zylinderkurbelgehäuses 12 als auch der Zylinderkopf 14 werden mittels
des Kühlsystems gekühlt, wozu diese Kühlkanäle 58, 60 aufweisen, die mit dem Kühlmittels
des Kühlsystems gefüllt und von diesem zumindest temporär durchströmt werden. Die
Kühlkanäle 58, 60 stellen demnach Kühler des Zylinderkurbelgehäuses 12 sowie des Zylinderkopfs
14 dar. Der (mindestens eine) Kühlkanal 60 des Zylinderkurbelgehäuses 12 und der (mindestens
eine) Kühlkanal 58 des Zylinderkopfs 14 sind parallel verlaufend ausgebildet und werden
somit auch parallel von dem Kühlmittel durchströmt.
[0031] Das Kühlsystem bildet einen ersten Kühlkreis und einen zweiten Kühlkreis aus, die
in einem Abschnitt, nämlich insbesondere in dem von den Kühlkanälen 58, 60 des Verbrennungsmotors
10 ausgebildeten Abschnitt, integral ausgebildet sind. Demnach werden im Betrieb des
Kühlsystems die Kühlkanäle 58, 60 des Verbrennungsmotors 10 zumindest teilweise durchströmt,
unabhängig davon ob nur der erste oder der zweite oder beide Kühlkreise genutzt werden.
[0032] Der erste Kühlkreis umfasst weiterhin einen Umgebungswärmetauscher, der als sogenannter
Hauptwasserkühler 16 vorgesehen ist, sowie eine erste, elektrisch angetriebene und
hinsichtlich ihrer Förderleistung regelbare Pumpe 18, die stromab des Hauptwasserkühlers
16 angeordnet ist. Weiterhin ist ein Ausgleichsbehälter 20 vorgesehenen, der in einer
Parallelschaltung zu dem Hauptwasserkühler 16 in den ersten Kühlkreis integriert ist.
Die einzelnen Komponenten des ersten Kühlkreises sind über entsprechende Verbindungleitungen
fluidleitend verbunden.
[0033] Der zweite Kühlkreis umfasst noch einen Heizungswärmetauscher 22, der ebenfalls einen
Umgebungswärmetauscher darstellt, wobei mit diesem bedarfsweise ein Wärmeübergang
von dem Kühlmittel auf Umgebungsluft, die für die Klimatisierung eines Innenraums
eines von der Brennkraftmaschine angetriebenen Kraftfahrzeugs vorgesehen ist, erfolgen
kann. Weiterhin umfasst der zweite Kühlkreis eine zweite, elektrisch angetriebene
und hinsichtlich ihrer Förderleistung regelbare Pumpe 24, die stromab des Heizungswärmetauschers
22 angeordnet ist. Auch die einzelnen Komponenten des zweiten Kühlkreises sind über
entsprechende Verbindungsleitungen fluidleitend verbunden
[0034] Das Kühlsystem umfasst weiterhin noch einen Zwischenkühlkreis, der von dem integralen
Abschnitt des ersten und zweiten Kühlkreis, einem weiteren Abschnitt des ersten Kühlkreises,
einem weiteren Abschnitt des zweiten Kühlkreises sowie einem den ersten Kühlkreis
und den zweiten Kühlkreis verbindenden Verbindungsabschnitt (mit entsprechenden Verbindungsleitungen)
gebildet wird. Dabei geht, bezogen auf die Strömungsrichtung des Kühlmittels, der
Verbindungsabschnitt stromab des Verbrennungsmotors 10 und stromauf des Hauptwasserkühlers
16 sowie des Ausgleichsbehälters 20 aus dem ersten Kühlkreis ab. Die Mündung des Verbindungsabschnitts
ist stromab des Heizungswärmetauschers 22 und stromauf der Pumpe 24 (und damit auch
stromauf des Verbrennungsmotors 10) in den zweiten Kühlkreis integriert. In den Verbindungsabschnitt
des Zwischenkühlkreises ist ein weiterer Komponentenkühler in Form eines Motorölkühlers
26 integriert. Der Motorölkühler 26 dient im Betrieb der Brennkraftmaschine nach dem
Erreichen des Betriebstemperaturbereichs einer Kühlung des zur Schmierung des Verbrennungsmotors
10 genutzten Motoröls.
[0035] Zur Ausbildung des integralen Abschnitts des ersten und zweiten Kühlkreises ist ein
Anschlusselement 28 vorgesehen, das in der Fig. 3 in isolierter Darstellung gezeigt
ist. Von einem Gehäuse 30 des Anschlusselements 28, das für ein seitliches Anflanschen
an den Verbrennungsmotor 10 vorgesehen ist, werden ein erster Strömungsraum 32 sowie
ein zweiter Strömungsraum 34, die voneinander getrennt sind, ausgebildet.
[0036] Wie sich auch aus den Fig. 4 und 5 ergibt, ist der erste Strömungsraum 32 mit zwei
Einlassanschlüssen 36, 38 verbunden, von denen ein erster, der Einlassanschluss 36,
als Zuleitung von Kühlmittel aus dem ersten Kühlkreis und der zweite, der Einlassanschluss
38, als Zuleitung von Kühlmittel aus dem zweiten Kühlkreis dient. Ein mit dem ersten
Strömungsraum 32 verbundener Auslassanschluss 40 ist an einen Kühlkanal 62 des Verbrennungsmotors
10 angeschlossen. Dieser Kühlkanal 62 des Verbrennungsmotors 10 ist stromauf einer
Verzweigung 64 vorgesehen, die einer Aufteilung des Kühlmittels auf die parallel verlaufenden
Kühlkanäle 58, 60 des Zylinderkurbelgehäuses 12 sowie des Zylinderkopfs 14 dient.
Innerhalb des ersten Strömungsraums 32 ist weiterhin eine Ventilklappe 42 vorgesehen,
die in Abhängigkeit von der Druckdifferenz des aus dem ersten Kühlkreis sowie dem
zweiten Kühlkreis in den ersten Strömungsraum 32 eintretenden Kühlmittels in Richtung
des einen oder anderen Einlassanschlusses 36, 38 verschwenkt wird.
[0037] In den Fig. 1 und 6 bis 11 ist dargestellt, dass anstelle der Ventilklappe 42 auch
zwei Rückschlagventile 44 eingesetzt werden können, von denen jeweils eines einem
der zwei Einlassanschlüssen 36, 38 zugeordnet ist.
[0038] Der zweite Strömungsraum 34 ist ebenfalls mit zwei Einlassanschlüssen 46, 48 fluidleitend
verbunden, wobei ein erster, der Einlassanschluss 46, fluidleitend mit dem Kühlkanal
28 des Zylinderkurbelgehäuses 12 und der zweite, der Einlassanschluss 48, fluidleitend
mit dem Kühlkanal 58 des Zylinderkopfs 14 verbunden ist. Dabei ist der mit dem Kühlkanal
60 des Zylinderkurbelgehäuses 12 verbundene Einlassanschluss 46 mittels eines druckbetätigten
Ventils 50 verschließbar. Das Ventil 50 umfasst einen Ventilkörper, der mittels eines
vorgespannten Federelements in Richtung einer Mündungsöffnung dieses Einlassanschlusses
46 beaufschlagt ist. Weiterhin ist der zweite Strömungsraum 34 mit drei Auslassanschlüssen
52, 54, 56 fluidleitend verbunden, von denen ein erster, der Auslassanschluss 52,
der Ableitung von Kühlmittel aus dem zweiten Strömungsraum 34 in den ersten Kühlkreis,
ein zweiter, der Auslassanschluss 54, zur Ableitung von Kühlmittel aus dem zweiten
Strömungsraum 34 in den zweiten Kühlkreis und der dritte, der Auslassanschluss 56,
zur Ableitung von Kühlmittel in den den Motorölkühler 26 umfassenden Verbindungsabschnitt
des Zwischenkühlkreises dient.
[0039] Das in den Zeichnungen dargestellten Kühlsystem kommt vollständig ohne temperaturgesteuerte
Ventile aus. Eine Regelung der über die einzelnen Komponentenkühler und Wärmetauscher
geführten Volumenströme des Kühlmittels und damit die entsprechenden Kühl- bzw. Wärmetauschleistungen
wird ausschließlich über eine angepasste Leistungsregelung der beiden Pumpen 18, 24
erreicht.
[0040] Die Fig. 6 und 7 zeigen Möglichkeiten zur Regelung der die Kühlleistung des Zylinderkurbelgehäuses
12 und des Zylinderkopfs 14 durchströmenden Volumenströme des Kühlmittels. Das druckbetätigte
Ventil 50 in dem zweiten Strömungsraum 34 des Anschlusselements 28 öffnet den mit
dem Kühlkanal 60 des Zylinderkurbelgehäuses 12 verbundenen Einlassanschluss 46 beispielsweise
erst bei einer Druckdifferenz von ca. 200 mbar. Ein solcher Überdruck in dem Kühlkanal
60 des Zylinderkurbelgehäuses 12 kann beispielsweise dann erreicht werden, wenn der
Volumenstrom des Kühlmittels durch den Kühlkanal 58 des Zylinderkopfs 14 mindestens
15 l/min beträgt. In der Fig. 6 ist beispielsweise dargestellt, dass ein solcher Volumenstrom
durch den Kühlkanal 58 des Zylinderkopfs 14 von bis zu 15 l/min durch einen kombinierten
Betrieb beider Pumpen 18, 24 erreicht werden kann. Dabei kann insbesondere vorgesehen
sein, dass der größere Anteil des Volumenstroms durch die Förderleistung der Pumpe
18 des ersten Kühlkreises erreicht wird. Möglich kann aber auch sein, den gesamten
Volumenstrom des Kühlmittels durch den Kühlkanal 58 des Zylinderkopfs 14 ausschließlich
durch den Betrieb einer der beiden Pumpen 18, 24 zu erreichen. Wird dagegen ein Volumenstrom
durch den Kühlkanal 58 des Zylinderkopfs 14 von 15 l/min überschritten, öffnet das
druckbetätigte Ventil 50 und ermöglicht somit, dass auch der Kühlkanal 60 des Zylinderkurbelgehäuses
12 von dem Kühlmittel durchströmt wird. Dieser Volumenstrom des Kühlmittels durch
den Kühlkanal 60 des Zylinderkurbelgehäuses 12 kann insbesondere kleiner sein als
der Volumenstrom des Kühlmittels durch den Kühlkanal 58 des Zylinderkopfs 14. In der
Fig. 7 ist dargestellt, dass der gesamte Volumenstrom durch den Verbrennungsmotor
10 in etwa zur Hälfte jeweils von den beiden Pumpen erzeugt wird. Eine beliebige andere
Aufteilung ist durch eine entsprechende Ansteuerung der Pumpen 18, 24 möglich.
[0041] Insbesondere kann vorgesehen sein, eine Regelung der Pumpe 18 des ersten Kühlkreises
in Abhängigkeit von der Temperatur des aus dem Kühlkanal 58 des Zylinderkopfs 14 austretenden
Kühlmittels vorzunehmen. Dazu ist in dem mit dem Kühlkanal 58 des Zylinderkopfs 14
verbundenen Einlassanschluss 48 des Anschlusselements 28 ein Temperatursensor (nicht
dargestellt) integriert. Dessen Messsignal kann an eine Steuereinrichtung (nicht dargestellt),
beispielsweise eine zentrale Motorsteuerung der Brennkraftmaschine, übertragen werden,
die in Abhängigkeit von diesem Messsignal die Pumpe 18 des ersten Kühlkreises ansteuert.
Die Förderleistung der Pumpe 18 des ersten Kühlkreises kann somit kontinuierlich derart
angepasst werden, dass sich das aus dem Kühlkanal 58 des Zylinderkopfs 14 austretende
Kühlmittel und damit auch der Zylinderkopf 14 selbst in einem definierten Betriebstemperaturbereich
befindet. Ob gleichzeitig auch das Zylinderkurbelgehäuse 12 - und wenn ja, mit welchem
Volumenstrom - von dem Kühlmittel durchströmt wird und somit eine Kühlung des Zylinderkurbelgehäuses
12 erfolgen soll, kann dann beispielsweise ausschließlich mittels einer entsprechenden,
die Regelung der Pumpe 18 des ersten Kühlkreises überlagernden Regelung der Pumpe
24 des zweiten Kühlkreises erfolgen. Dazu kann ein Temperatursensor (nicht dargestellt)
in dem mit dem Kühlkanal 60 des Zylinderkurbelgehäuses 12 verbundenen Einlassanschluss
46 des Anschlusselements 28 vorgesehen sein, dessen Messsignal an eine Steuereinrichtung
(nicht dargestellt), insbesondere die Motorsteuerung der Brennkraftmaschine, übertragen
wird, die daraufhin eine entsprechende Ansteuerung der Pumpe 24 des zweiten Kühlkreises
vornimmt.
[0042] Eine solcher Betrieb des Kühlsystems ist insbesondere nach dem Erreichen eines definierten,
für den Dauerbetrieb vorgesehenen Betriebstemperaturbereichs der Brennkraftmaschine
sinnvoll. Die Fig. 8 verdeutlicht noch einmal die dann erfolgende Durchströmung des
ersten und des zweiten Kühlkreises sowie des Zwischenkühlkreises.
[0043] Eine Regelung der Kühlleistung des Motorölkühlers 26 und damit der Temperatur des
Motoröls bei einem Betrieb der Brennkraftmaschine in ihrem Betriebstemperaturbereich
kann infolge der gewählten Ausgestaltung des Zwischenkühlkreises insbesondere durch
eine entsprechende Regelung der Pumpe 24 des zweiten Kühlkreises erreicht werden.
Beispielsweise können für den Betrieb der Brennkraftmaschine in ihrem Betriebstemperaturbereich
Grenzvolumenströme für die Durchströmung des Motorölkühlers 26 von 1,5 l/min und 8
l/min vorgesehen sein.
[0044] Ein Betrieb des Kühlsystems, bei dem der erste und der zweite Kühlkreis sowie der
Zwischenkühlkreis von dem Kühlmittel durchströmt werden, kann weiterhin auch zur Entlüftung
nach einer Neu- oder Wiederbefüllung des Kühlsystems, die beispielsweise im Rahmen
der Neuherstellung oder einer Wartung der Brennkraftmaschine erfolgt sein kann, genutzt
werden. Durch das Umwälzen des Kühlmittels wird Luft, die sich noch innerhalb des
Kühlsystems befindet, mitgenommen und nach und nach zu dem Ausgleichsbehälter 20 gefördert,
in dem diese aus dem Kühlmittel abgeschieden wird. Da beide Pumpen 18, 24 des Kühlsystems
elektrisch angetrieben und geregelt sind, kann das Umwälzen des Kühlmittels in dem
Kühlsystem auch ohne einen Betrieb des Verbrennungsmotors 10 erfolgen.
[0045] Die Fig. 9 bis 11 zeigen dagegen einen Betrieb des Kühlsystems in einer Warmlaufphase
der Brennkraftmaschine, d.h. in einem Betrieb (insbesondere nach einem Kaltstart)
mit noch nicht erreichtem Betriebstemperaturbereich. Vorgesehen ist, dass dann entweder
keine oder lediglich die Pumpe 24 des zweiten Kühlkreises betrieben wird. Dadurch
ergibt sich ein im Kühlsystem ruhendes Kühlmittel beziehungsweise eine Zirkulation
von Kühlmittel in dem zweiten Kühlkreis sowie in dem Zwischenkühlkreis, nicht jedoch
in dem ersten Kühlkreis. Der Nichtbetrieb der Pumpe 18 des ersten Kühlkreises in Verbindung
mit dem daraus resultierenden Verschließen des den ersten Kühlkreis mit dem ersten
Strömungsraum 32 des Anschlusselements 28 verbindenden Einlassanschluss 36 durch die
Ventilklappe 42 (bzw. das entsprechende Rückschlagventil 44) verhindert bei einem
Betrieb der Pumpe 24 des zweiten Kühlkreises wirkungsvoll eine Durchströmung des Hauptwasserkühler
16 sowie des Ausgleichsbehälters 20 und damit eine innerhalb der Warmlaufphase unerwünschte
Kühlung des Kühlmittels durch diese Komponenten.
[0046] Dabei ist die Warmlaufphase in mindestens zwei, vorzugsweise drei Phasen unterteilt.
In einer ersten, sich direkt an den Kaltstart anschließenden Phase (vgl. Fig. 9) kann
vorgesehen sein, keine der Pumpen 18, 24 zu betreiben, wodurch das Kühlmittel im gesamten
Kühlsystem weitgehend ruht. Dadurch kann eine besonders schnelle Erwärmung des Zylinderkopfs
14 und auch des Zylinderkurbelgehäuses 12 durch die Abwärme der in den Brennräumen
des Verbrennungsmotors 10 ablaufenden Verbrennungsprozesse erreicht werden.
[0047] Kurz darauf kann in einer zweiten Phase (vgl. Fig. 10) die Pumpe 24 des zweiten Kühlkreises
mit einer relativ geringen Förderleistung in Betrieb genommen werden. Dadurch soll
ein geringer Volumenstrom des Kühlmittels durch den Zylinderkopf 14 erreicht werden,
wodurch lokale Überhitzungen des Zylinderkopfs 14 vermieden werden. Ein Volumenstrom
des Kühlmittels durch das Zylinderkurbelgehäuse 12 ist in dieser Phase nicht vorgesehen.
[0048] Sobald für den Zylinderkopf 14 eine definierte minimale Grenztemperatur erreicht
wurde, was durch die Messung der Temperatur des aus den Kühlkanälen des Zylinderkopfs
14 austretenden Kühlmittels bestimmt werden kann, kann die dritte Phase (vgl. Fig.
11) der Warmlaufphase eingeleitet werden, die sich von der zweiten Phase durch eine
höhere Förderleistung der Pumpe 24 des zweiten Kühlkreises unterscheidet. In dieser
Phase kann insbesondere vorgesehen sein, nach dem Erreichen der minimalen Grenztemperatur
für den Zylinderkopf 14 einen definierten Betriebstemperaturbereich für das Motoröl
möglichst schnell zu erreichen. Dazu wird mit dem im Vergleich zur zweiten Phase dann
größeren Volumenstrom des Kühlmittels zunehmend Wärmeenergie, die das Kühlmittel in
dem Zylinderkopf 14 aufnimmt, in dem Motorölkühler 26 an das Motoröl abgegeben. Auch
in dieser Phase kann vorgesehen sein, dass keine Durchströmung des Zylinderkurbelgehäuses
12 mit dem Kühlmittel erfolgt.
[0049] Ein Betrieb des Kühlsystems gemäß dieser dritten Phase kann auch nach dem Erreichen
des Betriebstemperaturbereichs der Brennkraftmaschine vorgesehen sein, wenn der Verbrennungsmotor
10 über einen längeren Zeitraum mit sehr niedriger Leistung betrieben wird. Dadurch
kann ein zu starkes Absinken der Temperatur des Motoröls verhindert werden.
[0050] Weiterhin kann auch vorgesehen sein, dass Wärmeenergie, die in einem in den Zeichnungen
nicht dargestellten, in das Kühlsystem und insbesondere in den zweiten Kühlkreis und/oder
den Zwischenkühlkreis integrierten Wärmespeicher gespeichert ist (und die beispielsweise
in oder kurz nach einem vorherigen Betrieb der Brennkraftmaschine in dem Wärmespeicher
gespeichert wurde), an das Kühlmittel abgegeben wird. Um eine Verteilung dieser zuvor
gespeicherten Wärmeenergie in dem zweiten Kühlkreis und dem Zwischenkühlkreises zu
erreichen, kann vorzugsweise vorgesehen sein, dass ein solches Entladen des Wärmespeichers
mit einem Betrieb der Pumpe 24 des zweiten Kühlkreises mit zumindest relativ niedriger
Förderleistung kombiniert wird. Somit kann insbesondere vorgesehen sein, ein Entladen
eines Wärmespeichers in die zuvor beschriebene zweite Phase der Warmlaufphase zu integrieren.
Gegebenenfalls kann dann auf die zuvor beschriebene erste Phase verzichtet werden,
wodurch die zweite Phase mit dem Entladen des Wärmespeichers zur ersten Phase der
Warmlaufphase würde.
[0051] Sofern ein solcher Wärmespeicher in das Kühlsystem und insbesondere in den zweiten
Kühlkreis und/oder den Zwischenkühlkreis integriert ist, kann vorgesehen sein, nach
dem Beenden des Betriebs der Brennkraftmaschine (insbesondere wenn diese während des
Betriebs ihren Betriebstemperaturbereich erreicht hatte) die Pumpen 18, 24 und insbesondere
die Pumpe 24 des zweiten Kühlkreises noch einen definierten Zeitraum nachlaufen zu
lassen. Dadurch wird ermöglicht, die in dem Kühlmittel und in den im Betrieb der Brennkraftmaschine
von dem Kühlmittel gekühlten Komponenten noch vorhandene Wärmeenergie so weit wie
möglich auf den Wärmespeicher zu übertragen, um diesen wieder aufzuladen.
[0052] Neben den gezeigten und beschriebenen Komponentenkühlern kann das Kühlsystem noch
weitere Komponentenkühler umfassen. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Getriebeölkühler,
einen Kühler für einen Abgasturbolader, einen Ladeluftkühler und/oder einen Kühler
für eine Abgasrückführung sein.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 10
- Verbrennungsmotor
- 12
- Zylinderkurbelgehäuse
- 14
- Zylinderkopf
- 16
- Hauptwasserkühler
- 18
- Pumpe des ersten Kühlkreises
- 20
- Ausgleichsbehälter
- 22
- Heizungswärmetauscher
- 24
- Pumpe des zweiten Kühlkreises
- 26
- Motorölkühler
- 28
- Anschlusselement
- 30
- Gehäuse
- 32
- erster Strömungsraum des Anschlusselements
- 34
- zweiter Strömungsraum des Anschlusselements
- 36
- erster Auslassanschluss des ersten Strömungsraums
- 38
- zweiter Auslassanschluss des ersten Strömungsraums
- 40
- Einlassanschluss des ersten Strömungsraums
- 42
- Ventilklappe
- 44
- Rückschlagventile
- 46
- erster Einlassanschluss des zweiten Strömungsraums
- 48
- zweiter Einlassanschluss des zweiten Strömungsraums
- 50
- Ventil
- 52
- erster Auslassanschluss des zweiten Strömungsraums
- 54
- zweiter Auslassanschluss des zweiten Strömungsraums
- 56
- dritter Auslassanschluss des zweiten Strömungsraums
- 58
- Kühlkanal des Zylinderkopfs
- 60
- Kühlkanal des Zylinderkurbelgehäuses
- 62
- Kühlkanal des Verbrennungsmotors
- 64
- Verzweigung
1. Kühlsystem für eine Brennkraftmaschine mit einem einen Komponentenkühler, einen Umgebungswärmetauscher
und eine Pumpe (18) umfassenden ersten Kühlkreis und einem einen Komponentenkühler
und eine Pumpe (24) umfassenden zweiten Kühlkreis, wobei die Kühlkreise in zumindest
einem Abschnitt integral ausgebildet sind und in den Kühlkreisen ein zur Förderung
durch die Pumpen (18, 24) vorgesehenes Kühlmittel vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpen regelbar ausgebildet sind und eine Regelung der durch den oder die Komponentenkühler
strömenden Volumenströme des Kühlmittels mittels eines angepassten Betriebs der Pumpen
(18, 24) erfolgt.
2. Kühlsystem gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpen (18, 24) elektromotorisch antreibbar sind.
3. Kühlsystem gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Komponentenkühler in dem integralen Abschnitt der Kühlkreise angeordnet ist.
4. Kühlsystem gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Komponentenkühler einen ersten Teilkomponentenkühler und einen zweiten Teilkomponentenkühler
umfasst, die parallel geschaltet sind.
5. Kühlsystem gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Volumenstrom durch den ersten Teilkomponentenkühler mittels eines druckgesteuerten
Ventils (50) in Abhängigkeit von dem Volumenstrom durch den zweiten Teilkomponentenkühler
regelbar ist.
6. Kühlsystem gemäß Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teilkomponentenkühler einen Kühler eines Zylinderkurbelgehäuses (12) und
der zweite Teilkomponentenkühler einen Kühler eines Zylinderkopfs(14) eines Verbrennungsmotors
(10) der Brennkraftmaschine umfasst.
7. Kühlsystem gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Mittel zur Vermeidung eines Rückflusses des Kühlmittels aus dem integralen Abschnitt
in die Kühlkreise.
8. Kühlsystem gemäß einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch einen in den zweiten Kühlkreis integrierten Heizungswärmetauscher (22).
9. Kühlsystem gemäß einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch einen die Kühlkreise verbindenden Verbindungsabschnitt mit einem Komponentenkühler.
10. Kühlsystem gemäß einem der vorherigen Ansprüche, gekennzeichnet durch einen parallel zu dem Umgebungswärmetauscher in den ersten Kühlkreis integrierten
Ausgleichsbehälter (20).
11. Verfahren zum Betrieb einer ein Kühlsystem gemäß einem der vorherigen Ansprüche aufweisenden
Brennkraftmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass in einer Warmlaufphase der Brennkraftmaschine ausschließlich die Pumpe (24) des zweiten
Kühlkreises betrieben wird.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass in einer ersten Phase der Warmlaufphase die Pumpe (24) mit einer relativ niedrigen
Leistung und in einer zweiten Phase der Warmlaufphase mit einer relativ hohen Leistung
betrieben wird.
13. Verfahren zum Betrieb einer ein Kühlsystem gemäß Anspruch 5 oder eines von Anspruch
5 abhängigen Anspruchs aufweisenden Brennkraftmaschine, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderleistung der Pumpe (18) des ersten Kühlkreises anhand der Temperatur des
Kühlmittels am Ausgang des zweiten Teilkomponentenkühlers geregelt wird und ein Volumenstrom
durch den ersten Teilkomponentenkühler mittels eines angepassten Betriebs der Pumpe
(24) des zweiten Kühlkreises geregelt wird.
14. Verfahren zum Betrieb einer ein Kühlsystem gemäß Anspruch 10 aufweisenden Brennkraftmaschine,
dadurch gekennzeichnet, dass während oder nach dem Befüllen des Kühlsystems mit dem Kühlmittel die Pumpe (18)
des ersten Teilkühlkreises in Verbindung mit einem Nichtbetrieb eines Verbrennungsmotors
(10) der Brennkraftmaschine betrieben wird.
15. Anschlusselement (28) mit einem mindestens zwei voneinander getrennte Strömungsräume
(32, 34) ausbildenden Gehäuse (30), wobei
- ein erster Strömungsraum (32) mit mindestens zwei Einlassanschlüssen (36, 38), die
mittels einer Vorrichtung zur Verhinderung eines Rückflusses absperrbar sind, und
einem Auslassanschluss (40) verbunden ist und
- ein zweiter Strömungsraum (34) mit mindestens zwei Einlassanschlüssen (46, 48),
von denen mindestens einer mittels eines druckbetätigten Ventils (50) absperrbar ist,
und mindestens zwei Auslassanschlüssen (52, 54) verbunden ist.